Z g N K z 6 e c s, k. k. Raths, und Professors Geographisches von dem bstreichlschen Staate. Erster Band. Enthaltend Wien, Ley Joseph D. Degen- r 7 9 l. »L ^)ch lege gegenwärtig eine ganz neue, sehr vermehrte, Auflage von dem ersten Theile meines geographischen Handbuches vor. Schon Vie erste Auflage würde die Vollständigkeit erhalten haben, welche die gegenwärtige haben dürfte, wenn nicht Umstande der Ausführung meines Planes entgegen gestanden wären. Daß die Beschreibung des Landes ob der Ens unvollständiger erscheint , ist die Ursache, weil ich diese Provinz (schon lange) unter dem Titel: Oberöstreichische Lan¬ deskunde, umständlich beschrieben habe; drcy Bände sind bereits aus der Presse, und der vierte ist in derselben. Mit dem fünften Bande, welcher eigentlich ganz topographisch ist, ist das ganze Werk geschlossen. Ich darf mir schmeicheln, daß gegen¬ wärtige Beschreibung des sandes unter der Ens, in Rücksicht der vielen wichtigen und interessanten Gegenstände, welche solche ent¬ hält, bis jetzt die einzige in ihrer Art ist. Ich weis bis jetzt Niemand, welcher die Verfassung der Niederöstreichischen Stände umständlicher behandelt hätte; auch -der Kirchenstaat, das Finanzwesen, und mehr andere Gegenstände, welche dieses (and be¬ treffen, sind, in so weit es die Umstände zulieffen, umständlich auseinander gesetzt. Wien, sowohl von Innen, als von Außen betrachtet, ist immer als eine beson¬ dere Provinz anzusehen; aus blejem Grunde habe habe ich mich gegenwärtig in eine Beschrei¬ tung desselben nicht eingelassen, aber man har von mir über diesen Gegenstand das vollständigste Werk unter dem Titel: To¬ pographie von Wien, mildem künftigen Hahre zu erwarten. Ich kann mit Grun¬ de hoffen, daß sich diese Beschreibung von Seite ihrer vielen darin enthaltenen interes¬ santen Gegenstände besonders auszeichnen dürste Ich habe bey dieser Beschreibung zugleich mein Augenmerk auf das alte Wien gerichtet. Die Abhandlung welche Ba¬ ron Prandau über diesen Gegenstand schrieb, werde ich dabey in die Censur nehmen. Der vollständige Titel dieser Abhandlung ist: Kritische Geschichte Wiens. In genauer Ver¬ bindung mit der Geschichte des Landes Ober- Pannonien , worin es lag , vom Jahre Chr. acht bis zum Tode Karl des Grossen- Nebst einem Abriße der Ursachen, welche die römischen Provinzen den Einfällen der Bar¬ baren Preis gaben. — Mit einer Landkarte, gr. 8. Wien bey Joh. Paul Kraus. Noch habe ich anzumerken , daß von dem fünften Bande die zweyte Abtheilung un¬ ter der Presse ist, sie enthalt die Beschrei¬ bung der Niederlande, der Lombardie, und des Großfürstenthums Toscana. In einem besonderen Bande erscheinen Zusätze und Be¬ richtigungen zu allen Z Banden, nebst einem vollständigen Namen - Ort -- und Produkten» Register über das ganze Werk- Wielr, Octuder, 1791- Vorrede zur ersten Aussage. Ebie wenig das Studium der vaterlandb scheu Geographie noch im letzten Jahrzehent des I8ten Jahrhunderts in lerra ^uUriaoa getrieben wird, bezeugen die 86o Schrift- steller, welche seit iz Jahren in den östrei- chischen Staaten (mit Ausnahme der Vor¬ lande und der sombardie) gezählet werden. Unter dieser nicht unbeträchtlichen Schrift-» stellerzahl, befinden sich nicht mehr, als vier inländische Geographen , deren jeder nur ein einzelnes sand zum Gegenstände seiner Be¬ schreibung gewählet hat, und die zugleich verdienen genannt zu werden. Es find die Herren: windisch, n) Taube, b) Rinder¬ mann, c) und Rorabinskp U). Ein in¬ ländischer Schriftsteller, welcher es auf sich genommen hätte , eine östreichische Erdbe¬ schreibung im Ganzen zu liefern, ist mir nicht bekannt. Daher die Nothwendigkeit nach fremden Geographen zu forschen , in welcher man sich mit der sage, den Grenzen, Ge¬ birgen, Flüßen, Producten, der Handlung u. s. w. u) Geographie von Ungern. b) Historische und geographische Beschreibung des Königreichs Sciavonien, und Herzog- thnms Syrmicn» e) Historischer und geographischer Abriß des Hcrzogchums Eeeyermart. , «i) Geographisch » historisches Productcnlepikoa von Ungern. v', s. w. der östreichischcn Staaten bekannt machen kann, oder sich zu überzeugen, daß die Donau nach Osten, nicht aber nach Süden stieße. Diese Erinnerung kränkte mied, ich faßte daher den kühnen Vorsatz zur Bearbeitung einer öftreichischen Erd¬ beschreibung Hand anzulegen, und zu ver- suchen, ob es einem gebohrnen Wiener nicht möglich werden sollte, ein Werk von dieser Art zu Stande zu bringen. Ein Werk zu liefern, welches alle fremden Geographen von Seite der östreichischcn Staaten un¬ brauchbar machen, und für den Nationali¬ sten unentbehrlich werden sollte. — in wie¬ fern dieser kühne Vorsatz bis jetzt gereift ist, soll gegenwärtiger erster Band entschei¬ den; auf Vollständigkeit macht derselbe noch keinen Anspruch, und ich muß offenherzig gestehen, daß ich mit Vorsatz dicjen Band unvollständig ans sicht treten ließ Wir leben in Zeiten, und ich habe es leider mit Aufopferung beträchtlicher Vortheile erfahren, wie gefährlich es sei), immer alles zu sagen, was. man auf dem Herzen hat. Meine guten Freunde, welche etwa glau¬ ben möchten, daß ich in Rücksicht der geo¬ graphisch -- topographischen Beschreibung des sandes unter der Ens, einzig den ehrlichen Weiskern abgeschrieben habe, bitte ich mit Gunst, meine Arbeit, mit der Weiskerni- schen zu vergleichen, und man wird finden, daß ich in der Bestimmung des (aufs der Flüße genauer zu Werke gegangen, viele Orte Orte angezeigt habe, die Weiskern nicht hat, und daß ick das Verzeichniß der im Lande unter der Ens gelegenen Landgerichte, in einer Vollständigkeit geliefert habe , in der dasselbe bis jetzt noch nicht erschienen ist. Zugleich ließ ich mir vorzüglich ange¬ legen scyn, die neuen Pfarren und Lokalen- pellaneycn einzuschalten, und bey jedem Orte auch den District , in weichem der liegt, beyzufügen. Für die Richtigkeit des bey den unterenserischen Landesvierkcln aufge¬ führten Ertrages der Accker, des Weinbaues, u. d. gl. kann ich nicht ganz Bürge leisten. In Rücksicht der Beschreibung des Lan¬ des ob der Ens, glaube ich sagen zu kön¬ nen , daß ich allein Schöpfer bin. Dasje¬ nige / was in dem zwenten Theile ^Lullria« Nspxiz gev^r pkiieiz sittinLkae, von diesem Lande im Jahre 1726 gesagt worden, ist ist für die jetzigen Zeiten wenig mehr an¬ paffend. Aber auch das, waS ich gegenwär¬ tig von diesem vorlege, ist bloß ein sehr kurzer Auszug, etwa der siebenzig « oder acht¬ zigste Theil, aus meinem größeren Werke, welches noch im Manuskript liegt. Das to¬ pographische Werk, welches über das Inn¬ viertel im Jahre 177g mit von Kurzbecki- schen Schriften ans Licht getreten ist, wird sich, verglichen mit dem, was ich von diesem Landesvi'rccl in gegenwärtigem Bande gelie¬ fert habe, in vielen Stücken berichtigen lassen, Geschrieben in Wien im Nov. i78!>. Zn- I « Inhalt: Beite. Einleitung in die Beschreibung des östreichischen Staates. . . Z — 46 Der ösircichische Kreis. ... 49 — 6s Das Erzherzogtum Oestreich. . 69—78 Das Land unter der Ens. . . 81—428 Das Land ob der Ens. . . . 4zr — 554 Jnneröstreich 557 — 574 Alphabetisches Verzeichnt sämmt- licher im Erzherzogthume Oest¬ reich gelegenen Pfarren, Vica- riate, Lokalcapellaneyen, und Exposituren. 575 — Zusätze, und Berichtigungen. . «21 Einleitung irr die Beschreibung des östreichischen Staates. Der Erster »an» A A -^>er Rame Oestreich (Ostreich öedeklek eitk gegen Osten gelegenes Land. In einer Urkun¬ de Kaisers Otto IH. vom Jahre yc,6 kömmt i a- Wort Oestreia) unter dem Namen OKiricdi Ostrich am ersten vor. Man n mmc vi ß Wort in vermiedener Bedeutung. Einige vc» stehen darunter bloß das Land unter d r Ens, an¬ dere verbinden damit das Land ob der Ens; im ausgedehntesten Verstände begreift man dar¬ unter alle dem Hause Oestreich unterworfenen Länder, und in dieser Bedeutung w:id es ge» genwärttg genommen. Außer der nachstehenden Charte ist mir ei» ne andere Generalcharke von dem östreichijchen Staate nicht bekannt. Hier ist ihr Titel: Generalcharke von sämmklichen k. k. Staaten/. nach dem Zustande im Jahr t/8l, worauf man zugieicv die Kreise des veil, töm-Rl ichsk deutlich vorgestcller hak. Im gewöhnlichen Charrenformat. Jlluwinirt, und zu bekom¬ men im Ndrmalsmulbücherverlagsgewölbe in der Johannesgaffe. Der Schriften , in welchen man den öst» deichischen Staat nach allen seinen Theilen geo- graphjsch statistisch behandelt findet, find we¬ nige. Eie beschränken stcy auf folgende: Anton Friedrich Büschings könrgliM preus¬ sischen Obcrconsistorialrath neue Erdb'esUwft^ «ung» 4 Theile , 8 Bände. Hamburgs Ocst» A 2 4 Johann Stephan Pütters historisch poli¬ tisches Handbuch von den besonderen teurschen Staaten. Erster Theil von Oestreich rc. gr.8. Göttingen 1758. Neue europäische Staats - und Retsegco- graphie. 16 Bände; gr. 8. Leipzig und Görlitz 1750. Benedict Franz Herrmann, 8- Abriß der physicalischcn Beschaffenheit der östreichischcn Staaten und des gegenwärtigen Zustands der Landwirthschaft, Gewerbe, Manufacturen, Fa¬ briken und der Handlung in denselben, gr. 8. Et. Petersburg und Leipzig 1782. Oestreichische Ctaatenkund.« im Grundrisse. Z Bände 8- Wien 1786 — 1788. Der 4te Band ist unter der Presse. Obgleich die öflreichischen Staaten eine sehr gemäßigte Luft im Ganzen genießen, so em¬ pfindet man doch, nach der verschiedenen Lage der Länder , in Ansehung der Kälte und Wärme, «inen großen Unterschied. In den Gebirgen ist die Luft schärfer, aber dabey reiner. Dieselbe gibt hier die dauerhafteste Gesundheit. In den «denen Gegenden ist die Luft milder. Hier hat abermahl die Lage der Länder einen großen Einfluß. Diejenigen Gegenden, welche vdn vielen Wässern umgeben find, find mehr dem Regen Preis gegeben, vorzüglich, wenn sie von beträchtlichen Waldungen umschloffep sind. Das Erdreich, im Ganzen, ist sehr frucht¬ bar; in einigen, südlich und westnördlich gele¬ genen, Ländern gibt es noch manche Sümpfe, welche aber nicht immer für den Staat ver¬ lorenes Erdreich sind, da man in diesen Ge¬ genden, i- B. im Banat, den Neiß mit gutem Erfolge bauet. , Der o— S Der Flächeninhalt des sämmklichen Staa- res beträgt IQ,Z6-) Quadratmciien (mit In¬ begriff Toscana n 80)). Der östrejchischc Staat grenzt gegen Nor¬ den an Sachsen, preussisch Schlesien und Groß Polen; gegen Nordest an Podolien , gegen Osten an die Moldau, gegen Ostsüden an die Walachey und Servien, gegen Süden an Bos¬ nien und das adriatische Meer; gegen Südwest an das venettaner Gebieth , und Bündten, gegen Westen an Elsaß, an das französische Flan¬ dern und gegen Wesinord an die Nordsee, Hol¬ land , Westphalen, Schwaben und Bayern. Es gibt in den östreichtschcn Staaten viele Gebirge, darunter der Sudetsch, die rhäti- schen , karnischen und julischen Alpen, der Kah- lenberg, Schwarzwald und Karpat die bekann« testen sind. Diese Gebirge machen auch zugleich die natürliche Grenze zwischen den fremden und östrcichischen Staaten. Die vorzüglichsten Berg¬ höhlen kommen in dert ungerischen, tyrolischen und kraincrschen Gebirgen vor. Oestreich ist reich an großen und kleinen Flüssen, deren einige in der Monarchie ent¬ springen , andere aber außer derselben ihre Quel¬ len haben. Zu den letzteren gehören die Do¬ nau , der Inn, der Rhein, Neckar, die Mur, Ens re. Unter den Flüssen, welche indenErb- lanven entspringen, sind die bekanntesten, die Elbe, Save, Drave, Etsch, Dnicster rc, Von der Menge der Seen, welche die Erblande be¬ wässern , kommen zu nennen: der Bodensee, Cirknitzersee, der Lago die Garda, der Traun¬ see rc. Die Meere, welche die Erblande begren¬ zen , sind das teutsche Meer in Westnord und das adriatische Meer in Süden. Zu den Grenz- A Z nus- 6 fiissen gehSren: die Donau, der Inn, Rhein- die Scl'eloc, E!be , March, Etsch", Weichsel «, Unna, Dnicster, Sereth r-. Zu den sclüffba- ren inländischen Flüssen zählet man die Marchs die Elbe, Save, Drave, Etsch rc. D>r östrei'chische Staat ist mit allen Din¬ gen , welche zur Nothdurft und Bequemlichkeit des Lebens dienen , theils reichlich, tkeüs hin¬ länglich versehen. Das Pflanzenreich liefert alle Arten von Getreide (in Ungern, und Böh¬ men in Ueberfluss); Flachs , Hanf, Reiß und Tabak gereichen nach Verschiedenheit der Provin¬ zen ungemein gut. Den besten Flachs liefern die westnorbwärts gelegenen Länder. Hopfen und Eafi an haben die Cu blanve den letzten am Be߬ ren in Europa. Obfl von allen Arten hat man im U-berflus. Die südlichen Länder sind geseg¬ net an iüdlicl en Früchten; der Weinbau ist be- irä.chtiieb. Die Erbrande bringen Weine Her¬ vor , die in ganz Europa gesucht werden. Kü- chei'gewäcbs wird im Ucberfluß erzielt. An Me- dicinalkräutern sind hie karnischen , julischeu und rhäiischen Alpen reich. Weid - und Färr berrörliehau gedepht immer mehr. An Knop¬ pern und Galläpfeln ist kein Abgang; die unge¬ mein beträchtlichen Waldungen liefern Bau - und. Brennholz von besonderer Güte, doch nicht im, mer der Bedürfniß entsprechend, da die Wald¬ kultur in den vorigen Zeiten keiner besonderen öffentlichen Aufmerksamkeit gewürdigt worden ist. Im Thierreiche ist die Viehzucht ansehnlich und wichtig. An zahmen Vieh hat man Hühner, Lauben , Gänse und Enten überflüssig ; die Wildbahn ist beträchtlich. Die oberensischen, Lrnolischen und steyc-rmarkischeu Gebirge sind her Aufenthalt vieler Gemsen; Schweine und ' Wö!- 7 Wölfe sind vorzüglich in Slavonien, Ungern und Galicien zu Hause. Die vielen Flüsse, Seen und Teiche sind reich an köstlichen Fi¬ schen, darunter der Hausen , Lachs, Hecht, die Forelle, der Karpfen rc. besonders bekannt sind. Krebse findet man von besonderer Grös¬ se. Die Bienenzucht könnte wichtiger feyn. Die Seidencultur ist ansehnlich in den südli¬ chen Ländern. Käß und Butter werden von ausgezeichneter Güte gewonnen. Das Mineralreich ist ungemein beträcht¬ lich. Die verschiedenen Gold -- Silber » Eisen- Kupfer-Bley-Zinn -Quecksilber - Salz - und Alaun - Bergwerke sind sehr ergiebig. Von Steinarten zeichnen sich der mannigfaltige, ein- färbige und gesprengelte Marmor und Alaba¬ ster qn Schönheit vorzüglich aus. Halbedel¬ steine gibt es von besonderem Werthe, In der Classe der brennbaren Körper kommen vorzüg¬ lich vor.' Bcrgöl, Torf, Steinkohlen , Schwe¬ fel, und nicht selten auch Wasserbley. Von glasartigen Steinen zeichnen sich aus, der Quarz, Saphir, Topas, Smaragd und Tur¬ malin. Von den Erdarten sind die mancherley Farbenarteu , die mannigfaltige Thon - und Por¬ zellanerde zu erwähnen- An mineralischen Wäs¬ sern sind die Erblande sehr reichhaltig, auch an Zemenkwasser haben sie keinen Abgang. Zur näheren Ucberstcht der vorzüglichsten Naturprodukte in den östrcichischen Staaten mag folgende Tabelle dienen; A 4 Ra- K Provinz Alabaster Alaun Bitterrvasser Bleyyruben Lolus Lisenbergwerk Naturprodukte im Mi> neralretch. Lraunstein, o.Magnesta Böhmen NI. Land ob der Ens I Siebenbürgen IV. Tyrol H. Ungern IV. Böhmen Hl. Land unter derEns l. Mähren III. Siebenbürgen IV. Tyrol II. Ungern. IV, Böhmen Hl. Kroatien IV. Steyermark II. Böhmen III. Kärnten II. Land unter derEnsl. Mähren III. Siebenbürgen IV. Steyermark ll. Norlanve It. Böhmen III. Kärnten II. Krain II. Siebenbürgen IV. Ungern IV. Böhmen III. Kärnten II. Ungern Vl. Böhmen III. iKärnten 11° Na- A 5 Na- rs n Na. »2 o—v " !Z Na.- «4 * Die Orte, wo jedes der vorstehenden Pro¬ dukte zu Hause ist, können in jenem Bande nachgel sen werden , welcher jene Provinz enthält, von welcher gegenwärtig die An¬ zeige geschaht. Die Römerzahl bedeutet den Band» Noch der physischen Lage werden die Erb- laude am richtigsten eingekheilet in das östliche, südliche, westliche und nördliche Oestreich» Die gegen Osten gelegenen Länder b,greifen die Bu» kowine, Siebenbürgen, das nördliche Ungern und das Land unter der Ens in sich; Oestreich in Süden enthält die in Inneröstecich gelege¬ nen Länder, das Friaul, Istreich, bas teut- sche Littorale; ferner Tyrol, Slavonien, Kro¬ atien , die Lombardie und Toscana; in We¬ sten liegen das Land ob der Ens, die Vor¬ lande und die Niederlande; in Norden endlich kommen Böhmen, Mähren, Schlesien und Ga¬ licien zu stehen. Die heutige angenommene Eintheilung der östreichischen Staaten folgt hier mit einigen kleinen Umänderungen« Der östreichtsche Staat besteht aus diesen Ländern, als: I. aus Ländern, welche in Teutschland lie¬ gen, und II. aus denjenigen, welche außer demselben ihre Lage habe». Die Länder, welche in Teutschland liegen , thei- len sich ») kn Kreisländer d) in Länder, welche zu keinem Reichskreise gehören. Die Reichskretse, in welchen östreichischtz Länder gelegen, sind: De» iL brr östreichische Kreis burgundische Kreis rheinische Kreis und schwäbische Kreis. Der östreichische Kreis, in welchem lieget r-) das Erzherjogkhum Oestreich; dasselbe be¬ greift in sich. «-) das Land ob der Ens. d.) das Land unter der Ens. 2.) Inneröstreich. Dieses enthält: «.) das Herzogthum Steyermark. b. ) das Herzoglhum Krain. c. ) das Herzogthum Kärnten. z.) Zriaul, in welchem liegen: «.) die gefürstete Grafschaft Görz. d. ) die gefürstete Grafschaft Gradišča. c. ) die Herrschaft Tolmein. st.) das Flitscher Gebierh. e. ) das Idrianer Gebieth. 4-) Istretch, in diesem sind gelegen: «.) das Gebieth Aquileja. d. ) das Triester Gebieth. 5.) Die gefürstete Grafschaft Tyrol, in der Kanzelleysprache, Oberöstreich. 4.) Die vorlande, in derKanjelleysprache Vor« dersstreich. Dasselbe begreift in sich: das Land Breisgau. das östreichische Schwaben , welches enthält die Marggrafschaft Burgau. dre Landgrafschaft Nellenbura. die Lanvvogtep Altdorf und Ravensberg. r6 die Grafschaft Hohenberg. die fünf Donaustädte. das Oberamt Tetnang, und verschiedene zerstreut gelegene Stifte, Stäb, te rc. die vorarlbergischen Herrschaften, zu welchen gehören: die Grafschaften: «) Feldkirche, b) Bregenz, c) Bludenz, und ä) Sonneberg. ö) Der Burgundische Rreis, in der Kanzel- leysprache die Niederlande. Dieser Kreis ent¬ hält: das Hcrzogthum Brabant, das Herzogthum Limburg, das Herzogthum Luxenburg, das Herzogthum Geldern, die Grafschaft Flandern, die Grafschaft Namur, die Grafschaft Henncgau, die Herrschaft Mechel», die Herrschaft Dvornik. O.) Der oberheinische Kreis. In diesem liegt: die Grafschaft Falkenstetn, t).) Der schwäbische Kreis, in welchem liegt: die Grafschaft Hohenems. Die Länder , welche zu keines« Reichskretse gehören , sind: das Königreich Böhmen, 2) das Marg- grafthum Mähren , z) das Herzogthum Schlesien. Die Länder, welche außer dem teutsche» Reiche liegen und dem Hause Oestreich gehö¬ ren , sind: ».) in Ungern. Dieses besteht.- 1 r) aus dem eigentlichen Königreiche «oder dem nördlichen Ungern; 2) dem Königreich Slavonien, nnd Herzog» thum Syrmien; Z) dem Königreich Kroatien; 4) dem Königreich Dalmatien. v) in das Großsürstenthum Siebenbürgen. c) in Polen, in welchem liegen, i) Galicien^ und 2) Lodomeriem ä) in die Bucowine, oder die östreichische Mol¬ dau. ») Italien. In diesem liegen: das Herzogthum Mayland, bas Herzogthum Mantua, das Großhcrzogthum Toscana. Außer dieser allgemeinen Eintheilüng bei Länder hat jede Provinz eine politische, kirch¬ liche und Milizabtheilung, Die politische Ein- theilung geschieht nach Kreisen, deren in den deutschen und galicischen Erblanden 70 gezäh¬ lter werden, nach Gcspanschaften (in Ungern, und Siebcnbürgen)und nach Vogteycn. Die kirch¬ lichen Angelegenheiten werden nach DiöceseN behandelt. Die lezteren theilen sich in Erzviö- cescn , und bischöfliche Diöcesen. Der Erzdiöcese (darunter Eine nicht unirt griechische) sind n, und der bischöflichen 60 (darunter 8 nicht unirt griechische.) In Rücksicht des Muijwesens , sind die deutschen, und galicischen Erblande in Kantone, oder Werbbezirke abgekheilet. Tyrol und die Vorlande unterliegen der letzteren Ein- theilung s,jcht mehr. Wie vorstehende Länder an das östreichi- sche Haus gekommen sind , zeigt folgende Ch>» uri trga. Margkraf Ottocar überläßt Steyermark dem Herzog Leopold in Oestreich. Erster Lund, B »8 nyo. Dir im Lande ob der Ens grlegene Stadt Wels wird mit ihrem Gebrecht durch Her¬ zog Leopold vom Bischof Heinrich von Würzburg erkauft. 1282« Auf dem Reichstage zu Augsburg belehnt Rudolph von Habsburg seinen Sohn Al¬ brecht mit Oestreich und Steyermark. 1Z7Z. Nach Abgang Heinrichs von Kärnten be¬ lehnt K. Ludwig die Brüder Albrecht und Otto von Oestreich 13 Z, am scen May, mit Kärnten und Tyrol. 1362. Margareth, die Maultasche genannt, ei« ne Tochter Heinrichs, Herzogs in Kärnten, verschreibt Tyrol an Oestreich. 1364. Das Herzogthum Krain wirb von Al¬ brecht IV. Grafen von Görz an das Haus Oestreich verschrieben. 1.365. Herzog Leopold kauft die Grafschaft Feld¬ kirche von Rudolf, dem letzten Grafen Wer¬ denbergischen Stamme, um zScoo fl. 1367. Beydc Brüder, Albert und Leopold, kau¬ fen mit -;cL)ofl. Breisgau, sammt den Städten Neuburg, Willingen und Brys» ach , von dem Grafen von Fürstenberg. 1376. Leopold kaust die Grafschaft Bludenz von Albert, Grafen von Werdenberg. I38i. Eben derselbe kaust die Grafschaft Ho¬ henberg von Rudolph, Grafen von Hohen¬ berg mit 66000 fl. 1Z82 Die Triestincr unterwerfen sich dem Hause Oestreich. 1387- Herzog Leopold kauft die Grafsclmst Lau¬ fenburg von Johann dem Jüngern von Habsburg um 12000 fl. 1401. Bcym Abgänge der Habsburg-Laufen» burg'lchen Linie kommen beyde Grafschaf¬ ten, Laufenburg und SecUngen, an Oestreich. 1456. o-üüA^s !9 1456. Die in Steyermark gelegene Grafschaft Cilley fällt, in Folge des K. Friedrichs Vertrags vom Jahr 144z., an das Haus Oestreich. *^6^ E^erzog Sigmund kauft von Johann, Grafen von Thengen, die Landgrafschaft Nellenburg um 57925 st. *482. Durch den Tod Marie von Burgund, Gemahlin» Erzherzogs Maximilian von Oestreich, kömmt das Herzogthum Burgund an die östreichisch spanische Linie. *486. Erzherzog Sigmund von Oestreich löst die Reichslandvogtey Altorf und Naven- burg von dem Truchsessen von Walbdurg für 15,220 fl. ein. *4>8 Maximilian I. erhält vom Herzog Ge¬ org in Bayern die Markgrafschaft Burgau. »500. April i2. Leonard, der letzte Graf von Garz, stirbt. Die Grafschaft Görz, die Winvische Mark, Möttling, Jstreich und Pusterthal kommen, in Folge der Verträge von 1Z59, 1561,1^64,1594, 1456, und 1490, an das Haus Oestreich. »504. Maximilian erhält durch den Frieden mit Bayern das Schloß Rattenberg am Inn, die Stadt und das Schloß Kufstein, die Stadt Kitzbühl mit ihrem Gebirth« , Neu¬ burg am Inn, Rannarieb an der Donau, die Grafschaft Kirchberg, sammt dem Schloß Weisenhorn, die Vogtey und das Kloster Mondsee, die Wildbahn und völlige Both- der Markgrafschaft Burgau. «siv. Maxjmjljall erhält durch den Frieden mit Venedig das Gebieth Rovereit, Riva, die vier Vicariate, die Bergvcstung Pei- ttlstem, Covolo, wie auch Ambezzo- D 2 20 IZ2Z. Erzherzog Ferdinand kauft vom GrafJs- Hann von Montfort und Herrn zu Bregenz die andere Hälfte der Grafschaft Mvnfort für 50,ovo fl. LZ28- Neuburg am Inn wird vollkommen mit dem Lande ob der Ens vereinigt. 1542. Karl V. bringt durch Kauf vom Grafen von Thengen die Herrschaft gleiches Rah¬ mens an Oestreich. 1549. Ferdinand I. bringt die Stadt CoMnz oder Costnitz an das Haus Oestreich, und 1559 ward ihre Unterthänigkeit auf dem Reichstage zu Augsburg bestätiget. 1699. Kaiser Leopold bringt Siebenbürgen wie¬ der an Ungern. 1708. Das Haus Oestreich wird in dem Besitze des Hcrzogchums Mantua bestätigt. 1714. Dem Hause Oestreich werden seine heu¬ tigen in den Niederlanden besitzenden Her» zogthümer, Grafschaften und Herrschaften durch den Badenschen Frieden vollkommen gesichert. »714- Die östreichische teutsche Linie kömmt bey Erlöschung des östreichischen spanischen Stammes in den Besitz des Herzogthums Mayland. 1717. Die von Ferdinand III. dem Fürsten Jo¬ hann Anton von Eggenburg und dessen Mannsstamme verliehene Grafschaft Gra¬ dišča gelangt wieder an das Haus Oest¬ reich. 1757. Der Herzog von Modena verkauft einen Theil seiner in dem Ferrarischen Gebiethe ge¬ legenen AUodiaiaüker an das Haus Oestreich (den andern Theil an den Feldmarschall Grafen von Pallavictni.) Diese Güter ver¬ kauft /V s— L, kauft Kaiser Joseph II im Jahr 1785 um 1,800000 st- in östrejchischer Mstnze an die päbKüche Kammer. 1759- Kaiser Franz I verleiht beym Abgänge des hohenemsischen Mannsstammes die in dem schwäbischen Kreise gelegene Graf¬ schaft Hohenems dem Hause Oestreich als ein eröffnetes Retchslehen. , Erzherzog Leopold und dessen männliche Erben erhalten vom Kaiser Franz I. das Großherzogthum Toscana. 2765. Kaiser Joseph II. kömmt, alS Erbprinz von Oestreich, in den Besitz der im Oberrhei¬ nischen Kreise gelegenen Reichsgrafschafk Falkenstein. Kaiser Franz I. erhielt die Grafschaft im Jahre i/Zi. vom Reichshof¬ rath als ein Lehen und Eigcnthum. »772. Das Haus Oestreich erhält die dem Kö¬ nigreich Ungern entzogenen Königreiche Ga¬ licien und Lodomerien. 1773- Das Haus Oestreich erhält die Bucowi- ne,das ist, den westlichen Theil der Mol¬ dau. I78c>. Das Haus Oestreich nimmt das Ober¬ amt Tetnang als einen Theil der Grafschaft Feldkirche in Besitz. 177- hat Oestreich dieß Oberamt an sich gekauft. 1785. Durch den Frieden mit Holland kommen einige Barrierplätze wieder an die östreichi» schen Niederlande. Man sehe im politi¬ schen Codex ersten Band S. 200. das Leit- wvrt Besitznehmung. . , Die sstreichischcn Länder werden von vle- Nationen bewohnt, darunter die Sla- st^ßie Zahl machen. Ihnen folgen die münd- * Walachen, Italiener und Flam- Bz Die 22 Die östrekchische Monarchie im Ganzen hat im Jahre 178). 24,825,262, Einwohner gezählet. Hier folgt eine spezielle Angabe: Ungern mit den dazu ge- Zu den verschiedenen Sprachen, welche in den Ekblanden als herrschende zu betrachten sind, gehört die teutsche, slavische, italienische, siammändische, ungerischc und illyrische Spra¬ che. Die teutsche Sprache ist die allgemeine, und die slavische ist gewöhnlich unter dem ge¬ meinen Landvolke die herrschende. Man zählt in der ganzen Monarchie Königrei¬ che, i Erzherzogtum, i Großherzogth , 1? Her¬ zog- LZ zogthümer, i Großfürstenthum, 2 Markgrafschaf- len 2 Reichsgrafschaften 8 Grafschaften, r 8 Fe¬ stungen, loy^ Städte, IOZ8 Märkte, und 73,35? Dörfer, nebst sehr vielen einzelnen Höfen , welche vorzüglich in den gebirgigen Ländern zu Hauke sind. Die Städte werden in landcsfürstltche, in Municipalstädte, Bergsiädte und Privatstädte (unterthänige) abgetheilet. Von den oben aufgeführten Staaten ist, nach der bestehenden Carolinischen Erbfolgord» nung, der älteste Prinz aus dem Hause Oest¬ reich Beherrscher. Die Regierung ist , mit Aus¬ nahme Ungerns und der Niederlande, unum¬ schränkt monarchisch; bas ganze Reich untheilbar, und in männlicher und weiblicher Linie erblich. Den Glanz des östrcichischen Hofes ver¬ mehren seine Garden. Diese sind: die ungeri- sche adeliche Leibgarde, die galicische adeliche Leibgarde, die erste Hatschierleibgarde, und die Leibgarde zu Fuß. Die galicische Leibgarde ist im April 1791 erloschen. Man sehe den V. Band des geographischen Handbuchs von dem Oestreich. Staate Seite 310 Die Orden, die bey dem Hause Oestreich stad, sind diese: 1) der Orden des goldenen Vliesses. 2) der Stern--Kreutzorden für Damen. Z) das für verdiente Stabsvfficiere gestif¬ tete Pensionskreutz. 4) der theresianische Miltzorden. 5) der St. Stephans Ritterorden. Der Hofstaat hat eben so viel Pracht alS Ordnung. Die Menge der Hofbedienten werden unter vier sogenannte obersten Stäbe verrheut. B 4 "e- diese sind : I) Der Obersthofmeister. Er hat unter seinem Stabe.' den Obersthofknel-enmeistcr, den Oberfthofstabclmeister, den Obersthofsilberkäm- yierer, Mundschenk, Vorschneider, die.Truchses¬ se , die Hofkapelle, Hokbibliothek, Hofärzte, Hofküchen - und Tafelpgrthen rc. H) Der Oberst¬ hofkämmerer; unter ihm stehen: die kais. kö- nigl. Kämmerer, Kabinetssecretäre, Leibärzte, Lcibwunbärzte, Hofkab'nete, Kammerdiener, Schloßhauptleute rc. Ilt. Der Obersthofmar- fchall. Er hak unter seinem Stabe: den Hofquar- ticrmeister, dieHoffouriere. IV.Der Oberststall- meister. Er hat unrer seinem Stabe: die Edelkna¬ ben , das Hoffutteramt, die Reitschule. Außer diesen Stäben sind noch vorhanden : der Oberst- Hof und Landjägermetster, welcher nun auch das k. k. Woldamr unter sich hat , und der Obersthoffalkrn meister. Zu den östreichischen Reichsgrundegesetzen gehören: s) der FriedricianischeFreyheitsbricf, b) die carolinische Sanctio pragmatica und Erb- foigordnung. Diesen Gesetzen sind noch bevzu- fagen einige Friedensschlüffe, als: der Westfä¬ lische, Nimwegische, Munsterische rc. Die Eesorgung der Landesangelegenheiten theilec sich in politische und Iusiizdepartemen- re. Beyde werden abermahl in Hof-und Län» dcrstellen abgetheilet. Unter den Hofstcllen nimmt die vereinigte Hofstelle den ersten Platz ein; sie be¬ steht aus der eigentlichen böhmisch östreichischen Hofkanzelley in xublico xoiikicir, undaus der Hofkammer und Ministerial - Bancodeputakion. Am Februar 179, wurden diese Stellen wider abgesondert. Die böhmisch östrcichische Hofkan- zelle!). bestehet nun abeunahl für sich; so wie 2Z die Hofkammer und Ministerialdeputation zu, sammcn eine Hofstelle ausmachcn, mit melier zugleich di- Kommerzhofstelle vereint ist. Die weiteren Hofstellen sind: die Hofrechnuugskam- wer, und die Hofkammer im Münz und Berg- wesen. Zur Besorgung der trügerischen, sieben- vurgjschen und iliyrischen Angelegenheiten be¬ stand unter der Josephinischcn Negierung eine einzige Hofstelle, unter dem Namen : ungerisch siebenbürgische Hoskanzclley; seit dem März ?7di aber ist diese Kanzelley in drcy besonde¬ re Hofstellen abgesondert. Diese sind: s) die ungerische Hofkanzellcy, b) die siebenbürgische Hofkanzellcy, und c) die illyrische Hofkanzel- ley. In Rücksicht des Justizwesench bestehet die oberste Justizstelle, als das Revisorium für die sämmtlichen teutschen , und galicischen Erblän- ber im Just-zfache. Zur Handhabung des Kriegs¬ wesens dient der bekannte Hofkriegsrath , dessen Geschäfte sich über die sämmtlichen Erb- lande verbreiten. Die Kontrolle der sämmtli- chen politischen und Justizangelegenheiten führt der Staatsrath tn inländischen Geschäften ; die auswärtigen Angelegenheiten, mit jenen in den Niederlanden, und der Lombardie, werden von der geheimen Hof - und Staatskanzelley besorget. Im Februar 1790 hat Joseph II. ei¬ nen geheimen Conferenz - Rath gegründet. Die Läiiderstellen khcilen sich abermahl in politische und Justizstellen; die letzteren werden in Ge¬ richte der zweyten, und der ersten Instanz abge¬ sondert. Die ersteren bestehen unter dem Na- A.ppellationsgerichte , und die letzteren werden iu adeliche und unadeliche Gerichte ab- gerheilek. Die adelichen Gerichte sind unter dem Namen r Landrecht, bekannt. Unter der Jose- B 5 Phi- 26' phinischen Regierung wurden die Länderstellen koncentrirk; so z. B. bestand für ganz Inner- östrejch eine einzige Landesstelle, unter dem Na¬ men : Gubernium ; setzt aber hat jede Provinz wieder ihre eigene Landcsstelle. Es sind diese: ») Gubernium für Böhmen, Sitz zu Prag. Der Chef führt den Titel: Oberst Burggraf. b) Gubernium für Galicien, Sitz zu Lemberg; Titel des Chefs: köntgl. Kommissär und Prä¬ sident des — c) Gubernium für Mähren und Schlesien, Sitz zu Brünn. , 6*! Gubernium für Steyermark, Sitz zu Gräz. e) Gubernjum für das teutsche Litorale, Sitz zu Triest. 1) Gubernium für Tyrol mit Inbegriff der vor« arlbcrgischen Herrschaften, Sitz zu Insbruck. Der Chef dieser Stelle ist zugleich Appell«, tioaspräsident. x) Landesregierung für das Land unter der Ens, Sitz zu Wien. d) Landesregierung für das Land ob der Ens, Sitz zu Linz. i) Landesregierung für Krain, Sitz zu Layb¬ ach. Ic) Landesregierung für Kärnten, Sitz zuKla- genfurth. 1) Landesregierung für Friaul. Sitz zu Görz. m'i Regierung und Kammer für Vie Vorlaube z der Chef dieser Stelle ist zugleich Präsident des Appellationsgerichts für die Vorlande. Der Appellationsgerichtc, welche unter der ^oftphinischen Regierung ebenfalls koncentriret worden sind, gibt es nun abermahl mehrere. Sie sind: 27 ») das Appellationsgericht für bas Land ob und unter der Ens, Sitz in Wien. I>) das Appellationsgerickt für Jnncrüstreich, Friaul, und Jstreich, Sitz zu Klagenfurth. c) das Appellarionsgericht für Lyrol, Sitz zu Jnsbruk. 6) das Appellationsgeticht für Böheim, Sitz in Prag. «) das Appellationsgericht für Mähren und Schlesien, Sitz zu Brünn, hat jetzt seinen ei¬ genen Präsidenten. k) das Appellationsgericht für Galicien, Sitz zu Lemberg. x) das Appellationsgcricht für die Vorlande, Sitz zu Freyburg. * Unter der Josephinischtn Regierung bestan¬ den nur 5 Appellationsgerichte. Die Appel, lativussachen der Vorlande waren dem Appellationsgerichte in Wien , und jene in Lyrol dem Appellationsgericht zu Klagenfurth zugetheilet. Zur Kenntniß der östreichischen Gesetze im politischen Fache dienen : a) der Codex Austri- acus, welcher aus V. Bänden bestehet, d) Sammlung aller k. k. Verordnungen und Ge¬ setze vom Jahr 1740 bis 1782. IX. Bände in gr. Fvl. c) Handbuch aller unter der Regie¬ rung des Kaiser Joseph des II. für die k> k. Erbländer ergangenen Verordnungen und Gr¬ ütze in einer systematischen Verbindung. XVIlt- Bände in gr. g. 1785 — 1790. Der Herauo- geber dieser Sammlung ist derHofconcipist Kro- patscheck. Baron Etaader , Stab in Wien. 1780 Eßterhazy (Anton),Stab zu Wesprim in Ungern. i78o Mrocz, Stab zu Carlsburg in Sieben¬ bürgen. 1781. Hohenl-he-Rirchberg (Fried.Wtlh. Fürst.) Stab zu Leutmeritz in Böhmen. 178g. Schröder (Baron Carl), Stab zu Leivnik in Mähren. 1784. Brechainville, Stab zu Strakonitz in Böhmen. 1784. Oe vins, Stab zu Großwardcin. 1784- LoNoredo (Wenzel Graf), Stab zuül- WÜtz in Mähren. 1785 A9 1785 Raunjtz Rittbcrg, Stab zu Neutitschcin in Mähren. I7?5 würtemberg, Stab zu Mecheln in den Niederlanden. 1786 Reisl'i (Baron), Stab zu Gör; in Friaul. 1786 Alvmzj, Stad zu Kaschau in Ungern. 1786 Mirrowskp (Graf), Stab zu Eremsicr in Mähren. 1786 Neugebauer (Baron) , Stab zu Jnsbruck. 1787 Nadasdp ,Stab zu Eperies in Ungern. 1788 Brentano , Stab zu Pilsen in Böhmen. 1788 Rlebeck (Baron), Stab zu Linz. 1788 Spleny (Baron), Stab zu Klausenbura in Siebenbürgen. 1790 Jordis, Stab zu Ens im Lande gleiches Namens. 1790 Zueff, Stab zu Jglau in Mähren. 1790 Rheul, Stab zu Budweiß in Böhmen. 1790 d'Alton ( Graf) , Feldmarschalllteutcnant. Stab zu Chrudim in Böhmen. 1792 Leopold, Bestellter Obrister , Marche¬ se Botta d'Adorno. Stab zu Proßnitz in Mähren, 1792 Teutschmeister . Erzherzog Maximilian, Churfürst zu Cöln, als Großmeister des teutschen Ritterordens, Stab in Wien. 1790 Schroder, (B- Will).) Stab zu Klagenfurt. 1791 Strasoldo, Stab zu Grätz. 1791 Oliv Wallis, Grab zu Brünn. 1791 Staray, Stab zu Ofen. Garnisonregimenter. 1764 in Galicien — Stab zu Zamose. 1775 in der Bucowine — Stab zu Czernowicz 1775 in den Niederlanden — Stab zu Fermond. C4 42 ArtiNerieregimenter. penz-nstein, Stab zu Prag. 1772 Bernkopf, Stab zu Olmütz. 11789 Churn, Stab zu Wien. Grenzregimenter. «) Banatische - Regimenter. I. Leutsches — Stab zu Pancschowa. !l. ^irisches — Stab zu Weißkirche. b) Banal - Regimenter. I. Leutsches — Stab zu Gtina. II Jllirisches — Stab zu Petrini«. c) Carlstädter Reg. 174^, Licaner — Stab zu Mospich. Otochaner — Stab zu Otroschatz. OyuUner— Stab zu Jessenitz«. Sluiner — Stab zu Carlstavt. 6) WaraSdiner Reg. 1746 Lreuzcr — Stab zu Bellowar. Sr. Georger — Stab zu Bellowar. e Slavonier Reg 1756 Brober — Stab zu Vinkovze. Gradiscaner — Stab zu Neugradisc«. veterwaröeiner— Stab zu Mitrowitz. Q Siebenbürgische Reg. Szekler — Stab zu Csikßered«. Gzekler — Stab zu Keszrarschahely. wallachifches— Stab zu Orlad. Wallachisches— Stab zu Nassed» Cavalkerieregimenter» xarabinter». ^750 Albert Casimir (Herzog zu Teschen)St«L ru Pardubitz in Böhmen. l774 4r 1774 Erzherzog Franz ' Kronprinz, bestellter Oberster GrafLacy, Stab zu Brandeis in Böhmen. Tuirassiers 1752 Anspach (Christ. Fried. Markgraf zu Brandenburg)Etab zu Nagy Lapolclchan, in Ungern. *779 Iacqucmtn , Stab zu Kanischa in Un¬ gern. 1782 Hohenzollern Fechingen (Fried. Ant.Graf), Stab zu Stein am Anger in Ungern. 178r Lzeschwiy, Stab zu Balaffa-Gyarmath in Ungern. 1782 Nassau Usingen (Fried. Aug. Prinz), Stab zu St. Georg in Ungern. I78Z Lzarrorinsky (Adam Fürst), Stab zu Thercsiopel im Banat. 1786 Kavanagh, Stab zu Moor in Ungern. 1788 Erzherzog Fran; Joseph, crstgebohrner Prinz des Erzherzogs Ferdinand in May- land. Bestellter Obrister, Graftzarnoncurr. Stab zu Gyönqyösch in Ungern. 1790 Baron walljsch, Stab zu Nagy Patak. Dragoner: 1632 Bavoyen (Engen Prinz von). Seit 178t bestellter Obrister von Tige, Stab zuSzas- regen in Siebenbürgen. 1747 würtcmberg (Carl Rud. Herzog), Stab zu Uibecsch in Ungern. 176, Coburg- Sachsen- Saalfeld (Friedrich Jo¬ sias, Prinz) , Stab zu Klattau in Böhmen. 178Z Walder (Prinj), Stab zu Saatz in Böh¬ men. 1785 Erzherzog Joseph. Bestellter Obrister, Baron Lilien, Stab zu Großwardein. C 5 *75,2 42 1790 Baillet la Tour. Stab zu MonS in den Niederlanden. 1790 R. Leopold. Bestellter Obrister Graf Nostitz , Stab zu Oedenburg in Ungern. Lhevauxleyers e 1756 Modena (Herkules Rein. Herzog), bestell, ter Obrister v. Sauer, Stab zu Gro- deck in Galicien. 177z Lobkowitz (Joseph Fürst), Stab zu Zol- kiew in Galicien. 1779 Rmsky (Joseph Graf), Stab zu Pec- schwär in Ungern (jetzt in Wien). 178? Löwenehr, Stab zu Roharyn in Galicien. 1789 Raraczay, Stab zu Brod in Mähren. 17,0 R. Leopold, bestellter Obrister, GrafFerd. Harrach, Stab zu Gaja in Mähren. 5 Husaren.- 1768 Eßterhazy (Emerich Graf), Stab zu Ga¬ bel in Böhmen. 177Z Barco, Stab zu Tarnopol in Galicien. 1775 wurmser (Graf)/Stab zu Tarnow in Galicien. 1788 Erdody , Stab zu Horodenka in Galicien. 1784 Erzh. Zllex. Leopold, bestellter Obrister, Baron Splenp, Stab zu Nagy Enyed in Siebenbürgen. 1790 R. Leopold , bestellter Obrister, Graf v. Almasi, Stab zu Olcsko in Galicien. 1791 Baron Blankenstein. Stab zu Troppau. 1791 Baron Vecsay. Stab zu Eßck in Sla- vonien. Grenzhusaren: Szekler , Stab ju St. Georgen in Sie¬ benbürgen. Zur Besorgung des Kriegswesens ist , wie bereits gesagt worden , ein eigenes Departement in Wien; es hat den Nah¬ men 4Z men : Hofkriegsrath, hängt unmittelbar von dem Monarchen ab , und seine Geschäfte verbrei¬ ten sich über die sämmtlichen östreichischen Län¬ der. Außer diesem sind, nach Verschiedenheit der Länder, in den Provinzen Gcneralcomman- danten aufgcstellet. Diese sind Befehlshaber über alle in ihren Disiricten belegencn Regi¬ menter und zu dem Milizstab gehörige Perso, nen. Dergleichen Generalcommanden werden n gezählt. Cine Garrnsonartillerie ist in Wien, Prag , Lemberg , Olmüz , Grstz , Te- meschwar, Hermannstadt, Petcrwardein , Carl- stadt, Carlsburg , Ofen , Eßek, Mecheln und Mantua. 'Im Jahr 1767 wurde ein Deserti« onscordon eingeführt. Jedes Infanterieregiment hat seinen bestimmten Werbbezirk, deren jeder bey den Provinzen angezeigt ist. In Folge Ver¬ ordnung vom 2stten October 1782 hat jedes Werbbezirkregiment, auch einen Werbbezirkan- thejl in Galicien. Alle trutsche Erblande sind zur Rekrutirung der tcutschcn Regimenter in 86 Kantone abgetheilet, nähmlich: Böhmen in 14; Mähren und Schlesien in 7, Land unter der Ens in 4- Land ob der Ens in 4 , Kärn¬ ten in i , Krain in 2, Friaul in 1 , und Stcher- mark in Z, Aur Beyhülfe ist Galicien in i8 Wcrbbezirke eingethcilet. Die Eavallerieregi- meuter werden aus den Wcrbbeztrken in Böh¬ men, Mähren, -Schlesien, Oestreich, Stey- «rmark, und Kärnten ergänzt. Im April 1791 bestand die ganze k- k. Generalität aus Feldmarschällen, 20 Feldzeugmeistern, iz Generaicn der Cavallerie, 84 Feldmarschall- Ueutenanten und 24z Generalmajoren. Z» 44 Zu den ordentlichen Einkünften der östrei, chischen Monarchie gehören. g) die Staaks- güter (Oomainen), b) die Zölle und Accise, o) die Bergwerksgefälle, ä) das Tabak -- und Ste- gelgefäll , e) das Postgefäll, und k) das Lotto. Das bekannte Joftphinische Steuersystcin nahm 1789 seinen Anfangin den teutschcn und galicischen Ecblanden; unter der gegenwärtigen Regierung ist dasselbe im April 1790 erloschen, indessen wurde die alte Steuer Verfassung wie¬ der bergestellet. Der Ertrag sämmtlicher in der östreichi- schen Monarchie gelegenen Länder wird verschie¬ den angcgebn. Hier folgen die Varianten.' Ertrag der Länder Die 4S Die Briefe eines reisenden Franzosen geben 82 Millionen Gulden an. In Schlettweins Archiv IVten Bands Sei» te 276 werden die Einkünfte der ösireichischen Monarchie auf 90.441,174 fl. bestimmet. Nach der ersten Sektion der neuen stati¬ stischen Tabellen zur bequemen Uebersicht der Grüsse, Macht re. der — Staaten in Europa beliefen sich die Einkünfte in den ösireichischen Staaten auf m Millionen. Im Jahr 175z unter dem Grafen von Haugwitz sollen die Einkünfte 40,027.806 st¬ und die Ausgaben 22,100,000 fl. betragen ha» den. S. Nicolai z. Band Besch, einer Reise durch Deutschland rc. Beyl. II, Seite 87 — 96. 1757 soll man unter dem Grafen von Chotek die Einkünfte auf 57 Mill. fl. gebracht haben. Welche aus den vorstehenden Angaben möchte sich wohl der Richtigkeit am Ersten nä¬ hern? Wahrscheinlich die Schlötzerische — bey Galicien aber dürfte der Ertrag über zwey Dritttheile zu hoch stehen — Alle höhere größere Münzsorten werden in den teutschen Ländern, mit Ausnahme Tyrols, der Vorlande , Niederlande, und der Lombar» die, nach dem 20 Guidenfuß ausgemünzt, das ist, den Gulden zu 60 Kreutzer. Die gangba¬ ren Münzen sind , von Kupfer: Kreutzer, halbe Kreutzer und Pfennige, von Silber : Groschen, Siebener, Siebenzehner, Zehner, Zwanziger, Dreyßiger, Vier und dreyßiger, Gulden, Tha¬ ler ; von Gold: Souveraindor (ganze und hal¬ be), Dukaten. Das Hauptmünzamt ist in Wien, welchem die Münzämter in Gratz, Günz¬ burg , Hall in Tyrol , Kremnitz , Nagybanien in Ungern und Carlsburg in Siebenbürgen un» tergeardnet sind. 46 Das Postwesen hat in den sämmtlich öfl, reichiscken Staaten die beste Verfassung. Das Oberhofpostmeisteramt in Ungern, Böhmen, Mähren und ganz Inneröstreich, mit Ausnah« me Tyrols, der Vorlande, Niederlande und Lombardie, besitzt das Gräfl. Paarische Haus, als ein Lehen. Zur Versorgung der Armen sind die Erb« lande ungemein reichhaltig an ansehnlichen Stif¬ tungen. In jeder Provinz besteht ein allge¬ meines Krankenhaus für alle heilbaren Krank¬ heiten, ein Geburtshaus, ein Irrenhaus, ein Findel -und Waisenhaus , ein Haus für Unheil¬ bare und mehrere Siechenhäuser. Diejenigen, welche noch etwas arbeiten können, bekommen nach Umständen eine bestimmte Summe Gelbes wöchentlich in die Hand. Diese letztere Anstalt besteht unter dem Nahmen: Armeninstitut, und hat den Grafen von Buquoi zum Urheber. vest. Oestreichische Kreis. 4Y Oestreichischer Kreis. O ösiorreickifcsis Ilrers, nzek clsn lVlessan- Ken äes klrn. p. OieLzanig unä snäsrn alkrono- rniscben Levbsclrtungen entxvorken Uurcd 6ü5- sskelä. l^ürnderx Kezr äen HomanniU-lren Lr- den. 1788 l^Iit. U. IL. sUergv. k'rrvil. Den Namen hat er von dem Erzherzogthum Oestreich, als dem vornehmsten Thetl der Kreis¬ länder. Die Einrichtung dieses Kreises fällt in das Jahr 1512, da Maximilian I. auf dem Reichstage zu Cöln die Reichskreise mit vier vermehret hat, worunter der östreichische und burgundische mitbegriffen waren. JmJahrrzrr ist zu Worms, und 1522 , auf einem abermah- ligen Reichstage zu Nürnberg, die Bestätigung dieser Kreiscinthetlung erfolget. Der sämmtli» ehe Kreis beträgt im Umfange 256A Quadrat¬ meilen ; seine Länge von Westen nach Osten beläuft sich auf 77 und die Breite von Süden nach Norden auf 72 Meilen. Er grenzt gegen Norden an Böhmen und Mähre» , gegen Osten an Ungern , gegen Süden an Kroatien, das adriatische Meer und Vene- big- gegen Südwesten an Dündten , gegen We¬ sten an Bayern, Rhein rc. gegen W. Norden an die Nordsee rc. Die vorzüglichsten Gebirge in diesem Krei¬ se sind die norischen, jütischen und rhättschen Alpen, und der Kahlenberg. Der Kreis ist Erster Land. D reich- Zs reichhaltig an Flüssen und Seen. Zu den vor» rüglichsten Flüssen, die ihn durchströmen, ge¬ hören: die Donau, der Inn , der Rhein, der Ne¬ ckar, die Salza, Laybach, Traun, Ens, Etsch, Save und Drave. Von den Seen sind die bekann- testen: der Bodensee, Cirknitzcrsee, der Traun - und Hallstättersee, laß« stj Aaräs. Die Naturproducke sind fast eben dieselben, welche oben in der Einleitung aufgeführet wor¬ den. Der Kreis erzeugt vortrcfijchen Weizen, hat ergiebige natürliche und künstliche Wiesen, eine große Menge von Obst , beträchtlichen Weinbau, den besten Safran und Senf, an¬ sehnliche Waldungen, die reichhaltig an Bau- und Brennholz sind. Im Thierreich ist die Fe- Lervichzucht beträchtlich. Die Hornviehzucht könnte wichtiger seyn. Käse, Butter und Schmalz werden häufig gewonnen; Wachs und Honig sind nicht im Uiberfluß vorhanden, die Seidencul- tur ist in Tyrol und Görz wichtig. Im Mi¬ neralreiche sind beträchtliche Eisen Bley-Salz- Kupfcr - und Alaunwerke vorhanden, auch wird etwas Gold gewonnen. An vortreflichem Marmor und Alabaster ist der Kreis gesegnet. Salpeter und Vitriol werden viel gewonnen; mannigfaltige Thon-und Porzellanerde kömmt ebenfalls vor, so wie Wasserbley. Der KreiS hat Cementwasser und ansehnliche Gesundbrun¬ nen, auch kommen verschiedene Arten vonOcher vor. Hier ist die tabellarische Uibersicht der vorzüg¬ lichen mineralischen Producre in diesem Kreise: Na- 52 SZ D z No» s4 O-'-^S-ü'S Naturproducte. Marmor . Meersalz . Mühlstein . SS. SS. Murkstein. Perlen Porcellänerde Porphyr . SS. Quarz . Qucckstlber Salz f.Kochsalz.Meer¬ salz. Schneidestein . . Silber . s s « « . s - « « . Steinkohlen . Provinz. in lümmrl. Kreis¬ ländern. Triest. kand ob der Ens. kand unter der Ens- Steyermark. Tyrvl. Kärnten. Steyermark. Land ob der Tns. kand unter der Ens. Steyermark^ Kärnten. Krain. "teyermark. Tyrol. Land unter der Ens. Kärnten. Krain. Steyermark. Tyrol. Friaul. Land unter der Ens. Tyrol. Kärnten. Land unter der Ens. Tyrol. Kärnten. Krain. Na* o-rM—* rr Die sämmtlichen in diesem Kreise brlegencn Länder werden eingetheilk: a) in das Erzherzogthum Oestreich, b) in Jnncröstreich, c) in das Friaul , d) in Istreich, e) in Tyrol, f) in die Vvrlande. Die Bewohner dieses Kreises bestehen aus Deutschen, Slaven und Italienern. Die ganz« Volksmenge beträgt 4,443,200Seelen, es kom» men daher auf eine Ouadratmeile beyrgoo pee¬ len. Die gewöhnlichen Sprachen in diesem Krei¬ se sind, dre teutsche, slavischc und italienische. Was in Rückfichr der Wohnungen gesagt worden, gilt auch von diesem Kreise, in wel¬ chem sich 3 Festungen , 172 Städte, 559 Mark¬ te und 22,8rz Dörfer befinden» D 4 v" >6 Der kreiSausschreibenbe Fürst, Direktor, und Oberster ist der Erzherzog. Die Bischö¬ fe von Trient unkBrixen, der Teutsche Orden, wegen seiner Balleyen in Oestreich, wie auch an der Etsch, und am Gebirge, und der Fürst von Dietrichstein find Landsaßen vom Hause Oestreich. Die Stände dieses Kreises find: das erz» herzogliche Haus, die Bischöfe zu Trient und Bripen , der Teutsche Orden und der Fürst von Dietrichstein. , ' - r Von den Landesgesetzen ist bereits oben, in der allgemeinen Einleitung, Erwähnung gesche¬ hen. In Rücksicht der in diesen Staaten befind- lichen politischen und Zustitzdepartemente kömmt alles das hier nachzulesen, was in der Ein¬ leitung über diese Gegenstände gesagt worden. Obschon das Haus Oestreich, in Folge des FridericianischenFrcyhcitbriefs, von allen ordent¬ lichen und außerordentlichen Reichskrcissteuern hefreyet ist, so ist man doch von Seite Oest¬ reichs im Jahr 1714 der Aßociativn beygetre- ten, und hat sich freywillig angebothen, daS associationsmäßige Quantum zu entrichten. Der zu leistende Beytraq besteht in dem Zten Theil von dem was das ganze Reich bewilliget, so¬ wohl in Ansehung der Mannschaft, als deS Geldes» Die vorzüglichsten Kunstproducte in diesem Kreise sind: Eisenwaaren von allen Gattungen, Leinwand, Kattune, Leder, Seidenwaaren, Wollenwaaren, Porzellän, Spiegel, Kupfer, Messing und Bleywaaren, Srahlwaaren, Ga- lanteriewaaren, Hüte, Tuch, Zucker, LiqueurS Lmd Uhren- Hier 57 eine tabellarische Ueberstcht der in diesem Kreise vorhandenen Kunsiproducte. ^Oie>e und: Kunsiproducte. Ärgent Hasche . Bandmanufactur ») in Leinen. Provinz. d) in Seide. ' s r . Baumwollenzeugmanu- factur . . . Berggrünfabrik, r s , « Bertholdsgadenwaaren^ fabrik . - r . Beuteltuchmanufacrur. Bleyplattenfabrik . Bleysitftenfadrik. Bleyweiß. . Blondspitzenmanufartur ^lechfabrik Llechhämmer . Blumenmanufactur . Breftianstahl . Buchdruckern) ' Brieftaschenmanufackur. D 5 Wien. Krain Land unter der Ens. Land unter der Ens. Tyrol. Land unter der Ens. Triest. Land ob der Ens. Land unter der Ens. Land ob der Ens. Krain. Land ob der Ens. Wien. Wien. Kärnten. Land unter der Ens. Wien. Steyermark. Steyermark. Wien. Kärnten. Steyermark. in allen Ländern in den sän mtlichen Kretölänvern. Kunß, S8 Kunstproducte Taktunmanufactur >antesfabr'k . Dokrnfabrik . Sisengnßw rk . Eisenhämmer . t? K « » » - - * « Eisenttchengejchirrfa-- brik Eisen -- Stahl - Draht - und Feilenfabrik . Eisenwaarenfabricatur. 1» » . . . s s . » . J » . . - S « . » Erdgeschirrfabrik » - - » « » » Fjchermanufackur . Farbholzschneidemühle- Provinz. Landunt-r der Ens. Steyermark. Tyrol. Wien. Wien. Steyermark. ^kärnrcn. Krain Land ob der Ens. Land unter der Ens. Steyermark. Tyrol. Voriande. Sand unter der Ens. Steyermark. Kärnten. Krain. Sand ob der Ens. Land unter der Ens. Steyermark. Tyrol. Vorlande. Krain. Land ob der Ens. Land unter der Ens. Steyermark. Land unter der Ens. Wien. Kunst« S-HZ^-S 59 Kunst- 6s Kunst L« Kunst.- 62 6Z 64 Kunsiproduete. Provinz. Wachswaarenfabrik . Wachsleinwandfabrik. Wagenschmierfabrik . Weinessig und Cremor- tartarifabrik. Wollenzeugmanufactur. - : « « « Wollenestrumpfmanu- factur . . . Zinnoberfabrik. Zuckerraffinerte. r s . , . Zwirn . Triest. Land unter der Cns. Land unter der Ens. Land unter der Ens. Land ob der Ens. Wien. Land ob der Ens. Friaul. Land unter der Ens. Triest. Land ob der Ens. Die Handlung ist in diesem Kreise von vie¬ lem Belange. Die vorzüglichsten Einfuhrsar- tikel aus den erblä'ndischen Provinzen sind: Getreide, Vieh, Holz, Glas, Tuch, Leinwand, Schmalz, Kattun, Zinn, Gesundbeitswässer, Honig, Wachs, Granaten, Flachs, Hanf, Spitzen, Hopfen, mustcalische Instrumente; Vitriol, Potasche, Liqueurs, Papier, Leber rc. Aus fremden Landern erhält dieser Kreis: Getreide, Kaffee, Specerei - und Materialwaa- ren, Seide, Flachs, Hanf, Holz, Wolle, Vanille, Farben, Zucker rc. Zu den beträcht- lichsten Ausfuhrartikeln nach den Erblandcn ge- r^ren- Salz, Eisenwaaren, Stahl, und Ga- lanteriewaaren; Kuvfer, Messing, Bley, O.ueck- Slber, Zinnober, Porzellän, Spiegel, Uhren, 65 Äqueurs , raffinirter Zucker , Handschuhe, Sei» denwaaren, Bücher, Kupferstiche, Gemälde, elfenbeinerne Waaren, Stickerei re. Alle vor- Waaren werden auch nach fremden Im Ganzen hat der Kreis, rm Berhältnrß der übrigen Erblande, die Bi- tanz nicht für sich, auch nicht im Verhälkniß mit fremden Staaten; seit dem Jofephinischen Zollsystem aber behauptet der Kreis , in Rück- stcht der letzteren, die Bilanz des Vortheiles« Die Erkenntniß der christlichen Lehre hat rm zten Jahrhunderte in diesem Kreise Ein- gang gefunden, so wie die römifchkacholischen Grundsätze schon im 9ten Säcstlo ihre Anhän¬ ger fanden. Die Waldenser, deren Anzahl in emigen in diesem Kreise gelegenen Ländern nicht unbeträchtlich war, hak man im i4ten Jahrhundert auS-urotten gesucht. Der Kreis AvAt nun 2 inländische Erzbischöfe, 9 inlän» oiiche Bischöfe und z Superintendenten« In den westlichen und südwestlichen Ländern dieses Krcrses üben noch viele fremde Bischöfe diegcist- tiche rurisdiction aus, als da sind: der Bi¬ schof zu Lrient, Brixen, Basel, Chpr,Chiem¬ see , Salzburg, Augsburg rc. . Zur Beförderung der Geistescultur bestehen m diesem Kreise z Universitäten, die Josephi- nstch-medictnisch - chirurgische Academie, ü Ly- caen , über 20 Gymnasien, mehrere Hauptschu- 7/" ^. und in jeder Pfarre wenigstens Eine Tri- vialschule , Ein Taubstummeninstitut, Ein Mäd¬ chenpensionat. In Rücksicht der Unterstützung der bildenden Junglinge sind beträchtliche Sti- pendiatsfunde vorhanden« Der Stand des Kriegsheers in diesem Krei¬ se besteht in r; Jnfanterieregimentern, Einem Erster Band. E Sir- v6 Artiklerieregimenk, Einem Artillerkefüselier Ba¬ taillon , Einem Fuhrwcsenscvrps. ernem Inge¬ nieurs - Sappeurs - und Mineurscorps, und einem Jnvalidencorps. In diesem Kreise liegt auch das Pontvniersbatarllon. Der Ertrag dieser Kreisländer beläuft sich nach Schlötzers Angabe auf 27 ,210,200 fl. nachBü» schings Angabe auf 39,272,177. In der letzteren Angabe ist düs Innviertel im Lande ob der Ens nicht begriffen. Oas Das Erzherzogtum Oestreich. E 2 Erzherzogtum Oestreich. ^)ur Uebersicht des Erzherzogtums durfte nachstehende Charte einige Dienste leisten. Hier ist ihr Lite! : Neu und accurates eröffnetes Kriegstheatrnm geographisch vorstellend: beyde Erzherzogthümer Oesterreich ob nnd unter der Ens, lammt einem großen Theil des Herzog- und Fürstentums Ober r und Niederbayern rc. Die Charten des Auguffin Hirschvogels, Wolf¬ gang LaziuS , und Abraham Janson , verdienen kaum genannt zu werden, und sind für die je¬ tzigen Zeiten ganz unbrauchbar. Das Erzherzogtum Oestreich wird in der Kanzelleysprache Niederöstreich gettannt. Diese Benennung ist irrig, da weder das Erzherzog¬ tum im Ganzen, noch das Land unter der Ens für sich allein den Nahmen Niederöstreich in den ältern Zeiten jcmahls geführt hat. Vor den Zeiten Maximilian I. ist das Land unter der Ens das Fürstentum Oestreich ge¬ nannt worden. Erst zu Anfänge des r/ten Jahrhunderts kam der Nähme: Niederöstreich, zum Vorschein. Die Gelegenheit hierzu gab der Reichstag, welchen Maximilian zu Augs¬ burg halten ließ , und wozu ein Ausschuß von den Ständen der fünf östretchischcn Länder nähm- !ich: Oestreich ob und unter der Ens, Steycr, Kärnlrn und Krain abgeordnet worden, ^'^e E Z ?s a-üW-^o fünf Lander zusammen waren unter dem Nah^ men: Niederöstreich, begriffen und seit dieser Zeit hat sich in der Kanzelleysprache dieses Work in so weit erhalten, daß bloß das eigentliche Land unter der Ens heute noch den Nahmen.» Niederöstreich, führet. Das Erzherzogthum wird, wie bereits gc- sagt worden, in das Land unter, und ob der Ens gecheiit. In den Zeiten der Römer ge¬ hörte ein Theil des Landes unter der Ens zu Pannonien, und ein Theil ob der Ens znm Norrco ripense, wozu auch der an der südli, chen Seite der Donau gelegene Disirict bis zum Kahlenberg gehört hat. Als im Jahr 56g die kongobarden Pannonien verließen , und nach Italien zogen, traten sie solches an dieHunnen und Avaren ab. Wahrscheinlich ist es, daß sich die Grenzen Pannoniens damahls bis an die Ens ausgedehnt haben. Die Hunnen mach» ten im Jahr 791 mit dem bayerschen Herzog Tassilo ein Bündniß, und überfielen die fran- kisch - bayerschen Länder. Carl der Große, um seine Länder vor allen weiteren Einfällen der Hunnen sicher zu stellen, zog mit feinem Kriegs¬ heere wider sie, besiegteste, brachte einen Theil Pannoniens unter seine Bvthmäßigkeit, und er¬ weiterte die Grenzen seines Reichs bis an die Raab Diesem neucroberten Theil , der vor- mahls den Nahmen Oberpannonien gehabt hat, gab er den Nahmen Avaricn , und ließ das Land durch besondere Grenz -- oder Markgrafen ver¬ walten. Die bayersche Provinz, welche schon unter Ciodoväo zur fränkischen Monarchie ge¬ hört hat, ließ er ebenfalls durch Grusen ver, walten. Dis in die Zeiten Carls des Großen hatten die fränkisch - bayerschen Statthalter den Ti- N Titel; Herzog. Im Anfänge bes zehnten Jahr¬ hunderts, unter König Ludewig dem Kinde, wurde Avm ien von den Ungern abermahls ein« genommen, und dem teutschen Reiche entzogen; allein um das Jahr -zz bekriegte Kaiser Otto die Ungern, vertrieb sie aus'Avarien, und ver¬ band dieses Land abcrmahl mit dem teutschen Reiche. Im Jahr n;6 gelang cs endlich dertr Kaiser Friedrich dem Ersten, auf dem zu Re¬ gensburg gehaltenen Reichstage, den Herzog Heinrich von Oestreich zu bewegen, daß dieser an Heinrich den Löwen die fränkischbayrische Provinz, mit Ausnahme des Landes ob der Ens, gegen ansehnliche Vortheile abtrat. Diese Ucbergabe veranlaßte den bekannten Freyhcits» brief, welchen Friedrich dem Herzog Heinrich und allen seinen Nachfolgern auSgestellet hat. In Folge desselben wurde das Land ob und unter der Ens zusammen vereinigt, zu einem Herzogthum erhoben, der Beherrscher dieser Länder zu einem Erzherzog erklärt, und ihm noch andere wichtige Vorzüge zugestanden. Die¬ ser Freyhcitsbrief ist durch Friedrich II., Fried¬ rich Hk. , Carl. V., und Carl Vk. bestätigt wor¬ ben. Rudolph kV. hat sich des Titels Erzher¬ zog am ersten in einer Urkunde vom Jahr ig;y bedienet. Kaiser Friedrich 11. machte den erzher- joglichen Titel für das Haus Oestreich kanzel- leymäßig , und Maximilian I. bediente sich die¬ ses Titels beständig. Der Flächenraum dieses Erzherzvgthums enthält 509t Meilen. Seine Länge Von Braun¬ au bis hinter Haimburg beträgt 46 Meilen, und die Breite von Hallstatt bis an die Theya 42 Meilen. E 4 Da« 7» Das Erzherzogthum Oestreich grenzt °gegen Norden an Böhmen und Mähren , gegen Osten an das nördliche Ungern, gegen Süden an Steyermark und Salzburg, und gegen Westen an Niederbayern. Die beträchtlichsten Gebirge in diesem Lan- de sind, der Priel, Kahlenberg , Schneeberg rc. Zu den schiffbaren Flüssen, welche das Erz» herzogthum durchströmengehörendie Donau, die Ens, Traun, der Inn und die Steyr. Die bekanntesten Seen sind der Traun- Hall¬ stätter-und Attersec. Die vorzüglichsten Naturprodukte dieses Landes sind inr Pflanzenreiche.- Korn , Weitzen, Hafer, Gerste; man baut viele Hülscnfrüchte; Obst von verschiedener Gattung geräth unge¬ mein häufig; Flachsund Hanf werden in Men¬ ge in dem westlichen Theile des Landes ge¬ wonnen; an medicinischen Kräutern sind die Gebirge gegen Steyermark und Salzburg reich¬ haltig. Die Wälder liefern Bauholz in gros¬ ser Menge, auch Brennholz, doch dieses nicht in Ueberfluß. Im Thierreiche ist die Kälber- zuchr von Belange. An Ochsen und Schafen ist kein Ueberfluß vorhanden. Die Federvieh- zuchk ist sehr beträchtlich. An Fischen ist das Land sehr gesegnet. Desto unbedeutender aber ist die Bienen - und Seidenkultur. Das be¬ trächtlichste Naturprodukt im Mineralreich jst das Salz. Alaun , Vitriol , und vorzüglich viel Salpeter nstrd erzeugt. Die Eilbererbeutung ist nicht beträchtlich, mehr wird Bley erzeugt. Man findet Porzellänthon, sehr schönen Mar¬ mor, Alabaster , vielen Gips , Perlen, Pech¬ stein, Ouarz, Porphyr, Schneidcstcin, Mühl¬ stein, Tergöl und Steinkohlen. Auch hat das Land beträchtliche Gesundheitbrunnen. O-ÜÄk-ü'o 7Z Das ganze Erzherzogtum wird in zwey Theile abgetheilet. Der gräßereTheilheißt das Land unter der Ens und ist der östliche Theil des Landes, der kleinere bas Land ob der Ens, und ist der westliche Theil. Das Erzherzog» thum im Ganzen hat acht Kreise. Die Volksmenge beträgt i,888,oco See¬ len. Die Eingeborncn , im Ganzen genommen , stammen von fränkischbayrischcm Geblüte. Im ganzen Erzhcrzogthum zählt man Eine Festung; 50 Städte: ^24 Märkte; 41 Hof- Märkte und 10,482 Dörfer. Das Erzherzog-- thum hat 2 Hauptstädte, als-- Wien und Linz. Von den Landesgesetzen kömmt dasjenige nachzulesen , was über diesen Punct in der all¬ gemeinen Einleitung aufgeführct worden. In dem Erzherzogtum befinden sich zwey Landesregierungen , Ein Appellationsgerrcht , zwey adeliche Gerichte (Landrechte) , 28 landes¬ fürstliche Stadtmaqistrate, Ein Bergamt, zwey Fiskalämter , Ein /uclioium militnre mixtum und eine Bancalgefällen- Administration. Auch ist in dem Erzherzogtum der Sitz sämtlicher tcut- schen und ungerischen Hofstellen, des Hofkriegs¬ rats und eines Obersthofpostamts. Von der ständischen Verfassung kömmt zu dem, was in der allgemeinen Einleitung über diesen Gegenstand bereits gesagt worben, bloß noch anzufügen, daß die Stände aus 4 Clas- sen bestehen, nähmlich: dem yeiftlichen Stan¬ de , hierzu gehören die Bischöfe, Prälaten, Pröb- fte und Domcapirul; dem Herrenstande, dieser besteht aus Fürsten, Grafen und Freyherren ; dem Kittcrstand und den Städten, die durch Deputirte vertreten werden. E 5 S» 74 Zu den vorzüglichsten Knnstproducten , mit welchen bas Erzherzogtum pranget, gehören: die Eisenwaarcn, Kattune, Messingwaaren, seidene und leinene Bänder, Seidenzeuge, Zwirn, seidene, leinene und wollene Strümpfe, Bonn Last» , Manchester , Molton , Tuch, Hüte, Spi¬ tzen , Kreppen, Galonen , Lionische Maaren, Pi¬ ke, Nankin, Batist, Papier, Schießpulver , Tabak , Porzellän, Spiegel, Erderigeschirr , Piqueurs, Schnallen von allerlei) Gattungen, P.ippiermasche - Dosen von verschiedenen Arten, Glas, Holzwaaren, Schminke, Perlen, Blu¬ men, orientalische Maaren, Galanteriewaaren, Stahlwaaren, Stärke und Puder. Unter al¬ ken diesen Probucten sind die Manufakturen in Leinwand, Wollcnzeugen, Kattun, und Set- dcnwaaren die beträchtlichsten. Zu den beträchtlichsten Einfuhrartikeln a) aus den Erblanden gehören: Getreide, Lein¬ wand, Tuch, Wolle, Honig, Wachs, Zinn, niusicalrsche Instrumente, Gesundheitwäffer , Granaten , Flintenstcine , Wein , Hornvieh , Schweine, Schmalz, Butter, Käß , raffinir- ter Zucker , Strümpfe , Zwirn , Fajance, Li- queurs, Federvieh , Wild, Brantwein, Obst von allen Arten,, Zjnnwaare, Kupfer , Eisen, Bley , Quecksilber, Stahl, Meßing, Stahl- waaren, Haftnbälge, Bcrggrün, Galmey, Zin¬ nober, Fische, b) Aus fremden Staaren Sei¬ de, Baumwolle, Schafwolle, Kaffee, Zucker, Lhee, Gewürz, Indig, feines Pappier, Wachs, Bücher, Salmiak rc. Die beträchtlichsten Ausfuhrartikel sind r a) nach den Erblinden: Salz, Eisenwaaren, Galanteriewaaren, Porzellän, Blcyweiß , Safran, Senf, Leder , Handschuh , Stahl« waa« v--W-^o 75 waaren , Bücher , Lionische Maaren , Hüte , Seldenwaaren von allen Gattungen , leinene Bänder, und Wein, b) Nach fremden Staa¬ ten : Porzellan, SpiegelEisenwaarcn, Eei- denwaaren , Galantrriewaaren , orientalische Waaren, Safran, Senf, Bleyweiß, Hüte, Wein, Leder, Bücher, Kattun. Zu den vor¬ züglichsten Lurchzugwaaren gehören: Baum¬ wolle , Kupfer, Blech, Eisenwaarcn , Lein¬ wand, Häute, Seide, Kaffee, Lhee, Gewürz, Liqueurs, Zucker, Hornvieh, Getreide, Schwei¬ ne , Wein, auch Hüte, Strümpfe rc. Im Ganzen genommen hat das Erzherzogthum die Bilanz sowohl mit den Erbianven als mit den fremden Staaten wider sich. Was in Rücksicht der Straßen in der all¬ gemeinen Einleitung gesagt worden, gilt auch von den Straßen in dem Erzherzogthum. Das Straßengewerbe ist, wegen der beträchtlichen kandfracht, sehr blühend. Auch die Wasserfracht auf der Donau ist ungemein beträchtlich, und vergrößert den Wohlstand der an der Donau gelegenen Orte sehr. Die Christliche Lehre hat schon im zten Jahrhunderte in diesem Lande Eingang gefun¬ den. Der älteste Mönchorden in dem Erzher- zogthum ist der Benedictinerorden, welcher im 8ken Jahrhundert im Lande ob der Ens seinen ersten Wohnsitz aufgeschlagen hat. Das Land hat Einen Erzbischof mit zwey Suffraganen, ferner, seit Josephs Regierung, drcy Superin¬ tendenten , nöhmlich: einen von der helveti¬ schen und zwey von der evangelisch lutherischen Religion. Hvr folgt eine summarische Ucbersicht der in dem Erzherzogthum bestandenen, und »och Vorhandene» Stifte, und Klöster: 76 ») Mannsklöstcr-. b) Nonnenklöster: 77 Zur Beförderung der Gcisteskultur bestehe» Eine Universität, Ein Lycäum, zehn Gymna¬ sien , zwey Normalschuien, mehrere Haupt¬ schulen so viel Pfarren, so viel Trivialschu- len; ferner eineMilizacadrmie, eine Ingenieur¬ schule , eine Realhandlungsschule, ein Mäd- chcnpensionat, ein Institut für Officiersmäd- chen, ein adetichcs Pensionat für Etudirenbe, und ein Institut für Taubstumme. Die be¬ kannte Academie dec bildenden Künste hat eben¬ falls in dem Erzherzogthum ihren Sitz- Im 78 Im Lande ob und unter der Ens liegen acht Infanterieregimenter, drey Grcnadierba- taillons. Ein Regiment Artillerie; Ein Artil¬ lerie Füsilier Bataillon; Ein Regiment Ca- vallerie, Ein Fuhrwesenkvrps, Ein Bataillon Pontoniers; das Ingenieur-Mineurund Sap- peurcorps, ein Bombardiercorps und ein In¬ validencorps. Das ganze Land ist in acht Hauptwerbbezirke abgetheilt. Der Ertrag des Erzherzogthums beläuft sich nach Schlötzer auf iü,o5o,ooo fl. nach Bü- sching auf 22,014,276 fl. ohne das Innviertel. Da« Das Land unter -er Ens. «r Charten, auf welchen Oestreich in den ältern und Mittlern Zeiten erscheint, findet man n) in Ptolomäus tirrropL 'tabula, b) in Peutingers l^abula von Franz Von Scheyb, edirt 175z. c) in Lazius ckoro^rapbie» provin- ciarum austrise 1561. ä) in Cluvers xermania gnticlus, in Cellarius orbs ami^uo — Lä. ^ok. Oonr. 8c:k^rgrtriü. 1731« Unter dem vielen einzelnen Charten, auf welchen das Land unter der Ens vorkömmt, steht die Charte des Georg Mathias Vischers oben an; sie ist vom Jahr 1672, und enthält 16 Blätter. Nachstiche derselben haben gelie¬ fert Hofmann (Von ihm ist jedes Viertel auf einem besondern Blatte ans Licht getreten. Auf jeder Platte sind die Orte, welche darauf Vorkommen, angezeigt,) Homann, Weigel, Seukter, und Lotter. Charten von dem Lande unter der Ens in den neueren Zeiten kommen in folgenden Büchern vor: n) in Granelli lo- pograpkia xermani-e austriac« , d) in part« prima aukrj« maxxis zeozrapkici» äistintt», c) in Fuhrmanns alten uno neuen Oestreich, und ä) .n Baron Lichtensterns I. Hefte Bey- träge zur genauen Kentniß der ösir. Staaten Und Provinzen rc. 1791. Erster Vand. F Der 82 Der Exviarist Schimek hat eine Diöceftn» lharte von der Wiener Diöces, das ist, dem Viertel unter dem Wiener Wald, und unter dem Manhartsberg auf einer Platte 1791 an< Licht gestellet. In Scherers Erlernte Mariano kommen viele marianifche Gnadenorte vor. " Aus allen den specificirten Charten bleibt doch noch die Vischerische, ihrer vielen Mängel ungeachtet, die beßte. Ich muß hier «ineS wesentlichen Fehlers dieser Charte, in wel¬ chen auch bis j.kt stoch alle Nachsiecher der¬ selben geraihen sind, erwähnen. Nach Vi¬ scher käme der unter dem Namen: Thcya, bekannte Fluß aus Böhmen, allein dies ist irrig; dieser Fluß entspringt in Mähren, im Iglauer Kreise, wie ichs im gtenBand» des gegenwärtigen geographischen Handbuches dargethan habe; also nicht Böhmen ist der Geburtsort dieses Flusses, daher man denselben irrig die Böhmische Thcya nennet. Durch diese unrichtige Bestimmung des Laufes die¬ ses Flußes ist auch bis jetzt die Lage des Lan¬ des unter der Ens gegen Westnorden immer Unrichtig angegeben worden; da man die Thcya aus Böhmen kommen läßt; so wird ein Thcil des Mährisch Jglauer Kreises nach Böhmen verseht. Eben so wird in al¬ len neueren Charten die Grenze gegen Ungern immer unbestimmt angegeben. Es gibt viele Orte, welche die Unter,n'er ju ihrem Lande, und der Unger zu dem scinigen zählet, als: z. B- Männcredvrf, Hof, Lu, Sumer- ein -c. Man hat indessen in Rücksicht jener Orte, deren Grenzen bis letzt nicht berichti¬ get sind, Folgendes zur Richtschnur genom¬ men. 82 Men, nähmlich: alle Orte, welche die Kon¬ tribution im Lande unter der Ens entrich¬ ten , werden für unterenserische angenom¬ men. (Man sehe das Leitwerk: Landesanlage, im Vien Bande des politischen Codex.) Ich wünschte, daß bey einer neu erscheinenden Charte des Landes unter der Ens alle jene Orte, von welchen es zweifelhaft ist, in wel¬ chem Gebierhe solche eigentlich gelegen, beson¬ ders ausgezeichnet und auch die übrigen auf der Vischcrischen Charre noch vorkommenden Fehler berichtiget würden. Sch r i ft e n: Rirchengeschrchte. Bernhard Raupachs Evangelisches Oestreich V. Band. Geschichte der ganzen östreichischen, klöster¬ lichen uud weltlichen Klcrisey beyderley Ge¬ schlechtes. Von Marian («. 88 L.) Priester des reformirten Ordens der Augustiner Bar¬ füsser am Hofklvster zu Wien. Vierten Theiles achter Band. 1787- Man sehe ferner Leopold Grubers — — 8pecim. Libl. §erm. austr. x. Zi —1^2, dann k. 251 — Z44. Gesetzkun-e. Gegenwärtig werden nur jene Gesetze an¬ geführt, welche unmittelbar das Land unter der Ens angehen. Goblern verreutschte Institutionen sammt Ge¬ richts - krüces, des Erz-Herzogthums Oestk s°». R4 Ovnsuetuclingrium nnttriacum 1550. ÖcstreichlsÄe Land-Gerichtsordnung 155-). Unceröstreichische Land - Tafel , oder Land - Recht 157?. Gerichts - krocalr und Landrecht in Oestreich unter der Ei s 157?» Suttingcrs Odtervslinues xrEic,» — 1650 neue Aust. 1678. Irsklatus äs juridus incorxor. 672 I. Tom. des Ooä. nullr. Ioh. Fran; Tasters krv^mngsmsr» nctio- umn sorenstum totum vräinem jutlicigrinm jurir communis, ^uam »uttri>ci exxla- ustio 1727. Oonsueruciines sullriscre sä lrzrlnm eic. Us- sim. inkra «n»1üm nccomoäat«. ^ccelstt uureus juris nuttriaci traLlarus uuLtore ö. "Waller c-lnceld anll 1716. ^cleiitioues Oonluecuäinum gullriscaruni rs- nvvstse 171". Ikeatruw juriLäiKiouir sullrisc« — von Ad. Ioh. Greneck, von dessen Sohn Franz Jos. vermehrt «dirt. Vorbereitung zu der heutigen gemeinen und besondern östreichischen gerichtlichen Reckts- gelehtsaw.keit — von Joseph Bannitza 17 .6 und Vollständige Abhandlung von den sammtlichen östreichischcn Gcrichtsst'llen 1767. Oorvu» juris «cclesiLÜiLi nulir. et doksmici von Paul von Riegger, vermehrt im Druck acleget von C>l von Riegger. I^otk stri'i Vossn lexum L consuetnöinum ZustriaoLruw, e»nm zrorilllmum, in- fr» on»sum vixeut Le. 1' 74- Abhandlung von dem vstreich,,chen Marschalle, sei- 85 seinen Rechten rc. von Carl von Riegger — 1775- Die östreichischen Rechte — von Ioh. Udalrich Donner 4. B. 1777. Sammlung — der Lehenrechte von Fr. Edel, von Kofflern 1775. Saminlung der Lehenrechte — von I. Joseph. Woller 1779. Versuch über die ersten Grundlinien des östr» Landadelsrrckts — von D. Schwabe 1782- Handbuck der östreichischen Rechte von Joseph Sonnleithner 1785. Grundsätze der östreichilchen Rechte nach den Vorlesungen des — Georg Scheidlein rc. 1785. Gerichtliche praktische Rechtswissenschaften (von D. Schwabe.) 1786 — 1787. Normalienbuch im politischen Fache —gr. 1786 — i7»r. Leitfaden zur östreichischen Rechtskenntniß — I. Lheil. 1789- Therapie. Baron v. Cranz Gesundbrunnen der östrei¬ chischen Monarchie 1777. Badordnung zum Gebrauch der Wässer in der Landesf. Stadt Baden im l.1'. des Loä.oukir. Chemische Untersuchung des Schneeberger- Wassers. Von D. Ferro. 1785' Die übrigen hierher gehörigenSchriften kön¬ nen in der angeführten Grubers öibl. uuür. x. 447 — 4Z5 nachgelesen werden. Naturgeschichte. Baron v. Cranz Lmxium »ustrisc. rariorum k. r, 1762 — 6s. F 3 V. 86 D. Jacqttin üora nuürmca z. I'. 1773. Systematisches Verzttchn-ß der Schmetrer» linge dcrWienergegend. Von Denis und Schif- fenmüller 177s. Märkers Verzeichniß der östreichtschcn Ge¬ wächse — 178-- — 178'» Carl von Krapf ausführliche Beschreibung der in Unteröstrcich, sonderbar aber um Wien herumwachsendcn eßbaren , und uncßbarc» Schwämme, nach der Linncischen Hauptein- theilung in systematischer Ordnung vorgekragen s Hefte 1782. — Stutz — Versuche über die Mineralgc- schichte von Oestreich unter der Ens 178'« Reise nach Mariazell in Stcyermark. Bon Arnold. Mit einer illumin. Platte 1785. ffreyherr von Mttdinaer leone« xiscium »ukrise inäigenorum 4 Hefte 1785. Beschreibung der in der Wiener Gegend gemeinen Weintraubenarten — von Geb. Hctb- !ing im zlen und 4ten Band der Abhandlun¬ gen einer Privatgesellschaft. * Es dürfte vielen willkommen seyn, von dem sel. Seb. Helbling von Hirzenfcld einige nähere Nachrichten zu lesen. Er ward zu Ravens¬ burg einer freyen Reichsstadt in Algau, 17;! gebvhren. Humanioren und Philosophie stu¬ dierte er an der damohligen hohen Schule zu Grätz in Steycrmark, wo Poda , Biwald und Dürenbcrger in ihm einen brennenden Hang jur Naturgeschichte rege machten. Von hier begab er sich nach Wien, studirte unter Jacquia die Botanik, und/Chimie , un¬ ter Barth die Anatomie und unter Cranz die Therapie. JmIahr 177z kamer in dieZreund- «7 schaft bes Prof. Murray , der damahls durch Wien paßirte; bald darnach ward er Born bekannt, mit welchem er 1776 das Banat, Ungern, und Siebenbürgen bereiste. Auf die¬ ser Reife hatte er Gelegenheit, die in diesen Provinzen gelegenen Bergwerke kennen zu lcr» nen. Am Jahr 1780 erhielt Helbling den Ruf als öffentlicher Lehrer der Botanik und Chi» Mie an der Universität zu Mantua ; hier leg» te er den Grund zu einem botanischen Garten; 1781 bereiste er mit einiger Unterstützung des Guberniums zu Mayland die Lombardie, und machte in eben diesem Aahre den ersten Anfang zur Anlage eines für den öffentlichen Unterricht bestimmten Naturalien Cabinets. 3» Jahr 1786. ging er zu Pavia, wohin die Universität von Mantua versetzet worden ist, zu seinen Vaterru Guilielm Kramer Llencdus vegatakilium L animalium per austriam iukerior«m obierva- torum 17Z6. Astronomie. Max. Hell Lpkemeriües Astronomie«— »st «lerlstisnum vinstobonentem — 1^57 — 17-0. Pilgrams Wetterlchnde —1788. ^ydrvyraphie. Zur Wasscrgeschichte des Landes unter der Ens 1785. * In dem vorstehenden Merkchen habe ick die außerordentliche Ueberschwemung, welche am LA Zuly 178; in Wien und in den subweit- 88 O-Ü7W---S wärts gelegenen Orten erfolget ist, umständ¬ lich beschrieben. Geschichte: Fuhrmanns östrcichische Chorographie oder Landesbeschreibung der alten Zeiten vor und unter den Römern 1736. Der zte Theil ist unter demTitel: Altes und neues Oestreich erschienen. Calles Munsies snüri» ll. 1. Oeftrejchische Geschichte. Von Franz Ferd- Cchrötter—- fortgesetzet vom Piaristen Rauch. Von Kauz Geschichte der Markgrafschaft Oestreich — 178 » Geographie. Mustri« Mvpis ßevßrgphieiI stistinKs —. k»rr prinui^ustrjiun cumxrimi» inferiorem coM- vleKens. — 1727 Mr Eliarten. Büschings Neue Erdbeschreibung I. Theil I. Band. Neue europäische Staats - und Reiscgeo- graphir. l. Band. Erdbeschreibung zum Gebrauch der studie« renden Jugend in den k. k. Staaten 1. Theil 1781. C.34--67. Anleitung zur Erdbeschreibung. Erster Theil zum Gebrauche in den deutschen Schule» der f. k. Staate» 1781- Seite. 4 — 9. ste Aufl. 1788 Seite 3 — y Beyträge zur genauen Kcnntnik der östrci- chischen Staaten und Provinzen. 4 Hefte. Von Jos. Max. Frer-Herrn von kichtcnstern 1791. Diese 4 Hefte enthalten eine geographisch sta¬ tistische Beschreibung des Landes miler der Ens. To« 89 Topographie. Lazius ^pi Oborogrgpdici provinciarum Äuttriscsrum 1561. Topographie von Niederöstreich rc. Zwey Bände. Von Fried. Wilh. Weißkern 1769. Slemmatographie. Wurmbrand Ze h-ereZitgrüs provinc. ^vstr oriem. curante Lüor. l,ipt. 17 Z7- wapen. Vollständige Aufklärung der Geschichte des östreichischen Wapenschildes — Von Franz von Kauz 1781. Unteröstreichischcr Landcompaß, aus wel¬ chem unterschiedliche schöne Landcöbräuche, und Gewohnheiten, auU> ein gewisser Entwurf der Anschläge und Schätzungen, neben anderen Ei¬ genschaften des Landes angezeigr werden 1749» Das Land unter der Ens wird in der Kan- zelleysprache noch heute Niederöstreich gc- nennt. Daß diese Benennung irrig ist, habe ich, bereits Seite 69 bemerket. Die Provinz, welche jetzt unter dem Namen : Land unter der Ens, bekannt ist, war in den älteren Zeiten ein Thcil von Ober Pannonien , und hat sich unter dieser Benennung bis zum Kahlenberg erstrecket; von hier an ward es bas Noricum ripente ge¬ nannt. Dicsseit der Donau war das Land von Markomannen, und in der Folge von Böhmen S 5 de. y» bewohnt. Karl der Große trieb die Hunne« aus diesem Lande, und ließ solches von eignen Grafen verwalken. Otto I. überließ das Land erblich Lepold aus dem Babenbergischen Stamme. riZ6 vereinigte Kaiser Friedrich I. dieses Land wie jenem unter der Ens, und erklärte die gan. ze Provinz zu einem Herzogthum. Schrötters Versuch einer östr. Staatengtscht. Herchcnhan Geschichte der Oestreicher unter den Babenbergern 178 ;. Von Kauz Geschichte der MarkgcafschaftOestr. Der Name Ens kömmt von dem Fluß gleiches Namens, welcher gegen Westen dat Erzherzogkhum theilet. Jener Theil brS Lan¬ des , welcher oberhalb der Ens gelegen, wirb -er westliche, und der untere Theil der östliche genannt. Von dem östlichen Theil hat die gan¬ ze Monarchie den Namen. Bey den Schriftstel¬ lern der Mittlern Zeit kömmt Oestreich nicht selten unter dem Namen provinci» austriae vor, statt baß es heißen sollte, provinci» orient»- Üs — der Buchstabe O wurde in Bu verwandelt; scher noch jetzt die lateinische Benennung Mu¬ stri» inkor or s Land unter der Ens) Mustri» iuperior Land ob der Ens) in Uebuna. Das Lano unter der Ens heißt im eigentlichen Verstan- yc provinci» iusr» Muslum. Die Große des Landes wird verschieden ange¬ geben. Lie Erdb.Jchr. zum Geb. der studieren¬ den Jugend in den k. k. Staaten bestimmt die Länge des Landes auf 41, die Breite auf 20 und den Flächeninhalt auf 637 H Meilen. Die Anl-zur Erdb. z. G. der deutschen Schu¬ len in den k. ?. Staaten setzt die Länge , nähm- Uch von der Ens biS Haimburg auf zr, und die Brettr, von Stevcrmark bis an die Thcya yl auf 22 teutsche Meilen , und den Flächeninhalt auf 41O 0 Meilen. Hermann in sen-em be¬ kannten .rbriß der phps. Bes!-')affei heit der östreichischen Staaten gibt die üähmirch>. Grös¬ se an , welche in der Erdbeschreibung kür die studierende Jugend vorkommt. Laron von Lichtenstern in seinen Beyträgcu setzt Krike 8 die Länge auf 27 teutsche Meilen , für die Brei¬ te nimmt er mit der erdbc>chrcibung für die stud. Jugend 20 Meilen an; den Flächenin¬ halt hingegen bestimmt er auf 425 Meilen. Meiner Meinung nach, ist die Größe dek Lan¬ des unter der Ens in der Erdbeschreibung für die teutsche Jugend am richtigsten bestimmt. Die Grenjen des Landes sind diese: In Norden grenzt dasselbe an den Jglaucr Kreis in Mähren; hier macht die Theya von dieser Seite die natürliche Grenze,- in Nordost an den Brünner Kreis in Mähren , und an Nie¬ derungern , hier macht die March die natürli¬ che Grenze, in Dsten abcrmahl an Niederun¬ gern ; hier ist die Donau die natürliche Gren¬ ze ; in Fstsnden abermahl an Niederungcrn und zwar an die Wieselburger und Oedenbur- ger Gespanschaft; hier macht die Leitha die Grenze, doch sind hier viele Orte gelegen, de¬ ren Begränzung , wie schon gesagt worben, bis fetzt nicht bestimmt ist; in Süden grenzt das Land an Steyermark und zwar an den Drucker Kreis; die Grenze ist hier der Sämerng und zwar da , wo Carl VI. auf diesem Berge 1728 «in steinernes Drnkmahl errichtet hat, welches sich auf die Strasse bezieht, welche der Kaiser über dieses Gcbirg anlegen lies ; in Südwesteu grenzt die Provinz an das Land ob der Ens und zwar an das Lraunviertcl; in Westen an -2 die Ens; in Westnorden über die Donau , uw den Jsperfluß, welcher das Land ob unv unter der Ens hier von einander scheidet; endlich grenzt das Land unter Ens hier noch an Böh¬ men , und zwar an den Prachiner Kreis. Das Land , im Ganzen genommen , ist mehr gebirgig als eben. Die bekanntesten Gebirge sind: der Kahlenberg, ^lonz Oeriur; man fin¬ det von demselben im 2ten Bande des gegen¬ wärtigen Handbuches Seite rag eine nähere Be¬ schreibung , welche zugleich zeigt, in wie weit dieses Gcbirg das Land unter der Ens von Srcyermark scheidet: dann folgt der Säme- ring; der Oetscher Berg, welcher der größte im Lande scyn soll, er macht südwestwärts die natürliche Grenze gegen Steyermark; der Schnce- bcrg ; er fängt südwestwärts von Neustadt an. Dieses hohe Gebirg macht wahrscheinlich mit dem Sämering, Annaberg, und Oetscher- berg eine Gebirgskette, und ist unstreitig die be¬ trächtlichste im Lande. Dicß Gcbirg ist an aro- nrakischkn Kräutern sehr gesegnet, und hat treff¬ liches Wasser. Gegen Westnordcn kömmt der Mannharksberg vor, und gegen Ostsüden der Fcithaberg , gegen Südwrsten, bey i6 Meilen von Wien, fängt es an gebirgig zu werden; hier zeichnet sich der sogrnannt« Strcngberg, seiner Anhöhe wegen, vorzüglich aus. Die meiste Ebene hat das Land in Osten, und Ostnord; so wie sich die beträchtlichste Gebirgskette von Süden nach Westen zieht. Es gibt viele Gegenden im Lande, die be¬ sondere Namen haben, als : im Oberwienerwald gegen Osten : das Tulnerfeld, gegen Eübwesten; das Ipscrfeld, in der Eisenwurzen; in Unter- Wicnerwald, in Süden gegen Steyermark das Gschaid 93 Gschaid, in derRamsau rc. indem Viertel un- ter Mannhartsberg in Norbost, bas Marchfelb; in Ober Mannhartsbcrg gegen die Dona» das Isperthal, in der Wachau rc. Das Land hat einen einzigen schiffbaren Fluß und dieser ist die Donau; die Wien könn¬ te mit sehr geringen Kosten für leichte Fahr« zeuge schiffbar gemacht werden. Die Anwoh¬ ner an diesem Fluße würden gesündere Luftein- athmen, die U'berschwemmungen würden we¬ niger schaden, und eine Menge Lebensmittel würden der Stadt Wien zuflieffen , die fetzt hin¬ wegbleiben. Der kleineren Flüsse in diesem Lande gibt es viele, darunter sind die bemer- kenswürdigstcn die Als, Trafen, Kamp, Jps, Theya, Zwettel, Krems; rc. Eine Beschreibung von diesen Flüssen kömmt in der folgenden To¬ pographie vor. Die Luft ist nach der verschiednen Lage der Gegenden sehr verschieden — gegen Westnord ist solche ungemein rauh, sehr milde in Ost« süden, vorzüglich gesund aber -egen Westen, welche Gegend zu den fruchtbarsten im Lande gehört, und wo auch der Feldbau aufdembeß- ren Fußt steht. Das Marchfeld ist ebenfalls we¬ gen seines trächtigen Bodens sehr bekannt. Di« Naturproduete im Pflanzenreiche sind: Korn, und Weitzen, (beyde Getrcidegattungen nicht im Ueberfluß) Hafer wird mehr erzielt; weniger beträchtlich ist die Gerstenernte, obschon die Bierbrauercy in diesem Lande sehr von Belan¬ ge ist. Die Konsumtion des inländischen Biers in Wien, allein beträgt jährlich im Durchschnitte 414,000 E. Eimer. Flachs-und Hanfbau könnten beträchtlicher scyn , wichtiger ist der Safranbau; derselbe wird vorzüglich in dem Ober Wicncrwcud 94 zwischen Melk und Erlas getrieben. In Krems wird jährlich Markt mit diesem Product gehal¬ ten. Der unterenserische Safran gehört un- stieitig zu dem bcßten in Europa. Auch erzeugt das Land vortrefflichen Senf. Die Obstbäu- rnezucht ist ungemein beträchtlich, vorzüglich in den Gegenden gegen die Donau gelegen. Der Maulbeerbau n kämmt selten vor.' An Waldun- gen ist das Land sehr reichhaltig. Der beru¬ fene Wiencrwald liegt eigentlich von Wien süd¬ wärts , und hat seine Ausdehnung gegen We¬ sten. Er trägt Tannen, Eichen, Färe, Erlen, Linden rc. Das Cisterciensersiift Lilienfeld be¬ sitzt beträchtliche Waldungen, welche nach Weis: kern , bis nach Dürrnitz und Annaberg 2L000 Joch, am Oetscherberg aber bis 122,020 be¬ tragen sollen. Im September 1767 wurde ei¬ ne Holzschwemme auf der Trafen angelegt. Wie beträchtlich die bey Heiligenkreutz gelegene Wal¬ dung sey, läßt sich daraus entnehmen , da die¬ selbe auf 702,002 fl. geschähet wird. Das k. k. Forstamt liefert jährlich im Durchschnitte bey 60,000 Klafter Brennholz nach Wien. Unter der Josephinischen Negierung wurde in Wien vor dem Schottenthor die sogenannte Kai¬ ser- Holzstätte angeleger, wo immer 22,020 Klaf¬ ter Brennholz bereit gehalten werden. In dem Viertel ob dem Mannhartsberg ist der beträcht¬ liche an der Grenze des Landes ob der Ens gelegene Weinfpergcr Wald bekannt. Derselbe ist ein Eigcnthum des Obristlieutenants von Füm- berg, welcher jährlich 32,202 Klafter Brenn¬ holz nach Wien liefert; er unterhält mit gros¬ sem Aufwande zwey sogenannte Holzrechen. Bey der Menge der Waldungen hat das Land doch Abgang «n Bau - und Brennholz; das er¬ stere 95 ssere wirb in großer Menge aus dem Lande ob der Ens , und das letztere aus Bayern nach Wien geliefert. Unter den Forstproducten ist in dieser Provinz die Kohlenbrennercy sehr häu¬ fig , auch Wagenschmier w'rd sehr viel bereitet; die Potaschenbrennerey hingegen ist selten. Un¬ ter allen Producten im Pflanzenreiche zeich¬ net sich der Weinbau am stärkesten ans. Die Orte, wo Wein vorzüglich gebouet wird, ha¬ be ich im sten Bande der vstrcicb. Staaten- künde Seite 45-—47 anqezeiget. Man schätzt den Werth des erzielen Weines «'m Durchschnit¬ te auf 1,941,154 fi. Der beträchtlichste Wein¬ bau ist im Viertel Unter Mannhai tsbcry; der beßtc Wein aber ist im Viertel Ilnterwicner- wald zu Hause; er ist geistiger, als der Rhein¬ wein, seine Farbe fällt etwas ins Grünliche, und hält sich bis 40 Jahr. Der Weinbau¬ er wird bey uns Häuer (Winzer) acnennet. Hr. Hclbltng hat die gemeinsten hicrlänbigen Wein¬ trauben beschrieben, s. oben: Naturgeschichte und wegen des bestehenden Weinzehcnts S. 54. im Uten Band der ösireich. Etaatenkunde. Der Wiesenbau wird im Ganzen noch immer der Natur überlassen; in Ober Wienerwald ge» gen das Land ob der Ens schenkt man diesem Bau mehr Aufmerksamkeit ; hier ist der sand- bauer auch mit der Kunst die Aecier mitMär-- S«l zu düngen bekannt; weniger bekannt aber ist der Märgeldung in den übrigen sondesvier- teln. Klee wird nicht häufig erzielt. Dos Rav¬ gras wächst in einigen Gegenden wild ; der Eaintfoin kämmt häufig im Marchfcld vor, Ve¬ ber die Einstellung der Grundstücke in drei Clas- sen sehe man im 2t«n Künde der östreim. E roa- tenkund«E.i7— 18. Die Aüchengewächie wer¬ den -6 vT-M^-s den sehr häufig-vorzüglich in den Gegenden um -Wien erzielet. Auch die Erzielung der Erd¬ äpfel ist beträchtlich. Eine ausführliche Be¬ schreibung von dem im Lande , vorzüglich um Wien, wachsenden Schwämmen hat der sel. v. Krapf geliefert. Wegen der Cichorienerzielung sehe man den 2ten Band der östr. Staatenk. Seite 25. Im Thierrcich zeichnet sich die Kühzucht vorzüglich in der Gegend um Wien aus, we¬ gen der vielen Milch, die in dieser Hauptstadt täglich abgefttzct wird ; die Ursachen, warum das Kalbfleisch im Lande unter der Ens nicht so schmakhaft ist, als jenes im Lande ob der Ens und Tyrol, habe ich im 2tcn Bande der östrcich. Staatenkunde S. 126 angezeiget. An Ochsen ist Abgang, auch die Schwein -und Schaf¬ zucht ist vom nicht besonderen Belange. Man schätzt die Anzahl der Pferde im ganzen Lande gegen 90,020 Stück im Durchschnitte; ihre ge¬ wöhnliche Höhe steht zwischen rz und 14 Faust. Im schweren Zuge bedient man sich größtentheils bayrischer Pferde, und zum leichten Zuge wer¬ den die ungcrischen und Siebenbürger Pferde ge¬ wählte. Die Anstalten, welche unter der Jo- sephinischen Regierung zur Beförderung der Pferdezucht in den Erblanden gelroff n worden sind, können im »ren Bande der ästreich. Staa¬ tenkunde S. 90 — iO2 nachgelesen werden. Die Federviehzucht, als Hühner, Gänse, Aenten, rc. ist sehr beträchtlich; in dem Viertel unter dem Mannhartöberg, in der Gegend um Leo¬ poldau , im gemeiney Leben Eipelrau , so wie im Unter Wienerwald , in Ostsüden , macht die Fe- dervichz''cht einen sehr beträchtlichen Nahrungs¬ zweig aus. Von Fischen gibt eü sehr schmak- 97 hafte Karpfen, Hechte« , und Forellendie letzteren find am beßten , in den tm Viertel Ober- Wienerwald gelegenen Seen zu finden. Im Jnftctenreiche liegt die Bienenzucht noch sehr danieder, noch mehr aber die Seidenkultur. Unter dem Wilde kommen das Schwein, der Hirsch, und das Reh am häufigsten vor. DaS Federwild ist häufig , doch nur von der gewöhn¬ lichen Gattung. Von welchem Belange das Mineralreich ist, zeigt folgende Tabelle r , Erster Land. « Pro« 9» Pro- G 2 Pro- 12» * Stitz Versuch über die Mneralgcschrchie von Oestreich unter der Er>.S. Borns Inäex knstilium. Derzeichniß derFosslien in dem zur allqe- nreinen Sekonomie im k. k. Theresianum gewid^ meten Gebäude. Zu einer Uebersickt des Verhältnisses des Korn'baus zudem Wiesenbau, den Waldungen re. dürfte die am Ende beygefügte Tabelle H.. «lnige Dienste leisten. Er- Die Donau thcilct das kand in zwei) Thei- ile, nähmlich : in den nördlichen und südlichen. Nach der politischen Ab'hcilung wird die Pro¬ vinz in vier Kreise abgesondert, nähmlich in die Kreise ob , und unter dem Mannharts- berg, und die Kreise ob und unter dem Wie, nerwald. Die zwey ersteren Kreise liegen von Wien jenseit der Donau, und machen den nord¬ östlichen Thell des Landes, die zwey letzteren hingegen sind westsühwärts gelegen. Nach der kirchlichen Verfassung in diesem Lande wird das¬ selbe setzt in zwey Diöcese , als: in die Wie¬ ner-unv St. Pölkner (vormahls Neustädter) Divces abgesondert. Nach der Konscription hin¬ gegen ist die Provinz in /Hauptwerbbezirke ein- getheilet. Mit Inbegriff Wiens belief sich die Volks-. menge im ganzen Lande 1789 auf i,zO2,ooo Seelen; im April 1791 hat man mit Wien 1-305,002 Seelen gczählct, Die Einwohner sind Teutsche. Gegen die westliche Grenze möchte der Stamm von fränkisch bayrischem Geblüte seyn ; so wie wahrscheinlich der nördliche Thcil von einigen Slaven in den älteren Zei¬ ten , und noch setzt, bewohnet wird. Die herr¬ schende Sprache ist die.Teutsche. Das ganze Land zählt zz Städte, darun¬ ter 17 landesfürstliche , und unter diesen 15 so¬ genannte mitleidende Städte; die letzteren fol¬ gen unten angezeiget; ferner 21z Märkte (dar¬ unter 6 landesfürstliche) , 4^00 Dörfer, Mo Schlösser, und 560 Dominien, Hier folgt eine tabellarische Ueberstchc sämntt- licher in dieser Provinz gelegenen Städte, und Märkte. ,) Tabelle über die im Laude unter der Ens gelegenen Städte: G z Zah! §02 « 4 Di- Sahl O— rc>5 b) Tabelle über die im Lands unter der Ens gelegenen Märkte. G 5 Di« Zahl s-!-W^O ry? D)-- rv8 Zahl v-^W^s Di- Mo Zahl r ö-r rrL Zahl -5 ErA«r Nirn-, H , Di- H4 Di» "5 H » 3^ ii6 Di- n? H r Zahl ir8 Die Landesgrsetze theilrn sich in Politische und Justizgesetze. Die ersteren kennen zu ler¬ nen , dient vorzüglich der Seite 27 qnfgeführ- te Codex Austriacus; die Gesetze, die in diesem Codex Vorkommen, beziehen sich größtentheilS auf das Land unter der Ens, ob schon viele davon auch die übrigen teutschen Erbländer be¬ treffen. In Rücksicht jener Gesetze, welche un¬ mittelbar daS Land unter der Ens angehen , haben wir keine eigene Sammlung. Das so¬ genannte Normalrenbuch allein, welches Hr. ge- o-üW---- n, Magistratsrath Sonnleithner im Hörlingischea Kerlag heraus gibt, und wovon der erste Heft »786 erschien, enthält sehr viele Gesetze, wel¬ che größcenthcils das Land unter der Ens, vor- jüglichWien , betreffen. Ich hehalte es mir be¬ vor,in dem Nachtrage zu dem politischen Co¬ dex jene Gesetze, welch« Unteröstreich unmittel¬ bar angehen, unter dem keicworteLand unte» ber Ens, aufzuführen. In Rücksicht der Iu- si>;gesctze har bas Land jetzt wenig eigene Ge¬ setze mehr, seitdem Joseph H. in de» sämmt- liches teutschen und galicischen Erdlandcn deu F» - Grund iro Grund zu einer gleichen JnstizverfassunZ füx die sämmtlich teukschen und galicischen Erb- lande geleger hak. Die Justizgesetze kennen zu lernen, welche bloß für das Land unter der Ens in den vorigen Zeiten gemacht worden sind, und auch in den Fällen, wo die neueren Ge¬ setze nicht entscheiden, gelten, dienen die Sei¬ te 83 aufgeführten Schriften. Die Departement«, welchen die Besorgung der Landesangelegenheiten obliegt, «heilen sich in Politische und Justizdepartemente. Unter Len politischen Departemcnten stehet die Lan¬ desregierung , deren Sitz in Wien ist , oben an. Unter der Josephinischen Regierung war der Landesmarschall zugleich Chef bey der Lan¬ desstelle ; jetzt aber hat di« Regierung ihren eigenen Chef, unter dem Titel: Präsident. Der Landesregierung sind untergeordnet: «) die geist¬ liche Filialcommission, i») die Stadthaupkmann- schaft (in Wien), c) die 4 im Lande gelegenen Kreisämter, st) die Ober Policeidirection (in Wien), e) dieFabrikeninspetion, s) die Landgerich¬ te , in so weit solche politische Gegenstände zu besorgen haben, eben so x) die Magistrate und Grundvbrigk-iten , d) Die Mildestiftungsdi- rection, die Direction über das allgemeine Kran¬ kenhaus, und die Direction über das Waisen¬ haus, und das Armeninstitut. Diese vier Bran¬ chen sind jetzt mit der Landesregierung vereinigt. Die drey letzteren Direktionen erstrecken sich bloß auf Wien. In Rücksicht des Justizwe- fens bestehet in der 2ten Instanz das Appel- lakionsgericht, dessen Geschäfte sich zugleich über das Land ob der Ens verbreiten; dann das Landrecht, als die erste Instanz für Ade- liche, die Magistrats - und Grundgcrichte, als die 12! Sie ersten Instanzen für Unadeliche, das Mercan-- ttl - und Wechselgericht; alle diese Stellen ha¬ ben ihren Sitz in Wien. Endlich di? Krimi- nalgerichte, welche sich in landesfürstliche, städ¬ tische, und Privatgerichre abrheilen. Die Kn» minalangelegenheiken werden von den Landge¬ richten besorget. Bey den Städten , überhaupt bey allenOrten, welche einen rcgulirtenMagistrat haben, werden die Kriminalangelcgenheiten in einem besonderen Senat behandelt. Man sehe im Vten Bande das Leitwort: Magistrat 178z Nov. i, und Magistrarsregulirung Der Anfang der ständischen Verfassung im Lande unter der Ens fällt in das i^te Jahr¬ hundert — 1204 kömmt Christoph Her? von Lichtenstein als Landmarschall vor. In den äl¬ teren Zeiten wurden die Landcsangeiegenheiten unter dem Vorsitze des Landesmarschalles, als des Oberhauptes der Landsiände, auf den Land¬ tagen besorget; in der Folge haben die Stän¬ de zur Besorgung ihrer Angelegenheiten brey- fache Collegien errichtet, als: «) das verord¬ nete Collegium, d) den Ausschuß, und c) bas Raitcollegium; dann waren noch die Viertel- Commtssäre (eine Gattung von Kreishauptlcu- ken). Das verordnete Collegium bestand aus t Deputaten , nähmlich - 2 aus dem Prälateu- stande, 2 aus dem Herrenstande, und 2 aus dem Rittcrstande , nebst einem Syndikus , weicher später das Votum tnformativum führte; und 2 Secretären. Die Verordneten, sammk den Raitherren , durften außer der Kammerherrens- würde, keine andere landesfurstliche Stelle be¬ kleiden. Der Gehalt der Verordneten belief sich jährlich auf 6,ocO fl.; jener des Syndicus «uf 4000 fl. und die Secretäre hatten 2,01,0 H 5 »nb 12» und i/Svo ff. DieBeysitzer deS verordneten Col¬ legiums waren zeitlich; hingegen die Beyfitzer des gräßern Ausschusses (wie jetzt noch) lebensläng¬ lich. Eine Stelle im Ausschuss« zu erhalten, war erforderlich , daß der Kandidat bereits eine lanbesfürstliche Stelle bekleidet hatte. Der Gehalt eines Auüschußbeysitzers belief sich jährlich auf iog2 fl. Das Raitcollegium bestand aus 6 Lau» desmitgliedern , deren jeder jährlich 1202 fl. zog. Ohne Einvernehmung der g oberen Stände konn¬ te keine neue Steuer ausgeschrieben werden; der Ausschuß hingegen wurde über alle bas Provin- ciale, oder den Statum politicum betreffenden Verordnungen vernommen. Von den Viertel» cvmmissären hatte jeder 1.200 fl. jährlich, der General - Obcreinnehmer 4000 und der ständi¬ sche Buchhalter 2,000 fl. Zur Wahl eines Verord¬ neten , oder Raltherrn wurden auf dem Landta¬ ge am 9 Dec. 1656 diese Eigenschaften bestimmet: ») rechtschaffener Lebenswandel , b) im Lande begütert, c) im Herren - oder Ritterstande aus dem älteren Geschlechte, ä) mit vielen Schul¬ den nicht beladen, e) ohne Bekleidung eines Hofdicnstes (Kammerherrnstelle ausgenommen), f) sein eigener Herr rc. Die Wahl soll im of¬ fenen Landtag geschehen, und bevor bäzu ge¬ schritten wird, soll im Prälatenstand von dem ältesten. im Herrenstand vom Landmarschall, und im Ritterstande von dem Untermarschall die Er¬ mahnung an die betroffenen Glieder jedes Stan¬ des geschehen, «in für das Laad brauchbares Subject zu wählen. So stand die Verfassung bis 1764, in welchem Jahr« dieselbe theils geho¬ ben , theils beschränket worden ist. Im Jahr 1782 blieb fast nur noch der Nähme einer stän¬ dischen Verfassung; das Recht einen Landtag !2Z zu halten wurde beybehalten »hingegen alle üb» rige Collegien erloschen. Zwcy Verordnete von den 2 ober» politischen Herrenständen wur¬ den Beysitzer bey der Landesregierung - und der kandmarschall, ward zugleich Cbef der Landes¬ regierung. Unter der gegenwärtigen Regierung erhielten die Stände wieder das Verordneten Col¬ legium , und den Ausschuß, einen Syndicus, Secretäre rc. Die Landesregierung bekam ihren eigenen Präsidenten, und der Landesmarschall wurde bloß zum Chef der Landstände bestimmt. Auch ward 1791 die Erbstcuerhofcommissiott , unter dem Vorsitze desLanvmarschallcS, wieder hergestellet. Zu den verschiedenen Vorrechten , deren die Stände genossen, gehören vorzüglich : l) das denselben eigene adeliche Kriminalprivileginm, welches bis zur Publikation des neuen Krimi- nalgesetzbuchcs gegolten hat. 2.) Das Land- mauns - und grunbherrliche Einstandsrecht. Dasselbe gründet man auf «inen von Kais. Fer¬ dinand II. in Folge Rescr. vom e;. Juny 1572 bestätigten Receß. In Folge Rescripts vom 2» May 167z wurden alle jene, welch« nicht von den oberen politischen Ständen in die Land¬ mannschaft ausgenommen worden sind, von der Ansichbringung ständischer Gülten , auf was immer für eine Art, ausgeschlossen, z.) Düs Aecht Lud sjcis tlobili Zeugcnschaft zu geben. Dasselbe gründet sich auf Ferdinand II. Reser. *om 28 Jän. 1627. 4.) Der Verzicht der Land- Mannstöchter ; derselbe ward 1720 bestätiget. In Folge derselben mußten sich die Töchter des Herrenstandes mit 2vcc> fl.. und jene des Ritter¬ standes mit lOvo fl begnügen. 5.) Das aus- schliessende Activ-uud Paßivrecht auf dtt nt- l24 ' termäffige Lehenschaft und erbländischen keucl» stixnikati«, in Folge Hofres. vom 7. Jän. 16^7. 6. ) Das ausschliessende Recht zu den oberen ständischen Bedienstungen für den Herren - und Ritterstand. Man gründet dieses Recht auf Erzherzogs Albert Affecuration vom Jahr 1461; auf Maximilians Reser, vom Jahr 1499 ; dann auf das Landtagsrescript vom 25 Juny 1597 und auf die Hofresol. vom ryten März 1774. 7. ) Das Recht, obere und nieberständische Be¬ amte zu wählen. Wahlschluß vom iz. Decemb. 1710 Iuly 10.; 1717. Juiy27. 8.) Das Recht ?rivileßin poiLüenäi zu ertheilen, und Von Unbegüterten die Versteigerung ro Pf- von Herrengült zu fordern. Hofres. 1572 Febr. io; 1672 Decemb. i. y.) Das Recht, ohne vorläu¬ fige Erlaubniß der Hofstclle, vom Laridesmar¬ schall versammelt zu werden. Man gründet die¬ ses Recht auf die Albertinische Verfassung vom Jahr 1421. roch Das Eigcnthmmccht der Stän¬ de in Oorxore auf das Landhaus, und die ständischen Gebäude. Maximilian It. Rescr. >57l- Aebr 20. n.) Befreyung der ständischen Brauhäuser von Policeieingriffen. Privil. AlbertS V. vom Jahr 1421 Hofresc. 1700 Juni) ry. 12.) Eigene Belegung der ständischen Freyhäu- ser nach dem alten Anschläge, und Befreyung von dem Sechstel. Dieses Recht gründet man auf die Observanz bis zum Jahr 1764. ig.) Land¬ schaft - Exekutionssteuerreste — Maximilian rz?» May 15« Leopold 1671; Marie Theresie 175Z — »764. I4-) Befteyung der städtischen Schlös¬ ser, und landtäflichen Freyhäuser, und Höft vom Mlitzquartier. Privileg. Alberts 1421. 15.) Ausschliessende Jagd --und Forstgerechtigkeit 174z Äug' 2Z. IÜ.) Das /uz cvUeKansti Priv- Albert V. 1421.17.) Grundobrigkeitlichcs Recht Laferne zu errichten, Hofresol. 1718. Decemb. 8i. i8«) Das Abfahrtgeld. Man will dassel¬ be aus dem ursprünglichen obrigkeitlichen Eigen¬ tum der Gründe leiten. Vormahls wurde das¬ selbe mit dem Zehntentheil des abgeführten Gutes abgeführet. Resc. 1590. N0V.5. In Folge Hvfcnt- schlieffung vom Jahr 1591 wurde diese Abnahme jenen Dominien bestätiget, welche solches Recht durch zwanzig Jahre ausgeübt haben, in dec Folge ward es dahin beschränkt, daß der Uebertre- tende drey kr. vom Gulden und das Zehn¬ tel vom weggehenden Vermögen zahlte 19 ) Taz - und Umgeld, bestanden schon rg;-. Anfäng¬ lich war dieses Gefäll landesfürstlich, und be¬ trug an Umgeld z, und an Taz 6 Maß vom Eimer. Es wurde an Privatpersonen verkaufet, auch den Ständen zur Entschädigung der Land¬ gerichts-Unkosten abgetreten. In Folge Pa¬ tents vom 2z Jänner 1659 wurden beyde Ge¬ fälle den z oberen Ständen auf ewig überlassen. 20.) Steucrfreyheit des Taz - und Umgelds Leo¬ polds l. Patent. 21.) Befreyung vom Passage¬ geld, und anderen stäbtischenWegmäuthen.Patenk 1762 May 16. sr.) Waisendienste Hofres. izzo. Aug. 24. 1590. Sept. 22. 2Z.) Privatmäurhe und Ueberschußzettel- Diese Gefälle erhielte» die Grundherren theils kaufweise mit den Gü¬ tern, theils als eine entschädigende Belohnung für gemachte Geldvorschüsse Patent 1724. Apr. rz. unter Marie Theresie 1755 April 2. bestä¬ tiget. 24.) Der Zehent. Man gründet dieses Recht auf Urkunden aus dem izten und i4kc» Jahrhundert; dann auf die rechtliche Entschei¬ dung vom Jahr 1574. 24 ) Das Lodtenpfund- geld. Dasselbe besteht in dem Recht des Grund¬ ober !26 oder Lehenherrns, das beßke^Hauptstück des Unterthans, oder Vasalls aus der Verlassen¬ schaft zu nehmen, oder dasselbe ablösen zu lassen, oder in eine bestimmte Geldabgabe um¬ zuändern. Dieses Recht wurde in Folge des Hten Titels deSlstgök . lle jwz. incorp. aufge¬ hoben. Von dem eigetlichcn Todkenpfnndgeld folgt unten das Mehrere. 25 ) Das Berg¬ recht. Dasselbe gründet sich auf eine Ur¬ kunde Herzogs Heinrich des Aelkeren; dann auf die Verordnungen Ferdinands 1560; Leopolds 1619. 26 ) Der Vogthafer. Herzog Albert be¬ stätigte dieses Recht 1^79 —es dauerte bis zur Iosephinischen Eteuerregülirung. 27.) DaS ausschliessende Schankrecht von St. Georg bis Michäli; von Kaiser Leopold t. bestätiget; es ward durch die Hostes, vom 17. August 1784 geschmälert. 2g.) Heirathskonsenstaxc. Dieselbe soll sich aufbte Leibeigenschaftgründen, durch de¬ ren Aufhebung solche erlosch. 29 ) Dienstkörncr, und Marktfutter gründen sich auf Verträge. Das Marktfutter gründet man auf eine Urkunde des Herzogs Friedrich vom Jahr 124z. 30.) Unschlittdienst , Ruth , Kälber, Ruthwachs. Di« erste Gabe wurde von Fleischbänken, und die zweyte von ganzen Gemeinden in Gelbe, oder in Natur abgenommen, zi ) Blutzehent, Hüh¬ ner - Eyer - und andere Dienste — alte Obser¬ vanz. 32.) Blumensuch—alte Observanz. z )Be- freyung von allen Rustikal - Pflichten , als : Vor¬ spanne , Landesroboth rc. —alte Observanz. 34) Die Drittel Steuer oder doppelte Gülte e. hielt ih¬ ren Ursprung im Jahr 169g, da ein Drittheil die¬ ser Landesf. Steuer den Landständcn zu min¬ derem Verkauf gegen dem überlassen war, daß dieselbe 60,000 6. dem Hof abführten. Eia weiteres Drittel hiervon ward 1742 um eine glei- 127 zleiche Cumnif den Landstänben überlassen ; unter Marie Therefie wurde dasselbe unter den allgemeinen Steuer - Belegunsquotienten ge¬ zogen - und Joseph II. beschloß die Vergütung ' dieser Ankaufüsumme. ZZ.) Das Veränderungs- Pfundgeld (Laudemium) gründet sich auf die ursprüngliche Lchenverfassung. Entlassung^- taxe soll sich auf die Leibeigenschaft gründen. S7- ) Grundobrigkeitliches Recht, Gewerbe von allen Gattungen zu verleihen — alte Ob¬ servanz. ) Schutzgeld. Diese Abgabe wird von den Grundobrigkeiten von jenen Untertha» „en genommen, welche die gewöhnliche 12 tä¬ gige Roboth nicht leisten, und von den vom tzrohndtenste losgesprochenen Unterthänen. zy.) Robothen; man setzt ihren Ursprung in das neun¬ te Jahrhundert; Ferdinand I. bestätigte die sogcnante ungemässigte Roboth; bis 1772 übten die Stände das Rodothrecht aus; die unge- mäffiglen Robothen wurden auf eine Dienstlei¬ stung von 104 Tagen beschränket, und durften nur zu drey Tagen in der Woche gefordert wer- den. 40.) Ständische EpekutionSordnung vom Jahr 1^72, erneuert am zr. Drcemd. 1671. Aus dem, was bisher über die ständische Verfassung im Lande unter der Ens gesagt worden, erhellet hinlänglich die Eintheilung der Stände dieses Landes in vier Classen, als: - r») in den Prälatenstand, 2.) in den Herren- stand, z.) in den Ritterstand, und 4.) in de» Dürgerstand. Di« Herren Prälaten folgen in dieser Ordnung. Das Zeichen f bedeutet, da- das betroffene Stift erloschen ist. Prälaten stand: Herr Lbt zu Mölk, Herr Probst zu Klo¬ sterneuburg. Herr- I2S Herr. Abt zu Göttwey Abt zu Heiligen- krcutz Probst zu St-Pöl¬ ten s Abt zu Zwettcl Hr. Probst zu Dä»- renstein Abt zu Neustadt Abt zu Geras. Abt zu Bernek-f Prälat zu Ga- ming -f Prälat zu Matl- crbach -j- Prälat zu Ags- bach f Probst zu Arda- cker Stadt Zwetkel Waidhofen Baden Jp« Haimburg Laa Markt Langenlois Stabt Probst zu Herzo- genburg Abt zu Lilienfeld Abt zurf Schotten Abt zu Altenburg Abt zuSeitcnstät- ten Probst zu St.Do- rothee f Probst zu St. An¬ dre s Abt zu Säußen- stein Abr zu Marienzell^ Probst zuZwcttel Probst zu Eis¬ garn Domprobst zn Wien Abt zu Monte Serato f Die Städte und Märkte, welche berechti¬ get sind, Deputirte zu den Landtagen zu senden, folgen in dieser Ordnung, und sind: Stadt Wien Krems Stein Klosterneuburg Eggenburg Kornneuburg Kruck an der Leitha !2A Stadt Tuln Markt Bertholdsdorf Rötz Meidling Gumpoldskirche. Gegenwärtig folgen einige der jetzt lebenden ständischen Mitglieder, als: voin Herrenstau-: Abensperg, und Trau« (Graf.) Aikhan (Gr.) Aursberg (Fürst.) Aursberg (Gr.) Bartenstein (Baron.) Battyanp Dtrattmann Boul (Ba.) Branders (Gr.) Dreuner (Gr.)' Cavriani (Gr.) Cobenzl (Gr.) Colloredo Mannsfeld (Fr.) Eolloredo (Gr.) Chotek (Gr.) Daun (Br.) Dietrichstein (Fr.) Dietrichstein (Gr.) Ehrmanns (Ba.) Estterhazy (Fr.) Falkenhain (Gr.) Fries (Gr.) FuchS (Gr.) Fstrstenberg (Gr.) Gatterburg (Gr.) Grundemann (Gr.) Gadenus (K '.) Hardegg (Gr.) . «rster Land. I Har- Harrach (Gr.) Harsch (Gr) Hartig (Gr.) Heisscnstam (Gr.) Herberstein (Gr.) g)ochcnfeld (Gr.) Hoyos (Gr.) Ek. Julien (Gr.) Kaunitz Rittbcrg (Fr.) Kaunitz Questenberg (Gr.) Khevenhüllcr (Fr.) Kinsky (Fr.) Kinsky (Gr.) Kollonitfch (Er.) Kollowrath (Gr.) Kufstein (Gr.) Lacy (Gr.) Lamberg (Fr. Lamberg Sprinzcn stein (Gr.) Lichtenstein (Fr.) Löhr (Ba ) Loudon (Ba.) Löwenstein Werthhcim (Fr.) Lubomirski (Fr.) Ludwigsdorf (Pa.Z Meraviglia (Gr.) Montecucokt (Gr.), Paar (Fr.) Palfy (Gr.) Palm (Fr.) Penkler (Ba.) Pergen (Gr.) , Perlas (Gr.) Prandau (Ba. Franz.) Prandau (Ba. Ignatz.) Desto Presti (Ba.) Polk- PoHekm (Gr) Rosenberg (Fr.) Sala (Pa.) Ealaburg (Gr.) Salm (Gr.) Saurau (Gr.) Schallenberg (Gr.) Schönborn Buchheim (Gr.) Schullenburg (Gr.) Schwarzenberg (Ir.) Seilern (Gr.) Sinzendorf Ernstbrunn (Gr.) Sulkowsky (Fr.) Starhmberg (Fr.) Starhmberg (Gr.) Glella (Gr.) Stockhammern (Gr.) Skörk (Ba.) Thavanag (Gr.) Thicrheim (Gr.) Tinti (Ba.) Trautmannsdorf (Gr.) Tschcrnin (Gr.) Waldßcin (Gr.) Waljegg (Gr.) Walterskirchen (Gr.) Weber (Ba.) Wcissenwolt (Gr.) Wilbscheck (Gr.) Windischgrätz (Gr.) Wurmbrand Stuppach (Gr.) Zinzendorf und Portendorf (Gr.) rc^ Ritter-and. Aichen »°r» 0-7!W7"S Burkhard von der Kleč M. Doblhof.Dier (Ba.) Engelshofen (Ba.) Fürnberg. Grosser. Hack. Harque. Hagenmüller (Ta.) Henschel. Kees. Mack. Managrtta. Mayenberg. Mechtl von Engelsberg» Menshcngru. Mitlis. Moser. Pöck. Retzcr. Gticbar. Strasser. Suttnern. Toben;. Trattnern. Trenk (Br.) Waldstürten. Werten«». Zorn. rc. Der Adel ,'m Lande Uttter der Ens istsclw» sehr alt. Seine Existent fällt in bas i2te ^«hr- hundert. Zu den ältesten unterenserischcir' Fa¬ milien gehären die Lichtenstein (1204 war, wie schon gesagt worden, Christoph Herr von Lich¬ tenstein , Landmarschall ) ferner die Kufstein , Walser »c. Der Adel, läßt sich am füglich. sten IZZ. sten in den ständischen, und nicht ständischen abtheilen. Der ständische Adel theilt sich in den begüterten, und in jenen, welcher nur das Jndigenat hat. Die Vorrechte des ständischen begüterten Adels habe ich S. angezeiget; noch mehr Beleuchtung in dieser Sache gibt der in dem ersten Tom des Ooäex austriscu§ent- halteue Nraätain« cle juribus incor^oral. Auch verdient hierüber D. Schwabe Abhandlung über das östreich. Landadclrecht nachgclesen zu wer¬ den. So alt der östreichjsche Abel ist, so herr¬ lich seine Vorrechte sind; eben so ansehnlich ist sein Vermögen, ich habe bereits in dem, 1787 von mir ans Licht getretene» Wiens gegenwär¬ tigen Zustand S. 741 die Bemerkung gemacht, daß die Revcnüen eines Fürstlichen Hauses jährlich von ivo,000 bis 500022 fl., und je¬ ne eines Gräflichen Hauses bis 70,002 fl. stri¬ žen. In den ältesten Zeiten waren in Oestreich nur diese vier Erbämter, als : das Marschallamt, Treuchsesscnamt, Schenkamt, und Kämmerer¬ amt. Die Bekleidung dieser Aemtrr war ein Vor¬ recht des Herrenstanves , welcher Unterbeamte aus dem Ritrerstandc hatte. Iu der Folge wurden diese Erbämter vermehret. Heute sind all« diese Acmter nur Ehrenstellen , in den älrc- ren Zeiten aber, waren damit gewisse Nutzungen verbunden (Wurmbrand 1. c. x. 5. und Beck p- ) Die Erbämter werben als rechte Maiiuslchen zu Lehen empfangen, und gehen aufabsteigende männlichen Leibeserben, jedoch also, daß der älteste jedes Geschlechts das Erbamt zu verrichten hat; die übrigen Agna¬ ten können den Titel des Erbamtes , 1-daH Nur Weglassung des Wortes? Oberster, fu»)- c-r rcn. IZ4 »en. Die krbämter , welche in der Fclgeein- geführet worden sind, folgen hie r nach der Zcitfolge, als: 1559 das Erbstallmeisteramt. 1644 Erbsilber- kammeramk. 1566 Erblhürhütcramt. 1651 Erb- küchenmcisteramt re. Nun folgen die Erbämter, wie solche ver¬ mählen bekleidet werden: Oberst Erblandhvfmeister , stnxr. b-erecl. ins sust. ?rrfeLku8 , ,59 Graf von Noggeuoorf , 1620 Fürst von Trautsohn ; i7"6Joh. Friedr. Siegmund Fürst Khevenhüller Mersch. Oberster Erblandkämmerer, supr. irsereä. per snp. ^ustr. Oamersrius 1620 Graf Brenner , j-tzt Carl Graf von Brcuner. Oberst C-blantniarschall , i'uxr. per ins. L sup. /inst.Naresoullus, 1441 RuogerGrafSlarhmr berg, 15 Graf von Schaumburg , i;6o dieFreyherrn Hofmann von Stregnau, 1^28 von Eggenberg , seit 17Z2 Gundaker Thomas , Graf von Starhwberg , 1789 Franz Gunda¬ ker Graf von Skarhmbera. Oberst Erblandkruchsest , snpr. kaerest. peö ins. r Schönfeld , im i4tenJahrh. von Puchheim, feit 1700 die Grafen von Schönborn Buchheim, 17Z2 Carl Graf von Schönborn Buchheim, 1790 Eugen Erwin, Graf von Gchönborn Buchheim. Oberst Erblandmundschenk, luxr. kaereü. per ink. B.ust stincerna , 1486 die Freyherren von Stettenberg; in der Folge die Grafen von Hardegg, 17'2 Julius Graf von Hardegg, 1790 Joh. Aut. Graf von Hardegg. Oberst Erblandstallmeisicr , üipr. per ink Liup. ttLreä.L^uiliumk'rnekeLf, feil 15;, die Gr. oott Har- IZZ Harrach 173^ Anton Graf von Harrach , 178z Aloys Graf von Harrach. Oberst Erbla rJägermeister, supr. per ink. ^ns. Kei veosronL ?rgsst. , seit 1556 die Grafen von Zinzendorf, 17Z2 Ludwig Graf von Ainzcn- dorf, 1790 Joh. Carl Graf von Zinzendorf. Oberst Erblandsi lberkammerer, stupr. per ink. ör kup. ^ustr. kTieä. Kei ^rAencsr'.x l'rsf. jeit 1577 die Grafm von Kufstein, 1772 Hülf-- gott Grafvon Kufstein, 1790 Ferdinand Graf von Kufstein. Oberst Erblandkstchenmeistcr, kupr. b-ereä. per inf. chkup' ^.utk, Oulinariae Ksi lKaet' iü;i Wenzel Hcgenmüllcr , 1732 Johann Fran; Feeyhcrrvon Hegenmäller, 179s Joseph von Stiebar. Oberst Erblandthürhirter, kupr. ULrscl perink. et kup. ^ust. Ostiarjus r;ü6 dicvou Schön» kirchen 1732 Franz Jos. von Schönkirchen und Anger, 1742 Graf von Polheim 1746 Johann Carl Graf Chotek, 1787 Johann Rudolph Graf Chotek. Oberst Grblandstabelmeister, kupr. Ikrerost. per iak, ch kupor. Lscilliker. 170; amrztenSept. erhielt dieß Amt Karl Herr von Rappach, Generalmajor , Hofkriegürath, Obrister,nud Etabtquarde Obristlieutenant in Wien. 1780 Jos. Graf von Fuchs. Oberst Erbland - Schildträger - Kampfrichter- uud Vorschneider, kupr. kkuerscl. per inst. 6c kup lfejnsteurii Namibier , steurarius, Ouelivrum Oertaininumcjue tliuitum ^uäsx, die Grafen von Sinzendorf Ernstbruuü. Mik t^em Vorschneidcramte ward dicSinzendorfische Thonhausen Familie am yten Sepr. r7-^be: lehnt. 1732 Phil. Ludwig Graf von Sill- lz6 zcvdorf, 1790 Prosper Graf von Sinzen- borf. Oberst Erblandfalkenmeister, suxr. klLreä. xer inf. ksloooum Ngzister Orto Christ. Graf von Volkra , 1732 Franz Graf von Sr. Julien. Oberst Erblandpanier , luxr. Haereä. xer inf. «r super. ^nst. verilliker 1520 die von Vol- kerstoiff , 1725 am July wurde mir diesem Amte belehnt, Otto Ehrenreich Grafvon Aben- sperg undTraun für seine männlicheDesccndenz. 17^2 Franz Anton Graf von Abcnsperg und Traun , 1792 Franz Graf von Abensperg und Traun. Oberst Erblandmünzmeistcr, supr. tsTreä. Iber Astovetari» ?r.ies. 1676 Joh. Conrad von Rrchthausen Frcyherr von Chaos, 1732 Ho» norjus Graf Sprinzenstcin , 1788 erhielt die» sc Würde für das Land ob und unter der Ens Joh. Ant. Graf von Pergen, 1790 hat dessen Sohn Joseph bcy der Huldigung Leopolds H. das Amt vertreten. Oberst Erbhof-und Generalcrbland wstmeister, 1624 erhielt dieses Amt als ein Mannslehcn die fürstl. Familie von Paar, jetzt bekleidet dasselbe Wenzel Fürst von Paar. Oberst Erbhofkapellan, Probst zu St.-Pölten. Die Probstey ist >785 erloschen. Vorstehende Aemter werden bey einer vor» gehenden Huldigung des Erzherzogs von Oest¬ reich ausacübet. Am 6teu April 17^2 ward Leopold I!. gchuldiget. Des Morgens um 9 Uhr an eben genaun-cn Tage zog man aus der Hof¬ burg nach der St. Stephans Metropolitankir¬ che in dieser Ordnung: i) die Landschaftpor- ricve, *37 tiere , 2) die kackeyen der Stände, g) die Haus- sfficicre, 4 die Landschafrbvthen und Schar- dicncr der Stadt Wien , 5) die königl. Hvflic- verey, 6) Landschafts Trompeter und Panier, 7) die ständischen und städtischen Beamten, 8) die Abgeordneten der landcsf. Scädte und Märk¬ te, <7) die Abgeordneten von Wien, 10) 2 stän« dische Cccrcläre, ir) die königl. Räihc und Staatsbeamten, 12) der Oberste Erblandpa- nicr mit bedekrcm Haupte und fliegender Lan¬ desfahne, dieLandcsmitgliedcr, vermischt mit jenen Obersten Erbiandesbeamtcn, welche bey dem Zuge keine Verrichtung hakten. Der Ob. Erblandcs - Silber - Kämmerer, der O. L. Küchenmeister, der O. E. L. Thürbüter, der O. E. L. Münzmeister, und der O. E. L. Post¬ meister, 14) der Landmarschall, 15) die königl, Edelknaben, 16) die königl. Truchsesse, Kämme¬ rer, Geheimenrälhe , und Minister, 17) der O. E. L. Stabclnnistcr, mit einem schwarz mit Silber beschlagenen Stabe , 18) der O- E. L. Falkenmeistcr, mit einem Hirschfänger, und ei¬ ner Jägcrtasche an der Seite, einer Falkcn- kappe aaf dem Hut, einem Falken in der Hand, und der königl. Falknerey im Gefolge. iy)Der O. E. L. Jägermeister, im Jagdkleibe mit dem Jagdhorn behangen , führte mit einem königl. Forstmeister an der linken Seite an einer seide¬ nen Schnur einen großen weißen Bluthund, die königl. Jagdparthey folgte nach. 20) Der O. E. k> Hofmeister mit dem mit Silber beschlagenen Obersthofmeistcrstab, 21) der östr. Herold , 22) der O. E. L. Kämmerer; er trug auf einem mit Goldstoff überzogenen und mit einem gol¬ denen Bande über die Achsel fesiaemackken Küs¬ sen , den Scepter. 22) der O. E. L- T'ucdses 5 nut rz8 mit dem auf einem Küssen liegenden Reichsa¬ pfel, 24) der O. E. L. Mundschenk, er trug den Erzherzoghut (S. Klosterneuburg in fol¬ gender Topographie ) 25) der O. E. L. Marschall zu Pferde mit entblößtem Haupt und dem Schwert in der Hand, 26) Se. Mas der König . in einem mit 6 Pferden bespannten Trau- erwagcn. An beyden Seiten des Wagens gin¬ gen neben dem Schlage 2 Leiblackeycn, etwas rückwärts, auf deV rechten Seite der O. E. L. Schildträger, Kampfrichter und Vorschneider, an der linken Seite der O. E. L. Stallmeister, hinter dem Wagen folgten unmittelbar die bey¬ den teutscheu Leibgarden Kapitäne; die teutschcn Garden umgaben zu beyden Seiten den Wagen. In der Metropolikanlirche fanden sich-Lie Rit- lcr des goldnen Fließes , dann die übrigen Or¬ densritter ein, hier warb das h. Geistamt ge¬ halten und nach Ende desselben ging der Zug in der vorigen Ordnung in die Burg zurück, wo in dem großen Saal, die Huldigung nach de« gewöhnlichen Formalitäten vor sich ging. Da nun die Stände das verordnete Col¬ legium und den Ausschuß wieder erhalten ha¬ ben , so traten sie am ickcn und i4tcn May zusammen und wählten aus ihrem Mittel zu Verordneten.' a)aus dem Prälatenstand den Probst zu Klosterneuburg und Abt zu Göttwcy; aus dem Herrcnstande die N. O. Regierungsra- the Frcyherrn von Sala und von Penkicr, b) aus dem Ritterstandc den Hrn. v. Sticbar, und Hugo von Waldstücken. Zum Ausschuß wur¬ den gewählt aus dem Prälatcnstande der Abt zu Altenburg und der Abt zu Neustadt, aus dem Herrenstand der N. O. Ncgierungsrath Aut. Grafvon HsyoS, und Franz Freyherr von Pran- bau lAy dan , aus dem Ritterstande Hr. Ludwig von Hacque , und der N. O. Regierungeralh Carl Lcop. von Moser. Primasund Präses des Prä- laicnstandes ist der Äbt zu Melk. Der Adel kann ferner in den Lehenadel untergerhciiet werben. Darunter versiehe ich se¬ nen Adel. welcher von dem Landessürsten be- gnadigt ist , Lehen zu ertsteilen. Im Besitz die¬ ses Rechtes sind die Chotck , Lietrichsiem, Skarbmbcrg, und Zinzendorf. Unicr einem Le¬ hen verstehet man einen Vertrag, vermög wel¬ chem der Lchensherr die vollständige Nutznies¬ sung eines unbeweglichen Gutes dem Les-.-unauu unentgeltlich überläßt. Die Gesetze, nach wel» chen sich in dem Erzherzogthum Oestreich die Lchensleute zu richten haben, sind die longo» bardijchen; das geschrieben vorhandene Lehen- recht hak niemahls eine öffentliche Gcsetzkraft er: halten. Dem longobardischen Rechte hat man in der Folge noch einige römischen Gesetze, und päpstliche Decrete bcygefügt. In dem Fall al¬ so, wo in dem Erzherzogthum die Landeögese- tze nicht sprechen, rrikt das longobardische Le- henrechr ein. Die Lehen werden hey uns verschie¬ den eingetheiiet, als: i) in die eigentlichen, und uneigcntlichen. Zu den ersteren rechnet man jene, bcy welchen bas Natürliche des Le¬ hens durch keinen Vertrag beschränkt ist; wo Mau aber von dem Natürlichen des Lehens durch die Verträge abweicht, treten die uneigcntli¬ chen Lehen ein. Der Vertrag enthält die Ei¬ desleistung , die Nachfolge, die Diensivecbinb- lichkeic, den Verbotst der kehensveräußcrung, die Erneurung der Belehnung rc. Das eigentliche Lehen. Die eigentlichen Lehen werden eingerbcUt: i) in geistliche und weltliche. Die ersteren nen¬ net c>r7^W--7o 14» nek man auch die Lehen vom Arumrnenstabe , nähmlich solche, weiche Bischöfe, Aebce rc. verlei¬ ben. Die weltlichen Lehen werden abgetheilec in adeliche, oder landesfürstiiche, und in unadcliche. Die letzteren werden auch Beutellchen genennt, und werben gewöhnlich für einen gewissen Theil der jährlichen Früchte, oder für jenes, was Las Lehen in einem Jahr trägt, auf ein Mahl überlassen. Im Falle einer Veräußerung, ist dieselbe dem Lehenherrn durch ein Schreiben , weiches eine Aufsandung gcncnnet wird, be¬ kannt zu machen. Die landesfürstlichen Lehen sind wegen der sogenannte» Lehengnade von ei¬ ner besonderen Gattung. Die erstere wurde von Maximilian 1, am t2 März i;oy ertheilt; diese Ertheilung bestand darin, daß bey Erlö¬ schung des mänuiichen Stamms der gre Theis des Lehens an die Töchter, oder bey deren Ab¬ gang an die anderen nächsten Freunde kommen soll, welcher (Theil) nach dem longobardi-schen Rechte dem Lehenherrn heimgefallen wäre; im Falle die Töchter oder Freunde die übrigen drey Theile an sich bringen wollten , sollen solche ih¬ nen im billigen Werthe, und nicht so lheuer, wie einem Fremden , überlassen werden. Kaiser Maximilian tl hat am io Dec. 156g Verord¬ ner: daß die Töchter, und nächsten Verwand¬ ten der Stände bey Abgang des männlichen Stammes , Dceyviertheile von dem an die Kam¬ mer rückfälligen Lehen erhalten sollen ; die künf¬ tig fälligen Lehen , mit oder ohne Lehensgnade, wurden Vorbehalten. Rudolph II. hat am 20. Auly 1585 den untercnserischen Ständen das ganze Lehen bey Abgang des männlichen Stam¬ mes an die Töchter, oder nächsten Freunde, je¬ doch mit Vorbehalt für die künftig fällig wer« den 741 -erden Lehen, überlassen. Ferdinand Hl. hat untcrm 9 Aug. 1^40 erlaube, daß die Stände das Lchcn ohne iandesfüi stlichen Consens ver¬ kaufen können, jedoch mit der Ausnahme des letzteren Besitzers ohne lebensfähigen Nachfolger. In eben diesem Gesetze wird auch zngelassen, daß die Stände ihre Frauen nicht nur mir dem Heirathgute, oder Wiederlage, sondern auch in Ansehen des Witwdnsitzes ohne landcsf. Con- sens auf das Lehtn versichern können. Jetzt wird die Jnkabulirung erfordert« Die lanoes- fürstlichen Lehen kann Niemand, als die welk- lichen Landmännep ( D>rord. 7 Juny 16z? ) besi.-, tzen , mithin sind die Geistlichen , mit Ausnahme der Maltheser teutschen uudOrdensrikter, ausge¬ schlossen. So oit von Seite des Lchcnträgers, oder des Lehensherrn eine Veränderung ge¬ schieht, hat die Erneurung der Belehnung zu geschehen. Die Belehnung muß binnen einem Jahr gesuchet werden. Kaiser Leopold hat am 4 Oct. 1658 den Ständen auch den übrigen halben Thcit, mithin das ganze Lehen , im Fal¬ le die eigenen Güter nicht hinreichend wären , die Schulden zu tilgin,anzugreifen erlaubet. In eben diesem Gesetze werden alle Lehen auf Erbäm- t»r (man nennt dies- Lehen die Hoslehen) die alten Stammlehen , und jene, welche den Stän¬ den für sie und ihre Kinder ertheilt, oder wenn mehrere zugleich damit belehnt sind, von der sreyen Disposition gänzlich ausgeschlossen. Kun¬ kellehen nennet man zene , bey welchen eine Weibsperson zuerst belehnt worden. Freyleheu nennt man jene , von welchen kein Dienst gelei¬ stet werden darf. Die Lcheninvefiitur bestehet M der feyerljchen Uibcrgcbung des Lehens. Alle kehen müßen im Land« ertheilt werden. Da- k 42 he'r Fremde »welche in Oestreich Privatleben zu. vergeben haben, Lehcnpröbste welche inländi- schc Lands,nänncr scyn mäßen » zu bestellen ha» ben. Brandenburg, Paßau, Fi eystng und Re¬ gensburg erthciien in Oestreich Privatleben. * Donners östr. Rechte erster und 2tcr Theil. KoffierS Sanrmiung verschied. —in E. H. O. befindlicher Lehen. Wolters Sammlung der Lehenrechte. Bauer, im eigentlichen Verstände, ist jener, welcher das Erdreich, so man Grund nennet, bauet, und demjenigen, welcher Herr vom Grund ist , gewisse Gaben entrichtet. Der Eigen- rhäiirer des Grundes wird Grundherr , das Gebieth, in welchem der Grund gelegen , Domir nium (Herrschaft), und der Bauer, Gruudhold genennt. Im Lande unter der Ens bestand keine persönliche Leibeigenschaft, wohl aber die Noboth, und in Rücksicht dieser wird der Bau¬ er, welcher Getreide bauet in Ganzlehner, Halb- lehncr, und Vicrtcllchuer abgethcilet, s. das Wort: Frohne im aten Bande des politischen Codep Seite 245 — Den Unterschied zwischen einem Grundholden und angelobten Untcrthan habe ich in eben dem angeführten Werke im Leitworte: Grunbhold angezelgt. Das Recht, welches der Grundherr hat, von dem Holden für den Besitz des Grundes den Dienst zu for¬ dern , habe ich in dem angeführten Codex im Leit- Worte: Grunddienst, beleuchtet; eben so sind dar¬ in unter dem Leitworte: Grundherr, dessen Rech¬ te auseinander gesetzet; ferner findet man in die¬ sem Bande unter dem Worte: Grundbuch, dessen Verfassung behandelt rc. Es gibt im Lande un¬ ter der Ens zweycrley Gattungen von Bauern, «ls: Grundholden, und Bergholden. Grund» hol» holden stud, wie gesagt worden , jene, welche Getreide bauen , Betgholden sind lene, welche Wein erzielen. Man mui-t diese Bauern im ge- meinen Leben, Hauer ( Winzer ). Der Dienst , welchen der Bcrghold jährlich an den Bergherrn entrichtet, wird das Bergrecht genennt, von welchem in dem 2ten Baude des politiichcn Co¬ dex S. I9Z umständlich gehandelt wird. Dir Grundstücke der Grundhvldcn werden ahgethci- let: in Hausgrünbe, nahmlich in solche, welr che einen Thcil des Hauses ausmachcn , mithin ohne dieses nicht verkaufet werden können. 2) in Hausüberländgründe, nöhmlich solche, wei¬ che einzeln ohne Haus nicht veräußert werden können; 2) in Ueberländgründe , uähmlich solche, welche ohne Haus verkauft werden können-; sie haben daher ihre eigene Gewähr. Da der Grund- hold mit diesen Gründen frey dispo,niren kann; so stehen sie auch gewöhnlich im höheren Wcrthr. Die Ueberländgründe sind auch nicht selten irr verschiedenen Grundbüchern dienstbar; daher der Bauer Grundhold von mehreren Herrschaften seynkann. Im Lande unter der Ens gibt es noch eine dritte Gattung Bauern , nöhmlich die soge¬ nannten Waldbaucrn , im gemeinen Leben Wald» hüttler. Sic haben vorzüglich ihren Sitz in dem Viertel unter dem Wienerwald , und stehen un¬ ter dem landesfürstlichen Forstamte. Znlcute nennt man auf dem offenen Lande jene, welche keine Realitäten besitzen; sie treiben entweder «in Handwerk, oder gehen dem Tagwerke nach. Die Abgaben, die der Bauer zu entrichten Hot, sind entweder solche , die er dem Staate, oder solche, welche er seinem Grundherrn zu entrich¬ ten hat; von den letzteren Abgaben sind einige Bauern befrcyet, man nennet sic die Frey-, lassen, Di» I4Z Die vorzüglichsten Kunstproduckc des Lan¬ des sind:») im Pflanzenreiche: n) Strümpfe , Hauben, Tüchel, Bänder, Papier, Papterma- schrewaaren.Tobak rc. d) im Thierreiche: Kattun, Strümpfe, Hüte , Wollenzeuge, Seidenwaoren, Wachsletnwand re. c) im Mineralreiche Eiftn.- rvaaren, Erdgeschirr. Porccllän , Bleyweiß, Spiegel, Weinessig, Glaswaaren, Kompositi- onswaaren rc. Zur näheren Uebersicht der sämmt- ilichen Landeskuustproducte mag nachstehende Tabelle einige Dienste leisten. Kunst» '4K Na« Erster Lnnö, K ! 46 r4^ 148 Kunst-. 149 K z ' Pro- o Unter den vorstehenden Manufakturen und Fabriken sind die Manufakturen in Cattun und leinenen Bändern'die ältesten. Die Cattun- manufactur in der Thurmmühle bcy Schwechat zählt bereits ein Alter von 56 Jahren. Diese Manufaktur, dann die Cattunmanufactur zu Kettenhof, Friedau, und Ebreichödorf verferti¬ gen vermahlen über 200,000 Stück Cattun, glatten dichten Musselin, und Nanquin. Die Ebrcichsdorfercattunmanufactur zeichnet sich an geschmackvollen Maaren besonders aus. In allen diesen Manufakturen werben die Zitse und Kat¬ tune nicht bloß gewebt, sondern auch gedruckt. Im Jahr 1^84 hatten die drei) angeführten Kattuamanufacruren Stühle , welche Personen beschäftiget haben. Die Kat-- rmunanufactur in der Thurmmühle war an der Waarenerzeugung die beträchtlichste; sie bat¬ ten 1056 Stühle. Außer den Zitse-und Cat- tunmanufaccuren gibt es noch andere beträcht- K4 liche izr liche Baum, und halb baumwollene Zeugmanu? fackuren, in welchen Manschester , Utrechter baumwollener Sammet, Musseline, Nanqurne, Maskoto . Schnupftücher, Strümpfe rc. in be¬ trächtlicher Menge verfertiget werden. Unter Maßkots versteht man einen aus Baumwoüen- und Leinengarn verfertigten Zeug. Erwirb, io wie der Nanquin , sehr häufig getragen. Der Werth des erzeugten Pickels betrug 1784 4zo,6oo Gulden, und der Maßkots 202,020 fl. Sehr viele Zeuge und Strümpfe werden auch aus inländischer Schafwolle verfertigt. Der Werth dieser erzeugten Maaren stieg 1784 auf zoo,ooo fl. Von den Seidenmanufarturen folgt eine nähere Beleuchtung in meiner Topographie von Wien, da dieselben in diesem Orte ihren vorzüglichsten Sitz haben. Nachstehende Ucber- sicht der sämmtlichen Kommerzialisten in dem angezeigten Jahre dürste hier am rechten Or¬ te stehen. Es waren: 1783 — r?84 — Zuwachs, Factoren und Beamte. . t4< — 247 — io2 Meister und Witwe. . 6Z25 — 74)5 — mo Gesellen re. . 7100 — 9'>8 —2018 Lehrjungen . 234z — 2749 — 4^6 Gehülfen . . 1123 — 17-6 — 60z Weibspersonen 3776 — 9669 — 5893 Lehrmädchen. 449 — 1371 — 922 Wollenspinncr, Spulerin¬ nen rc. . 72253 — 767-8 —446z Summe 95297 --- 110817 —13517. K 4 Die '53 Die beträchtlichsten Einfuhrartikel aus dc« Erblandcn sind.- aus Ungern: Getreide, Ha¬ fer , Heu , Hornvieh, Schweine , Pferde, Knoppern, Tobak, Wild, Federvieh, Kupfer, Fische, Wachs, Honig, Wein, Potasche, Alaun , Bley, Eisen , Strohdecken , Grünspan, Kobold, Obst, Schwefel, Branntwein , Vitri¬ ol, Ltgueurs rc. Aus Böhmen: Leinwand, Zwirn, Wollepzeug, Tuch, Mußelin, Glas, Hopfen, mineralische Wässer, Carlöbadner, Waaren, Hascnbälge , Strümpfe, Papier, Spiegel, Federvieh , Wild , Fische, Blech , Mus¬ selin , Butter, Schmalz, Granaten, Zinn, niustcalische, Instrumente, Bücher rc. auS Mähren, Schmalz, Butter. Käs, Knoppern, Galläpfel, Wollenzeug, Tücher, Schweine, Federvieh, Leinwaaren , Steingcschirr; aus dem Lande ob der Ense Salz, Leinwand, Wollcnzcuge, Zwirn, Bau-und Brennholz, Holzwaaren, Erdgeschirr, Eiscnwaaren, Fische, Mühl und Schleifsteine, Schießpulver, Obst, Manschester, Battist, Musselin rc. Tprol: Kst- pfer, rohe Seide, Handschuhe, Feuersteine, Castanicn, Teppiche, Musselin, Käse, Wein, edle Früchte; aus Stepermarl?: rohes Eilen , Stahl Federvieh, vorzüglich Kapaune, Kat¬ tun , Musselin: aus RärntenGalmey , Bleu- weiß , Bleystifren, Tücher, Bley rc. ausCörz: Quecksilber , aus der Lombardie Früchte, Käse, Setdenwaaren, rohe Seide rc. aus den Niederlanden: Tücher, Spitze, Leinwand , Zwirn, Menschenhaar, Käse re. aus Galicien: Hornvieh, Potasche, Wachs, Honig, Pferde; aus Schlesien: Leinwand , Zwirn, Battist, Musselin; aus den Vorlanden: Granaten, höl¬ zerne Uhren , Gestferuhren , Crystallwaaren , K 5 rc- IZ4 re. aus Triest : raffinirter Zucker, kiqueurs' Wachs, Limonien, Oel, Seife, Piquetkartcn. Wein. Die beträchtlichsten Einfuhrartikel aus fremden Staaten sind: rohe Seide , Baumwol- le, Kaffee , Zucker , Bücher , Thee, Häring, Stockfisch, Oel, Borax, Salmiak , Specerey» und Materialwaaren, Holz, Holzwaaren, Flachs, Pferde rc. Daß das Land die Geldbilanz wider sich hat, liegt am Tage; nach Ungern allein fliesten jährlich Key y Mill. Gulden ; allein bey bleftnc Lande be¬ hauptet Untcröstreich die Bilanz des Vortheils, das ist, die Beschäftigung. Bey Böhmen hin¬ gegen kann Unteröstrei ch auf die Bilanz des Vor¬ theils nicht rechnen , da gewiß ist, daß die Waaren , welche Böhmen an das Land unter der Ens gibt, mehr Menschen beschäftigen,a!s je¬ ne , welche das letztere Land an das erstere ab¬ führt. Bey dem Lande ob der Ens behauptet Unteröstreich, sowohl die Bilanz des Geldes, als auch des Vorthetles. Der Haupthandel ist in Wien; er gründet sich aber größtentheils auf den Spedition - und Kommissionhandel, der vorzüglich rn den Härchen der Niederlegcr und Großhändler ist. Unter der Josephinischen Re¬ gierung hat aber dieser Handel angefangen , mehr activ zu werden, da er vormahls fast ganz passiv war. Die Fracht theilet sich in die Land-und Wasserfläche. In Rücksicht der Landfracht ist der Gtrassenbau am ersten zu erwähnen. Sei¬ ne Verfassung ist mit jener in den übrigen teut- schen Erbianden gleich. Man findet hierüber eine umständlichere Behandlung in dem 4ten Tands meiner östreichischen Staatcnkunde, wo¬ von bis jetzt sechs Bogen gedruckt sind. (Der Tod »55 Tod des Verlegers dieses Werkes hat bis jetzt den weiteren Druck gehemmck). Das Land un¬ ter der Ens hak eigentlich fünf Hauptstraßen. Diese sind: i) die KommerU-ststraffe von Wim nach Triest; ihre Ausdehnung ist südwärts , und zieht sich über Neustadt durch Steycrmark . und Krain. Es werden von Wien bis Triest 64 Postmeilen gezählek. Die 2tc Kommercialstras- se dehnt sich von Wien westwärts, und zieht sich über Burkersdorf durch das Land ob der Ens in das Reich. Die Länge dieser Straffe von Wien bis an die Ens betrögt 84,000 Klaf¬ ter in die Länge. Die gte Strasse dehnt sich von Wien gegen Norden durch Mähren in Böhmen; dieselbe beträgt von Wien bis Prag iü8,ooü Klafter in die Länge, die 4ke Strasse ist von Wien ostwärts gelegen. und zieht sich nach Niederungern, wo Preßburg am ersten vorkömmt, bis dahin werden von Wien 12 Post¬ meilen gezählt. Endlich die zte Hauptstrasse ist je¬ ne, welche ihre Ausdehnung übermalst gegen Nor¬ den nimmt, und sich von Wien durch Mähren und Schlesien nach Galicien zieht. Es werden von Wien bis Lemberg 99 Posimeilen gerechnet. Die Strasse nach Ungern theilet sich bey Leuksch» Altenburg, an der nördlichen Seite führt die¬ selbe, wie schon gesagt worden, nach Preßburg, und an der südlichen Seite nach Ofen, welcher Ort von Wien z6 Postmeilen gelegen ist. Eben so theilet sich in Etockerau die böhmische Stras¬ se; jene gegen Norden führt durch Mähren nach Prag, und jene gegen Nordwesten nach Eger, welcher Ort von Wien 59 Postmeilen ent¬ fernt ist. Das Fuhrwesen theilet sich a) in die Post- fahrt, UNd b) in die Landkutschenfahrt. Die Post- 2 ^56 Postfahrt wird abermahl abgesondert: 1) in dio Extrapost, und 2) j» den Postwagen , im gemei¬ nen Leben , die Diligence. Die Beschaffenheit des Postwesens in den- sämmtlichen teutschen Erb-- landen habe ich im ersten Bande meiner ästreich. Etaatenknnde Seite 278 —262, und in den Zu¬ sätzen rc. S« 8— 9 beleuchtet. Die Beschaffen¬ heit der Postwagenfahrt habe ich in vcm Wer¬ ke unrer dem Titel: Neuestes Reisebuch rc. wel¬ ches 1789 in Wien bey Zierch ans Licht trat S. 157—163 umständlich behandelt; wozuglcich S« 163—166 die Landkncschenfahrt vorkömmr. Die Hauptstrassen sind alle gut angeleget, und wird auch für ihre Erhaltung sehr gesoxget. Allein jene Strassen, die von den Hauptstrassen ablciten, sind nicht immer im besten Stande, und ist die Fahrt bey feuchter Witterung sehr häs. Das Münzwesen im Lande unter der Ens hat mit jenem in den übrigen Erblanden eine gleiche Beschaffenheit. Ich habe davon sehr umständlich in dem 4tcn Tande der äsireichischcn Htaatenkunde gehandelt. Was den Geldum¬ lauf anbelangt; so ist derselbe in dieser Pro¬ vinz , vorzüglich an den Hauptstrassen, sehr leb¬ haft ; da sowohl die Kommercialfuhren , als auch die Postfahrt sehr beträchtlich , daher das Strass sengewerbe sehr blühend ist. Der stärkeste Geld¬ umlauf ist in Wien , wovon ich in der zu erscheinenden Topographie Wiens umständlich handle. Auch im Lande unter der Ens hat die christ» liche Religion früh Eingang gefunden. Die Oberaufsicht über die Religwnsangelegcnheiten in dieser Provinz stand bis in die Regierung Josephs H. größtentheils unter fremden Bi- scho- schüfen. Das kand hatte fünf Diöcc san- Bischöfe, nähmlich: s) den Bischof zu Passau, b) den Erzbischof zu Salzburg, c) den Erzbischof in Wien, ä) den Bischof zu Neustadt, und o) den Bischof zu Raab. Der Kirchsprengel des Bischofs zu Passau war der ausgedehnteste; sei¬ ne Diöces verbreitete sich über die zwei) Vier¬ tel nähmlich- den Ober -- und unter Mann¬ hartsberg ganz, dann ebenfalls ganz über das Viertel Ober dem Wienerwald. Das Viertel Unterwicnerwald war in vier Diöccsen abge- theilt, als: r») in die Paßauische, b) in die Wiener, c) in die Neustädtcr , und ä) in die Raaber Diöces. Unter diesen Diöccsen war Passau abermahl am beträchtlichsten. Die Wie¬ ner Diöces hat sich von Norden bis in Osten an der kcirha erstreckt, und von der Donau gegen Süden bis hinter Baden, und gegen Güdwestcn, und Westnord bis an die Grenze des Obcrwienerwaldes. Die Neustädtcr Diöces hat sich bloß auf das Neustädtcr Gebiet!) be¬ schränket. Die Ausdehnung der Salzburger Diöces zeigt uns das päpstliche Breve vom n. Jänner vermög welchen vom Papst die an den Neustädter Bischof von dem Erzbischof zu Salzburg abgetretene Diöces bestätiget wird. Ich habe dieses päpstliche Breve dem vierten Bande des politischen Codep S. ist—126 ein- verlcibt. In dieser Diöces wacen jene Pfar¬ ren und Orte gelegen, welche jetzt dem Dekana¬ te Neustadt, Neunkirchen, und Kirchberg am Wechsel zngethcilet sind. In dem Nachtrage zum politischen Codep werde ich uäder dem Artikel - Neustaöter Diöces , alle Pfarren f mit den dazu gehörigen Filialin, wie solche in der Saltzburger Diöces gelegen waren, nach der Buchstatwnfolge anzeigcn. Der Pfarren waren gi. »58 O-rüM-ün 41. Die Naaber Diöces hat sich bloß über je¬ ne Orte verbreitet, welche zwischen der Lei¬ tha und dem Leithagebirge gelegen sind. In dieser Diöces lagen nur diese Z Psarren, als: Summcrein,Männersdorf, Hhf, Au,undZil- lingdorf. In Folge Hofdecrets vom April r?85 ist die Übertragung des Neustädter B-8- rhums nach St. Pölten vollkommen erfolget. Hierdurch sind alle übrigen Diöcese ganz er¬ loschen , so zwar, daß jetzt die kirchlichen An¬ gelegenheiten in diesem Lande in zwey Diöcese getheilet find, nähmlich: in die Wiener Diö: ces, und 2) in die St. Pöltner Diöces. Der ersteren sind zugctheilet: das Viertel Unter dem Wiener Wald, und das Viertel Unter dem Mannhartsberg; in der zweyten sind das Vier¬ tel Ober dem Wiener Wald, und Ober dem Mannhartsberg gelegen. Das Viertel Un¬ ter dem Wiener Wald ist in n. Decanatc und das Viertel unter dem Wiener Wald in rz Decanate abgesondert, mithin hat die Wiener Diöces 2g. Decanate. In dem Viertel ob dem Wiener Wald befinden sich round im Viertel Ob dem Mannhartsberg abermahl io. mithin in der ganzen Sr. Pöltner Diöces 20 Decana¬ te. Eine tabellarische Uebersicht sämmtlicher in jeder Diöces gelesenen Orte »c. folgt gegen¬ wärtig. Gum-- Summarische Iteberficht sämmtlicher in dem Lande Unter der Ent gelegenen Städte, Märkte rc. nach den bestehenden Diöcesen. räo Die Wiener Diöces ist die Erzdröces, der Sitz derselben ist zu Wien, wo 1480 die hier gelegene Probstey , nach erreichtem Älter von 115 Jahren , in ein Bißthum umgcändcrt worden ist; ,6zi begnadigte Kaiser Ferdinand Ilf. den zeit¬ liches Bischof in Wien mit dein Lite! eines Für-siech des h. R. Reichs, und unter Carl VI. lm Jahr 172g ward bas Bißthum zu einem Erzbißrhum erhoben. Der Erzbischof erhielt un¬ ter der Joftphinischen Regierung 2Suffragane, nähmlich: den Bischofzu St>. Pölten, und den Bischof zu Linz im Lande ob der Ens. Der er¬ stere war als Bischof zu Neustadt schon vor- mahls Suffragan dieses Erzbischofs. Das Bißrhum zu Neustadt nahm seinen An¬ fang im Jahr 1468. Daselbst befand sich vor¬ mahl eine Kollegiatkirche, wozu Kaiser Fried¬ rich IV. 1459 den Grund gclegct hat/ Im Jahr 1785 nahm das Bißthum zu St. Pölten, wohin baS Neüstädter, wie schon gesag! wor¬ den , übertragen worden ist, seinen Anfang. Der erste Bischof in St. Pölten war also der letz¬ te Bischof in Neustadt, nähmlich. Johann Heinrich (H. in Neustadt, und der I. in St. Pölten) von KerenS, k. k. wirk!» GeheiMcrrarh und Generalvicar der k. k. Armee. So wohl der Erzbischof in Wien, als der Bischof zu St- Pölten , hat sein eigenes Konsistorium, und zwar auf dem Fuß, welchen solches unter der Josephirüschen Regierung erhalten hat. Die Geistlichkeit im Lande unter der Ens theilet sich in den weltlichen, und den Ncgular- clcrus. Der weltliche Cierus begreift in sich: i) die Ritterorden, 2) die Domcapitel, und g) die Probsteycn. Zu den in dieser Provinz befindlichen Ritterorden gehören: a) der teur r§r sche Ritterorden, und der Maltheser Ritter¬ orden. Da beyde ihren Sitz in Wien haben; so habe ich die wesentliche Behandlung dieser Leyden Ritterorden für die zu erscheinende To¬ pographie Wiens Vorbehalten. Der Domcapi- kul gibt es z-vcy, nähmlich : das Metropolitan Domcapitul zu Wien, und das Domcapitul zu St. Pölten. Beyde Domcapitul haben mit jenen in den übrigen Erblanden eine gleiche Verfassung. Die in diesem Lande gelegenen weltlichen Probsteyeu sind diese.' i) die Dom- probstey an der Metropolitan Kirche zu St. Stephan, wovon in der Topographie Wiens das Nähere vorkommen soll. 2) Die Probstey zu Glocknitz im Viertel unter dem Wienerwald gelegen. Ihre Stiftungszeitfällt in das Jahr 1094, und ist ein Eigenthum deS Benediktiner- siifts zu Pormbach in Bayern. Eigentlich ist diese Probstey bloß dem Titel nach, eine; denn im strengsten Verstände ist solche ein Mönchrest- denz, 3) Die Probstey zu Ardacker im Viertel ob dem Wicnerwald. Dieselbe ward 1049 von Kaiser Heinrich III. gestiftet. Der Probst ist landstänbisch. 4) Die Probstey zuZwcttel, 1487 vom Kaiser Friedrich IV. gestiftet. Dieselbe gehörte der erloschenen Therestanisch adelichen Ritteracademie in Wien. Der Regular ClerpS theilte sich vormahls s) in Stifte und d) in Klöster ohne Sammlung und mit der Sammlung. Da aber unter dec Josephinischen Regierung dcn.KlSstern, mit Ausnahme der Barmherzigen Bruder, und der Elisabethinerinnen, das Sam¬ meln eingeftellct , und ihre Erhaltung dem Re- iigionsfund zugetheilet worden ist ; so kann man Len Regular Clerus am 5üglichst?n eintheilenr i) in Herrenstifte , 2) m Klöster , deren Er- Lrster Land. x Hal- 162 Haltung dem Religionsfund obliegt, und z) in Klöster mit der Sammlung. * Die Meudicanten Klöster wurden Vormahls in zwey Classen abgesondert. Mendican- tenklöster von der ersten Classe waren bloß die Franeiscaner und Kapuciner. Gegenwärtig lege ich eine tabellarische Ue- bcrsicht sowohl von den sämmklichen Klöstern, welche noch im Jahr 1781 im December bestan¬ den, als auch von jenen vor, welche unterder Josephinischcn Regierung erloschen sind. s) Tabelle der im Jahr r?8r im December im Lande unter der Ens gelegenen Stifte und Klöster. Zahl d Köpfe 998 Rcgulirte Chorherren des St. Augustins zu St. Andre gestiftet von Kaiser Otto HI. Regulirte Chorherren des » St. Augustins zu St. Pöl ken. * Man hält den Markgra fen Albert, und seinen Bru der Ottokar für denEtif ter» log- Bcnedictiner zu Melk, Me^ . dil'ch, Nelieium. * Non Leopold 111. gestiftet. Er- El'uch- Herrenstifte ,m Viertel ob dem W. W. ranr. > Herrenstifte 1 07-M--0 '6z HI2 Er- Lrrich tungs- jahr. Herreustjfte ! Zahl d- im Viertel ob dem W- W. I Köpfe. Das Stift war anfänglich mir weltlichen Chorherren besetzt. Unter dem zken Abt, mit Namen Erchen fried , erhielt das Stift die Befreyung von der geist lichen Gerichtsbarkeit in Paßau. Der zeitliche Abr zu Melk ist Primas und Präses des un ei enseri- schen Prälatenstandes. Ais i78 s am l/ten October der Abt Urban Hauer in seinem 8^sten Le bensalker starb , erhielt das Stift im folgenden Jahr in der Person des Jos. Christ. Fengler, Piaristen, einen Kommenbeabren. Als dieser aber 1784 zum Bi¬ schof von Raab ernannt worden -erhielt die Kom mcndeabtenstelle Isidor Pairhiiber, Profeß in dem Klosterstifte, welcher 1790 am 27. Dekoder wieder als erster infulirter Abt gewäh¬ ret , und von Sr. jetzt re¬ gierenden Mas. bestätiget worden ist. Reguliere Chorherren des L L LÜ-M--S I<>4 0-üW^o l6Z Errich- tungs- jahr. 1 Hcrrcnstiftc.' im Viertel vber W- W. Zahl d. Köpfe. IZZO !Z86 9 ist das Stift erloschen. 179s im July erhielt das Stift in der Person des Ignatz Schwingenschlegel wieder den erste» Akten. Karthäuser zu Gaming. Von Herzog Albert II. gestiftet. iZZs nahm dao Stiftgebäude seinen An fang, i Zg." ist die Einwei. hung der Kirche erfolget. 1670 unter dem Prior Lud wig wurde die Karthaue zu Gaming zu einer Abtey vom Kaiser Leopold I. er - klärt. Seit dieser Zeit war der Abt ein Mitglied des un- terenserischen Prälatenstan- des. Kalthäuser zu Aggsbach. Gestiftet von Haderich, Marschall von Niederöst¬ reich. Die erste geistliche Kolonie kam aus dem Prio¬ rat zu Mauerbach. 1760 im July ward das Priorat zu Aggsbach in eineAbtcy umgeäudert , und der Abt war der 2Lte in dem un- terenserischen Prälaten; stand. Summe L 3 21 II 256 ' Er- l66 o tL? L 4 kr» i6S Errich- tungs- jahr. Klöster Unter Wiener Wald 2ahl d. Köpfe. 1476 1722 1745 1754 1285 1420 1451 Pauliner zu Neustadt . l * Von Kaiser Ferdinand IH. gestiftet. Paulinec zu Hcrrenals. * Non der Bruderschaft des Abendmahls in der Dom¬ kirche zu St. Stephan in Wien gestiftet. Sie wohn¬ ten anfänglich in der Stadt am Haidenschuß. 1745 bau¬ te man ihnen in Herrnals ein Kloster. BarnaMen zu St, Marga¬ rethe am Moos - Plansten zu Neustadt . Augustiner, beschuhte zu Baden .... * Dieses Kloster erkennt zu seinem ersten Stifter den Hrn. von Creusbach; 1295 sind als Stifter hinzu ge¬ treten Herr und Frau von Potcndorf. Augustiner beschuhte zu Bruck an der Leitha, * Dieses Kloster entstand hier von Almosen. Franciscaner zu Kloster¬ neuburg .... * Dieses Kloster ist von Al¬ mosen entstanden. Im 15 9 9 r6 1Z 21 i6y 1462 25 25 1466 162z 2Y 1625 22 27 Ts- Zahl d. Köpft. Errtch- tungs. z"t. Klöster Unter Wiener Wald letzten Decennium des iZ< Jahrhundertes befand sich hier ein Frauen Kloster St- Augustins. Francisscancr zu Katzels- dorf. .... * Das hier gelegene Kloster, entstand ebenfalls von Al¬ mosen. Franciftaner zu Enzers- dorf bcy Brunn am Gebirge. * Hat mit dem vorstehenden einen gleichen Ursprung. Au dem in der hier gelege¬ nen Kirche befindlichen Marienbild zum Heil der Kranken genannt , wird vorzüglich in den Sommer¬ nonathen häufig gewall- führtet. Kapuciner in der Neustadt. * Von Kaiser Ferdinand II. gestiftet. Kapuciner zu Druck an der Leitha * Von Johann Carl Grafen von Harrach gestiftet. Franciftaner zu Zisters¬ dorf. . . . . ! ' Den ersten Grund zu dem! basigen Kloster legte deft r s r/s rungs- ;cit. Klöster Unter Wiener Wald. Zahl d.^ Köpfe. 162g i6?i läzi l6z4 GeneralmajorRudolph von Leuffenbach. In der Fol¬ ge ward dasselbe durch die Türken ganz zerstört; Graf Johann von Althan aber siebte cs wieder her. Kamaldulenser am Kah¬ lenberg bcy Wien . . * Von Ferdinand II. gestif- tet. Kapuciner zu Mödling. * Don Johann Grafen von Werdenberg gestiftet. Minoriten zu Neunkirchen am Steinfeld . . . § * Von der Gräflichen Fa-^ iniiie Hoyos gestiftet. Augustiner, unbeschuhte zu! Maricnbrunir an der Straff«! nach Burkersdorf. * Von dem Domprobsten zu Wien Laurenz Aurup, mit? GenehmigungK- Ferdinand j>. gestiftet. Zu dem hier befindlichen Marienbild wird häufig gewallfahrtet. Die hier gelegene Kirche ist jetzt eine Pfarrkirche , in? welcher der Gottesdienst! von den Klostcrgeistlichen! versehen wird. j iy 23 ist k Z2 ' Er- r7r 172 li4l 29 * 25 USO »6 1410 16 1414 17 * Errich¬ tung s- zeit. Stifte Ober Mannhartsberg, Zahl!,. Köpfe. Er» Benedictiner zu Auenburg. Gestiftet von Hildeburae von Reüigau, G-mahlinn Gebhards Grafen vonBui- ge, und ihrem Sohne Her¬ mann. Prämonstratenser zu Ge¬ ras . Gestiftet vom Grafen von Berneck. Vor ihnen be¬ fanden sich hier Nonnen deö St. Augustins. Prämonstratenser zu Ber- neck * Das hier gelegene und 178 erloschene Stift erkannte für seinen Stifter jenen zu Geras. Rcaulirte Chorherren des St. Augustinus zu Dürren- strin. * Von Johann von Meißau gestiftet. Der Verfasser ^uKrise Lkgp. gso. ciilt. fetzt die Entstehung dieses Stiftes in das Jahr izy;, -Weiskern aber in das Jahr iZ82. Pauliner zu Unterranna. Gestiftet von Johann von Ncudcck. -73 174 Er. c>— '75 Erric!)- tungs zcik- Zahl d. Unter Mannhartsberg. Köpsc. i494 1605 '62; 1614 164z ' Von Otto Herzog von Oestreich gestiftet. Franciscaner zu Fcldsbcrg. " Von dem regierenden Für¬ sten zu Lichtenstein gestif¬ tet. Barmherzige Brüder zu Feldsbcrg. * Vom Grafen von Hoyos gestiftet. * Den Gru nd zu diesem Klo¬ ster hat der regierende Fürst Carl von und zu Lichtenstein geleget. Nach dem Tode des Fürsten hat die Witwe desselben Jo¬ hanne Beatrix, gebohrnc von Dieerichstein, ein eige¬ nes Kloster, nebst einer Kirche, wozu 1662 der Grundstein geleget worden ist, hergestellet. Dieses Kloster ist das erste in Teutfchland. Kapuciner zu Kornncu- burg .... ! Minoriten zu Aspern an der Zrya.... i* Von der Gräflichen Dreu- nerischen Familie gestiftet. ! Franciscaner zu Stockerau. 3O 27 l6 »9 23 Er »76 177 O-üW-O 17s y-üHMü-S --79 Aufgehobene Stifte und Rloster. Lrlöschungs I«hr. Herrenstiste: im D. O. W- W. 178 r 1782 I7Z3 17Z4 «78 KarthZuser zu Agsbach Karchäuscc zu Gaming Regulirte Chorherren des St^ Augustin zu St. Andre- Reguirrte Chorherren des St. Augustin zu St. Pölten. Cistercienser za Säusenstem. 178Z »78Z i7l »78 »78 !7st2 17LZ MannsNöster im D. O. W. W. Benedictiner zu Kleinnrarienzell« Carmeliter zu St. Pölten. Franciscaner zu Zps. Franciscaner zu Neu krngbach. Kapuziner zu Tu!n. Kapuciner zu Waidhofen an de» 3ps. ^errenstifte. im V- U. W. W. KarthZuser zu Mauerbach. Pauliner zu HerrenalS. M 2 Igo Aufgehobene Stifte, und Rköster. Lrlöschungs ^errenstiftc: Jahr. 1783 1782 1783 I78Z 1784 '784 178 178 178 r^8r 1783 178 im V- U. W. W. Paulnerzu Neustadl. Mannöklc'stcr: Kamaldulenser auf dem Kahlen¬ berg. Karmeliter zu St. Anne in der Wüste. Karmeliter in der Neustadt. Franciscaner zu Bruck an der Leitha. Francistaner zu Waidhofen an der Thcya. Franciseaner zu Klosterneuburg. Franciscaner zu Haimburg. Franciscaner zu Katzeldorf. Kapuctner zu Bruk an der Leitha. Kapuciner zu Medling. ^errenstiste: im N. O. M. B- Paulincr zu Unter Ranna Prämonstratcnser zu Bernek. Negulirte Chorherrcn des St. Augustin zu Dürrenstein. Auf» i8l Aufgehobene Stifte , und Rlöster. Erlöschung« Mannsklöster: »8» o—^k—c> * Die^eitfolge, nach welchen in Wim dir Stifte, undkEer beyderleyGcschlechts erloschen sind, kömmt in der zu erscheinenden Topographie Wiens vor. Summarische Uebersickt der erloschenen und noch bestehenden Stifte, und Klöster im Lande unter der Ens. !8z rs4 Hier- o— »85 186 !8? Lll-- l88 Allgemeine Uibe rsicht. Er- 189 «er lyo Die Jesuiten kamen 1554 nach Wien; sic belas¬ sen im ganzen Lande 2 Collegieu , r Probehäuser , i R -sioenz, i Adeliche Ritteracademie, mithin s Häuser in welchen r^gelebet haben, 58« Personen, darunter waren r87 Priester, yo Magister, 17 Novitzcn, und 82 Brüder. Un¬ ter den Priestern waren, 2 Hofprcdiger, 5 Hokbeichtväter, 15 Prvfcfforcs an der Univer-- fi'ät, r6 Professors an Gymnasien. Die adeliche Ritter Academie hat den Namen geführet Col¬ legium Theresianum. Einsiedelei Hier «ine Geschichte von den Eremiten, «der den sogenannten waldbrndern zu lesen, welche in Oestreich verschiedene Klausen hatten , und durch eine k. k. Verordnung vom rsten Jänner 1782 aufgehoben wurden, dürfte vielen nicht unangenehm seyn. Die Anzahl der Eremiten belief sich in Oestreich unter der Ens bis zum Jahr 1712 auf 8 Köpft. Je¬ der lebte für sich, und ste hatten untereinander keine besondere Verbindung. In dem angeführ¬ ten Jahr aber vereinigten sie sich zusammen dahin, daß Si? in Krankheiten einander bey- stehen, im Leben und nach dem Tobe für ein¬ ander bethen, und nach dem Beispiel änderet Orden brüderlich leben wollten. Der Erzbischof, und Kardinal Kollonitz übertrug die Oberauf¬ sicht über die sämmrlichen Eremitenorden in Oestreich den Franciscanern zu Wien, und den» Minister Provinzial des Franciscanerordens mit Namen Aloys Stöger war der erste Oirectoc des Eremitenordeas. Im Jahr 172; ward z» Rauhenwarth im Viertel unter Wirnrrwalo, un¬ ter eer dem Vorsitze des Slloys Stögers, das erste Kapirul gehalten , in welchem den Eremiten, nach d> m Beispiel anderer Orden , ein Oberhaupt aus ihren Mitteln unter dem Nahmen Allva¬ ter vorgesezt, und eigene Ordensregeln gege¬ ben wurden. Der erste Allvater nannte sich Gregor Naditschnack, Eremit zu Klcinmaricn- zell; er starb im Jahr 1729. Von dem Jahr 17-8 an, ward in jedem dritten Jahr ein Ka» P'tul gehalten. In dem im Jahr i74ozuPen- jing im Viertel unter Wiencrwald gehaltenen Kapitul hat sich die östreichrsche Eremiten-> Con- gregarion in drep Diöcese zerstücket, alS: in die wienerische, raabi«chc, und paßauische. Die wienerische hat den Titel: Flucht in Egypten Jesus, Maria, und Josephs , angenommen. Im Jahr 1767 hat die Eremiten - Congregari- vn der wiener Diöccs durch den Erzbischof und Kardinal Migozzt eine Reform bekommen , wel¬ che darinn bestand, daß ein Dommherr von der Metropolitankirche zu Wien dem Orden als Director vorgesezt , und die Satzungen nach den Regeln des ersten Einsiedlers Antonius eingerichtet wurden. Derjenige, der in den Orden wollte ausgenommen werden, mußte sich auswcisen: i) daß er ledigen Standes scy, 2) keinen Leibsmangcl habe,;) lesen und schrei¬ ben könne; 4) 20 Jahr alt, 5) womit er sich den Unterhalt verschaffen könne, und 6) das nörhige Geld zur Anschaffung des Habits, und andern Ausgaben besitze. Die Geldsunme, welche ^>der Laje vor dem Eintritt ins Novizi¬ at dem.Allvater zu erlegen hatte, betrug 46 El'/ dafür erhielt er den Habit, die Gürtel, das Regelbuch, und eine Kerze. Auch ward davon der Priester, der bey der Einkleidung tue vor- Messe las, bezahlt. Bey der Einkleidung knie- re der Novitz auf den untersten Staffel des Altars, worauf der Director diese Frage an ihn stellte - Was ist dein Begehren; Die Ant¬ wort des Nooitzens war: ich bitte um die Lie¬ be Gottes in die Eremiten - Conföderation des heil. Vaters Antonii des großen Einsiedlers ausgenommen zu werden; der Director gab hier¬ auf die Antwort; so wollen wir gegenwärtige Gott bitten, daß er zu diesem heil. Werke seine Gnade verleihe. Bey der Profeßablegung har¬ te der Eremit bloß den Gehorsam gegen seine geistliche Obern de.» Director anzugeloben ,und rin vollkommenes Gclübb hatte keiner abzule¬ gen. Vor der Profession mußte jeder sein Te¬ stament machen. Das ganze Vermögen wurde in drey Theile gebracht, ein Theil mußte für die Seele, das ist, für Lesung von Messen», s. w. gewidmet werden , den zweyten Theil konn¬ te jeder nach feiner Willkühr bestimmen, und der dritte blieb der Conföderation. Ueber Bü¬ cher durfte nicht testirt werden, diese blieben allzeit der Versammlung. Der Habit eines je¬ den Eremitens war dunkelbraun von gemeiner Wolle auf Zwillichart gewebet« OieLrmel mu߬ ten bis au die Finger reichen , von vorne so weit, daß eine Gegenhand hineinschlieffen konn¬ te , und der Kragen hatte sich an den Hals zu schliessen. Uiber den Habit trug man ein Scapulir vom gleichen Stof, es war solches etwas kürzer als der Habit, und eine halbe Spanne breit. An dem Scapulir befand sich die Kapuze , sie durfte weder rund noch spitzig seyn. Jeder Eremit hakte noch einen Mantel von glei¬ chem Stoffe mit dem Habit. Um die Mitte trug jeder einen ledernen Gürtel, welcher gleiche Länge mit O— ld3 mit dem Scapulir hakte, woran eia Rosen¬ kranz Hieng. Strümpfe, Hut, und Händel mußten dem Habit gleichen. Jeder Eremit hat» te jährlich dem Alkvater kr. zu bezahlen, und von diesen Bcyträgen wurden die Ausga¬ ben bei) den Versammlungen bestritten. Kein Bruder konnte die ihm ein Mahl angewiesene Klause, nachWillkühr verwechseln, oder, ohne Erlauburß feiner Obrigkeit, eine neue aufbauen. Befand sich bey einer Klause eine Kapelle; so ward der Nähme der Kapelle, auch der Nähme der Klause. Jeder Bruder hat einen Bart kra¬ gen sollen, und bloß um die Lefzen war daS Rasieren erlaubt. Außer den nothwendigsten Geräthschaftcn durften die Klausen keine andere Einrichtung haben. Das Bett bestand in einem Strohsack, oder einer Matrazr. nebst einer wolle¬ nen Oberdecke. In jeder Klause hatte man eine Uhr, ein Kruzifix, das Evangelium, den Ka¬ techismus, den Thomas von Kcmpis , das Lebe« der Altdäter, das Regelbuch, und die Tagzei¬ ten Marie. Ein Glöckchen, um bey Nothfällcu ein Zeichen geben zu können, war auch ein noch» wendiges Hausstück der Klause, welche immer geschlossen scyn wußte. Unter keinem Vorwand war es erlaubt, ein Frauenzimmer allein in die Klause zu lassen. Die Handarbeit war je¬ dem Eremiten vorgeschriebcn , doch so , daß hier¬ durch dem Laien in seinem Geschäfte nicht ge¬ schadet wurde. Zu betteln war nicht erlaubt. Außer den in jeder Woche allgemeinen Tagen, zur Enthaltung vom Fleischesscn , war auch der Mittwoch für tzsx Eremiten kein Tag des Fleisch¬ essens , oder, N7cr cs essen wollte, war verbun¬ den an diesem Tage zz Vater unser zu betben- Erster Land. ' N Der l94 Der Freytag in jeder Woche war ein allgemet- uer Fasttag. Die übrigen Fasttage waren die lotägige, die Quatcmberfasttage, und die Ad- ventfasien. Diese fieng sich an dem ersten Tage nach St. Markin an, und dauerte bis zum St. Christrag. Wer in dieser Zeit Fleisch es¬ sen wollte, musie die Erlaubnis! von dem Di¬ rektor nehmen, und dafür alle Tage y Vater unser, und Ave Marie bethen. Der Freytag in jeder Woche war zur Disciplin (Geißlung) bestimmt. Im Advent aber war, nebst dem Frey- tag, noch der Mittwoch hierzu bestimmt, dann war noch an jedem Quatembermittwoch, und an jeder Vigil der Hauptfcsttage die Disciplin vorgeschrieben. Vor der Vornchmung dersel¬ ben war der Psalm: Herr erbarme rc. zu be- rhen. Jeder Bruder, wenn er krank wurde, hatte es gleich dem Altvater, oder seinem näch¬ sten Bruder wissen zu lassen. Der Altvater be¬ stimmte dann einen Bruder, als Krankenwär¬ ter. Bey dem Tode eines Bruders war jeder verbunden, Z Rosenkränze zu bekhen, und drey Mahl für den Verstorbenen zum heil. Abend¬ mahl zu gehen. Die Obrigkeiten der Eremi¬ ten bestanden aus dem Altvater, den Discreten, und Assistenten. Der Altvater war das, was der Quardian bey den Kapuzinern, Francisca- nern, u. s. w. noch ist. Er ward alle dritte Jahr von seinen Brüdern durch die Mehrheit der Stimmen erwählt, und ward durch ein von dem Ordinariat ausgefertigtes Dccret in seinem Amte bestätiget. Im jedem Jahr ein Mahl hatte der Altvater alle Klausen, und den Lebenswandel eines jeden Bruders zu untersu¬ chen. Zu den Pflichten des Altvarers gehörte auch o r<)5 auch, daß er dahin sah, damit die gemachten Stiftungen dem Willen der Stifter gemäß ge¬ halten würden. Für Messen bestanden verschie¬ dene Stiftungen. Der Eremit Nikolaus Müt¬ ter, welcher zu Abstätten im Jahr 1741 starb, stiftete 9 Messen, jede zu 20 kr., zwey andere Brüder stifteten unterin 26. September, r-^o vier Messen, jede zu gc> kr. welche zur Kapt- tulzeit, allere Jahre sollten gelesen werden. Die sel. Herzogin» von Savoyen, Marie The- teste, machte eine Stiftung von 16 o fl. Dem Vorgeben nach soll vieles Geld bloß den Ere¬ miten in der paßauischen Diöces geschenket wor¬ den seyn. Die Discreten wurden mit jedem 2ten Jahr erwählt ; ihr Amt bestand darin , daß sie in allen Vorfällen dem Allvater mir Rath, und Hülfe Beystand leisteten, dann hatte jeder ge¬ wisse Klausen , welche er im Jahre , Mahl zu besuchen hatte. In der paßamschen Diätes wa¬ ren 4 Discrctcn, und eben so viel in der wie¬ nerischen. Denjenigen , welche die Satzungen der Eremitenbräder im ganzen Umfange kennen lernen wollen , dürften folgende Tüchelchen Ge¬ nüge leisten-, i) Eremitische Lebensordnung, oder Auszug der dritten Ordettsregul 8. L-'r»a- «ilci 8er,xl,ici von der Buß genannt: — -— Wie auch 8mlum einer unter dem Titel der Flucht in Egypten — aufgerichketen Eremi- lenconföderation, in dem Erzbistum Wien Wien gedruckt bei) Fr. Kirchberger 1746 8» 2) Eremitische Richtschnur, daS ist , die Regul des großen heil. Abbten und EinsiedlersBllto- nü nebst denen Satzungen u. s. w. Wien del Jos. Kürzböck — r767 z. Das erste Büchel¬ chen ist der heil. Drcyeinigkeit gewidmet, und N s die »96 0--W--» die Zueignung lautet also: Zuschrift an die?sl- lerdurchleuchtigste, Großmckchtiyste, ^ochye- lobte, erschaffene Dreyfaltigkcir. Am Schlüße: Eurer erschaffenen L?rcpeinigkert , Jesus , Maria Joseph , mindeste und unwürdigste Cl'enkcn des driten Ordens 8. branoisci ?ro- selsen. Vey Erlöschung der Eremiten » Con- föderativ« waren im Lande unter der Ens in der wiener Diöces Brüder zo, in der paßaui- schen Z2 in der neustädtcr r und in der raa- bischen 2, mithin im ganzen Lande unter der Ens 6; Eremiten. Klausen waren in der Wie¬ ner Diöces 20, in der paßauischen25 , in der neustädter i , und in der raabischcn Diöces 2 , also in allen 48 Klausen. In der Wiener Diä¬ tes: eine Klause im k. k. spanischen Hospital, zu Gutcnbrunn, auf dem Calvarteberg zu Ba¬ ben , auf dem St. Levnhardsberg bcy BcrtholS- dorf, Rauhenwarth, Gainfahrcn, Heiligkreuz, Margcrthe am Moos, Mcdling, im Burger» spital zu Baden, zu Kleinmarienzell, Potten¬ stein , Ottakring, St. Veit bey Wien, Ma» ricchilf im Bernardskhal, im St. Johann Ho- spil l zu-Wien, zu kaab, Weikersdorf, und im k. k. Holpital zu Wien; in der paßauischcn Di- öces zu Raaps, Drcyeichen , Büchscnrorf, Ju- denau , Schöngraben . Hoheneich, St. Anton, Feldsberg , Bischofstättcn , Drosendorf, Bulka», bey unserer Frau zu Roffings, Speisendorf, bey der öden Kirche, zu Zcmbling, Schratten» tenthal, Abtsberg, Greiffenstein, Siebenbrun¬ nen , Grabcnsee, klein Enzersdorf, Ernstbrunn, Karnabrunn, Hollenburg, und auf dem Sonn- tagberg; in der neustädter Diöces zu Nadel- burg, und in der raabischcn zu Männersdorf und Summerein. Wie 197 Wie uns die vaterländische Geschickte lehrt, so war das Erzhaus Oestreich von jeher stäts der römisch katholischen Kirche, mit ausgezeich¬ netem Verspiele, äußerst ergeben; dessen unge¬ achtet konnre doch nicht die Eindringung frem¬ der Religionslehrcn gehindert werden. Die Waldenser haben sich frühzeitig in dem Lande ob und unter der Ens eingefunden; sie hatten, nach dem schaudervollcn Fanatismus , der in die¬ sen Zeiten in den östreichischen Staaten geherr- schet hak, ein unmenschliches Schicksal aus- jnstehen; in die Tausende wurden bev Krems öffentlich auf die grausamste Art verbrannt. Daß mau um die Mitte des i?ten Jahrhun¬ derts an der Universität mag Lehrsätze vorge¬ tragen haben, welche sich mit den Grundsätzen Les römischen Hofes zu Rom nicht vertrugen, bestätigt die Macht, welche der theolog. Fakul¬ tät in Wien eingeräumet war, gegen Lehrer, welche rcligionSwidrige Sätze vortrugen, mit Schärfe zu verfahren. Zu Anfang des loten Jahrhunderts waren schon hier und da römisch katholische Prediger, vorzüglich in Wien, die es wagten, einige Rcligionsmißbräuche mitzu- nchmen z. B. wider den Mißbrauch des Ab¬ lasses, der Reliquien rc. Bey solchen Umstän¬ den war vorzusehen, daß die Lehre Luthers in diesem Lande eine große Anzahl Anhänger fin¬ den würde; wie die Folge es auch gezeigct hat. Als der Professor und Vicekanzler an der Uni¬ versität zu Ingolstadt Joh. Mayer von Eckvdie päbstlichc Bulle wider den Luther an die Uni er- sität, mit der Aufforderung sandte, solche öffent¬ lich zu publtcircm; so protcstirtcn drey Facul- tätcn wider die Publication, und verlangten, N, von s 198 von dem berufenen Eck einen Ausweis über fei» ne vorgegebene päpstliche Vollmacht / die Dulle an fremde Höfe zu senden; allein die theolo¬ gische Facultät machte, ohne Vorwissen der übrigen Facultäten , die Entschliessung, und forderte die Bekanntmachung der Pulle. 152z März 2z erschien das erste Edict Ferdinands I. In Folge desselben ward der Gebrauch der Lutherischen Bücher verbothen. 1527 Aug. 20. Generalmandat wider alle sogenannten Ketzer peyen , 1528 Vornehmling einer General - Vi¬ sitation im ganzen Lande wegen des Religions¬ zustandes. i)Z2 die Evangelischen aus dem Her¬ ren und Ritkersiande bitten den König Ferdi¬ nand um freye Religionsübung; die Bitte fand nicht Gehör — indessen wird die Anzahl der Evangelischen im Lande immer stärker. 1545 abermahligcr Versuch der evangelischen Stän¬ de zur freyen Riligionsübung. Di? Bittschrift war auch von dein Abt zun Schotten in Wien unterschrieben die Bitte blieb abcrmahl un¬ erhört ; indessen kam die römisch katholische Re¬ ligion immer mehr herab, der Mangel an Prie¬ stern nahm über Hand, die Ohrenbeicht wur¬ de seltner , die Klöster waren größtenthcilS leer. — Nicolaus de Bobadilla (aus Spanien gebürtig) ein Jesuit, nahm warmen Anrheil zur Aufrechthalkung der katholischen Religion, und predigte in Wien; sein zu großer Eifer aber machte , daß er den Wiener Hof verlassen mu߬ te. 155- strenger Befehl die erledigten Pfar¬ ren Mit römisch katholischen Priestern zu be¬ setzen. Ankunft der Jesuiten — Gaudanus und Canisius zeichnen sich als besondere Verfechter der Väter issret Religion aus. strenge Ver» '99 folgung der evangelischen Prediger. 1554 Eani» srus Katechismus wird allgemein vorgeschriebcn. 1556 der Gebrauch des Kelchs im h. Abendmahl wird den Evangelischen zugestanden. 1558 Maxi¬ milian 11. hatte an seinem Hof einen evangelische« Prediger in der Person Jvh. Pfausser. 1562 vey der in den östreichischen Kreisländcrn ge¬ legenen Klöstern vorgenommenen Reformatio« war der Stand der im Lande unter der Ens gelegenen Klöster dieser: N 4 Klö- rcc> Einkomrmn 2!>L * Der Wein würbe nach Dreyling gerechnet. Einkommen 204 1568 Avg. 18 ward den beyden Ständen der Herren - und Ritterschaft- gestattet , in ih¬ ren Schlössern, Städten, und Dörfern, und in allen Kirchen , von welchen sie das Patro¬ natsrecht befassen, ihri Lehren und Ceremouicn so wie dieselben in dem Worte Gottes und den Schriften der Apostel gegründet, und in der Augsburgischen Konfession kurz zusammen gefas- set sind, auszuüben. Zugleich wurden zwölf tüchtige Männer bestimmt, deren sechs (dar¬ unter 2 aus Sachsen) zu benennen der Kaiser sich vorbchielt, die Wahl der übrigen sechs ward den Ständen überlassen. Ihre Bestimmung war ein zweckmässiges und gleichförmiges Kirchenwe- fen herzustellcn. 1568 Joach. Camerarius , und Dav. Chysräus wurden nach Wien berufen —' ihre Bestimmung war , an dem Entwurf einer Kirchenagcnde mikzuwirken, wobei) die sächsi¬ sche , brandenburgische und uürnbcrgische zum Grunde gclegct werden sollte. 1569 ein Kon¬ sistorium, und eigene Superintendenten wurden nicht zugeflanben; sondern nur erlaubt einen Prediger zst halten , welcher die zum Predigkam- te berufenen Kandidaten prüfen konnte; die Aus¬ übung des Ordinationsritus ward ihm verbo- then. 1569 Chyträus bringt die Kirchcnagendr zu Stande, dieselbe wird für eine der bcßten un¬ ter den evangelischen Agenden gehalten (i;87) erschien solche zu Rostock im Druck, (Die Decla¬ ration der Artikel der A ugsburg. Confessivn er¬ schien nicht im Druck) 1571 Jän. 21. die Stän¬ de erlegen eine Summe von 900,000 fl, — kais. Assecuration wegen der den Ständen ertheilten NeligionSfreyhcit. 1571 Anlegung einer evan¬ gelischen Buchdruckern- zu Stein. — Aus der¬ selben erscheint eine Kirchen - Agende, womit aber 205 ober Chyträus , der sich nicht mehr in den Erb» landen befand , sehr unzufrieden war. 1576 Oct. i2 Maximilian II. siirbt, und mit Ihm fällt, die stärkste Stutze des Protestantismus. 1578 die Ausübung des evangelischen Gottesdienstes wird den Einwohnern in den Städten, und Märkten allgemein vcrborhen. 1579 Äbschaf- fung aller im Lande befindlichen evangelischen Prediger, und Schullehrer. 1580 Backm'ister wird zur Kirchenvisitalion nach Wien berufen — zu Horn werde» Zusammenkünfte gehalten. i6oc> der Gebrauch des Kelchs im Abendmahl wird vcrbokhen , 1609 die Stände leisten die dem König Mathias verweigerte Huldigung; zu Hcr- renals , Jnzersdorf , und Rodaun nimmt der evangel. Gottesdienst wieder seinen Anfang — 1614 das Rittergut Herrenais wird als lehen- fällig erklärt, allgemeine Büchervisitation in den Buchläden in Wien- 16.7 Sept. 14. Res formationspatent. 1628 Ferdinand II. — Gänz¬ liche Zerstörung des Protestantismus in Oest¬ reich unter diesem Kaiser. i6;i April 8- das Auswandern der Nichtkarholischcn aus Oestreich wird bloß den Mitgliedern des Herren - und Ritkerstandes in Folge des Westphälischen Frie¬ dens zugestanden. iüZ7 Aug. 14. Erneurung des Ferdinandischen Gcsetzs vom Jahr 1^23 vermög welchem ein Nichtkatholischer das Bür¬ gerrecht in Wien nicht erhalten sollte. —17»! Joseph H. tritt in die Fußstapfen Maximilian des II.; vollendet was letzterer begann; nicht nur den Protestanten , sondern auch den nickt unrrtcn Griechen wird freycs Religionsexercitium gestattet , und sie in alle >ene Bürgerrechte, deren die römisch Katholischen geniessen, eingefttzct. (Man sehe im ersten Bande beS politischen Co¬ dex 206 dex das Wort: Dulduuy. Die widrigen Schick- sate, welche dre Protestanten in Oestreich voll jeher zu dulde» hakten, lagen größtenthcils in den evangelischen Seelsorgern, welche von ei¬ ner Seite in dem Dogma, und Ceremonien nicht übereinstimmtcn; man fand unter ihnen Luthe¬ raner , Melanchkoner, Flaccianer, Calviner rc. von einer anderen Seite war ein großer Theil von ihnen der Seelsorge nicht gewachsen , man¬ che waren noch von schlechtem Lebenswandel. Leute, die aus andern Orten vertrieben wur¬ den , kamen nach Oestreich, und widmeten sich dem Pastoramte; der evangelische Adel aus dem Herren- und Rltterstande war in seinen Un¬ ternehmungen zu rasch, man wollte schon die ganze Hand, wo man sich hätte mit dem Fin¬ ger begnügen sollen; den Verstellungsgeist kann¬ te man gar nicht, der auch ganz den ange- nommenen Pastoren fehlte, und so darf man sich nicht wundern, daß die Lehre Luthers nicht reifen konnte. Indessen bleibt cs doch auffallend, daß bey der großen Menge der Protestanten, welche sich noch um die Mitte des iZten Jahr¬ hunderts im Lande unter der Ens befand, heu¬ te, mir Ausnahm Wiens, auf dem offenen Lan¬ de fast ganz keine Spur eines Protestantismus zu bemerken ist; da sich derselbe in den übrige» Erblanden heimlich fortgepflanzet hat. Das Land unter der Ens, Burgund und TyroUsind die einzi¬ gen Länder aus den Kreisländern, welche, nach erfolgter Reformation , der Religion seiner Bätet getreu geblieben ist. Unter den in Lande un¬ ter der Ens gelegenen Orten, haben sich (außer Wien) Herrenalö . Losdorf, Horn, Stein, Ro¬ dau» , und Jnzersdorf, des Protestantismus wegen, in der vaterländischen Geschichte beson¬ ders LO7 ders merkwürdig gemacht. Hier folgen die Or¬ te im ganzen Lande, wo die L«hrc LuiherS Ein- gang fand. St. bedeutet eine Stadt, M,em Markt, S , ein Schloß, und L). ein Dorf. Die Orte sind 7 im viertel Dber Wienerwald 7 Albrechts¬ berg, (S.) Anger, (D. Arjenhof, (S.)Ber- tzcnbach , (D ) Böheimberg , (D.) Büchsendorf, (S ) Carlsbach, und Carlöstätten, (S.) Edel- dach, (O.) Ehreneck (S.) Frankenfels, (M ) Franzhauscn, (O.) Fersnitz, (M.) Frcyvcck, (S.) Gersten, (M.) Gänersdorf und Gleiß, (S.) St. Görgcn in der Loiß, (v. Grafen¬ dors, (M.) Gutenbrunn, (S.) Haag in der Eisenwurzen , (M.) Haagberg , (S.) Hafner» bach,(M.)Hain : (D.) Haimburg , (St.) Has¬ sendorf, (S.) Haunoldstein, (.O.) Haugeck, (G.) Hoheneck, (S.) Jnzcrsdorf, (D.) Ju- denau, (S.) Katzenberg, (O.)Kirnberg, (L.) Klein Zell, (O.) Klingenbrnnn, (S.) Kreis¬ bach, (S. L-) kötzmannsdorf, (O.) Losdvrf, (N.)Lunz , (M.) Martinsdorf, St. Mar¬ rin, (O.) Michelbach , (M.) Michelhauscn, (D.) Murstätten, (O.) Zteumarkt (M.) Nu߬ dorf, (S. D.) Ocdenrhal, (S.)Oppenitz ,(D.) Er. Pantaleon, und Verwart. (S.) St. Pe¬ ter, (S.) Petzcnkirche. (S.) Pirq, (M.) Po- tcndoef, (M ) Potkendrunn, (S.) Purkstall, (N. s.) Pü^endorf, (S) Rodenstein, Rapol¬ tenbach, Reinberg , (S.) Rossitz, (T») Scha» laburg, (s.) Schönbühl; (.M.) Schwarzen¬ bach, (D.) Säusencck, (S.) Sitzenthal, (-?.) St. Veit, (O.) Viehdorf, (D.) Diehofen , (S.) Wagram (S O.) Wallsee an der Donau, (S.M-) Walen, (S.) Wasserburg, (S.) Weinberg, (D.) Weinzierl, (S.)Weitra,, W.ndhag, Wirmla, Mi¬ zen« 208 zenla, (L>.) Woking ,(S.) Wül'fersdorf, (v.) Wolfstein , (^l.) Zaking, Zelking und Zwen¬ tendorf. (O.). Im ganzen Viertel : r St. i , Schlösser g', .Märkte, iz, und Dörfer ?6. Im viertel unter -em Wiener Wald Al¬ tenberg , Arbesthal, (O.) Aspang, (S. M.) Binckenfeld, (??.) Brunn am Steinfeld (S ) Dernberg, (S-) Enzersdorf an der Ftscha, (S. D.) Enzersfeld, (D.) Fesselau, ( S.)Fe' sendorf, (-S.) Feystritz , (-V.) Fischamend, (S.) Froschdorf, (S.) Geraövorf, und Gunkers- dorf, sS) Guntramsdorf, (M.) Herrenals, (T. D-) Inzcrsdorf, (Z>. D) Kayeksdorf(S. D-) Krattendorf, (O.) Mairhofen, Marchers- dorf, St. Margarethen amMoos, (S.) Neu- dekhof, (Edelsitz) Neuhaus. (S.) Potenborf, (S. M.) Pottenstein, (M.) Prellei.kirche. (O.) Radaun. (S.) Saalenau, (V.) Sarasdorf, (O.) Schönau, (Ä. D.) Schöngraben, (S.) Schwadorf (S.) Ober Schützen, Schwarza», (D.) Schwarzenbach, sT. M.) Soßdorf. (D.) Srickeibcrg, (S.) Gtirneusiedl, (S.) Traut- niannsdorf, Trübeswinkcl, (S.) Waltersdorf, (z Dörfer) , Wannersdorf, Wcidlingau , (O.) Waldek, (B.) Wolfmaucr, (D.) Wilfersdorf, (S.) Winzcndorf (L>.). Im ganzen Viertel 5 Märkte 24 Dörfer, ^2 Schlößer. Im Viertel oder dem Mannhartsdery: Zu Aggsbach . HM.) Aichen, (D.) Albrechtsberg , (B.) Altenmarkt, (D.) Altensteig , (S.) Arbesbach , (S.) Arndorf, (S.) Artstäkten, (-L.) Bcbringen , (D.)Braut, .) Hein- reichstein, (M. G. D.) Hirschbach , Hüfflein, (S.) Horn, (Sr.) Jdoltsberg, (S.) Kattau, (S. D.) Kirchbach am Waid, (D.) Krems. (S.) Krumbach , (D.) Kunring, (T.) Lach, (O.) Lembach (O.) Lichtenau , (D.) Lttschau, (S. St.) Lobwein, (O.) Malon , (D.) Martins» berg,(D.) Meisling, Messern, St. Michäl, Möderring, (D.) Mvllenburg , (S.) München- rcut, (D.) Nauendorf, (O.) Nonndorf, (2 O.) Oberndorf, (D.) Ottenschlag , (S.) Pfaffen- schlag, (S.) Poppen, S. D.) Rappotkenstein (S.) Raps , (S. M.) Rastcnfeld, (O.) Rech- bcrg, (S,) Reinpcecht, (O.) Riegersburg, (S.) Roggendorf , Märkte, und 46 Dörfer. Im Viertel unter dem Mannharrsberg: Au Abs- dorf, (S. D.) Bernardsthal, (l^.) Bernstein, Bethlehemsdorf, Blumenthal, (D.) BoÜflüß, Braunsdorf,.(S.) Dobermannsdorf, (S.) Dürrenbach, (O. D. S ) Oürrenkrut, (S.M.) Clement, (S.) Ebenthal , (S.) Enzersdorf, (St ) Ernstbrunn, (S.) Feldsberg (S. St.- Feuersbrunn, (O.) Frauendorf, (D.) Fünf- kirchen , (S-) Gagaran , (D ) Gänsendorf , (O.)Gnadenborf.(O.) Gockcndorf, (D.)Göl, lersdorf, G. m.) Graftneck, (S.) Graß, (S-) Erster Land, O Wu«» sro Guntersdorf, (S. M.) Hagenberg, (S. D.) Hauskirche , L .) Hautzcnthal, (2 2 .) Her- rcnbaumgarten, (2°.) Hvf , (S. Ni.) Hola- brunn , (ober D.) Jmmcndorf, (S.) Kammer, (S.) Karnabrunn , < S ) Kettelöbrunn , (O.) Kirchstätten , Kreutzääkken , (S. D.) Kronberg, (O.) Kümmersdorf, (D.) kadcndorf, (S.) Leu- terstbal, (2.) Lichtenwcrb , (^.) Marcheck, (St.) Markersdorf, (M.) Mürtasdorf , (J.) Mcißau , (S. St) Micheistätten , (S. 2 .) Mit- tergrabcn , (S. 2?.) Nonndvrf, (' .) Ort , (S. M.) Ober Siebenbrunn, (S e.) Patz- niannsbors, (v.) Pellendorf , (S.) Rägacndor^. (S. W.) Rohrbach , (D.) Röydach , (2 O.) Gchleinbach , (L.) Schmida , .) Schöngraben, (N.) Schrattenthul, (S. S!.) Seefeld , (S.) Sierendorf, (M.) Sttzndorf, (S. Nk.) Sonn- berg. (S.) Städtelsdorf (M.) Stein am Brun», (S. L?.) Stüzenhofen , (O.) Sulz . (N7.) Te¬ mena», (2 D.) Wagram. (/ .) Wallersdorf, (2 S. O.) Weikersdorf, (M.) Wiernitz , (S ) Wolfersdorf , (D.) Zellerndorf. ( .) — Es waren in allen 5 St, g? S. 15. M., und 2,8 Dörfer. Im ganzen Lande waren also protestan¬ tische.^ Schlösser 14z, Städte ki, Märkte zr, und Dörfer 14^. Gegenwärtig folgen dre Namen einiger der Gükcrbcsitzer, welche zur protestantischen Kirche eifrig bekannt waren« Es waren aus dem Herrcnstandr: Alkhan, Wolf Wil- Li,°«»i» AÜhan, Lustach, von^ Aib«cht,ZlLyherrvon Eyzing. Mrs- L» r Aursbcrg, Nicolaus Siegmund von, ? Aursberg, Volkart von, ? Freyh. Hardegg, Bernard Graf, Hardegg, Siegmund Graf, Herberstein, Felician, Freyherr zu Ernstbrunn, Herberstein , Julius , Freyherr auf Wiernitz , Jörger, Bernard, Freyherr zu Tollet. Jörger, Helmrad, Freyherr zu Tollet. Lichtenstein, Erasmus Herr von, auf Niclas« bürg. Lichtenstein, Haus Septimius von, auf Ni- claöberg. Lichtenstein Georg Hartmann von , auf Nie, lasburg Losenstein, Georg Achat von, Freyh. zuScha- laburg. Loftnsiein, Hans Wilhelm von, Freyherr zu Schwarzenbach. Mainburg, Gottfr. von, Freyh. zum Wasen. Polheim und Wartenburg, Joh. Cyr. Freyh. zu Arbesthal. Puchheim, Dietr. von, Freyh zu Wildberg. Puchheim, Niclas von, Freyh. zu Raps. Puchheim , t^igm., Freyh. zu Dobersberg. Puchheim, Veit Älbr- Freyh. zu Horn. Rappach, Christ, von Herr zu Brunn. Etarhmberg, Rüdiger Freyh. von. Salm und Neuburg am Inn (Niclas Grafvon.) Strcin , Richa. . Freyh. zu Schwarzenau. Scherfenberg, Erasm. Freyh. zu Groß. Schönkirchen. Ludw. von, Freyh. zu Anger, und Prellenkirche. Tannhausen , Frau Clare von, geb. Freyinn zu Roggendorf. Lschernembl, Hans von, Freyh. zu Carlsbach. O » Teuf» «lL Teuffel, Andre , Freyh. zn Guntersdorf. Zinzendorf, Franz von, Freyh. zn CaristZtten. Zinzendorf, Hans Christ, von, Frcyh. zu Mas¬ serberg. Zinzendorf, Otto , Freyh. zu Pottendorf. Traun, Bernard Freyherr von. Windischgrätz , Pancraz von, Freyherr zu Wald- stcin und Thal. Aus d>m Ritter stände: Concin, Ehrenreich von. Enick.l, Albert, zu Albrechtsbcrg. Geyer von Osterburg, Adam, zu Jnzeröborf. Gruber, von Grub, Hans, zu Gerasdorf. Haiden zu Dorf, Carl. Hcussenstcin, Hans von. Königsberg , Christ, von , zu Aspan und Bin- kenfcld. Königsberg, Ulrich von, zu Schwarzenbach. Sinzcndorf, Hans, zu Feffelau. Sinzendorf, Tiburtius, zu Goggitsch. Straffer, Dan. zu Gleiß. Trautmannsborf, Job. Hartmann, zuTolzen- bach. Die Aufklärungsausialten theilen sich in po¬ puläre , und höhere. Zu den ersteren gehören die Volksschulen. Ihre Verbesserung fällt in das siebente Iahrzehenr des gegenwärtigen Jahr¬ hunderts. (s. Serke z.) Die bekannte Sagani¬ sche kehrmechodc ward. nach Tyrol, im Lande un¬ ter der Ens , in den östrcichitch leutschcn Erb¬ sünden am ersten gegründet. Im Jahr 1769 am zren Nov. hat das fürstbisch. Ordinariat zu Pa- ßau den Befehl für die in ihrer Diöces in Oest¬ reich damahls gelegenen Pfarren crtbeilet: alle Sonn - und Fcyertage in den Pfarrkirchen auf »em Lande Ehristenlebre zu halten. 1771 am siz 6 Dec erschien die allgemeine Schulordnung. !77? hat man zur wirksameren Verbreitung dec SchulenverbesserungLandesschulenvisitatorenan- gestelict. Im Jahr 1780 war der Stand dec tcurschen Schulen auf dem Lande dieser. Es berauben sich.» a) im Viertel ob dem Mannhartsberg: 2 Hauprschulcn als: zu Horn, und Krems b) im V. U. d. M. B. i Hauptschule, als: zu Ernstbrunn. c) im Vierrel ob dem Wienerwalo. g Hauptschusen ; als: zu Melk , St. Pölten; und Waidhofen an der Jps. d) im V. U. d. W. W- Z Hauptschulen, als: zu Bruck an der Leirha, Klosterneuburg, und Neustadt. Äußer diesen 9 Hauptschulen bestände« nach der verbesserten Lehrart eingertchtete« Schulen. im V. O. M. B. . . 188. im V. U. M. B. . . 2>-z. 44*' im V. O. W. W. . I--4- im V. U- W. W. . - 2Oo. ' -54^ Summe 7yr Hierzu Hauptschulen . . 9. Muster sch ul en . . 21. Totalsumme Szo. " Musterschulen nennt man jene Schulen. i» welchen theils unabgerichtete Schulmeister, theils angehende Schullehrer, die ihrem Stan- O z de. ri4 de nöthige Bildung erhalten. DergleichenSchu- ' len waren: im V. O. d. M. B. 4 als: zu Eggenburq,Japans, (Hauptschule) Meißau, und Schreins. Die Hauptschule zu Melk war zugleich zur Mustei schule für das Decanat AlbrechtSberg , so wie die Hauptschule zu Krems zur Musterschule für das Decanat Krems bestimmt war. Im V. U. M- B- 6 , als: zu Enzerrdorf, (Stadt) Enzesfcld im Thal; Ernstbrunu, Mistelbach, Pirawarth; und Stammersdorf. Im V. O. W- W. 4 als: zu Ferschnitz, Jps , Pira, und Wilhelmsburg , im V. tl. W. —. 7, zu Halmburg, Klosterneuburg, Neuhaus, Pen» zing, und Trübeswinkel, Kirchschlag, und Neunkirchen. , Der schulfähigen, und schulgehcnben Kin¬ der wurden gezählet. Schuly.—Schulf.— Sum. im V. O- M. B- 5,264 — 20,970 — 26,2.24. im V. U. M. B. 12114 — 25/01 — 24215. im V. O. W. W. 42 2— 128 7— 1706Y. im V. U. W. W. 6691 — 16,105 — 22796. Summe 26,501 — 7Z,8>Z —110,114 * Wiener Schul - und Christcnlehr Almanach auf das Schaltjahr 1781 Wien 8« Zu den höheren Aufklärungsansialtcn rech¬ ne ich j ne Bildung, welche die Jugend, nach dem vollendeten Kurs in den teütschen Schu- len, in den Gymnasien, in kycacn, und Uni- versrtutey erhält. Unter den Gymnasien ist mir bis jetzt kein älteres bekannt, als jenes , welches 1524. in dem, im Viertel ob dem Wie¬ ner 21,-' ner Walde gelegenen Markt Losdorf errichtet ward. Oer Stifter dieser Schule war Christoph Herr von Losenstein auf Schallaburg und Weis» scnbcrg, er war k. k Hofcath und Arcierhauvt- mann , und bekannte sich zur evangelischen Kir» che. Sein Sohn gab ihr die gehörige Verfas¬ sung. Die Schule bestand aus vier Claffen. In der ersten Cl-ffe befanden sich die söge, nannten ^Iplinbetarü (Kuchstabenkenner.) Man lehrte die ^ugeno in dieser Classe nicht bloß die Buchstaben kennen, sondern auch das Zu» sammenlescn, und Schreiben. Man zeigte dec Jugend aus dem für die Losdorfische Schule gedruckten A. B. C- Büchelchen am ersten einen Buchstaben, dann ward derselbe auf einer Ta¬ fel mit der Kreide angezeichnet, kurz, man be¬ diente sich gerade jener Methode, welcher der scl. Abt von Felbiger sich zu Sagan bedienet hat; fe:ner machte man die Jugend mit den kor- mis äoalinationum L Oonjiißarionum Don-'ti bekannt. In der zweyten E affe ward die Ju¬ gend im Teutschund Lakeiiiischschreiben geübet, und der Unterricht aus dem Donatus fortge- setzet. Aus d-r IX'omendztura IVIartini IVI^lii wurden die larina vooabula Kerum mit oem Teutschen zusammen erlernet. Jenen, welche ilN Dekliniren, und Konjungiren bereits einen fe¬ sten Grund gcleget harten, wurden die allge¬ meinen Grundsätze der Grammatik aus dein , Oompsnäio lVloäleri erklärt. In der dritten Cu ffe folgte die Fortsetzung der d^omsuclakurr l^lgrlii, und des Oompenä. iVlecileri. Dieses Kompendium mußte jährlich drey Mahl aus- gelesen werden , um der Jugend vollkommene Begriffe von der ganzen Grammatik zu machen. Man war vorzüglich bemühet, der Jugend O 4 die Ä?6 die Grammatik durch dir Uebung, durch fleis¬ sige Lesung der Autoren, mit starker Bemer? kung der Regeln cinzuprägen. Die Briefe des Cicero wurden nach Sturmius erklärt, auch in die Feder gegeben. Am Mittwoche nahm man die liucokic« Virgils vor, und am Sonnabend folgte das griechische Evangelium in der Ue- bersetzung. Bey der griechischen Sprache hat man das straßburgische Compenämm lin^u» 2ly i6z6. Gymnasium zu Krems , gestiftet von Michael Adolph Graf von Althan. Bis in das Jahr 1694 bestand dieß Gymnasium aus 4 Elasten ; in diesem Jahre kamen 2 dazu, 1727 hat dasselbe 202 Schüler gezählt. Mit demselben ward das 1674 gestiftete Scminarium verbunden; es nahm 1692 den Anfang und erkennt die Hecube Eustache von Althan zu seinem Stifter. Der Alumnen waren anfänglich y. 1652. Gymnasium zu Horn, hat der k. k. Vi¬ cekanzler Ferdinand Graf von Kurz gestif¬ tet, und den Piariste» eingcrämnt. Au¬ ster dem Unterricht in der Latinität wurde die Jugend auch die tcutsche Sprache ge¬ lehrt 1727 hat man hier 240 Schüler gezählet. »666. Gymnasium zu Neustadt, f. oben 1474. 1751. Piaristen zu St. Pölten. Außer dem Lateinischen lehrten diese Väter die Jugend auch die keutsche Sprache, 1785 wurden sie nach St. Pölten übersetzt. 1781. Gymnasium zu Melk. Dasselbe versah das da gelegene Benedictincr Stift. 178 ward das Gymnasium nach St. Pölten übersetzt, wo es noch besteht. * Alle vorstehende Gymnasien sind, mit Aus¬ nahme jenes zu Et. Pölten, und Krems, erloschen. An dem Platz der erlolchenen kamen tcutsche Hauptschulen zu stehe». Ein Lycäum besteht im Lande unter der Ens nicht, und die Universität hät ihren Sitz in Wien; von derselben findet man in mei¬ ner zu erscheinenden Topographie Wiens , so wie von dem da gelegenen Gymnasium, umständ¬ lich Nachricht. Zur 220 Zur Bildung junger Mädchen dient das Institut der englischen Fräulein zu St. Pöl¬ ten, uad Krems. Das Institut für Töchter der Milizofficiere befindet sich jetzt zu Herren- als. Die Fräulein waren vormahls unter der Leitung der Englischen Fräulein zu St. Pöl¬ ten. Außer diesen weiblichen Instituten wird den Mädchen aus der gemeineren Volksclasse hier und da besonderer Unterricht in weiblichen Arbeiten gegeben. Von Instituten, welche zur Bildung eines besonderen Standes bestimmet sind , bestehet bis jetzt auf dem offenen Lande der unterenserischen Provinz kein anderes, als die Milizacademie zu Neustadr. Ich habe von derselben eine wo möglich befriedigende Beschreibung im sechsten Bande des politischen Codex unter dem Leit¬ worte : Milizacademie gegeben. Dieß habe ich hier noch bepzusetzcn , daß dem Feldmarschall Grafen von Daun in der Oberdirection dieser Academie der Feldmarfchall Graf Colloredo ge¬ folgt ist. Jetzt bekleidet die Oberdirection darüber der Fclbmarschalllieukenant Graf von Kinskn. welcher dieser (Acadcmie) ihre jetzige Verfassung gab. Den eigentlichen scientifische«, Unterricht, mit Ausnahme der Milijwiffenschaf- tcn, geben die in der Academie befindlichen Pia» risten. Außer den 24 in Wien bis jetzt befindlichen Buchdruckereyen ist noch eine zu Krems, und St. Pölten; jene in Klosterneuburg, Neustadt und Rötz sind eingegangen. Zur Handhabung der Krieqsangelegenhei- tcn im Lande unter der Ens ist in Wien ein Generalkommando, welches r Divisionskom¬ mandanten, und 4 Bcigadiere zur Seite hat. Jer- 221 Ferner sind diesem Kommando untergeordnet, das Oberkriegskommissaiiat mit den dazu ge¬ hörigen Feldkriegscommissären, Fcldkrrcgskom- missariatsofficieren rc. Die Feldkriegskarzel- ley bestand 1789 aus einem F.ldkricgssecretär, i Hofkriegskoncipisten, 2 Feldkriegskvncipisten, r Registrator, 2 Rcgistranten, und 8 Fcld- kriegskanzell'sten. Das Milizverpflegamt beste¬ het aus einem Director, Oberverpflegsverwal- ter, Kasse» und Liquidationsrechnungsführer, Koncipisten, Verpflegskanzellisten , Verpflegst «djuncten, und A Amtsschrcibern. Hierzu gehö¬ ren noch die Filialämter zu St. Pölten und Krems. Das Milizverpflegamt hat seinen Sitz tn Wien , und ist dem da gelegenen Miiizhaupt- verpflegamt untergeordnet. Dem Generalkom¬ mando ist auch zugetheilct das Stabeauditvri- «kamt, mit dem dazu gehörigen Personale. Der Eik desselben ist ebenfalls in Wi n, Die Ge¬ schäfte des Generalkommando in Wien verbrei¬ ten sich über das Land ob der Ens , und die Vor¬ lande; so wie diese drey Länder zusammen! ein sogenanntes luäiciuw «lelevatum luilimrc mix¬ tum haben, wovon der zeitliche tvinmanbireube General das Präsidium führt. Im ganzen Lande sind fünf Regimenter Fuselier^ i Artillcricregiment, und r Kaval¬ lerieregiment geiegen. Von dem übrigen in Wien befindlichen Milizkorps werde ich in der Topo- graphie Wiens handeln. Von den fünf In- fanrcrieregimcntern sind drey jn Wien, und 2 auf dem Lande gelegen. Hier folgen die Regi¬ menter nach den Nummern, welche jedes hat, zugleich werden von jedem seine Proprietäre von der Zeit der Errichtung an bis aussen gegen¬ wärtigen Stand angezeigt. 222 s) Jnfanterteregimenter: Nr. z- Erzherzog Larl — Stab zu Wien 5 Uniform himmetblau, mit weißen Knöpfen. Errichtet »716 Franz Lothringen , 1726 Ligneville , 1737 Wutgcnau, 17 6 Pallavicini, 1738 Carl Lothringen. 1780 Erzherzog Carl. Seit 1791 bestellter Obristcrft. M. L. v. Staader Nr. 4. Teutfchmeister — Stab zu Wien. Uni¬ form, himmelblau mit gelben Knöpfen. Errichtet 1694 Ludw Ant. Pr. von Pfalz Neuburg, 1706 Pfalzgraf am Rhein. ,73z Clemens Aug. Churförst zu Cöln 1761 Carl Alex. Herzog von Lothringen, 1780 Erzherzog Maximilian, Churf. zu Cöln; bestellter Qbrister Freyhcrr von Schröder. Seit dem Jahr 1790 ist einziger Proprietär dieses Regiments Erzherzog Ma¬ ximilian als Groß T utschmeister» Nr. 23. Erzherzog Ferdinand, Großherzog von Toicana —Srab zu Krems. Uniforme, Pon- ccau mit weißen Knöpfen. Errichtet 167z Ioh. Fried. Sparr. 1675 Aug. Fried- Prinz von Braunschweig Wolfenbättel. 1676 Ludw. Wilhl. Markgraf von Baben, 1707 Will). Ludwig Markgraf von Baden. 1771 Freyherr von Ried, irjjo Erzherzog, Ferdi¬ nand, bestellter Obrister, Feldmarschalllieute- nand Graf Hohenfeld. Nr. 24» Preis, — Stab zu Wien. Uniforme, dunkelblau, mit weißen Knöpfen Errichtet 1652 Lucas Franz von Epccl. 1665 Jac. Graf von Leölte. 1^75 Heinr. Först von Manns¬ feld. 170? Max. Adam Graf von Starhm- bcrL- 1742 Eman. Graf von Skarhmbcrg. ,771 Fcldzeugmeifter Freyherr von Preis. L2Z I?r. 49. pelleyrinr — Stab zu Wien, Uni¬ forme , hechtgrau, mit weißen Knöpfen. Errichtet 1715 Christ. Prinz von Baden Durlach. 1724 Otto Graf von Walsegg. 1743 Joh. Leop. Freyherr von Bärenklau. 1747 Carl Gustav von Kheul. 1758 Jos. Ludw- von Angern. 1767 Carl Graf von Pellegrini (fett 1788 Feldmarschall.) Artillerieregiment. (zweytes) Lhurn — Stab zu Wien / Uniforme, Licht- graue Umschläge, ponceau, mit gelben Knöpfen. Errichtet 1772 Generalmajor Theodor Freyherr vonRou» vroi, -f als Feldzeugmeister in Semlin 178- Sept. 30. 1789. Feldmarschalllieutenant Franz Graf Thurn. f. * Von diesem Regiment liegen einige Kom¬ pagnien im Unter Wiener Wald zu Eder» gässing, in der Gegend um Ebersdorf re. In Ebergässing ist eine Stückgiesserey,und am Tberesienfeld befinden sich Pulverma¬ gazine. * Oestreichische Statenkunde IstcrBandit Seite 105 — 129, Tavalleriereyimenr Es liegt immer eines in Wien, doch nicht be» staubig; sondern es wird alle 2 Jadre gewech¬ selt — jetzt ist in Wien Kinsky Chevaux le- 8ers gelegen. Außer den vorstehenden Regimentern sind °m Lande noch drep Grcnadieröbataillone gele¬ gen, wovon 2 in Wien , und eines auf der Mau- 2 24 Mauer im Merkel Unter dem Wiener Walk liegt. Von der Wiener Garnison kommt alle zwcy Jahre eines in das Dorf Mauer zu ste¬ hen. Von den Grenadiers Bataillonen ist jedes sechs Kompagnien stark, jedes Bataillon hat seinen Kommandanten , und der Rang richtet sich nach der Regimentsnummer jedes Regiments. Die Bataillone sind diese: 1) Bataillon unter Kommando des — Kea- tings, Obristlieutenanks vom Regiment Jor¬ dis. Dasselbe besteht aus 2 Kompagnien von Klebeck, Stein und Jordis.. 2) Bataillon unterKommando des Grafen von Sc. Julien, Oberstlieutenants vom Regi» ment Neugebauer. Das Bataillon ist zu¬ sammengesetzt von 2 Kompagnien Erzher¬ zog Carl , 2 von Teutschmeister und 2 von Neugebauer. z) Bataillon unter Kommando, des —Bür¬ gers , Oberstlieutenants von Erzherzog Fer- dinano, Grosthcrzog von Toscana» Das Bataillon besteht aus 2 Kompagnien Pel¬ legrini , 2 von Erzh. Ferdinand, und 2 von Preis. Dieses Bataillon ist jetzt im Dorf Mauer gelegen. Das ganze Lan» ist in 7 Hauptwerbbezirke, und diese abermahl in 88 Bezirke abgesondert- Auster den 5 vorstehenden Infanterieregimen¬ ten, haben auch die im Lande ob der Ens ge¬ legenen Regimenter Klebck und Jordis in Un- teröstreich Werbbezirk. Hier folgt die Einthei- lung der Werbbezirkc. s) im Viertel ober dem Maanhartsberg: RIcbeck, den westlichen Lhcil dieses Viertels, es sind darin 4 Kompagnien gelegen. Erz. LLZ Erzherzog Lari, der Werbbezirk dieses Regi¬ ments verbreitet sich über de» ganzen nordöst» lichen Theil dieses Viertels. Dieser Werbbe» zirk ist in it, Kompagnien abgesondert. b) im Viertel unter dem Mannhartsberg. Ferdinand Toscana, hat das ganze Viertel, wel¬ ches in l6 Kompagnien abgetheilet ist. c) im Viertel ob dem Wiener Wald. Jordis, hat den gegen Westen gelegenen Bistrick, in welchem 4 Kompagnie» gelegen Pellegrini, das ganze Viertel mit Ausnahme des westlichen Districts. ä) im Viertel unter dem Wiener Wald. Teutschmeifter, den ostsüdlichen Theil dieses Viertels. preis, den westnordlichen Theil dieses Viertels. * Unter diese zwey letzteren Regimenter ist auch Wien getheilet, wovon das Nähere zu seiner Zeit folgen soll. Die Leitung des Stiftungs-und Armenwe- sens geschieht brs jetzt noch auch in dieser Pro¬ vinz nach dem über diese Gegenstände bestehen¬ den Iosephinischen System. Ein GiechenhauL ist in Ips und Mauerbach, wohin dse Siechen aus Wen gebracht werden. Die Zahl der im Lande gelegene» Privathospitäler ist sehr be¬ trächtlich. Getreidemärkte werden wöchentlich zu Sto¬ ckerau , Koruneuburg , und Fischameud gehal¬ ten. * Noch habe ich mich nicht überzeugen können, daß Getreidemärkte überhaupt ein Mittel seyn sollen, das Getreide im mittelmä'ssiizen Preis zu erhalte«. Ich bin ganz durch die Erfah¬ rung überzeugt, daß die Getreidemärkte der gemeinen Volksclasse ganz nichts nützen, vs Erster Land. P d'k- LL§ dieselbe nie im Großen , sondern siäts in klein- sten Theilen kaufet, auch ist es zuverlässig, daß alle Getreidemärkte den Wucher ungemein begünstigen, und nicht selten die Haupkur, fache des im Preise steigenden Getreides werden. Außer den Jahrmärkten in Wien werden noch in folgenden Städten Jahrmärkte gehal¬ ten , als zu Baden, nach Kantate, und nach Marien- gebürt. Haimburg, am i May, 24. August, uub zr Nov. daun in jedem Monarh Diehmarkt. Jps, an Reminiscercre, nach Kantate, und am Montag nach Laurenz. Klosterneuburg, am Montag nach Frohn« leichnam , nach Gk. Leopold. Kornneuburg, am Dienstag nach Pauli, am Montag nach Apost. Theil., nach Uršule, und nach Allerheiligen. Krems, 8 Tage vor und nach St. Jacob, S Lag vor und nach Simon und Jude. Neustadt, am Montag nach MarienhiM- melfahrt, am Montag nach Math. St. Pölten, am Dienstag nach Reminifterert, und Sebaldus. Tuln, am Gcorgitage, am Laurenztage,unb am Simonstage. Die Einkünfte, welche von dem Land unter der Ens erhoben werden , theilen sich in landesfürst¬ liche und Privateinkünfte. Don den ersteren neh- nie ich zwey Elasten an, alsdie Kammern!- und Bancaleinkünste. Zu den Kammeralei»' fünften rechne ich 1) das Dominirale, s) das Rustirale, Z) das BergwerksgcfäK, 4) das Postgefäll, Z) das Lottogefäst, 5) die Ta,ren, 7) Erbsteuer, 8) Schuldenstener , die Drittelsteuer, ro) die Pferbstcuer, Li) die Urbarsteuer Zu den Bancalcjnkünften ziehe ich aste jene Gegenstände, welche der Verzehrung unterlie» Zen, und mit Steuern beleget find» Diese Ge» Mnstände sind: r) bas Zollgefäst, 2) das Tobakgefäll, .A) die Tranksteuer, 4) die Ta; und das Umgeld, s) das Salzgefäll, 6) das Forstgefäll, 7) bas Stämpeigefäll, 8) das Haarpudcr - und Stärkgefäll» das Kommcrzgefäll» Zu den Anlagen, welche die Dominien in Htm Lande unter der Ens von dem Landvolke Erheben , gehören vorzüglich diese: Abfahrtgeld, Bergrecht, Blutzchent, und Marktfutter, Steu¬ er , Entlassungtaxe, Gruudbuchstaxe, Heiraths- ^onsens,Unlchlikt,Laudemium,Mahlgeld,Blumen- 'Uch , Robokh , Pfundgeld, Planken - und Zaun- ^tcht, Rukhwachs , Schankrecht, Todtenpfund- Lrld , Frachtgeld, Wcidrecht rc. Alle vorstehende landesfürstlichen und Pris H^tanlagen wist ich nun etwas näher beleuch¬ ten. Also am ersten die landesfürstiichen An- tagen. Diese sind, s) Dominica! und Rusti- ^lffeuer, Von diesen beyden Gattungen Steu- P s "N 228 ern habe ich bereits ausführlich gehandelt im ;tcn Bande des politischen Codex, wo das Leit- wort: Landesarilage, nachzulcsen ist- b) Das Bergwerksgefäll — Hierunter wird der Berg¬ bau auf Bley - Eisen - Gold - Silber - Kupfer- Salzund Quecksilber verstanden. Das Land unter der Ens hat eigentlich keinen Bergbau. Das Wenige, was an Eisen-Bley - und Sil¬ ber jährlich erbeutet wird, verdient kaum ge¬ nannt zu werden, c) DasPostgefäll ist beträcht¬ lich. Dasselbe steht unter dem Oberst Hof und General-Erbland- Postamt. Im ganzen Lande unter der Ens werden bey 52 Postämter gezäh- let. Das Ober Postamt hat seinen Sitz in Wien, c) Das Lottogefäll nahm seinen Anfang 176k, in welchem Jahr dasselbe dem Grafen von Ca- taldt auf nkün Jahr überlassen worden ist. Ich habe von diesen« Gefälle ebenfalls indem fünf¬ ten Bande des politischen Codex unter dem Lett- worte: Lotto. die umständlichste Beschreibung gegeben, s) Taxen. Diese kommen bey Adcl- sianderhebung, Dtenstanstellung , Dienstbcför- derung vor ; hierher gehört auch die sogenannte Arrha, rc. e) Erbsteuer. — Diese ward 175- eingeführt , und wird von jedem entrich¬ tet, welchem eine Erbschaft, Geschenk rc. zufällt. Die Steuer beträgt rc> von 100 st. voin reinen Vermögen. Selbst der Fiscus , wenn ihm eine Erbschaft zufällt, hat diese Steuer zu entrich¬ ten. Von dieser Steuer sind befreyet die Leib¬ renten , dann die Verlaffenschafts Onera; die Niederlage ist damahls frcy, wenn dieselbe erst nach dein Tode der Frau an den Mann zurück fällt; ferner ist frey dasjenige , was ein Pfar¬ rer der Kirche vermachen muß; die Vermächt¬ nisse zu den Schulen , die ab - und aufste'gea- den 22Y de Linie zwischen Vater und Sohn , oder Gro߬ vater rc. ; die Heirathsgüter Uvd Geschenke un¬ ter Brautpcrsonen, wovon sie gleich das Ei- genthum erhalten, auch die jährlichen Beyträge sind frey; Stiftungen auf Messen, Iahrkagc, Krankenbette, und alles, was zum Unterhalt der Armen vermacht wird, Erbschaften, welche nach Abzug der Schulden und uothwenoigen Ausgaben nicht zoo fl. übersteigen, Vermächt¬ nisse, welche nicht roo fl. betragen, und die jährlichen Legate, welche nicht 50 fl. ausma¬ chen; die Geschenke unter den Lebenden, welche an Gelbe, oder Geldcswerrhe nicht 1002 fl. übersteigen, auch jene, welche nicht ganz frey- willig sind; ferner sind frey die Hauscinrich- kung, und der Vorrath an Lebensmittel , wel¬ che von dem Erben, nach billigem Ermessen, in einem Jahr verzehrt werden können. Die Biß- khämer, Kommenden der Malthcser und alle Stiftungen entrichten von allen reinen Einkünf¬ ten , nähmlich nach Abzug der Schulden und übrigen Abgaben, 2 Pcrcent. Die Erbsteucr wird bey Kapitalien dort bezahlt, wo die Ab¬ handlung geschieht, bey unbeweglichen Gütern hingegen geschieht die Entrichtung an jenem Orte ,wo das Gut liegt. Die Erbsteuercommis sionist nun wieder hergestellct, (s. S. 12z) f) Die Schuldcnsteuer. — Diese nahm ihren Anfang 1764 Dec. g. ihre Bestimmung war die Bezah¬ lung der durch den preußischen Kriege gcmach.cn Schulden. Diese Steuer wurde in fünf Clas- sen abgesondert. Von der Bezahlung dieser Steuer wurden losgcsprochen : i) die Bettel- vrden der ersten Claffe , darunter gehören die Barmherzigen Brüder, Franciscaner , Kapuci- Ner,und Trinitarier); 2) die Armen in de» P z Spi- 2Za Epitälern , und andere, welche von Alnw- scn leben, und nichts wehr verdienen können; z) die Milizpersonen, welche bloß vom Milij« Akhali^ leben , 4) die Ehefrauen, und die im Brot der Acltern stehenden Kinder, Auch die Fremden, welche im Lande begütert sind, haben diese Steuer zu entrichten, da bas Gesetz die Steuer , als eine Realabgahe erklärt. Voi; Kapitalien, wofür der Fremde ein Unterpfand hat, wird die Steuer bezahlt, da dergleichenKapi- talien als unbewegliche Güter bey uns angese¬ hen werden. Die erste Elast: bezahlt rz Kreu¬ tzer , und diese haben zu entrichten die Dienst- dolhen , deren Lohn nicht rost, übersteigt, dann jene, welche dem Tagwerke nicht mehr nach- gchcn können, Die 2te Elaste bezahlt g6 kr. dahin gehören die Klcinhüttler und andere mit Gründen versehenen Unterthanen , welche die Zugroboth, nur mit einem Stück Vieh, oder nur die Handroboth verrichten; ferner, welche kein Gewerbe haben , die Tagwerker, und Dienst- hochen , deren Gehalt von io bis 20 fl. jährlich steigt. In der gten Elaste r fl. ,2 kr. Die¬ se bezahlen jene, welche mit 2 Stück Vieh rv- borhen, oder das Geld dafür entrichten, in¬ gleichen die Handwerksgesellen , DienstbotheN und Deputatisten , deren Gehalt jährlich über 20 bis 49 fl. mit Ausschluß der 50 fl. beträgt, wo über 20 bis 50 fl. steigt. Die 4W Elast« ertkrichtet 2 fl. -4 kr., dahin gehören jene, welche mit 2 oder 4 Stütz Vieh robothen, oder dafür bezahlen; die Dicnstbolhen , Gesellen ec. deren Gehalt jährlich 50 bis ?oo beträgt. der §ten Elaste mit 5 fl st Heu die behausten roborhfreyen Bürger , Unterthanen , und alle jene, deren Einkommen jährlich iyo bis 50» LZ L beträgt. Die 6te Classe bezahlt iy fl., dahin sind zu rechnen alle jene, welche über 500bis rOOO fl. jährlich Einkünfte ziehen rc. Von die» ser Steuer können abgezogen werden, 1) die landcsf. Gaben. 2) die Arrha, und z) die Interessen von den Schulden, vom witwiblichen Unterhalt, und anderen den Fatenten obliegen¬ den Beschwerden, welche derselbe zu machen genöthiget ist. Den Fabrikanten und Profcs- sionisten erlaubt das Gesetz . die wegen der Woh¬ nung, oder der Gesellen nothwendigen Ausla¬ gen von dem Einkommen abzuztchen. Bey Häu¬ ser Fakirung hat man auf dreyerUy Arten der¬ selben Rücksicht genommen. Man hat dieselben eingctheilet, a) in die frcyen, b) in die bür¬ gerlichen und c) in die unterthänigen Häuser» Die ersten hakten ihre Fassionen auf dem Lande dem betroffenen Kreisamte zu übergeben, in Wien aber der Schuldensteuerkommission. Im Jahr 1780 am l März ist diese Steuer auf¬ gehoben worvcn» So viel von den landesfürst¬ lichen Steuern, in so weit solche unmittelbar der Kammer zufliesssn. 9) Die Drittelsteuer, oder doppelte Gil¬ densteuer ; von derselben ist bereits C. 126 Er¬ wähnung geschehen. 10) Die Pfcrdesteuer nahm mit der Schul- densteucr ihren Anfang. Diese Steuer muß Je¬ dermann bezahlen, welcher PferM hält. Die Dienstpferde der Generale rc. leiden eine Aus¬ nahme , s, Milizpfcrd im 6ten Band des po¬ litischen Codex. Die Miechkutfcher zahlen vom Pferde 2 fl., von den übrigen Pferden, sie seyn zum Fahren, oder Reiten bestimmt , wird vom Stuck 6 kr. bezahlt. Diese Steuer ist von dem sogenannten Pferdaufschlag zu unterscheiden. P 4 Man SZ2 Manche das letztere Wort im siebenten Bande des politischen Codex. n) Die Urbarstcuer , welche bereits em Alter von mehr als 200 Jahren zählet, wird so wohl von aufrechten Häusern, als auch von öden, und Ueberländgründen rc. bezahlet. 1667 am 9 November wurde befohlen, daß diese Steuer nicht von den Herrschaften , sondern von den Richtern und Geschwornen erhoben werden soll. 169Z am 12 Juny ward den drey oberen politischen Ständen die , auf die Viccdomische Quora einlagbaren Häuser , befindliche Urbar- Steuer verkaufet. Die Bancalanlagen, sindi) Das?oll- yefall. Dieses wird eingetheilet, a) in den Kommerzzoll, das ist, in jenen , welcher von «in - aus - und durchgehenden Maaren, sie kommen zu Land, oder zu Wasser, entrichtet wird. Ich habe im zten Bande des politischen Codex von dieser Zollart unter dem Leitwerke.-Mauth umständlich gehandelt, b) in die Acrise, womit die sogenannten Konsumtibilien beleget find, und welche gewöhnlich an den Linien, Stadt- thorcn, oder auch auf dem Markte abgcnom- men wird, c) In Passagezoll, und d) in den W-gzvll. Man sehe in dem angeführten poli¬ tischen Codex das Leitwerk: Mauth, 12) Das Tobakyefall — hierüber haben wir eine vorjxcffliche Abhandlung unter dem Titel: Tobakpachtung in den östrcichischen Län¬ dern von 1670 bis i78Z. Nach ächten Urkun¬ den. Wien 1784- Der Verfasser dieser sehr in¬ teressanten Staaksschrift ist der als Dichter rühmlich bekannte Herr Hofseerctär Joseph von Netzer. * 2Z3 * Im ganzen Lande ist eine einzige Tobakfa¬ brik, welche in Haimburg ,y Postmeilen von Wien gelegen ist. In derselben werden im Durchschnitte jährlich 6o bis 70 noo Zent¬ ner ungcrische Tabakblätter verarbeitet Da¬ von wird erzeugt an Schnupftobak . . .6 bis 7020 Ct. Rauchtabak . . . . 600 Brieftobak bis . . . 5200,000 Summe des Tobaks bis . 5,007,690 Zt. Das Fabrikpersonale beträgt bcy iOoo Köpfe. Der Stand des Tobakgefällsaufsichrs- personale auf dem Lande war im ^ahr 1788 dieser? Mbcrrcvis. — Unterrcv.— Anfseh» Summe 4 — 57 -- 20g z) Die Tranksteuer, als Taz - und Um- gelb betrachtet , zählt nun ein Alter von 4yo Jahren. Gegenwärtig wird unter der Trank- stcuer jene verstanden, welche im Jahr.1780 im Lande unter der Ens eingeführcr, und in Folge Patents vom i Nov. 178z, mit Aus¬ nahme des Biers, auf alle übrigen Getränke, als: Wein, Meth , Obstmost , Branntwein , und Rosoglio aufgehoben worden ist. Durch die Aufhebung dieser Steuer wurden wieder folgende bestätiget. Diese sind: a)die Taz und das Ungeld, b) das sogenannte Liniengeld, c) das Paffagegcid , d) die Megmaulh an den mit den Linien in Verbindung stehenden Landschran- P; keu. LZ4 ken, mit Ausnahme der Glocknitzer Zentner- mauth, d) die auf dem Lande auf den Häu¬ sern gelegene Drittelsieuer, im gleichen Thule auf das Rusticale und Dominirale, f) Das Wcgfrohnreluirionsgeld, sammt der Abgabe von Haus und Ucberländweingärten, und g) der handgräfliche Aufschlag auf Körner, und das sogenannte junge Nieh. Hr. Nicolai im drit¬ ten Bande seiner Beschreibung einer Reift rc. in der Beylage VIl. S« 747 sagt: der jährli¬ che Ertrag der Tranksteuer kann ungefähr auf folgende Summe angeschlagen werden. Inr Jahr 1780 Konsums. -strei. wem 1,194,536 EiM. zu i fl . . . r,194,536 st° Detto 225,507 E. ;u 40 kr. ... »50,338 fremde Weine bey . . . Zo,ooo für Vier, Brannt¬ wein undMcth bey > . . 20»,000 Summe . 1,574 874 st. 'Den Besoldungs¬ betrag hat man auf 190,224 fl. und mit den übrigen Kosten die Ausgaben ge¬ rechnet auf . . . . »85,020 fl. Bleibt an Ertrag 1,759,874 fl. Es ist außer allem Zweifel, daß die Er- trägniß des Konsumoweins und Biers im Iahe ,780 viel größer war, als vorstehender Ertrag ausweiftt. I» Wien allein werden im Durch¬ schnitte jährlich an Wein 490,000 Eimer, «nb an 2Z5 NN Bier, 414 022 Eimer, zusammen 904,000 Ei¬ mer eingeführt. Auf dem offenen Lande steigt die Konsumtion des Weins höher, da hier im¬ mer mehr Wein, als Bier getrunken wird. Der Ertrag des Weins beläuft sich im ganzen Lande auf 7,941,002 fl. Man zählt im ganzen Lande, mit Ausnahme Wiens, 22 Brauhäuser. Diese sind nach den Landesvierteln also gelegen, alsra) im Viertel Ober Wiener Wald zu St. Pölten, Und Rap"ltenkirche, b) im V. U. W. W. Achau, Baben, Biedermannsborf, Ebersdorf, Enzes« felv , Fahrafeld , Fryschdorf, Hükccldorf, Neu, stabt, Pottendorf, Schcllenhof, Schwechat, Sim¬ mering ,Trumau, Unterwaltersdorf, und Zwöl- foMg ; c) im Viertel Ober Mannhartsberg zu Horn und Krems, d) im V. U. M. B. zu Enzers- dorf(Stadt^ und Ort. 4) Die Taz , und das NmFelb , oder Un, gelb. Die letztere Gctränksteuer nahm im Jahr tZ59 am Mittwoch vor Marie Verkündigung ihren Anfang. Von allem Wein ,Meth, und Bier, so im Lande ob und unter der Ens geschcn- ket wurde, mußte der zehnte Pfennig vom Et. Ge- vrgitag durch ein Jahr bezahlt werben. Das Ge- fäll ist ursprünglich landesfürstlich, und beträgt jetzt an Steuer drey Maß vom Eimer. Dieselbe ward bald an Privatpersonen verkauft, bald den Etänden ,zur Entschädigung überlassen. 1639 am 4ten May erschien der landesfürstliche Befehl, vermög welchem jeder Besitzer des Ungeldes sein Besitzrccht binnen drey Monathen der Kammer dorzulegen hatte. Die Taz ist jünger; wann dieselbe eigentlich ihren Anfang nahm, ist mir Nicht bekannt; sie ist in sich bloß eine Erhö¬ hung des Ungelds, da nähmlich an Taz vom Eimer 6 Maß bezahlt werden , daher diese Sten» rz6 er auch bas doppelte Zapfenmaß genannt war. Diese Steuer war anfänglich den Ständen auf bestimmte Zeit in Bestand verlassen, in der Fol¬ ge wurde denselben die Taz als ei» Eigenthum eingeräumet, doch also baß ihnen die Art und Weise, die Steuer zu erheben, vorgeschrnben worden ist. Tazordnung von 1659, Jänner 24. In dem Patente wird des Achtcrings und Drey- Ungs erwähnt. Der erstere beträgt ein Maß, und der Dreyling enthält 24 Eimer. 5) Das Salzyefä'll. Es bestehet im Ver¬ kaufe des Salzes, welches in dem Lande ob der Ens erbeutet wird. Dasselbe wird aus dem obcrcnserischen Salzkammergut auf beson¬ deren Schiffen auf der Traun nach der Donau gebracht, wo in dem sogenannten Ensbagen die Umschiffung geschieht, und von da wieder nach Wien auf der Donau gebracht wird. In Wien ist das Oberamt, welchem die im Lande befindlichen Galzversilbcrer untergeordnet sind. Es werden deren 14 gczählet , und sind in fol¬ genden Orten angesessen, als im Viertel O. W. W. zu Fischamend, Hainfeld und Melk, Trasmauer , Tutn und Walsee, im V. U. W. W- zu Neustadt, im V. O.M-B.zu Horn, Per- scnburg, Spitz, Stein und Zwettel, im D.U. M. B. zu Kornneuburg , Stockerau, und Zisters¬ dorf. Der Salzverleger gibt es mehrere. 7) Das Forst - und Iagbyefall. Dieses Gefäll enthält zwey Gerechtsame in sich, als - a) das Iagdrecht ,und b) dcnWildbann. Das erste¬ re besteht darin , die Jagdbarkeit dort auszuübcn, wo kein Privateigenkhümer zur Ausübung der Jagdbarkeit berechtiget ist. Dieser Theil der Jagd- rechte enthält in sich: 1- Das Recht, die Jagd zu erlauben, 2) das Recht Jagdgrenzen zu se¬ tze». 0-77^--c, 2Z7 tzen , z) enthält daS Jagdrecht alle jene Mit¬ tel , weiche zur unumschränkten Ausübung , so? wohl in Absicht auf d«e Jagdlust, als auf den Nutzen erfordert werden re. Das Recht des Wildbanncs besteht a) in Entwerfung und Kund¬ machung der Jagdordnung, b) in Aufstellung der Jagdgerichte. Das Forst - und Jagdwesen , als ein Gefäll betrachtet, besteht in dem Rech¬ te des Landesfürsten dieses Regale als ei¬ ne Quelle der öffentlichen Staatseinkünfte zu benützen. Die Wälder theilcn sich in dielan- desfürstlichen, und in jene, welche ein Eigenkhnm der Privatpersonen sind. Die Waldungen , welche im Lande unter der Ens in die Claffe der lande«- fürstlichen gehören, sind unter dem Namen Wie¬ ner Wald bekannt. Bloß das Holz, welches auf Kosten des Staatsärariums , in dieser Waldung jährlich geschlagen und nach Wien zum Verkaufe gebracht wird, beträgt im Durchschnit¬ te jährlich 160,000 fl. Zur Leitung des Jagd- Und Forstweser s wurde ein Oberst-und Landjä¬ germeisteramt, dessen Sitz in Wien ist, avtge- steller. Der zeitliche Vorsteher dieses Amtes führt den Titel: Obersihof- und Landjägcrmei- ster, welcher einen Amtssecretär, und das übri¬ ge dazu gehörige Kanzelleypersonale zur Seite hat. Das Forstwesen wird in fünf Acmker, deren jedes eine bestimmte Zahl Forstdienste in sich begreift, abgcrheilct. Diese Aemter sind: das Forstmeisteramt zu Ebersdorf 8 Fvlsid. bas Forstmeisteramt im Auhof 22 bett» das Forstmeisteramt zu Baden 2 das Forstmeisteramt zu Neustadt 6 das Forstmeisteramt zu Wol¬ fersdorf .... 14 Summe 52 Forstd» rrn. rz8 Unter der Josephinischen Regierung ward mit dem Oberst Hofzägcrmeisteramt auch das Waldamt vermischt. Zur Aufrechthaltung der landesfürstlichcn Waldung ist der ganze Wiener» , waid in sechs Bezirke, und diese wieder in verschiedene Aemter abgethnlct. Man sehe in folgender Topographie im Viertel Unter Wiener» wald das Worte Wienerwald. 8) Das Stampelyefall. Darunter ver¬ stehe ich den Papier - und Kalendersiämpel. Das Stämpelgefäll nahm im Lande unter der Ens seinen Anfang iin Jahr r6Z6. Dasselbe hat seit seiner Gründung verschiedene Mo- bisicationen erhalten. Im siebenten Bande deS politischen Codex , unter Dem Leitworte: Papiere stämpel, kommen die dahin gehörigen Verord¬ nungen vor. Zur Leitung des Srämpelgefällcs für das Land unter der Ens besteht in Wien rin eigenes Amt. Im Durchschnitte dürfte in diesem Lande jährlich betragen der Papierstämpel H8020 , Kalendersiämpel 7« o mithitt beyde zu¬ sammen 125,000 fl. 9) Das Haarpuder» und StärkgefaNe , darunter verstehet man den Aufschlag , welchen jeder zu bezahlen hat, welcher Stärk , oder Harrvuder selbst fabricirk oder zu eigenem Ge¬ brauche oder zu öffentlichem Verkaufe Macht, auch unterliegt diesem Aufschläge die Einfuhr heyder dieser Producte. Der Aufschlag von der Stärke ist geringer, als jener von dem Haar¬ puder. Vom Pfund Stärke wird 2 Kreutzer, und vom Pfund gemeinen Haarpuder z Kreu¬ tzer und vom besseren 4 Kreutzer bezahle, ,72s Sept. 4 wurde dieser Aufschlag jedoch nur für Wien eingeführt; in der Folge kam er in die Pachtung, nun aber ist diese erloschen, »nd S^M-ro / LZ- wird dieses Gefäll vom Ctämpel - oder Siegel, amr in Wien verwaltet. Dieß Gefäll beträgt im Durchschnitte jährlich go.ooO fl. io) Der handyrä'fliche Aufschlag aufKör« uer und auf bas sogenannte junge Dich —Ich habe von diesem Aufschlag im dritten Bande des politischen Codex unter dem keitworte e -Handgrafenamt gehandelt. * Das Handgrafcnamt ist 1785. erloschen. Die Leitung der Gefälle, welche vor dieses Amt gehört haben, wurde den Bankaladministra- tionen zugetheilet. n) Das Römmerzyefall, dazu gehören, ») die Aerarial-Fabriken, b) der Waarcn- siämpel und c) der Druckschriftenstämpcl. Der Aerarialfabriken sind im Lande unter der EnS zwey, als: i.) die Poreellänfabrik in Wien und 2.) die Spiegelfabrik zu Fahrafrld- Un¬ ter dem Waarenstämpel, verstehet man seifen, womit jene Maaren, für welche das Zollgesetz die Stämpelung vorschreibt, belegt werden» Der Druclschriftenstämpel nahm 1789. seinen Anfang. Diesem Stämprl unterliegen alle Zei¬ tungen, Journale, Broschüre rc. Er beträgt jährlich i8 bis rycoo fl- Die Absicht dieses Etämpels ist zweyfach , nähmlich : die fremden Zeitungen und Jourale rc. hintan zu halten, und die inländischen Broschüre zu begrenzen. Ich habe nun die hauptsächlichsten Anlagen, wel¬ che einen Zweig des Staatsärariums ausmachen, recensirt. Umstände lassen es nicht zu, die Er- trägniß jedes einzelnen Zweiges dieser Staats¬ einkünfte näher zu beleuchten, und die- Ursachen des Steigens und Fallens mancher Finanzquelle 240 zu bemerken, welche sich erweitern ließ re. Ich bemerke nur überhaupt, daß die Errrägniß des Landes unter der Ens jährlich über 12 Millio« nen fl. steigen dürfte. Im Jahr 174z nahm in diesem Lande die Rectifieation ihren Anfang, welche aber sehr einseitig ausgefallen ist. 1789 ward das bekannte Iosephinische Steuersystem gegründet, welches aber 1792 wieder eingegan- gen ist, und indessen bestehet der alte Steuer- fuß. Von den vielen Anlagen, welche auch die Dominien im Lande unter der Ens von ihren Holden ziehen , habe ich S. 227 einige auf¬ geführt ; eine nähere Beleuchtung derselben kömmt S. 125 vor. In Rücksicht des Pfund¬ geldes habe ich noch anzumerken. Daß das Pfundgeld kann abgetheilt werden i) in das eigentliche Pfundgeld, und 2) in das Todten- pfundgeld, oder Sterbrecht. Das erstere fin¬ det statt bey jeder Veränderung, welche mit einem Hause, Grundstücke rc. vorgebet, auf den^ offenen Lande werden drey kc. vom Gul¬ den genommen. Für die Städte und Märkte bestimmt die Lanoesordnung nichts. In derselben wird gesagt, daß es mit Abnehmung des Pfund¬ geldes in diesen Orten bey der alten Observanz zu bleiben habe. Nach der Landesorbnung würbe das Pfundgeld nach billiger Schätzung genommen; jetzt aber wird dasselbe nach dem Reetificationspatent bestimmt. Das eigentliche oder das Veränderungspfundgeld wird bloß voM unbeweglichen, Gut genommen, solches hat dec neue Etgenthümer an die betroffene Grundob- rigkett zu bezahlen. Das Todtenpfundgelo, oder das Sterbrechr erhebt die Adhandlungsin- stan;; man nimmt auf dem offenen Lande von der Verlaffenschaft ebenfalls -rez, kr. vom Gul¬ den- 24H dm. Das sogenannte Sterbhaupk, oder bat widernatürliche Recht, nach welchem die Grund» Herren bey einem sich ergcbendenTodesfall das be» sie Pferd , oder Hornvieh, oder eine andere Fahr» mß, entweder in Natura, oder in Geld »ach Schätzungwerth nabmen, wurde in Folge bc« vierten Titels des l'raäf.üe lur. ruc. 1679 ganz aufgehoben. Das Abfahrtgeld nehmen die Ob¬ rigkeiten , wenn Jemand aus ihrem Gerichts-- zwang hinwegzieht, (..Seite 125. Man will daS Zrundobrigkeitliche Abfahrtgeld auf die Leibei¬ genschaft gründen, allein diese bestand, dieß Wort tm strengsten Verstände genommen, im Land« anter der Ens nie. Der sogennante Waisendienst, das ist, die Gewohnheit, nach welcher der Grund¬ herr die Waisen eines ihrer gestorbenen Unter» thqns bis in das l^e Lebcnsalrer, ohne Lied¬ lohn in Dienst nehmen konnten , dann die Ge¬ wohnheit, jene Söhne und Töchter, welche der Hold zu eigenen Diensten nicht braucht, gegen bestimmten Lohn zu grunvherrlichcm Dienste zu nehmen, sind durch das Joscphinische Leibet» genschaftgesctz nokhwendig erloschen. Das ss genannte Kontributionaie beträgt in diesem Laa¬ ve gewöhnlich im Jahr 2,0-8,968 fl. Erster H«nb. Q »42 V ^reibuna der im Lande unter der Ens gelegenen Flüsse, Gebirge, Stad- ' ie, Martte, Pfarren, re- Das piertel Unter -emwirnerwak- grenzt in Norden an die Donau, in Osten an das Leithagcbirg, in Süden an Steyermark, und in Westen an das Viertel ob dem Wiener- Wald. Die Lage dieses Viertels ist ostsüd« wärtS. Seine Länge beträgt 14 Meilen, und die Breite n. Der Kahlenberg ist bas beträcht¬ lichste Gebwg in diesem Viertel; die vorzüglich¬ sten Flüsse aber sind die Als, Wien, Fischa, Schwäch« , Leitha, Piesting re. Zu den Grenz¬ flüssen in diesem Viertel gehören, a) die Do¬ nau, welche dasselbe von dem Unter Manu- hartsberg scheidet, b) die Leirba, welche gegen Ostsüden die Grenze mit Ungern macht. Der Getreidebau ist in diesem Viertel beträchtlich« Dasselbe erzeugt den besten Safran, Senf, und Wein. Der Obstbau ist vorzüglich in den gegen die Donau gelegenen Orlen beträchtlich« Den Ertrag der Wiesen schätzt man auf 251,000 fl. Zu den vorzüglichsten Kunstprobucten ge¬ hören: die Tobakfabrik, die Kattnnmannfac« turen, deren sieben gczählet werden; m den¬ selben werden iw Durchschnitte jährlich bcy 240,coo Stück Kattun erzeugt , dann d-e Porcellänfabrik ( in Wien ) die Epiegel¬ fabrik (zu Fahrafelb). Man sehe im -ten Band meiner östr. Staatenkunde S. 372 , und in dem aken Seite 1. Das ganze Viertel wird in drep Bezirke abgetheiler. Diese sind: der Bad- o-ü-M-a 243 Badner Trucker , und Neustädter - District. Der Sitz des Kreisamts ist zu Draßkirche. Oie in diesem Viertel gelegenen Orte sind: Ach«u, im gemeinen Leben Hochau , ein Pfarr« dorf, mit einem Schloß, und Brauhaus, am nördlichen Ufer der Schwächt , im Land¬ gericht Neudorf. Die Herrschaft ist ein Ei- genthum des Besitzers von Guntramsdorf. Das Dorf zählt 92 Häuser, und die Pfarre gehört in das Decanat Laad- Aeyidi, s. Egidi, Alland, Mach, ein Pfarrdorf, an der Mari« enzellerstraffe, im Landgericht Burkersdorf. Die Pfarre , ein Eigenthum des C stercienser Stifts zu Heiligenkreutz, gehört in das De« ranat Baden. Als, ein Flüßchen, kömmt aus dem Dornba« cher Gebirge, nimmt den Lauf nach Herren» als, wo es den Namen: Als erhält, stießt von hier nach dem Himmelportengrund , thei« let den Althanischen Grund und die Roßau, und fällt hier in die Donau. So unbedeu» lend dies; Flüßchen ist, so schaudervoll sind seine Verwüstungen , wenn es bey Eröff¬ nung der Wasserquellen im Gebirge an- schwillt. Alsergasse, eine ansehnliche Vorstadt, in Wien, wit einer Pfarre, unter dem Burgfrieden der Stadt, vor dem Schottenthor gelegen. Altenburg, im gemeinen Leben Tcuksch Alten« ^eg , ei« Markt miteiner Pfarre und einem Schloß, jm LaubgerichtHaimburg. 8Meilen von ^-'kn , an der Poststrasse nach Preßburg- Oer Markt gehört zur Herrschaft gleiches Namens, wovon Freyherr von Ludwigsdorf Besitzer ist. Die Pfarre ist landesfürstiich und geholt zum Q s De- »44 Decanar Halmbnrg. In Altenburg ist dr, Postwechsc! zwilchen Regelsbrunn, und Preß- b-ng. Das in Amnburg gelegene Gcsund- dao dient in der Krätze, in Schmerzen vor» Nierenstein , in Abtreibung der Wassersucht rc, Altc^markt, ein Markt, mit einer Localca- pellaney an der Triesting, im Landgericht Burkersdorf Das Gur, welches vormahlö «in Eiaentbum des Bencdi.tincr Stifts zu Klein Marienzcll war, steht jetzt unter der Administration des Benedictinerstiftes z» Lremsmünster, im Lande ob der Ens. Die kocalcapellaney gehört zur Pfarre Klein Ma- rienzell. Altmannsdorf , ein Gut, und Dorf, mit ei¬ ner Lvcalcapcliancy, an der Strasse nach Neudorf im Landgerichte Wien. Altmanns» dorf ist ein Eigenrhum des Angustincreremi- tcnklosiers in Wien. Die kocalcapellaney ge¬ hört zur Pfarre Atzgcrsdorf. Arbesthal, ein Dorf, zwischen Regelsbrun» und Göttelsbrunn, mit einer kocalcapel¬ laney, im Landgericht Trantmannsdorf. Die hier gelegene kocalcapellaney gehört zue Pfarre nacb Göttelsbrunn. Afyang, ein freyer Markt am Trafenbach , mit einer Pfarre, imkandgericht gleiches Namens. Die Pfarre gehörr in ras Decanat zu Kirchberg am Wechsel. In Aspang ist der Sitz eines Grcnrzollkollectanten. Aspany, eine Herrschaft am Trafenbach, mit einem Landgericht, wovon Graf und Here von Pcrgen Besitzer ist. Althamscher Ernnd , ein Dorf in Wie«« zwilchen dem kichtenthal, und der Roßau, vor dem Schotrcnthor gelegen. Als« 245 Alt Lerchenfeld, rin Freygrund, innerhalb der Linie Wiens. Ayyersdprf, ein Dorf mit einem Schloß, und Pfarre, am Liefingbach. Das Gut hat 1656 der Hofkanzler Freyherr von Gvldeck für das in W en gelegene und setzt erloschene Conviet zu St. Barbara gestiftet. Die Pfarre ist dem Deranac Laab zugerheilet. Au , ein Markt und Pfarre, am Leithaberg. Der Markt gehört zu der k. k. Famiiienhtrrschaft Scharfen.k, und die Pfarre in das Decanat Weigelsdorf. Laden, eine landesfürstliche Stadt, mit ei» nem Landgericht, vier Meilen von Wien, an der Schwecha, am Fuße des sogenannten Calvariberges. Er ist gegen Norden gelegen, ist von mittelmäßiger Höhe, sehr kahl; und dehnt sich in die Länge gegen Westen. An dem Gipfel des Berges findet man 8 Eisternen, die auf einige Klafter von einander entfer¬ net liegen. Jede derselben enthält bey 2 bis Z Klafter im Durchschnitte, und i in die Tiefe. Nordostwärts liegt der sogenannte «lringerberg, er ist dicht mit Gehölze besetzt. Dft stärkeste Quelle des Bad-vasftrs ent¬ springt am Fuße des CalvaribergS; dir auf demselben gelegene Einsiedelei) ist erloschen. Die Stadt hat ihren Namen von den da ge¬ legenen Gesundbädern, deren Haupib-stand- theile Schwefel und Alaun find. Man sitzt ^hr Daftyn in die Römerzeiken. 14z > ward der Oct aus einem Markt, zu einer Stadt erho- den. Dieselbe zählet 82 Häuser, bey 1400 Anwohner, und ein Angustinereremitenklostcr. Mit der PtarrfjrHx jst das Decanat verbun¬ den. Zn demselben gehören: die PA"" Q ö Maud 246 Alland, Draßkirche, Gaben, Gainfarn , Tum- poltekirche, Guntramsdorf, Heiligenkreutz, Kottingbrunn, Klausen, Minkendorf, Ober- Walt-rsdorf, Pfaffstätten, Tatendorf, Trie- beswinscl, und Trumau, dann die Local- eapcllaneyen zu Ginseldorf, St. Helene, Rer- fenmarkt , Siktendorf, Soß , und Sulz. Die Bäder werden bäufig gebraucht. Die Beschaffenheit derselben ist erst unlängst von dem dortigen Phystcus, Herrn Carl Schenk mäher beschrieben worben. Das Werk fuhrt den Dsel: — Abhandlung von den Bädern der landesfürstlichcn Stadt Baden in Nie¬ derästreich. Nebst zweijährigen Beobachtun, gen über die vvrgekommene» Krankheiten der Badgäste. Wien 179». 8. Die vorhande¬ nen Gefunbbäder sind diese: der Ursprung, die bchden Fußbäder , das Theresienbad , Herzogbad, Antonibad, Frauenbad, Ioscphs- bad, Neubad, Johanncsbad, Peregrinus- Eauerbad, und Petersbad. Das Frauen- bad , das Antoni - und Hcrzogenbad , sind in der Stadt gelegen. Der zwey letzteren Lage ist nordwärts und des ersteren süd¬ wärts. Die übrigen Bäder sind in der Dorstadt gelegen. In Baben ist auch ein Pvsthaus , und die Ssadt gehört in die Classe der y mittleidenden Städte des Lan¬ des unter der Ens; sie hat unter denselben den roten Rang. Es dürfte die für jedes Bad bestimmte Taxe hier am rechten Orte stehen. In den beyden Fußbädern bezahlt eine er¬ wachsene Person 17 kr., die Kinder aber die Hälfte, im Falle eine Person allein durch eine Stunde baden wollte, bezahlt sie ^4 kr. The¬ resienbad (1758 auf Angebuna des Hofarz- res 247 kes von Homburg gebaut.) In diesem Bad- Hause sind 6 Tuschbäder. Die Taxe für einen Badend-n allein ist zv und für mehrere zulam» men 15 kr. Kinder zahlen dicHälfte. Herzogbad — Taxe 6 kr. Antonrbad —Taxe rr kr. Zrau- enbad— Taxe? für jedesmahliges Baden rz kr., Kinder zahlen die HäHt : rvy Person kön¬ nen zusammen baden. Iosephsbad — Taxe 5 kr. ohne Ausnahme. Nenbad — Dieses Bad ist für die im Militzspital besindlichcn Kranken , und Juden rc. —Taxe: kür ein Mahl Baden « kr. IohannesbaL — Taxe: Bctrlersbad — für Arme bestunmt. DaS Wasser ist sehr klar, und etwas kühler, alS . das Johannesbad . an welches dasselbe grenzt. peregrmusbad — Taxe 6 kr. Gauerdad — Dies Bad wirb von einer lebendigen durch den durchlöcherten Boben emporsteigendcn Quelle besträmet. petersbad- Die zwey oben aufgeführten Fußbäder nennt man auch den Ursprung, welcher in den alten und neuen ctngctheilt wird. Das Perigrinusbad wurde 177? jn einem Garten außerhalb der Stadt und der Einsiedeley gebauet. Baumgarten, ein Dorf, mit einer Localcapel« laney, an der Posistrasse nach Burkersdorf, im Landgerichte St. Veit. Das Dorf wird in das obere und untere abgetheilet. Das «rstere gehört dem Kloster Vormbach in Bay¬ ern , das letztere aber zum k k. Waldamk« Die Kirche gehört zur Pfarre Penzing. Debveder, ein prachtvoller Sommerpallast des. k.k. Hofes, am Rennwege vor dem Carner- thor. Hjxx bandet sich jetzt die sehcnswur- digr k. k. Bildergallerie. Q « «48 o-ü-M-^s Berg, ein V^arrdorf, an der ungerischen Gren¬ ze geaen Kitksee, im Landgericht Haimburg. Das Gut iÜ mit der Herrschaft Walterskir- che vereint. Die Kirche gehört in das De- canat Haimburg. Bertholdsdorf, im gemeine« Leben Petersdorf, ein landesfürstlicher Markt am Gebirge, wel¬ cher sein eigenes Landgericht bat. Die hier gelegene Pfarre gehört in das Decanat Laad. Der Markt gehört in dieClasse der sogenann¬ ten mitleidende« Märkte, und hat unter den¬ selben den 2ken Rang. Auf dem hier g-Iegcnen Ct. Leonardiberg ist eine reihende Aussicht; die hier gestandene Einsiedel«) ist erloschen. Biedcrnrannodorf, ein Pfarrdorf, bey Lach¬ senburg , im Landgerichte Neudorf. Die Herrschaft ist ein Eigenkhum des Hrn. Paul Kaltncrs , und die Pfarre gehört zum Decanat Laab. Böhmischer Garten, ein unter Enzersdorf, im Landgerichte Echwadorf, mit 9 Häusern ge¬ legener Ort« Breitenfurc, ein lanbesfärstkiches Gchloß , mit einer Localcapelsaney, hinter Kalksburg, im Landgerichte Mauer. Die Kirche gehört in die Pfarre Laab. Die in Breitenfurth ge¬ legene Einsiedeley ist erloschen. Brcitcnsee, ein Dorf, hinter Penzing, im Landgerichte Wien. Brecht Gutenstein, ein Amt, im Landgerichte Etarhembcrg, Lriel, ein Dorf bey Mebltng, im Vadnee Distrikt, im Landgericht Burg Mcdling. DaS Dorf wird in den oberen, witteren und un¬ teren Bezirk abgesondert. Die hier befind¬ liche Lokalcapellanep gehört in das Decanat -L«ab. -4Y kaa. Hier befinden sich ein Wrthsharrs , undsMühlhöfe. Die hiesige Gegend ist eine ""genehmsten um Wien. Im oberen Pri¬ el befindet sich die Manufacrur in Musselin rc. wovon Freyherr von Penkler Inhaber ist. ^orf Briet gehört in bi? Herrschaft Lichtenstein. (St. Brigitten-Au) eine Au am südlichen Ufer der Donau, hinter demAugar» ten ober dem alten Tabor. Hier hat der Hostammerpräsiden. Herr Graf von Chvtck eine ansehnliche Sommerwohnung, auch be¬ finden sich hier ein landcsfürstli'ches Jäger¬ haus, undrrWirthshäuser. Der Ort wird au Soun -und Feyertagen häufig besucht. Vrodersdorf fEeulsch Brodersdorf) ein Pfarr» borf mit einem Mühlhof, diesseits der Leitha, an der Strasse rach Oedeubnrg, im Landge¬ richt Säubersdorf Die Kirche (vorniahls ein Filial zur Pfarre Unter Waltersküche) ^b^rt zum Decanat Meigelsdorf. Die Herr« schäft ist ei„ Eigrnthum des Freyherrn von Dertram. ein Pfarrdorf. im Thale, im Land» genchte Aspang Die Pfarre, ein Eigcnthum bcö Vl)vrh, rrer.stiftes zu Reichersberg im Inn- Ferrel i,n Lande ob der Ens, aehört in bas Deeanar j» Kirchberg an. Wechsel. , an der Leitha, eine landesfürststche 77^^ "stt einem Landgerichte, und Plärr», ? Meilen von Wien, an der Poststrasse noch Die Stadt har sinter den mrtleidenden siebenten Rang. Man theilet Vic i^tadt in die alte und neue. Das hier Augi'stinererenütcnkloster, wie auch as Kapucinerklosicr find erloschen. Der Ort Q 5 0--W--0 LZO hat eine Grenzmauth , und die Pfarre gehört . zum Dccanat Hatmburg. Bruun (Brunnen) am Gebirge, ein Markt mit einer Pfarre i Merle von Wien südwärts , im Landgerichte Burg Mediing. Die Pmrre gehört in das Decanat Laab. Die Bürger in Brunn haben den zeitlichen Pfarrer an den Marktralh zu Mesling zu präscntiren. Die Weingewächse um Brunn, werden zu dm besten des Landes unter der Ens ge¬ rechnet. Bruun, s. Maria Brunn. Brünnl, eine angenehme Gegend, am Alserbach, gegen die Herrenalser Linie. Hier ist ein Badhaus. Luchbery, f. Ober Buchberg. Burkersdorf, ein Dorf , mit einem landcsfürst» iichen Schloß, Landgericht, und Pfarre an der Wien, 2 Meilen von Wien, an der Post¬ strasse nach Linz. Oer Ort ist ein Eigcnthum des k. r. Waldamtes. Die Pfarre gehört in das Decanak Klosterneuburg. Hier ist der Poffivechsel zwilchen Wien, und SicghartS» kirche. In der hiesigen Gegend ist ein be¬ trächtlicher Stcinbruch. Ge. Corona, ein Pfarrdorf, bey Klein Ma- rienzell, im Landgericht Merkenstein. Der Ort, welcher von sogenannten Waldhüttlern bewohnt wird, gehört dem k. k. Waldamt, und die Pfarre in das Dccanat Pottenstein- Das erloschene Benediktiner Stift zu Klein Maricnzell hatte den zeitlichen Pfarrer an die Ministerial Banko Deputation zu prä» sentiren Deca^ate , deren werden in diesem Viertel ar gezählt. Diese sind: Baden, Fischamend, HaiM» 2ZI Haimburg, Kirchberg am Wechsel, Kirch¬ schlag , Klosterneuburg, Laab, Neunkirchen, Neustadt , Pottenstein , und Weigclsdorf. Seit dem i. Iuny 1791 ist die in den vorste¬ henden Decanatcn befindliche unadeliche Geist¬ lichkeit in Civilsachen folgenden Magistraten zugctheilet, als: ») dem Magistrat zu Bruck an der Leitha, die Decanate: Fischamcnd, Haimburq, und Weigelsdorf, b) dem Ma¬ gistrat zuKlosterncuburg, dieDecanate, Brunn, und Klosterneuburg, c) dem Magistrat zu Neustadt die Dekanate Baden , Kirchberg - Kirchschlag, Neunkirchen, Neustadt und Pot» tensirin. Döblwy, ein Dorf, nordwärts von Wien, im Landgerichte Klosterneuburg. Das Dorf wird in das obere und untere abgesondert. Das obere Dorf mit einer Pfarre, war Vorwahl- ein Eigenthum des Nonnenklosters, zu Tuln (letzt Religionsfunds ) Ein Thctl von dem untern Dorfe ist ein Eigenthum des Chorhcr» renstiftes zu Klosterneuburg. Die Pfarre ge¬ hört zum Decanake Klosterneuburg. Dornau , ein Gut und Schloß , am Kaumberg, im Landgerichte Schönau. Die hier gelcge» ne Loeajcapcllane!) gehört zur Pfarre Klein Maricnzell. Dornbach, «in Vach, nordwärts von Heilt» genkreutz, im Landgerichte Burkersdorf. Dörnbach, «in Pfarrdorf, südwestwärts von Wien, am Gebirge, im Landgerichte Burkers¬ dorf. Eg wird jn das obere und untere Gut abgesondert. Das obere Gut ist unter dem Namen °. Neu Waldeck, bekannt (S. Neu Waldeck. ) Das untere Dorf mit ein-e Pfarre ist ein Eigenthum des Stiftes z» «5» Peter zu Salzburg. Dre Pfarre gchSrr zu dem Decanate Klosterneuburg. Hier ist cin Steinbruch. Draßkrrche, cin Markt, mir einem Landgericht te an der Poststraffe nach Skeyermark, Z Meilen von Wien. Hier ist der Sitz des Krcisamtcs von dem D. U. W. W. Die Pfarre gehört in das Decanat Baden. Bet O t ist ein Eigcnchum des Bencdictincr Seif, Les zu Melk. Der Fürst von Aursberg un¬ terhält hier eine ansehnliche Flormanufactue in Seide. Deutsch Brodersdorf, f Brodersdorf. Deurschhaßlau, s. Haßlau. Dreystä'tten, ein Pfarrdorf, westwärts von Theresienfeld, im Landgerichte Fischau aur Steinfeld. Ebenfure, ein Städtchen, mit einer Pfarre, und eigenem Landgericht, 6 M. südwärts von Wien. Hier ist eine Zvü--und eine Landmauth« Die Pfarre gehört in das Decanat Weigels- dorf. Ebergaffiny, ein Pfarrdorf, mit einen Schloß, und einer kocalcapcllaney an der Schwechat, im Landgerichte Schwadorf. Die Localcapel- laney (vormahlsBeneficium) gehört zur Pfarre Wienerherbcrg. Herr von Trattaern, fetzi- ger Besitzer dieser Herrschaft hat 1767 nach holländischer Art eine Papiermühle hier an- geleget. In diesem Orte ist auch eine Stuck' bohrerey für die landesfürstliche Artillerie. Ebersdorf, ein Dorf, mit einem Schloß , Land» gericht und einer landesfürstlichen Pfarre, ostwärts von Wien, an der Donau. Diese Herrichaft, mit dem Markte Schwechat hat -Marie Lheresie für Arme gewidmet. -ZS befindet sich ein landesfürstliches Forstmeistcr- amk. Der Ork hat auch ein Brauhaus, ge¬ hört aber nebst dem Trümelhof und Mühl- bergerhof in die Elaste der Freygi'iter. Die Pfarre ist dem Decanat zu Fischamenb zugr» theilt. Ebreicho-orf, auch Ebersdorf am Moos ge¬ nannt, ein Pfarrdorf, mit einem Schloß, zwischen den Flüßen Kaltengang, und der großen Fiicba, im Landgerichte Säubersdorf gelegen. Die Pfarre gehört in das Decanat Weigelsdorf. Die Herrschaft ist ein Eigen» thum des Freyherrn von Bartenstein. Im Jahr 177z hak hier Herr von Lang eine Ma» nufactur in Kattun ec. angelegct; dieselbe beschäftigt jährlich bey 12000 Menschen. EdUy, ein Pfarrdorf, südwärts von Neustadt, im Landgericht Krumbach. Die Pfarre, rir» Eigenthum des Chorherrenstiftcs zu Reichers¬ berg im Innviertel gchört in das Decanat Kirchberg am Wechsel. Egyendorf, s. Ober Eggendorf, Unter Eggen» dvrf. St. Egidi, oder St. Gilgen am Steinfeld, «in Bfarrdorf, westwärts von Neunkirchen, im Landgerichte Fischau am Steinfeld. Die . Pfarre gehört in das Decanat zu Neustadt. Elend, im gemeinen Leben Aiänd, oder an der Länd, ein Pfarrdorf an der Donau, im Landgerichte Schwadorf. Die Pfarre ge¬ hört in das Decanat Fischamenb. Enzersdorf , an der Fisci a , ein Pfarrdorf, mit einem Schloß, ostwärts von Wien, im Landgericht Schwadorf. Die Pfarre gehört zu dem Decanat Fischamenb. Die Herrschaft (Enzersdorf) ist «in Eigenchum des Fürstev En» 2Z4 Enzervdsrf, am Gebirge, ein Pfarrdorf, IM Landgericht Burg Medling. Das hier gele- gene Franciscaner Kloster versteht die Pfarre, welche dem Decanat kaab zugetheilet ist. Zu dem in der hiesigen Kirche ( vormahls ein Filial von der Pfarre zu Brunn) befindlichen Marienbild, zum Heil der Kranken genannt/ wird häufig gewallfahrtet. Enzesfeld, ein Pfarrdorf, mit einem Schloß, 2 Meilen südwärts von Baden, am Gebirge, im Landgericht Rauhenstein. Die Herrschaft ist jetzt ein Eigenthum des Grafen von Khe- venhütler , und die Pfarre gehört in das De- canar Pottenstein. Erdberg, ein Pfarrdorf an der Donau, innere halb der Linie Wiens, vor dem Stubenthot gelegen. Zahrafeld, ein landesfürstl. Kammergut mit einem Schloß, und Brauhaus, an der Triesting im Thale, im Landgerichte Neuhaus gelegen« Das Dorf (Fahrafeld) gehört in bas Land* gericht Merkenstein. Icisteirz, ein Pfarrdorf mit einem Schloß, a«N Wasser gleiches NamenS, südwärts von Ne»' stabt, im Landgericht Aspang. Die Herr- schäft ist e,,, Eigenthum des Graf.n UN» Herrn zu Pcrgen; dfe Pfarre ist dem DecU- nat zu Kirchberg am Wechsel zugetheilet. Fesselsu, auch Vöslau, ein Schloß des Gra- fen von Fries, hinter Vaden, im Landge¬ richt Rauhenstein. Bey Feffelau ist ein be¬ trächtlicher Gipsbruch. Zisch«, ein Fluß, welcher in die große, und kleine Fischa, abgetheilet wird. Die große Fjscha hat ihren Ursprung, ostsüdwärts vo'l Wien zwischen dem Fluß Piesting, und 255 Leitha, südwärts von Haschendvrf, und nord¬ wärts von Neustadt. Der Lauf ist nordwärts; Bey Grametneusicdel empfängt sie den Piesting, und bey Schwadorf den Reiscnbach, und fällt beyFjschamend in die Donau. Die klei¬ ne Fischa, entspringt westwärts von Neu¬ stadt in dem Gebirge, an dessen Fuß Fischau gelegen , streicht nordwärts Neustadt vorn¬ über, empfängt unterhalb derselben den Kehr¬ bach , und vermischt sich bey Lichrenwerd mit der Leitha. Fischamend, (Fisch) am End) ein Markt mit einer Pfarre 4 M. ostwärts von Wien , a« der Donau, im Wndgcricht Schwadorf. Die Pfarre liegt im Deeanat' Fischamend. Die Herrschaft ist ein Eigcnthum des F. von Battyany. Hier ist der Postwechsel zwischen Schwechat und Regelsbrunn. Lischau, am Stcinfeld, ein Pfarrdorf mit ei¬ nem Schloß, und Landgericht, am Gebirge, an der kleinen Fischa. Die Herrschaft ist ein Eigenthum der Heissenstetnstarhremberg , und die Pfarre gehört zum Deeanat Neustadt. ZUrt, ein Amt mit einer Pfarre am Fuße des Eehsrgs, gegen die Grenze des Ober Wiener Walds,-im Landgerichte Merkenstein. Die Pfarre, Vormahls ein Filial von der Pfarre i» Pottenstein , ist diesem Decanace zuger rhcilet. Enden, ein Pfarrdorf, mit einem Bergschloß hmrer Medltng, im Landgericht Rauhenstern. Pfarre ein Eigenthum des Cistcrcienser E likcs Heiligcnkreutz, gehört in das Deca» nat zu Baden. Eawfahrea', ein Pfarrdorf, mit einem Schloß, südwärts von Baden, am Gebirge iw Land, gt- «-7WÜ70 «56 gericht Merkenstein. Die Herrschaft ist ritt Eigenchum des Hof. Carl Grafe» Oicrrich- stein. Die Pfarre/ ei» Eigenthum desBe- ncdicrinerstifis in Melk, ist zugerhcilet dcM Decanat zu Baden. Gallbcnnn , ein Pfarrdorf. südwärts vonFi- schämend, gegen den Reisenbach, im Land- gencht Gchwadorf. Die Pfarre gehört znM Dekanat F'schamend. Oie dasi,e Kirche war Vormahls ein Filial von der Pfarre zu St. Magareche am Moos. Gersthof, ein Dorf, außerhalb Weinhaus, im Landgericht Wien gelegen. Die dasige Lo- calcapellaircy war voMahis ein Kuratbene- fieium, welches zu der Metropolitankirche in Wien gehörte. Geschai-, ein Dorf, mit einer Localcapellar ney, ostsäowärts, im Gebirge, km Landge¬ richt Äspang , im Decanak Kirchschlag. Geperberg, ein Gebirg und Forst, Von Wie» westsüdwärrs. zwischen dem Kaumberg und Rohrberg, im Landgericht Merkenstein. Die¬ ses Gebrrg macht hier die Grenze zwischen ober und unter dem Wiener Wald. Giaselsdorf, ein Dorf mit einer Localcapcsta- ney, bey der Tricsting, im Landgericht Schön' au. Hier ist der Postwechsel zwischen Neu¬ dorf uav Neustadt. Gisthübel, ein Dorf mit einer Localcapellaney zwischen Berrholosdorf, und Lichtenstein, iM Lanogericht Burg Medling. Die Localcapcl- lane») , vormahls ein Filial , gehört zur Pfarre Medling. Dlockuitz' ein Markt mit einer Pfarre zwischen Neunkirchen und Schottwicn im Tyal, im Landgericht und Decanat Neunkirchen. Glock- vitz O.-d-L L57 kiß sammt der Pfarre ist ein Eigenthum des Benediclinerstiftcs zu Dörmbach in Bayern, welches hier einige Stiftgeistlichen unterhält. Nach einiger Meynung soll die Kieche eine Probsteyseyn. Dem Stift ward der Ort 10^4 vom Grafen Eckbert zu Bütten und Neu¬ burg geschenke?: I» der hiesigen Gegend , wird Wein gcbauet. Dö'etelsbrunn, ein Pfarrdorf, südwärts von der Poststcasse nach Preßburg im Landgericht Bruck an der Leitha. Die Pfarre gehört in das Dccanat Haimburge Drillenberg, ein Pfarrdorf, hinter Enzesfclch im Landgericht Meckenstein. Die Pfarre ge¬ hört in das Dccanat zu Pottenstein. Brinziny, ein Pfarrdorf, am Fuß des Io- sephsberges, westwärts von Wien, im Land¬ gericht und Dccanat Klosterneuburg. Die hiesige Bcrgherrlichkeit besitzt das Chorherren¬ stift zu Klosterneuburgs Der Wein gcräth in der hiesigen Gegend sehr gut. Grünbach , ein Pfarrdorf, westwärts von Neu¬ stadt, am Fuße des Schneebergs, im Landge¬ richt Fischau am Stcinfeld. Die Pfarre ge- , hört zum Dccanat Neustadt. Bumpendorf, oder Guntendorf, ein Freyqrund mir einem Schloß, Brauhaus, Mühlhofund Pfarre, innerhalb der Linie Wincs. Tumpol-skirche, ein landesfürstlicher Markt, mir einem Landgericht und einer Pfacre, hin¬ ter Neudorf am Gebilde. Die Pfarre gehört . rn das Decanat zu Baden. Der Markt hat un, ter den Itticleidendcn Märkten den Uten Rang. Der Wei», weicher in der hiesigen Gegend wächst, wird fthr gesucht. Dunteramsdorf, ciu Markt mit eittbm Landge- Erster Land. R richt 258 richt und einer landesfürstlicheu Pfarre, zwr- scheu Neudorf, und Draßkirche. Die Psarre gehört in das Dccanat zu Kaden. Gureustein, ein Markt mit einem Landgericht und einer Pfarre, zwischen dem Gcyerbcrg, und Schneeberg. Die Pfarre gehört zum Deca- nat Pottenstein. In der hiesigen Gegend ist die Kohlenbreuuercy von Belange. Das im Markt gelegene Ecrvikenkioster versieht die Pfarre. Die Herrschaft ist ein Eigenkhum des Grafen Hoyos. Sadersdorf , ein Darf mit einem Schloße, a» der Strasse rach Burkersdorf, im Landge¬ richt Burkersdorf. Dieses Gut ist mitWcid- lingau und Marienbrunn vereint. Die Herr¬ schaft ist in der östrcichischcn Geschichte un¬ vergeßlich geworden, da von derselben der große östreichisAe Held, Gideon Freiherr vwi Loudon, Besitzer war, und in dem Lnstwäld- chen zu Hadersdorf seine Ruhestätte hat. Lafnerderg, ein Dorf, mit einer Lokalcapel- lancy zwischen demKaumbcrg und Ramsauek Berge, an der Grenze des OberWienerWaldes. Die Lokalcapcllancy gehört zu der Psarre in Klein Maricnzell. ^aimbury, eine landesfürstliche Stadt mit ei¬ nem alten Bergschlosse, Landgericht, Decanat und einer landesfürstlichen Psarre ,9 M» ost¬ wärts von Wien , an der Pvststrasse nach Prcßburg. Die Stadt hat unter den soge¬ nannten mitleidenden Städten den iHen Rang. Das her gelegene Franciscaner Kloster ist erloschen. Den Ort wacht besonders merk¬ würdig die schon bjy 50 Jahren hier befind¬ liche Tobakfabrik. Das Schloß und die Herr», schäft Haimburg sind zusammen ein besonde- res Gut. Zum Decanat Haimburg gehören 2) die Pfarren: Berg, Bruck an der Leitha, deutsch Altenburg, Deutsch Hajlau, GöttclSbrunn, HGeiu , Holarn , Hundsheim , Petronell, Prcllcnkirche , Rohrau , Schorndorf , Stix- ncustedel, Trautmannsdorf , Wilfleinsdorf, und Wvlfsthal. b) die Lokalcapellaneyen, Ar- besthal, Bachfurt, Regelsbrunn, und Saras- borf. Nassau, (Teutsch Haslau) ein Pfarrdorf, hin¬ ter Prcllenkirche, an der Leitha, lM Laad» gcrichr Schwadorf. Die Pfarre gehört in das Decanat zu Haimburg. Gaßbach, oder Hassenbach , ein Pfarrdorf, in der sogenannten Hasenleithen, gegen die stey» rische Grenze , im Landgericht Neunkirchen. Die Pfarre gehört rum Decanat Kirchberg am Wechsel. > tzaufel, (sechs) , oder Sechs Häuser , außer bei Maciehilferlinie Wiens. Der Ort gehört in die Herrschaft Guiupendorf. ^eiUgenkceutz, im Waldthale, ein Pfarrdorf, südwestwärts von Wien, an der Strasse nach Marienzell , im Landgericht Burkersdorf. Die Pfarre gehört in bas Decanat zu Baden. Das hier gelegene ssistcrcienfer Stift warb im drit¬ ten Jichrzehent des zwölften Jahrhunderts gestiftet. Das Stift ist im Thale am Fuße des Vochbergs gelegen. Die Pfarrkirche hat ihre Lage westwärts von dem Stifte. Die auf dem hiesigen Calvariberge gelegene Einsiedcley ist l78r erloschen. DerAbrhattn dem unter» knsenschcn Prälakenstand den q.ten Rang. Die im Stifte befindliche Bibliothek, das Kunst» und Natnralie; kabinet sind fthenswürdige Ge¬ genstände. 170s wuroe in der Gegend des R 2 Schloß. Schloßarabens ein Steinkohlenbruch entdeckt.. Die hier gelegenen Waldungen sind beträcht¬ lich; auß r dem Holz und den Kohlen erzielt man auch Pech. Von dem hier befindlichen Gypsbruch ist bereits Meldung g-schehen. Das Dorf Hciltgenkreutz führt auch den Na» men Satteldachs Das Stift besitzt in diesem Viertel diese Pfarren, als: die Pfarre zu Sil¬ land, Gaden, Hornstern , Mirkendorf, und Trumau, dann die Lokalcapellaney zu Reis- markt, Schoß, Sickendorf, und Sulz. Heiliyenstadt, (Hciligenstätte) ein Pfarrdorf, westnordwärrs von Wien, im Landgericht und Decanat Klosterneuburg. Der Ort ward fi, alrcrn Zeiten der Heilige Ort, l,ücu8 fimc- tur, genannt. Der h. Severin har um die Mitte des ;ten Jahrhunderts hier ein Klo¬ ster angelegt. St. Helene, ick Thale hinter Baden, am Fuße des alten Bergschloßes Nauheustcin , in dessen Landgericht der Ort gelegen. Die hier be¬ findliche Lokalcapellaney gehört zum Decanat Baden. Hennersdorf, ein Pfarrdorf mit ya Häusern, an der Strasse nach Lachsenburg, im Land¬ gericht Leopoldsdorf. Die Pfarre gehört zum Decanat Laab. Herrnals, (Herrenals) vominorum, ein Pfarrdorf, am Flüßchen Als , westwärts j Stunde von der Stadt Wien, im Landge¬ richt Wien. Die Pfarre gehört zum Decanat Klosterneuburg. Der Ort war «och tM i^ckn Jahrhundert ein Eigenthum des Grafen Helm- radö Jörgers, welcher sich zur evangelishen Kirche bekaanrhat; man beschuldigte ihn des Verbrechens der beleidigten Majestät, daS Gut S-rAAre"» 2Ü"k Gut ward eingezvgen , und dem Domcapltul zu Wien als rin Eigenthum übergeben. Das¬ selbe hat hier 1639 ein H/Grab nach dem Mu¬ star desjenigen zu Jerusalem erbauet, i68z kam der Calvarieberg hinzu, welcher in der Fasten, besonders an Sonn - und Feyertagen ungemein häufig besuchet wird. Das hier ge¬ standene Pauiincr Kloster ist erloschen; in das Skiftgebäude hat Joseph kl. die für Of» ficicrs Töchter bcy den Englischen Fräulein zu St. Pöleen bestandene Stiftung verleget. Die G-' unohe, rlichkcit ist zwischen dem Stifte St. Peter in Salzburg, und dem Wiener Bur- gcrspital gckhulck. An diesem Orte ist eine Juchtcnfabrik, und eine Bleyweißfabrik. Zur Zeis der Reformation war Herrenals der allgemeine Versammlungsort der Protestanten aus Wien. Das Prüscntationsrechl zu der Pfarre besitzt das Wiener Domcapitul. Bey der am aysten July 1785 erfolgten Ergies¬ sung des Flüßchen Als sind 2 Häuser gänz¬ lich eingestürzet, und 8 sehr beschädiget wor¬ den. Den meisten Schaden hgtte der Kader und Müller am Mühlbache. Jetzendorf, ein landesfürstliches Schloß mit ei¬ ner Lokalcapcllancy südwärts von Wien , hin¬ ter dcm sogenannten Gatterhölzel, im Landge¬ richt Wien. Die Lokalcapcllancy, vormahls _Fi>ial, gehört zur Pfarre Atzgersdorf. Zimderg, ein frcyer Markt an der Strasse nach Lachsenburg , im Landgericht Ebersdorf. Die hier gelegene Pfarre gehört in das De- canar zu Laab. Hr. Niederlcger Buwarb un¬ terhält hier §jne beträchtliche Manufaktur in Kattun rc. Eitzing, im gemeinen Leben Maria Hitziug ' ein R z Pfarr- s6r Pfarrdorf, westwärts von Schönbrunn, im Landgericht St. Veit. Die Pfarre gehört in bas Decanat zu Klosterneuburg, weichem Stif¬ te das Gut mit der Pfarre gehört. Zu dem in der hiesigen Kirche befindlichen Marienbild wird häufig gewailfahrtek. Hier ist eine nie¬ derländische Tcppichmanufacrur, wie auch die Fabrik des Herrn Paches in FeldTaschen und Schubspiegeln, wie auch in Hemdknöpfen, und Tobakpfeifenköpfcn. Der bekannte Bildhauer Herr Bayer ist hier angesessen, und seine Län- derey ist schenswürdig. Hochneukicche, ein Pfarrdorf, gegen die Gren¬ ze von Ungern, im Landgericht Krumbach. Die Pfarre gehört zum Decanat Kirchschlag. Hoch Wölkersdorf, ein Pfarrdorf- südwärts von Neustadt, im Landgericht Neustadt. Die Pfarre gehört zum Decanat Kirchschlag. Hof, ein Markt mit einer Pfarre, am Leitha- berg, im Landgericht Scharfencck. Die Pfar¬ re gehört zum Decanat Weigelsdorf, und der Markt zur der k. k. Familienherrschaft Schar¬ feneck. Höflern, s. Ober Höfiein. Holarn, Hollern, ein Pfarrdorf gegen die Lei¬ tha im Landgericht Rohran. Die Pfarre ge¬ hört zum Decanat Haimburg. Holetaan, ein Pfarrdorf, unter dem Berg Terz, an der^Grenze gegen Steyermark, im Landge¬ richt Stickelberg. Die Pfarre gehört zum De¬ kanat Kirchschlag. HöniFgraben, eine Gegend mit y Häusern im Wienerwald, im Landgericht Burkersdorf. Hornstein, odcr Hirnstein, ein Pfarrdorf mit einem alten Bergschlosi, im Landgericht Me" kensteiv, im Dečana! Pottenstein. Die Herr¬ schaft o—26z schäft ist ein Eigenthum des Grafen Heissen- stein. In der hiesigen Gegend gibt eö Kohl¬ brenner. tzundsheim, ein Pfarrdorf, mit einem alten Schloß, an der Strasse nach Ungern, >M Landgericht, und Decanat Haimburg. ^undschnrm , ein Landgut, mit einem Schloß und Brauhaus, innerhalb der Linie Wiens, vor dem Karncrthnr. Hungelbruun, ein Frcyguk, innerhalb der Li» nie Wiens vor dem Karnerthor. Hütreldorf, ein Pfarrdorf, an der Poststrasse nach Linz, im Landgericht Burkersdorf , und Decanat Klosterneuburg. Die Pfarre ist !an- besfürstlich, ui,d der Ort gehört zum k. k. Waldamt. ^üctenbery, oder Hiertenberg, ein Dorf in der Herrschaft Enzcsfcld. Hüttenberg hat einen Kupferhammer. Iä'yerzeil, ein Freygrund, an der Ostsette der -Leopoldstadt in Wien. Inrersdorf, ein Pfarrdorf, mit einem Schloß, südwärts von Wien , im Landgericht Wien , im Decanat Laab. Die Herrschaft ist ein Ei- -genthum der Frau Gräst.nn Rose von Kinsky. Jesuiten Mühl, außer Moosdrunn im Landge¬ richt Schwadorf. Et. Johann, am Skeinfeld, ein Pfarrdorf, im Decanat Neunkirchen. Iohannsteln, ein Schloß mit einem Landgerich¬ te hinter Lichtenstein. St. Iosephgbery, jetztJosephsdorf, ein hoher ^rg, wcstnordwärts von Wien, mit einer Pfarre, welche ein Eigenrhum des Chorher¬ ren stifts zu Klosterneuburg ist. Der Berg Macht einer, Theil des Kahlenbergs. Das R4 hiev »64 hier gelegene Kamaldulenser Kloster ist 1782 erloschen. Das Klostergebäudc wurde in mehrere Theile gebracht, und verkauft. EH find nun hier viele Laien angesessen. Iosephöstadr, ein Dorf, innerhalb der Linie Wiens vor dem Burgthor. Rahlenbery, höonr cerins, eine bekannte Berg¬ kette , welche sied westwärrs von Wien, hin¬ ter Grinzing, vom südlichen Ufer der Donaq bis nach Kräin zieht. S. Joftphsbcrg. Kahlenberyerdörfel ein Pfarrdorf, am Fuße des Kahlenbergs, im Dccanak Klosterneu¬ burg , welches Süst Pie Pfarre besitzt. Ralksburg, ein Dorf, an der Strasse nach Breitenfurth, im Thale, in der Herrschaft und Landgericht Mauer. Hier ist eine kv- calcapellaney, und ein Waldamt. Man nenn? den Ort auch Montpcrou. Daltcyany, ein Fluß zwischen der Lrrcsting und Piesting, ostwärts von Wien ; er ver¬ einigt sich beym Markt Schwächst mit bcm Fluß gleiches Namens. Raltenleuty-brn, ein Dorf mit einer Lpkalra- pcllaney, hinter Breitenfurth, im Landgericht Burkersdorf. Die hier gelegene Lokalcopel« laney gehört zur Pfarre Bcrtholdsdorf. Der Ort hat ein Forstamt und eine Walduiauth. Ratzelodorf, ein Pfarrdorf mit einem Schloß, im Landgerichte Burkersdorf, im Decanat Neustadt. Das hier gelegene Franziscaner- kloster ist erloschen. 1 Die Herrschaft ist ein Eigenthum des Herrn Philipp Grafen von Hoyos. Retteuhof, ein Dorf, mit einem Schloß a«< der Ziel, im Landgericht Ebersdorf. Den Ort macht die hier gelegene beträchtlich? Gläfi- o—2SZ Eräfl. Friesische Manufaktur in Kattun rc. Merkwürdig, Airchau, «j» Pfarrdorf, südwärts von Neun» kirchcn, im Dekanat Kirchberg am Wechsel. Airchamt, ein Amt mit zerstreuten Unterthar.cn hintei Kranichhcrg, zur Herrschaft Kirchberg am Wechsel gehörig. Dirchberg, am Wechsel, rin Markt mit einer Pfarre und Decanat bcy der Haseuleitheo, Das hier gelegene Nonnenkloster des Et. Au- güstins, welches der Herrschaft gehört hak, ist >782! erloschen. Zu dem hier gelegenen De- canate gehören: ») die Pfarren: Afpang, S-romberg, Edlttz, Feistritz, Hastbach, Kirc!^ gu, St. Peter am Wald, Raach, Scheib- lingkirche, Thernbcrg, St. Valentin; b - die Lokalcapellaucyen zu Kranichbcrg, und Trat- tenbach. Kirchbichl, «in Pfarrdoif, im Decanat Neu¬ stadt. 2iirchschl«y , ein Markt mit einem Bergschloß, Decanat und Pfarre am Flüßchen Zeber , ge¬ gen die ungerische Grenze, im Landgericht Neustadt. Zudem hier gelegenen Decanat ge¬ hören s) die Pfarren zu Hochneukirche, Hoch- Wölkersdorf, Holcntann, Krumbach, Lich¬ teneck, Schäffern, Schönau, Echwarzenbach, W'ßmatt, und Zebern; d) die Lokalcapclla- heyen zu Geschaid, und Lembach. ein Pfarrdorf, mit einem Schloß, ge- gen die stcyrische Grenze, im Landgericht und Decanat Neunkirchen. Rlaufe, oder auch Klausen keopoldsdorf ge¬ nannt , in einem engen Thal hinter Mcdliug. R 5 Die 566 Die hier gelegene Kirche gehört jllM Deca« nat Laab. Klein Marienzell, s. -Marienzell. Klein Neusredel , ein Dorf im Landgericht Schwadorf. Klosterneuburg, eine landesfürstliche Stadt, an der Donau, wcstnordwärts 2 Meilen von Wien. Die Stadt wird in die obere und un« Irre abgetheilet, jeder District hat seine ei¬ gene Pfarre. Im Jahr 1785 hat ganz Klo« sierneuburg 456 Hauser, und 3026 Seelen (mitJnbegriff der Geistlichkeit) gczählet. Die Stadt nimmt unter den sogenannten miklci- denden Städten denken Rang ein. Das in der unteren Stadt gelegene Franciscaner Klo« ster ist erloschen, und cs befindet sich jetzt itt dem Klostergcbände seit 1785 eine Zuckerraf- fincrie, welche 1788.5 Kessel gehabt hat. In der ober» Stadt liegt das berühmte regu« Urte latcranische Chorhcrreustift, wozu Mark« graf Leopold nz7 den Grund geleget Hat- Das Stift liegt auf einem Berge an der Was¬ serseite. In dcm riZ7 dem Stifte ertheilkeN Schutzbrief wird dasselbe Mariazell za Neu« barg genannt. Im Jahr 1114 ward hier eine Collegiatkirche erbaut, welche einen Probsten znm Vorsteher erhielt. Das Kloster ist an sich selbst ein altes Gebäude, har aber eine ungemein reihende Aussicht, Sehenswürdig aber ist der vor 55 Jahren aufgeführte neue Bau. Seine Lage ist nordostwärts , er ist nach allen Regeln der Baukunst solid und pracht« voll angelegt. Der nördliche Theil ist vollen¬ det; der Plafond des in diesem Gebäude un¬ vollendeten Saales ist von Le Grau. Auch die inneren Gemächer sind kaiserlich meuMt. Ld/ §u den fthenswürdigen Dingen in dem Skif» ke gehören die sehr wohlgeordnete, und NN seltenen Büchern reichhaltige Bibliothek, Der Probst hat den 2ten Rang in dem Prälaten» stand, und seit dem das Chorherren Stift zu St. Pölten erloschen ist, ist der zeitliche Probst in Klosterneuburg oberster Hofcapcllan. Im Jahr 1790 wurde das Stift wieder zu Aufbewahrung der Erzherzoglichen Krone be» stimmt. In der Cliftkirche ist der Plafond von Altemonte , das Hochaltarblatt von Schmied, und die Settenaltärc sind thetls von Strudel, theils von Bellntter. In der unteren Stadt ist das Pontoniers Bataillon gelegen, und zwar in dem Gebäude, wovon Fürst de Ligne Besitzer war. Der obere Bczitk der Stadt zählt rtzZ Häuser und 122! See« len mit Jnbriff der Geistlichkeit; der untere Bezirk hingegen 269 Häuser und 1805 See¬ len. Beyoe Pfarren gehören zu dem hier gele¬ genen Stifte. Mit der Pfarre im oberen Be¬ zirk ist das Decanat verbunden, zu welchem gehören : 8) die Pfarren zu Burkersdorf, Dornbach, Grinzing, Heiligenstätt, Herren, als, Hietzing, Höflein, Hütteldorf, Jo- scphsdorf, Kahlenbergerdörfel, Kritzcndorf, Meidling, Marienbrunnen, Maucrbach, Neu kerchenfeld, Neustift, Nußdorf, Ober Döb¬ ling, Ottakring, Penzing, Preßbaum, Rein- Dörfel, Sievering , Währing, und Weidling. »>) Die Loealcapellanepen zu Baumgarten an der Wjxn, Gersthof, Lainz, Pötzleinsdorf, und Weinhaus. In Klosterneuburg ist ein doppeltes Forstamt, welches zu dem Waldamt gehöret. Am südlichen Ufer der Donau ist ein beträchtlicher Schiffswerft, 176z am '4 Ap. war- L68 wurde hier die erste, von dem Baumeistex Eh'ich Achsberg erbaute Fregatte vom Sta¬ pel gelassen. Lotti^flbru^", ein Pfarrdvrf mit einem Schloß, hinter Draßkirche im Landgerichte RauhcN- sicin. im Decanat Baden. Rranichberg, odr Ganirberg. ein Dorf mit einer Lvcalcapcllaney, j,n Landgericlit Neun¬ kirchen. Die Kirche gehört nach Kirchberg am Wechsel. Rritzendorf, ein Pfarrdorf an der Donau, ei» Landgericht, im Decanat Klosterneuburg. Das Gut ist ein Eigenthum des Stiftes Klo- stexaeiiburg. Rrumbach , ein Markt mit einem Schloß, Land¬ gericht und Pfarre, am Wasser Krumbach, im Decanat Kirchschlag. Vührliuy, oder Kirlmg, ein Pfarrdorf, aM Bache gleiches Hamens, im Landgericht Bur¬ kersdorf, im Decanat Klosterneuburg; wel¬ chem Stifte die Pfarre gehört. RührlinyBach entspringt im westnordlichen Ge- birg, im sogenannten Ziegclmoos , und Win- dischhstkten; er nimmt seinen Lauf nach dem sogenannten Doctorhof, von da nach dem Dorf Kührling, kömmt durch ein enges Thal nach Klosterneuburg , welchen Ort er in den o- Heren und unteren Bezirk theilet. Er erhält Zuflüsse von den Bächen Hagersftld, Hagen¬ thal ec. Wahrscheinlich stehet dieser Bach mit der Wien in Verbindung, denn als diese 1785 aus ihrer Quelle brach, schwoll auch der Kühr- ltngbach so fthr an, daß er in allen Gegen¬ den, die er durchstreicht, viele Verwüstungen angcstellk hat. Das DerfKührling wurde hart mitgenommen, auch in dem untern Bezirke 26- in Klosterneuburg stiftete er viele Verwüstun¬ gen. Das ba gelegene Badhaus, nebst je¬ nem mit der Nummer haben sehr gelit¬ ten. Jedoch blieb der obere Berstk von Ver¬ wüstungen unbtschädigk. Der Fluß ergießt sich im unteren Bezirk in die Donau. Laab , ein Dorf mit einer Pfarre und Decanat, südwestwärts vsn Wien , hinter Kalksburg im Landgericht Burkersdorf. Nach den angcstell- ten Versuchen enthält das da gelegene Bad kein Mineralwasser. Zü diesem Decanat ge¬ hören .» s') die Pfarren Achau , Atzgerdorf, Bertholdsdvrf, Biedermannsdorf, Brunn «m Gebirge, Enzersdoi f, Hennersdorf Himberg, Jnzersdvrf, Laach, kachftnburg, Lanzcndorf, Liesing, Mauer , Medling, Neudorf, Eimering , Vöscndorf. b) die Localrapellaneyen zu AitMannedorf, Breiten» furt, Briel, Gißhüdcl, Hehcndorf, Kalks-- -burg, Kaltenleutgeb - und Rodaun. x,n Pfarrdorf, zwischen Roth Neu-- stedel, und Lanzendorf, im Landgericht Lco- poldsdorf, im Decanat Laab. Laach wird in das obere und untere Dorf abgesondert. Die hier befindliche Mineralaber öffnet sich in einem Brunnen des Pfarrhofcs. Es soll, da es sehr seifcnreich ist, bey Küchen-und Lcinwaudwälche treffliche Dienste leistem Es soll auch dienen bey erschöpften Theilen des Leibes, in Lähmungen , Bleichsucht, unordent» kicher Monathreinigung rc. Das untere Dorf in Wi E^^llkhum der Johannitercommcndr kachsenbury , nach andern Laxenburg, ei« Markt, mit einem landesfürstlichen Schloß, k»»d Pfarre, südwestwärts 2 Meilen von Asien/ im 27s im Decanat kaab. Der Markt ist dem lall- dcssürstlichen Schloß unterthänig. Man setzt den Bau desselben in das Jahr rzyi- Da seit vielen Jahren der k. k.^Hof, wo nickt immer, doch größrentheils in den Sommer» nonathen, das Schloß bewohnt; so haben , einige von dem Hofstaat ansehnliche Gedän- de zu ihrer Wohnung Herstellen lassen. Hier ist der Pvstwechsel zwischen Wien und Wind» passing. Die Strasse führt nach Oedenburg» Auch ist hier der Sitz der landcsf. Falkncrcy» S. Lachsenburg im Hten Band des politifchell Codex. Lainz , ein Dorf mit einer Lokaclapcllancy iK Thüle hinter dem Schönbrunner Berge, iM Landgericht Gt. Leit. Die Pfarre gehört nach Penzing. An diesem Gute hat Lheil die Skif» tung des erloschenen St. Barbar Convicts is Wien. Landgerichte sind in diesem Viertel diese, als- Aspang, Baden. Bertholdsdvrf, Bruck «ri der Leitha,-, Burkersdorf, Eben» furch, Oraßkirche, Fischau, Gumpoldskir» che, Guntersdorf, Guntramsdorf, Gaten» ftein, Haimburg, Klosterneuburg, Krumback, Leopoldsdorf, Männersdorf, Et. Margare» the am Moos, Mauer, Medling (Burg) Medling (Markt), Merkenstcin, Neudorf/ Neuhaus , Neunkirchen , Neu Lengbach , siadt (ehmahls Bißthum), Neustadt ( Statt), Oder Waltersdorf, Petronell, Pottendorf, Rauhenstcin , Rohrav an der Leitha, Säm hersdorf, Schönau, Cchwaborf, StarheM» berg-Piesting , Tra-utmannsdorf, Trübes- winkel, Truman, Es» Veit, Wolfsthal/ und Iwemendorf Land- L7L Landstrasse, eine Vorstadt, innerhalb der Li¬ nie Wiens vor dem Stubeuthor. Lcinzendorf, ein Pfarrdorf an der Strasse nach Mödling, im Landgerichte Ebersdorf, im Decanat Laab. Das hier gelegene Fran- ciscanerkloster versteht die Pfarre. Der Ort wird in das obere, in das miktere, und un¬ tere Dorf abg'.rheilt. Im oberen Dorfe ist das angcfährre Kloster nebst der Pfarrkirche, zu welcher häufig gcwallfahrket wird. Ink initteren Dorfe sind das Schloß und ein Brauhaus gelegen. Ltznzenkirche, ein Pfarrdorf im Landgerichte Neuhaus, im Deeanat Neustadt. St. Laurenz, ein Pfarrdorf, am Schneeberg, im Deeanat Neunkirchen. Er. Laurenzeryrund, innerhalb der Linie Wiens vor dem Karncrthor. Leitha, ein Fruß , er kommt aus der Schwar¬ za, welche sich b y Erlach , unterhalb Pikten mit dem Trafenbach vereint , und da den Namen Leitha annimmt. Leithahery, ein Gicuzgebirg, dessen Lage ost- südwäris ist. Lombok), ein Amt, mit einer Lokalcapellaney, in der Herrschaft Kirchschlag, im Gebirge hinter S rickeiberg, im Landgerichte Neustadt. Leoberstzoief, s. Loibersdorf. Leapsldstadt, 'ine Vorstadt, nordwärts von ber Stadt Wien gelegen. Lt-rchenfeld s. Alt Lerchenfeld; Neu Lerchen» seid. Lichtenech, xjn Pfarrdorf, hinter Stickelberg, im Landgerichte Neuhaus, im Deeanar Kirch» schlag. Lichq »72 Lichteistein, ein Bergschlcß und Herrschaft des Frevherrn von Penkler, südwärts von Wien , an der Sri affe nach Enzersdorft Das Schloß wird in das alte und neue ab- getheilt, und beydc sind mit der Burg Möd- ling , wozu auch das Landgericht gehört, verbunden. Lichtenrhal, ein Freygrund innerhalb der Li¬ nie Wiens vor du» Schotrenthori Lichtenwör'rh , (Lichtwcrdcr) ein Pfarrdorf¬ an der kleinen Frscha / im Landgerichte Biß« thunt Lsteustadt, im Decanak Neustadt. Liesing, s. Ober r. Licsingt Loibersdorf, ein Markt, mir einer Pfarre - an der Triesting, in der Herrschaft Enzes- feld, im Landgerichte Rauhenstcin / und De¬ kanat Pottenstein. Lokalcapellaneyen, — Diese sind: Arbeskhal- Altenmarkt, Altmannsdorf, Baumgarten, Breitenfurch,,Briei, Dornan, Ebergässing, Gersthof, Geschaid, Günscloorf, Gißhübel, Hafnerberg, Hetzcndorf, Kalksburg, Kal« tenleurhgeben, Kranichbcrg, Lainz. Lembach- Matzendorf, Maycrsdorf, Pötzleindorf, Re- gelsbrunn, Reismarkt, Rodaun, Sarasdorf- Schönau, Schoß, Sebcnstein, Cittendorf, Cteinabrückel, Sülz, Trattenbork, Wol- xersbach, Wampersdorf, Weinhaus , Wir- stach, Wollersdorf, Wölfling, und ZwölfaDng. Magdalenegtund, ein Do.f innerhalb der Li¬ nie Äi nS vor dem Carrerthor. Männersdorf, ein Markt, mit einem Schloß, Landgericht, und Pfarre am Leithaberg, >uk Dccanat Wcigelsdvrf. Der Ort gehört zu^der k. k. Fam'lieicherrschaft Scharfenecl. DaS kiesige Gesundbad wird wenig mehr besu¬ chet; 27z Äet; jetzt macht den Ort merkwürdig die hier befindliche Fabrik in Leonischen Maa¬ ren, wovon der Niederleger Anton Schwarz- leithner Inhaber ist. Das Waarrnlager ist in Wien am 'Hof N. 300. Gt. Margarethe , ein Dorf mit einem Schloß, Brauhaus und Pfarre, innerhalb der Linie Wiens vor dem Karntnerthor. St. Margarethe am Mobs, ein Pfarrdorf Mit einem Schloß und Landgericht hinter Schwechat, im Decanat Ftschament. Maria Brunn, (Marien Brunnen) ein Pfarr¬ dorf an der Wien, an der Poststrusse nach Linz, im Landgerichte Burkersdorf, und De- canat Klosterneuburg. Das hier gelegene Augustincrkloster B-arfüßerordens versteht die Pfarre. Zu dem in der dasigen Krrche befindlichen Marienbild wird häufig gewall, fahrtete An diesem Orte, welcher mit Ha¬ dersdorf vereint ist, vermischt sich der Mau- «rbach mit d-r Wien. Maria Zülf (Marienhilf) eine Vorstadt vor " dem Burgthor. Maria ^Schutz (Marienschutz) ein Pfarrdorf am Sämmering, im Decanat Neunkirchen. Maria Zell (Klein Marienzell) ein Pfarrdorf / an der Straffe »ach Marienzell in Sceyer- illarkt, im Decanat Pottenstein. Das hier gelegene Bsnedirtinerstlft ist erloschen, und die Aoministration über dessen Güter führt das Benebictincrstift zu Kreinsmünstcr, in» dandc ob der Ens. Das Foisiimt in Ma- ttenzell steht unter dem Waloförster zu Et^ . Locona. Matz-lBdorf, ein Freygrund innerhalb der Lt- Nie Wiens. S Mä- »74 Matzenbors, ein Dorf mit einer'LokalcapMe ney im Landgerichte Nauhenstcin, im Dcca- nat Pottenstein. Mauer, ein Pfarrdorf, mit einem Schloß und Landgericht, an der Strasse nach Schönbrunn, im Deeanat Laab. Die Herrschaft war ein Eigcnthum des Jesuiten Collegiums in Wien; bey seiner Erlöschung kam es zum Studien» fund, und setzt ist Inhaber der Hofjuweliec von Mach. In dem hier gelegenen Schloß ist immer ein Grcnadierbataillon von der Garnison in Wien einquarticrl. Die hiesige Kirche war vormahlS eine Filial von Atz- gersdorfl Vor ungefähr zo Jahren hat Herr von Zeilcnthal, damahliger Inhaber der Kattnirmanufactnr in der Thurmmühlt den Versuch zum Krappbau gemacht. Mauerbach, ein Fluß; er kömmt aus dem westsstdlichen Gebirge des Wicnerwaldes, von hier ist sein Lauf nach dem Dorf Mau¬ erbach, Hadcrsdorf, und Marienbrunn, wo er dicht an der dafigen Klostermauer v.or- über fließt, und in gerader Linie sich in die Wien begibt. Auch dieser Fluß steht mit der Wien in Verbindung, wie dieses die im Jahr 1785 erfolgte Uiberschwemmung gezeigt hat« Mauerbach, oder das AllerhcUigenthal, ein Pfarrdorf, am Fluße gleiches Namens, s Meilen südwestwärts von Wien hinter Ha» dersdorf. in einer waldigten Gegend gele¬ gen. Die hier 1782 erloschene Karthaus ward lziz gestiftet. Das Pfarrdorf har gentlich den Namen Allcrhciligenrhal; hier stand vormahls ein Schloß, welchs cinKam- Mergut war. Jetzt ist hier ein Siechenhaus, worin» Arme aus Wien ihre Verpflegung «r- Z75 erhalten. Die erste Stiftung (rgi4) war für Arme gewidmet, zu deren Verpflegung der Stifter Mönche aus dem Orden des h. Bruno bestimmt hat. Allein rz88 gefiel cs denselben das Svital in eine Karthaus nm- zuändern , und zu ihrer Erhaltung die Ein¬ künfte der angeführten Stiftung zü nehmen« Der Ort zählt bcy 20 Häuser. Derselbe hat bey der 178) eröffneten Wasserquelle un¬ gemein gelitten. Das Wasser stieg anfäng¬ lich nur 2 Schuh hoch; sobald der Mühl¬ bach ausbrach, stieg die Höhe des Wassers auf einige Klafter; der fest gebaute Pfarr- Hof stürtzte ganz ein; im Spital sind 2 Frauen und ein Kind ertrunken, auch der Kühstall Les Müllers wurde ein Raub der Fluthen, worin eine Magd und 2 Kühe ihren Lod fanden. Das Wasser in dem 12 Schuh brei¬ ten , und io Schuh hohen Mühlgraben er¬ reichte die Höhe von 9 Schuh. Nkapersdorf, ein Dorf mit einer Lokalcapella- ncy, im Gebirge, westwärts von Neustadt, ini Landge'ichle am Steinfeld. Nkedliny (Zurg) ein altes zerstörtes Berg- schloß, Meile westwärts hinter dem Mark¬ te Mödling , in der sogenannten Klause. Im raten , und noch um die Mitte des izten Jahrhunderts haben Erzherzoge von Oest¬ reich hier refidirt. Vor ungrfehr 20 Jahren habe ich diesen Berg bestiegen; es waren damahls noch einige Kammern mit halben Tbären zu sehen; die vorhandenen Mauern jagten sehr ^gri der Festigkeit des ganzen Schlosses. Die Ungern h.rbcn es noch vor dem fetzten Drcenninm des l^ten Jahrhundert» besessen, Markgraf Leopold, der Sramm« S » »arell 276 Vater des Babcnbergifchen Hauses nahm es ihnen ab. Die Aussicht ist hier ungemein prachtvoll, überhaupt ist die Gegend rcitzend. Die alte Burg Medling macht jetzt mit Lich¬ tenstein eine Herrschaft, wovon, wie schon gesagt worden, Fr. yhcrr von Pcnklcr In¬ haber ist. S. Lichtenstein, MedUny, ein landcsfürstiichcr Markt mit ei¬ nem Landgerichte > 2 Meilen südwärts von Wien, im Gebirge. Die hier befind¬ liche Pfaire gehört in das Decanat Laab» Das Patronatsrccht übt seit 1754 der , Erzbischof in Wien aus. Das Kapuci- nerkloster ist erloschen» Hier ist eine Manns factur in Musselin rc. Meidling, ein Pfarrdorf ast der Wien, un¬ terhalb Schönbrunn, im Landgerichte Wien, und Decanat Klosterneuburg. Meidling zählt 42 Häuser , und ist ein EigeNthum des Stifts Klosterneuburg. Die hier gelegene Kirche war vormahls ein Filial von Penzing, in der Folge war sie zur Lokaktapellancl) be- - stimmt, jetzt aber ist sie eine Pfarre. Das hier gelegene Gesundbad wird gewärmt / und wird in Verstopfungen , Gelbsüchten, rc. gebraucht- Mmkendorf, oder Mönchendorf, ein Pfarr¬ dorf an der Strasse nach Oedenburg, in» Landgerichte Trumau, und Decanat Baden» Mitterndorf, ein Pfarrdvrf, im Landgerichte Säubersdorf, und Decanat Weigelsdorf. Mönchkirche, ein Pfarrdorf, an der Grenze gegen Ungern, im Landgerichte Aspang , und im Decanat Kirchberg am Wechsel. Moovbruttn, ein Pfarrdorf an der Piesting/ im Landgerichte Echwadorf und Decanat Weigelsdorf. Mut, -77 Murmanvsdsrf, ein Pfarrdorf km Gebirge, westwärts von Neustadt, im Landgerichte Fischax am Steinfeld und Decanat Neu¬ stadt. Aadelburg , ein Fabrikork, ostwärts von Neu¬ stadt, im Landgericht Neuhaus. Der Ort bat seinen Namen von der hier unter Carl Vl. angelegten Fabrik in Nähnadeln , die ihre erste Existenz in der sogenannten Winkelmühle erhielt. 1756 ward mit dieser Fabrik die Fabricakur, Kupfer in Messmg zu verwandeln verbunden, und alle Gakkun» gen von Waaren von diesem Metall (Messing) zu erzeugen. Es befinden sich hier bey 6s Beamten Wohnungen. 1764 ist noch eine Fingerhutmaschiene hinzu gekommen. Der Hof hat indessen das ganze Werk dem Graf Theodor Battyany überlasse» , welcher es noch treibt. Die Niederlage der Waaren die¬ ser Fabrik ist in Wien in der unteren Dreu- ncrsirasse Nro. 1154. Der Stand der Fa¬ brik war 1785 dieser: an Materialien hat man verarbeitet 90 Zentner Kupfer, 164s Zentner Galmey zu Nähnadeln. Hierzu wur¬ den verwendet goo Stück Schmelzciegel , 14^20 Stüber Kohlen, 41 Zentner Bley, Und n Zentner Zinn. Der Deknt bestand in 297 Zentner Meßing, und zso Zentner Guß, waaren von verschiedenen Gattungen, alS F'ngerbüte, Fuhrmannsringe, Glocken , Leuchter, Schellen, Draht rc. "Pwan, ein Freygrund innerhalb der Linie . n?' vor dem Burgthor. sreudeckerhof, oder N'Uldeckcrgrund, ein Dorf, m kichtenwerth, Mutmannsdorf,Piesting, Scheuchenstein, The- restenfeld, Waldeck, Weidmannsfeld, Wet- kersdorf, und Zillingdorf. b) die Lokalca» pellaneyen Mayrsdorfund Wir flach. In Neu¬ stadt ist der Postwechsel zwischen Günseldorf und Neunkirchen. Neustä-ter Haid , s. Theresienfeld. Neustift, rin Freygrund innerhalb der Linie Wiens vor demBurgthor. Neu Waldeck, ein Bergschloß mit einem se- henswürdigcn Garten, westwärts von Wien, im Landgerichte Burkersdorf in der Pfarre Dornbach. Der Inhaber des Ortes ist der Deldmarschall Graf Lacy. S. Dornbach. Ntkolvdorf, Niclasvorf, ein Dorf innerhalb der Linie Wiens vor dem Carnerthvr. Nußdorf, ein Pfarrdorf, westnordwärrs von Wien im Landgerichte und Decanat Kloster¬ neuburg. Hier ist ein Cremortartari - und Weincßizfabrtk. S 4 Mber Obeh Vuchberg , rin Pfarrdorf, gegen di« ungertsche Grenze , im Decanat Neun- fjrchen. Ober Egyertzorf, ein Pfarrdorf an der L i- ' tha, im Landgerichte, und Decanat Neustadt- Hier ist eine Papiermühle. Oder Gestein, ein Pfarrdorf, an der Donau, im Landgericht Burkersdorf, im Decanat Klosterneuburg. Ober Liesing, ein Pfarrdorf, mit einem Schloß , am Fluß gleiches Namens , süd¬ wärts von Wien, im Landgerichte Wien, im Decanat Laad. Von dem Orte, vormahls ein Eigcnthum des Chorherren - Stifts St? Dorothee in Wien, ist jetzt der Hofbuch¬ drucker Hr. von Kurzböck Besitzer. Ober Waltersdorf, ein Pfarrdvrf mit einem Schloß, und Landgericht, im Decanat Ba¬ den , hinter Draßkirche. Ottakring, ein Flüßchen; es kömmt aus dem westsüdlichen Gebirg, stießt nach Lcrchenfeld und fällt in Wien am Glacis an der Rove- retancrgaffe in die Wien, Ottakring, ein Pfarrdorf, westwärts von Wien, vorder sogenannten Lerchenfelder Linie, iM Landgericht Wien, im Decanat Klosterneu¬ burg. paprbach (Sayrbach) ein Pfarrdorf an der Schwarza, im Decanat Neunkirchen- Penzing, ein Pfarrdorf / südwestwärts von Wien, an der Strasse nach Linz, im Land¬ gericht St. Veit, im Decant Klosterneuburg- Hier ist eine schenswürdige Manufaktur i» Seidenbändcrn. St. Peter am Neuwald, eine Lokalcapellaney im Decanat Kirchberg am Wechsel. -8r Hevnitz, cin Pfarrdorf, unter dem Gey'berg, im Landgericht Merkenstein , uud Dccanar Pottenstein. Die Kohlbrennerey ist hier be- trächtijch. Petronefl, ein Markt, mit einem Schloß , Landgericht und Pfarre, an der Strasse nach Preßburg, im Dccanat Haimburg. Die Herr- schgft iss ejn Majorat der gräflich Traunischen Familie« Pfaffstarten, ein Pfarrdorf an der Strasse nach Dadey, im Landgericht Truman , im Dekanat Baden. Pfarren jn diesem Viertel sind folgende , als : Pfarr Achau, Alland, Arbesihal, Aspang, Ltzgcrsdorf, Au; Bromberg , Bachfurt , Baden, Berg, Bertholdsdorf, Biedermanns- Lorf, Brunn, Burkersdorf; Dorndach, Drey- ssätten; Ebenfurkh, Ebrcichsdorf, Edlitz , Eggcndorf, St. Egid, Enzersdorf, E<-zes- feld; Feistritz, Fischamend, Fischau, Furt; Gaden, Gainfahrcn, Gallbrunn , Ginftls- dorf, Glocknitz, Götzendorf , Grillenbcrg , Grinzing, Grünbach, Eumpoldskirche, Bun- teramSdorf, Gutensicin; Haimburg , Has- lau, Haßbach, Hcüigcnkreutz, Heiligcnsiadt, Hennersdorf, Herrenals , Himberg, Hi» tzinq , Hvchneufirche , Hoch Wv'kcrsdorf, Hof, Holarn,Holctann, Hornstein, Hunds¬ heim, Hütteldorf; Jnzersdorf, St. Johann, Joftphöberg; Kahlenbergerdörftl, Katzels- dorf, Kirchau, Kirchbühl, Kirchschlag , Klamm, Klosterneuburg , Koctingbrunn, Kri- tzendorf, Krumbach, Kührling; Laab, Laach, Lachftnburq, Lanzcndorf, Lanzenkirche, Laurenz, Lichtcncch, Ljchtenwörth, Loibcrs» dorf; Männersdorf, St. Magarrtha, Ma- S ria -32 ria Brunn, Maria Schutz, Maria Zel! , Mauer, Mauerdach , Medliyg , Meidling, Minkcndorf, Mitterndorf, Mönchkirchen , Msosbrunn , Mutmannsdorf; .Neudorf, Neu Lerchcnfeld, Neunkirchen , Neustadt, Nußdorf; Ober Waltersdorf, Ottakring; Payrbach, Penzing , Perniy , Petronell, Pfaffstätten, Piesting, Pischcldorf, Pötten» dorf, Pottenstein, Pottfchach, Prim, Prel- lenkirche, Preßbaum, Priglcs, Putten; Natt, Rauhenwart, Reindörfel, Reisenberg, Ruhr, Nohra u; Salenau, Echarndorf, Scheibiing- kirche, Echcuchenstein, Echänau , Schott¬ wien , Schwächat, Schwadorf, Schwarza, Schwa; zau, Schwarzenbach , Seibersdorf, Simouing, Sivering, Stipneustedel, Sulz, Gumaretn ; Tattendorf, Lheresienfeld , Thernbcrg , Teutfch Brodersdorf, Traut» mannsdorf, Triebrswinkel, Lrumau; Unter Waltersdorf; Sc. Valentin, St. Veit,, Väsendorf; Währing , Waldeck, Weidling, Wetdmannsdorf, Wicnerherberg, Wicsmatt, Wolfsthal, Wüifflcinsdorf; IiUingdorf, und Zöbern. Piesting, ein Fluß, entspringt im Gebirge hinter Gutenstein, nimmt den Lauf nachLoi* bersdorf, und thetlet stch bey dem Markt Thalenau in 2 Arme, deren einer sich west- nortwarts dehnt, und den Namen Kalten¬ gang annimmt; von hier ist der Lauf nach Himberg, wo stch die Triesting m;c ihm vereint , bey Schwächat verbindet er sich mit dem Fluß gleiches Namens. Der an¬ dere Arm wendet stch ostwärts , und vereinigt sich bey Grammetneusiebel mit der ZisUM. Piesting, s. Unter Piesting, pr» e— 28Z pischeldorf (Luschendorf ) ein Pfartdorf im Landgericht Schwadorf , im Decanat Wei- gclsdorf. poststationen im diesem Viertel sind diese r a) an der Poststrasse nach Osten: Schwechat 2 Meilen; Fischamend a; Reqelsbrunn 2; und Teursch Ailcnburg 2. b) an der Poststrasse nach Ostsüden: Lachsenburg 2 ; r) an der Poststrasse nach Süden: Neudorf 2; Günsel¬ dorf s ; Neustadr 2 ; Neunkirchen 2 , Schott- Wien 2. d) an der Posistrasse nach Westen r Burkersdorf 2. Mitten, ein Markt, mit einem Schloß, einer Pfarre, im Landgericht Neustadt, im Deca» nat Neunkirchen, südwärts von Neustadt. pottendorf, ein Pfarrdorf mit einem Schloß, und Landgericht am Reisenbach, im Deca- nar Wengelsdorf. Die Herrschaft ist ein Ei- genthum des GrafGudacker Starhemberg. Pottenstein (Bodenstcin) ein Markt mit einer Pfarre, und Decanat im Landgericht Merken- stein an der Triesting. Hier ist die bekannte Klingenfabrik, welche 1760 von Hr. Steiner, welcher sich zur evangelischen Religion bekannt hat, angelegct worden ist. Zn dem Hier befindlichen Decanat gehören: s) die Pfarren Enzesfeld; Furt; Grillcnberg; Gutenstein; St, Korona; Lcobersdorf; Mariazell, Per- nrß; Rohr; Salenau Schwarza ; Et, Veit an der Triesting; l>) die Lokalcavella- neyen Alrenmarkt; Vornan; Neuhaus; Schö- uau; Wollersdorf, und Wopfing. pottschqch, kin Pfarrlwrf gegen die Schwarza, im Landgericht und Decanat Neukirchen- prein, (Brein) ein Pfarrborf, hinter Schott- wirn, im Decanat Neunkirchen. PL- M pörzelsdorf, in gemeinem Leben Pötzleinsiorf, mit einer Localcapellaney, hinter Weinhanf. Die Kirche gehört zur Pfarre Währing. prellenkirche, ein Pfarrdorf, an der Leitha, im Landgericht, »nd Decanat Halmburg. prestbaum, ein Pfarrdorf im Wienerwald, südwärts von Burkersdorf, im DecanatKlo¬ sterneuburg. Das Dorf Preßbaum gehört zu dem f. k. Waldamt, und wird von sogenannten Waldhüttlern bewohnet. prigles, Prüglitz, Brückleins, ein Pfarrdorf zwischen Neunkirchen und Glocknitz, im Land¬ gericht und Decanat Neunkirchen. Raderuu, ein Dorf, mit einem Schloß, kotgl- cap 'llaney and Gesundbad, westsüdwärts von Wien im Landgericht Berrholdsdorf, im De? canak Laab, Die Herrschaft ist ein Eigen» tham des Hrn. Grafen von Fuchs. In dem hiesigen Gebirge bricht schöner Marmor. Ratten, Nach, auf der Räch, ein Pfarrdorf, westwärts von Glocknitz, im Decanat Kirch¬ berg am Wechsel- Rauhenstein, ein Landgut mit einem Schloß und Landgericht, dicht an der Stadt Baden im Distrikte glciches Namens. Der Besitzer dieser Herrschaft ist Baron vouDoblhoff. In dieser Gegend bricht schöner Marmor. Rauhenwarr, ein Pfarrdorf, im Landgericht Schwadorf, im Decanat Fischamcnd. Regelshrunn, eine Lokalcapellaney, im Land¬ gericht Schwadorf und Decanat Haimburg. Reichenau, eine Herrschaft mit einem Schloß, geg^n den Ursprung des Schnecbergwassirs, jm Landgericht Neunkirchen. Hier sind Et- ftnwerke. Die Herrschaft gehört dem Stift Neuberg in Stepmnark. Rein- L8Z Remöorfek, ein gräflich Meraviglisches Dorf ün der Wien mit einer Pfarre Meile ostsäd-- lich von Wien im Dekanat Klosterneuburg. Die Einwohner leben größkentheils von der Viehzucht und dem Gartetigrunb^ Reifenberg, ei» Pfarrdorf im Landgericht Cäu» bersdotf,im Dekanat Weigelsdorf. Reisen,markt, ein Dorf nut einer Localcapella» . ny , im Dekanat Badem Rcw'voey, eine Vorstadt innerhalb der Linie von Wien- Rieherbery, hinter Burkersdorf und Gablitz <4 Meile westlich von Wien. Dieser Berg ist die Grenze zwischen den Vierteln unter und ob dem Wicnerwald an der westlichen Seite von Wien- Rohr, ein Pfarrdorf/ im Landgericht Guter» stein, im Decanat Pottenstein. Rohrau, ein Markt mit einem Landgericht und einer Pfarre - östlich von Wien, oberhalb Bruck an der Leitba, im Dekanat Haimburg. Die Herrschaft hat den Titel einer Baronie Und ist ein Mchoratgut des Gräflichen Hau¬ ses Harraclu Rostau, ern Dorf/ innerhalb der Linie von Wien. Rorhehof, innerhalb der Linie von Wien, vor dem Burgthor. Valena cjii Markt mit einer Pfarre an der Wststrasse nach Neustadt, im Decanat Poktcn-- stcin. Daraedorf , Localcapellaney, hinter Sticks- neustedel, an der Leitha, IM Decanat Haim- burg. ar dors, ein Pfarrdorf, in der Herrschaft Ätchratl, in, Dekanat Haimburg- , .. VT-W--^ Z86 Scheidlmtzkirche, ein Pfarrdorf jm Landgerichk Aspang, im Decanat Kirchberg am Wechsel« Scheuchensteiu, ein Pfarrdorf, im Landgericht Fischau, jm Decanat Neustadt. Schneeberg, ein hohes steiles Gebirg, westsüd» lich von Wien an der Straffe nach dem Sämm« «ring , im Landgericht Gutenstein. Es macht die Grenze zwischen dem Viertel ob und unter dem Wienerwalde, dann auch mit Stey- «rmark. Dieses Gebirg ist reichhaltig an aro« malischen Kräutern. Schossern, ein Pfarrdorf, im Decanat Kirch¬ schlag. Schönau, ein Pfarrdorf mit einem Schloß und Landgericht, an der Triesting, im Decanat Kirchschlag. Der in Schönau befindliche Ni- hertcich ist der einzige im Lande. Von der Herrschaft ist Baron von Penkler Btsitzer. Schönbrunn, ein landesfürstltches kuüschloß, Meile südwestwärts, von Wien. Der hier herrlich angelegte Lustwald , der Thiergarten, und das Gloriett, sind sehenswürdige Dinge. Schottwien, (auch Schaidwicn,) ein Markt mit einer Pfarre am Fusse des Sämmerings, ro Meilen von Wien, im Nmstädtcrdistrikt lm Landgericht und Decanat Neunkirchen. Hier ist der letzte unterenserische Postwcchscl an der Strasse nach Steyermark. In dieser Gegend wird häufig Gpps gewonnen, auch bricht schöner Marmor. Schwächst, ein Fluß, welcher sein en Ursprung jm westsüdlichen Gebirge von Wien hat. Er nimmt seinen Lauf nach Rauhenstein und Baden, von hier wendet er sich nördlich »ach Lachscnburg, vermischt sich oberhalb Lanzen- Lorf Mik dem Kalte nganz, theUt sich »wischen 287 Ebersdorf und Zwölfaping in zween Arme und begibt sich bey Mannswerd in die Do» nau. schwächst, ein Markt mit einer Pfarre, öst¬ lich 2 Meilen von Wien, an der Strasse nach Ungern, mit einem Postwechscl, im Landge¬ richte Ebersdorf, im Decanat Fischamcud. Man sehe Thurmmuhl. Behrvatzorf , (Schwanndorf) ein Pfarrdorf, südostwärts von Wien. Die Herrschaft hak ihr eignes Landgericht. Schwarza, ein Fluß, entspringt im Schnee¬ berg , fließt östlich nach Glocknitz, von hier ist der Lauf nach Neunkirchen, bey Schwar¬ zenau theilet er den Ort insTheile; der Arm der sich hier nördlich wendet, hat den Namen Fehrbach und vermischt sich bey Neustadt mit der Filcha; mit dem Arm, der sich östlich wendet, vereint sich der Fluß Trasenbach, und nimmt dem Namen Leitha an. Schwarza ein Pfarrdorf, im Landgericht Gur tcnstein, im Decanat Pottenstein. Bchn arzau, ein Markt mit einer Pfarre, hin« ter Neustadt an der Schwarza im Landgericht Neustadt, im Decanat Neunkirchen. Schwarzenbach, ein Markt mit einem Land- gcrie- k und P'ürre, ostfüdlkch von Wien, an der Grenze, im Decanat Kirchschlag. Zameri' y, ein sehr hohes und steiles Gebirg, die bekannte Scheidewand zwischen dem Lan¬ de unter der Ens und Steyermark. Die hier gelegene Strasse hat Kaiser Karl Vl. im Jahr »7^8 mit beträchtlichen Kosten herstel- Der Sämering ist wahrscheinlich rin Theil des Schneebergs. T- S88 Sebenstein, eine Lokalcapellaney, hinter Neu- stadl an der Trasen, im Decanat Neunkir» chen. Die Herrschaft, ein Eigenthum des Herrn Grafen von Pergen, hat ihr eigenes Landgericht. Seibersdorf- ein Pfarrdorf, im Decanat Wei- gclsdorf. Die Herrschaft hat ihr eigenes Landgericht. Siedenbrnrnenwiese , innerhalb der Linie von Wien vor dem Carnerthor. «Siebeohireen ,(Siebenhücher) eine Lokalcapella- ney hinter demWienerbcrg, im Decanat Laak an der Poststrasse nach Dcaßkirche. Giechenals, eine Gegend innerhalb der Linie von Wien gegen die Währingerlinie« Simeri 'y, s. Simoning. Simoning, im gemeinen Leben Simering, eist Pfarrdorf, östlich r Meile von Wien ander Poststrasse nach Schwächst, im Landgericht Ebersdorf, i n Decanat Laab. Hier ist eine Bierbrauerey. Sivering, «in Pfarrdorf, wird in das obere Und untere, abgetheilt. Seine Lage vost Wien ist nordöstlich am Gebirge, im Land¬ gericht und Decanat Klosterneuburg. Sittendorf, (Siegendorf) eine Lokalcapellaney, im Landgericht Rauhenstein, i.n Decanat Baden. Sooß, Schoost, «ine Lokalcapellaney, im Land¬ gericht und Decanat Baden. Spitalberg, ein-Freygrund , innerhalb der Li¬ nie von Wien vor dem Burgthor. Stein am Ärückel, eine Lokalcapellaney , in der Herrschaft Enzesfeld mit 6 einschichtigen Häusern, im Landgericht Rauhenstein, imi Decanat Pottenstein. STüHKsn 28- BtiMeusteLel, ein Pfarrdorf, im Landgericht Trautmannsdorf, und DecanaL Haimburg. Sulz, eine Lokalcapellancy, im Landgericht Burkersdorf, und Decanat Baden. «umerein, eine Marktpfarre, am Leithaberg im Landgericht Scharfencck, im Decanat Wei- gelsdorf. In dieser Gegend ist ein beträcht¬ licher Steinbruch. Gtrozischergrun-, innerhalb der Linie von Wien, vor dem Burgkhor. Tattendorf, (Tetendorf) ein Pfarrdvrf hinter Draßkirche, im Decanat Baden. Thalern, ein Gur, wovon bas Cisterztenfer Stift Heiltgenkreutz Besitzer ist, an der Post- strasse Draßkirche, im Landgericht Pumpolds- kirche. Theresrenfeld, ein landesfürstlicher Markt mit einer Pfarre, südlich von Wien , an der Post- straffe nach Neustadt, zwischen Salenau und Neustadt. Im Jahre 176z wurde die Ge¬ gend, die vormahls den Namen Neustädter- yaid hatte und ganz unkultivirt war, auf Ver¬ anlassung der höchstseligen Monarchinn Ma¬ rie Thereste einer Colonie aus Tyrol zur Kul¬ tur eingeräumet» Hier ist eine Waid, Plan¬ tage. Ferner befinden sich hier Pulvermühlen. Thernberg, (Dörnberg) ein Pfarrdorf, ostsüd- wärts von Wien, zwischen Stickelberg und Thomasberg, im Decanat Kirchberg am Wechsel. Teufelsmuhle, ein einzelnes Wirchshai's außer dem Wienerherberg im Landgericht Wien» Teutfti) Brodersdorf, s. Brodersdorf. Traskirche, s. Draßkirche. Erster Land. T Thurm- 2YW Thurmmühle, ein Mühlhof, bey dem Marks Schwächst, im Vruücrdistricte. Diesen Ort niackt die bereits in das ;zste Jahr hier ge¬ legene beträchtliche Kaktunmanufactur merk¬ würdig; man nennt sie im gemeinen Lebe« die Schwächatafabrik. Trattenbach, Trättenbach, eine Lokalcapella- ney am Fcistritzbach, im Decanat Kirchberg am Wechsel. Trautmannodorf, ein Markt, mit einem Schloß -und Pfarre, z Meilen ostwärts von Wien, an der Pvststrasse nach Ungern, im Decanat Haimburg. Die Herrschaft, ein Eigenthum des Fürsten Battyan, hat ihr eigenes Land¬ gericht. Triebcnwi.lkel, (Trübcswinkcl) ein Pfarrdorfe mit einem Schloß und Landgericht, westwärts der Poststrafse Draßkirche, im Decanat Va¬ den. Triestiny, ein Fluß, welcher seinen Ursprung westlich von Wien bey Kaumberg im Gcbirge- on der Grenze des Viertels ob dem Wiener--. Walde hat; sein Lauf ist nördlich nach Pot¬ tenstein, Loibersdorf, Fcffelau, vermischt sich bey dem Markte Himberg mit dem Kal¬ tengang , und fällt bey Kettenhof in di« Schwächst. Trumau, ein Schloß, Pfarre und Landgericht, ostwärts der Pyststrassc hinter Draßkirche, im Decanat Baden. «t. Ulrich ober» und untern Gutes , ein Frey« grund innerhalb der Linie von Wien. Unter Piesting, ein Markt, und Pfarre am Fluß gleiches Namens, im Landgericht Mer- kensiein, im Decanat Neustadt. Un- Änter Waltersdorf, ein Markt mit einer Pfarre im Landgericht Säubersdorf, im De» canat Weigelsdorf. Die Herrschaft hat den Titel einer Baronie. St. Valentin, ein Pfarrdorfan der Poststraffe nach Neunkirchen , im Decanat Kirchberg am Wechsel. St. Veit, ein Pfarrdorf mit einem ansehnli¬ chen Bergschloß und Landgericht, an der Wien hinter Hitzing, im Decanat Klosterneuburg. St. Veit an der Triesting, ein Pfarrdorf, im Landgericht Merkenstein, im Decanat Pot¬ tenstein. vöfendorf, ein Pfarrdorf, im Landgericht Wien, im Decanat Laab. Währiny, ein Pfarrdorf mit zoo Häusern, westlich von Wien, im Decanat Klosterneu¬ burg, die Einwohner leben meistens vom Wein¬ bau. Hier ist eine Wachsfabrik. Der Ort hat ansehnliche Häuser und wird im Som- , mer sehr häufig besucht. Wahrinyeryasse, eine Vorstadt innerhalb der Linie von Wien, vor dem Schottenthor. waldech, ej»r Pfarrdorf, westwärts des The- refienfeldes, im Gebrrg, im Landgericht Star¬ kenberg , jm Decanat Neustadt. tValdhütten (einzelene) 22g, im Wicnerwald im Landgericht Burkersdorf- Walpersbach , eine kokalcapellaney, hinter Neu¬ stadt; im Decanat Neunkirchen. lvampersdorf, ein Dorf, mit einer Lokalca- pellaney, ari der Leitha, im Landgericht Pottenstein, im Decanat Weigelsdorf. Werbung, ein Pfarrdorf, bcym Kahlenberg em Decanat Klosterneuburg. T - Weib- «92 weidlingerbach , hat seine Quelle rückwärts des Kahlenbergs, am Gebirge, wo er zwi- scheu dem K. Hirschbergen und sogenannten Hofrath Bosetischen Gebiethe hervorkömmt- Er strömt an der sogenannten Zackelbrücke vorüber, und nachdem er zwey Meilen HU- rückgelegt hat, kömmt er in das Dorf Weid« . lina. Hier nimmt er den sogenannten Roth» gräbernbach , der von der Kührlingerscite kömmt, auf, strömt von da nach Kloster¬ neuburg , und fällt bey dem hier gelegenen , Schiffwerfte in die Donau, weidmannofeld, ein Pfarrdorf in der Herr¬ schaft Gutenstein, im Decanat Neustadt. weigelsdorf, ein Pfarrdorf und Decanat an der großen Fischa, hinter Minkcndorf, inr Landgericht Säubersdorf. Zu dem dasigen De- canak gehören: a) die Pfarren Au; Deutsch Brodersdorf, Ebenfurt, Ebreichsdorf, Hof, Männersdorf, Mitterndorf, Moosbrunn, Pi- scheldorf , Pottendorf, Reisenberg , Säubers¬ dorf, Sumeretn, Unter Waltersdorf, b) Die Lokalcapellaney Wampersdorf. weikersdorf, ein Pfarrdorf, im Landgrckcht Fischau, im Decanat Neustadt. weißyerber, eine Vorstadt, innerhalb der Linie von Wien , vor dem Theresienthor. Mieden, «ine Vorstadt, innerhalb der Linie von Wien, vor dem Carnerthor, Wien, ein Fluß, kömmt auü dem von Wie» westsüdlich gelegenen Wienerwald , wo er im Gebirge seine Quellen hat. Der südliche Lauf dieses Flußes geht nach dem Dorfe Preßbaum «nbdurch ein rauhes Thal nach Burkersdorf; der westliche Lauf dieses Flußes nach Gab, lttz und v»n »a nach Burkersdorf. Hier ver¬ ein,» «SZ rinrgen sich die beyden Wässer in eines , des¬ sen kauf in krummer Linie nach Wien gerich- - tet ist, wo sich der Fluß bey der sogenann- kcn Weißgerberbrücke t» gerader Linie in die Donau ergießt. Die Orte, welche er von Burkersdorf bis Wien bestreicht, find an sei¬ nem südlichen Ufer, Burkersdorf, der Auhof, Häking, Sr. Veit, Lainz, Hitjing, Schön¬ brunn , Meidling ; an das nördliche Ufer grenzen Prcßbaum, Weidltngau, Baumgarten, Reindckrfel rc. Die Flüsse, die sich mit ihm vereinigen, sind, bey Marienbrunn der Mau¬ erback , bey Hütteldorf der Halterbach, und bey Wien der Ottakringerbach. Im Jahr r?4i am sten Juny wurden die Zuflüße, wel¬ che die Wien von den Bergwässern erhielt, gv- sperret. Die schaudervyllen Verwüstungen, welcher dieser Fluß am 29 July 1785 ge¬ stiftet hat, habe ich besonders beschrieben. Das Merkchen führt den Titel: Zur Was- sergeschjchte des Landes unter der Ens. ^len , die Residenz des teutschen Kaisers, und die Hauptstadt der östreichischen Monar- chie, liegt am südlichen Ufer der Donau, unter dem 48. Grad s-r Min. nördlicher Brei¬ te, und dem 40. Grad der Länge. Ihre Ent¬ fernung vom adriatischen Meer beträgt 64 Meilen, und vom teutschen Meer 171 Mei¬ len.. Der Umfang Wiens beträgt bey vier 'euftche Meilen, jede zu 4,020 Schritte gerecht Der Name Wien hat seine wahrscheinlich- v- von dem angelsächsischen Work vin (Wcin) daher Vinäobon» (via tr» dou, Weinort). Die ersten Einwohner waren Fi¬ scher, welchen die Winzer folgten. DieWrt- terung ist mehr feucht, als trocken. Der T z Grund -d4 Grund liegt theils in den Wässern, welche Wien benetzen, theils in den vielen Auen, und Gärten , welche es umgeben. Dann liegt Wien auch zu tief; so wie die Erddämpfe, welche die südwestwärts gelegenen Gebirge häufig aushauchcn, ungemein zue Feuchtig¬ keit bcytragcn. Der häufigste Wind ist von Ostsüden, auch sehr oft von Süden. Der letztere Wind befördert sehr die Schlagflüffe, und behagt den Nervenkrankheiten ganz nicht» Wien hat einen einzigen schiffbaren Fluß, Lieser ist die Donau; sie trägt zur Beför¬ derung des Kommerzes ungemein bey. Die Wien könnte in etwas schiffbar gemacht wer¬ den , der Nutzen, der hierdurch entstünde, wä¬ re beträchtlich» Zu den kleinen Flüßen ge¬ hören die Als und der Oktakringbach. Die katholische Religion ist die herrschende. Von der evangelischen, und reformirtcn Gemeinde hat jede ihr eigenes Bcthhaus; eben so Ha¬ den auch ihr eigenes, die nicht unirten Grie¬ chen. Die geistlichen Angelegenheiten be¬ sorgt der zeitliche Erzbischof in Wien, dec 2 Suffragar e unter sich hat. Wien wird ia die Stadt und in die Vorstädte abgetheilet. Die Stadt wird in 4 Viertel abgesondert. Diese sind: r) das Scholtenviertel, 2) das Ctubenviertel, das Carncrviertcl, und 4) das Wicdmerviertcl. Das erstere ist gegen Norden, bas 2te gegen Osten, das zte ge¬ gen Süden, und das 4te gegen Südwesien gelegen. Nach der kirchlichen Verfassung wird Wien in y Pfarren abgetheilet. Diese sind: r) die Hauptpfarre zn St. Stephan, ihre Hage nähert sich dem Mittelpunkt der Stadt; dann folgt 2) bk Pfarre m St. Hierony¬ mus 2Y5 «us, 2)^ die Pfarre zn St. A ugusiin , 4) die Burgplarre, die Pfarre zu Sk. Michael, v) die Pfarre zu den Schotten, 7) die Pfarre zu den 9 Chören der Enge!, 8) die Pfarre amPeter, 9) die Pfarre zu St. Dominik. Diese Einthei» iuag bestehet seit 1783. Der Umfang von der Stadt Wien, welcher sehr stark befestigt ist, beträgt nicht ganz eine gemeine teutsche Meile. Die Stadt zählet 7Hauptthore. Die¬ se sind: das Schottenthor , Neulhor, Fi- schcrthor, Leopoldstadtthor, Stubenthor, Car» »icrthoc, und Burgrhor. Im Jahr 1790 hat »ach der Konscription ganz Wie» ohne Mi¬ liz , Geistlichkeit und Fremde 2008,754 See¬ len gezähletdarunter waren 7,875 Ade-- lichc. Die Stadt hat 4 Hauptplätze; diese sind: der Hof, Hohemarkt, Neumarkt und Gra¬ ben. Jeder dieser Plätze hat sehenswürdige Säulen. Der Häuser in der Stadt sind 1321 und in de» Vorstädten 452a zusammen 582i. Die gewöhnliche Höhe der Hau¬ ser in der Stadt beträgt ohne Erdgeschoß vier Geschosse; es gibt auch viele Hälsier zu 5 bis 6 Geschossen, auch sieht man einige zu neun Ge¬ schossen. In der Stadt haben, etwa 4 noch aus¬ genommen , alle Ziegeldachung. Iwcy Privat¬ isier, nähmlich das Hans Nr. gor in der Wollzeil, und jenes am Neumarkt Nr. l ivü ist mit Kupfer gedecket. Von Blitzableitern weiß man noch wenig. Das Haus des Grafen vor» P-llcgrjni das Frisische in der Stadt, das Bel¬ vedere , und das Milizökononsie Gebäude am .'^cnnweg siud die bekannte «Häuser,welcheBlitz- a,Unter zieren. Die Stadt zählet i Herrenstifte, als : a) das Venedictinerstift Schotten an dec T 4 Frey- »-6 Freyung , und b) die Barnabiten zu St. Mi* chael, am Platz gleiches Namens, bann 4 Mannsklöster, als: r) das Kloster der Do» minicaner auf dem Platze gleiches Namens, 2) der Kapuciner am Neumarkt, 3) der Francisea» ner am Platz gleiches Namens , und der un- beschuhten Augustiner am Spiralplaz. Fer¬ ner ein Frauenklostcr, welche sich mit den» Unterrichte junger Mädcnen beschäftigen ,a>s die Ursulinerinnen in der St. Johannesgasse. Mit Ausnahme der Kapuciner widmen sich die übrigen 5 Mannskläster der öffentlichen Seel¬ sorge; die 4 übrigen Pfarren werden von Welt- prjcstern besorgt; so wie ei» Weltpricster von jeder Klosterpfarre Pfarrer ist. Mit der Pfarre zu St. Augustin ist jetzt Vie Oberdirection des Armeninstituts verbunden. Der Domherr, und Pfarrer Hr. von Canal, zeichnet sich bey seiner Oberdirection als den thätigsten Men¬ schenfreund aus; seinem unbändigen Eifer ist es zuzuschreiben, daß das Armeninstitut am Ende des Jahrs 1790 an eigenen Kapi¬ talien gczählct hat 372,885 st« 40 F kr. Seit dem ^ahr, daß das Armeninstitut durch die Bemühung des Herrn Grafen von Buquot besteht, ist binnen sieben Jahren an Al¬ mosen 1,286,413 fl. 19 kr. eingegangcn« Ungeachtet des Kriegs, und der großen Lheurung har doch die reine Einnahme an freywMgen Almosen im Jahr 1790 betra¬ gen ir',i58 fl- Zl kr. Hierunter sind die Einkünfte dcsArmenverforgungsfunds rc. nicht begriffen. Unter der vorstehenden Summe hat das Exlraalmosen für eine bestimmte Gat¬ tung Arme betragen 9,333 ff. Diese Sum¬ me schließt die 8,000 fi. nicht ein, welche ih- »e Maj. die Königin« von Neapel' im Sep- tcmber bey der Vermählungsfeyer an dieStadt- pfarren zur Dertheilung gesandt haben. In der Stadt sindi; Fürsten, 24 Grafen, und 12 Freyherren angesessen. Das Kapital det Zinßerträgnißes szu 5 Percent gerechnet) be¬ trägt 3^,164 ,2cy fl. Zu den bekanntesten Manufakturen in der Stadt gehören die Ma» nufactur in Spitzen deS Baron Schcrzers; dann s Manufacluren in Blumen; r Manu» factur in Schminke rc. Man zählet über 60 Niederlagen in Waaren, rz Niederleger,49 Großhändler, und Z54 bürgerliche Kaufleute, 25 Buchdrucker, 25 Buchhändler, und bey 200 Schriftsteller. Die vorhandenen Depar¬ tement theilen sich in politische und Justiz» stellen. Die politischen Departement rhcilea sich in Hofämter , Staats - und Hofstellen. Zu den Hofämtern gehören: a) das Oberst» Hofmeisteramt , b) das Oberstkämmercramt, c) das Obcrsthofmarschallamt, d) das Oberst Stallmeistern»»!, e) das Obcrstjägcrmeister» amt, und f) das Oberstfalkenmeistcranit. Zu den politischen Staatsstellcn gehören r)der Ctaatsrarh in inländischen Geschäften, 2) die geheime Staats - und Hofkanzellcy in aus¬ wärtigen Angelegenheiten. Die Hofstelleu be¬ stehen.- 1) in der böhmisch östreichischen Hof- ^nzclley, 2) in der Hofkammer, womit die Ministerialbankodeputation und Kvmmcrzhof- stelle vereint ist; ^)in der Hofrechnungskam« mer, und 4) in der Hofkammer im Münzund Bergwesen. Zu dem Hof - Justijdeparkcment gehört die Oberste Justizstellc. Der Hof- krtegsrath har sowohl politische , als Justiz- sacheo der Miliz unter seiner Oberleitung. - Ts Die Ly8 Die Niedcröstreichische Regierung ist die kan- desstellc für das Land unter der Ens, wel¬ cher verschiedene Aemker untergeordnet sind. Die zweyte Jüstanz im Justizfache ist das Ap- pellationsgericht, die erste Instanz für Adc- liche ist das Landrecht. Der Magistrat ge¬ hört in die Classe der vermischten Behörden , da derselbe sowohl politische als Justizsachen zu besorgen hat. Zur Geistesbildung sind in der Stadt vorhanden: die Universität, 2 Gymnasien, r Normalschule und mehrere Stadtschulen, die Realhandlungsacademie, das Theresianischsavvische Pensionat, r Pen¬ sionat zur Bildung tüchtiger Schullchrerinnen, i Nonnenschule, i weltliche Mädchenschule und i Taubstummeninstitut; ferner 2 öffent¬ liche Bibliotheken, 2 Naturaliencabineke re. Für die Künste besteht die Academic der bil¬ denden Künste. Die Hvfbildergallerie befin¬ det sich in dem Bclveder am Rcnnweg, und steht wöchentlich ein Mahl angehenden Künst¬ lern offen. Wien» Vorstädte sind 600 Schritte von der Stadt entfernt. — Von Nordost bis Westnord werden sie von einer Linie umge¬ ben , die mit neun Thoren geschloffen ist. Diese Thore sind: a) das Marxerthor, b) das Favoritenthor, c) das Matzelsdorferthor, d) das Hundsthurmcrthor, e) das Gum- pendorferthor, f) das Lerchcnfeldcrthor, g) das Herrenalsecthor, 8) das Währingerthor, und i) das Nußdorferthor. Die Vorstädte werden adgetheilt in die bürgerlichen Vor¬ städte und Freygründc. Der bürgerliche» Vorstädte sind 10 als : 1) die Lcopowstadt, 0- die Mißgerber, Z) dre Landstrasse mir In- -9- Anbegriff des Rennweges, 4) die Wieden, mir der Wien, 5) die Leimgrube, 6) die Alsergasse , mit Inbegriff der Währingrr- gaffe. Der Dörfer sind io als : Erdberg, Hungelbrunn, Matzelsdorf , Niclasdorf, Margarethe , die Windmühle, Josephstadt, der Gtrozische Grund, das alte Lerchcnfcld, die Roßau, und der obere Werder. Der Freygründe sind 14, als: die Jägcrzcil, Con- radswerd , Mühlfeld , Reinprechtsdorf, Hunbsthurm, Magdalenengrund, Marien» hilf, Cpitalbcrg, St. Ulrich unteren Guts, mit dem Neudcckerhof, St. Ulrich oberen Guts mit dem Ncustift, Neubau , und ober Neusiift, der Cpörkeubühel, und bas Lich¬ tenthal. Das Kapital der ßinscrträgniße in diesen sämmtlichcn Vorstädten betragt 29781,296 st. Eine weitere Detcrillirung kömmt in meiner Topographie Wiens vor. Unter den Vorstädten ist MarirnhiU die lebhaf¬ teste der Kunstfleiß aber am lebhaftesten, zu St. Ulrich ober« Gutes; auf diesem Grun¬ de findet man die meisten Fabrikanten. Auf dem sogenannten Schottenfeld, welches man auch die Joscphinische Fabrikenstadt nennt, ist kein Haus zu finden , wo nicht wenigstens ein Fabrikcnarbciter sich befände. In den sämmkliche» Vorstädten werden 14 Manns¬ klöster, 2 Hrnnenklöster, und 20 Pfarren gezählet. Zm' Bildung der Jugend bestehen i Gymnasium, und viele Trivialschulen. In der Joftphstadt in beim sogenannten Löwen» burgischen Konntet ist wieder der Grund zu einer adclichen Nitteracadcmie gelegck worden. Die Oberaufsicht hierüber führt Freyhcrr Son Kienmayr. Unter de» Fabriken sind die zoo bekanntesten die Porcellainfübrik in der Ro߬ au ; die Mannfactur in Scidenwaaren des Hornpostcls auf der Wieden; die Perle»- fadriken in der Leopoldstadt, die Nähnadel- fabrik am Alserbach; die Lederfabriken in der leopoldstadt, Roßau, (in der Servitengaffe) re. die Knvpffabriken auf der Landstraffe u. s. w. Der Buchdruckereyen stad 4. Dos allgemeine Krankenhaus, unter der Direktion des Freyherrn von Quarin, ist in der Alser- gasse; das Findel - und Waisenhaus, unter der Dircckion des Major Andre, ist am Spitalplatze. In den Vorstädten befinden sich i Grenadier Caserne, i Infanterie Ei¬ serne, 2 Cavallcrie Taserncn, und 2 Artil- leriecasernen. In der Stadt ist ebenfalls rine Artillcriecaserne. Zur Bildung ange¬ hender Ingenieure ist die in der Favoriten¬ straffe gelegene Ingenieurschule bestimmt. Wiener-Herberg, ein Pfarrdorf an der Fischa, im Landgerichte Schwaoorf, im Dccanat Fischamend. Wienerwald wird in den unteren und oberen abgekheilet. Der Unter--Wicnerwald nimmt seinen Anfang am Kaltcnberge, und erstreckt sich von hier südwärts bis zum sogenannte» Geyerberg. Bey Neustadt ist seine Ausdeh¬ nung auch gegen Ostsüden. Er wird in 6 Bezirke abgesondert, als 1) D den Man¬ der, 2) in den Klosterneuburger, g) in den Hütteldorfer, 4) rn den Burkersdorfer, 5) in den Weissenbacher, und 6) in den Neu- ftädter Bezirk: Jeder dieser Bezirke wird wieder in Fürste abgetheilet. Der Mander Bezirk hat 5 Förste. Der Kah.'cnbergcr- gcr - Allander--Bezirk (dieser wird in 2 Ac»- Avl «r abgetheilet) hat? Forste, als Anzinger- Martenzeller-Kaumbergcr- und Fahrafclder Forst. Der Klosterneuburger Bezirk besieht aus? Forsten, nähmlich : demKlosterncubur- ser-Tnlbinger-und Dornbacher-Forst. Von den 2 ersteren Forsten ist jeder insAemter ab¬ gesondert. Der Hütteltvrfer Bezirk enthält drey Forste , als : den Hütkeldorfer mit » Llemrcrn, den Weiblinger Forst, und den Reichliensiger Forst, rvelchcr letztere? Aem- ter hat. 4) Der Burkersdorfer Distrikt be¬ greift 5 Forste in sich, als : 1) den Bur- kersdorfcr - Forst mit 2 Lemtern. s) den Kogliner Forst mit 2 Acmtern. ?) den Luln- Lacher Forst. 4) den Rieder Forst, und 5) den Anzbacher Forst mit 2 Aemtern« 6) der Weisscnbacher Bezirk hat einen Forst mit z Aemtern. Der Neustädter Bezirk hat 2 For¬ sten. Diese sind 7 der Offenbacher, und der Hvhenwolkersdorfer Forst. Jedem Bezirk steht rm Waldbeamter vor. Das Walhanch bat jetzt seinen Sitz in Wien, es hat einen Director zum Vorsteher, diesem folgt der Forst-und Oberwaldmcister, dessen Sitz im Auhof ist. Au dem Waidamt gehören ferner die Waldmautheinnehmer, deren 5 sind, ais: m Hütteldorf, Kaiksburg Et. Helene» Dreßbaum, und am Aninger; ferner gehört sicher der Klauscnmcister zu keopoldsdorf, der Aufseher zu Möllersdorf, und z Klau- ienknechte zu Urtlstein. Das Erund- vuch des Waldamtes hat noch in Burkers- seinen Sitz. Zu demselben gehören Bur- ^Evrk; die Dörfer Hütteldorf, ^'-f"ieutgeben, St, Corona, Breitenkurt, Hochburg, Königsgrabrn, Hochstraß, Hoch« buch. gsr buch, Preßbaum, Ruperksberg, SaUbuhek- Schliefgraben, und Wolfsgraben; dann der untere Theil des Dorfs Baumgarten au der Wien , uud Eichgraben. Nun folgfn die Forstämtcr nach den Bezirken: iw. Mander- Bezirk, Baden, Schallifche Glashütte, Al- land, Hochstraß; im Klosterneuburger Di- strict, Dornbach, Kührling , Mauerbach, TulbiNg, und Weidling; im Hüttelborfer- Bezirk Breitenfurt, Hütteldorf, Kalksburg, kaab; -im Burkersdorfer Bezirk: Gablitz, Preßbaum, Ried, Rapoltenkirche, Röka-> winkl, und Tanerin; im Weissenbacher Be¬ zirk: am Aninger, Heiiigenkreutz, und Kal- tenleutgeben; im Neustüdker Bezirk: Hoch- Wölkersdorf, und Offenbach. Die Einwoh¬ ner in diesem Walddistrick nennt man Hütt- ler, wie bereits gesagt worden; sie treibe» sveder Ackerbau noch Weinbau; sondern ihre «igecktlichr Bestimmung besteht in Holzhauen, Holzfuhren, Kalkbrennen , Brettschneiden, Kohlenbrennen. Der einzeln gelegenen Wald- hstkten werden im Wienerwald über 22S gezählet. Der W'ener Wald begreift auch das in demselben befindliche Wild in sich, mithin macht die Jagdbarkeit ebenfalls einen Zweig des Wiener-Waldes aus. Dieselbe stehet unter dem Obersthofjägermeisteramtc- Die Jagdparthcy bestehet aus 4 Forstmci- sterämtern- deren Sitz ist, im Auhof mit 22 Forstdiensten, in Baden mit 2 Forstdiensten , in Neustadt mit 6 Forstdiensten , und in Wöl¬ kersdorf mir 14 Forstdiensteu. So stand die Sache bis im July 1788 , da an den 'Platz des verstorbenen Oberst-Hof-Jägermeisters, Fürsten »on Clary und Aldrtnzcn^Herr ZvZ Graf Johann zu Hardegg getreten V. Se« Maj. der Höchstsel- Kaiser Joseph II. ver¬ einigte das Walbamt mit dem Jägeramt, und übergab die Oberaufsicht über beyde verei¬ nigte Aemter dem nun ernannten Oberst» Hof-Jägermeister. Seit dieser Zeit ist Las Waldamt setzt auch in Wien. Der k. k. ge¬ sperrte Thiergarten fängt sich bcym Auhof, hinter Burkersdmf an, und dehnt sich bis nach Lainz. Der ganze Umfang beträgt bey Z Meilen. Es ist eine neue Ausmessung des Wiener Waldes im Werke. Windmühle, eine Vorstadt, innerhalb der Linie Wiens, vor dem Burgthore. wiesmat , ein Pfarrdorf, im Landgerichte Neustadt, im Decanat Kirchschlag. Wolfsthal, Schloß, Landgericht, und Pfarr¬ dorf, an der Poststrasse nach Preßdurg, im Decanat Haimburg. Wollersdorf, eine Lokalcapellaney , im Landge¬ richte Merkenstein, im Decanat Pottenstein. Wopfiny, «.ne Lokalcapellaney, im Landgerich- te Mcrkcnstein, im Decanat Pottenstein. wülffleinsdorf, ein Pfarrdorf, im Landge¬ richte Traurmannsdorf, im Decanat Haim- burg. Würflach, eine Lokalcapellaney, im Landge- rechte Fischau, im Decanat Neustadt. SMinydorf, ein Markt, mit einem Landge¬ richte, und einer Pfarre, im Decanat Neu» stadt. äöbern, (Scbar) ein Pfarrdorf, im Landge- richte Asbach , tm Decanat Kirchschlag. ÄwoifaplNA, ^ne Lokalcapellaney, im Land- gerichs« EberSdorf, im Decanat FisHa- mend« viertel« A04 Da» viertel ob -em Wienerwülö» Dieses Viertel grenzt gegen Norden ast bie Donau, östlich: an Unterwienerwald, süd- lich: an Steyermark, und westlich - au des Ensfluß. Die vorzüglichsten Gebirge in die¬ sem Mertel sind: gegen Steyermark : der Oetscher, das Geschaib, Annaberg, Josephs- berg rc. Zu den Flüssen, welche es durch-' strömen , gehören: die Trafen, Ens, Jps, Erlas, rc. Die Einwohner leben grösttentheils vom Feldbau, und der Viehzucht. Der Wein¬ bau wird in der Gegend um Greifenstein, Königstätten, Tulbing, Baumgarten rc. ge¬ trieben. Die besten Weingewächse in diesem Viertel, sind um Tulbing, Greifenstein, und Komgstätten. Die Erträgnrß des Weinbaues wird auf 163,801 fl. geschätzt. In der soge¬ nannten Eisenwurzen werden viele Eisenwaa- ren sabrieirt, das rohe Eisen kömmt aus Stey¬ ermark, die beträchtlichsten Waldungen im die¬ sen Viertel sind bey Kaumberg, Lilienfeld , Ganring rc. sie enthalten Buchen , Fichten, Erlen , Linden , Tannen rc. Man schätzt ihres Ertrag auf 145,619 fl. Der Feldbau ist ts > diesem Viertel beträchtlicher, als in unter Wie- , tttfwald , da der Ertrag desselben in dem letz¬ teren Viertel auf 1,322,694 fl. hingegen in deM «rsteren auf 1,786,372 fl. angeschlagen wird- Der Märgeldung ist in diesem Viertel sehr häufig. In demselben ist auch eine Katt»»- manufacrur und eine Erdgtschirrfabrik.' Der Städte sind 6 , Märkte 62 , Dörfer 218'- Die »re» Distrikte, in welche das Viertel ge- rheilt ist , sind der Tuluerdistrikr, Et. Pöltner Z05 district , und Jpscrdistrikt. Der Sih des Krcisamtes ist zu St- Pölten. Hier folgen die Orte: Aggsbach, ein Dorf, mit einer Lokalcapellaney, westwärts von Wien, am östlichen Ufer der Donau, im Decanat Melk. Alhartsberg, ein Pfarrdorf, im Landgericht Gleiß, im Decanat Ips. Altenlengbach, ein Pfarrdorf, im Deranat Ollersbach. Abstatten, ein Pfarrdorf, westnördlich von Wien, an der Strasse nach St. Pölten , im Landgericht Nculengbach, im Decanat Tuln. Amstätten, ein Markt mit einer Pfarre in der Eisenwurzen, iS Meilen westwärts von Wien, an der Strasse nach Linz , im Tul- nerdistrict, im Landgericht Säusenek , im Decanat Ips. Hier ist der Postwechsel zwi¬ schen Kemelbach und dem Strengberg. St. Astdre , ein erloschenes latcranensisches Chorherrenstift St. Augustins , 8 Meilen westwärts von Wien. i St. Andre an der Trafen, ein Pfarrdorf , im Decanat Poktenbrunn. dt. Andre im Hagenthal , ein Markt mit einer Pfarre, westwärts von Wien, im De- canat Tuln. -"nnaberg , ein Dorf mit einer Pfarre, auf ei¬ nem hohen Berge, i6 Meilen westsüvlich von Wien, Vinter Lilienfeld und Dstrrnitz, an der Poststrasse nach Marienzell im Landge¬ richt Lu-enf ld, und Decanat Wilhelmsburg. Eine 4tel Stunde von hier ist das Etlberberg- Werk gelegen, w lchcs 1754 durch den Wirth am Aanab rq entdeckt worden ist» Erster Land. U zo6 ser Gegend findet fich auch schwarzgrauer Marmor , Galmeyrc. Hier ist dcrPojiwech- sel zwischen Dürrnitz und Marienzeü. St. Anton in der Jesnitz, «ine Lokalcapella- ney , im Decanat Scheibs. Anzbach, ein Pfarrdorf, am Wasser gleiches Rahmens, im Landgericht Neulengbach, im Decanat Ollersbach. Ardacker , eine Probstey , in der Eisenwurzen , im Landgerichte Säuftucck , im Decanat Jps. Ardacker, ein Markt, mit riner Lokalcapclla- ncy, im Decanat Jps. Arnsdorf, ein Pfarrdorf, und Landgericht, im Decanat Melk. Asbach, ein Markt mit einer Pfarre, in der Ei« senwurzcn, südlich von Amstctttcn , diesseit der Jps, im Landgericht Gleiß , im Decanat Haag. Asperhofen , ein Pfarrdorf, im Landgericht Neulengbach, im Decanat Ollersbach. Außer Fahrafeld, neun Hauser, im Landgericht Lilienfeld. Barschliny, ein Fluß, welcher vonLaab west« südlich nach Norden seinen Lauf in die Do« nau nimmt. Bä'rschliny, ein Dorf mit einem Postwechsek an der Strasse nach Gighartskirche, im Land¬ gericht Pottcnbrunn. Lehambery (Pöheiwberg,) ein Pfarrdorf, hin« ter Seitcnstättcn , an der Grenze des Landes ob der^.Ens, im Decanat Haag. Vielach, ein Fluß , welcher bcym Annaberg entspringt, von Süden gegen Norden den Kauf nimmt, und sich zwischen Melk und Schon» 327 Schönbühel in die Donau begibt, im Land¬ gericht Melk. Biberbach, ein Pfarrdorf, bey Seitenstätten, im Decanat Waidhofen an der Jps. Bischofstä'tten, ein Pfarrdorf, im Landgericht Rabenstein, hinter Friedau, im Decanat Melk. Blankenstein, ein Dorf mit einer Lokalcapel- lancy , Schloß und Landgericht, zwischen dec Mänk und Melk, im Decanat Schrembs. Blindennrarkt, ein Markt, mit einer Pfarre , an der Strasse nach Amstätten, im Landge¬ richt Carlsbach, im Decanat Jps. Väheimkirche, ein Markt, südwärts von Bärsch- ling, im Decanat Ollersbach. Bodensee, eine Lokalcapclliiney, an der Donau, unterhalb des Ausflußes der Trafen. Brannr, ein Pfarrdorf, am Ursprung der Bärschling, im Decanate Ollersbach. Brunnkirche, eine Lokalcapeilancy, bey Götk- wcyh, im Decanat Pottenbrunn. Buchenstube, eine Lokalcapelianey im Decanat Scheids. Burgstall, ein Markt mit einer Pfarre, in der Eisenwurzen , am westlichen Ufer der Erlaf, südlich von Kemelbach, im Landgericht Ncu- lengbach, im Decanat Scheids. Burgthor, ein Dorf in der Herrschaft Grün- bühel. Chorherren, eine Lokalcap ellancy, an der Straffe nach St. Pölten, im Landgericht Nculeng- vach, im Decanat Tuln. «t. Thristoph, ein Pfarrdorf, im Decanat Ol¬ lersbach. Decanate in diesem Viertel sind c Haag, Jps, Melk , St. Pötten, Scheibs, Tuln , Ward- U 2 Hofen, -öS Hofen, Und Wilhelmsburg. Die in bcÄ vorstehenden Decanarcn befindliche unadcliche Geistlichkeit ist j» Civilsachen folgenden Ma» gistralen untergeordnet, als: a) dem Magi- strat zu Jpsdie Decanate Haag, Waid¬ hofen an der Jps , Scheids, Burgstall, und Jps. b) dem Magistrat zu Et. Pölten, die Dccanate: Losborf, Melk, St. Pölten, Pottenbrunn, und Wilhelmsburg. Türrnjtz, ein Pfarrdorf, am Fluße gleiches Rahmens, 14 Meilen wesisübwärts von Wien, im Landgerichte Lilienfeld. Hier ist der Postwechsel zwischen dem Annaberg und Lilienfeld. Die Pfarre gehört in das De¬ kanat Wilhelmsburg. St. Egid, ein Pfarrdorf, im Dccanat Wil¬ helmsburg. Erlaß, ein Fluß, welcher in den großen und kleinen abgetheilt wird. Der große hat sei¬ ne Quelle an der südlichen Seite des Oct- scherbcrgs, nimmt den Lauf nördlich nach Scheids, und fällt bcy der Stadt Pechlara in die Donau. An ihn grenzen links Ga- ming, Burgstall, und rechts Scheids und Rothenhaus. Die kleine Erlaf entspringt süd- im Gebirge Key Windhag, hat ih- ren kauf nördlich , und vermischt sich ob den« Weinzierl mit der grossen Erlaf. An diesem Flusse ist eine beträchtliche Holzschwem- me zirr Flössung des Holzes von der Oet- scher Waldung angelegt. kokalcapcllaney - am Flusse glei- chcs Rahmens, zwischen Melk und Kemmel- bach. ^n der hier gelegenen Gegend wächst guter Safran. Er» o—zoc- Krlakloster, ein Pfarrdorf im Landgericht Neu Lengbach, im Decanat Haag. Ernsthofen, ein Pfarrdorf, im Landgericht Frieda» , im Decanat Haag. Eschenau, ein Pfarrdorf, im Landgerichte Li» lienfeld, im Decanat Wilhelmsburg. Euratsfetd, ein Pfarrdorf, im Decanat an der Jps. Jersnitz, ein Markt mit einer Pfarre, am Ba¬ che gleiches Namens, im Landgericht Frey- deck, im Decanat Jps. Zransenfels am Nattersbach, ein Pfarrdorf, im Landgericht Kirchberg , im Decanat Scheibs. Areydeck , eine ansehnliche Starhembergische Herrschaft mit einem Schloße und Landge¬ richt, am östlichen Ufer der Jps. Im i6kcn Jahrhundert war der bekannte Baron von Strem von dieser Herrschaft Besitzer. Frependorf, ein Pfarrdorf/ hinter Ried, im Decanat Tuln. Lriedau, cm Schloß mit einem Landgericht , 9 Meilen von WieNü sühlich von St. Pöl¬ ten , am östlichen Ufer ckcer Bielach. Den Ort macht die hier gelegene bekannte Baron Grecht- lerische Kattunmanufactur merkwürdig. Turch, ein Pfarrdorf, im Landgericht Gött- weih, im Decanat Pottenbrunn. tvanrintz, cine Marktpfarre und Landgericht, westwärts von Wien, südwestwärts von Melk, gegen die Grenze von Steyermark, im De¬ canat Scheibs. Die hier gelegene ansehnliche Karthaus ist j,n Jahr 1782 in einem Alrer von 452 Jghcen erloschen. Aus dieser genb wirb viel Holz auf der Erlaf, uach Wien geflösst!. Bey Gaming ist eine Quelle U 3 von Z!0 von einem sehr ergiebigen stößigen Bergöhk. Im so genannten Gamingcrdistrikt werden 276 Häuser gezählt. Gansbach, ein pfarrborf im Landgericht Wolf¬ stein. St. Georg am Jpöfeld, ein Pfarrdorf, im Dceanat Jps. St. Georg in der Klause, ein Pfarrdorf, im Dccanat Waidhofen an der Jps. St. Georg in der Loyß, ein Dorf mit einer Lokalcapellancv, im Dccanat Scheids. St. Georg im Reuth, ein Pfarrdorf, im De- canat Waidhofen an der Jps. St. Georg am Stcinfeld, ein Dorf mit einer Lokalcapellancy, im Dccanat St. Pölten. Gerarsdorf, ein Pfarrdorf, zwischen St« Pölten und Prinzersdorf, im Landgerichte Salaberg, im Dccanat St. Pölten. Gerolüing, ein Pfarrdorf, unterhalb Melk, im Landgericht Schöubühel, im Dccanat St« Pölten. Grsßlmg, ein Pfarrdorf, imLandgericht Waid* Hofen an der Jps, im Dccanat Waidhofen an der Jps. Göttweih, siehe Gottwik. Eottwik, (Göttweih) ein ansehnliches Berg¬ schloß mit einein sehenswürdigen Benedikti¬ nerstift, iv Meilen westwärts von Wien ; gegen Mautern im Tulnerdistrikt. Drcy Meilen von Gottwick gegen Serhof findet man Granatstein und Quarz. Das Stift hat sein eigenes Landgericht. Die Pfarre gehört in das Dccanat Pvttcnbrun». St Gotthart, ein Dorf, mit einer Lokalca- peklancy , hinter der Bielach im Dccanat Echekbs. Gott» ZU Gottlosberg , ein Dorf, im Landgericht Neu- lengdsch. Eötzersdorf, ein Pfarrdorf , im Landgericht Walpersdorf, im Decanak Pottenbrunn, Gräfendorf, ein Markt mit einer Pfarre, west¬ lich von Wien, südwestwärts von St« Pöl¬ ten, im Landgericht Friedau, im Decanak St. Pölten. Greften, ein Pfarrdorf, im Landgericht Haus» eck, im Decanat Scheids. Groß pechlarn , rin Städtchen mit einem Schloß, Landgericht, einer Pfarre, an der Erlaf, oberhalb Melk , im Decanat Ips. Grünau, ein Pfarrdorf, hinter Frieda» , im Decanat Wilhelmsburg. Gmenbrunnen, ein Markt, Landgericht und Pfarre, nordwärts über dcrBärschling, im Decanat Pottenbrunn. Saag, ein Markt mit einer Pfarre und Deea- nat, in der Eisenwurzen , südlich am Streng¬ berg , im Jpserdistrikte, im Landgericht Sa- laberg. Zu dem dasigen Decanat gehören: ») die Pfarren Asbach ; Böhamberg; Erlaklo- Ar; Haag , Hadershof; St. Johann zu Eng» statte; St. Michel am Bruckbach; Oed; St. Pantaleon, St. Peter in der Au; Sin- belburg, Seikenstätte; Strengberg; St. Va- lentin; Weistrach, und Wolfsach. d) die Lokalcapellancyen Kürmberg; Ochling. oadershose, ein Pfarrdorf, hinter Haag, an der Ens, im Decanat Haag. Lc> zum unteren Markt gehören. Das Chorherrenstift befand sich bey seiner Stif¬ tung H12 auf einer Donauinsel, zwischen Holenburg und Trasmaner, Georgenwerdec genannt, da die Probstey dem Et. Georg gewidmet ist. Die Pfarre gehört in das De¬ canat St. Pölten. Hohenberg, ein Pfarrdorf. Die Herrschaft hat ihr eigenes Landgericht, im Decanat Wilhelmsburg. Ho- ' ZIZ Holenbury, ein Markt mit einer Pfarre , ge¬ gen daS nördliche Ufer der Donau, unweit Mautern, im Landgericht Nußdorf, im De» canat Pettenbrunn. Holenstein, ein Pfarrdorf, im Landgerichte und Decanat Waidhofen an der Ips. Hürmd fHirm,) ein Pfarrdorf zwischen der Bielach und Mänk, im Decanat Melk. Utendorf, ein Pfarrdorf, südwärts der Post¬ strasse nach Sr. Pölten, im Landgericht Pet¬ tenbrunn , im Decanat Portenbrunn. Die Pfarre wird von dem hier gelegnen Scrvi» tcnklostcr versehen. Inzersdorf, ein Pfarrdorf, über der Bielach, bey Losdorf, im Decanat Pottenbrunn. St. Johann zu Engsrätten, ein Pfarrdorf, südwärts von Strengberg, im Decanat Haag. Johannesberg, ein Dorf mit einer Lokalcapel- laney , südwärts von Siegharrskirche , im Landgericht Neulcngbach, im Decanat Ol» lersbach. Iosephsberg, ein hohes Gebirg mit iz Häu¬ sern , und einer Lokalcapellaney, im Landge¬ richt Lilienfeld, an der Strasse nachMarien- zell, im Decanat Wilhelmsburg. Ips, ein Fluß , welcher aus dem Lunzerser am Fusse des Oetscherbergs kvinmt, seinen Lauf südwestwärts nach Waidhofen , und Eeirenstätten nimmt, und sich da nördlich bey Säusenstein in die Donau 'begiebt. AP« , eine landesfürstliche Stadt mit einer Pfarre, Decanat und Landgericht. in der Ei¬ senwurzen , am Flusse gleiches Rahmens , gegen das südliche Ufer der Donau- A« dem hier befindlichen Decanat gehören a) dre U 5 Pfarren Zl4 Pfarren Amtstätten, Arbacker, Blindenmarkt; Fersnitz, Groß Pechlarn , St. Georg ain Jpsfelb, Ips, Kollminzberg, St. Leonard am Forst. St. Martin bey Ips ; Neu- markt, Neustadt!, Petzenkirche; Ruprechts- Hof; Säusenstein, Steinakirche, Stephans- hart, Wieselburg, Zeillern. b) die Lokalca- pellaney Erlauf. Ipsbachcrunteramt mit 51 Häusern im Land¬ gericht Hauseck. Ipsfeld , eine große Ebene, am westliche» Ufer der Ips; es dehnt sich südwärts an der Poststraffe nach Amstätten. Ipstz, ein Markt mit einer Pfarre, in der Ei¬ senwurzen, am Ufer der kleinen Ips, hinter Gaming, im Landgericht Seitenstätten, im Decanat Waidhofen an der Ips. Iudenau , ein Dorf mit einer Lokalcapellaney, an der Tuln, mit einem Schlöffe und Landge¬ richt, im Decanat Tuln. RapeUen, ein Pfarrdorf, zwischen Sk. Pöl¬ ten nnd Bärschling, im Landgericht und Dc- canar Pottenbrunn. RarkstLtten , ein Pfarrdorf, hinter Herzogbnrg, im Landgericht Walpersdorf , im Decanat Tuln. Rasten, ein Pfarrdorf, südwärts der Posk- straffe nach Bärschling, im Decanat Ollcrs- bach. Raimrbers, ein Markt, mit einer Pfarre, an ocr Straffe nach Marienzcll , im Land¬ gericht Lilienfeld, im Decanat Wilhelms¬ burg. Remmelbach, enr Dorf, am Flusse gleiches Namcsts, 14 Meilen von Wien. Hier ist der Zl5 der Postwechsel zwischen Melk Und Amstätkcn, im Landgericht Jps. Rilb, ein Markts mit einer Pfarre, am west¬ lichen Ufer der Erlaf, ostsüdlich von Melk, im Decanat Melk. Rirchbery an der Tielach, ein Markt mit einem Schloß, Landgericht und Pfarre, im Decanat Wilhelmsburg. Rirnbcry, ein Pfarrdorf, über der Vielach, hinter Kilb, im Decanat Melk. Rleinzell, ein Pfarrdorf, über der Bielach, hinter Kilb, im Landgerichte Lilienfeld, im Decanat Wilhelmsburg. Ronigstä'tten, ein Markt mit einer Pfarre, nordwestlich von Wien, an der Grenze des Untcrwiencrwaids, südwärts von St. An¬ dre , im Decanat Luln. Die Herrschaft hat ein eigenes Landgericht. Royst, ein Dorf mit einer Lokalcapellaney, im ^Landgericht Icillern, im Decanat Oller sbach. DoUmitzbery, ein Berg an der Donau, mit einer Pfarre - im Decanat Jps. Ronradsheim, ein Dorf, mit einer Lokalcapclla- ney, im Decanat Waidhofen an der Jps. Aurmbery, ein Dorf mit einer Lokalcapeüa- ney, im Decanat Haag. Gakenhof, ein Dorf mit einer Lokalcapella- ney, im Landgerichte Frieda», im Decanat Scheibs. ein Pfarrdorf, im Landgericht Arns¬ dorf. Die Pfarre, welche zum Decanat Melk gehört, wird von dem hier gelegenen Scr- vitenklosicr versehen. -.anGerichte, Albrechtsberg, Arnsdorf, Dei- lenstcin, Burgstall , Carlsbach, Freydeck, - Ecmiinlebern, Gleiß, Goldeck, Gottwick, Grün: Zl6 Grünbühel , Gurrhvf, Haagberg, Hausen» bach, Herzogburg , Hoheneck , Ips , Ipsitz , Judeuaü , Kirchberg an der Biclach , Kö- «igstäkken, Lengbach, Lilienfeld, Mautern, Mayeburg , Melk , Murstätte , Nieder» hauseck , Nußdorf, Oberndorf, Oster» bach, Plaukcnstein, St. Pölten, Pötten» brunu, Rubenstein , Roffjy , Salaberg , Säuseneck, Schabenberg, Scheids, Sönbü» Hel, Eitzenthal, TraSmauer, Luln, Waid¬ hofen, Wald, Walsee, Walpersdorf, Weis¬ senburg, Zäcking, Zeoelmaring, Zellern urd Zelking. Langlebern, ein Pfarrdorf, an der Donau, bey Tuln, im Landgericht Königstätten, im Decanat Luln. Laigrohr , ein Pfarrdorf, im Landgericht Luln, im Decanat Tuln. Lehenrotte, ein Dorf mit einer Lokalcapella» »ey, im Decanat Tuln. Lengbach, s. Neulengbach. Gt. Leonard im Forst, ein Markt, mit einer Pfarre, und Herrenhof, im Decanat Ips. St. Leonard , im Wald, ein Pfarrdorf , iul Decanat Waidhofen an der Jps. Lilienfeld, ein Markt , mit einer Pfarre, am östlichen Ufer der Trafen , 12 Meilen westsrid/rch von Wien. Hier ist derPostwech- sel zwischen St. Pölten und Dstrrnitz. Die Abtcy des hier gelegenen ansehnlichen Cister- zienftrstifts hat nun wieder ihren eigenen iu- fulirten Prälaten. Die Pfarre gehört zum Decanat Wilhelmsburg. Die Herrschaft hat ihr eigenes Landgericht. Die Waldungen sind in dieser Gegend ungemein beträchtlich» und o^W^o Zl? Und liefern jährlich viele tausend Klafter Brennholz. Loih, eine Lokalcapellaney, im Decanat Los¬ dorf, im Decanat Wilhelmsburg. Lokalcapellanepen in diesem Viertel find: Aggsbach, Blankenstein, Bodensee, Brunn¬ kirche , Buchenstube, Chorherren, Erlaf, St. Georg am Sttinfeld, St. Gotthard, Jo¬ hannesberg, Judcnau, Kogl, Konradsheim, Kürmberg .Lackenhof, Lebenrotte, Loih , Mar¬ kersdorf, Matzclsdorf, Neidling, Neuhaus, Oehling , Ollern, Ramöau , Ried , Rohr¬ bach , Rust , Schwarzenbach , Schwarzenberg; Statzendorf, Tvtzenbach , Unter Bergern, Vich- borf, Zell. Losdorf, ein Markt, mit einer Pfarre, an der Poststrassc nach Melk, im Landgericht Eala- berg, im Decanat Melk. s. Seite 214. Lueamühl, im Landgericht Frieda». Lrmz, ein Psarrdorf, zwischen dem Oetscher- berg, und St. Georg im Reut, im Landge- richk Hauseck, im Decanat Scheibs. Lunzersee , an der Rordseite des Octscherbergs Kegen Skcyermark, aus ihm kömmt dieJps. Dieser See führt sehr schmackhafte Salver- ling. Flüßchen hinter der Dielach, sein Lauf ist nördlich , und vereinigt sich unterhalb St. Leonard im Forst mit der Melk. ittün? . ein Markt mit einer Pfarre, am Fluße gleiches Rahmens, südlich von Melk, imDc- canat Melk. kiearFüreche, an der Gering , ein Pfarrdorf, ,§ber der Btelach, im Decanat Mar. ziff Markersdorf, ein Dorf mit einer Lokalcapella- nep, hinter Heiligenkreuz, im LandgerichtNeu-- lcngbach, im Decanat Melk. St. Marrin, bey Jps, ein Pfarrdorf, im De¬ kanat Jps. Mä'tzelsdorf, ein Dorf mit einer Lokalcapel- laney , an der Straffe nach Kemmelbach , iM Decanak Melk. Maur, ein Pfarrdorf, im Dccanat Melk. Maurern, eine Stadt, mit einem Landgericht, am nordwestlichen Ufer der Donau ,im Tul- mrdistricte, im Decanat Poltcnbrunn. Mekk, ein Fluß, welcher snuen Ursprung süd¬ lich am Dachsberg hat; sein Laufist nördlich nimmt beym Zwengbach die Mänk auf, und fällt westwärts vom Markte Melk in die Donau. Melk, eine Marktpfarre am Fluße gleiches Na¬ mens , n Meilen westwärts von Wien, mit einem Postwcchsel zwischen St. Pölten und Kemmclbach. Den Ort macht das hier gele¬ gene Benedictinelstift merkwürdig ; cs zählt bereits ein Alter von 699 Jahren. Die Ab- tey hat nun wieder einen infulirtcn Präla¬ ten. Das Stift liegt auf einem hohen Fel¬ sen am südlichen Ufer der Donau. Die Herr¬ schaft hat ihr eigenes Landgericht. Zu d>M hier befindlichcnDecauar gehören : a) diePfarrk Arnsdorf, Bischosstätten , Gerolding, Haft ncrbach , Haindorf, Haunoldstein , HirM, Kilb, Kirnberg, Langet, Losdorf, Mänk, St. Margarethe , Maur, Melk, Schönbü¬ hel, und Zelking; b) die LvkalcapellaneyenAgg^ dach, Markersdorf, und Mätzlsdorf. Mendlmy , ein Dorf mit einer Lokalcapelm- nep, tm Decanat Waidhofen an der A>s. Elt. Michael am Bruckbach, ein Pfarrdorf bey Seitenstätten, im Dccanat Haag. Michelbach, ein Markt mit einer Pfarre ,am Bache gleiches Namens, südlich von Hain¬ feld, im Decanat Ollersback. Michelhausen, ein Pfarrdvrf hinter Siegharts¬ kirche, im Decanat Tuln. Murftatten, ein Pfarrdorf, unter der Herr¬ schaft Zwentendorf, im Decanat Ollersbach Neidliuy, ein Dorf mit eine» Lokalcapellaney, im Decunat St. Pölten. Neuhaus, ein Dorf mit einer Lokalcapellaney, im Dccanat Scheids. Neuhofen, ein Markt mit einer Pfarre gegen das osisüdliche Ufer der Jps, im lUmerfeld, im Decanat Waidhofen an der Jps. Neulenydach, ein Markt mit einem Schloß, Landgericht und Pfarre, hinter Heilrgenkreuz, im Decanat Ollersbach. Neumarkt, ein Markt mit einer Pfarre, hin¬ ter Kemmelbach »am westlichen Ufer der Jps, im Landgericht Carlsbach, im Dccanat Jps. Ncustadr, ej» Pfurrdorf, nordwärts von der Strasse nach Amstätten, im Landgericht Carls- baa, , im Decanat Jps. Nußdorf oh der Trafen, ein Schloß, Land gericht und Pfarre , im Decanat Pötten brunn. Dberndorf, ein Markt mit einer Pfarre, am westlichen U cr der Melk »südlich von demMark- ke Melk, im Decanat Schcibs. dberrooldlmy , em Pfarrdorf, im Decanat St. Polten. Dhrrzberg, ein Pfarrdorf, hinter Herzogburg, im Landgericht Walpersdorf, im Decanat St« Pölren. Oe-, '1 », Z20 vüüüWüüo Geö, ei« Markt mit einer Pfarre, 17 2 Mei¬ len von Wien, zwischen Amstätken und Streng¬ berg , im Landgericht Niederwaljee, im De» canat Haag» Oehlmg, ein Dorf mit einer Lokalcapellaney, südwärts der Poststrasse nach Strcngberg , iM Landgericht Niederwalsee, im Decanat Haag. Vetscher, ein hohes Gcbirg an der Grenze von Steyermark südlich von Gaming. Der west- südliche Theil dieses Gebirges gehört nach Ga¬ ming und der südöstliche an der Trafen nach Lilienfeld. Vllern, ein Dorf mir einer Lokalcapellaney, hinter Mauerbach, im Landgericht Neuleng¬ bach , im Decanat Tnln. Ollersbach, ein Pfarrdorf mit einem Decanat im Landgericht Neulengbach. Zu dem hier be- findlichenDecanat gehören : a) die PfarrcnAlt- lengbach, Anzbach, Aspcrhos, Böheimkirche, Brannr, Sc. Christoph , Michelbach, Mur- stätkcn, Neulengdach, Ollersbach , Rappol- tcnkirche Stessing,und Wirmla; b) dieLokalca- pellaneyenJohanncsberg.Kogl, undTotzenbach. Dpponi; ,ein Pfarrdorf, südwärts hinter Waid¬ hofen an der Jps, im Landgericht Gleiß, tm Decanat Waidhofen an der Jps. St. Pantaleon, ein Pfarrdorf, am Ausflüs¬ se der Erlafin die Donau, im Decanat Haag. Pfarren in diesem Viertel sind , als.- Alt¬ hartsberg , Alt Leuzbach , Abstätten , AM- stätten , St. Andre , Annaberg , Anzbach, Ardackcr, Arnsdorf, Asperhof, Vehambcrg, Weberbach , Bischofstätten , Blindenmarkt, Wannt, Burgstall , St. Christoph , Düfr- nitz. St. Egio, Ernsthof, Eschenau , Erla» Aoster, Euratsfeld; Fersnitz, Frankenfels, Frey- Q-T-W^L/ M Freyendorf, Furth ,Gaming , Gansbach, St» Georg am JpSfelv, St. Georg in der Klau¬ se, St. Georg im Reuth, Gerasdorf , Ge- rolding,Göß!ing , Gottwick - Götzersddrf > Grafendorf, Grcßten, Groß Pechlarn, Grün» au, Gutenbrunn, Haag, Habershof, Hafner, bach, Hain , Hainbocf, Hainfeld, Haunvld» stein, Heiligeneiche, Herzogburg, Hohen» berg, Holenburg, Holcnstein, Hürm, Iai^ kenddrf , Jnzersborf, St. Johann, Ips , Jp» sitz, Kapellen, Karlstätten, Kasten, Kaumberg, Kilb, Kirchberg , Kirnberg, Kleinzcll, König¬ stätten , Kollmitzberg,Kürmbcrg,Langeck.Lang- lebern > Langenrohr, St. Leonard im Forst, St. Leonard im Wald , Lilienfeld/ Losdorf, Lunji Mänk, St» Margarethe , St. Mar¬ tin , Mauer - Mautern , Melk - St. Michäl, Mtchälbach, Michälhausen, Mnrstätten , Neu¬ hof , Neulengbach , Neumarkt, Neustadt, Nußdorf, Oberndorf, Oberwölbling, Obritz¬ berg, Oed, Ollersback, Opponitz > St. Pan¬ taleon,St. Peter,Pctzenkirchc,St. Pölten,Pot- tenbrunn, Pühra in der Au, Nabenstein ,Ran¬ deck , Rapoltkirche, Reisberg, Reitling, Noss-tz, Ruprechkshof, Säusenstein, Scheids , Schön« bühel, Eeitenstätten, Sieghardskirche, Sin- delburg, Sdnntagsberg, Stein an Kirche, Stephanshart, Stessing, Stdllhof, Streng- berg, Laxing, Trasmauer, Tulbing, Tu!n> Ulmerfeld, St. Valentin, St. Veit, Waid- hofen - Weinberg , Weiffenkirchc, Weistrach, , "sclburg , Wilhemsburg, Windyag ^Wink¬ larn , Wärmla, Wolfsbach, Zeilern , Zci- /lmauer, Zclking und Zwentendorf. Pech.arn, s. Groß Pechlarn. Erster Band. A Pech- zrs O-rHA-o pechlerwaks, ein beträchtlicher Forst hey Zp^ fitz , südlich von Gaming , iin Jpftrdlstrict. Die in Jpsitz gelegenen Eisenwerke erhalten von diesem Forste die ihnen nöthigen Koh» len. St^ Peter in der Au, ein Pfarrdorf, hinter Seitenstätten, im Dccanat Haag. Petzenkirche, ein Pfarrdorf, am westlichen Ufer der Erlaf, zwischen Melk und Kemmelbach, unter der Herrschaft Säuftneck, im Deca- nat Jps. St. pölcen , eine tandesfürstliche Stadt, am westlichen Ufer der Trafen, 8 Meilen von Wien. Hier stand vormahls ein ansehnliches lateranensisches Chorherrenstift, welches in« Jahr 1/84 in seinem ovoten Lebensjahr er¬ loschen ist. Seit dieser Zeit ist hier der SH eines Bischofs, der vormahls seine Residenz in Neustadt gehabt hat. Der Bischof ist Suf- fragan von dem Erzbischof in Wien; zu sei¬ ner Diöccs gehören , das Viertel ob dein Wienerwald und bas Viertel ob dem Mann- harksberg. Die Stadt wird in zwei- Pfarren abgetheilt, hier ist auch der Sitz des Krcisamts und des Stabs von dem Pellegrinischen In¬ fanterieregimente. Der Ort hat ein Gymnasi¬ um und eine Hauptschule, auch ist hier dec Postwechsel zwischen Barschling und Melk« Die Stadt hat viele ansehnliche Häuser, und die hier gelegene Poststraffe , macht sic seht lebhaft. Die hier gelegenen Nonnenklöster, und das Carmeliterkloster sind eingcgangen, so wie die Piaristen nach Krems übersetzet worben find. Die Englischen Fräulein bestehe"- Mit der Dompfarre ist das Dccanat ver-- Kunden, zu weichem gehören: »- Die PAre»* ALL Terersdorf, Grafendorf, Hain, Karlstätten, Oberwölbling , St. Pölten, Pihra , und Weinburg, h) Die Lokalcapellaneyen St. Ge¬ org am Steinfelv , Neidling und Stazendorf. Poststationen: Sieghartskirche 2 Meilen, Bärsch- ling 2 , St. Pölten 2, Melk z, Kemelbach .3, Amstätten 2, Skrcngbcrg 2 — Pattenbrunn, (Bodcnbrunnen) ein Pfarrdorf, Schloß, und Landgericht am östlichen Ufer der Trafen, 7 Metten von Wien , zwischen Bärschling und St. Pölten. Hier ist ein be- trächtlichcr Schafhof. Mit der hier befind¬ lichen Pfarre ist das Decanat verbunden, zu welchem gehören : a) die Pfarren Et. Andre, Furth, Gottwik, Gätzersdorf, Gu» tenbrunn, Heiligeneiche, Herzogcnburg, Hol¬ lenburg, Jaitendorf, Jnzersvorf, Kapellen, Mautern, Nußdorf, Pottenbrunn, Reidling, Roffitz, Stollhof, Traismauer , Weißenkir- che; b) die Lokalcapellaneyen Bodensee, Brunnkirche, Stein am Weg , Unter Vergern. Pühra, ein Pfarrdorf, im Decanat St. Pöl¬ ten. Rabenstein, ein Markt mit einer Pfarre, einem Schloß und Landgericht, am östlichen Ufer dec Bielach, jm Landgerichte Friedau, im Deea- nat Wilhelmsburg. Ranrsau, eine Lokalcapcstaney , hinter Hain¬ feld , j,n Landgerichte Lilienfeld > im Decanat Wilhelmsburg. Randek, ein Markt mik einer Pfarre, südwärts yniter Grein an Kirche , im Landgerichte UlMcrfeld, im Decanat Scheids» ^^^"knkirch», ein Pfarrdorf, im Decanat Oileröbach. Reinsberg , ein Pfarrdorf, im Landgerichte Burgstall, sm Decanat Scheids- L » Reut, AS4 Reitlms, cin Pfarrdorf, bey Heiligcnreiche ini Dccanat Pottenbrunn. Ried ein Dorf und Grenzort des Obervtßener- waldes gegen Osten, im Landgerichte Neue lengbach, im Dccanat Tuln» Rohrbach , ein Dorf mit einer Lokalcapcllaney/ über der Jps, südwärts hinter Strcngbcrg, im Landgerichte Lilienfeld im Dccanat PW Helmsburg. Rossiy, ein Pfarrdorf, an der Donaü, im Oe- canat Pottenbrunn. Ruprechtohof/ ein Pfarrdorf > hinter Melk-un¬ ter der Herrschaft Scheibs , im Decanal Jps« , Rust, ani Bache gleiches Namens , eine Lokal- capcllancy, am Tulncrfeld, im Landgericht Nenlengbach, im Dccanat Tuln. GaUsenstcin, ein Pfarrdorf, amwestnördlicheß Ufer der Äonau, im Dccanat Jps. Gchadneramt, mit üst Häusern, im Landge¬ richte Neulengbach. Scheibs, ein landesfürstlichcr Markt mit erneut Landgericht, Pfarre, Dccanat und Schloß/ in der Eisenwurzen, am östlichen Ufer del Erlaf, südlich von Gaming« Zu dem hick befindlichen Dccanat gehören : a) die Pfarren Burgstall. Frankcnfcls, Gaming , Grestcn / klinz , Oberndorf, Randeck , Reinsberg / Scheibs - und Taxing. b) die Lokalcapcllaneycm St. Anton , Blankenstein , Buchcnstube, St' Georg in der Loyß , St. Gotthard , Lacken¬ hof, Neuhaus, und Schwarzenbach. Scheibserdistrict mit 202 Häusern, im Land¬ gericht Scheibs. Tchönbühel, ein Markt, mit einem Landge¬ richt und Pfarre, gegen bas nördliche Mec o^W^c, 32Z der Domau, südlich von derBielach, im De¬ kanat Melk. Dchwarr;enbaci), eine Lokalcapellaney, im De» canat Schcibs. Schrvarrenbach an der Gelsen, ein Dorf mit einer Lokalcapellaney, jm Occanat Wilhelms¬ burg. ?ierdaran, mit IZ Häusern , im Landgericht Lilienfeld. Geisscnsttzin, s« Säusenstcin. Seitenstä'tten, S>)t am Stätten , ein Markt mit einer Pfarre, über der obern Jps, an der Urla, an der Grenze des TraunvtertelS, im Lande ob der Ens, im Landgericht Burg Ens, im Decangt Haag. Das hier gele¬ gene Vencdickiner Stift hat Udalichaic von Stille, im Jahr l i rr gestiftet. Anfäng¬ lich hat er bey St. Veit in der Au ein Klo-, fier für reguljrtc Chorherren gestiftet; er ver-s wandelte in dem angeführten Jahr dieß Klo¬ ster in ein Bcnedictiner Stift, und verleib¬ te demselben alle seine Güter an und bey Grünenbach, dann Stelle und Heft im Lands ob der Ens ein. Bischof Ulrich zu Paßau, ein Bruder des Stifters, hat bey der Ein¬ weihung der Kirche sni6) die Pfarre As¬ bach , sammt den dazu gehörigen Filialen A- delhartsberg , Biberbach und Crcbestätten Mit allen bischöflichen und pfarrherrUchen Ze¬ henten an den beyden Ufern der Jps bis »ur karnitifchen Heide geschenket. Außer der -Herrschaft Eeitenstätten, und Jpsitz besitzt das Stift noch das Allodialgut Sonntagberg, ferner die Aemter Biberbach, Birkenfeld, Arnberg, xanzcndorf an der Bärschltng, Mvhlung, Tulbing, Urleramt und Zelking, x dann A2H dann den Rittersitz Greiffenberg mit denk Kupferbergwerk in Radmcr und der Messing- Hütte in Reichraming. Zu dem Stifte ge- hören auch die Pfarren in Allharrsberg, As¬ bach, Biberbach, St. Georg in der Klause § St. Michael am Bruchbach' , Sonntags¬ berg, in Ipsitz, zu St. Johann in Eugstät- ten, in Winbhag. Wolfsbach ; dann die Lo- kalcapellaney Oehling. Die Stiftbibliothck ist reichhaltig an seltenen Büchern, auch bas Nakuraliencabinet ist schcnswürdig. Sieghardtökirche, im gemeinen Leben Sitz¬ kirchen, ein Markt 4 Meilen westwärts von Wien, mit einem Postwechsel, zwischen Bur- ü- rsdorf und Värschling, im Landgericht Neu- lengbach; die Pfarre gehört zum Decanat Tuln. Sindelbu-rg, (Sündelburg) ein Pfarrdorf, an der Poststrasse nach Skrengberg, hinter Oed, im Decanat Haag. Sonnrayoberg, ein Pfarrdorf mit einem be¬ kannten Wallfahrtsort , gegen das östliche Ufer der Jps. Die Kirche ist sehenswärbig, da dieselbe Gran gemahlt hat. Das hier ge¬ legene Amt gehört zur Herrschaft Seikenstät- tcn, und die Pfarre zum Decanat Waidho¬ fen an der Jps. Statzendorf, ein Dorf mit einer Lokalcapella- ney, im Landgericht Walpersdorf, im De¬ kanat St. Pölten. Stein an Rirche , ein Markt mit einer Pfar¬ re, am Ufer der kleinen Erlaf, westlich von Neuhofen, im Landgerichte Burgstall , im De¬ kanat Jps. Stern ei» Pfarrdorf, im Decanat Haag. Zellern, rin Markt mit einem Landgericht und Pfarre, 12 Meilen westwärts von Wien, zwischen Amstätten und Oed, im Decanat Jps. Zeifelmaur, ein Markt mit einer Pfarre , am südlichen Ufer der Donau, an der Grenze des Unterwicnerwaldcs, im Landgericht Ko- nigstätten, im Decanat Tuln. Zell ob der Jps, ein Markt, mit einer Lokal- capellaney, jm Landgericht Gleiß, im Deca¬ nat Tuln. In diesem Orte befinden sich viele Eisenschmiede, welche unter andern sehr feine Angeln zum Forellenfang verfertigen. Zwentendorf, ein Pfarrdorf, zwischen dec Bärschling und Trafen. Die Herrschaft hat ihr eigenes Landgericht. Die Pfarre gehört zum Decanat Tuln. Das viertel ob dem Mannhartshery grenzet in Westnorden an Böhmen, in Norden an rinen Theil von Mähren, in Osten an das Viertel ll«M. B- in Süden an die Donau, und gegen We¬ be» an einen Theil des Landes ob der Ens. Die bezüglichsten Flüsse in diesem Viertel sind: die Jsper, Kamp, Theya, Awcttel re. Die beträchtlichsten Waldungen sind gegen Westen, an der Grenze des Landes ob der Ens. Der Weinbau wird häufig an der westlichen und südlichen Seite dieses Viertels getrieben. Di« Weingewächfe find von mittlerer Gattung. I" «issem Viertel befinden sich rz Städte, 67 Märkte, und mg Dörfer. Die drei) Distric- te, in welche das ganze Viertel abgechM wird , sind der Kremser - Horner - und Zwett» lerdistrikt. Der Ertrag der Archer wird in die¬ sem Viertel auf i,855-3U5 st.; des Weinbaues auf 158.-61^ fi., und der Waldungen anfaza,460 fl. angeschlagen, Der Hitz des Kreisamts ist in Krems. ZsFgsbach, ein Markt, mit einer Pfarre, am linken Ufer der Donau, im Krcmserdistrict, im Landgericht und Dccanat Spitz. 2ligen (Eigen) zwischen der Saß und Theya, ein Pfarrdorf, im Decanat Raabs, AlbrechwberF an der Kreins , ei» Pfarrdorf, im Landgericht Gefäll, im Dccanat Spitz. AllentsteiF, eine Stadt, mit einem Landgerichte uad Pfarre, gegen die tcutsche Theya, im Decanat Pösta. 2lltenburF, ein Pfarrdorf, io Meilen nord¬ wärts von Wien, südwestlich von Horn, ge¬ gen das westliche Ufer der Kamp, im Decanat Horn. Hier ist ei» Bencdictinerstift, wel¬ ches die hier gelegene Pfarre zu versehen hat. Gegen die südliche Gegend von Alten¬ burg findet man den grünen Mchlsand häufig. Altenmarkt, rin Markt, mit einer Pfarre, im Jsperkhal, an der Grenze gegen das Land ob der Ens, imKremftrdistrict) im Landgericht Rohreck, im Decanat Oswald. Altmelon, ein Pfarrdorf, im Landgericht Ar- besbach, im Decanat Gerungs. Zllt pölla, ein Pfarrdorf, hinter dem Gcfäl- lerwald, im Landgericht Krumau , im Dc¬ canat, Pösta. Ardesbüch, ein Markt, mit einer Pfarre, an 33S üü der Grenze gegen das Land ob der Ens, im Dccanat Gerungs. Die Hcrschaft hat ihr eigenes Landgericht. Artstätten, ein Markt mit einer Pfarre, nord- westlich von Marientaferl , im Landgericht Rogendorf im Bökstall, im Decanal Os¬ wald. Berneck, eine Marktpfarre. Das hier gelegene im Jahr 1171 gestiftete Prämonstratenserstift ist erloschen. Der Ort liegt im LaMgencht Drofcndorf, im Decanat Egenburg. In dem 2 Meilen von hier gelegenen Gebirge fin¬ det Man Schncidrstein. St. Bernard , ein Dorf mit einer Lokale«» pcllaney, im Landgericht Wiidberg, im De¬ čana! Horn. Llumarr, ein Markt, Landgericht und Pfarre, westlich von Horn, im Dccanat Horn. 8r. Blut, bei) Männersdorf, ein Dorf mit einer Lokalcapellancy , im Decanat Os» wald. Döchstall, ein Markt und Pfarre, am Weiden» fiuß, im Landgericht Rogendorf, im Decanat Oswald. Lrannt, ein Pfarrdorf, im Landgericht Hei- denreichstein , im Dccanat Waidhofen an der Theya, im Decanat Polla. Vrantit, im Heidcnreiel steinerwald, ein Pfarr» dorf, im Dccanat Waidhofen an derJps. Brunn im Feld, ein Pfarrdorf, im Decanat Krems. Buch, ein Pfarrdorf, im Landgericht Carl- Decanat Waidhofen an der Theya. ^"mbach , über der teutschcn Theya , ei" Dorf mir einer Lokalcapellancy, jm Dccanat Waidhofen an der Theya. Lurx zz4 Bulka, ein Fluß , welcher seine QUekle bey Nonnendorfgegen die Grenze des Untermann¬ hartsberges hat ; ober! alb Egenburg verläßt er den Odermannhartsberg, und begibt sich gegen Norden in die Lheya. Lürg, ein Pfarrdorf, unter der Herrschaft Brannthof; im Decanat St. Oswald. Buryschleinitz, ein Pfarrdorf, in der Herr¬ schaft gleiches Namens, im Decanat Egen¬ burg. Lecanate sind in diesem Viertel diese: Egen¬ burg , Gerungs, Horn, Krems, Oswald? Pölla, RaabS, Cpitz, Waidhofen an der Lheya, Weitra. Die in diesen Decanaten befindliche unadeliche Geistlichkeit ist folgen¬ den Magistraten zugekheilek, a's: s) deM Magistrat zu Krems und Stein , die De¬ kanate Egenburg, Horn, Krems, und Spitz, fi) dem Magistrate zu Waidhofen , die De¬ kanate Alt Polla, Raabs, und Waidhofen - «) dem Magistrat zu Zwettcl die Dekanate Gerungs, Oswald, und Weitra. Dietmanns, ein Dorf mit einer Lokalcavctla- ney, im Decanat Waidhofen an der Thcya^ Diermarmgdorf, hinter Horn, ein Dorf mit einer Lokalcapellaney, nach St. Marein , iM Landgericht Wildberg, im Dekanat Raabs» Dobersbery, ein Markt, Landgericht unv Pfarre, am westlichen Ufer der Lheya , aN der Grenze gegen Böhmen, im Decanat Raabs. xMersheim, rin Pfarrdorf, unter der Herr^ schast Ottenstein, im Decanat Pölla . ' D*rfstiktten, ein Pfarrdorf, hinter dem Jpftr- that. ZZZ rhal, im Landgericht Rohrek, im Decanat Oswald. Dreycichen, ein Pfarrdorf, südwestlich Volt Egenburg, im Decanat Horn. Drofendorf, eine Stadt, mit einem Land» gericht und Pfarre, im Decanat Raabs. Droß, ein Pfarrdorf, bey Langeniois, im De¬ canat Krems. Dn'rrenftern, eine Stadt, Landgericht, und Pfarre, am nördlichen Ufer der Donau , westwärts von Stein, im Decanat Krems» Das in dem sogenannten Schwarzenberg ge» lcgenc Bleywcrk ist bekannt. Westwärts von Dürrenstcin gegen Weißkirche kommen vor, der Mühlstein, Wetz-und Zelftnsiein, L-oarz und Granit. Das in Dürrcnstem gelegene later. Chorherrenstift St. Augustins Ht erloschen. idv-rsdorf, ein Pfarrdorf, im Landgericht Wei« de.'et, im Decanat Oswald. Edklbach, ein Pfarrdorf, im Landgericht Groß- ooppm, im Decanat Polla. Etzendnry, eine landesfürstliche Stadt, mit einem Decanat, und einer Pfarre', west- Uördlich an der Grenze des Untermannharts- i'crges. Zu dem bier gelegenen Decanare ge¬ bären : g) die Pfarre Berneck , Burschiei- "'tz, Egenburg, Felling, Fladnitz, Hardegg, Möttau, Künerina, Meigen, Pleistng, Reiu- p'echlspölla, Salabulka, Tkeras, Traben- rcutb, Weitersfelb, und Wolkenstein, b) ..c alcapellaneyen Hart, Mixnitz, Nonn- ' Radingersdorf , und Rogendorf. -^ycbjee, ein Pkarrdorf, im Decanat Krems' Ottern, ein Dorf mit »in^r Lslalcapettaney, un« HZ6 ter der Herrschaft Leiben, im Decanat WaW Hofen. Eivenstein, ein Pfarrdorf, hinter Kirchberg am Waid, im Decanat Raabs. Eisyarn, eine lanvesfürstliche Probstey, norde westlich an der Grenze gegen Böhmen, öst¬ lich von Waidhofen an der Theya, unter der Herrschaft Leiben , im Decanat Waid¬ hofen. Der Probst hat bey dem unterenseri- schen Landtage Sitz und Stimme. Els, ein Markt, mit einer Pfarre, am west- lichen Ufer der Krems, östlich von Dürren» stein, im Decanat Spitz. Lmmersdorf, ein Markt , Landgericht unv Pfarre, an dec Donau, im Decanat Os¬ wald. Egen , ein Dorf mit einer Lokalcapellaney nach Marbach. Exenbach, ein Vfarrdorf, im Landgericht Al¬ tensteig , im Decanat Epenbach. ZeNng, ein Pfarrborf, hinter DürrcnsteiN über die KrcmS, im Decanat Egenburg. Fides , ein Markt, mit einer Pfarre , südlich von Waidhofen an der Theya , im Landge¬ richt Schwarzenau, im Decanat Waidhofen an der Theya. Fkadnitz, ein Pfarrdorf, im Decanat EgeM bürg. Die Herrschaft hat ihr eigenes Land¬ gericht. Franzen, ein Pfarrdorf, über die Kamp bey Großpsppen, im Decanat Pölla. Freischlmg, ein Pfarrdorf, im Landgericht Horn, im Decanat Horni Friedersbach, ein Markt mit einer Pfarre , im Zwettlerdistrikt, im Landgericht Rasten¬ berg, im Decanat Pölla, Garo , ^bars, rin landesfürstlicher Markt, Landgericht und Pfarre, am westlichen Ufer der Kamp, südlich von Horn, an der Grenze des Un- tcrMannhartsbergs, im Decanat Horn. Gestern, ein Pfarrdorf, im Landgerichte und Decanat Waidhofem Geras, ein Markt, mit einer Pfarre, an der Grenze gegen Mähren, im Decanat Raabs, im Landgerichte Drosendorf. Mit dem hier gelegenen Prämönstratenftrstift ist das erlo¬ schene Prämönstratenftrstift Berneck vereint» Gerungs , ein Markt mit einer Pfarre und De¬ canat, im Landgericht Rapotenstein- Zu dem Decanat gehören: ii) die Pfarren Altmelon, ArbeSbach, Gerungs, Grafenschlag - Gries¬ bach, Erosbertholds, Göttfritz, Groß Schön¬ au- Karlsttft, Kirchbach, Langschlag > Mar¬ bach am Wald, Oberkirche, Oberstrahlbach, Rappotenstein, Rieggers, Rosenau, Schön¬ bach, Schweigers, Siebenlinden, Traun¬ stein- Wurmbrand, Zwettel, (Stadt) Zwet» tel (Stift); b) die Lokalcapellaneyen Etzen, Und Iahrings. befall, «n Markt, Landgericht und Pfarre, nördlich von Stein, jenseit der Krems im Decanate Kremst ^efallerrvald, ein beträchtlicher Forst , wel¬ cher sich von dem Markte gleiches Namens, ^.vstnördlich bis an den Kämpfluß ausdehnt. Gemünd, eine Stadt mit einem Landgerichte und Pfarre, am Schwarzenbach, westnörd¬ lich an der Grenze gegen Böhmen, im De- nr^^tWcitra. ^ov/lsdurg , ein, Markt, Landgericht und ik^^re, nordwestlich von Krems, am Kamp- Erster Land. K flusse ZA8 fiusse , an der Grenze des UntermannhartSe Herges, im Decanat Krems. Cönfr'Z , ein Dorf mit einer Lokalcapellancy, nach Kirchberg am Waid. Leerfri; (Aoffriz) ein Dorf mit einer Lokal- capellaner), zwischen Horn und Schwarzenau, Z Meilen westlich von dem erster« Orte iM ^-Decanat. Von hier gehr die Poststrasse nach Böhmen, auch ist in diesem Orte der Post- wechsel zwischen Horn und Schwarzenau. Göttodorf, ein Pfarrdorf, an der Donau, im Landgerichte Gars, im Decanat Oswald. LrafenschlKF, ein Pfarrdorf, hinter Alten- st ig , im Landgericht Schwarzenau, im De- canat Gerungs. Grambrunn, ein Pfarrdorf, im Dccanat St. Oswald. Cricobach, rin Pfarrdorf, im Decanat Ge¬ rungs. Großau, ein Dorf mit einer Lokalcapellancy, nach Raabs , im Dccanat gleiches Namens. Eroßberthoddo, ein Pfarrdorf, im Landgericht Weitra, im Dccanat Gerunge. Troß poppen, ein Pfarrdoif, im Landgericht Altensteig, im Decanak Pölla. Grofistchonau, ein Pfarrdorf, neben dcrZwet- tel, im Landgericht Weitra, im Decanat Gerungs. Grünbach , ein Dorf im Landgericht Gfäll; Grünbach wird in das obere und untere Dorf abgetheilet. Haarmannschlag, eine LokalcapeNaney nach St. Martin, im Landgericht Weitra, Decanat Weitra. Harbach, ein Pfarrdorf, im Landgericht und Dccanat Wcilra. sar» s-^M^s 32? Hartze? , eine Stadt mit einer Pfarre, nord- östlich an der großen Theya an der Grenze gegen Mähren, imDccaoat Egenburg. Hart, ein Dorf mit einer Lokalcapellaney nach Berneck, im Landgericht Drosendorf. Haselbach, ein Pfarrdorf, an der teukschen Theya, ich Landgericht Schwarzenau, im Decanat Pölla. ^Kngschlay, ein Dorf nstt einer Lokalcapella¬ ney , im Landgericht Litschau , im Decanat Waidhofen. Hetzender^ , ein Pfarrdorf im Decanat Weitra. Heidenreichstein, ein Markt, Landgericht und Pfarre, nördlich von Waidhofen, und west¬ lich von Eisgarn. Heinreichs , eine Lokalcapellaney von der Pfarre U. L- F. , im Landgericht und De¬ canat Weitra. «irschhach, ein Pfarrdorf' nördlich vonZwek- tel, gegen die teutsche Tbeya, im Decanat Weitra. Die Herrschaft hat ihr eigenes Land¬ gericht. Hoheneiche, ein Pfarrdorf bey Gemünd , im Landgericht Kirchberg am Wald, im Decanat Weitra. , eine Stadt, mit einem Decanat, einer Pfarre und einem Landgerichte, n Meilen von Wien, gegen die Grenze des Mann- vartsbcrges. Hier ist der Postwechsel zwi- ^hcn Meißau und Göttfritz nach Böhmen. 2U dem hier gelegenen Decanat gehören: a) v«e Pfarren Altenburg, Blumau, Dreyeichcn, Breischling, Gars, Horn, St- Leonard im Hornerwald , St. Marie, Messern, Mö- oring, Ncurirche , Röhrenbach, Strögen , K » Sto- Z4» V—M—c, Stockern, und Tautendorf, b) die kokalcapel^' lanen«», Et. B>rnaid, Dietmansdorf. ^ornerrrald , ein Forstamtmit 44 Häusern, im Landgericht Horn. Iahrivys, eine Lokolcapellaney nach Rosenau, im Decanat Gerungs, im Landgericht Ro- senan. Japans , ein Pfarrdorf, im Decanat Raabs. Idolsberg, ein Pfarrdvrf, hinter dem Ge- föllerwald , im Landgericht Krumau, int Decanat Pöva^ Imbach , ein Pfarrdorf, im Landgericht Sönf- tcnbetg, im Decanat Krems. St. Johann, bcy Hcinrichschlag , ein Pfarr» dorf, im Decauan Iöper, ein Flüßchen, dessen Lauf von Nor¬ den nach Süden ist, und das Land ob und unter der Ens von einander lhcilet. Ispern, ein Markt am Flusse gleiches Na¬ mens , mit einer Lokaicapcllaney im Decanat St. Oswald, im Landgericht Rohrcck. Lamp, ein Fluß, der sich in die große und kleine Kamp cheilct. Die erstere hat ihren Ursprung gegen Westen gegen die Grenze des Landes ob der Ens, ihr kauf ist west' nördlich , vereinigt sich bcy Rapotenstein mit der kleinen Kamp, und bcy Zweitel mit dnmersdorf, Fladn-tz, Gars,Gefäst, Ge¬ münd, Gobelsburg, Gräfenberg, Grculen- stein, Haindorf, Heidenreichstem , Hirsche »ach, Horn , (Schloß) Ilmau , Krems , < Et.) Krumau , Kühbach , Lä»genft>d , M 4 Lei- -44 Leiben , kitschau, Mayers, Mollenbnrg, OK tenschlag, Ottenstein, Plankenstein, Popen, PrU- tzendorf, Raabs, Napotenstein, Rohrcck, Ro¬ senau , Rosenberg , Rothenbach , Sänftenbcrg, Schildern, Schreins , Schwarzenau, Sieg- Hard, Spitz (Schloß) , Strazing , Waidhofen, (Schloß) Waidhofen (St.) Weidenek , Wer¬ nern, Weinzirl, Weissenbirg,Weitra, Wild¬ berg , Zaising , Zedelmaringen, Zwettel- LanyeL, ein Pfarrtorf, im Landgericht Lit- schau, im Decanat Waidhofen. Lä'nyenfeld, ein Markt mit einer Pfarre/Nörd¬ lich von Langenlois, im Decanat Krems. Langenlois, ein landesfürstlicher Markt mit einer Pfarre, 2 Meilen nordwärts von Krems, im Landgericht und Decanat Krems. In dieser Gegend wird viel Wein gebauct, der ebenfalls zur Mittlern Gattung gehöret; auch wird in dieser Gegend viel Obst auf dec Donau jährlich nach Wien geführet. Aufdein sogenannten Loiserberg findet man braunen Märgel, Schiefer, schwarze Hornblende, grü¬ nen und rochen Gestcllsiein , wie auch weißen Glimmer. Der Markt hat unter den mitlei¬ digen Märkten den ersten Rang. ^ichyschlag, ein Pfarrdorf, im Landgerichte Weitra. Leimbach, im Jfperthale, ein Pfarrborf, iM Landgericht Weissenberg - im Decanat Os¬ wald. St. Leonard im Hornerwald, ein Pfarrdorf/ im Decanat Horn. Lichtenau, ein Pfarrdorf, im Decanat Krems. Litfchau, eine Stadt mit einem Landgerichts und Lokalcapestaney , über der Launis, a" der böhmischen Grenze, im Decanat Waid¬ hofen. . Lo- ?4S Lsskcrlcapellanexeu sind : Bernhöfen , St. Ber¬ nard . St. Blut , Brannt, Dietmanns, Egern, Ehen, Göffritz, Großau , Hart, Haugschlag, Heinreichs, Jahrings, Jspern, Kilchschiag, Lirsch au, Loiben,'Ludwciß, Mixnitz, Mön- chcnreuth , Mönchkirche, Mittelberg, Nevkir- che, Nvnndorf, Pisching, Plank, Rabesreuth, Reibers, Rogendorf , Scheikeldorf, Schwor- zg,Seifrid, Seilingstatt, Sp'isendorf, Eüs- scnbach, Traundorf, Unter Rana Wolthau¬ sen , Waldreichs , Weinzierl, und Ziffcredorf. Loiben , ein Pfarrdorf im Landgericht Dür- rcnstein, und Decanat Krems. Loiben, (Loiwein) , eine Lokalcapellaney , im Decanat Krems. Ludrveiß, eine Lokalcapellaney, nordwestlich von Horn, .nördlich von Raabs , im Decanat Egen¬ burg , im Landgericht Wildberg. , Marbach, eiu Markt mit einer Pfarre, am nörd¬ lichen Ufer der Donau, am Fusse des Ma- rientaferlbergs, westlich von Stein , im De¬ canat Gerungs, im Landgericht Weissenberg. Hier wird viel Wein gebauet. Marbach am Wald, ein Pfarrborf, zwischen der Kamp, und der großen Krems, im Deka¬ nat Oswald. E^t. Marein, ein Pfarrborf, r'bcr der Komp, im Landgericht Greulcnstcin , im Dekanat Horn. rllarienrafxxi, im gemeinen Lkbcn Mariatafcrl, cin c,nf einem hohen Berge hinicr T ailach Kttegcner sehr bekannter Wallfahrtsort, der vorzüglich in den Son meimonatkn srwchl vc» den Böhmen und Möhren , als Ob undUn- terensern häufig besucht wirb. Die hier ge- kegene Pfarre gehört in das Decanat zu St, Oswald. V 5 St. Z46 St. Marün, «in Pfarrdorf, überder Zwettel, im Landgericht Weitra , im Decanat Weitra. MartiiwberF , ein Markt mit einer Pfarre, nördlich von der kleinen Kamp und westlich gegen die Grenze des Landes ob der Ens, im Landgericht Rogcndorf, im Decanat Epi?» MelFeu , (Maigen) ein Pfarrdorf westwärts von Horn und nördlich gegen die böhmische Tbeya im Decanat Egenburg. Meißliny , ein Pfändens in der Herrschaft Ge' fäll, im Decanat Krems. Messern, eine Lokalcapellaney , in der Herrschaft Wilsberg, im Decanat Horn. Mittelberg, ein Marrdorf, über der Kamp» im Decanat Krems. Mchuz,eine Lokalcapellaney , hinter Bulkau, unter der Herrschaft Hardeck. MödrinF, ein Pfarrdorf, im Landgericht und Decanat Horn. Monchenreut, ein Pfarrdorf, bey Böckstall , urn ter der Herrschaft Branthofcn, im Decanat St. Oswald. Möachreut, eine Lokalcapellaney, im Decanat Raabs. Neukirche , «ine Lokalcapellaney hinter Hortt ander Wild, im Oecanar Horn. Neukirchs, eine Lokalcapellaney von München' reut, dey Böckstall, im Decanat St. Os¬ wald. Nou pölla, ein Markt Mit einer Pfarre . nord¬ wärts von Krumau,im Decanat Pölla, i>r> Landgericht Krumau. Nieder Grünbach, ein Pfarrdorf, in der Heck- schäft Rosenberg, im Decanat Pölla. , . Nieder Naundorf, «in Pfarrdorf, diesft't des Kloster Zivektels, im Decanat Pölla. Z47 Nieder Rana, cin Pfarrdorf , in der Herrschaft Brannthof, im Decanat Spitz. NiNasberg, ein Pfarrdorf, imDccanat Raabs. Nechlivtz, ein Pfarrdorf im Jpserthal, in der Herrschaft Rohreck, im Decanat St. Os¬ wald. Nonndoif, bey Raan, eine Lokalcapellaney. Ober Grünbach, ein Pfarrdorf, im Decanat Raps. Ober ^Lflein, ein Pfarrdorf, im Decanat Raps. Oberkirchs, ein Pfarrdorf, in der Herrschaft Wcktra, im Decanat Gerungs. Oberndorf, ein Pfarrdorf, zwischen der Kamp und der deutschen Theya, imDccanat Pölla. Ober Nonndorf, bey der Kamp, eine Lokal- capellancy, in der Herrschaft Rastenberg. Oberstrahlbach , ein Pfarrdorf, im Landgericht Zwcttcl, im Decanat Gerungs. St. Oswald, ein Psarrdecanat, in der Herr¬ schaft Rohrcck. Au dem hier befindlichen De¬ canat gehören: a^ die Pfarren Altenmarkt, Artstättcn , Dorfstätten, Ebersdorf, Emmers- dvrf, Gotksdorf, Klein Pöchlarn, Leimbach, Marientaferl, MSnchcnrcuth , Röchling , St. Oswald, und Weiten; b) die Lokalcapclla-- neycn St. Blut,Isper, Ncukirche , Pesching, und Pöbring. Ottruschlag, ein Pfarrdorf, in der Herrschaft gleiches Rahmens, im Decanat Spitz. Persenbeug, ein Markt mir einer Pfarre, am nördlichen Uftr der Donau, im Decanat Os¬ wald. pfüsfenschlag , ein Pfarrdorf, in der Saß, an der tcurschcn Theya , im Landgericht Hei» denrcichstein, jm Decanat Waidhofen an der Theya. Pf«r- 348 Vfarren, in diesen^ Vierte! find dieser Aggs- bach, Argen , Albrechtsberg , Allentstetg, Al¬ tenburg, Altenmarkt, Altmclon, Alt Pölla, Arbesbach,Arrstätten, Pernek , Blumau, Böü- fialt, Brannt, Brunn, Buch, Burg, Burgschiet- nitz , Dobcrsberg, Döilersheim , Dorfstättcn, Dieyeichen , Drosendorf, Droß , Dürrenstein, Ebersdorf , Edelbach , Egenburg , Egelsee, Eibenstein, Eisgarn, Els, Emmersdorf, E- x.mbach, Felliug,Fides, Fladnitz, Franzen, Fretschling, Friedersvach, Gars , Garsten, Geras, Gerungs G.fäil, Gemünd, Göbels- bürg, Gäff'itz, Gottsdorf, Grafenschiag, Gr-iinbruu, G isbach , Groß Bertholds, Groß Popp.-n, Groß Schönau Harbach, Hardek, HaHlo ch , Hehenb-rg , Heibenreichstein, s Hirschbach , Hoheneiche , Horn , Japons, / Jdolsb eg, Imbach - St. Johann, Karl- siifr , Kautzeu , Kirchdach , Kirchberg , Kirch-Älag , Klein Pöchlarn , Kivbnitz , Klol- tau, Kattts, Krems, Krumau , Künerrng < Laach. Langau, Langeck, Längenfeld, Langenlois, kangschlag , Leimbach, St. Leonard, LichtenaN, Loiben , Marbach, St. Marcin, Marienti- ferl , St: Martin, Martinsberg , Meigen e Me- ßiing, Messern , Mödling, Mönchenreuth, Nieder Grünbach , Nieder Nonnsdorf - Nieder Ranna, Niciasbcrg, Röchling, Obek Grünbach , Ober H lfl-in, Oberkirche, Obern¬ dorf, Ober Nonnsdorf, Oberstrahlbach, St- Os aald , Oktrnschlag, P rsenbeug, Pfaffe»' schi >g . Pleistag , Raabs,Rapotettstein, Rafi- bach, N ienfeld, Ratzelsdorf , Reinprecbts, Reinprechrspdlla, Reingers , Riegers , Ru¬ gendorf , Rähcenbach, Rohrn dorf, Rosenau- 249 Rothenfcbachcn , Salingberg , Ealabulka Sänftenberg , Schildern, Schönbach, Schön¬ berg , Echrems, Schweigers, Siebenlciden, Ciegharts, Spitz, Stein , Stieferw/Sto- ckcrn, Stratzjng, Strogen, Tautendorf, Theiß, Thcya, TrabenreUt ,TraUrsiekN/Un¬ ser Frau am Sand, Waidhofen, Waldkirche, Waidstcin, Weideneck, Weikardschlag, Weiß« albern, Weißenkirche / Weiten, Weitersfeld, Weitra , Windischsteig, St. Wolfgang / Wol¬ kenstein, Wösendorf Wurmbrannt, Zöbing, Zuggers, Zwettel, Zweiter. pischintz, «ine Lokalcapcllancy, im Decanat St» Oswald. Plank (Blank) eine Lokalcapelkaney in der Herr¬ schaft Buchdcrg, im Decanat Horn. pleisiny (Bicising, ein Pfarrdorf, im Landge¬ richt Hardck, im Decanat Egenburg. Pöbriny (Köbrtng) hinter Wachau, eine Lokal- capellaney, im Decanat St. Oswald» Polla, wird in Alt-und Neu Pölla abgeson¬ dert» Das erstere ist ein Dorf mit einer lan- desfürsttichcn Pfarre; das andere ein Markt Mit einer kvkalcapelianey. Beyde Orte find ein EigiNthum der Freyinn von Ehrmanns. Zil dem unter dem Nomen: Pölla bestehen¬ den Decanat gehören: a) die Pfarren: Al- lentsteig, (fetzt der Sitz des Dechartts vom Decanat Pölla) , Alt Pölla, Brannt ,Döllers» h^im, Edelbach , Einbach, Franzen, Frie- derobach , Groß Poppen , Haselbach, Jdols- ' derg, Krumau , Nieder Grünbach, Obern- dvn, Rastbach, und Rasienfeld. l) di« ko- kaleapellancyen : Neu Polla , ober Nenns¬ dorf , und Waldreichs. Pcfistaiionen in diesem Viertel find: Meißau, und Horn, jede zu 2 Meilen gerechnet. Reh- ZZ2 Rabesreuk, eine kokalcapellaney neben der gro¬ ßen Theya. Radingersdorf, eine Lokalcapestaney von Wol¬ kenstein, im D canat Egenburg. Rapotensteia, ein Marke mtt einer Pfarre, an der kleinen Kamp im Decanat Gerungs. Raabs , ein Marit mit einem Pfarrdecanat am östlichen Ufer derTheya i.n Landgerichte Krum- au. Zu dem hier gelegenen Decanat gehö¬ ren: a) die Pfacren , Dobersbcrg , Dro- scndorf , Eibcnstein , Eigen , Geras , Ja¬ pans, Kautzen, Langau, Nielaeberg, Over Grünbach, Oder Hafleiu, Raabs , Reingers, Walokirche , Weikartsschlag. b) Die Lokal- capellan.ycn: Großau,Möuchcnreulh,Reibers, Speisendorf, und Z-ssersdorf. Ranna, (Äiosterranna) am Flüßchen gleiches Rahmens, welches sich bei) Spitz in die Do¬ nau ergießt, im Kremseidistrick. Das hier gelegene St. Paulseremitenklosterrst erloschen. Rastbach, ein Pfarrborf, bey Bcrneck, im De¬ canat Pöila« Rastenfeld, ein Markt und Pfarre, westwärts gegen die tcutsche Theya,im Decanat Pälla« Rastelsdorf, ein Pfarrdorf, im Landgerichte Potteubrunn, im Decanat Spitz. Rewers, eine Lokalcapellaney , im Decanat Reingers, ein Pfarrdorf, in der Herrschaft Litschau, im Decanat Raps. Reinprechts, ein Pfacrdorf, im Decanat Spitz- Reinprechtspölla, ein Pfarrdorf, in der Herr¬ schaft und Decanat Egenburg. Riesters, ein Pfarrdorf, über der Kamp, tu» Decanat Gerungs. R»' ZZt Rotfenösrf, eine Lokalcapellaney im Horner- bistrict, im Landgericht und DecanatEgenburg. Röhrendach, ein Pfarrdorf, über der Kamp, im Landgericht Grculenstcin , im Dccanat Horn. Rohr- Lorf, ein Pfarrdorf, im Dccanat Krems. Rosenau, ein Pfarrdorf. Die Herrschaft hat ihr eignes Landgericht, im Decanat Gerungs. Rothenschachen , (Rodenfchachen ) im Land¬ gericht H-ibcnrcichstein, im Decanat Wcikra. Sakingbery , ein Pfarrdorf, im Landgericht Gcfäll, im Lecanat Spitz. Gallapulka; (Salabulka) ein Pfarrdorf, im Dccanat Egenburg. Gck ftenderF, ein Markt mit einem Schloß, Landgericht, und einer Pfarre, im Dekanat Krems, Hcheiteldorf, eine Lokalcapellaney, im Land¬ gericht Schwarzenau, im Dccanat Waidho¬ fen an der Theya. schildern, ein Markt, Landgericht,und Pfar¬ re , am Kampfluß, südlich gegen Langeu.oiS, im Dccanat Krems. Schönbach , ein Pfarrdorf, an der Kamp , im Landgericht Rapotcnsiein, im Dccanat Ge¬ rungs, Schönberg, ein Markt mit einer Pfarre, an der Grenze des Mannhartsbergs , im Decanat Krems, in der Herrschaft Grafeneck. Schreins, ein Markt, Landgericht, und Pfar¬ re , westlich von Wien gegen die Grenze von Böhmen, imZwettlerdistrick» Hier ist der Post- wechsel zwischen Schwarzenau und Schwarz¬ bach. Schwa»- AZr VTüM-G Schwarz«, eine Lokalcapellaney, im LandgiF richt Schrems, im Decanat Waidhofen art der Theya. Schwarzenau, i; Meilen westwärts von Wien, am südöstlichen Ufer der deutschen Theya- Hier ist der Postwechsel zwischen Göttfritzund Schrems, Gchweiyers > ein Markt mit einer Pfarre, zwischen Zweitel und Weitra , gegen die teut- sche Thcya im Zwettlerdistcict,tm Landgericht Weitra, im Decanat Gerungs. Seifcid, eine Lokalcapellaney, im Landgericht Weitra, im Decanat Waidhofen. SeUligstatt, (Salingstadt) eine Lokalcapella- ney, über der temschen Theya, im Decanat Weitra. Srebenli rden, ein Pfarrdorf, im Landgericht W'itca, im Decanat Gerungs. Siebeuwirthin , jwey Häuser in der Herr¬ schaft Rastenberg. Sieghards, ein Markt mit 6g Häusern , Land¬ gericht und Pfarre nördlich von Raabs, west¬ lich von Waidhofen an der Theya , im De- canat Waidhofen an der Theya. In bieftt Gegend ist die leinene Bandmacherei sehr be¬ trächtlich , die sogenannten Bändelkramer find hier zu Hause. Speiseidorf, eine Lokalcapellaney, im Land¬ gericht Weinern, im Decanat Raabs. Svital , ein Pfarrdorf im Landgericht Und De¬ kanat Weitra. Spitz , ein Markt mit 173 Häusern , Land¬ gericht, Decanat und Pfarre am nördliches Ufer der Donau, im Kremserdistrick. In die¬ ser Gebend findet man Glimmer mit ei- 35? Ker Art weißgrauen marmorirten Seifenstein vermischt, Markstein, braunes Kupferpech- erzt, Hornblende, leberrothen Bolus. Die hier gelegene Kupfervitriol - Siederei wird nun wieder betrieben. Zu dem hier gelegenen De¬ kanat gehören: a) die Pfarren , Agsbach, Albrechtsberg, Burg , Ells, Greinbrunn , Et. Johann ,Koktis , Laach , Lichtenau, Mar- rinberg , Nieder Ranna, Ottenschlag, Ratzels« dorf, Reinbrechts, Salingberg, Spitz, und Wesendorf, b) Die Lokalkapcllanchen , Loiwein, Trandvrf, Unter Ranna, Waldhausen , und Weinzierl. Stein, eine lanbesfürstliche Stadt mit 182 Häu¬ sern, am nördlichen Ufer der Donau, oberhalb Krems. Die vielen Schiffe, die hier gewöhn¬ lich anländen, machen den Ort sehr lebhaft, vorzüglich zur Zeit der Weinlese, um welche Zeit sich viele Wirkhe, vorzüglich vom Lande ob der Ens zum Einkauf des Weins einfin« den. Die sogenannte Linzer Ordinari hält hier gewöhnlich Nachtquartier. Die hiesigen Wcingewächse gehören zur mitten, Gattung, halten sich aber lang. Die Stadt ist mit Krems vereint. Die hier befindliche Pfarre gehört zum Decanat Krems. Briefern, ein Pfarrdorf im Landgericht Gars, im Decanat Krems. Brokern, ein Pfarrdorf im Landgericht Egen- bürg-, im Decanat Horn. Btrayrng, eine Marktpfarre, zwischen der Krems und der Kamp , im Decanat Krems. ,foe:en, ein Pfarrdorf, im Landgericht und Blissenbach, Lokalcapellancy, im Decanat Weitra. Erster Band. Z Taue Z 54 o-^-o Tautendorf, ein Pfarrdorf, im Decanat Horkt» Terast, ein Pfarrdorf, in der Herrschaft Te« raßburg, im Decanat Egenburg. Theiß, ein Pfarrdorf in der Herrschaft Gra^ fenek , im Decauat Krems. They«, ein Ma^kt mit einer Pfarre, am Ustt der tcutschen Thcya , im Zwettlerdistrikt, "" Landgericht und Decanar Waidhofen. Trabenreut, ein Pfarrdorf, im Landgericht Drosendorf, im Decanat Egenburg» Trandorf, eine Lokalcapellanc» im Landgericht Brannthof, im Decanat Spitz» Traunstein, eine Marktpfarre unter ber Hcr^ schäft Ottenschlag, im Decanat Gerungs» Trautendorf, s» Tautendorf» Unser Zrau am Sand, s. Unket Weitra. Unter Ranna, einc Lokalkapellaney, im Decan^ . Sp'tz» ' L Unter Lveitta , ober Unser Fran am Gand, > Pfartdorf, im Landgericht und Decanat Weik^ Vites, s. Fides» waidhof, im gemeinen Leben böhmisch W^i^ Hofen, eine landesfürstliche Stadt, Landjl richt und Pfarre, an der tcutschen ThclA Zu dem hier befindlichen Oecanake gehören! / die Pfarren Brannk, Buch, Eisgarn, » deS, Gastern, Heidenreichstcin, KirchberS, Langeck, Pfaffenschlag , Schreins , SiA Hards, Waidhofen, Windischsteig. h) Die le kaltapellaneyen Buchbach, Eggern, Göffs'U Litschau, Scheidelsdors, Schwarza, u»o frids. Wald Z55 Waidhausen, eine Lokalcapellaney, im Land¬ gericht Rosenau , im Oecanate Spitz- walkenstein, s. Wolkenstein. walükirche, ein Psarrdorf, im Landgerichte Drosendorf, im Decanace Raabs- Maidreichs, am Wald, eine Lokalcapellaney, im Vecanat PöUa. Meiden, ein Flüßchen, hat seinen Lauf von Norden nach Süden, wo es sich südwärts von Cunnersdorf in die Donau verliert. Wrideneck, ein Schloß, Landgericht, »nd Markt am Flusse gleiches Namens. Von dieser Herr¬ schaft ist der Oberstlieutenant chon Fürnberg Besitzet. Lveikardschlätz, ein Markt und Pfarre, am westlichen Ufer der Theya, an der Grenze von Böhmen , im Decanar Raabs, im Land¬ gerichte Weitra. Weinsberger Wald, im gemeinen Leben Grein» Wald, ein beträchtlicher Forst, an der Gren» je des Landes ob der Ells, in der Herr- schäft Martittsberg , im Landgericht Rogen¬ dorf. Dieser Forst enthält bei) 700 Joch ; die Kamp hat darin ihren Ursprung. Der Oberstlieutenant von Fürnberg, läßt hier iähr- Uch Zo,voo Klafter Brennholz für Wien ^schlagen. Mewzieiss, eine Lokalcapellaney, ostwärts von Krems, im Decanak Spitz. Merßenaldern, ein Pfarrdorf im Decanate Weitra , im Landgerichte Kirchberg am Wald. ^Beißkirch- , ein Markt und Pfarre > am Nördlichen Ufer der Donau, hinter Dürren- stein , im Decanat Krems , im Landgericht Hurrenstein» Z s Wei» vüüW^s 3§6 Weiten, e'n Pfarrdorf, Im Landgericht Mol- lcndnrg , im Decanat St. Oswald. weitc-rofeld, auch Weitrafcld, ein Pfarrdorf, in der Herrschaft Harbeck, im Decanat Egen¬ burg. weitra , eine Stadt, Landgericht und Pfarre, an der Grenze gegen Böhmen , westnorb- wärts am nördlichen Ufer der Awcttcl, öst¬ lich von Kirchberg, im Zwettlerdistrikt. Z" dem hier gelegenen Decanats gehören : «) die Pfarren Gemünd, Haarbach, Hehen- berg, Hirfchbach, Hoheneiche, Kirchberg , Klobnitz, Et. Martin, Rothcnfchachen, Epi¬ tal, Unser Frauen am Sand, Waldenstein Weißenalbern, Weitra, St. Wolfgang, und Zuggers. t>) die Lokaicapellaneyen Beinhöftn, Diekmanns , Harmannschlag , Heinreichs, Seilingstatt, und Süsscnbach. wmdischensteig, ein Markt mit 56 Häusern, und Pfarre bey Kirchberg, im Decanat Waid' Hofen. Gt. wolfycrny, auch Pfaffenschlag, ein Pfark- dorf, in der Herrschaft Engelstein, im canat Egenburg. wösendorf, (Wesendorf) ein Markt mit nee Pfarre , an der Donau , unterhm" Spitz, im Landgericht Dürrenstein , im canat Spitz. Wurmbrane, ein Pfarrdorf, an der Zwett", im Landgericht Weinberg, im Decanat 6)^' rungs. Zistersdorf, eine Lokalcapellaney, 'im Landg^ richt Drosendorf, im Decanat Raabs. Zödmy, ein Markt und Pfarre, hinter ran genlois, rn, Decanat Kremö, imLandg«"»/ Sänfcenberg. Zugers, zZ7 Zuyers, ein Pfarrdorf, hinter Gemünd, im Decanat Weitem. Iwettel, ein Fluß. Er hat seine Quelle irr dem Reichcnauerforst an der Grenze gegen Böhmen; sein Lauf ist nordwestlich , und vereinigt sich bey der Stabt gleiches Nah- . Mens mit der Kamp. Zwettel, eine landesfürstliche Stadt mit einem Landgericht und Pfarre, am Flusse gleiches Namens, westwärts von Wien , westnord- wärts gegen die Grenze von Böhmen, und westwärts acgcu das Land ob der Ens, im Decanat Gerungs. Zrvettel, eine Pfarre, am Flusse gleiches Na¬ mens , im Decanat Gerungs. Die Pfarre wird von dem hier gelegenen Cistercienser- stift versehe^ Das viertel unter dem Mannhartsderg grenzt gegen Norden an die Theya, gegen Dsten an die March, welche hier die Grenze zwischen Mähren und! Nieder Ungern macht, gegen Süden an die Donau, und gegen We¬ sten an das Viertel ob dem Mannhartsherge. Die vorzüglichsten Flüße in diesem Viertel find. Die Theya, March, Zeya, Bulka, dec Nußbach re. Dieses Viertel zählt 12 Städte, 74 Märkte, 48Z Dörfer. Der Weinbau wird 'u diesem Viertel ungemein häufig getrieben, dir besten Weingewächse find bey Rötz, Holen- durg, Biesamberg, Lichtenwerd, Enzcrsdorfrc. Man schlägt das Erträgniß des Weinbaues auf ^^4^52.7 fl. In der Gegend, welche gc- Sen Wien grenzt, ist die Fedcrviehzuchk, isM beträchtlich. Der Getreidebau steht vorzüglich 2 im z 58 im Marchfeld auf einem «Uten Fuss?. Der Er» trag , der in diesem Vietcl gelegenen Archer, wird auf g.Ziy?4ü ss. bestimmt. Es sind auch in dies.m Viertel beerächlliche WalduN- gen, deren Erträgmß auf gefchätzk wird. Zu Pierawarkh ist ein bekaiiter Gesunde brunn. Die Districtc, in welche dieses Vier¬ tel gerheilt wird, sind der Kornneuburgcr - Rötzer und Ziffersdorftrdistrict. Von Gegen- den, die besondere Namen haben, sind die bekann¬ testen diese.-Amezthal, außer dem langen Thal, am Marchfelb, an der Hochleuchen re. Dar Kreisamt hat seinen Sitz in Kornneuburg' Hier folgt die Anzeige der Orte, als: Aichambrunn, s, Eichambrunn. Atlberndorf, ein Dorf, mit einer Loka'capel- laney, in der Herrschaft Rötz, im Decanal an der Bulka. Aleenroerd, ein Pfarrborf, an der Dona»' im Decanak am Wagram Alclichtenwart, oder Altenwart, ein Pfatt- dorf, im Decanatan der Hochleuthen, Ale Rupersdorf, ein Pfarrdorf , im Landlst- richt Poyshrunn, im Decqnat am Staats¬ berg. Ameis, ein V-cariat, über der Zeya , Landgericht Statz, im Decanatan derHo^' leuthen, A:yepn, eine Lokalcapellaney , im Decanal am Marchfeld. Die Herrschaft hat ihr eige» nes Landgericht. Aspern , ein Pfaerdorf an der Donau, im De¬ čana tam Marchfeld. Derhier gelegene Silo' bann ist landesfürstlich. an der Zeya, ei , westwärts an n Markt mit einer der Poststrass^nacy Aspern, Pfarre AZd Voysdorf, im Dccanat außer der Hochleu-- khen. Die Herrschaft hat ihr eigenes Land¬ gericht. Dersdorf, ein Pfarrdorf , im Landgericht Tuntersdorf , im Decanat an der, oberen Schmida, Querschal, ein Pfarrdorf, am Marchfeld, im Decanat am Marchfeld. Bernau, eine Lokalcapestaney, im Landgericht Göllersdorf, im Decanat Visamberg. Bernnrdschal , ein Bfarrdorf, im Landge» richt Rabensbnrg, im Decanat an der Hoch- lenthcn. Birnbaum, ein Pfarrdorf, im Decanat am Wagram. Bisambery (Bis am Berg) ein Schloß, Land¬ gericht, und Pfarrdorf, zwischen Kornneu» bürg und Enzersdorf, im Dccanat am Mi» chälsbcrg. Die Weinqewächse gehören in die¬ ser Gegend in die Classe der beßten. Risambery, (ob dem) Oeeanak. Zu demselben gehören a)die Pfarren Breitenweida, Göl» Dersdorf, Hausleuten, Hautzenthai, Neu Ei¬ gen, Nieder Rußbach /Ober Absdorf,Ober Hvllenbrunn, Rohrbach, Skelzendorf, Stret» keldorf, Stranzendorf, und Weiftrsdorf; b) die Lokalcapellaneyen, Bergau, Groß Wetz- dvsf, Hebcrsdorf, Ober Mallebern, yber- Žibern, Gjercndorf und Sonnberg. , ein Markt mit einer Pfarre, am nördlichen Ufer des Rußbachs, u»d östlich vom Marchfeld, im Decanat an der Mars), «öchnnschkimt, ein Markt, Landgericht und Pfarre , „i, der Strasse nach Poysdorf, nördlich von Feldsberg, im Decanat an der Hochleuthen. I 4 Brau"«' Z6v Braunsdorf , rin Schloß , Landgericht und Pfarre , an der Poststrasse nach Ober- holabrunn , im Decanat an der oberen Schmida. Breitenbach, «in Pfarrdorf, ostwärts gegen die Donau. Breitenbach, ein Pfarrdorf, gegen die große Donaubräcke, im Landgericht Wien, im De¬ kanat" auf dem Marchfeld. Breitenfee, ein Dorf mit einer kokalcapella- ney, im Landgericht Marcheck, im Decanat am Marchfeld an der Donau. Breitenstä'tten , ein Pfarrdorf, am March- fcld, im Landgericht Ort, im Decanat aM Marchfeld an der Donau. Breltenweida, ein Pfarrdorf, im Decanate Bisamberg. Bulka, ein Fluß, welcher, w«e schon gesagt wurde, im Viertel ob dem Marnchartsberge entspringt, von Westen nach Osten fließt, und bcym Markte Bulkau seinen Lauf nörd¬ lich nach der Lheya nimmt, in welche er bcy Kadolz fällt. Bulka, (an der) Deeanat, zu demselben gehö¬ ren : a) di^PfarrcnBuikau, Hadres, Haugs- dorf, Ober Markersdorf, Ober Alben - Ober Mtzbacy, Pfaffenschlag, Rotz, Schrat- tenthal, Seefeld, Unter Alb, Unter Mar- kersdorf, Unter Rötzbach, Meitzendorf, Ael- lernborf. l>) die Lokalcapellaneycn Alberndors, Deinjendorf, Jetzelüdorf, Klein Hästein , Witter Rötzbach, Obritz, Platt , und Se- tzeisdorf. Bulkau, ein Markt, Landgericht, und re, am westlichen Ufer des Flusses gleiche» Namens, im Decanat an der Bulka. x>eea- Z6l Dccanare in diesem Viertel sind: ob dem Bisambcrg, an der Bulka , an der Hoch- ieukhen, außer dec Hochleuthen. außer dem Langen Thal, an der March , am -Marchfcld neb n der Dona^, auf dem Marchfeld , im Michälsberg, an der oberen Schmida , am Staatsberg, und am Wagram. Die in den vorstehenden Decanaten befindliche unadeliche Geistlichkeit stehet in Civilsachen unter diesen Magistraten, als : n) unter dem Magistrat zu Kornneuburg, die Decanate am Marchfcld, auf dem Marchfeld, ob dem Bisamberg, und am Michälsberg. b) unter dem Magistrat zu Laa, die Decanate an der oberen Schmida , außer der Hochleuthen, außer dem langen Thal, am Gtaatsberg, an der Hochleuthen, an der March, c) unter dem Magistrat zu Rotz, die Decanate am Wagram, an der Bulka^ und an der oberen Schmida. Deisendorf, eine Lokalcapellaney, im Dccanat au der Kulka. Dobermannsdorf, ein Pfarrdorf, über der Aeya, im Landgericht Rabenöburg, im De» canar an der March. Dröflny, ein Markt mit einer Pfarre , nord¬ östlich am Marchstuß, an der ungerischen Grenze, im Dccanat an der Mirch. Dürrenkrut, ein Markt mit einer Pfarre , nordöstlich am Marchfluß, im Dccanat au¬ ßer der Hochleuthen. Die Herrschaft hat ihr eigenes Landgericht. Ebenchal, ein Pfarrdorf, im Landgericht Dür- rcnkruc, im Dccanat am Marchfeld. Ebersdorf, ein Vikariat, hinter Stammcrsdorf, im Landgerichte Ulrichskirche, im Decanat auf dem Marchfcld. Z 5 Eckarts- z6r . Eckartsau, ein Markt, Schloß , Landgericht , mit einer Pfarre, zwischen der Donau und dem Rußbach, im Dccanat an der Dona». Die Herrschaft hat ihr eigenes Landgericht. Eyendorf, im langenThal, ein Pfarrdorf, im Landgericht Meyenburg, im Decanat außer dem langen Thal. EgFendorf, ein Pfarrdorf oberhalb Stockcrau, im Decanat am Wagram, Eibeschad, eine Marktpfarre, westwärts der Poststrasse nach Poysdorf , im Landgericht Wülfersdorf, im Decanat an der March, Eichambrunn (Eiche am Brunnen) ein Pfarr¬ dorf, im Landgericht Zisswsdorf, im Dcca¬ nat außer dem langen Thal, im Landgericht Ernstbrunn. Lftsarn, eine Lokalcapellaney, im Dekanat ant Wagram, E'nenbrunn , ein Vftariat, im Decanat am Wa;ra:n. Ei'yelstatten, ein Pfarrdorf, unter der Herr¬ schaft Schlvßhof, im Decanat am March¬ feld an der Donau. Enzersdorf, im gemeinen Leben, Langenzers¬ dorf, ein Pfarrdyrf, 2 Meilen nordwärts von Wien im Kornneuburgerdistricte, im De¬ canat am Michälsberg. Hier ist der erste Postwechiel nach Böhmen. Eazecydorf, tm Langenthal, eine Lokalcapelka- ney, im Decanat außer dem langen Thal, Enzersdorf, s Groß Enzersdorf. Enzesfeld, ein Pfarrdorf, westwärts der Post¬ strasse nach Wolfersdorf, im Landgericht Bi¬ samberg, im Dccanat auf dem Marchfeld. Erdberg, ein Pfarrborf, ostwärts der Polk Prass« Z6A straffe rach Poysdvrf, im Landgericht Wülr fersdorf, im Deeanat an der March. Ernstbrunn, (Ehrensbrunn) eine Maiktpfarre, im Decanat außerm langen Thal- Die Herr» schäft hak ihr eigenes Landgericht. Eßling, eine Lokalcapcllaney, gegen dos Ctädt-- chen Enzersdorf, im Decanat am Marchfcld, an der Donau, im Landgericht Marcheck. Etzdorf, ein Markt mit einer Pfarre, westlich von dem Mannhartsherg, im Decanate am Staatsberg. Zahlbach, ein Pfarrdorf, im Landgericht der Eurg Laa, im Decanat am Etaatsbcrg. ZöHndorf, eine Lokalcapellaney , im Landge» richt Egenburg, im Decanat an der oberen Schmida. Zerkkeustein, ein Markt mit einer Pfarre, süd¬ lich von Pyvsdorf, und nordwärts gegen Niklasburg in Möhren , im Decanat am Staatsbcrg, im Landgericht Poysbrunn. Seltsbery, eine Start, Landgericht, und Pfar¬ re , nordwärts an der Grenze gegen Möh¬ ren , im Decanat an der Hochlcnlhen. In Lieft r Gegend findet sich Märgcl , welchen der üstreichckche Oeeonom Wiegand entdeckt hat. Auch hat diese Gegend gute Weinge» wüchse , und ist mit beträchtlichen Waldun¬ gen umgeben. Nahe bey Feldsberg hatte der sel. Wiegand sein Landgütchen , womit er vom Fürsten Wenzel von Lichtenstein beschenkt worden ist. Nach dem Tode dieses unver¬ geßlichen Fürstens bezog Wiegand mit seiner Familie das Landhaus, und gieng hier im Jahre 1779 zu seinen Vatern. §enerobi-i,iir> , ein Pfarrdorf , im Landgericht Grafeneck, Im Decanat ym Wagram- Z64 Kellabrunn, (Oberfellabrunn^ ein Pfarrdorf, unter der Herrschaft Schönborn, im Deca- nat an der obcrn Schmida Kranendorf, ein Pfarrdorf in Ker Herrschaft Sitzendorf , im Decanat an der obere» Schmida. Gauwitsch, ein Pfarrdorf, unter der Herr¬ schaft Aspern an der Zeya. Gaunersdorf, ein Markt , Landgericht unk Pfarre, 6 Meilen von Wien , im Decanat außer der Hochleuthcn. Hier ist der Post¬ wechsel zwischen Wölkersdorf und Wülfers¬ dorf. Gerasdorf, ein Pfarrdorf, rechts an der Post¬ strasse nach Wölkersdorf, im kandgericht Süssenbrunn, im Decanat auf dem March¬ feld. Gnadendorf, ein Pfarrdorf, im Landgericht Ernstbrunn, im Decanat außer dem langen Thal. Eockendorf, ein Dorf, mit einer Lokalcapel- laney, in der Herrschaft Sitzendorf, im De¬ canat an der oberen Schmida. Göllersdorf, ein Markt, Landgericht, und Pfarre, an der Poststrasse nach Böhmen, zwischen Stockerau und ober Hollabrunn , im Decanar Bisamberg. Göslny, ein Pfarrdorf, im Landgericht Gra¬ feneck, im Decanat am Wagram. Gotzdorf, ein Pfarrdorf, unter der Herr¬ schaft Meißau, im Decanat, an der obere» Schmida. Götzendorf, ein Pfarrdorf, im Landgericht Dürrenkrut, im Decanat an dem MarÄ- ftld. Grafensulz , ein Vicariat, im Landgericht Aspern an der Zeya, im Deeanar außer der Hochleuthen. Grafenwerd, ein Markt mit einer Pfarre , ge¬ gen die Grenze des Mannhartsbcrges an der Kamp, wo sie sich mit der Donau verei¬ nigt, im Decanat am Wagram. Groißbrunn, ein Pfarrdorf, im Decanat am Marchfeld an der Donau. Troß, ein Pfarrdorf , westwärts von Ober- Hollabrunn , im Decanat an der oberen Schmida. Groß Enzersöorf, im gemeinen Leben Stadien- zersdorf, ein Städtchen, mit einer Pfarre , im Decanat auf dem Marchfeld. DieHerrschaft hat ihr eigenes Landgericht. Am 6. Iuly 1791 hat sich hier Blanchard, ein Franzos, wel¬ cher an eben genanntem Tage um 12 Uhr Mit¬ tags im Prater mit seinem Luftballon in die Luft gestiegen ist, um halb 5 Uhr iHachmit- tags niedergelassen. Man hat ihm an^diesem Orr das Bürgerrecht crtheilt. Großmeiseldorf, ein Pfarrdorf, im Landge¬ richt Guntersdorf, im Decanat an der obe¬ ren Schmida. Großmugcl, ein Pfarrdorf, im Decanat am Marchfeld. Groß Nonndorf, ein Pfarrdorf, im Land¬ gericht Guntersdorf, im Decanat an ver obere« Schmida. Groß Rittenthal, ein Pfarrdorf, im Decanat am Wagram. Groß Rnßbach, ein Pfarrdvrf, im Landge¬ richt Karnabrunn (Carnabrunnen) im De¬ kanat auf dem Marchfeld. Gross Z66 . Groß Stölzendorf, ein Pfarrdorf s. Stelzet»- dorf. Groß Metzöorf, eine Lokalcapellaney, im De« canat Bisamberg. Gu^tersLorf > ein Marke , Landgericht und Pfarre, im Decanat an der oberen Schmida. Sadersdorf, ein Markt und Pfarre an der Grenze des Mannhartöbcrgö, gegen das westliche Ufer der Kamp, im Decanat aM Wagram, im Landgericht Walterskirche. Sadersdorf, eine Lokalcapellaney, im Landge¬ richte Walterskirche, im Decanat an der Hoch- leuchen» Haders, ein Pfarrdorf, unter der Herrschaft Kadolz, im Decanat an der Bulka. Hayenberg, ein Pfarrdorf, über der Zeya, im Decanat außer dem langen Thal. Haitzendsrf, ein Pfarrdorf, im Landgerichte Grafeneck, im Decanat am Wagram. Hanifthal, eine Lokalcapellaney, im Decanat am Staatüberg. Haringsee, ein Pfarrdorf, unter der Herr¬ schaft Eckartsau, im Decanat am March¬ feld an der Donau» Harmannsdorf, (Hcrrmannsdorf) ein Pfark- dorf, hinter Kornneuburg, im Decanat aM Marchfeld. Harras, ein Pfarrdorf, im Landgerichte Ka¬ dolz, im Decanat außer dem langen Thal» Haselbach , (Nieder Haselbach) ein Pfarrdorf, im Decanat am Michälsberg. Hauysdorf, ein Markt, Landgericht , und Pfarre, im Decanat an der Bulka. Hausbrnnn, ein Pfirrdorf, hinter der Aeyn, im Landgerichte Rabensburg, im Decanat an der Hochlcuchen. Hau*' 367 Hauskirche, rin Pfarrdorf, im Landgericht« Poysbrunn, im Decanat «n der March. Hausleuthcn, eine Pfarre, mit einer Dechantey, westwärts hinter Stockerau, im Decanal Bi¬ samberg. Gebersdorf, ein Dorf mit einer Lokalcapclla» Ney, an der Posistrasse nach Poysdorf, im Landgerichte Aspern , im Decanat Btsclm- berg. Herrenbaumgarten, ein Pfarrdorf, nordost¬ wärts an der Poststrasse, hinter Poysdorf, im Decanat an der Hochleuthen. tzerrenleiß, ein Pfarrdorf, unter der Herr¬ schaft Aspern an der Zcya, imDccanat äus¬ ser der Hochleuthen. Herzotzbirnbaum, ein Pfarrborf, Im Landge¬ richt Ernstbrunn. Hobersbrunn, eine Lokalcapellaney , im De¬ canat an der Hochleuthen. hochenau, ein Markt, mit einer Pfarre, ary Marchfluß, gegen bas nördliche Ufer der Zeya, im Decanat an der Hochleuthen, im Landge¬ richt Nabensberg. Hochleuthen, (an der) Decanat. Zu demselben gehören : s) die Pfarren Altlichtenwart, Ber» nardsthal, Böhmischkrut, Feldsberg, Haus¬ brunn , Herrenbaumgarlcn, Hohenau, Kayl- dorf,Possdorf, Rabensburg, Reinrhal,Schrat- kenberg, Staats, Themenau, Waltcrskirche Und Wultendorf. b) die Lokalcapcllaneycn Ha« dcrödorf, Lvödorf, Wctzelsdorf. hochleuthen, (außer der) Decanat , zu dem¬ selben gehören : s) die Pfarren Aspern , Där- renkrur , Gaunersdorf, Grafensulj , Her.- kcnleiß, Hoben Nupcrsdorf, Aaitensboigen, Ladenborf, Marlinsdorf, Nieder Suit, Z6Z Ober Sulz , Pellendorf, Pierawart, Span- berg, Schrik. b)Die Lokalcapellaneyen HZbei s- brunn, Kronberg, Loidesthal, Sierenborf, und Wetzeisdorf. tzohen Rupersdorf, ein Markt, Landgericht und Pfarre, westwärts der Strasse nach Gan- nersdorf, im Oecanat außer ocr Hochleurhen. tzohenwart, ein Pfarrdorf, gegen die Grenze am Obermannhartsberg, rm Dccanat am Wa¬ gram. Holabrunn, (Oberholabrunn ) ein Markt mit einer Pfarre, 8 Meilen nordwärts von Wien, im Decanat Bisamberg, im Landgericht Bisam¬ berg. Hier ist der Postwechscl zwischen Mai¬ lebern und Zetzelsdorf an der Strasse nach Znaym in Mähren. Holabrunn, (Unterholabrunn) ein Markt, mit einer Pfarre, nordwärts von Kornneuburg, im Decanat am Michälsberg. ^örarsdorf, ein Pfarrdorf, unter der Herr¬ schaft Staats , im Decanat am Staats¬ berg. ^ütten-orf, eineLokalcapellaney, an derZcya, im Decanat an der March. Iätensboigen , ein Markt , Landgericht und Pfarre am Marchfluß, nordwärts von Där- reukrut, im Decanat außer der HochleutheN- Ietelsdorf , ein Pfarrdorf an der Poststraiss nach Wölkersdorf, im Decanat auf k>eis Marchfeld, Die Herrschaft Hal ihr eigene» Landgericht. Jetzelsdorf, ein Pfarrdorf, westnordwärtsvost Wien,im Decanat an der Bulka. Hier ist derPostwechsel zwischen Holabrunn und in Mähren. Iek» Iettelsee, kine Lokalcapellaney , an der Do¬ nau» Ämmerchorf ein Pfarrdo^f, im Landgericht Gunter ödorf, im Decanak a» der oberen Schmid«. 2nz rsdorf, eine Lokalcapellaney , ostwärts von Gauncrslorf, -m Decauat an der March. Aagran (Gagaran) ein Pfarrdorf, unter der Herrschaft Klosterneuburg, im Decauat auf dem Marchfeld. Aanrnrers-orf, ein Pfarrdorf, im Dccanak außer dem langen Thal. Rarnabrunn, (Carnabrunncn ) ein Pfarrdorf im Decauat am Michälsbecg. Die Herr¬ schaft hat ihr eigen-s Landgcijchk. Ratzelsdorf, (Kötzelsdorf) ein Pfarrdorf, un¬ ter der Herrschaft Wütferödorf, im Dekanat an der Hochieurhen. / Rettelsbruan, rin Pfarrdorf, im Dktanat an der March. Rlemenrersdorf, ein Pfarrdvrf, im Landgericht Bifamberg, im Decauat auf dem Marchfeld. Älemhoflein, eine Lokalcapcllaney; unter dcp Herrschaft Rötz, im Dekanat an der Bu.ka. Roniysbrunn, ein P'ar-dorf, links der Post¬ strasse nach Woiftrsdorf, im Dekanat am Wagram. Rirchbery, ein Markt mit einer Pfarre, zwischen Släoteldorf und Haversdorf, im Decauat am Wagram. -Roraneuburtz eine landcsfürstliche Stadt mit ernem Landgericht und Pfarre, am nördlichen Ufer der Donau , an der Poststraffc nach Eto- ttftau, j,n Decanat an dem Mchälsberg. Hier ist der Sitz des KreisamtS von dem Erster L«nh. A a Vier»- 87o Viertel rrnter dem MannhartSberg; auch iß hier seit I/Zz eine Hauptschule. Rronbery, eine Lokalcapcllaney, unter der Herr¬ schaft Ulrichskirche, im Decanat außer der Hcchleuthcn. Dummerleinedorf, (Kstmmersdorf) ein Pfarr¬ dorf, hinter Stadkcl Enzersdorf, im Deca- uat am Marchfeld an der Donau. Laa, eine landesfürstliche Stadt mit 170 Häu¬ sern , 8 Meilen nordwärts von Wien, an der Grenze von Mähren am Flusse Bulkau, im Mersdorferdistrict , im Decanat aiv Staatsberg Labendorf , ein Schloß , Landgericht, und Pfarre, an der Zeya, im Decanat außer Hochleuthen. Langenzersdorf, s. Enzersdorf. Landgerichte, in diesem Viertel sind : Angern, Aspern an der Donau , Alpern an der Zaya, Böhmischkrut, Braunsbcrg , Braunsdorf, Bulkau, Dürrenkrut, Ebcndorf, Eüardsau, Enzersdvrfan der Donau, Ernstbrunn , Felds¬ berg, Göllersdorf, Grafeneck,Gssutersdorf, Hädersdvrf, Haugsdorf, Hauskfrche, Hip- pcrsdorf, Hof an der March, Hohen Ru» persdorf, Jaitenboigen, Jetelsdorf, Kar- nabrunn, Krems (Et.),Krentzenstätten, Kren- tzenstcln, kaa , (Burg), (Laa) (St.) Laden- dorf, keopoldsau, Malberg , Marcheck , MN' tzcn, Ncndcch, Nieder Sulz , Ober Sieben¬ brunn , Ort, Pasdorf, Persenbeug , Poys- brunn , Prinzendorf, Rabensburg , Rötz- (Schloß) , Rötz (Sr.) Schönkirche, Schwrin- wart , Seefeld , Cftrendorf , Sitzendorf - Sonnberg, Staats , Stakelau, Stransvorf, Stützenhofen, Ssissenbrunn, Ulrich^ee 37» Malterskirche, Weyerburg . Wilddärrcnbach, Wiernitz, Wölkersdorf, Ziffisdorf. Laffee, ein Pfarrdorf NU Dccanat MU March¬ feld an der Donau. Leitzersdorf, ein Markt mit lOZ Häusern, und Pfarre, im Landgericht Ernilbrunn, im Decanat am Mickälsberg. Leobeudorf, ein Pfarrdorf, unter der Herr¬ schaft Krruzenflmi, im Decanat am Michäls- berg. Leopoldau , im gemeinen Leben , Eipeldau , ein Pfarrdorf, südlich von Kornneuburg am nörd- lichen Ufer der Donau, i>n Decanat auf dem Marchfeld. Von dieser Gegend kömmt wö¬ chentlich sehr viel Federvieh, als: Gänse, Enten rc. nach W-en zum Verkaufe. Leopoldödorf, ein Pfarrdocf, im Decanat an dem Marchfelb , im Landgericht Marcheck. Leidesthal, eine Lokalcapcllaney, im Decanat außer der Hochleuthen. Lokalcapcllanepeu , in diesem Viertel sind : An¬ gern , Alberndorf, Bergan, Breitensee, Dein- zcndorf, Elsai n. Enzersdorf, Eßling , Fähn- dorf, Goggendorf, Groß Weydorf Häderüdorf, Hanifkhal, H.bersdorf, Höbersbiunu , Hut- tcndorf, Jetteisee ,JnzcrsdorH, Klein Höfleinp Kronberg, Loidesthai, Lvsdorf, Mallebern, Mannstrenk, Markthof, Mikrerg^abern, Mit- ter Röybach, Ober Gänserdorf, Ober Rötzbach, Oberkern , Obriy , Platt, Prottes, Pottenhof, Schloßhof, Siebenhtrten, Sierendvrf, Stä- H^vhof, Sonnbcrg , Stapfenrenc, Unter Gän¬ serndorf, Unter Siebenbrunn, Wartverg Wen- iersdorf, Wetzelsdorf, Würnitz, Zembling- Lovdorf, Lokaleapellaney, im Decanat a» Hvchleuthcn, in der Herrschaft Laaburg. Alabberg , ein Markt, Landgericht. und Pfarre, im Decanat außer dem langen -khal. A «- Ma-«, 27« Maysbierbaum, ein Pfarrdorf, unter der Herr¬ schaft Ernstbrunn, im Decanat am Michäls- berg. MaUebern, ein Dorf, sechs Meilen westnörd¬ lich von Wien, an der Strasse nachHollabrunn, im Decanat Bisamberg, im Landgericht Göl¬ lersdorf. Hier ist der Postwechsel zwischen Ekockerau und Hollabrunn. Mannharrsbery, ein hohes Kebirg zwischen der Donau und der Thc»a; von ihm halber gegen Norden gelegene Theil des Landes un¬ ter der EnS seinen Nahmen, welches er in zwcen Theile absondert. Der Theil des Lan¬ des , der gegen die westliche Seite dieses Berges grenzt, hat den Nahmen Obermann¬ hartsberg , und derjenige, welcher an der Ostseitc dieses Berges liegt, wird der Unter- rnannhartsbery genannt. Der obere Tycil hat eine sehr rauhe Luft wegen der häufigen Win¬ de, die aus Böhmen in diese Gegend kom¬ men, von der Südseite haben die Winde aus Steyermark ihren Zugang. Sic sind in die¬ ser Gegend ungemein htf'ig , und selbst itt den Sommcrmonathen darf sich der Reisen¬ de, besonders des Morgens und Abends, vor Kälte wohl vorsehen. Hierin dürfte auch die Ursach liegen, daß die Wcingewächse ober¬ halb des MannharrsbergeS nicht so gut ge¬ deihen , als in einigen unterhalb dieses Ber¬ ges gelegenen Gegenden. Aus dem Viertel ob dem Mannhartöbcrg, das sehr reichhal¬ tig an Waldungen ist, wird vieles Brenn¬ holz nach Wien geflößet, auch werden eini¬ ge Millionen Weinsteüen jährlich dahm ge¬ bracht. yrann? . Z7z Mannhareobrunn , eine kokalcapellaney , un- ter der Herrschaft Ulrichskirche , im Decanat auf dem Marchfeld. Mannsrrenk, eine Lokalcapellaney, im Deca- nat an der March. March , ein Fluß , welcher aus Mähren kömmt, und das Land unter der Ens von der nörd¬ lichen Seite sowohl von Mähren als Ungarn scheidet. Sie vereinigt sich' bey der Stadt Laa mit der Theya, nimmt bey Sirndorf die Zeya , und unterhalb Engelsiätten den Nußbach zu sich , und fällt unterhalb Wils¬ dorf in die Lonau. March, (an der) Decanat. Zu demselben ge¬ hören: s) die Pfarren Dobermannsdorf, Dröfrng, Eibesthal, Erdberg , Hauskirche, Kettelsbrunn, Mistelbach , Neusiedel, Nie¬ der Abtsdorf, PaaSdorf, Palterndorf, Prin» jendorf, RingelSdorf, WUfcrsdocf, nnt Zi¬ stersdorf. b) die Lokalcapellaneyen, Hutten¬ dorf, Jnzersdorf, Mannstränk. Marchfelb, eine wette ebene Strecke, am Flu¬ ße gleiches Nahmens. Diese Gegend macht den lüdöstlichcn 'L heil dieses Viertels ans , und ist ihrer bcsondcrn Fruchtbarkeit wegen allge¬ mein bekannt. Man bestimmt ihre Länge auf fünf , und die Breite auf drty Meilen. In die¬ ser Gegend wächst auch das bekannte Rcygras. Marchfeld, (an dem) Decanat. Zu demselben gehören: a) die Pfarren AnrSthal, Bockflüß, Ebenlhal, Götzendorf, Lcopoldsdorf, Mark- graineusi oel, Mayen, Ober Stebenbrunne», Ollersdo.f,Raggendorf, Schönkirche,Schwein- bart , Stillfried. Wcidenkorf , Wcikcnkorf und Zwernhorf. b) Die Lokalcapellaneyen An¬ gern , Prottcs, Unter Gänserndorf, Unter .Eiebenbrunn. A a 3 March- Z74 Marchfeld an der Donau , Decanat. Zu dem¬ selben gehören: g) die Pfarren Aspern. Eck- ardsau , Engelharkstätten , Groissenbrunn« Haringsee, Kimmerleinsdorf, Laffee, Mar¬ check . Ort, Probßborf, Raasdorf, Ctadtl En» zersdoif, Witzclsdorf h) Die Lokalcapellaney» en, Breitenjce Breitstcuten , Eßling , Markt¬ hof, Etapfcnrerul). Marchfeld, f auf dem) Deeanat. Zu diesem gehören: s) die Pfarien Brettenlech, Deutsch Wagram, Enzersfelb , Edersdoif , Gerars- doif, Grofiuiigcrdorf, Groß Rußbach, Jed¬ le; sdorf, Kagran , Kle nerijnsdorf , Leo¬ poldau , Nieder Keeutzsiätt n , Piltichsdorf, Eckltii'bach , Etanimersoorf, Trau.nfcld , Ui- richslircke, Unter Otberndorf, Wölkersdorfs Welfxass'Ng. b) Die Lokalcapellancy Maun- hartsbrunn. MarcheE, ein Städtchen , Landgericht und Pfar¬ re, nordUeärts von Cchloßhof am Marckfluß, im Dccauat am Marchfeid. Marktzrafneusiedel , ein Pfarrdorf im March* selb, un Decanat an dem Marchfeld. Markthof, eine Lokalcapcllaney, im Decanat am Marcdfcld ay der Donau. Markersdorf ( Obermarkersdorf) , ein Markt mit einer Pfarre, zwischen dem Markte Wil¬ kau und der Stadt Rötz, an der Grenze des Oberniannhartsbergs,!mDccanat an derBulka. Mcrrtinsdorf , (Märlelsdorf) ein Pfarrdocf- im Decanat außer der Hochlcurhen. Matzen, ein Markt, Landgericht, und Pf^e« im Mnrchfcld, im Zistersdorfcrdistriet. Meißau, ein Städtchen mit einer Pfarrern A7Z klie- Fusse des Mannhartsberges, nordwärts gegen Bulkau, an der oberen Schmida. ^kichalsbery, Dccanat. Zu demselben gehören: ») die Pfarren Bisamberg, Großmugl, Har- mannsdorf, Haselbach, Hcrzogbirnbaum , Karnabrunn, Kornneuburg, Lang Enzersdorf, keitzersdorf, Leobendorf, Maisbirubaum, Merkersdorf, Nieder Holenbrunn, Simons» seid, Stätten, Stockcrau, Wülfersborf. b) Die Lokalcapellancyen/Jcdlesee, Obergänsern¬ dorf, Wiernitz. Nlichelstä'tten , ein Pfarrdorf, nordwärts hin¬ ter Ernstbrunn, im Decanat außer dem lan¬ gen Thal. tNistelbach, ein Markt mit einer Pfarre, an der Zeya,an der Strasse nach Poysdorf, im Decanat an der March. "kitteryrabern, eine Lokalcapellaney, im De¬ canat an der oberen Schmida. "kitterrötzbach, eine Lokalcapellaney, im De¬ kanat an der Bulka. Mühlbach, ein Pfarrdorf , an der Grenze de- ^bcrmannh'artsbergs, im Decanat am Wa- ^gram. "appcrsdorf, ein Pfarrdorf, ostnordwärts von ^Dberhollabrunn. "eridorf, ein Markt, mit einer Pfarre, zwi¬ schen Poysdorf und Niclasburg, östlich von Laa, Decanat am Staatsberg. rceueiyen, ein Pfarrdorf an der Donau, im ^^" , s. Mallebcrn» Mbrrnälb, ein Pfarrdorf , im Decanat an der Buika. Oberkeybach, eine kokalcapcllaney , an der mährischen Grenze, i n Decanat an der Buiklt' Ober Siebenbrunnen, cm Pfarrdorf, iin De¬ čan !t an dem Marchfclbc Mberüil;, s. S.uij. Oberrek!'. , eine Lotalcapellaney , im Decanat Bisamberg. Oberweiden, ein Pfarrdorf, unter der Herr- schatt Obersiebcnbrunn, im Decanat an dem Marchfeld. Öttersdorf, ein Pfarrdorf, im Decanat an dem Marchftld, tm Landgericht Aspern, a" 377 Vre, ein Markt, Landgericht und Pfarre, am nordöstlichen Ufer der Donau bey Eckards- au, im Decanat am Marchfcld an der Do¬ nau. In dieser Gegend sind beträchtliche Waldungen, welche zu dem landcsfürstlichcn Forstamk in Wolkersvorl gehören. Vtre rhal, ein Pfarrdvrf, an der mährische» Grenze, im Decanat am Staatsberg. Hasdorf, «in Pfarrdvrf, an der Grenze des Obermannharksbergs, im Decanat an der Ma> ch. Halter, darf, ein Pfarrdorf, an der Zeya,im Decanat an der March. Hatzma nsdorf,eln Pfarrdvrf, unter der Herr- schäft Aspern an der Zeya. Pallendorf, ein Pfarrdvrf, im Decanat außer der Hochleuthen, an der Herrschaft Laden¬ dorf. Pfaffen darf, ein Pfarrdorf, an der Bulka. Pfaffenschlay , ein Pfarrdvrf, in der Herr¬ schaft Brann thof, im D- canat an der Bulka. Pfarren, in dieftm Viertel sind diese : Aichen* brunu , Altcnwcrd,Alrcnwart, AltRuper^- dorf, Amcis, Aspern, Alpern, Aspcrsdorf, Aursthal, Bernardsthal , Birnbaum, Bi¬ samberg , Boclflaß , Bömifchkrut , Brauns¬ dorf, Vreitenbach , Breitcndorf , Breitenstät¬ ten , Brcitenweida, Bulka» , Dvbermanns- dvrf, Drösing, Dürrenkrut, Ebcnthal, E- dcrsdorf, Eclardsau, Egendorf, Eibcsthal, Engelstätten, Enzersdorf, Enzcrefeld, Erd- , Ernstbrunn, Etzdorf, Fahlbach, renstein, Feldsberg, Fcuersbrunn, GauwMM, Gaunersdorf, Gernsdorf , Gnadendorf, lersdorf, Göstnq , Götzdorf /Götzendorf, brafensitz, Grafenwerd , Grvißbrunn, Groß- A a 5 mn- 3?S meiseldorf, Großmugel, Groß Nonndorf, Groß Riedenthal, Groß Rußbach, Groß Stelzen¬ dorf, Großwetzdorf, Gunkersdorf, Haders¬ dorf, Hadres, Hagenberg , Hachendorf, Ha- ringsee, Harmannsdorf, Harras, Haselbach, Haugsvorf, Hausbrunn, Hauskkrche, Haus¬ leuten , Habertsdorf, Herrenbaumgarten, Herrenbeiß, Herzogbirnöaum , Hohenau , Hohen Rupersdorf, Holabrunn, Hörersdorf, Iaitcnsboigen, Jetelsdorf, Ietzelsdorf, Jet- telsee, Jmmendorf, Inzersvorf , Kagran, K immersdorf, Karnabrunn , Katzelsdvrf, Ketkelsbrunn, Kleinenzersdorf, Klein Höf¬ lein , Königsbrunn , Kirchberg , Kornneuburg, Ktnrmcrleinsdorf , Laa , Ladcndorf, Lassee, Lettzcrsdorf , Leobendorf, Leopoldau, Leo- polbsdorf, Malberg, Marcheck , Markgraf- neusicdel, Markersdorf , Martinsdorf, Ma¬ tzen, -—*— Meißau, Michelstätten, Mistelbach, Nappersdorf, Neudorf, Neuet- gcn, Neusiedl, Nieder Abtsdorf, Niedcrleiß, Nieder Rußbach, Nieder Sulz, Ober Abts¬ dorf, Ober Fcllabruun, Ober Hautzenthal, Oberteil; , Obernalb , Ober Siebenbrunn, Oberweiden , Ollersdorf, Ottenthal, Pas¬ dorf, Palterndorf , Patzmannsdorf, Pfaffen¬ dorf, Pfaffenschlag , Pillichsdorf , Pirawart, Pottendorf, Poysbrnnn, Poysdorf, Prinzen- dörf Probstiwrf, PiracI) , Raasdorf, Ra- beldrunn, Räggcndorf, Reinthal, Ringels- dorf , Rohrbach , Roschütz , Roseldorf, Rötz, Rägendorf, Ruperschal, Rußbach, Schleim¬ bach , Schöagrabern, Schönkirche , Schrak- tenberg - Schcattenthal , Schrik , Schmer»" wart , Seefeld , Senging, Siebenhirte» - Sterendorf, Simonsfeld, Sitzendorf, Spam» berg, 379 berg, Staats, Stammersdorf, Ctäkteldorf, Stillfried, Sitzenhofcn, Stelzendorf, Etocke- rau , Stolzendorf , Ctraming , Elrans- borf, Srraß, Teraß , Traserrihvfen,Teutsch Wagram, Traunfcld, Lrajenbach, Ulrichs- kiche.Untcr Dürrcnbach, Unter Markersdorf, Linker Aib, Unter Altendorf, Unter Ravels- öach, Unter Rötzbach , Unter Temenau , Vtis, Weidendorf, Merkendorf. Weikersdorf, Weißendorf , Wilddürrenbach , WitzelS- dorf, Wolfpassing , Wölkersdorf, Wnk- fcrsdorf.Willlersdorf, Wultendorf, Wul- zeöhofen, Zellerndorf, Zembling, Zersdorf, Zistersdorf, und Zwerendorf, Pillichsdorf, ein Pfarrdorf, über dem Ru߬ bache, im Decanat auf dem Marchfelde. piraware, ein Pfarrdorf, ostwärts der Post¬ straffe nach Gaunersdorf, im Decanat außer der Hychlcukhen, im Landgerichte Marcheck. Vkatr, eine Lokalcapellaney , im Decanat an der Buika. Poststationen, in diesem Viertel sind : gegen Norden Stammersdorf 2 Meilen; Wölkersdorf 2; Gaunersdorf 2; Wulfersdorf 2; Poys- borf2; in Nordwcsten Enzersdorf2; Stocke- rau Weickersdorf 2. pvtterchof, eine Lokalcapellaney , unter der Herrschaft Poysbrunn, im Decanat am Sraatsberg, ^Mbbrunn , ein Schloß , Landgericht urh prarre, butter Poysdorf, im Decanat am "em sambcrg. Z8r Döschütz, ein Markt, Landgericht und Pfarre, am südlichen Ufer der Bulka, und westwärts an dem MannhartSberge, imDecanat an der vbcrn Schmida. ^oseldorf, rin Markt, mit einer Pfarre, west¬ wärts von Oberholiabruun, im Decanat an d-r ober« Schmida. , rjne landesfürstliche Stadt an der Rötz¬ ach , Landgericht und Pfarre, wcstnördlich am. der Grenze gegen Mähren, im Decanat an der Bulka. In dieser Gegend wird guter Wein gcbauet. edktzach, ein Flüßchen, welches nordostwärts fließt, und sich oberhalb Ietzelsdorf mit dem Bulkaflnß vereinigt. Die gegen westnord- wärts gelegene Gegend theilt sich in die obere, mittlere, und untere Nötzach, und begreift drey Dörfer in sich. Die Weinge¬ wächse in dieser Gegend sind von besonderer Güte. Rugendorf, ein Pfarrdorf, nordostwärts hin¬ ter Kornncuburg, imDecanat außer dem lan¬ gen Thal. Anpertsrhal, ein Markt mit einer Pfarre, nordwärts gegen Siädtcldvrf, im Decanat am Wagram. Nußbach, ein Fluß, dessen Lauf von Norden Segen Osten gerichtet ist , das Marchfeld -dvn südöstlicher Seite begrenzt, und unter- halb Eckartsau in die Donau fällt, chleinbaeh, ein Pfarrdorf, im Landgerichte felde^'rche, im Decanat auf dem March- ,jne Schloßkapelle, im Decanat am Marchs^ gegen die Donau. Das schloß kam von den Erben des Prinzen Eugen Z8r Eugen an den Kaiser Franz durch Kauf. In demselben ging am 8ten April 1766 die Trau» uug J. K- Hoheit Prinzessinn Christine, mit dem Herzog Albert von Polen und Sachsen vor sich. Schmied«, ein Flüßchen , dessen Laufvon Nor¬ den nach Osten gerichtet ist, und zwischen Tricbejsen und dem Schloß Schmied« in dit Donau fällt. Tchöngraberu, ein Markt mit einer Pfarre, westwärts von Hollabrunn, im Decanar «n der oberen Schmida. Schönkirche, ein Markt und Pfarre, zwischen Boclflüß und Weckendorf, im Decanar ack Marchfeld. Schrate-berg, ein Pfarrborf, unter der Heck' schäft Feldsberg, über der Ze,)«, im Deca' nat an der Hochleuthen , im Landgericht Felds' berg» Schratenthal, ein Städtchen, Landgericht Pfacre, zwischen der Bulka und Rütz, Decanat an der Bulka. Schrick , ein Pfarrdorf, unter der Herrsche" Paedorf, im Decanat äusser der Hoch!?"* then. ' Schrvemwart, ein Markt , Landgericht Pfarre bcy Matzen, im Decanat am Mar^ Seefeld, ein Maikt mit 6; Häusern und eio^ Pfarre, westwärts der Herrschaft Kaooh' im Decanat an der Bulka. Senging, ein Pfarrdorf, nordwärts von ckeran , im Decanat am Michälsbexg. Siebenhirten, ^Srebenhüther) ein Dorf einer Lokalcapellancy , unter der Herrscht Staats, im Decanat am Staatsbers« . Z8Z Gr'eren-orf, ein Markt, Landgericht und Pfar¬ re , wefinordwärls vonEtoclerau , nordwärts gegen Göllersdorf, im Decanat auß^r der Hochlcuthen, im Landgericht Kreutzcnstein. Sierendorf,^kin Dorf mit einer Lokalcapclla» Ney, in dem Decanat ob dem Bisambcrg, im Landgericht Jaitcnsboigcn. Simonsfeld, ein Pfarrdorf, unter der Herr¬ schaft Ernstbrunn , im Decanat am Michäls- berg. Sitzephorf, ein Markt, Landgericht und Pfarre westwärts von Hollabrunn am Dörrenbach, im Decanat an der ober» Cchmita. Sonnbery, eine Lokalcapellaney, itn Decanat ob dem Pisamberg. Die Herrschaft hat ihr eigenes Landgericht. Bpanbery , ein Markt mit einer Pfarre, west¬ wärts gegen das Matzcngcbirg, im Decanat außer der Hochlcuthen, im Landgericht Ma, tzen. In Spanbcrg ist ein Schafhof für 500 Ctöck Schafe. Zu demselben gehören 14^ Joch Acckcr, 14 Joch Wiesen und s Joch Gärrcn; ferner das Llumensuchrccht im gan- zen Bezirk Span berg. Staats, eine Prvbstcy und Pfarre, über der Zeva, im Landgericht an der Hochlcuthen. Die Herrschaft hat ihr eigenes Landgericht. Sraatsbery, (Am) ein Decanat, zu welchem gehören: a) die Pfarren: Alt Rupcrsbvrf, Drascrhof, Fallbach, Falkcnstcin, Hörers- dorf, Laa, Neudorf, Ottenthal, Poysbrunn, Wild Dürrcnbach. ein Pfarrborf, 2 Meilen nord, ^"arls von Wien mit einem Postwcchsel, inr "anal auf dem Marchfeld. Von hier fährt tue P-ststraffe ostnördlich nach Wölkersdorf, Sau- 384 Gaunersdorf, Wülfersdorf, Poysdorf, und Niclasburq in Mähren , und von da über Marie^huf nach Brünn. Von Stammers- dorf bis Niciasburg werden 12 Meilen, und vom da bis Brünn 6 , mithin bis nach Brünn 'in allen 18 Meilen gerechnet. Stapfenreur, ein Dorf mit einer Lokalcapella- ney, und Pfarre mit einem Schloß am nörd- lichen Ufer der Donau, an der Grenze von Ungern , ein Markt mit einer Pfarre, im De¬ kanat am Marchf-ld gegen der Donau. Stckttelborf, ein Pfarrdorf, im Decanat ob dem Bisamberg. Statten , ein Pfarrdorf, im Decanat am March- seid. Stillfried, eine Markkpfarre, am Ende des Marchfeldes, im Decanat am Marchfeld. Stitzenhofen, (Stützenhofen) ein Pfarrdorf/ gegen die mährische Grenze , im Decanat am Staatsberg. Stockerau, ein landeöfürstlicher Markt, mit ,15 Häusern, und einer Pfarre, im Deea- nat am Michälsberg, im Landgericht Kreu- zenstein. Hier ist dzr Pollwechsel zwischen Langenzersdorf, und Mallebern; von hift führt die Strasse nach Wiktingau in Böh¬ men, wo der erste Postwechsel in diesem Lan¬ de ist. Stockerau hält beträchtliche KorN- Märkte , und die hier gelegene Milizöcononite- commission ist nach Wien verleget worden. , Stelzendorf, ein Pfarrdorf, im Decanat ob dem Bisamberg, im Landgericht Egenb-rg Stolzendorf, oder Sloizendorf, eia Schloß/ und Pfarre , unter der Herrschaft des Stif¬ tes zu Klosterneuburg, tm Decanat an der oberen Schmida. Stra« SSK Mramlntz, rin Pfarkdorf, an bet Grenze des Obermannhartsbergs, im Decanat an der obe¬ ren Schmida. ^rransdorf, ein Markt mit 168 Häusern, einem Landgericht und Pfarre an der Vulka , im . Decanataußer dem Langen Thal. dieranzenborf, ein Pfarrdorf, hinter Stocker- au, unter der Herrschaft Echönborn, im Decanat ob dem Bisamberg, im Landgericht . Göstersdorf. Straß, ein Markt mit 158 Häusern, und ei¬ ner Pfarre, an der Grenze deS Obermann¬ hartsbergs im Kornneuburgerdistrict , int Landgericht GrÄftneck, im Decanat am Wa¬ gram. Truttenhof, im Landgericht Poysbrunn» Btulzerhofen, im Landgericht Aspern an der _ Zeya. Aul;, s. Obersulz. Aa-:feld, im Landgericht Karnabrunn. Ehal, (Außer dem langen Thal) ein Decanat» Zu demselben gehören: ») die Pfarren Eg» Nendorf,Eichenbrunn, Enzersdvrf, Ernstbrunn, Gaubitsch, Gnadendorf, Hagenberg, Har¬ las , Kammersdorf, Mailbera, Michälstät- ken, Rapcrsdorf, Nieder Leiß, Ober Leis, Patzmannsdorf Pirah , Ruggenvorf, Strons» dorf, Wulzenhofen- d Die Lokalcapellaney- » EN Hanifthal, Eiebenhürtcn, Eritzenhof. ^yepcr, eil, Fluß, s. dritten B» des gebgr. ^Handbuchs S. iS. , s. Unter T-m-nau. /bnhofen , am Trasenbach , vormahls ^Pkarrdorf , an der Pvststrass« hinter Pops» Erster Lantz» B b ^ra^ Z 86 Trasenbach, ein Flüßchen, welches nordwärts in die Thcya fällt. Traunfeld, ein Vicariak, hinter Ulrichskirche, im Decanat auf dem Marchfelb. Teursch Wayram, ein Pfarrdorf, im Decanat auf dem Marchfeld. Ulrichskirche, ein Markt, Landgericht und Pfarre, westwärts von Wölkersdorf, im De* canat auf dem Marchfeld. Unter Lürrenbach, ein Pfarrdorf, gegen die Bulka , im Decanat au der oberen Schmida. Unter Gänserndorf, eine Lokalcapellaney , iN Decanat am Marchfetd. Unter Markersdorf, ein Pfarrdorf, im De¬ canat an der Bulka. Unter Aelb, ein Pfarrdorf unter der Herr¬ schaft Rotz, im Decanat an der Bulka. Unter Albendorf, ein Pfarrdorf , unter der Herrschaft Königstätten, tm Decanat auf den» Marchfeld. Unter Ravelsbach, eine Marktpfarre, unter der Herrschaft Melk. Unter Rörchach , ein Pfarrdorf, unter der Herr¬ schaft Altstadt Rötz, tm Decanat an der Bulka. UnterSiebenbrrmnen, eine Lokalcapellaney^ Landgericht Mar check, im Decanat am March¬ feld. Unter Temenau, ein Pfarrdorf, unter der Herrschaft Felbsberg, im Decanat an der Hochleuthen. vels, (Fels) ein Pfarrdorf, an der Grenze des Obermannhartsberges, im Decanat an» Wagram. Wagram, (Am) ein Decanat, zu welchem gehören.' ») die Pfarren Altenwörth, paum, 387 bäum, Eggendorf, Engabrunn, Etzdorf, Fcuersbrunn, Gösing, Grafenwart, Groß Riedenthal, Hadersdorf, Haitzendorf, Ho¬ henwart , Kirchberg, Königsbrunn, Michal? bach, Radelbrunn, Rupertsthal, Straß, Deis. b) Dir Lokalcapellaneyen Etsarn, und Zembting. Vaitzsndorf, ein Pfarrborf, unter der Herr¬ schaft Deinzenborf, im, Decanat au der Bulka. ^alterskirche, Schloß, Landgericht und Pfarre, über der Zeya, im Decanat an der Hoch- leuthen. kvartbery, eine Lokalcapellaney, in der Herr¬ schaft Groß , im Decanat an der ober» Schmida. rveidendorf, ein Pfarrdorf, im Landgerichte Dürrenkrut, im Decanat am Marchfelde. Heikendorf, ein Pfarrdorf, unter der Herr- .schäft Melk, im Decanat am Marchfelde. Weikersdorf, ein Markt mit einer Pfarre, westnördlich von Wien, im Decanat ob dem Bisambcrg, im Landgerichte Grafcnect. Hier ist der Postwechsel zwischen Stockerau und ?Ncißau. Nenzersdorf, ein Dorf mit einer Lokalca¬ pellaney , westwärts von Aspern an der Zeya, im Decanat außer der Hochleuchen, ^"zelsdorf, eine Lokalcapellaney , im Deca- uar an der Hochleuchen, im Landgerichte Wulferschal. ^btzetsdorf, ein Dorf mit einer Lokalcapellaney, decanat an der Bulka. "Ar. Dürrenbach, ein Pfarrdorf, an der berg H?" Grenze, im Decanat am Sraats- R b 2 rvi- Z8ö 6-W---0 witzelsdovf, rin Markt mit einer Pfarre, an der Grenze von Ungern, im Decanat am Marchfelde gegen die Donau. wolfpaßmy, ein Markt und Pfarre, nord» Worts von Ulrichkirche bey Heiligenberg/ im Decanat auf dem Marchfeldc, im Land» geeichte Kreutzenstcin. Wölkersdorf, ein Markt, Landgericht, und Pfarre, nordwärts von Wien, im Decanat auf dem Marchfeide. Hier ist ein landes- fürstliches Forstamt, und der Postwechsel zwischen Stammcrsdorf und Gaunersdorf. wülfervdorf, ein Markt, Landgericht, und Pfarre an der Zeya, nordwärts von Wien, im Decanat an der March. Hier ist der Post» wechsel zwischen Gaunersvorf und Poys» dorf. Wülfersdorf, ein Pfarrdorf, im Decanat aM Michälsberg. Wüllersdorf, ein Markt mit einer Pfarre, nordwärts von Oberhvllabrunn, bey Gau» nersdoif, im Decanat an der obern iZchmida» wultendorf, ein Pfarrborf, unter der Herr» schäft Staats, hinter Aspern an der Zeya, im Decanat an der Hochleukhen. wulzeshofen, ein Pfarrborf, an der mähri» scheu Grenze, im Landgerichte Aspern, iNt Decanat außer dem Langenthal. würnitz, (Wicrniy) Schloß, Landgericht, und Lokalcapellaney, im Decanat am Michäls' berg. Zeller,idorf, ein Pfarrborf, im Landgericht Egenburg, im Decanat an der Bulka. Zemblivy, eine Lokalcapellaney, in der H^r* schäft Mühlbach, im Decanat am Wagr«""* Zer»» 38» Bb z Zersdorf, ein Pfarrdorf, unter der Herrschaft Meißau , im Decanat an der obern Schmida. Z°pa, ein Fluß. Sein Lauf ist nordwestlich, und vermischt sich bey Sierndorf mit der March. Zistersdorf, eine Stadt, Landgericht, und Pfarre, ostwärts von Gaunersdorf, im De¬ kanat an der March. Zwerndorf, ein Pfarrdorf, im Landgerichte Marcheck, im Decanat am Marchfelde. Zwingendorf, ein Dorf mit einer Lokalcapei- laney, unter der Herrschaft Kabolz, im De¬ kanat an der Bulka. Alpha- Alphabetisches Verzeichniß der im §att/ de unter der Ens befindlichen paßam- Den Lehen. Z9l «--M--» A9L o^8ie^c) L9Z 394 395 Nah» AyS 397 3?8 3dd 4^,2 4<12 40z 1 424 40 6 407 C c 4 Nah- 4 S n 4^9 Rah- 4l0 4ii Na- 412 4-z 4l4 4^5 Nah- 4*6 I 4'8 o-M^o 4i9 Nah» D d 2 420 o—W--V 421 422 42Z 424 D d 5 Nah- 426 Nah- Nah- 428 Land ob der Ens. 43 l ?^er bekannte Lucius hat in seinem Werke: clivroxraxhici ?rovinc. ^riKrise, eine ^harte von dem Lande ob der Ens geliefert. Dieselbe leistet zur Kenntniß der Lage dieses "ndcs in der Zeit, als die Charte verfertiget Horden ist. Genüge. Ferner sind von diesem blinde noch folgende Charten vorhanden; als: - ^rciiiclucgtu5 ^.ustriae luperioris, vul^o ^>Pra ^nisum cvANominstse. nvvs eiescrixtio. accurgrisiimas ciimenliones ^brakami (im ^len Bande des Blavianischen ^tlae.) äst ^fohjstuLNtus ^uKrise suxerioris (Ober- .'^^^lch). ^u6kore ^osn. ösxr. (Anl neu Bande der Merianischen Topographie.) ^rchjstucntus ^ulkrms luxeriorib ^eo^rs- kibscriplin, sono 1667. — t^ro- ^ane peraßravit, ä^Iineavir, mon- »ri8 staro- ^.T^Evntkejn, buttrige superiuriZ. lVlel- tlls? Zv koeit Vjnelel. 1669. in -2 ist uev, t,anste8Wsxxen. Diese Charte VN den öffentlich bekannten dieses Landes LiS 43 2 dis setzt die Königin!«. Indessen fehlt es der», selben auch nicht an wesentlichen Mängeln; z. D» bcy Pleckensicin sollte ein Grenzpunkt stehen, da dieser Ort das Land von Böhmen scheidet. Diese Charte ist heut zu Tage unge¬ mein selten. Im Jahre «7dr gab T. A. Schanz die Vischerische Charte in v.er Blättern unter dem Titel: TZrciiiäucama /Z-ustriae Aec>Zrss>kic5 staleristno , ans Licht, Tabula Buliriae luxrs e^ngsum strse» Von bleinr. Mich» gestochen. «(Im 2ten Theil ^.ustriae mappis gevj;rgpliici8 ciistinÄae) ^reliistucatus /Zustrire stusrerioris in luk^ ^nsärantes ciition?8 exaäko äivili , uecura- liMma Tabu la , Lc. — t^l/cüer — steluwtS et exbibita n ^oann. Laxt. l^ori^ deißns. lKova Napsis ^rcbiäucatu8 /^ustrise «n- xeriori8, Oitionea in fuu8 tzuastrantes stiviia- > -- jnxta reLentiliimg8 okservatinnea , ornata stustiv — 'Lab. Oonr. Hotter/. DoxuArsschia arclnstucalu8 /Zustriae stusto- riori8 , oas ist, geograxbiseber Entwurf aller Sräste, Klöster, Herrschaften, und Schlösser des Erzherzogtum Oesterreich ob der Ens/ wie selbe durch einer n. öst. Landschaft 6e^ grapkum Georg Mathäus Vischer delinUk und abgezeichnet, noch an. 1674 in Druck ist« geben worden. Nunmehr mit verläßlicher chchS jetziger Eigenthümer und Besitzer zum anders mahl auferiegt »n. 1709, Genealog-und historische Beschreibung brr Herren Stände des Erzherzogtum Oesterrci« vb der Ens — I. G. Adam Freyherrn vost Hohenkck« gr, Fol. HI, ^om. 1727-^ /748» TZukris 4ZZ mappjz AeoZrgphicis ch'stinök», reruuigua meniorabilium kkistoris. l?ars la- aunsta. 8v« Vrsnnae. Die Homannifche und Lotterische Charte sind ganz verdorbene Nachstiche von derViiche- rischen Charte, daher di-selben gar keine Em¬ pfehlung verdienen. Die Orte sind größten- rhetls unrichtig in den Vierteln angezeigt, s» B- Gmunden , Traunkir^e, rc. stehen im Hausruckvierte/, da solche im Traunviertel ge¬ legen. Gleiche Beschaffenheit hat es mit den Weigelischen, Valknischen, und Seuterischen Charten. Das oben angeführte Märteusche Chärtchen wäre den Schulen zum Gebrauche vorzüglich zu empfehlen. Cs befinden sich bey diesem Chärtchen auch noch insbesondere von jedem Viertel eine. Der Stich ist rein; die Vischerische wurde babey zum Grunde ge- leget. Das Land ob der Ens wird in der Kanzel- leysprache Oberösterreich (Oberöstreich) genannt. In den ältern Zeiten hat man eS immer das Land ob der Ens genannt , da dasselbe ober¬ halb des Flusses, von welchem es den Nahmen hat, gelegen ist. Die geographische Lage dieses Landes hat der bekannte Astronom zu Kremsmünster, Hr. Placidus Fixlmüller am richtigsten bestimmt. Da dieselbe bis jetzt öffentlich nicht bekannt worden; so theile ich sie mit, wie ich solche erhalten habe. Die geographische Lage Oest¬ reichs, schreibt Herr ziplmüller an einen sei¬ ner Freunde, ist bisher in den Landcharten sehr fehlerhaft angegeben worden; ja die Feh¬ ler erstrecken sich in einigen, wohl bis 2 Gra¬ be und noch darüber.-Wenn man den Erster Land. L e "sten 434 ersten Mittagskreis durch die Insel §erro also annimmt, wie cs Key den berühmtesten franzo- fi-chen Geographen gewöhnlich ist, nähmlich t so Grad westlich von Paris entfernt; so liegt das Land ob der Ens, mit Inbegriff des Inn¬ viertels, 30 Gr. i2 Min. und 32 Gr. 39 Min. der Länge nach. Seine nördliche Breite reichet vom 47 Gr. 26 Min. bis zum,. 8- Gr. 46 Min. Die Länge also begreift 27 1/3 deutsche Meilen, die Breite hingegen nur 20 Meilen. Von der westlichen Seite des Innviertels, un¬ weit Radjngut, fast gerade gegen Osten bis an die Jsper betragt die Länge nur 25 Mei¬ len. Der Flächenraum des ganzen Landes ent¬ hält 293 i/z Ouadratmeilen- Das Land grenzer gegen Norden an Böh¬ men , gegen Nordost an das unterer.serische Viertel ob dem Mannhartsberg, gegen Osten an die Ens, gegen Ostsüden an das ünterenft- rische Viertel ob dem Wicnerwalde , gegen Süden an Steyermark, gegen Südwcst an Salz¬ burg , gegen Westen an Oberbayern, und ge¬ gen Wesinord an Paßau. Zu den Grenzflüssen dieses Landes gehören der Inn , die Ens, Salza, Traun, der Gengenbach , die Jschei und Jsper. Gegen Steyermark und Salzburg befinden sich die höchsten Gebirge, wovon der Prič- gegen Steyermark gelegen , daS größte ist- Man theilt dieses Gebirg in den hohen und kleinen Priel, (Briel)- Der erstere dehnt sich mehr westlich, hingegen ist die Lage des ander» mehr südlich. Die Anwohner dieses Gebirges nennen cs gewöhnlich Gressenberg (Größteberg)- Daher kömmt cs, daß die fremden Geogra¬ phen den sogenannten Gressenberg für das 4ZZ höchste Gcbirg im Lande ob der Ctts angeben. Nach dem Priel dürfte der Traunstein, wel¬ cher 675 Klafter hoch ist, das höchste Gebirg seyn, wenn nicht erwa dieSalzberge beyIschel höher liegen. Sowohl dies - als ftnse:r der Donau hat das Land gegen Paßau hohe Ber¬ ge; so wie dasselbe gegen Böhmen und das Land unter der Ens hoch liegt. Das Land genießt im Ganzen einer sehr reinen und trocknen Lust; welche die Frucht¬ barkeit sehr befördert. In jenen Gegenden, welche etwas niedrig liegen, herrschen gewöhn¬ lich die Fieber. Dergleichen Gegenden gibt cS im Mühlviertel um Berg. Das Land ist reichhaltig an Flüssen, wo¬ von die bekanntesten sind der Inn, (läuft von Westen nach Wcstnord) die '^raun, Salza, Ens und Steyr. Zu den kleineren Flüssen ge« hören die Inn, Mühl, Rana, Krems, Narn, Rothel, Ascha, der Gengenbach, die Jsper, rc. Auch an Seen ist das Land reichhaltig, sic find : der Hallstättersee, der Traunfee, Attersee, und Adersee. Zu den vorzüglichsten Naturprodukten die» ses Landes gehören: im Pflanzenreiche: Ge¬ treide, (nicht hinreichend) Kücheugcwächse (häu¬ fig), Handlungskräuter, als Flachs und Hanf, (oon den» erster» mehr), Gewürze, als: Me¬ lisse , Mairan, Lavendel, Pimpsrnell, Löffel¬ kraut, rc. Futterkräutcr — vortrefflicher Klee» Baume, als: Tannen, Fichten, Buchen, Ei¬ chen . Linden, Pappeln, Föhre, Maulbeerbäume < Sträuche , als: Himbeer , Wach- voiderbeer, Rosmarin, Erbbeer, Johannis» beer, rc. Weingcwächse (unbedeutend). Arz- veykräuter, (^, Gebirge gegen Steycrinark.) E r 2 Forst. 4Z6 0-M--0 Forstprodukte: Bau -und Brennholz (häufig), Pech, Terpentin, Wagenschmier, Theer und Kohlen. Im Thierreiche: s) an zahmen Dich, Hunde (überflüßig ,) Tauben (ungemein häufig), Pferde (von gutem Schlage), Ochsen (nicht überflüßig), Schafe (in mittelmässiger Anzahl); h) an wilden, Gemsen (viele), Hirsche, Rehe, Hasen, Fasanen (nicht überflüßig), und Wild¬ schweine. Die Külberrucht ist vortrefflich. Fi» sche, als: Hechten, Karpfen, Grundel, Sal» vcling (von besonderer Güte) , Forellen (die besten in ihrer Art) , Reinonken (sehr schmack' haste), Krebse (von besonderer Größe). IM Mineralreicher Mehlkreide, herrlicher Mar¬ mor von allen Arten, vortrefllicher Alabaster, Märgel (häufig), Gypserde , Strahlgyps , chrystallifirter Gyps, chrystallisirker Quarz, Granit (sehr häufig), Gestellsicin, Mühlstein (häufig) , Wetzstein , Sa'z (im Uiberfiuße), Munderialz, Ocher, Wasscrbley, Salpeter, und Gesundbrunnen, die letzteren nicht von besonderem Belange. Das Land wird von der Donau in zwey Thcile abgeiondert, näbmlich in den nordöstlichen, und westsüdlichen. Nach der politischen Ver¬ fassung wird das Land in vier Viertel abge- thcilcr. Diese sind: das Hauoruckviertel, Mühlviertel , Traunviertel , und JnN- viertel. Das Mühlviertel liegt jcnlcit bet Donau, und macht den nordöstlichen Theil des Landes aus. Jedes Viertel ist in Miliz-und kirchliche Bezirke abgetheilet. Die Nation stammt vom fränkisch bayri¬ schen Geblüt; sie besteht sehr aus 620,000 See¬ len- In einigen im Traunvicrtet gelegenen Gegenden sind Abkömmlinge von Slaven zu 0-77^7^0 437 finde«. Der kanbbauer hat einen nervichten Körper, ist ungemein arbeitsam, und sehr in- dustriös. Daher der Feldbau sehr im Flor steht; sehr wenig Erdreich bleibt unbenutzt z die Kunst das Feld zu bemärgeln versteht er vortrefiich, er erzielt Klee von besonderer Gü» te, und was ihm bey der Erdenkultur sehr zu statten kömmt, ist, daß die Grundstücke sich gewöhnlich bey dem Hause ihres Bearbeiters finden. Der Weitzenbau wird häufig getrie¬ ben; der beste Getreidebau ist um St. Florian und im Innviertel. In dem jenseik der Do» nau gelegenen Viertel entspricht der Boden der Getreidekultur nicht, daher man sich mehr der Flachs-und Hanferzielung widmet. Der Bauer hat seine eigene Sprache, er spricht froisen für kalt, a joda für nein, rc. Die Aussprache der Einwohner im Ganzen fällt, Vorzüglich bcym Frauenvolk, sehr ins Sin¬ gende. Ein gewöhnlicher Ausdruck in diesem Lande ist: i mag nie, für: ich kann nicht. Das weibliche Geschlecht, vorzüglich von der Classe des Landbauers, hat seine besondere Klei¬ dung; die schwarze Farbe ist die Lieblingsfar¬ be , die Röcke werden kurz und rund getragen. Die Mädchen im Donauthal trugen sie so kurz, daß diese Tracht durch ein Gesetz mußte verbothen werden. Die Mädchen auf dem Lande sind sehr gut gebaut, die Natur gibt ihnen ein roth und weiß gefärbtes run¬ des Gesicht, mit einem gesunden vollen Busen. dem offnen Lande trägt das Frauenvolk gewöhnlich Hüte, die ungemein gut bilden. "senschmiede haben ihre eigene Tracht, dieselbe besteht bey Männern in einem langen viS an die Wade reichenden Rock , von olt- E c z ven- 4Z8 venfarbenen , oder schwarzen Tuch , mltbunkfär- hiaem Kattun gefüttert , mit Häfteln (jetzt ge wöhnlich mit Gtlberknöpfen) besetzt: darnnteö wirs ein Leibchen mit Silber - oder Goldtres¬ sen besetzt, getragen , die Halszierde ist ein Eeidenflor ; den witteren Thcil des Körpers be¬ deckt ein 5 bis 6 Zoll breiter lederner und mit weissen Stäften dreht besetzter Gürtel; die Bein¬ kleider stnd von Leder, und ein runder Hut, UM dessen Kappe sich eine Gold - oder Silber- tresse schlängelt, deckt den Kopf. Im Uebri- gen ist die Kleidungsark nach den Vierteln sehr verschieden. Di- sogenannten Stiefellcten, wel¬ che bis an die Wade reichen, und vorne zu schnüren stnd , werden allgemein getragen. Auf eine Ouadratmcile kommen s.ino Seelen. Die¬ se Summe verglichen mit jener im Lande unter der Ens, zeigt sich, baß diese Provinz mikIn- begriff Wiens um viel geringer bevölkert ist, als die vberenserische. Im ganzen Lande befinden sich 14 Städ¬ te , 88 Märkte, 64 Hofmärkte, 6329 Dörfer und einzelne Höfe. Zur Besorgung der politischen Angelegen¬ heit'« besteht in Linz eine Landesregierung, de¬ ren Cbef zugleich das Oberhaupt von den Stän¬ den ist. Der Landesregierung sind die Kreis- Ämter, das in Gmunden gelegene Salzoberamt, die Landgerichre , Magistrate und Ortsobrig¬ keiten Untergeordnet. In Linz hat auch das Pohcciamt, als ein F-l-al von der Policetdi- rection in Wien, seinen. Sitz. Das vormahls in Linz gelegene Maukhvberamt ist in ein I"- sp ktorat umgeändert worden. Zur Handha¬ bung btt adelichcn Iustizangclegcnheitck bcstcht in Wz ein amtliches Gericht, unter dcm^" 4ZY te!.- Landrecht, dessen Geschäfte aber von kei¬ nem besonderen Umfange sind. Die Appellation geht in allen Justitzsachen dieses Landes, an daS in Wien gelegene Appellarioasgericht. Die in der Stadt Steyer gelegene Etsenobmannsckaft ist erloschen, und an deren Stelle ein Berg¬ gericht errichtet worden. Die Verfassung der Landstände steht nun, seit der Regierung Leopolds II- wieder auf dem Fuß, auf welchem solche stand unter Marien Tbcrcsien. Die Stände theilen sich wie die un- terenserischen in vier Claffen. Der Klerus begreift den Bi schofin Linj , die Prälaten und die Vertre¬ ter des Domkapiruls in sich. Der Landtag wird gewöhnlich im Oktober gehalten. Unter den Kunstprodukten dieses Landes stehen die Eisenarbeiten , thcrls wegen ihres ho¬ hen Alters, thcils wegen des großen Geldzu¬ flusses , welchen solche dem Lande verschaffen, oben an; dgnn folgt die Leinenwcberey, die zwar nicht mehr von dem Belange ist, als dieselbe war. Indessen hat man im Jahre 1732 im ganzen Lande 4^,257 Flachs - und Hanfspin¬ ner , und 7z Leinwandhändler gezählt. Die Wollenzeugweberey ist ebenfalls ein beträchtli¬ cher Nahrungszweig in diesem Lande. Die in Linz gelegene landesfürstliche -Wollenzeugma¬ nufaktur bedarf keiner weitern Erwähnung , da dieselbe heute allgemein bekannt ist. Herr Hof» rath von Sorgen khal sicht dieser Manufactur seit 1772 vor; er gab ihr die jetzige vortreffli¬ che Verfassung. Äußer dieser Manufaktur hat das Land viele einzelne Zeugweber. Endlich ist noch das schwarze Erdgeschirr, welches in der Gegend um Engelsjell, Perg (Berg) rc. hau. E e 4 442 c>- ' i . fig fabricrrt, und auf den Märkten in Wien cibgrsetzet wird, anzuführcn. Zu den ädrigen jur Laude gelegenen Manufackuren gehören: die Beutelmanufakruren, eine Wollenstrüwpf- manufaktur , Musselin - und Battistmanufaktur; Holzwaarenfabrikatnr, Berliuerblaufabrikatur , und Berggrünfabrikatur. Schießpulver wird iM Lande vortrefflich erzeugt, die Tuchweberei wirb vorzüglich getrieben, und in den Gegenden um Freystatt ein guter Zwirn erzeugt. Unter den Eis narbeitern sind die Hacken - und Hammer» schmiede, Nagelschmiede, Messer - Klingen - und Gabelschmiede, und Scnsenschmiede die beträcht¬ lichsten. Ein genauer Vergleich der Ein-und Aus¬ fuhrartikel gibt die Ueberzcugung , daß das Land die Bilanz des Vorthcils nicht ganz für sich hat. Die Provinz erhält von Böhmen; Getreide, (in beträchtlicher Menge) Hopfen, Wildprek, Federvieh, Gesundheitswüsser, Zinn, Glas, Hasenbälgc , Fische , feine Leinwand, Zwirn, Tuch (in beträchtlicher Menge) , Blech- waaren, Carlvdadcrwaaren rc. von dem Lande unter der Ens: Safran, Senf, Wein (in seht beträchtlicher Menge) Tobak (in großer Men¬ ge ) , Porzcllän, Spiegel , Bleistiften, Bley- weiß,Eisenküchengeschirr,klonische Waaren, Sei- deuwaaren von allen Gattungen in beträchtli¬ cher Menge, Kattun in grosser Menge, Hütt, Galanteriewaarcn , Messingwaaren , Leder Blü¬ cher ; von Unycrn : Tuch , Wein , Ochsen, Schweine, Getreide, Knoppern, Kupfer, Pot- alche, Weine, Wolle (in beträchtlicher Menge) » von Triest: L-queurs; von Stexermark rohes Eisen (in beträchtlicher Menge), Federvieh , vor¬ züglich Kapaune, Hornvieh rc. von rrärnten: 44» Bleyweiß; von Rrain: Quecksilber; von Ty- rolrohe Seide, Kupfer , KM , Teppich, baumwollene Maaren rc. von den Niederlanden: feines Tuch, Spitze, Zwirn, feine Leinwänden. Aus fremden Ländern : Getreide, Brennholz, Flachs, Hanf, Kaffee, Gewürz, Zucker, Thee, andere südliche Früchte und Apothekerwaarcn. Zu den vorzüglichsten Ausfuhrartikeln ge¬ hören: Salz (naa- Böhmen und dem Lande unter der Ens), Bau - und Brennholz (mehr von der ersteren Gattung), Eisenarbeitcn , Leinwand, Wollcnzeuge, Zwirn , Musselin, Batist, Erd- geschirr ( in grosser Menge) , wollene Strüm¬ pfe, Beuteltuch re. Den größten Handel un¬ terhält die Provinz mit dem Lande unter der Ens , vorzüglich mit Wien. Es ist äusser al¬ lem Zweifel , daß von Seite dieser Provinz die Bilanz auf der Seite des Landes ob der Ens ist. Die Waarendurchfuhr ist, vorzüglich nach Salzburg und München , beträchtlich. Von Ens geht die Kommercialstrasse durch Evers¬ berg, Wels, Lambach nach Salzburg, Mün¬ chen rc. Nach dem teurschen Reich führt die Strasse von Ens über Linz, Effcrding, Bayr- bach rc. Nach Böhmen führt die Commercial- strasse durch Frcyftattrc. und nach Cteyermark von Linz über Ens, Steyr, Kastein rc. Die Donaufarth ist ebenfalls von vielem Belange; wöchentlich fahren von Linz zwep sogenannte Ordinari nach Wien« Jährlich hält Linz zwcy Hauptjahrmärkte , den ersten nach der Oster¬ woche, und den zwcyten nach Marienhimmel- fahrt. Beyde Märkte werden größtenlhcilsvon den Wiener, Kaufleuten , und Böhmen besucht, die letzter» machen beträchtlichen Absatz mit Tuch, die ersteren bingcgen mit Seidcnwaaren, Ga- E e-z lau« 442 lantcriewaaren , feine n Tuch rc. Dcyde Märk- re ziehen jährlich eine beträchtliche Geldsumme außer Land. Das Christenthum fand schon im dritten Jahrhundert in diesem Lande Eingang. St. Laurenz, und Floiian werden als erste Apostel angegeben. Das Land hatte auch schon im Jahr 250 einen Bischof, er nannte sich Gcrardus, dessen Sitz in Lorch war, welchen Ort man ir¬ rig für das heutige Ens angibt. Lorch liegt am Flüßchen gleiches Rahmens , von dem heu¬ tigen Ens nordwärts eine Viertelmeile gelegen, dasselbe besteht aus 15 Häusern. Die hier ge¬ legene St- Laurenzkirche hält man für die bi¬ schöfliche Kirche; so viel ist gewiß, daß diesel¬ be noch im Jahr 155g den Pfarrgottesdienst besorgt hat. Oas Dißthum Lorch hat sich durch das ganze nördliche und südliche Noricum bis ins untere Panonicn ausgedehnt. In Folge des Brief, s, welchen Papst Eugen an die avarischen und mährischen Bischöfe geschrieben hat, hat der Bischof von Lorch sieben Suffragane unter sich gehabt. Der Bischof Theodor, ein strenger Bereiter des Arianismus war unter den Lor- chischen Bischöfen der erste, welcher das Pal¬ lium von dem Bischof in Rom erhalten hat« Er starb im Jahr 5:4. Den beständigen Ein¬ fällen der Hunnen in bas Noricum ripensc zu entgehen , hat sich der Bischof Uivilo im Jahre 7g? nach Paßau begeben , und diesen Ort zur or¬ dentlichen bischöflichen Residenz gewählet wel¬ cher noch im I ,hr ,7^4 die Diöcesanrechte über das Land ob der Ens, und den größten Thcil des k -ad's unter der Ens ausgeübet hat. Jo¬ seph H. e rrichtete im Jahre 1785 in Linj ein eigenes Bißthum für das Land ob der E"s - er- 44 z klärte es unabhängig von dem Bißthum in Paß- au, und den oberenserischen Bischof, als Cuf- fragan von dem Erzbischof in Wien. Der er¬ ste Bischof, welcher der obcrenftrischen Kirchs vvrzustehen kam, war Ernest Graf von Herber¬ stein ; er starb im Jahre 1789, es ist von ihm bloß sein Nähme auf die Nachwelt gekommen. Der Bischof in Lin; hat, wie jeder anderer, sein eigenes Konsistorium, leinen Generalvtcar, Dom- Probst , Domdechant, Domscholasticus , und drei) Dommhcrrcn. Auf Veranlassung des Dechant Und Stadtpfarrcrs zu Ens, Herrn Alexander Grafen von Engl zu Wagrain (jetzt Bischof zu Leoben) wurde im Jahre 1762 der Grund zu einem bischöflichen Seminar in Ens gelegt. Im Jahre 1766 hat die Höchstsel. Monarchir.n Ma¬ rie Thereste bewilliget, daß von allen im obes kenscrischen Kirchsprengel gelegenen Gotteshäu¬ sern durch vier Jahre der reine Ueberschuß des Vermögens der angeführten Gotteshäuser au bas genannte Seminar überlassen werde. Die¬ ses gräflich Englische Institut wurde nebst den dazu gehörigen Kapitalien , wie auch mit den für angehende Theologen gewidmeten Stif¬ tungen dem Gcneralseminartum in Wien 173z iugekheilt ; das theologische Studium ist daher in Linz eingegangen. Die sämmtlichen, für angehende Theologen im Lande ob der Ens gestifteten Kapitalien betragen eine Summe von 94,277 fl. i- kr. Gegenwärtig folgt eine ta¬ bellarische Uebersicht des ehemahli'gen und jetzi¬ gen Standes des Regularclrrus. 444 Stand des Regularklerus im Lande ob der Ens vom I. 1782. Stiftgeistliche. 'jlriest.Kler.Laym.SuM- Beuedictiner; i. Krenismünster im Traunviertel 6 Meilen von Linz gestiftet von Herzog Tassilo im Jahr 1777 » « . . Ivo 6 5 ul 2 Gäruen, im Traun- Viertel, gestiftet von Ot¬ tokar IV. Im I. ilZ2 ; im I 10:7 befanden sich hier reguiirte Chorher¬ ren , von welchen Otto¬ kar Hl. der Stifter war -s. ... 48 3 5* 8» Gletnk, im Traun- Viertel f . . . 19 l — 20 4. Lambach, im Haus- ruckvtcrtel 5 Meilen von Linz, gestiftet 1056; im J. iOA2 befand sich hier ein weltliches Kollegiat: stift , welches Arnold Graf von Lambach ge¬ stiftet hat. . . «8 r — s? 5. Mondse?, im Haus- ruckviertel ra Meilen von Lin;, gest, von Herzog Odilo im I. 748; im Z 771 wart- es vomHer- zog Tassilo II, bestättigt f. 34 s — 445 Pritst.Kler.Lavcn.Sum. Chorherren des St. Au¬ gustin : i. St. Florian im Traunviertel . . 56 iz — 69 2 Ranshofen im Inn' viertel, gest-ftet von Hcr- i°g Heinrich im 1.1125. Kaiser Arnulph hat im 898 die erste Kirche hier erbaut, im 1.1242 ward die Kirche von Kai¬ ser Heinrich III. ;u ei¬ ner Pfarre erhoben. . 28 r — 29 Z. Reichersberg im Jnviertel gest. vouWern- her Graf von Playn, und dessen Gemahlin Hietberga im Jahr 1284. Zl — — 3k 4- Süden ini Jnnvier- A.gest. vonTuota des Grafen Heinrichs von ^euburg und Formbach ^ochter, um bas Jahr ^34. f . 25 — — 25 -5- Waldhaufen im Mühlviertel, gest, von ^tto Graf von Mach, um das Jahr 44-1- . . . ZZ i — g4 !7Z 15 — rLS ^'skerzienser: r. Engelszcll , im 'vauSrukvirrtel , gest. 446 «priest. Kler.Layen- Sum, von Bernard zu Pram- bach, Bischof zu Paßau um das Jahr >2yZ -j- . 27 Z — Ao 2. Bauiugartenberg rni Mühlvierrcl, gest, von Otto Grafen zu Mach¬ land und dessen Gemah¬ lin Geutha gcdohrne von . Peylenstein um das Jahr 1148- f ... 22 r 2 »5 Z. Schlierbach im Traunviertet , gestiftet von Eberhard von Wol¬ fe, Landeshauptmann im Lande ob der Ens , um das Jahr 1355 . . 26 A 2 Zk 4 Wstyertng, im Haus- ruckviertel. Oie Stifter waren die beyden Brü¬ der Ulrich, und Colone von Wilhcring, Grafen zu Kyernderg und Frey- Herren zu Waxenberg. § E trftu n g s l ad>- 114^ . 4t 4 2 ud b rZ' Lollegiaeen: i. Mattigkofcn im Inn¬ viertel , gest, von den Brüdern Johann und Konrad von Kuchlern nn I. 143-, 'M I- td85 ward es zu einer Prob- stey erhoben . . 4 — — 4 «prrest.Kler.Laycn.Sum. 2 Spital am Pybrn im Traunvierkel. Der Grund zu diesem Stifte Ward im I- 1122 von Okto Graf von Andechs gelegt, und im 1.14:8 ward es zu einem welt¬ lichen Kollegiatstifrs er¬ hoben *) 18 — — l8 22 —* — 22 prämonstratenscr Schlögl, imMühlvier- tel, gestiftet um das I. t2co von Calcholkus von Falkenstein, weicher sein keues Kloster unser lie¬ ben Frauen Schlag ge¬ kannt mit einigen so¬ genannten Grauenbrü- bern aus dem Kloster kanghelm besetzt hat, im 1210 führte er Prä- "wnstratenscr «in. » 4« 3 -- 44 Rlo- ) Der dermablige Probst Franz Naver Grundner war dx, eiest,, der im Lande ob der Ens das ^rtrefllche Buquoische Armeninstitut einführte. Der Anfang zu diesem menschenliebvollen Institut ward am ig, Julius 1784 auf den Pfarren, «velche diesem Tostegiatstifte gehören, gemacht, /43 Rlostergeistlichr. Priest-Äler.Layen.Sum. Barmherzige: ktnz in der Vorstadt an der Strasse nach Wien» Prieff.Kler.Layen.Sl.m. y. Steyr, imTraun- viertel. . . . 2D g 6 29 »32 17 zz 2Z4 Larmeliter be¬ schuhte : ' Linz in der Vorstadt an der Wienerstraffe , gest, von Franz Ernest Freyherrn von Kaiser¬ stein im Jahr 1672. »8—7 25 Dominicaner: ». Münzbach imMühl- viertel, gest, »on Joa¬ chim Grafen zu Wind¬ hag im I. »678 h. . »o—2 »» 2. Steyr, im Traun¬ viertel gest, von Georg und Gutltelm von Lo¬ sen,stein im I. 1472 f. 20 2 7 2- za 2 9 4» Kranciskaner: ». Grein, im Mühl¬ viertel, gest, von Leon¬ hard Helftid Freyherrn von Meggau im Jahr »62z h ... 17 — 6 2Z 2. Pupping , im Haus. ruckviertel im I. »477 s. 25 — 6 8» 42 — »2 54 Erster Land, Ff M- 450 Priest Äl-r.Layen.Eum. minoriten: 1. EnS , im Traun- viertel, gest, von Fried¬ rich von Lüalsee im I. 1367 s . - . y 2. Linz, in der Stadt, gestiftet von Eberhard von Walsee im 1.12.6 f. 17 z. Wels, im Haus- ruckviertcl, gest, von Al- bero von Polheim im Jahr 1242 1°. . - n 59 - 4 lZ 2 4 2Z 4 4 7 12 58 Paulaner: ZuTallheim,imHaus- ruüviertel, gestiftet von Wolfgang von Polheim im I. 1497-Im Z. lz?z ward das Kloster in ein Hospital verändert, und im I. 1671 ward das Kloster durch Kaiser Leo¬ pold wieder hergestellt s. 9 — piaristen: Zu Freystadt imMGl- »irrttl » . r — r - klon. 4öi Nonnenklöster. Tarmeliterinnen: Chors. Layschw. Sum. Linj in der Vorstadt, von der Kaiierinn Eleo¬ nore im Jahre 1710 ge¬ stiftet f 1782 rr Loelestinerinnen: Steyer . im Traun- vitrtel. Von des Kai¬ ser Ferdinands H. Ge- nrahlinn Anna Eleonore im I. 1646 gestiftet. . 24 8 32 Dominicanerinnen r Windhaag im Mühl¬ viertel, gestiftet vonIoa- Hinr Graf von Wind- haag im I. 1678 1° 1782. — — Elisabethinerinnen: Linz in 1>er Vorstadt 24 6 zo Ursulinerinnen: Einz in der Vorstadt an der Wienerstraffe / ge¬ stiftet rügg , , . 24 l6 40 72 zc> 14^ F f 2 Ue, 4Z2 Urberstcht. Stifter. Dencdictiner Möst.; Pr.229Kl. iz Lay.gS. 24^ Chorherren des Sc. Augustin ^-Z— 17z—15-188 Cistcrzienser —4 — 116— n— 6 —1Z3 Collegiacen —2— 22 — — --24 Prämonstratenser—1 — 41— z-4S Summe —17—581—42—11—634 Rlester. Barmherzige —1 — 2-12 — 14 Capuciner — 9—182 — 17 — 55 —254 Carmelttcr — 1 —18 — — — 7 — 2§ Dominicaner — 2 —^0 — 2' — 9 — 41 Franciscaner — 2 —42-12 — 54 Mmortcen — Z —A? — 7—42 — 58 Paulaner — i — 9-— 2 — il Piaristcn — r — 8 — — i — 9 —20—230 -2- 20 —no —466 Nonnen —5—70-zc> -14k Summa Summarum. Ordensgeistliche KI.Z7P 911Kl.6gL.121S.11vo Normen — 5—70-zoS. 14^ —42—981-—1516.124^ Von den vorstehenden Stiften und Klä« stern sind ,ene mir dem Zeichen f erloschen- Es bestehen daher nur noch diese, als: a) Benedicttnerstifte . . » s Kremsmstnster. Lambach. b) 453 Chorherrenstifke deS St. Augustins .... z. Et. Florian Nanshofen Reichersberg c) Eistercicnser ..... Ecklurbach Wilhering Summe 7 d) Collegiaksttfte . . . » 7" Mattighoken Spital am Pehrn e) Prämoustratcnser . , . r Schlegel Summe der Strsre . io Klöster - . . . . 4 Barmherzige Brüder in Linj Capuciner in Linz Carmeliter in Linz Piaristcn _ Summe der Mannsstifte und Klöster 14 Nonnenklöster . - . . s Elisabcthinerinnen kinj Ursulinerinnen Das Pfarrwesen ist in diesem Lande eben¬ falls nach dem Josephinischen System regulirk. 3m r^ten Jahrhundert hat die Lehre Luthers in dieser Provinj Grund gefastet, und sich in geheim , bis auf unsere Zeiten erhalten. Die Zwey oberen politischen Landstände, h ben sich noch jun, Anfang des r?ten Jahrhunderts zur «ehre Luthers bekannt, und unter btn landes» IfZ fürst- 454 O--M-7» fürstlichen Städten , hatte diese kehre in dee Stadt Steyer die meisten Anhänger. Nach den Josephinischen Duldunggescyen geniessen die Pro» kestanten auch in dieser Provinz der Gewissens- freyheit, und da die evangelisch - lutherische Gemeine bereits sehr stark an der Zahl ist, so erhielt dieselbe ihren eigenen Superintendenten dessen Kirchsprcngel sich auch über Lyrol ver¬ breitet. Die Waldenser, welche ihren Sitz in und um Steyr gehabt haben, sind schon inr i4ten Jahrhundert mit Stock, und Feuer ver¬ tilgt worden. Zur Verbreitung der Wissenschaften beste¬ hen in Linz ein kycäum , und Gymnasium. Der Ursprung des ersteren fallt in das sechsMnte Jahrhundert. Seine Stifter waren, die dec ausburgischcn Konfession damahls zugethanenen zwey oberen politischen Herrcnstände; sie haben sowohl zur Unterhaltung dieser Schule, welche in dem Landhause in Linz lag , als auch zur Un¬ terstützung der Jugend die Herrschaft Ottens- heim erkauft,.und die davon jährlich abgefal- lenen Einkünfte zur Schul - und Stipendiats- casse b-stimmt. Das Kapital derselben macht eine Summe von ..iz 778 Gulden. Nach Ur?" terdrückung des Protestantismus haben die Je¬ suiten ein Gymnasium in Linz gegründet, zu dessen Erhaltung sie jährlich aus der Schul-nnd Stipendiatscasse 2000 Gulden (jetzt werden nur ,8oo Gulden abgeführet ) bekamen , zugleich wurde ihnen die Herrschaft Ottcnsheim eingc» räumt, worüber aber die Landstände das Wie¬ derlösungsrecht sich Vorbehalten haben. Kaiser Leopold hat dem Gymnasium das Recht zur Ver¬ leihung der philosophischen Doctorswürde er- lbriit. Alt dem kycäum, kaum ein Schatte» 45 S seiner älteren Schwester, lehrt man jetzt Logik, Metaphysik, und practische Philosophie, Physik, und Mathematik. Auch sind zwey Professores der Rechte, und ein Lehrer der politischen Wis¬ senschaften vorhanden. Für das medicimsch- chirurgische Studium sind ebenfalls zwey Leh¬ rer bestellt. Das erste Gymnasium har das Be- nedicrinersiift zu Mondsee zu Anfänge des sechs» zehnten Jahrhunderts gegründet; seine Existenz aber war von kurzer Dauer. I» dem eben an¬ geführten Jahrhundert wurde ein Gymnasium in dem Markte Kremsmünster, von dem da ge¬ legenen Benedictincrst'fte errichtet; dieses Gym¬ nasium besteht jetzt noch. Die in eben diesem Markte im Jahre 1744 von dem Stifte errich¬ tete adeliche Ritterocadcmie ist erloschen Wie es, das derselben rrtheilte kaiserliche Privi¬ legium ausweiset, so war man bloß berech¬ tigt in derselben alles das die Eleven zu lehren, was in öffentlichen Schulen, nach dem Bey- spiele anderer Ritteracademien vorgerragen wor¬ den. Die Piaristen zu Freystatt unterhalten ebenfalls ein Gymnasium. Das kycäum in Linz hat seine eigene Bibliothek, wovon ein Bene» dictincr von Kremsmünster Vorsteher ist, und auch ein physikalisches Kabinet. Die Zahl der Studierenden in Linz , vorzüglich am Lycäo,ist jetzt eben nicht zu sehr beträchtlich. Zur Be¬ förderung der Literatur hat der an dem Gym¬ nasium , und in der Folge an dem Lycäo in Linz gestandene Lehrer Herr Wenzel Heinze. Ex- jesrnt, sehr thäkig mitgewirket, und die Mu¬ sen haben ihn zur Belohnung seines Dienstei¬ fers zu einem Dorfpfarrer in Altenfcsb, im Muhlviertei gelegen, befördert. Die Verbesse¬ rung des teutschen Schulwesens macht durch dlt F f 4 0-chL"- tige Bemühung des Oberaufsehers desselben, Herrn Joseph Maycrhvfer, sehr schnelle Fort¬ schritte. Die in Kremsmünster gelegene asiro- nomische Sternwarte, welche das Stift aus dem Grunde auf eigne Kosten hak aufbauen lassen, macht demselben ungemeine Ehre; und gehört unstreitig zu den ansehnlichsten Sterns warten Deutschlands. Der Vorsteher dersel¬ ben, und welcher zugleich ihr die heutige Ein¬ richtung gab, ist Herr Placidus Fiplmüllcr, ein allgem-in im Ferche der Astronomie geschätz¬ ter Mann. Zur Verbreitung einer geläuterten Philosophie sowohl zu Kremsmünster, als an dem Lycäum in Linz hat der Dechant und Pfarrer zu Thalheim, wie auch Director des philosophischen Studium in Linz, Herr Cöle¬ stin Schi rmann, alles geleistet. Auf seine Ver¬ anlassung mußten die Capueincr in Wels, un¬ geachtet ihres heftigen Widerstrebens, die Ma¬ thematik nach Wolf, in ihrcr Klostcrschule, lehren» Die Nonnen der h. Uršule halten in Folge ihres Instituts in Linz eine Mädchen¬ schule. Der Milizstand besteht in diesem Lande aus drey Regimentern, deren Werbbezirke diese sind: im Hausruckvierkel und Innviertel liegt Stein, dessen Stab zu Linz ist, im Mühlvier¬ tel Klebeck, Stab desselben in Linz, und im Traunviertel Jordis , dessen Stab in Ens. Ferner ist in Lin; ein Milizcommando, unter¬ geordnet dem General - Milizcommando in Wien; ein Feldkricgs - Cvmmissariat, ein Festungscoiru Mandant zu Braunau; ein Milizverpflegamt; ein Descrtionscordon , und ein Artillerie - und Zeughaus» Zu Steyer b findet sich eine Fe"" rrgrwchrfabrtk, welcher rin Haupimann vor- 'o 457 keht. Jedes Regiment hat, nach dem Bey- pičle anderer Länder, seine eigene Regiments- 'chule für 40 Knaben. Das Stiftung - und Armenwesen hat in diesem Lande mit den übrigen Provinzen glei¬ che Verfassung. Der Stiftungsfnnd ist für den kleinen Raum dieses Landes ungemein be¬ trächtlich. Man hat von Mik über das öftrer- chische Stiftungswesen wie ich es schon an¬ derweitig gesagt habe, (Man sehe die Vorrede zum zweytcn Bande der sstrcichtschen Staaten» künde) ein interessantes Werk zu erwarten; in welchem vorzüglich der Stand des oberenseri» scher» Skiftungchwrsens in den älteren und jetzi¬ gen Zeiten, umständlich behandelt ist. Keine Stiftung wird aufgeführt, deren reelle Existenz sich nicht auf unumstößliche Urkunden gründet. Das Werk ist chronologisch geordnet, und von 1779 bis zum Schlüsse des ,787sten Jahres habe ich das Tagebuch selbst geführt. Das in Linz gelegene nordische Stift ist in seinem 97stm Lebensalter erloschen. Uiber das , was das Land zur Unterhaltung des öffentlichen Eraatsaufwandcs beytrügt, ist jenes nachzulesen, was hierüber Seite 44 bemerket worden ist. Hier folgen die im Lande gelegene» merk¬ würdigste» Orte, also: Im Hausruckviertel. Dasselbe grenzt gegen Norden an bas Mühl- viertel, gegen Osten und Süden an das Traun- Viertel, gegen Südwest an Salzburg, und ge¬ gen Westen an das Innviertel. Die Grenz¬ flüsse dieses Viertels sind die Donau - b'sr Macht die Grenzscheidunq von der westnordu» K chen 458 chen Seite her dem Markte Engelszell gegen¬ über, in der Donau hervorragende Iochenstein g mannt , dessen eine Sette das östreichische, und die andere das paßauischc Wapen führt; von der vstsüdlichen und westsüblichen Seite macht die Traun die Grenze. Der Flächenraum dieses Viertels enthält 8z eine halbe geometri» sche Quadratmeile. Seine sänge von der so» genannten Galg nleuthen bis an die Traun be- trä.it la Postmcilen , und die Breite von Brunn bis aa die Donau io Post «eilen. Zu den klei¬ nen Flüssen dieses Viertels gehören der Inn, die Äettel, die Vögl, Ager, Ascha, rc. Die vorzüglichsten Seen sind der Attersee , und Mondsee» In diesem Viertel sind 6 Städte, (darunter z landesfürstliche), 25 Märkte, und 2Z4Z Dörfer gelegen. Der Getreidebau wird sehr häufig getrieben; etwas Wetn wird in der Gegend um Aschau gebauet, der aber nichts taugt; bey Engelszell sind schöne Marmor» brnche rc. An den vorzüglichst?» Kunstproduc- tcn dieses Viertels gehören die außer Linz, qm südlichen Ufer der Donau gelegene Wollen- zengmanufactur, die Mnßeiin-und Baiistma- nufackur in Schwanen statt ; die Eedgeschir?- fablicatue in der Gegend 'um Engelszell , und die Holzwuarenfabricakur in der Ge¬ gend um Vscklbrnck. Nun zu den in diesem Viertel gelegenen vorzüglichsten Orten: Llbsdorf, ein Pfarrdorf, im Dccanat Schärf¬ ling, unter der Nogtey Kogl. Aga oder Ager, ein Fluß, dessen Lauf von Süden nach Norden ist, zu Ober Schöndorf vereinigt er sich mit der Vöckl. Die söge- rianntt Dürr» Ager kömmt von Et. Georg, »n» 459 und vermischt sich oberhalb Stöffling eben¬ falls mit der Vöckl. Tir. Agathe , ein Filial - im Decanat Weitzen¬ kirche , unter der Vogtcy Wcidenholr. Aisterherm, eine Markkpfarrc, im Dccanat Ga- spoltshofen, unter der Vogtey der Herrschaft Aistcröheim. Alkoven, eine Marktpfarre, im Decanat Wei- zenkirche, unter der Vogtcy St. Niclas- stift. Altenhof, eine kokalcapcllaney, im Decanat Schwanenstatt, unter der Vogtcy Köppach. Ampfelwang, eine Pfarre, im Decanat Schwa¬ nenstatt, unter der Vogtey Wolfseck. Aschach, ein Fluß, dessen Lauf von Westen nordöstlich ist, und bey Hartkirche in die Donau fällt. Aschach , eine Marktpfarre, am Flusse gleiches Rahmens, am südlichen Ufer dex Donau, im Dccanat Wcizenkirchc, unter der Vogtcy der Herrschaft Aschach. Attersec, ein in der Herrschaftskammer gele- legener beträchtlicher See, reichhaltig an schmackhaften Fischen. Aus diesem See kömmt die Agcr. Artersee, eine Exposikur, im Decanat Schärf¬ ling , unter der Vogtey Kogel. Attwang, ein Pfarrdvrf, im Decanat Schwa» mnstatt, unter der Vogtcy der Pfarr Vögl- bruck. Atzbach, ein Pfarrdorf, im Dccanat Schwa¬ nenstatt, unter der Vogtey Köppach. Aurach, ein Fluß, dessen Lauf von Süden nach Norden ist. Attvach, eine Exposttur, im Decanat'Schäd¬ ling, unter der Vogtey Kammer. Das Vrä- 46» senkationsrecht besitzt ein zeitlicher Pfarrer zu Schärfling. BachmaninH, eine Lokalcapellaney, im De¬ kanat Gaspoltöhofen, unter landesfürstlicher Vogtey. Lapecbach , eine Marktpfarre, im Decanat Weizenkirche, unter der Vogtey der Herr¬ schaft Bayerbach. Das präsenratjonsrecht hat das Hochstift Paßau. H^r ist der Post- wechsel zwischen Efferding und Sigharding. Luchheim , eine Schloß kapelle, im Vecanat Schwanenstatt, unter der Vogtey der Herr¬ schaft Buchheim. Luchkirche, ein Dorf mit einer Lokalcapella- uey im Decanat Frankcnmarkt. Luchkirche, ein Pfarrdorf, im DecanatWels, unter der Vogtey der Herrschaft Bnchberg. Decanate, in diesem Viertel sind diese: Franken¬ markt, Gaspoltshofen, Schärfling, Schwa- nenstakt, Weitzenkirche und Wels. Desseldrunn, eine Lokalcapcllaney, im Decanat Gchvanenstatt, unter der Vogtey Buchheim. Dorf, ein Pfarrdorf, im Decanat Gaspolts¬ hofen , unter der Vogtey Erlach. Dürrenbach, ein Vicariat, im Decanat Wei- zenknche, unter der Vogtey Engeiszest. Efferdiuy, eine privat Stadt, ein Landgericht, und Pfarre, im sogenannten Donauthal , im Decanat Wetzenkirche, unter der Vogtey der Herrschaft Efferding. St. Eyi-i, ein Vicariat, im Decanat Wei- zenkirche, unter der Vogtey Engelszcll. Eichkirche, eine Lokalcapcllaney, im Decanat Schwanenstatt, unter der Vogtey des Stifts Lambach. En- 4<>l Enyelözelk, auch Engelhartszell, eine Markt- Pfarre, im Dccarat Weizenkirche, unter der Vogtcy der Herrschaft Engclszell. Hier be¬ findet sich für die Waffcrfahrt ein Äommcr- cialgrenzzollamt. Das hier gelegene Eisicl- cicnscrstift ist erloschen. Kornach, ein Pfarrdorf, im Dekanat Fran- keninarkt. Zrankenbury, ein Markt, Landgericht, und Pfarre, im Decanat Frankenmarkt, unter der Vogtcy der Herrschaft Frankendnrg. Krank, nmarkt, ein Markt Mik einer Pfarre, im Decanat gleiches Rahmens. Hier ist der Postwechsel zwischen Vöcklbruck und Neu¬ markt, im Ealzburgischcu. Das Präsenta- tionsrccht gebührt dem Stifte Mattsee» Zu dem in Frankenmarkt gelegenen Dekanate gehören: s) die Pfarren Fornach, Frankcn- markt, St. Georg am Atkersce, St. Laurenz, Mondsee, Odrihofcn, Pfaffing, Wcißk'.rche. b) die Vicariale Neukirche, und Zell am Moos, c) die Lokalcapcüaney Buchkirche, studie Expositur Pöndorf, Eavspüth, eine Marklpfarre, im Decanat Ga- spvlkshofen, unter der Vogtcy der Herrschaft Gallipath. Eampern, ein Pfarrdorf, imDccanatTchärf- ltng, unter der Vogtcy der Herrschaft Buch¬ heim. Taspoklshofen, ein Pfarrdorf, im Decanat gleiches Rahmens, unter der Vogtey der Herrschaft Etarhcmberg, wovon bas Hoch- t«fc Paßau Besitzer ist. Zu dem hier gele¬ genen Decanat gehören e «) die Pfarren Ai- stereheim, Gallspaih, Easpoilöhofcri, Et. Ereorg bey Toller, Hofkirche, Kallham , Lam- O bach, Meggenhofen, Riedau, Rotheubach, b) die Virariare'Dorf, Grieskirche, Haag, Offenhausen, Penawanq, Pollham, Pram, Scein an Kirche , Taufkirche, Weinberg, Wendling, c) die Lokalcapellaneyen Gricskir- che, Gcyersberg, Neumarkk, Pachmanning- Gebokrsklrche , ein Vicariat, im Decanat Schwaneustatt, unterlder Herrschaft Star- Hemberg. Gepersberg, eine Lokalcapellaney, im Decanat Gaspoitshofen, unter der Herrschaft Star- hcmderg. St Georg am Attersce, eine Marktpfarre, im Decanat Frankenmarkt, unter der Vogrcy Kogl. Das Präsentationsrecht gebührt dem Grafen Khevenhüller. Gr. Georg bey Tollet, ein Pfarrdorf, im De¬ canal Gajpvltshofrn, unter der Herrschaft Tollet. Grieskirche, eine privat Stadt, mit einem Vicariat, im Decanat Gaspoltshofen. Die Pfarre steht unter der Vogtey des Stifts Et. Niclas zu P-chau. Gunvkirche, eine Pfarre, im Decanat Wels, unter der Vogtey des Stifts St. Niclas j» Pavau. Haag, ein Vicariat, im Decanat Gaipoltsho- hofen, unter der Vogtey der Herrschaft Srarhemberg. Das Präfentatisnsrecht gebührt einem zeitlichen Pfarrer zu Rothenbach. Haibach, ein Pfarrdorf, im Decanat WeizeN- kirche, unter der Vogtey Aschach. Hartkirche, ein Pfarrdorf, im Decanat Wei- zenktrche, unter der Vogtey Aschach. Hofklcche , ein Pfarrdorf, an der Tratt, im 46z Decanat Gaspoltshofen. Das Präftnrations.- recht hat oas Hochstift Paßau. tzeiliyenberg, ein Pfarrdvif, im Decanat Wei- jenkilche, unter der Vogtey Weideuholz. Wolzhausen, ei» Pfarrdorf, im Decanat Wels, unter der Vogtey Freyling. Hörschiny, cine' Pfarre, im Decanat Wels, unter der Bogrey Kloster Erlach. 2nn (der kleine), kömmt westlich von Ober- galisbach, und fällt nordostwärts ober Straß in die Donau. RaÜham, ein Pfarrdorf, im Decanat Ga- spoltshosen, unter der Vogtey Erlach. Nemaren, eine Expositur, im Decanat Ga¬ lpoltshofen. Rematiny, eine Exposttur , im Decanat Schärfling. Lirchberg, ein Vicarjat, im Decanat Wei» zenkirche, unter der Vogtey Engelszcll. Rleinmünchen, ein Pfarrdorf, im Decanat Wels. Hier ist eine Filialpost, von dem in Linz gelegenen Hauptpostamt. Man fährt von hier nach Ens und nach Wels, Rrenylbach, ein Pfarrdorf, im Decanat Wels. Sr. Lauren; , ein Pfarrdorf, im Decanat Frankenmarkt. Leonbiny, ein Pfarrdorf, im Decanat Wels, unter der Vogtey Ebersberg. Lambach , eine Marktpfarre, im Decanat Ga» spoltshofcn, unter der Vogtey des da gele¬ genen Benedictinerstifrs. Hier ist der Postwcch- sel zwischen Wels und Vöckibruck, auch geht von hier die Poststrasse nach Gmunden. Das hier gelegene Genedictinerstift ist im "ten Jahrhundert entstanden. Lmz, 464 L— Lin; , Dincium, die Hauptstadt des Landes ob der Ens , mit einem ansehnlichen Schlösse, am südlichen Ufer der Donau. Ihre Entfer¬ nung oon Wien beträgt 24 Meilen, von Prag ga, von Gräg gi, von Salzburg 17, von München gl, und von Paßau rAn den ersten Inhabern dieses Orts gehöret die Gräfliche Familie von Kyrnberg. Im Jahre 1140 hat Gottschalk, der letzte dieser Fami¬ lie , den Ort dem Herzog Leopold von Oest¬ reich verkauft. In dem Privilegium, welches Kaiser Friedrich diesem Ort wegen der Bür- germeisterwahl 1490 ertbeilt hak'? wird Linj die Hauptstadt des Fürstenthums Steyer ob der Ens genannt. In eben diesem Jahre wurde hier über die Donau eine hölzerne Brücke geschlagen, und vou dem genannten Kaiser der Stadt übergeben ; ihre Länge be¬ trägt 400 Schritte. Im Jahr 1759 hat der Brückenzoll 1955 Gulden betragen. Am En¬ de der südliche» Sette dieser Brücke befindet sich ein eisernes Gitter, welches in der Nacht geschlossen wird. Mittels dieser Brücke hängt Linz mit dem Mühlviertel zusammen. Her¬ zog Rt-dolph von Oestreich ertheilte im Jahr r 62 der Stadt Freyhriten. Dreser Bries beginnt also „ Daß Wir — Unseren ge- „ treuen Bürgern zu Linz — ihrer Stadt „ die Gnad gekhan h^ben. " Das oberhalb auf einem hohen Berg gelegene landesfürst¬ liche Schloß ist ein ansehnliches Gebäude, und hat eine ungemein reihende Lage. Das Gebäude ist ungemein solid gebaut, «st¬ öhne Erdgeschosse, zwey Geschosse hoch, und hat zwey Höfe, darunter einer sehr geräumig ist. La, wo der Weg nach dem St. Mar¬ tins- kinsberg fährt, ist über den Schloßgraben eine hölzerne Brücke geschlagen. Man will behaupten, der Grund zu vicsem Schloße wäre von den Römern gcleget worden, an¬ dere wollen in Kaiser Friedrich den Erbauer erkennen. Diese Meynung gibt die Inschrift, welche das Thor gegen Martiusberg enthält, und diesen Inhalt hat: B. L. I. o. V, kriäericus ^«msnorum Imperutor. Im Jahr 5614 hat Kaiser Mathias durch ein ganzes Jahr sich hier aufgehalrcn. Um die Mitte des xgten Jahrhunderts hatte in diesem Gebäu¬ de der Laudeschef seinen Sitz; in der Folge befanden sich hier die lsndeöfürstiichen Kan- zelleyen, die Wohnung des Kanzelleydirec- tors , und 2er Cecretäre der Landesstelle. Auch wurde hierher die akademische Bibliothek und das Musäum verleget. Im Jahr 1772 im Jäner ficngen hier di« Vorlesungen der politischen Wissenschaften an. Diese Schule wurde allgemein die lutherische Schule ge¬ nannt. Jetzt ist das Schloßgebäude eine Milizcaserne. 1286 wurde die Pfarre ?von dem Martiusberg in die Stadt an den Ort verlegt, wo die Kirche noch steht. Im Jahr ,78g aber hat man die Domkirche zu der Mutterpfarre erkläret. Linz wird jn die Stadt und g Vorstädte abgetheilet. Die Stadt hat 4 Hauptthore, darunter 2 gegen die Donau gelegen, deren eines das obere , und das andere das untere Wasserthor ge¬ nanntwird, und ist zum Civilarrest gewidmet. Die Stadt selbst wird in die alte und neue Abgetheilet. Die Altstadt besteht in einer einzigen Gasse, sie dehnt sich von Süden nach Norden. Linz hat einen einzigen Hauptplatz, WrsterLand. Gg 466 welcher mit einer Dreyeinigkeitsäule pran¬ get. Dieselbe ward am zo. Jnny 1717 von weißem Marmor erbauet. 1777 wurde die¬ selbe von dem, Slcinmetzmeister Herrstorfer erneuert. Nach dem Haupkplatze führen 7 Gassen. Diese sind: die Klostcrgassc, Hof« gaffe, die untere Badgasse, obere Badgasse, Echergengasse, Pfarrgasse, und Jcsuitcngasse. Die Dreyeinigkeitssäule ist zwilchen zwey Springbrunnen gelegen. Hier gegen di? Nordseike befindet sich dje Haupkwache, auf welche täglich eine halbe Kompagnie mit ei« nein Oberlieutenant auf die Wache zieht« Jetzt zählt die Stadt drey Kirchen als: die alte Pfarrkirche, die Domkirche, vormahls Jesuitenkirche, und die Mnoritcn - Kirche) das hier gelegene Minoritenkloster ist erlo« schen. Der alten Pfarrkirche gegenüber steht das Schulgebäude, welches zwey Abthetlun« gen hat. Der Theil gegen die Kirche ist für die höheren Schulen gewidmet, feuer aber, welcher die Aussicht nach der unters Pfarrgasse hat, faßt die fünf untern Classc» in sich. Das Gebäude ist sehr unansehnlich« Dormahls war dasselbe ein Eigenth"w des erloschenen Bencdictinerstifts zu Garsten« Die Normalschule ist auf dem sogenannten Hofbcrg, der nach dem Schlosse führt, gr« legen. Zu den ansehnlichsten Gebäuden der Stadt gehört das Landhaus, in der Altstadt gelegen. In diesem Gebäude befinden si«) jetzt die landesfürstlichen und ständischen Kan- jelleyen. Einen großen Theil dieses Gebäu¬ des hat jetzt der Landeschef zur Wohnung« Das ehemalige Jesuiteneollegium ist «ine Ca- seme, welche für sechs Kompagnieen Raun» hat. 467 hat. In Linz ist der Stab von jwey Infante¬ rieregimenten!, nähmlich: Klebeck, unv Jor¬ dis gelegen; dann hat hier seinen Sitz ein Feidmarschalllieutenant mit einem Generalma¬ jor. Das Oberpostamt tst auf dcmHaapkplatz gelegen, und ist ohne Erdgeschoß drey Ge¬ schosse hoch. Im Jahre 1784 waren i» der Stadt 188 Häuser, giyo Seelen, und fol¬ gende Gewerbe: 4 Specerepgewölbe, eine Nürnbergcrwaarenhandlung, zwei) Handels» Icute mit Seidcnzeug- und Tücher» ; 5 Han¬ delsleute mit SeiSeuzeug, Batkist, Kattun, ic. z Buchhändler, 2 Eisenhändler, 4 Gia- serer, 2 Kürschner, z PerüquierS, 4 Bar¬ bierstuben , 15 Gastwiethe, darunter 6 die Anspannungen hielten, 4 Buchbinder , 4 Buchdrucker, 2 Zinngiesser , 4 Bäcker, 4 Schneider, 7 Schuster, 5 Tischler, 2 Wa¬ genmacher , 1 Sattler, z Riemer, 2 Sei¬ denstrumpfwirker, 1 Böttcher, i Pfefferküch- ler, 2 Zuckerbäcker, g Apotheker, und z Kaffeehäuser. Die Vorstädte rhcilen sich in die obere und untere, und in die sogenann¬ te Calvariewand. Im Jahre 1784 hatte die erstere 490, die untere 286, und die Calva» riewand g<-, mithin alle drey Vorstädte zu¬ sammen 815 Häuser , welche von 12,810 Seelen bewohnt waren. Hierzu die Volks¬ menge der Stadt gerechnet, har Linz im Jahr 1784 ohne Miliz und Fremde 16220 Ein- gcbohrne gehabt. Mit der Miliz beläuft sich die Volksmenge gegen 20,022 Seelen. Die Calvariewand, welche ihren Namen von dem eine halbe Stunde von der Stadt gelegenen Calvariberg hat , liegt dicht am südlichen Ufer der Donau; von hier führt die Straff» G g 2 468 vü-W^o in das Reich. Hier ist auch bas Pulverma- gazin dicht am Schloßberg gelegen; feine Entfernung von dem untern Wasserthor be¬ trägt in die Länge zvo Klafter, und die Breite enthält 2g j Schuh. Die Wollcn- zeugmanufactur liegt an dem südlichen Ufte der Donau , nordostwärts von der Stadl eine Viertelmeile entfernt. Die Stadt, und die Hauptstrassen der Vorstädte sind in der Nacht beleuchtet. Nach der neuen Pfarrre- gulirung wirb Linz in bre» Pfarrdistricte ab- getheilt. Die Hauptpfarrkirche ist die Doim kirche, dieser folgen die Pfarre zu Sf. Id' seph, an der Strasse nach Wien, und die Pfarre im Weingarten, im gemeinen Leben bey den Kapuzinern genannt. Die dtsckM liehe Residenz ist in der Herrengasse, in dck obern Vorstadt gelegen. Das Gebäude war vormahls ein Eigenthum des Beucdtctincr» stiftö zu Kremsmünster, welches dasselbe füt ein akademisches Haus bestimmt hak. Dil Barmherzigen Brüder, und die Nonnen der h. Elisabeth haben für ihre Geschlechter Krankenhäuser. Die Lage dieser beyden Krankenhäuser ist ihrer Bestimmung so ent' sprechend, daß es schwer halten dürfte, einem Krankenhause in Linz eine bessere Lage zu finden. Die Carmeltterinnen hatten i" der Herrengasse ein Kloster, welches einlft' zogen ist. Für ein Kloster harte es nicht di? beste Lage, da die daran stossenden Häufte den fteyen Zugang der Luft hemmen. D«s Priesteralunuiat ist in das der Domkirche g^ gen über gelegene Seminariumgebäude über¬ tragen worden. Das Rathhaus ist ein an- sehn- o— 469 sehnliches Gebäude, auf dem Hauptplatz in der Stadt gelegen. Der Magistrat besteht jetzt aus einem Bürgermeister , mit einem jährlichen Gehalt von ioco Gulden, sechs Rächen, wovon die drey erstern jeder 600, und von den übrigen jeder 500 Gulden jährlich an Besoldung genießt, ferner auS jwey Secretären, jeder mit 450 fl., einem Registrator mit 450 fl., einem Registranten, der zugleich Ecpeditor ist, mit Z50 fl., drey Rechnungsofficianten , jeder mit Z50 fl. , und drey Gerichtsdienern, jeder mir iro fl. Lokalcavellanepen in diesem Viertel sind diese: als: Altenhof, Buchkicche, Desselbrunn, Dorf, 'Eichkirche, Geyccberg, Ncuwald, Rusdocf, Traun , Wolfseck und Zell. Kkarchtrenk, ein Pfarrdorf, im Decanat WelS, unter der Vogtey Steyreck. Marienkirche, ein Vicariat, im Decanat Wei¬ tzenkirche , unter der Vogtey des Stifts zu St. Florian. l^keygenhofen , ein Pfarrdorf, im Deeanat Ga» spoltshofen , unter der Vogtey des Stifts zu St. Florian. Michalbach, ein Pfarrdorf, im Decanat Wei» tzenkirche, unter der Vogtey Bayrbach. lAondsee, ein Markt und Pfarre, im Decanat Frankenmarkt, unter der Vogtey der Herr¬ schaft Mondsee. Das hier gelegene Bencdik- tinersiift ist erloschen. Natternbach, ei» Pfarrdorf, im Decanat Wet¬ tzenkirche. Neukirche, ein Vicariat, im Decanat Franken¬ markt , unter der Vogtey Frankenburg. Neukirche, einVicariat, imDecanatSchwan» G g z 470 nenstatt , unter der Vogtcp des Stifts zu Lambach. Neukirche am Waid , ein Markt mit einer Cxpo- situr, im Decanat Weitzenkirche, unter der Vogkey Marsbach. Neumarkt, ein Dorf mit einer Lokalcapellaney, im Decanat Gaspoltshofcn. Nußdorf, ein Pfarrdorf, im Decanat Schärf¬ ling, unter der landesfürstlichen Vogtcp. Nicderthalheim , ein Vicariat, im Decanat Cchwannenstatt. Oberhofen, ein Pfarrdorf, im Decanat Fran- kenmarkk. Oberthalheim, ein Vicariat, im Decanat Cchwannenstatt. Oberrvany, cin Vikariat, im Decanat Schärf¬ ling, unter der Vogkey der Herrschaft Mond¬ see. Oed , ein Dorf, bey der Scharten. Hier ist dec Sitz des Superintendenten der obcrenseri- schcn und tyrolischcn evangelisch- luchcri- schen Augsburgischen Konfessionsverwandten« Im Jahre 1784 hatte die oberenserische Ge¬ meinde : Gestorbene von i bis 14 JahrG rog, vom i;tcn Jahr bis in das spätere M ter äs; Gctaufte"z;8, darunter waren 8 Ü"'' thlige; Getraute 7Y, und Kommunikanten Der Gemeinden,waren neun, als' die Gemeinde in der Scharten, Weis, zenmoos, Wallern, Cfferding, Thening , Gol¬ fern , Gosa und KemmatO. Die Goiftc" - Gemeinde war die Mrkeste; sie hatte 6,665 Kommunikanten. Offenhausen, ein Markt mit einem Vicariat, im Decanat Gaspolrshofen. .. OfterinA, tinr Exposttur, im Decauat Weis. o-üMü-o 471 Mtering, ein Vicariat, im Decanat Schwan» nenstatt, unter der Vogtey Kepbach. Payrbach s. Bayrbach. Pfaffing, s. Vöglmarkt. Pfarren in diesem Viertel sind: Aistersheim, Alkoven, Aschach, Aljbach, Bayrbach, Buch- kirche, Efferding, Engelszell, Fornach, Fran- kenmarkt,Gallspath,Gaspoltshvfen,St.Georg, St. Georg, Gunskirche, Haibach , Hartkirche, Heiligenberg, Hofkirche,Holzbausen,Hörsching, Kallham, Kleinmünchen,Krenglbach, Lambach, Et. Laurenz, Leonding, Linz, Marchtrenk, Meggenhofen, Michälbach, Mondsee, Nat¬ ternbach , Nußdorf, Oberhofen, Pichl , Prambachktrche, Ridau, Rothenbach, Schurf- leih, Scharten, Schönau, Schänering, Schweinenstall, Strohham , Vöcklmarkt , Waldkirche, Wallern, Weitzenkirche, und Wels. penewany, ein Vicariat, im Decanat Gas spoltshofen , unter der Herrschaft Penewang. Pichl, Bühel, ein Pfarrdorf, im Decanat Wels. pollham, ein Vicariat, im Decanat Gaspolts, Hofen. Pondorf, eine Exposttnr, im Decanat Franken- markt. Poststationen in diesem viertel sind : an der Strasse in Süden , zu Klein München L Mei¬ len; Neubau 2 M.; Wels 2; Lambach 2; Vöcklbruk z ; Frankenmarkt 2; b) in We- sten zu Effcrding 2 ; Bayrbach z. Petting, et,, Vicariat, im Decanat Weitzenkir¬ che , unter der Vogtep Erlach. G g 4 pram. 47» peeam, ein Vicariat, im Decanat Gaspolts" Hofen, unter der Vogtey Erlach. prambachkirche, ein Pfarrdorf, (Vormahls «ine Expostkur) im Decanat Weitzenkirche / Unter der Vogtey Weibenholj. Regau, ein Vicariat, im Decanat Schwan- nenstatk« Riedatt, eine Marktpfarre, tm Decanat Gaspolts- Hofen« Rötrel, oder Rette!, ein Fluß, welcher sich in den vordern und untern theilt; der erstere hat bey dem sogenannten Jägerhaus in dck Pfarre Fi ankcnmai kt seine Quelle, und ver¬ mischt sich bey der Ramsau mit der untern Röttel , welche ihren Ursprung im Gebirge hat. Bey Weißmähle vermischt sich dieser Fluß mit der Vöckl. Rotenbach, ein Pfarrdorf , im Decanat Ga- spoltsbofen, unter der Vogtey Starhembrrg« Rusdorf, ein Dors mit einer Lokalcapellaney, tm Decanat Schwanenstatt. SalzverMberer sind: zu Aschach ^Bayrbach , En- gelszell, Grieskirchc, Haag, Linz, Pregarten, Vücklbruck , Vöcklmarkk und Wels. Das Salzverwalteramt ist in Littz. Diese Aemtek stehen unter dem Salzobcramt zu Gmunden« Scharfliny, eine Marktpfarre, im Decanat glei¬ ches Rahmens, unter der Vogtey der Herr¬ schaft Kammer. Zu dem hier gelegenen De- taoak gehören: s) die Pfarren Nußdorf « Schärfling; d) die Vicariat., AbSdorf, Gain» pern, Oberwang, Seewalchen, Unterach, Weyreck, und St. Wolfgang ; e) die Expost- ttrren Attersee, Aurach, Kemating, Skembach, Ettzattett, ein Pfartdorf, im Decanat Weitzen- ktrche, 47) kirche, unter der Vogtey des Maltheseror. dens S« Oed. Schönau, ein Pfarrdorf, -im Decanat Wei- tzenktrche, unter der Vogtey des Hochsiifts Paßau. SchönerinF, ein Pfarrdvrf, im Decanat Wei» tzenkirchc. Schwanenstatt, eine Privatstadt mit einer Pfarre, welche im Decanate gleiches Rah¬ mens, unter der Vogtey Buchheim gelegen. - Zu dem hiesigen Decanat gehören: n) die Pfarren Slybach, Schwanenjiatr; b) die Vi¬ kariate Ampfelwang, Attnang, Gclboltskir- che, Neukirche, Niebcrthalheim, Oberthalheiw, Ottnang, Regau, Ungenach, Vöcklbruck; c) die Lokalcapelianeyen Altenhof, Eichkirche, Destel» brunn, Rustocf Woifeck und Zell. Seewalchen, ein Vicariat, im Decanat Schärf¬ ling. Stein an Rirche, eine Marktpfarre, im De¬ kanat Gaspoltshofcn. Steinbach , eine Exposikur, im Decanat Schärf¬ ling, unter der Vogtey Kogl. Gtrohham, ein Pfarrdvrf, im Decanat Wei- tzcnkirche» Taufkirche, ein Vicartat, im Decanat Ga-- spoltshofcn, unter der Vogtey Erlach. St. Thomas, eine Expositur von Buyrbach, im Decanat Weitzenkirche. Tra^n , eine Lokalcapellaney, im Decanat Wels. Ungenach, ein V'tariat, im Decanat Schwa¬ nenstatt, unter der Vogtey Aepbach. Unterach , eine Expositur, im Decanat Schärf- ling, unter der Vogtey Kogl. , Vrcarrate sind : Absuvrf, Attnang , Dorf, Dorn¬ bach , St. Egid , Frankenburg, Sam. GgS pern,^ 474 pern, Geboltskirche, Grieskirche,Haag, Kilch¬ berg, Marienkirche, Neukirche, Niederthal¬ heim, Oberthalheim, Oberwang, Offenhau¬ sen, Oktnang, Peuewang, Pollham, Pöt- ting, Pram, Regau, Seewalchcn, Taufkir- che,Ungenach, Weibern, Weißkirche, Wendling, Weyereck, Wilhering, St. Wolfgang, Zell, vsckl, ein Fluß , welcher südwestlich entspringt, nordwärts den Lauf nimmt, und bey Schön- dorf sich mit der Ager vereint. VöElbruck, eine landesfürstiiche Stadt, mit einem Vicariat, am Flusse gleiches Rahmens, im Decanat Wels. Hier ist der Postwechsel zwischen Lambach und Haag. Vöcklmarkt , eine Marktpfacre, im Decanat Frankenmarkt, unter der Vogtey der Herr¬ schaft Kammer. Waldkirche, ein Pfarrdorf, im Decanat Wei¬ tzenkirche , unter der Vogtey Marsbach. Wallern, ein Pfarrdorf, im Decanat Wels, unter der Vogtey des Stifts zu St. Flo¬ rian. Weibern , ein Vicariat, im Decanat Gaspvlts- Hofen, unter landesfürstlicher Vogtey. Weißkirche, ein Vicariat, im Decanat Fran¬ kenmarke , unter der Vogtey Kogl. Weitzenkirche, ein Pfarrdorf, im Decanat glei¬ ches Rahmens, unter der Vogtey Weides- Holz. Zu dem Hier gelegenen Decanat gehö¬ ren : s) die Pfarren: Alkoven , Aschach, Payr- hach,Eferding,Engelszell, Haibach, Hartkirche, Michälsbach, Natternbach,'Prambachkirche, Scharten, Schönau, Stroham, Waldkirche, Weitzenkirche, b) Die Vicariate St. Eg-d, Dörnbach , Kirchberg, Marienkirche - Pot¬ ring, 07-7-W^o 475 ting, und Wilhering. e) Die Exposituren St. Agathe, Neukirche, St. Thomas. Wels , eine landesfürstliche Stadt an der Traun, sie wird in zwey Pfarren abgetheilt, in die Stadt - und Vorstadtpfarre. Die Stadtpfarre ist mit dem Decanat verbunden. Hier ist der Postwechsel zwischen Neubau und Lambach. Zu dem hier gelegenen Dekanate gehören s) die Pfarren: Buchkirche, Gunskirche, Ho.zhausen, Hörsching, KleinMünchen, Krenglbach, Leon» ding, Marchtrenk, Pichl, Brabkirche.Schön¬ au, Wallern, Wels;b) die Expositur Ofte- ring; c)die Lokalcapellaney Traun. welferheid, eine bekannte große Ebene; sie fängt sich an, an der Strasse von Ebersberg nach Linz, wo die zwei) Kreuze stehen. Sie beträgt 4 Meilen. Von der Linzerstrassc bis Marchtrenk wird die Heide mit Hirsen re. ge» bauet. Von Marchtrenk bis Weis c 1 Meile) ist diese Strecke noch größtenchcilS ungebaut. Wendling, ein Vikariat, im Decanat Gaspolts- Hofen. weyerech, ein Vicariat, im Decanat Schärf¬ ling, unter der Vogtey Kogl. wilhering, ein Vicariat, im Decanat Weitzen¬ kirche. Hier befindet sich ein Cistercienserstist. Wollseck, ein Markt mit einer Lokalcapellaney, im Decanat Schwanenstatt. St Wolfgang , ein Vicariat, im Decanat Schä-fling, unter der Vogtey Mondsee. ?ell am Moos, ein Vicariat, im Decanat Arankenmarkt. Zell am Pettenfürst, eine Lokalcapellaney tm De- canat Schwanenstatt. Im 476 v Im Traunviertel : Dasselbe hat von dem Flusse Traun den Nahmen, und grenzt gegen Norden an den eben genann¬ ten Fluß, gegen Olten an die Ens, gegen Ost- säden an den westlichen Thcil des Viertels ober Wienerwald, gegen Süden an Obersteyermark, gegen Südwesten an Salzburg; gegen Westen an den südöstlichen Theil des Hausruckviertels, und hegen Westnorden abermahl an die Traun. Der Flächenraum beträgt 92 Quadrat - Meilen. Die Grenzflüsse dieses Viertels sind die Traun, Eas und Ischl. Von den übrigen Flüssen die¬ ses Viertels sind noch zu nennen die Steycr, Krems, der Ramingbach, und Reißfluß. Zu den bekanntesten Seen gehören der Traun-und Hallstättersee. Gegen Steyrmark und Salzburg befinden sich sehr hohe Gebirge, wie bereits ge¬ sagt worden ist. Der Feldbau wird vorzüglich in der Gegend um St. Florian sehr ämsig ge¬ trieben. In dieser Gegend gibt es Landbauer, welche zu 22,000 Gulden an Vermögen besi¬ tzen. An schmackhaften Fischen ist dieses Vier¬ tel besonders gesegnet, darunter sind die gesuch¬ testen: die Forelle, Salveling, und Neinon- cken. Die Waldungen enthalten Eichen, Bu¬ chen , Erlen, Tannen, Pappeln rc. Auch die Wilobaha ist nicht unbeträchtlich. In den Ge¬ birgen gegen Steyermark und Salzburg kommen viele Gemsen vor. Auch wird in einigen Ge¬ genden dieses Viertels die Bienenzucht mit sehr gutem Erfolge getrieben. In diesem Viertel sind 2 landesfürstliche Städte, rz Märkte, und 7 sondern auch ins Ausland be¬ trächtlicher Absatz gemacht wird. Nach einem mäßigen Anschlag beläuft sich die Zahl der Ei- scuarbciter gegen Käpfe. Darunter sind die Mcfferklingenmacher, Nagclschmiede, und Hammerschmiede die beträchtlichsten. Bey den in diesem Viertel gelegenen Eisenarbeitern ist ru bemerken: daß jeder derselben seine bestimmte Arbeit hat, z. B. einer fabricirt bloß Maultrom¬ meln . ein anderer einzig Scheren, ein Dritter nur Schermesser re. Jetzt z» den vorzüglichsten in diesem Viertel gelegenen Orten. Diese sind: Adelwany, eine Lokalcapcllaney, im Dekanat Stcycr , unter der Vogtey des Stifts zu Krcmsmünstcr. Allhaminy, einekokalcapellancy, imDecanatEns. Aschach, ein Pfarrdorf, im Decanat Steyer. Altmünster, ein Pfarrdorf, im Decanat Gmun¬ den, unter der Vogtey Ort. Alrsdorf, eine Expositur, im Decanat und un¬ ter der Vogtey Gmunden. Asten, ein Dorf mit einer Lokalcapcllaney , am Flüßchen gleiches Namens, im Decanat Ens. Amsfcld, ein Pfarrdorf, im Decanat Ens. Laura, ein Vicariat, im Decanat Thalheim. Christkinde!, eine Lokalcapcllaney, im Decanat Steyer. St. Conrad, ein Vicariat, im Decanat Thalheim. Decanaee sind in diesem Viertel diese, als: Ens, Gmunden, Epital am Pyrn, Steyr und Thalheim. Liedach, ein Pfarrdorf, im Decanat Ens. Eversberg, ein Markt an der Traun mit 58 Mausern, und einer Pfarre, imDecanatEns. Der Markt ist ein Eigenthum des Hochstifts Paßau. Ebensee, s. Salzkammergut. Eber- 478 Eberstallzell , ein Mcariat, im Decanat Thal¬ ham, unter der Vogtey des Stifts Krems- inünster. Eyendorf, eine Lokalcapellaney, im Decanat Ens. Ens, ein Fluß; er kömmt aus dem salzburgi- schen Gebirge nimmt seinen Lauf durch Ober- steyermark, wo er bcy Altcnmarkt das Hcr» zogthum verläßt, sich in das Land ob der Ens begibt, und bcy der Stadt Gteyer mit dem Flusse gleiches Rahmens vereinigt; von hier jß der Lauf nordwärts , und fällt Key dem Schlosse Enseck in die Donau. Die Flüsse, welche sich mir ihm vereinigen, sind die Reif¬ ling , Raming , der Pättenbach, Tratkcnbach, Garstenbach re. Er wird mit Flössen befah¬ ren. Die Ens macht von der Ostsette die Grenze zwischen dem Lande ob, und unter der Ens; von der südlichen Seite scheidet er Obcrsteyermark von dem Land ob der Ens, und eben dieses Land von der südwestlichen Seite von Salzburg. Ens, eine landesfürstltche Stadt , am Flusse gleiches Rahmens auf einem hohen Berge ge¬ legen. Die hier befindliche Kirche zu Martcn- fchnee wurde erst tm Jahr 155^ zu einer Pfarrkirche erhoben. M>r der Pfarre ist die Dechanrey beständig verbunden. In dieser Stadt welche ansehnliche Häuser hat , liegt der Stab des Jordischen Infanterieregiments. Wenn schon dieser Ort im Jahr« yoo eint Stavt gewesen seyn soll; so ist es doch ge¬ wiß, daß derselbe um das Jahr 1212 für nicht mehr, als einen Markt gehalten worden ist. Diejenigen, weiche glauben, daß das heutige Ens das a'te Lorch war, irren sich , es liegt der letzte Ort von dery ersteren , wir schon 47y schon gesagt wurde, eine Viertelmcile ent- fcrnt. Von Ens führt die Poststrasse west¬ wärts nach Linz, südwestwärts über Klein München nach Wels , und südwärts nach Skeyer. Au dem hier gelegenen Decanare gehören : s) die Pfarren : Amsfeld , Diedach, Ebersberg , Ens, St. Florian , Gleink, Har- kelsberg, Hofkirche, Kematen, St Marie, Neuhof, Nieder Neukirche, Pucking, Schleiß* heim, Weißkirche; b) die Vicariate: Wolfern; c) die Lokalcapellaneyen: Allhaming , Asten, Egendorf, ä) die Expositur Marte Laa, uni> Filial Kronsdorf. Lxposituren in diesem Viertel sind: Altsdorf, Hall, Marien-Laa, Neukirche, Nieberrohr, und Pinsdorf. St. Florian, ein Markt mit loo Häusern, und ei¬ ner Pfarre im Oecanat Ens. Das hier gelegene ansehnliche lateranensische Chorherrenstift des Et. Augustins, welches über die Grabstätte des St. Florians gebaut ist, entstand aus den Beyträgen und Opfern der Christen da- mahliger Zeit, welche da, als in einem von Lorch etwas entfernteren Orte , ihre Kata¬ komben hatten; auch dieser Ort ward in der Folge von den Hunnen zerstört. Herzog Tas¬ silo stellte das Haus wieder her, und dotirte «6 ; K. Ludwig , das Kind, schenkte die Stadt Ens an dasselbe; K. Heinrich der Heilige, und dessen Gemahlin» übergaben an das HauS ihre Hube am Ipsbach. Die eigentliche Re- staurakionszeit dieses Stifts geschah in dem Jahr 1071 durch Bischof Altmann zu Paßau. Das hier gelegene unterirdische Belhhaus der ersten Christen in dieser Gegend ist noch heute zu sehen. Das Stiftgebäude hat eine unge¬ mein reizende Lage, pranget mit einer an¬ sehn- 480 sehnlichen Bibliothek, welche reichhaltig au Büchern neuerer Zeiten ist , auch daS Münz» und Kunstkabinet, nach modernem Geschmack angelegt, ist schenswürdig. Die Gegend ist ungemein fruchtbar, der Landbauer sehr thä- ttg , und wie schon gesagt wurde , sehr wohl¬ habend. Das Stift besitzt sehr viele aufge¬ klärte Männer. Die Orgel in der Stift» pfarre gehört zu den seltenen in Deutschland, sie ist ein Inbegriff aller blasenden Instru¬ mente, und wird nur anHauptffsttagcn gespielt. Krauenstein , ein Vicariar, im Decanat Gmun¬ den , unter der Vogtey des erloschenen Be- nedictinerstifre zu Garsten. Gafflenz . ei» Markt mit Z4 Häusern, und einer Pfarre im Deeanat Steyer, unter der Vogtey des erloschenen Venedicrinerklosters zu Gar¬ sten. Hier sind viele Eisenarbeirer. Garsten, eine Hofmark mit 50 Häusern, und Pfarre im Deeanat Steyer. Das hier gele¬ gene Bencdictinerkloster ist erloschen. . Gleink, eine Pfarre, im Deeanat Ens, Da» hier gelegene Bcnedictinerstifc ist erloschen. Gmundens eine landesfürstliche Stadt, dicht am Traunsee, an der Grenze des Salzkam¬ merguts, südwestwärts 9 Meilen von Linj' Sowohl fremde als inländische Geographe" geben diese Stadt als einen Zweig des Sali" kammerguts an. Diete Angabe ist irrig , bet Ort lag nieinahls in dein geschloffenen Be¬ zirk des Kammergutes, auch wurde hier Salz bereitet. Die Stadt hat mit dem Sa>j- kammergut nichts anders gemein, als daß'" derselben das Salzoberamk mit den dazu ge¬ hörigen Aenitern, als: dem Obersaizverstibek» amt, Großkuff nhanüelamt, Hofkastenamt/ Hofbauamt, und der Salzaufschütt, gelege ist. In Gmunden geschieht bloß die soge¬ nannte Einbarkierung des Salzes, um dann dasselbe auf dem Traunfluß nach Enshagen zu bringen. Von hier wird ein Theil auf der Donau nach Wien, ein Theil mittels der Naufahrr nach Linz, und ein Theil nach Maut¬ hausen eingeschifft, von welchem Orte oie weitere Transpvrtirung durch Budweiß nach Böhmen geschieht. In dem Kussenhandelamt wird das Salz in sogenannte Küssen einbnr» kirt, und die Aufschütt dient zur Aufbewah¬ rung des sogenannten Fudersalzes. Die hier gelegene Pfarre steht unter der Kogtey der Stadt Gmunden , das Präsentationsrecht ge¬ bührt dem Stifte Nicdernburg in Paßau. Gosa, ein Fluß, gegen Süden im Salzkam¬ mergut gelegen, er verliert sich in dem Go- sasee. Tos«, am See gleiches Rahmens, im soge¬ nannten Gosathal, ein Pfarrdorf, im Salz¬ kammergut, im Decanat Gmunden. Im Go¬ sathal ist eine Grenzenaufsicht, und ein Grenz¬ zollamt. Golfern, ein Markt mit einer Pfarre, ander Ischl , wo sich mit ihr der Steinbach ver¬ mischt, im Salzkammergut, im Dekanat Gmun¬ den. In Goifern ist eine Grenzenaufsicht. GroßraminF, ein Pfarrdorf, imDccanat Steyer. Grünau, ein Dorf mit 126 Häusern, und einem Vicariat, im Decanar Thalhrim, unter der Bogtey Scharnstein. Grünburg, ein Pfarrdorf, im Dekanat Steyer, unter der Vogtey der Herrschaft Steyer. Gschwend, «in Dorf mit 132 Häusern, vor- mahls ein Filial von der Pfarre Lakira>e, jezt eine eigene Pfarre, im Decauat Thalheim» Erster,«anb. Hh 482 Hall, ein Markt mit 114 Hausern, und einer Cx- Positur, im Decanat Steyer. Das hier ge- llgeue Calzwaffer soll die Kröpfe heilen. Hallstatt, eine Markcpfarre, im Salzkammer¬ gut gelegen, im Decanat Gmunden. S. Salz¬ kammergut. Hallstättersee, ein beträchtlicher, ostsüdwärts im Salzkammergut gelegener See, welcher Zuflüsse von der Ischel, der Gosa, und dcM Fuderbach erhält. Er führt sehr schmackhafte Fische. Harkelsbery, ein Pfarrdorf, im Decanat Ens, unter der Vogtey des Stiftes St. Florian. Heiliyenkreuz, bei) Kirchdorf, ein Pfarrdorf/ im Decanat Ens. Hofkirche, ein Pfarrdorf, im Decanat Ens, unter der Vogtey des Stiftes zu St. Florian- Inner-Grober, s. Stoder. Ischl, ein Fluß, im Salzkammergut, welcher südwärts bas Kammergur von Salzburg schei¬ bet, und ostsüdwärls sich mit dem Hallstät¬ tersee verbindet. Ischl, ein Markt, und Pfarre im Salzkammer¬ gut gelegen. Hier ist ein Kommsrzialgrenj- zollamt. Ischlbery, ein westwärts im Salzkammergut gelegener Salzberg, welcher mit dem in Step- ermark gelegenen Salzberg Sandling in Ver¬ bindung zu stehen scheint. Kemmaten. ein Pfarrdorf, im Decanat Ens, unter der Vogrey des BenediclinerstiftsKrenis- Münster. Kirchham, ein Vicariat, im Decanat Thalheim. Kirchdorf, einMarktmit 157 Häusern, und einer Pfarre im Decanat Spital am Pirn, und un¬ ter der Vogtey des Cistercienserstifts Schlier¬ bach 48Z Lach gelegen. Dieser Ort ist wegen feines beträchtlichen E-senwaarenhandels bekannt. Dlauo, ein Pfarrdorf, im Drcanat Spital am Pirn , unter der Vogkcy dec Herrschaft Klaus. Hommerziakgre-rzzollamt in Ischl. Aronsborf, eine Filialkirche von Der Pfarre zu Ens, im Decanat Ens. Arems - ein Fluß, dessen Lauf von Westen ge¬ gen Norden ist, und der sich bcy Edersberg mit der Traun vermischt; oberhalb Hail vereini¬ get sich mit ihm der Galzbach. Rremsmü"iler, am westliwen Ufer der Krems, ein Markt, und Lirariat, im Decanar Thal¬ heim. Das hier prachtvoll gelegene Bencdic- tinerstift wurde im Zten Jahrhundert er¬ richtet, die Abtey ward 1789 in eine Ab- becommandarie verändert, nun aber hat sic wieder ihren eigenen Abte«. Hier ist ei« Gymnasium und eine Hauptschule; die hier gelegene adeliche Ritteracademie ist erlo¬ schen. Das Stlfkgebäude hat eine angenehme Lage, ist von sehr großen Umfange , und schön meublirt. Oie Bibliothek, das Natu¬ ralien und Kunstkabinet sind sehenswstrdigc Gegenstände, vorzüglich die Sternwarte, von welcher bereits Meldung geschah. Der Markt, der gegen roo Häuser hat, pranget mit herr¬ lichen Gebäuden, die Einwohner leben vom Feldbau, und von den hier befindlichen Stu¬ dierenden. Das Stift gehört unter den in den deutschen Erblanden gelegenen Stifte» unstreitig zu den reichesten; da sein Vermö¬ ge« an Geld, und Geldesw?rrh sich auf vier Millionen beläuft. Im Jahr i/85 haben zu dem Stifte 17 Pfarren , welche 157 Dörfer in sich begriffen haben, gehört. Man muß i^M Stifte die Gerechtigkeit geben, baß m HH 2 brM- 484 demselben dle Wissenschaften sehr ämfig be¬ trieben werden ; dasselbe hatte noch im gegen¬ wärtigen Jahrszehent, unter den in den sämt¬ lich in den teutschen Erblanden befindlichen Stiftgeistlichen die meisten Schriftsteller, dar¬ unter Fixlmüller, Schirman re. auch im Aus¬ lande mir Ruhm bekannt find. Laah (Maricnlach) eine Expositur, im Deka¬ nat Ens. Laafirche, ein Vicariat, im Decanat Thal¬ heim, unter dcr Vogtey der Pfarre Gmunden« Lambach, ein Fluß, kommt von südwesten, und verliert sich in den Traunsee. Lambach, ein Pfarrdorf, im Salzkammergut, an dem Traunsee, und dem Flusse Lambath. Die Fahrt dahin ist über den Traunsee. Lambachsee , ein See, dessen Lage ostsüdlich ist. Laufen, eine Marktpfarre, im Decanat Gmun¬ den , unter landcsfürstlichcr Vogtey. S- Salz¬ kammergut. Lmüach, eine Lokalcapellancy, im Decanat Thalheim. Leonstein, ein Pfarrdorf, im Decanat Steyer, unter der Vogtey Losenstein. Lokaleapellaneyen sind: Adelwang, Allhaming, Asten, Christkindl, Egendorf, Lindach, Ort. Losensiein, ein Pfarrdorf, im Decanat Steyer, unter der Vogtey des erloschenen Benedicti- nerstiftS zu Garsten. In dieser Pfarre belau¬ fen sich die Eisenarbeiter über i-oc> Köpfe. Maydakenenbery, ein Pfarrdorf, im Decanat Spital am Pirn. St. Martin, eine Pfarre, im Decanat EnS, unter der Vogtey der Herrschaft Ebersberg. Marienlach, s. Laa. Molln, 485 Mollu, ein Pfarrdorf, im Decanat Spital am Pirn , unter der Vogtey des erloschenen Be- nedtktinersttfts zu Garsten. Neuhof, ein Markt mit 74 Häusern, und einer Pfarre im Decanat Ens , unter der Vogtey des Benedtktinerstifts zu Kremsmünster. In und um Neukirche sind viele Zeugweber in Wolle angesessen. Neukirche, in der Viechtau (Viehau), eine Expositur, im Decanat Gmunden. Neustift, ein Pfarrdorf, im Decanat Steyr, unter der Vogtey des erloschenen Benedikti» nerstifcs zu Garsten. Niederneukirche, ein Pfarrdorf, imOecanatEnS. Niederrohr, eine Expositur, im Decanat Gmun¬ den. Nußbach , ein Pfarrdorf, im Decanat des Stifts Spital am Pirn, unter der Vogtey des Stiftes zu Schlierbach. Drt, eine Grafschaft, f. Salzkammergut. Ort, eine kokalcapellaney, im Decanat des Stifts Spital am Pirn. St. pangra;, ein Vicariat, im Decanat deS Stiftes Spital am Pirn. pettenbach, ein Vicariat im Decanat Thalheim, unter der Vogtey des Stiftes zu Krems» Münster. Pfarren sind : Altmünster , Annsfcld , Aschach, Diedach , Ebersberg, Ens, St. Florian, Gaffienj, Garsten, Gleink, Gmunden, Gosa, Gotsern, Großraming , Grünburg, Gschwendt, Hallstatt, Harkelsberg, Heiligenkreuz, pof« kirche, Ischl, Kemmaten, Kirchdorf, Klaus, Lambach, Laufen, Leonstein, Lossnst^n, Magdalenenbcrg, St. Marie, St. Martin, Molln, Neuhof, Neustift, Nicberneu» HhZ kirche. 486 kirche , Nußbach , Pfarrkirche , Pocking, Ried, Schlcißheim, Schlierbach, Spiral, Steinbach, Stöbe, Steyr, Tannstättcn, Ternberg, Traunkirche,St. Ulrich,Waldneukir¬ che,Wartberg Mcißrirche, Weyer, Wimsbach« Pfarrkirche, ein Plarrdorf, im Decanat Steyr, unter der Vogtey des Stiftes zu Krems- münstcr. piiwdorf, eine Expositur, im Decanat Emu»-' den, unter landesfürstlicher Vogtey. posistationen sind: EnS z Meilen; Steyer Z- puckiny, ein Pfarrdorf, «m Decanat Ens, un¬ ter der Vogtey Edersberg. Rieb, ein Pfarrdorf, im D-canat Thalheim, unter der Vogtey des Stiftes zu Krems- Münster. Roitham, rin Vicariat, im Decanat Thal¬ heim , unter der Vogtey Steyr. Salzkammeryut, ein mit Gebirgen und Seen ganz umschlossener Ort, in welchem die all¬ gemein bekannten oberenserischen, an SmZ trächtigen, Berge gelegen. Dieses Galzge- bieth grenzt gegen Norden an das Haus¬ ruckviertel, gegen Nordoss an den Trauns^, gegen Ostind und Süden an Obersteyermark, gegen Südwest an Salzburg , und geges Westen aberwahl an das Hausruckvicrtel- Die Salzberg- sind bcy I'chl und Hallstakt gelegen. Die Jfchlerfalzwcrke nahmen iM zwölften Jahrhundert ihre» Anfang, und im Jahre t^i wurden zu Hcchstatt neue Saizsirbcn gebauet. Die Lage oer Salzberge bev Ischl ist nuhr nordöstlich, hingegen s>^ die Salzberge bey Hallstatt ganz gegen Sü¬ den Das ganze Gebieth besteht aus he» Mrttc» Jlchi, Hallstatt, und Lausen, dana o— 487 bann aus den Dörfern Ebensee-, Langwies, Gosa, Goisern, Ebenste, und Lambach. In Ebenste sind beträchtliche Salzpfannen» Die Gegend von diesem Orte bis nach Ischl be¬ trägt y >66 Klafter. Zu den Flüssen, welche unmittelbar in diesem Gebiethe ihren Lauf haben, gehören: die Traun, Ischl, die Go¬ sa , und von den Seen find der Hallstatter¬ see, und Gosaste zu nennen. Die Grafschaft Ort, Herrschaft Lraunkirche und Wildenstein sind mit dem Salzkammergut vereint. Die letztere Herrschaft liegt unmittelbar im Kam¬ mergut, nordöstlich von dem Flusse Ischl, und südlich von dem Verger die Kathrin, genannt. Von Gmunden kommt man über den Traunsee nach Ebenste , als den ersten Ort in diesem Gebiethe; und von Obersteyer- mark, kömmt man zu Lande über den soge¬ nannte Pötschen in das Kammergut. Man schätzt die in diesem Gebiethe befindlichen Menschen auf 20,000 Seelen. Zu den vor¬ züglichsten Naturprodukten dieses Ortes ge¬ hören, außer dem Salze, der Marmor, und Alabaster. Im dritten Baude der Abhand¬ lungen einer Privatgesellschaft in Böhmen, kömmt eine Beschreibung von den in dem Kammergute befindlichen Mineralien vor; sie hat den bekannten Herrn Hofrath von Born zum Verfasser. Im dritten Bande der östreichischen Staatenkunde habe ich Seite 194 die Bäume und Strauche kangezeigt; welche in diesem Gebiethe Vorkommen. Das Getreide erhält der Ort größtentheils aus Ungern. Das in Gmunden gelegene Salz- vberamt besorgt die Policcisachrn und das Kammerale des SalzkammergutcS- Der Hh 4 Chef 488 Chef dieser Behörde fährt den Titel: Salzober¬ amtmann. Das Amr hat seine eigene Kan- zellcy, Buchhalterey, Caffe, rc. In Hall- statt ist ein Hofschreiberamk, dasselbe be¬ steht aus einem Oberbergmeisier, Bergver¬ weser, Sudhüktenmeister, Waldmeister, Cas¬ sler, Kontrolor, Bergmeister, Obcrschaffer, Anterbergmeister, Berggeschwornen, Amts- zuscher, Pfannmeister, Amtsschmied, Bahn- und Aufsatzmeister , Wagmeister, Streun- meister und Ämtsförstcr ; ei« ähnliches Personal steht bey dem Verweseramt in Ischl, wozu noch gehören ein Oberpfannmel- Aer und Wchrmeister; zu dem in Ebenste gelegenen Verwefcramt gehören.- ein Verwe¬ ser , Oberwaldmcisier, Sudhüttenmeister, Waldmeister im Attergey, Caffier, Kontro¬ lor , Waldsaatförster, Amtszusthcr, Pfann- meister, Amtsschmied, Wagmeister, Ober- dörrer, Fuderbchälteraufsthcr, Zimmcrmei- ster, Maurermeister, Etrenmeister, Amts- sörster , und Wehrmeister. Im ganzen kande eb der Ens sind 2g Salzversilberer ausge¬ stellt, In diesem Gcbiethe befinden sich drep Sudhäuser mit fünf Pfannen, als: zwey zn Ebenste, zwey zu Ischcl, und eine zu Hall- statt. Man schätzt die jährliche Erzeugung des Salzes gegen 660,002 Centner. Das Salz in Stächen hat den Nahmen Fuder- salz, das in Fässeln wird Küfelfalz genannt« Zur Kenntniß der älkern Verfassung des oberenstrischen Saszwelens dienen: a) das Werk, welches den Titel führt: Reformirtt Amtsordnnng des Salzwestns zu Gmunden ttndHallstatt, 15,4, (außerordentlichselten); d) baö Werk mit dem Titel; Reformirtt Ord- 489 Ordnung des Salzwesens zu Gmunden und Hallstatt, aufgerichtet im 1752. Jahre Ge¬ druckt zu Wien in Oesterreich durch Michael Zimmermann, den zo. Nov. in Folio, fauch sehr selten); und c) reformiere Ordnung des Salzwesens zu Gmunden, Hallstatt, Ischl, und Ebenste. Angefangen ^nno 1655, und und geendet im Jahr 166b. Gedruckt zu Wien in Oesterreich bep Makhäo Costmero- ver — In Fol. Den Inhalt dieses Wer: kes habe ich in dem ersten Theist der ober- enstrischen Landeskunde Seite 15z näher be¬ leuchtet. Schleißheinr, ein Pfarrdorf, im Decanat Ens unter der Vogtey der Herrschaft Diedach. Schlierbach, ein Pfarrdorf, im Decanat Spital am Pirn. Das hier gelegene Cister- ciensersttft, um die Mitte des vierzehnten Jahrhunderts fundirt, versteht die Pfarre. Die Kirche war vormahls ein Filial von der Pfarre zu Kirchdorf. Sicrniny, ein Vicariat, im Decanat Steyr, und unter der Vogtey der Herrschaft Steyr. Sipachzell, (Siebachzcll) ein Vicariat, im Decanat Thalhcim, unter der Vogtey des Stiftes zu Kremsmünster. Spielberg, ein Vergschloß an der Donau, unweit der Zizlau, wo die Traun in die Donau fällt. Die Wasserfahrt ist hier gar nicht gefährlich. Die Geographen verwech¬ seln diesen Ort mit dem sogenannten Stru¬ del und Wirbel, im unteren Mühlviertel gelegen. Spitak an Pirn, (Birn) ein Pfarrdvrf, an der Grenze von Obersteyermark, im Deca- nat gleiches Rahmens. Das hier gelegene H h 5 weit,. 4dn weltliche Collegiatstikt war in seiner ersten Entstehung im i2ten Jahrhundert ein Ho¬ spital für Pilgrime, und wurde im Jahre 1417 zu einem Collegiatstift erhoben. Das Stift har eine ansehnliche Bibliothek, auch bricht in dieser Gegend schöner Marmor. Zu dem Stifte gehören die Herrschaft Feyer- eck, und der Markt Windischgärsten. Stein an Rircho, ein Vicariat, im Decanat Thalhetm, unter der Vogtey des Stiftes zu Kremsmünster. Steinbach, am Ziberg, ein Pfarrdorf, im Decanat Spital an Pirn. Steinbach, ein Pfarrdorf, im Decanat Steyr, unter der Vogtey des erloschenen Benedic- tinersiiftS zu Garsten. Hier sind viele Ar¬ beiter in Eisen angesessen. Die sogenannten Sreinbachcrmesser sind bekannt. Steinhaus, ein Vicariat, im Decanat Thal¬ heim. Stoder, am Ursprung des Flusses Steyr; diese Gegend theilt sich in den vorderen, inneren, und Hinteren Stoder. Der vordere Stober hat Z4 Häuser, und eine Pfarre, welche rm Decanat Spital an Pirn gelegen, der inne¬ re Stoder enthält Häuser, und eine Pfarre, welche in eben genanntem Decanat gelegen. Der Hintere Stoder zählt 42 Häu¬ ser. Im vorderen Stoder sind einige Eisen¬ arbeiter angesessen. Tie Pfarren werden von dem Collegiatstifte zu Spital an Pirn versehen. S^eyr, eiki Fluß, hat seine Quelle in dem gegen Steyermark südwärts gelegenen Ge¬ birge, fließt durch das rauhe Thal, Stoder genannt, strömt von hier nordwärts «ach der 4Y! der Veste Klaus, Leonstein, Nichau, Sier- ntghoftn , und fällt unterhalb des Sslossis Steyr, an der Spitze der Stadt gleis es Rahmens, in die Ens. Er wird mit Flös¬ sen befuhren. Steyr, eine landesfürstliche Stadt; sie liegt Mischen den Flüssen Ens und Steyr. Die Eisenarbeiten gaben der Stadt ihre Entste¬ hung, auch war in den älteren Zeiten ,dec Holzhandel hier sehr beträchtlich. Am die Mitte des loten Jahrhunderts war Steyr eine Grafschaft, welche von eigenen Grafen beherrschet worden; in diesem Zustande blieb dieses Gebie'h bis in das Jahr H86, in welchem Steyr mit dem Lande ob der Ens vereinigt ncorden ist. Adalbert soll im Jahr 980 das Schloß und die Eradt Steyer er¬ bauet haben. Von dem Schlosse ist jetzt das fürstliche Lambcrgische Haus Besitzer. Die im Lande Steyer angesessenen Grafen waren : Adalbert, Octocar I. (im Jahre iozo) Ok¬ tocar II. (1073) und Leopold (1122), wel¬ cher seinen Sitz von dem Schlosse Steyr nach Eteyermark verleget hat. Jbm folgte Otto¬ kar III. (1128) Ottocar IV. (n6;) von welchem im Jahr ng6 das. Herzogtum Steycrmark an Herzog Leopold zu Oestreich kam; in diesem Jghre erfolgte die Absonde¬ rung der Grafschaft Steyer von Steyermark. Sceyer wird in die Stadt, und die Vor¬ städte abgetheilt; der letzteren gibt es eigent¬ lich nur zwey, nähmlich: das Ensdorf, und Stcyerdorf. Die richtigste Einrheilung ist jetzt nach den Pfarren, deren Steyer zwey hat , nähmlich die Stadtpfacre, und die Pfarre in der Vorstadt Steyerdorf. 4)-e in />9» Stcyer befindlichen Arbeiter in Stahl und Eisen find bekannt, Zu den vorzüglichen, an diesem Orte befindlichen Arbeitern in Ei¬ sen, gehören; die Messerer, Messerklingen» und Gabelschmiede, Polsterer , Pfannen¬ schmiede , Nagelschmiede, Rohrschmicde, Scherschmiede, Sporer, Schrottschmiedc, Schwertschmicde, Letschlösser, und Ahlen¬ schmiede. Außer diesen Arbeitern ist in die¬ sem Orte auch eine Buchdruckerey , eine Buchhandlung, eine Apotheke, ein Kaffee¬ haus, dann hat hier die Strickerey in Wolle ihren Sitz; dieselbe wird ungemein häufig getrieben. Der Ort ist sehr lebhaft, und obschon seine Lage sehr niedrig ist, so ge¬ nießt man doch einer sehr reinen Luft. Die Einwohner sind wohlhabend. Der hier be¬ findliche Magistrat ist ebenfalls nach dem Ioscphinischen System regulirt. Das hier gelegene Gymnasium ist erloschen, und an dessen Stelle eine teutsche Hauptschule er¬ richtet worden. Auch das hier gelegene Do¬ minicaner - und Kapucinerkloster ist einge- gangen. Hier ist der Sitz des Kreisamts des Traunviertels , und der Postwechscl zwi¬ schen Ens und Kasten. Die Poststrasse nach Ens führt nordöstlich nach dem Lande un¬ ter der EnS, nordwestwärts nach Linz ; die Poststrassc nach Kasten führt nach Etey- ermark. Steyr, ein Schloß, vormahlS eine eigene Grafschaft, jcyt Herrschaft, wovon Inhaber der Fürst von Lamberg ist. Lannstä'tten , ein Pfarrdorf, im Decanat Steyr. Thal- 493 Thalheiin, ein Vicariat, jenseit der Traun, auf einem hohen Berge, von welchem man die herrlichste Aussicht hat, gelegen; die Pfarre liegt im Decanat gleiches Rahmens, und ist ein Eigenthum dcS Benedicrinerstifts zu KremSmünster. Der jetzige Pfarrer, Herr Cölestin Schiemann, aus dem Orden desH. Benedict zu KremSmünster, ist ein sehr auf¬ geklärter Mann, und hat eine auserwählte Bibliothek, die man in manchem Stifte nicht findet. Sie ist reichhaltig an neueren Bü¬ chern. Der Herr Pfarrer bekleidet die Wür¬ de eines Konsistorialrarhs und Dechants. Ternbery, ein Pfarrdorf, im Decanat Steyr, unter der Dogtey des erloschenen Bcnedicti- nerstifts zu Garsten. Traun, ein Fluß, entspringt in der Steyr¬ mark, hinter dem Markte Aussee (Aussee) nimmt von hier nach dem, im Lande ob der Ens gelegenen Salzkammergut, den Lauf, wo er sich mit dem Hallstättersee vermischt, aus diesem bep Trauneck hervorquillt, den Gang nach Aussee und dem Markt Ischel fortsetzt, wo sich mit ihm die Ischel, und etwas oberhalb der Rettenbach vereint; von hier geht der Lauf nordwärts nach Miesu» bach, bey welchem Orte etwas oberhalb er den Frauenweissenbach zu sich nimmt, und den Lauf nach Ebensee nimmt, wo derselbe in den Traunsee fällt, und bcy dem Markte Weyer wieder hervorquillt; bey Lambach vermischt sich mit demselben die Vöckl, und bey Wäschenberg der Aiberrstuß, sitzt von h» c den Lauf nach Wels, Kleinmünchen, und Ebersberg fort, und fällt bey Zizlau in die Donau. Die übrigen Flüsse, welche steh rruc 494 der Traun noch vereinigen, sind: die Krems, der Aiterbach, Siebach, Leuterbach re. Dir Traun wird mit Flössen befuhren , das Salz hingegen auf eigenen gemachten schmalen und taugen Schaffen nach den bestimmte» Orten gebracht. Die Fahrt aut diesem Flusse ist bcy dem sogenannten Fall mit Gefahr verknüpft, hier müssen die Schiffe über eine sehr hohe Wehr, mk äußerster Geschwindig¬ keit herabrollen; bey dem sog-nannten Sta¬ del wird das Saiz umgeschiffet, und von hier weiter nach dem bestimmten Orte ge¬ bracht. D-e Fahrt über den Fall bis zum Sradel betrüg- in der Länge 14z Klafter. Jetzt ist die G'fahr über den Fall!um vieles vermindert. Oie Einschiffung des Salzes geschieh-- zu Gmunden. Die Traun führt sehr schmackhafte Forellen, Aesche, Karpfen rc., und Krevse von besonderer Größe. Die Traun theilr sich in die obere und untere; der Theil des Wassers ober dem Fall, das ist, von der S^adt Gmunden bis zum Sta¬ del, hat den Nahmen die obere Traun; von dem sogenannren Stadel an bis zum Aus» flusse der Traun in die Ens wird sie die un¬ tere genannt. Trauneck, ein jenseit der Traun, auf einem hohen Berge, in der Pfarre Tbalheim gelege¬ nes Schloß. N-ch der Aischeriichen Charte liegt auch ein Do>f gleiches Rahmens am Hallstättersee, aus welchem die Traun, wie schon gesagt wurde, hervorquillt, und ihren Lauf werter nimmt, Traunkirchs, im Jahre iz6a war hier ein Nonnenkloster des h. Benedict; bey der vor¬ genommenen Reformation fand man darin 4dZ fünf Schwestern mit zwey Kindern. In der Folge bekamen die Jesuiten den Ort, und legren hier eine Residenz an. Jetzt ist dec Ort ein Eigenrhum des Salzkan mergutes. Die hier befindliche Pfarrkirche gehört in bas Dekanat Gmunden. Traunstein , ein hohes Gcbirg, wie bereits ge¬ meldet worden. Am Fusse desselben befinden sich 4Z Häuser , weiche der Pfarre Altmün- ster zugetheilt sind. St. Ulrich , ein Pfarrdorf, im Decanak Steyr, vicariate sind, Boncraz, Conrad , Ebcrstallzell, Frauenstein, Kirchham, Kremsmünster, Laa- kirche , Pankratz, Pottenbach , Neithham, Eterning, Siepachzell , Stein an Kirche, Steinhaus, Thalheim, Viechtwang , Vorch- dorf, und Wolfern. Viechtwany , (Viehwang) ein Vicariat, im Decanat Thalhcim, unter der Doglcy des Bcnedictinersiifrs zu Kremsmünster. Uorchdorf, ein Vicariat, im Decanat Thal- Heim , unter der Vogtcv des Stiftes zu Krems« Münster. Waldneukirche , an der Steyer, ein PfarrdoG im Decanat Steyer, unter der Vogtey des Markts Hall. Warrbery, ein Pfarrdorf, im Decanat Spital am Pirn, unter der Vogtey des Erstercien- serstiftü zu Schlierbach. Neißkirche, ein Pfarrdorf, im Decanat Ens, «nter der Vogtey des Stiftes zu Krems- Münster. Weyer, ein ansehnlicher Markt, mit i47)Häu- sern, und einer Pfarre, an der Tran». Die Pfarre ist im Decanat Steyer gelegen. Der Markt Markt ist wegen der vielen hier befindlichen Arbeiter in Stahl und Eisen bekannt. wimsbach, ein Markt und Pfarre, im De- canac Thalheim, unter der Vogtey des St» Nicolausstifts zu Paßau. wmdifthgarsten, ein Markt mit einem Vika¬ riat, im Decanat Steyer, unter der Vog- tey des Collegiatstifts zu Spital am Pirn, Hier waren vormahls Wenden angesessen. Wolfern, ein Vicariak, im Decanat Ens, un¬ ter der Vogtey der Herrschaft Steyr. Im Innviertel. Dasselbe begreift einen Theil von Oberbayern in sich, welcher zwischen der Donau, dem Inn- und der Salza gelegen. Die Zukheilung dieses Distrikts zu dem Lande od der Ens ist in Folge des zu Teschen am rzten May 1779 mit Churpfalz geschlossenen Friedensschlußes geschehen. Vorste¬ hender District ist schon zu Anfang des ge¬ genwärtigen Jahrhunderts mit dem Lande ob Her Ens vereinigt worden. Die Gelegcrchcik yierzu gab der Churfürst Maximilian Emanuel von Bayern , welcher mit seinem Bruder Joseph Clemens , Churfürsten zu Cöln gegen den Kai¬ ser und das Reich die Waffen ergriffen ? und verschiedene Einfälle in das Land ob dec Ens, und in die gefürstete Grafschaft Tyco» gewagt har. Hierdurch wurden beyde Chur¬ fürsten am 26 April 1706 in die Reichsacht er¬ klärt, und dem Kaiser Joseph I. zum Ersäht des erlittenen Schadens der zwischen Salzburg und Paßau dicsseit des Inns gelegene Amts- district des oberbayerischen Rentamtes Burg¬ hausen eingeräumt, und mit dem Lande ob occ Ens 497 Ens verbunden. Ais aber durch den zu Ra» statt und Baden, im Jahre >714 geschlossenen Frieden der Churfürst voss Bayern zu allen sei¬ nen Besitzungen wieder gelanget ist; so fand sich auch der Kaiser Joseph I, bereit, den eben genannten District an Bayern wieder abzutrc- ten. Der kchenbrief, welchen das Erzhaus Oestreich besitzt, vermög welchem Kaiser Sieg¬ mund den Herzog Albert von Oestreich und sei¬ ne Erben mit dem Straubingischen Antheil von Niederbayern im Jahr 1429 belehnet hat, und dann die zwischen vem genannten Kaiser, und Herzog in dem eben angeführten Jahr geschlos-. sene Theidigung, in welcher die Erbfolge des Herzogs Alberts und seiner Erben, in diesem für ein eröfnetes Reichslehen erklärtes Land von Bayern fcstgesctzet worden ist, bewogen Se. churfürst. Durchlaucht von der Pfalz, mit dem kais königl. Hofe für sich und seine Erben den anfgeführten Straubingischen Antheil an das Erzhaus im Jäner 1778 abzukreten. Ws aber hierdurch ein Krieg angciponnen worben; so gab der östreichische Hof ein abermahliges Bey- spiel seiner grossen Nachgiebigkeit; da derselbe sich einig mit jenem bayrischen Lanbesdistricte begnügte, welcher jetzt mit dem Lande ob der Ens vereint ist. Zur näheren Kenntniß der geographischen Lage dieses Distrikts , welcher mit dem Lande ob der Ens, unter dem Nahmen: das Innviertel, verbunden ist , dienen diese Charten , als - a) Der Lheil von Oberbayern, weicher dem Erz- herzogchukne Oestreich ob der Ens nach dem Teschner Frieden ist cinverleidet worden. Die Eharte ist illuminirt dem topographijcheu Wer¬ ke beygelcgt, welches über diesen District vom Erster Land. I i i"» 49S sel. Hofrath vonSchrötter mit von Kurzböcki- schen Schriften im Zahr 1779 in 4to a»S Liebt getreten ist. b) Okarre von clem Innviertel in äem Lr^ber^oßlbum Oestreiek ob cier Lns. I^in2 in stark k. liucbbgnstlunß. O. 8«b8vr Lee. s.incii. c) Oss Innviertel in Häusern , im Land - und Pflcggericht Mauer¬ kirche. Hier ist der Postwechscl zwischen Ried und Braunau» Die hier gelegene Pfarre ge¬ hört ins Decanat gleiches Namens. Zu dem hier gelegenen Decanare gehören: a) die Pfar¬ ren Älrheim , St, Georg. Geinberg, Gurten; b) die Vicariate , Minning, und Weilbach; c) die Lokalcapellancyen Kirchham, Pölling, Sänftenbach; d^ die Expofituren Kirchdorf, Milhan. Andresen, ein westnordwärts, im Land-und Pfleggericht Ried gelegener Fluß. Derselbe fällt dey Gäben in den Inn. Andresenhofen, ein Dorf mit ZZ Häusern und einer Pfarre , im Gerichte Schärding, im Decanare Reichersberg. Andorf, ein Dorf mit 52 Häusern , und einer Pfarre im Decanat gleiches Namens , im Land- und Pfleggericht Schärding. Zu dem dasige» Decanat gehören: s) die Pfarren Andorf, Dirsbach, Egerding , Enzenkirche, Lambrecht, Raab , Taufkirche, Wilibald Zell, b) Die Lo- kalcapellaney Siegharting. Andrichsfurth, ein Dorf mit einer Lokolca- pellaney, im Gericht Scharding , im Deca¬ nat Ried. Arnflätten, ein Pfarrdmf , im Gericht Bra¬ nali, im Decanat Bäscheldorf. Asbach, eine Hofmark, mit ZttHäusern, amFläß- chen gleiches Rahmens,*nebsi einer Pfarre iM Decanat gleiches Namens, im Land und Pfleggericht Mauerkirche. Zu dem hier be¬ find- §01 findlichen Decanat gehören: a) die Pfarre» Asbach. Mauerkirche, Moosbach, Roßbach, und Weng; b) das Vteariat Hemhart ,c) die Lokalcapellaneyen Burgkirche, St.Iohann, und Trenbach; d) die Expositur Metmach. Auroltsmü ster , eine Marktpfarre und Schloß, mit uz Häusern, im Gerichte und Decanat Ried. In einiger Entfernung von diesem Orte ist eine Pulverstampse. Auerbach , eine Pfarre, im Land, und Pfleg« gericht Braunau, im Decanat Büscheldorf. Das Peäsentationsrecht ist zwischen dem Lan- dcsfürsten und dem Hochstift Paßau getheilt. Braunau, eine landesfürstliche Stadt, und Festung an dem Inn und der Salza, Hat2zz Häuser, und ihr eigenes Land, und Pflegge, richt, zu welchem i Stadt, g Hofmärke, sr adeliche Sitze und 512 Dörfer gehören. Hier befanden sich im Jahr 1782 40 Tuchmacher¬ meister, welche 46 Stühle in Gang hakten. Hier ist der «Postwechsel zwischen Altheim, und Markt!. Der letztere Ort ist in Bay¬ ern gelegen , und geht von hier die Strasse nach München. D«e hier gelegene Pfarre ge¬ hört ins Decanat Ranshofen. S. Forstern. Bürrenwany , öder Birkenwang , eine Hofmark, mit 18 Häusern und einer Mühle, an der Donau im Gerichte Schärding. Büscheldorf, ein Dorf mit zc> Häusern, einem De- canak und Pfarre , im Gerichte Braunau. Das Präsentationsrecht ist zwischen dem Landes- fürstcn und dem Hochstift Paßau getheilt. Zu dem hier gelegenen Decanat gehören: a^ die Pfarren Arnstättcn , Aurbach, Büschel- dorf, Feldkirche, Friedburg, Inging, Kirch» berg , Mattighofen , Palting , und Ultendorf. b) die Lokalcavellaney Fillmanusbach- J i z De-- zor Decanate , in diesem Viertel sind : Alt» heim, Andorf, Asbach, Büscheldorf, Esten¬ berg, Ostermiething, Ranshofcn, Reichers¬ berg, und Ried. Dirsbach, ein Dorf mit -6 Häusern und ei¬ ner Pfarre, im Gerichte Schärding; im De¬ kanat Andorf. Eberswang, eine Hofmark mit Z6 Häusern und einer Pfarre , im Gerichte und Decanat Ried. Ecke^ach, ein Fluß, s. Ranshofen. Lckeröi'g , ein Dorf mit 21 Häusern und ei¬ ner Pfarre im Gerichte Scharding,im Dcca- nat Andorf. Egylsbery, rin Dorf mit 14 Häusern, und einer landesfürstlichen Pfarre, im Landgericht Brau¬ nau , im Decanak Ostermiething. Eizing, eine Hofmark, mit 28 Häusern, und einer Lokalcapellaney, im Gerichte und De¬ kanat Ried. Die Hofmark wird in den obe¬ ren, und unteren Bezirk abgesondert, indem ersteren sind 5 Häuser gelegen. Ellriching, eine Hofmark, mit 21 Häusern, im Gerichte Ried. Enzenkirche ein Dorf mit 24 Häusern und ei¬ ner Pfarre im Gerichte Schärding, im De- canat Andorf. Erb, oder in Erb, ein Dorf, welches in das obere, und untere abgetheilt wird, und aus 26 Häusern besteht, im Gerichte Friedburg , am Wald gelegen. Estenbery, eine Pfarre und Decanat, im Ge¬ richte Schärding. Das Dorf wird in das obere, mittlere, und untere abgetheilt, und besteht aus 20 Häusern. Zu dem hier gele¬ genen Decanat schären: ») die Pfarren Esten¬ berg, Zoz berg, Kopfing, Marienbrunnenthal, Münz- kirche, Retnbach, Schartenberg , Reichenstein, Vicchtenstein; b) bas Vicariat Wehrnstein ä); die Lokalcapellaney Freinberg. Lttenau, ein Sitz, mit zi Häusern , in der Pfarre Ostermiething , im Gericht Wtldshut. Lpposituren sind: Hochburg, Kirchdorf, Pa- ticham, Perwang. Feldkirche, ein Dorf mit 9 Häusern, und ei, ner Pfarre, im Gericht Braunau, im Deka¬ nat Büscheldorf. Das Präsentativnsrecht für die Pfarre ist zwischen dem Landesfürsten, und dem Hochstifte Paßau getheilt. St. Florian, ein Pfarrdorf mit 15 Häusern, im Gerichte Schärding, im Decanat Reichers¬ berg. Firmannsbach, ein Dorf, im Gericht Braun-» au, im Decanat Büscheldorf. Forstern, eine Hofmark mit 9 Häusern , im Gerichte Mauerkirche. Besitzer dieser Hof¬ mark ist die Stadt Braunau. Fränking, eine Hofmack, mit r6 Häusern und einer Lokalcapellaney , im Gerichte Wildshut, und Decanat Ostermiething. Fränking wird in die obere und untere Hofmark abgeson¬ dert. Friedbury, ein Schloß mit 62 Häusern , mit einer Pfarre, eigenem Land - und Pfleggericht, im Decanat Büscheldorf, in welchem 5 Edel¬ sitze, und 54 Dörfer gelegen. Das Gericht grenzt gegen Osten an das Hausruckviertel gegen Süden an Salzburg , und gegen We¬ sten an das Gericht Mattigyofen. Zreundsbery , ein Dorf mit ig Häusern und einer Lokalcapellaney, im Gericht Schärding, im Decanat Estenberg. I i 4 GeretS» A04 Geretsberg, ein Pfarrdorf, im Gerichte Braun¬ au , im Deeanat Ostermiething. Das Prä, sentationsrecht ist zwischen demLandesfürstcn und dem Hochstift Paßau getheilt. Geinberg, ein Dorf mit 24 Häusern, und ei¬ ner Pfarre, im Gericht Mauerkirche, im De¬ kanat Altham. St. Geory, ein Dorf mit 25 Häusern und einer Pfarre, im Gerichte Mauerkirchc, im Deca» nat Altham. Geretsdorf, ein adelicher Sitz, mit 55 Häu¬ sern , an dem Flusse Matrix, im Gericht Mauerkirche. Gilyenbery, ein Dorf mit 7 Häusern , und ei¬ ner Pfarre, im Gericht Braunau, im Deka¬ nat Ranshofen. Grampelstein, ein Bergschloß, an der Donau, mit 4. Häuften, im Gerichte Schärding; zu diesem Sitze gehören auch Dinzendorf, Kirch¬ hof, L.dcrhof, Pirchet, und Schachen. Grosischöryarn , ein adelicher Sitz - mit einem Schlosse, und 20 Häusern , im Gerichte Schär¬ ding. Grü'au, ein adelicher Sitz, undSchloß, mit 7 Häusern, im Landgericht Schärding. Gurten, eine Hosmark, mit s^Häusei n, und einer Pfarre im Gericht Ried, im Deeanat Altham» Hackenbnch , eine Hofmark, mit einem Schlosst- und 29 Häusern, im Landgericht Schärding- tzagenau, eine Hofmark, mit einem Schlosst und 29 Häusern, gegen den Jnnfinß, im Ge¬ richt Mauerkirche. Huigermoos, ein Dorf mit 15 Häusern, und einer Lokalcapellaney , im Gerichte Walbshut, im Deeanat Ostermiething» Ham- o 505 Hannhart, oder Hcnhart, ein adelicher Sitz, mit 40 Häusern, und einem Vieariat im Ge¬ richt Mauerkirche, im Dccanat Asbach. Hannhare, oder Henhart, ein beträchtlicher lan¬ desfürstlicher Wald, im Gerichte Friedburg gelegen. Diese Waldung enthält im Umfange bey 2 teutsche Meilen. Handenbery, ein Dorf mit y Häusern, und einer Pfarre im Gericht Braunau , im De¬ kanat Ranshofen. Herbstheinr, ein adelicher Sitz, mit 28 Häu¬ sern, im Gerichte Mauerkirche. Hochburg, ein Dorf mit einer Expositur, im Decanat Ostermickhing. Hohenzell, ein Dorf mit einer Pfarre, mit 22 Häusern, im Gerichte und Decanat Ried. Das Präscntationsrechtfür die Pfarre ist zwischen dem Landesfürsten , und dem Hochstifkc Paßau getheilk. Ieyiny, ein Dorf, mit 14 Häusern, und einer Pfarre, im Gerichte Braunau, und Decanat Bnscheldorf. Imolkam , ein adelicher Sitz , mit einem Schlosse und 28 Häusern, im Gericht Mauerkirche. Sc. Johann , ein Dorf mit einem Vicariat, im Gericht Ried, und Decanat Asbach. Rirchbery , ein Dorf mit 15 Häusern , und einer Pfarre, im Gericht Braunau, im Dc¬ canat Büscheldorf. Rirch-orf, ein adelicher Sitz mit 2Z Häusern , und einer Exvositur im Decanat Alchetm, und Gerichte Mauerkirche. Die hier gelegene Probstey ist errichtet, Und zwar an der Stelle des im Jahre 14^2 hier errichteten Chorherrenstjfts St. Augustins. 506 Rirchham , ein Dorf mit einer Lokalcapellaney, im Gericht Braunau, im Decanat Altham. Ropfing, ein Dorf mit 14 Häusern, und einer Pfarre, im Gerichte Schärding , im Decanat Estenberg. Das Präsentationsrecht über die Pfarre hat das Domcapitul in Paßau. Laufenbach, eine Hofmark, mit einem Schlosse, und 28 Häusern, im Gerichte Schärding. Leuchen, eine Hofmark, mit einem Schlösse, und 7 Häusern, im Gerichte Manerkirche. Lokalcapellaneyen sind: Andrtchsfucr, Burgkir- che, Eizing , Firmannsbach,Fränking, Freind- berg, Haigermoos, St. Johann, Kirchham, Martin, Moosdorf, Pantaleon, Polling, St. Roman, Sänfrenbach, Siegharting, Tren- bach, Ueberacker. Manrbling , ein abelicher Sitz , mit einem Schlosse, und z2 Häusern, tm Gerichte Mau- erkirche. Marienbrunnenchal, ein Pfarrdorf, im Deca¬ nat Estenberg, im Gerichte Schärding. Marienkirche, ein Pfarrdorf , im Decanat Ried. Marienkirche, ein Pfarrdorf, im Decanat Rei¬ chersberg. Maerig, ein Fluß , dessen Lauf von Süden nach Westen ist, er ist an Fischen gesegnet. Mattighofen, ein landesfürstlicher Markt, mit einem Schlosse und 104 Häusern, in einer angenehmen Ebene an der Mattig. Der Ort hat sein eigenes Land-und Pfleggericht, zu welchem 59 Orte mit 8Z6 Häusern gehören. Hier befinden sich cine Brauercy von weißem Bier, ergiebige Fischereyen, und Waldun¬ gen, welche reich an Brennholz, und Schwarz¬ wild 507 wild sind. Die hier gelegene Probst«) und Pfarre gehören in das Deeanat Buschcldvrf. Der Land - und pflegyerichte gibt es acht, sie find: Braunau, Fricdburg, Matttghofen, Mauerkirche, Ried, Schärding, Uttendorfund Wildshut. Eigentlich werden nur sechs landeS- fürstltche Gerichte gezählt , indem Rkcd und Maucrkirche einen Pfleg - und Landrichter zu¬ sammen haben; so wie Mattighofen und Ut- tendorf. St. Martin, eine Hofmark mit 59 Häusern, und einer Lokalcapellaney im Deeanat Rei¬ chersberg , im Gerichte Schärding. Mauerkirche, ein landrsfinstlicher Markt, mit einem Schlosse, 1-5 Häusern, und einer Pfarre im Deeanat Asbach. Der Markt hat sein eigenes Laad-und Pfleggericht, in wel¬ chem zwey landesfstrstliche Märkte, Hof- marken, n adeltckie Sitze, 2 crnzclne Schlös¬ ser und Z22 Dörfer gelegen find. Dieses Ge¬ richt grenzt gegen Norden an den Inn, ge¬ gen Osten an das Gericht Ried, gegen Sü¬ den an Mattighofen, und gegen Westen an die Matttg. Mayerhof, ein adelicher Sitz mit einem Schlosse und 29 Häusern, im Gerichte Ried. Mehrenbach, ein Dorf mit einem Vicariat, im Deeanat Ried. Mettmach , ein Dorf mit einer EMositur, im Gerichte Mauerkirchen, im Deeanat Asbach. Minning, ein Dorf mit einem Vicariat , im Deeanat Altham. Moosbach, ech Dorf mit 7 Häusern, und ei¬ ner Pfarre im Deeanat Asbach, im Gericht Maucrkirche. Das Präsentationsrecht ist zwt-> Ao8 s—ÄM—o scheu dem Landesfürsten und dem Hochstift Paßau gethcklt. Moosdorf, ein Dorf mit 19 Häusern und ei¬ ner Lokalcapcllancy, im Gerichte Braunau, im Decanat Ostermicthing. Mühlhanr , eine Hofmark, mit 62 Häusern, und einer Exxosttur im Gerichte Mauerkirche, im Decanat Altham. Münzkirche, eine Hofmark mit 132 Häufern, einer Pfarre im Decanat Estenberg, im Ge¬ richte Schärding. Von der hier gelegenen Pfarrkirche hat bas Domcapitel zu Paßau das Präsentationsrccht. Neuburg am Inn , eine Grafschaft, im bayri¬ schen Gebiethe gelegen. Dieselbe hatte vor- mahls ihre eig Ne Reichsgrafen , aber nach dem Tode des letzfern wurde sie ein Eigen- thmn des Bertholds von Histrelch; im Jahre I2Z2 kam dieselbe durch kaiserliche Schenkung an Bayern; im Jahre 1459 erhielt solche wieder das Haus Oestreich; Kaiser Friedrich I V verkaufte sie im Jahre 146z an bas Haus Rohrbach für 36.020 Gulden , bekam sie aber im Jahr 1473 wieder zurück. Im Jahre wurde dieselbe mit dem Lande ob der Eas vereinigt. In der Folge wurde davon Graf von Sinzendorf. dann Graf Hamilton, und endlich Graf Lamberg Besitzer , von dem letzteren kam sie im Jahre 1731 an das Hoch- stift Paßau. Zu dieser Grafschaft gehören l, die Schlösser: Neuburg, Frauenhaus, Neu¬ fels und Wöhrstein. Nerchaus, eine Hofmark, mit einem Schlosse, und 2; Häusern, im Gerichte Mauerkirche. Neuhofen , ein Pfarrdorf, im Decanat und Gerichte Ried- Neu- Zc? NeErche , eine Hofmark , mit einem Schlosse, 56 Hausern , und einer Pfarre, im Decanat Rarshofen, im Gerichte Braunau. Neundliny, eine Hofmark, mit 25 Häusern, im Landgericht Mauerkirche. Obernberg, ein Markt und Pfarre, westnord- wärts gegen den Inn, im Decanat Reichers¬ berg , im Gerichte Schärding gelegen» Das Präfentalionsrecht zu dieser Pfarre besitzt das Hochstift Paßau. Oberfränkrny, eine Hofwark, mit 4 Häusern, im Gerichte Wildshur. Offenwang, «in adelicher Sitz, welcher vor- mahls zur Herrschaft Wald in Bayern gehört hat. Nun sind zwey Bauern davon Inhaber» Der Ort ist nn Gerichte Wildshut gelegen. Ort, eine Hofmark mit einem Schlosse, 5z Häusern , und einer Pfarre, am Andiesenflnsse, im Decanat Reichersberg , im Gerichte Schär¬ ding gelegen. Vstermiechlny , ein Dorf, mit 64 Häusern, einer Pfarre und Decanat, wovon der Erzbi¬ schof vonSalzburg das Präsentationsrecht be¬ sitzt, im Gerichte Wildshut gelegen. Zu dem dangen Decanat gehören: a) die Pfarren Ach, Eggelsbcrg , Geretsberg, Ostermiekhing, St. Radegund, Tarsdorf; d) die Lokalcapel- laneyen Fränking, Haigermoos, Moosdorf, Tarsdorf; c) die Expositur Perwang. St. Pantaleon, ein Dorf mit einer Lokalcapel- laney, im Decanat Ostermiekhing. Patichanr, ein Dorf mit einer Expositnr, im Decanat Ried. peterskirche, ein Dorf mit 12 Häusern, und einer Pfarre , wovon dem Grafen von der Wahl Klo Wahl das Präsentationsrecht gebührt, imGe, richte und Decanat Ried gelegen. perrvang, ein Dorf mit einer Expositur, im Dccanat Osiermtething. Pfaffstatten, ein adelicherSitz mit 2F Häusern, im.Gerichte Braunau. Pramb, oder Bromb, ein Fluß, welcher an der Grenze des Hausruclviertels entspringt, und zwischen diesem und dem Innviertel die natürliche Grenze macht. Er fällt oberhalb Schärding bey Allerheiligen in den Inn. Pfarren sind: Ach.Altham,Andiesenhofen,Andorf, Arnstätten, Asbach, Aurbach, Auroltsmün- ster, Braunau, Büfchelvorf, Dirsbach, Ebers- wang, Eckerding, Egglsberg, Enzenkirche, Estenberg, Feldkirche, Et. Florian, Fried¬ burg , St. Georg, Gcinberg, Gcretsberg, Gilgenberg, Gurten, Handenberg, Hohenzell, Iegtng,Kirchberg, Kopfing, Lambrecht, Lohns¬ burg,Mattighofen,MarlenBrunnerithal,Mart' «nkirche,Marienkirche, Maklighof,Mauerkirche, Moosbach, Münzkirche, Neuhofen, Neukirche, Neukirche,Obernberg, Ort,Ost-rmierhing, Pal- ttng, St.Peter, Pererskirche, Raab.Radcgung, Ranshofc» , Reichersberg, Reinbach^ Ried, Roßbach, Schärding, Schartenberg, Schil¬ lern j Schwend, Süden, TarSdorf, Tauf- kirche, Teiskirche, Uttendorf, ViechtenstetN, Waldzell, Weng, St. Wilibald, Zell. Polling, ein Dorf mit einer Lokalcapellaney- im Decanat Altham' prunchal, Brunnenthal, ein adelicher Sitz' mit sz Häusern. im Gerichte Maucrkirchc. Raab , eine Hofmark, mit 122 Häusern, un.b einer Pfarre, im Gerichte Schärding, tm De¬ kanat Andorf gelegen. St. Zu Vt. Radegund, ein Pfarrdorf, im Decanat Ostermiething. Acrmbach , ein adelicher Sitz, mit i6 Häusern, am Flüßchen gleiches Nahmens, welches sich unterhalb Schwend mit der Pramb vereinigt, im Gerichte Schärding. Ramertiny, ein adelichcr Sitz, mit iz Häu» fern, im Gerichte Mauerkirche. Kanshofen, oder Rantersdorf, eine Hofmark, mit 89 Häusern, und einem Pfarrdecanak, gegen den Inn , im Gerichte Mauerkirche. Der Fluß Eckenach , dessen Lauf südwestwärts gerichtet ist, und den Ort durchfließt, ver¬ mischt sich mit dem Inn. Das hier auf ei¬ ner Anhöhe gelegene lateranensische Chorher¬ renstift des St. Augustins, ist im Jahre 1125 von Heinrich VHI., Herzogen in Bayern, mit Mitwirkung des Erzbischofs Conrads von Salzburg aus einer Pfarrkirche, welche 1042 unter Kaiser Heinrich Ul. errichtet worben ist, in ein lateranensischesChorherrcnsttfr um¬ geändert , zugleich auch ein Nonnenkloster er¬ richtet worden. Im Jahre 1668 hat Franz Adam von Ambshain die Stiftung mit 12 Chorherren vermehrt. Das Klostergebäude tvard 1628 angefangen, und 26.80 vollendet; es beträgt in der Länge Z85 , in der Breite 4», und in der Höhe 4^, Schuh. Durch den hier gelegenen Buchbaumwald geht ein rzoo Werkschuh langer Gang. Zu dem Stifte schören die Hofmärkke Ranshofen und Neuktrche. Zu dem Decanat in Rans- hvfen gehören: s) die Pfarren: Braunau, Gtlgenberg, Handenbrrg, Ncukirche, St. Peter, Zl2 Peter, Ranshofen, Schwend; d) die Lokal- capcllaney Ueberacker Reichersbery. eine Hofmark mit 87 Häusern, einer Pfarre, und einem Decanal, im Gerichte Schärding. Dieselbe grenzt gegen Westen an den Inn. Das hier gelegene lateranensische Chorherrenstift St. Augustins ist in dem Jahre 1084 entstanden. Zu dem Stifte gehören die Hofaärke Ort und Reichersberg. Au dem hier gelegenen Deeanat gehören: s) die Pfarren Andiesenhofen, St. Florian, Ma¬ rienkirche, Obernberg , Ort, Reichersberg, Scharding, Süden.- b) das Vicartat Un- zeneich. c) die Lokalcapellaney St. Martin. Reinbach, ein Pfarrdorf, im Decanat Este»' berg. Ried, ein landesfürstlicher Markt, mit einem Schlosse , Z24 Häusern, und 2 Pfarren. Derselbe wird in 2 Vormärkte abgetheilt, durch welche die Oberach , und Brettach fliessen , bei) Altenried vereinigen sie sich, und vermischen sich bcy der Hofmark Oster- nach, im Gerichte Schärding, mit chemAn' diesenflusse. Der Markt hat fein eigenes Land - und Pfleggericht. Dasselbe enthält Einen landesfürstlichen, und Einen Privat¬ markt, i6 Hofmarken, r adelichen Sitz, Ei" Vogteyamt, und 52^; Dörfer. Das Pfleg' gericht Ried , mit Inbegriff Mauerkirchc, da beyde Gerichte zusammen einen Pfleger haben, enthält z-vey landesfürstliche Märkte, einen Privatmarkt, -9 Hofmarken i» ade- liche Sitze, und 845 Dörfer. Hier ist der Sitz des Kreisamtes, und der Postwechsel zwischen Haag und Altheim. Zu den vor¬ züglichsten Kunstproducken des Marktes ge¬ höret Srr höret die Leinweberey; auch wird vieles Tuch verfertigt. Eine Buchdruckerey befindet sich hier ebenfalls. Das hier gelegene Kapuci- nerkloster ist erloschen. Zu dem im oberen Markt gelegenen Decanat gehören.- ») die Pfarren Auroltsmünster, Eberwang, Hohen¬ zell, Lohnsberg, Neuhofen, Marienkirche,Ried, Schiltern, Teiskirche, Waldzell;d) die Vika¬ riate Mehrnbach, und Tumeltsham; c) die Lvkalcapellaneyen Andrichsfurth, Eijing ; ä) die Expositur Paticham. St. Roman, eine Lokalcapellaney im Decanat Estenberg. Roßbach, eine Hofmark, mit 20 Häusern, , und einer Pfarre, im Decanat Asbach, im Gerichte Mauerkirche. Sanftenbach, ein Dorf mit einer Lokalcapel¬ laney , im Decanat Altheim. Schärding, eine landesfürstliche Stadt, mit 285 Häusern, und einer Pfarre, dicht an dem Inn. Von Norden und Osten ist die¬ selbe mit Bergen und Waldungen umgeben. Die Stadt hat ihr eigenes Land-und Pfleg- gerichk, in welchem eine Stadt, 22 Hof¬ marken, in adeltche Sitze, 2 Schlößer, und 887 Dörfer gelegen sind. Kaiser Rudolph IV. hat am Michaelstage 1364 den Markt Schär¬ ding zu einer Stadt erhoben. Der Ort war im i2ten Jahrhunderte eine Grafschaft, wo¬ von die Grafen von Putten Besitzer waren, welche zugleich Neuburg am Inn, Ried, rc. innen gehabt haben. Nach der Mitte deS !2ten Jahrhunderts fiel die Grafschaft dem Markgrafen Ottocar IV. ju, und durch des¬ sen Sohn Ottocar VI. kam sie um das ^ahr »486 an Oestreich. In dem Kriege deS Erster Band. K k Her- Z!4 Herzogs Friedrich von Oestreich mit den» Herzog von Bayern bemächtigte sich der letztere der Herrschaften Schärding, Neu¬ burg am Inn rc. , und behielt solche- I" der Folge wurde Schärding an Oestreich mit allem Zugehär verpfändet; in dem im Jahr iZ6y geschlossenen Frieden aber wurde die Pfanbschaft nachgelassen , und der Ort att Bayern überlassen. Das hier gelegene Ka* pucinerkloster ist erloschen. In der Festung hat jetzt ein Platzmajor seinen Sitz, der den» Festungscommandanten zu Braunau unter¬ geordnet ist. Hier ist der Bostwechsel zwi¬ schen Siegharding und Pasta«. Mit vek hier gelegenen Pfarre ist jetzt die Dechantey verbunden. S. Reichersberg. Scharrender^ , ein Pfarrdorf, im Decanat Estenberg. Schiltern, ein Pfarrdorf, im Decanat Ried. Schwend , eine Hofmark, mit einem Schloste, 8 Häusern, und einer Pfarre, im Decanat Ranshofeu, im Gerichte Schärding. Sicghardiny, eine Hofmark, mit einem Schlos¬ se. 5» Häusern, und einer Lokalcapellaney im Decanat Arndorf, im Gerichte Schär¬ ding. Hier ist der Postwechsel zwischen Bayk- bach und Schärding. Süden, eine Hofmark, mit 34 Häusern, in» Gerichte Schärding. Das hier gelegene la- teranensische Chorherrenstift, St. Augustin, ist im Uten Jahrhundert gestiftet worden , und in seinem Kosten Lebensalter erloschen- Die hier gelegene Pfarre gehört zum Decanat Reichersberg. Taro- T«xvdorf, ein Pfarrdorf, im Decanat Oster- miething. Taufkirche, ein Dorf Mit 20 Häusern und einer Pfarre, im Decanat Andorf, im Ge¬ richte Schärding. Teiskirche, ein Dorf mit 45 Häusern, und einer Pfarre, im Decanat Ried, im Ge¬ richte Schärding. Das Präsentationsrecht der Pfarre ist zwischen dem Landesfürsten und dem Hochstiftr Paßau getheilt. Trennbach, ein Dorf, mit einer kokaicapella« ncy, im Decanat Asbach. Eunreltsham, ein Dorf, mit 27 Häusern, und einem Vicariat, im Decanat und Ge¬ richte Ried. Ueberacker, eine Lokalcapellaney, tm Decanat Ranshofen. Attendorf, ein Dorf, mit 102 Häusern, und einer Pfarre , an der Mattkg, im Decanat Büscheldorf, im Gerichte Mattighofen. Ut- tendorf wird nicht selten ass ein besonderes Land - und Pfleggericht angegeben. Nach Wenings Topographie war der Ort in dem bayrischen Pfleggerichte Trostburg gelegen; jetzt aber ist derselbe dem angeführten Ge¬ richte Mattkghofen zugetheilt. Aezenach, oder Unzenach, eine Hofmark , mit 34 Häusern, und einem Vicariat, im De¬ canat Reichersberg, tm Gerichte Echärrinq. Dicariace find : Hanhart, Mehrnbach, Mei- ning, Tumettsham, Unzeneich, Wehrnstei«, Weilbach. Dlchrenstein , ein Pfarrdorf, im Decanat Esten- Herg. Ak k » oü-M-s Zl6 waldzell, ein Dorf, mit 40 Häusern, und einer Pfarre, im Gerichte und Decanat Ried. weny, ein Dorf , mit einer Pfarre, im Ge¬ richte Braunau, im Decanat Asbach. Wernstein, ein Dorf, mit einem Vicariat, im Decanat Estenberg, tm Gerichte Schär¬ ding. Weibbach, ein Dorf, mit 2 Häusern, und einem Vicariate, im Gerichte Ried, im De¬ canat Altham. weibhart, eine landesfürstliche Waldung im Gerichte Braunau. St. Willibald, ein Pfarrdorf, im Decanat Arndorf, im Gerichte Schärding. wildshut, ein landesfürstiiches Schloß, mit 12 Häusern, in der Pfarre Ostermiething ge¬ legen. Der Ort hat sein eigenes Land - und Pfleggericht , in welchem 2 Hofmärke, und 70 Dörfer gelegen. Die Lage dieses Ge¬ richts ist südwestlich, und wirb von der Sal¬ za , und dem Gebicthe des Erzsiifts Salzburg umschlossen. Zell, eine Hofmark, mit einem Schlosse, izo" Häusern, und einer Pfarre, an der Pramb, im Decanat Andorf, im Landgerichte Schär¬ ding. Das Präscntationsrechl dieser Pfarre hat das erloschene Chorherrenstift zu Süden ausgeübt. Im Mühlviertel auch Mihelviertel genannt. Dasselbe hat sei¬ nen Nahmen von dem Flusse Mühl fMühlc), welcher es in zwey Lheilc absondert, nähwltch in den obern, als den westlichen, und in den «n- unteren, als den östlichen Theil. Der östliche Theil hatte bis zum Jahre 1779 den Nahmen Machland, da, wegen Vereinigung des am östlichen Ufer des Inns gelegenen bayrischen Distrikts mit dem Lande ob der Ens, das Mühl - und Machlandviertel zusammen unter dem Nahmen: Mühlviertel, vereint worben sind. Dieses Viertel ist von seiner südlichen Seite durch die Donau von den übrigen Lan» desvierteln ganz abgesondert. Es macht das¬ selbe den westnördltchen und nordöstlichen Theil des Landes. Der östliche Theil war im i2ten Jahrhundert eine eigene Grafschaft. Nach der jetzigen Lage des Mühlviertels beträgt dasselbe im ganzen Umfange 76, Eine halbe Quadrat- Meile. Seine Grenzen sind: gegen Norden Böhmen, gegen Nordost und Osten an das unter« tiiserische Viertel Obermannhartsberg, gegenSÜ« den und Südwesten an die Donau, gegen Westen undWestnorden an Paßau. Zu den Grenzflüssen dieses Viertels gehören dir Donau , der Gegen¬ bach ,die Rana, das Osterwasser, und Finster¬ wasser. Die übrigen in diefemViertel befindlichen Flüsse sind, der Pesenbach, die Aist, Narn, Rottel, Sarbling, und Pöllersbach. In dem unteren Theil dieses Viertels befinden sich der berufene Strubel und Wirbel. Gegen Böhmen ist das Viertel sehr gebirgig, vorzüglich gegen Nordwest, wo sich der sogenannte Pleckenstein besonders auszeichnet. Dieses Gebirg scheidete Vormahls das Land ob der Ens nordwärts von Böhmen, nun fängt sich auf diesem Ge¬ birge die Grenze zwischen Oestreich und Paßau, m dem sogenannten Hcundel, gerade an dem Orte an, wo vormahls rückwärts Böhmen, K k z rechts S'8 L-uV-S rechts bas Amt Iänbelsbrunn , und links bas Stift Schlüget zusammen gegrenzet sind. Hier Ist nun ein dreycckiger Markstein mit der Jahrs- zahl 17S5, und mit dem Rücken gegen Böh¬ men gestellt. Hluf der rechten Seite dieses Steins zeigt sich das paßauische, auf der lin¬ ken Seite das östreichische Wapcn; von hier geht die Grenze nach dem gezogenen Graben, bis zum Ursprünge des Gegenbaches; von hier -is zu seinem Einfluß in die Mühl, welche die weitere Grenze macht. Da die Fischerey auf diesen Flüsse» zwischen Oestreich und Paßau gecheilt ist, so sind diese natürliche Grenzli¬ nien mit Marksteinen besetzt- Die Anzeige des üsirrichischen Autheils ist mit , und der paßauische mit Pt* ausgedrückt. Der Getreide¬ bau ist in diesem Viertel, wie schon gesagt worden, von keinem Belange; indessen wird viel Flachs und Hanf erzielt. Die Schwämme kommen in diesem Viertel häufig vor, darun¬ ter die bekanntesten sind, Vie Maurachen, Täubling , Champignon, oder Dörndling, Maqelschwamm re. Am Waldungen ist dieß Viertel reichhaltig, und wird aus demselben viel Brennholz nach Wien gcfläffck; wohin auch aus den gegen das Land unter der Ens in dem Untern Mühlviertel gelegenen Waldungen jähr¬ lich bey einer Million Weinstccien geli fert werden. In der unteren Mühl, bc» dem Markt Berg, an der sogenannten Hauderersiraffe, ist ein beträchtlicher Gteinbruch, in welchem jähr¬ lich eine große Menge Mühlsteine gebrochen, Und wovon viele nach Wien gebracht werden- Im Markte Berg ist eine eigene Innungs- lade, welche den Nahmen, bürgerliche Mühl- ssündurchschläger^ führt. In diesem Viertel Sly find zwey Gesundbrunnen, die häufig besuchet werden; als Mühllacken, und Kirchschlag. In verschiedenen im oberen Mühlviertel gelege» nen Flüssen, als in der Rana, Pesenbach re., werden gute Perlen gefunden, die an Schön¬ heit den orientalischen sehr nahe kommen; in der Rottel kommen sehr große, und schwach- hafte Krebse vor. Zu den vorzüglichsten Kunst» Produkten dieses Viertels gehört die Lcinenwe- berey, die vorzüglich um Neufelden z« Hause ist; in verschiedenen , im unteren Mühlviertel gelegenen Orken , als Freystatt , Leopold- schlag, St. Oswald re., wird Zwirn, von verschiedener Gattung, häufig verfertiget. Zn den in diesem Viertel befindlichen Manufakturen gehören die inPomeken gelegene wolleneStrumpf- manufactur, und die Bcutcltuchmanufactur in Langenhals. Auch hak dieß Viertel mehrere Glashütten. Das ganze Viertel enthält z Städte, darunter Eine landesfürstliche ist , ferner 45 Märkte, und 1059 Dörfer. Im Jahr 1780 wurden ^2504 Familien gezählet; der etr gentlichen Landbauern waren 11004, an Zug und Mastochsen befanden sich 28,206 Stück, an Pfer¬ den hingegen nur 4228 Stück. Das untere Mühlviertel ist um vieles kultivirter; in diesem Distrikte waren in dem genannten Jahre 17614 Familien , 7174 Landbauern , 16369 Stück Och¬ sen , und 261; Pferde. Die Geistlichkeit ber trug im ganzen Viertel A46 Köpfe. Die Gren¬ zen des untern Mühlviertels sind noch sehr unbestimmt. Nach meiner Meynung macht die große Mühl die eigentliche Grenze zwischen dem westlichen und östlichen Lheil dieses Viertels. Alle Orte, die jenseit dieses Flusses liegen., gehören in bas östliche Mühl-vormahls Mach- Kk4 land- Zra landviertel. Ich bin daher dem Flusse bey Bestimmung der Lage der in diesem Viertel gegen Nordost gelegenen Orte gefolget. Der Sitz des Kreisamtes ist in Freystart. Hier folgen die in diesem Mertel gelegenen vorzüg¬ lichen Orte, als: Im oberen Mühlviertel: Altenfeld. ein Pfarrdorf, unter der Vogtey der Herrschaft Marsbach, im Decanat Kirch» berg Luchenair, ein Dorf mit einem Vicariat, im Decanat Kirchberg, unter der Vogtey des Stiftes Wilhering. Decanate sind: St. Johann, Kirchberg, Sar- leinobach. ikiyen, ein Markt. mit einem Vicariat, im Decanat Sarlcinsbach, unter der Vogtey Les Prämonstratenserstifts zu Schlögel, wel¬ che zugleich das Präsentationsrrchtder Pfarre hat. Eppiny, ein Dorf, mit einer Expvsitur < nord¬ wärts gegen Schlögel, und südwärts gegen die kleine Mühl, unter der Vogtxy des Stiftes zu Schlögel , im Decanat Kirch¬ berg. Exposituren sind: Epping , Julbach, St. Stephan. / Zeldkirche, ein Dorf mit einer Pfarre, un¬ ter ter Vogtey der Herrschaft Eschelberg, im Decanat Kirchberg. Das Präsentations- rccht besitzt das Stift zu St. Florian. Amsterbach, ein Grenzfluß gegen Paßau; sein La rf ist nordwestwärts/und vereinigt sich Eine halbe Meile oberhalb des Dvrfes'Klaf- fer S2l fer mit der großen Mühl. Dey dem Aus¬ flüsse dieses Wassers stehen zwey Marksteine mit der Nummer y bezeichnet. Geycnbach , ein Grenzfluß, welcher sich in den böhmischen und bayrischen theilt, der erstere kömmt von Norden, und hat seine Quelle in dem Pkeckensteinerwald, der bay¬ rische Gegenbach fließt dem ersteren entgegen, kömmt aus der zwischen Sptesbrunn und Riendlhäusel , in der Herrschaft Ranarid gelegenen Waldung, und vermischt sich mit der großen Mühl. Der böhmische Gegen¬ bach'macht eigentlich die Grenze zwischen Oestreich und Paßau. Bey seinem Ursprung steht ein Markstein mit Nr. 2, und bey des¬ sen Vermischung mit der Mühl befinden sich zwey Marksteine mit der Nummer 5 bezeichnet. Goldwörth, ein Dorf mit einem Vicariat, unter der Vogtey der Herrschaft Eschelberg, im Decanat Kirchberg. St.. Gotthart, ein Dorf, mit einem Vicariat, unter der Vogtey Eschelberg, im Decanat Kirchberg. Die Präsentation der Pfarre hat das Stift zu St. Florian. Grammatstsstten, s. im untern Mühlviertel. Haslach, ein Markt, mit einem Vicariat, am Zusammenflüsse der großen und untern Mühl gelegen, unter der Vogtey des Prämonstra- tenscrsiifts zu Schlögel, im Decanat Kirch¬ berg. Zelfenbery, eine Dorfpfarre, an der kleinen Mühl, unter der Vogtey der Herrschaft Pirn- sinn, im Decanat St. Johann. Hofkwche, ein Markt, mit einem Vicariat, an der Rana, unter der Vogtey der Herr¬ schaft Altenhof, tm Decanat Sarleinsbacb- Die Kk5 Prä- Präsentation des Pfarrers gebührt einen; zeitlichen Pfarrer zu Pfarrkirche. St-- Johann nm Weinberg , ein Dorf mik sinem Pfarrdecanat , ' unter der Vog- rey der Herrschaft Pirnstein. Die Präsenta¬ tion des Pfarrers gebührt dem Hochstifte Paßau. Zn dem hier gelegenen Decanat ge¬ hören : a) die Pfarren , Helfenberg, St« Johann; b) die Vikariate, Grammatstätten, Leonfeld, Ober Neukirche, St. Peter, Weis¬ fenbach , St. Veit, Traberg undAwettcl; b) die Lokalcapellaueyen Herzogendorf, Nieder- Waldkirche, und Wasenberg; c) die Expofl- kuri, St. Stephan. Jukbäch, ein Dorf mit einer Expositur , un¬ ter der Vogkey der Herrschaft Marsbach, im Dccanat Sarleinsbach. Rirchbsry, ein Pfarrdorf, unter der Vogkey der Herrschaft Pirnstein, im Decanat Kirch¬ berg. Die Präsentation gebührt dem Hoch¬ stifte Paßau. Meinzell, ein Dorf mit einem Vicariat im De- canät Kirchberg, unter der Vogkey des Stif¬ tes zu St. Florian, welches den Pfarrer präsentirk. Zn dem hier gelegenen Decanat gehören: a) die Pfarren Altenfeld, Kirchberg; b) die Vicariate Buchenau . Feldkirche, Golbwörkh, St. Gotthard, Haslach, Klein Zell , St. Martin, Neufeld, St. Oswald, Ottensheim, Rohrbach, und Waldtng; c) die Expesitur Epping. LünFenhalü. im gemeinen Leben Langhalsen, ein Schloß, am rechten Ufer der großen Mühl, in der Pfarre Neufeld gelegen, hier ist eine Lemelkuchmanufactur, in welcher im Jahre 1782 6 Meister, 5 Gesellen, und ra o O Z^3 Gehülfen gearbeitet haben. Zwölf Srühls waren im Gange, welche 48 Wollspinnern Beschäftigung gaben» Die Hauptartikel die¬ ser Manufaktur sind diese : a) schmales Weuteltuch zu 8 1/2 Zoll breit; das Stück hält 22 Ellen, der Preis von Nr. g bis mit Nr. l6 steigt von 2 fl. 15 kr. bis 5 fl. zokr- b) mittel feines Beuteltuch ro 1/2 Zoll breit, zu 22 Ellen das Stück von Nr. 5 bis 8 zu 2 fl. 45 kr. bis g fl. Zo kr. c) Gattung der Feine nach den Nummern 9 bis i6 zu z fl. Ls kr. bis 6 fl. go kr. d) Ganz breites Beuteltuch, 12 Zoll breit zu 22 Ellen das Stück von Nr. 5 bis mit 18 zu z fl. bis 8 fl. e) Sulztuch, 15 Zollbreit, dtegröbern, das Stück zu 6 fl: ferner zu 8 fl. Lokalcapellanepen, sind Herzogendorf, Ober- kappe!, und Waxenberg. Lembach, ein Markt mit einer Pfarre im De¬ kanat Sarleinsbach, unter der Vogtey des Markts. Die Pfarre zu Sarleinsbach hat di« Präsentation des Pfarrers. Leonfeld, ein Markt mit einem Vicariat im Decanat St. Johann, unter der Vogtey des Stiftes zu Wicheling , welche den Pfarrer zu präscntiren hat. St. Martin, ein Dorf mit einem Vikariat im Decanat Kirchberg, unter der Vogtey des Stiftes zu St. Florian, welche zugleich den Pfarrer zu präsenttren hat. NMHl, M Fluß, von welchem, wie schon ge¬ sagt worden, bas Viertel den Nahmen hat» Derselbe theilt sich in die große und kleine Mühl. Die große Mühl hat ihre Quell« in dem in der Herrschaft Ranarteb geleacnen Pleckensteinerwald. Ihr Lauf ist von Nord- Z 24 o-ü-M-k«, west nach Süden, und vermischt sich bey der sogenannten unteren Mühl mit der Donau. Die Orte, welche an diesen Fluß grenzen, find am nördlichen Ufer: das Stift Schlä¬ gel, welches von dem Ursprünge dieses Flus¬ ses bey 537 Ilelixione Omkolics) zu verwenden. Allein der Graf stiftete im Jahre 1678 Dominica¬ ner, übergab ihnen die vorstehenden 6 v Gulden, ßsammt dem bestandenen Schulge¬ bäude, mit dieser Verbindlichkeit, sechs Kna¬ ben von seiner Herrschaft in den Humanio» ren und Musik stets zu unterrichten. Zugleich erklärte er diese Alumnen fähig, nach vol¬ lendeten Humanitäsclassen, j»r Fortsetzung der höheren Schulen in die beträchtliche von ihm in Wien gemachte Stiftung treten zu können. Das Alumnat ist nun erloschen, und bekömmt jeder Stipendist jährlich roo fl. auf die Hand. Narn, ein Fluß, der sich in den oberen und unteren theilet. Der erste kömmt aus dem nordöstlich gelegenen Greinbcrgcrwalde, fließt südwärts nach Weissenbach, Zellhof, Berg, Baumgartenberg, und fällt bey Eitzendorf in die Donau. Die untere Narn nimmt ih¬ ren kauf an den gegen das untcrenserische Viertel ob dem Mannhartsberg grenzenden Köntgswald , ihr Lauf ist ostwestwärts, und vermischt sich dem Fellhof gegen über mit der obern Narn. Bey Vaumgartenberg theilt sich dieser Fluß in zwey Arme, nähmlich in den östlichen und westlichen. Der erstere bcgiebt sich unterhalb Eitzendorf in die Do¬ nau, und der andere fließt nach Mittenkir- chc, und vermischt sich bey Eitzendorf mit dem östlichen Arm. An diesem Flusse wurde V55 eine Holzschwemme angelegt, auf wel¬ cher das Brennholz aus den Rutensteiner- Kreuzer - und Greinbergerwaldunaen , welche alle ein Eigenthum des Grafen Rudolph Sa- laburg sind, nach der Donau gcflösset wird. L l 5 Narn, 5 zg Narn, ein Pfarrdorf, am Flusse gleiches Rah¬ mens, unter der Vogtey der Herrschaft Stey- ercck, im Decanat Wartberg. Nsumarkt, ein Markt, mit einem Vicariat, unter der Vogtey der Herrschaft Haus, im Decanat Freystatt. Ein zeitlicher Dechant zu Freysiatt hat den Pfarrer zu präscntiren. Sr. Nicolaus, ein Markt, mit einem Vicariat,, unterhalb Struben, unter der Vogtey der Herrschaft Waldhausen, im Decanat Pab» neukirche. Ottenheim, ein Markt, mit einem Schlosse, und Vicariat, gegen die Donau gelegen. Die Pfarre steht unter der Vogtey des Stif¬ tes Wilhering, welche auch den Pfarrer zu präsentiren hat, und gehört ins Decanat Kirchberg. Diese Herrschaft haben gegen bas Ende des täten Jahrhunderts die zwey oberenserischen Herrenstände an sich gekauft, und die Einkünfte zur Unterhaltung des in dem Landhause zu Linz errichteten evangeli¬ schen Lycäum , und zu Stipendien für Jüng¬ linge , deren Zahl im Jahre 1600 auf 12 be¬ stimmet worden, gewidmet. In der Folge wurde die Herrschaft den Jesuiten in Linz in so weit cingcräumt, als dieselben sich mit dem Unterricht der studierenden Jugend abgaben» In dem ersten Jahrzehent des i/tcn Jahr¬ hunderts hat Heinrich Horstauer, oberen¬ serischer Landschufts - Wundarzt, und Bürger zu Ottenheim, in Folge seiner letzten Wil- l-nsmeynung, datirt Ottenheim am zehnten Jäner I6o8 eine bürgerliche Schule in dem Markte für die Jugend evangelisch lutheri¬ scher Religion, zu welcher sich Horstauer be¬ kannt hat, gestiftet, Außer dieser Schute 539 hat er zur besseren Unterhaltung eines Pre¬ digers seiner Religion, in der in: Markte gelegenen Spitaikirche , jährlich fünf und zwanzig Gulden mit dem Bepsatze bestimmt, daß, im Falle kein Prediger bey Lieser Kir¬ che gehalten werden sollte, die vorstehende Summe einem andern evangelischen Prediger in Ottenheim zu widmen wäre; er hat ferner fünf und zwanzig Gulden zur Austheilung auf die Hand für die in diesem Spital (La- zarcth) befindlichen armen Kranken, dann fünf und zwanzig Gulden zur Austheilung für Hausarme, oder durch andere Zufälle verarmte Personen, und zur Erhaltung des Spitalgcbäudes jährlich zehen Gulden ange¬ ordnet. -Aur Besoldung eines tüchtigen evan¬ gelischen Schulmeisters für die vorstehende bürgerliche Schule hat er 200 fl. jährlich bestimmt. Im Falle, daß die Herrschaft Ot° tenheim an Jemand gelangen sollte, welcher die evangelisch lutherische Religion nicht dul¬ den sollte, soll die für den Prediger, und den Schulmeister bestimmte Geldsumme, so wie das ganze Horstaurische Vermögen (das ALmoftngcld für Hausarme, und die Siechen im Lazareth ausgenommen) zu Stipendien für Studierende auf evangelisch lutherischen Schulen verwendet werden. Zur Festhaltung seines letzten Willens hat er die zwcy oberen Politischen Herrenstände als Universalerben eingesetzt. Nach dem von mir einaesehcnen Jnventarium über das sämmtliche Horstau¬ rische Vermögen blieben an reinem Vermögen als ein Etjfkcapiral 40821 Gulden. Das¬ selbe ist bey dem oberenserischcn Landstanb auUegend. 5^ St. Oswald, ein Markt, mit einer Pfarre, nordwärts an der Feistriz, unter der Vogtey des Stiftes zu St. Florian, im Decanat Freystatt. pabneukirche, eine Marktpfarre, oberhalb der Grafschaft Kreuzen, unter landesfürstlicher Vogtey. Zu vem hier gelegenen Decanat ge¬ hören: 's) die' Pfarren Bierbach , Grein, Kreutzen, Licbenau, Pabneukirche, Weißen¬ bach ; l>) die Vicartate Arbing, Dimbach, Königswiese, Mitterkirche, Mönchdorf, St. Nicolaus, Sachsen, St. Thomas, Waldhausen; c) die Lokalcapellaneyen Baumgartenberg, Kaltenberg, Klam. Pfarren, in diesem Viertel sind: Berg, Berg- kirche, Bircrbach, Gallyeukirche, St. Georg an der Gusen, Grein, Gutau, Hellmans- öd, Käfermarkt, Kreutzen, Leonard, Leo- opoldschlag, L-ebenau, Müuzbach, Narn , Pabneukirche, Pregarteu, Rechberg, Rei¬ chenau Rcichenthal, Reinbach, Sandl, Schön¬ au, Schwertbcrg, Steyreck, Tragetn, Ufer, Wartberg, Weirersfeld, Weißenbach, Wind¬ hag , Zell. Perg, (Berg) eine Marktpfarre, unter der Vogtey der Herrschaft Haus , im Decanat Warrberg. Hier wird in großer Menge glasurtes Erdgcschirr verfertigt, und auf dett Wienermärkten häufig abgesetzt. pergkirche , (Bergkirche) ein Pfarrdorf, unter der Vogtey der Herrschaft Baumgartcnberg, im Decanat Wartberg. poftlingbery, eine nordwärts vom Dorf Ufer gelegene Wallfahrtskirche, mit einer Lokal- capcllaney, auf einem hohen Berge, unter der Herrschaft Wildberg, im Decanat Frey- statt. Pier- 541 Pierbach, ein Pfarrdvrf, unter der Vogtey der Herrschaft Rutenstein, im Decanat Pad- ncukirche. ponecken, ein Dorf, oberhalb von Mauthhan- sen. Hier ist eine Manufaktur, in welcher wollene Strümpfe nach Hamburgerart ver¬ fertigt werden. Dieselbe ward vor 26 Jah¬ ren von Norbert Graf Salaburg angelcget; der jetzige Besitzer ist der Großhändler Herr Augustin Glück. pregarren, ei» Pfarrbvrf, im Decanat Wart¬ berg. Rechbery, ein Pfarrdorf, unter der Vogtey der Herrschaft Windhag, im Decanat Wart¬ berg. Reichenau, ein Markt, Schloß, und Pfarre, westnorbwärts an der Grenze des obern Mühlviertels, unter der Vogtey der Herr¬ schaft gleiches Rahmens, im Decanat Frcy- statt. Hier; ist eine Glashütte. Reichenchal, ein Pfarrdorf, im Decanat Frey- statt, unter der Vogtey der Herrschaft Wal- denfels, welche den Pfarrer präsentirt. Reichenstein, ein Dorf, mit einer kokalcapel- laney, im Decanat Wartberg. Reinbach, ein Pfarrbvrf, in der Herrschaft und dem Decanat Freystatt. Ried, ein Dorf mit einem Vicariat, nord¬ wärts von Mautbhausen unter der Vogtey des Stiftes zu St. Florian, welche den Pfarrer zu präsentiren hat. Rohrbach, «in Pfarrdorf, unter der Vogtey des Stiftes zu Schlögek, welches den Pfar¬ rer zu präsentiren hat. Sach- Sachsen , ein Dorf mit einem Vieariak am'Flusse Narn bey Eitzendorf, im Decanat Pabncu-- kirche, unter der Dogrey der Herrschaft Waid¬ hausen, welche den Pfarrvicar präsentirt. Sandl, ein Pfarrdorf, nordostwärts von Frcy- statt gegen den Reichensteincrwald, unter der Vogtey der Herrschaft, im Decanat Freystatt, welche den Pfarrer präsentirt. SarbUny, ein Fluß, dessen Lauf von Norden nach Süden ist, und bey Sarblingstcin in die Donau fällt. Schenkenfeld, ein Markt mit einem Vicariat unter der Vogtey der Herrschaft und Deca¬ nat Freystatt. Ein zeitlicher Dechant in Frey¬ siatt präsentirt den Pfarrer. Schönau, ein Pfarrdorf , unter der Vogtey der Herrschaft Rutenstein , im Decanat Wart¬ berg. Schöneben, eine Glashütte , nordostwärts ge¬ gen den Reichensteincrwald, in der Pfarre Liebenau. GchvoerrberF, ein Schloß, Markt, und Pfar¬ re am Fluße Aist , im Decanat Wartberg« Von dieser Herrschaft ist Graf Gundakar Thürheinc Besitzer. StcpereL, eine Privatstadt, mit einer Pfarre gegen die Donau , im Decanat Freystatt« Die Pfarre ist landessürstlich. und von der Herrschaft ist das Gräfliche Weißenwvlfische Haus Besitzer. Strudel, (Strom). Die Donau, von der Stadt Grein abwärts, ist zwischen rauhen felsig' ten Bergen eingcschlossen, und fließt bis zwo sogenauntenRabenstein, imLande unter derEn» gelegen, in einer Rinnsale. Das nordwärts gelegene Ufer gehört zum Lande ob, und da» L4Z südliche zum Lande unter der Ens. Bey dem Rabenstcin theilt sich der Strom in zwei) Seitenarme. Derjenige, welcher sich links dehnt, führt den Nahmen Strudel, und der andere wird der Hößgang genannt. Die In¬ sel welche zwischen dem Strudel, und dem Hößgang gelegen, hat den Nahmen Wörth (Werder). Ihre Länge wird gegen vierhundert und die Breite gegen zwcyhundert Wiener- klafter berechnet. Etwas dem Strudel ab¬ wärts kömmt das auf einem steilen Felsen gelegene alte Schloß Werfenstcin entgegen; am Fuße dieses Felsens, längst der Donau, ist der Markt Strudel gelegen. Unterhalb des Hößgangs , am südlichen Ufer, zeigt sich auf einem Felsen, Hausstein genannt, ein alter Thurm, der noch jetzt mit einer klaf- tcrdicken Mauer umgeben ist. Diesem Thurm liegt jenseit der Donau über , auf dem Fel¬ sen Langenstein, ein ähnlicher Thurm. Im Jahre 1776 sind einige Mauern von dem Thurm Hausstein, und im Jahr 17L0 einige von dem Thurm Werfenstcin abgetragen wor¬ den. Der Werder, das ist, die Insel, wel¬ che zwischen dem Strudel, und dem Hoß- gang ihre Lage hat, besteht an der südli¬ chen Seite aus einem Sandhaufen, gegen Norden zeigen sich ungeheure Steinklippcn, südlich auf einem hohen Felsen das sogenann¬ te Wörthschloß und ein steinernes Kreuz. Die wittere Anhöhe dieser Insel hat tragbare Aecker und Wiesen, wvbey sich ein Bauern¬ hof befindet. Der Strudel nimmt fast gleich da, wo sich die Donau theilt, seinen An¬ fang, und besteht nicht in einzelnen schma, len Felsen, sondern durchaus in einem fel¬ sig- 544 sigten Bette, bey .klarem Wasser erscheinen diese Felsenspitzen kugelförmig. Die Felsen» stücke, welche der Schiffahrt besonders ge¬ fährlich wurden, waren: die Maißenkugcl, Markkugel, Wolfskugcl. Ueber dieMaißen- kugel, welche in der Mitte des Strudels liegt, müßen alle Schiffe, die abwärts den Lauf nehmen , und über die WolfSkugel, wel¬ che nordwärts von der Maißenkugcl ihre La¬ ge hat, fahren die Schiffe , die aufwärts den Weg nehmen. Zur Zeit, da das Wasser stark anlämt, können die Schiffe dem Stru¬ del auswetchen, da damah's die Fahrt durch den Hößgang geschieht. Doch diesen Weg nehmen nur die kleinen, nicht schwer bela^ denen Schiffe. Für 'die Schiffe gegen den Strom geht der Pferdsteig , wenn das Was¬ ser hoch steht, bey Jps angefangen, unun¬ terbrochen, bis zu der, der Stadt Grein, gegen über gelegenen Wiese. Bey kleinerem Wasser aber müssen die Zugpferde drey Mahl über die Donau geführt werden. Der erste Uebergang ist bey dem Hausstein, wo sich der Hufschlag von Langenstein nach dem Markt Strudel zieht , hier ist der 2te Uebergang nach dein Werder, von da zieht sich der Huf¬ schlag südlich, und hier ist über den Höß- gang der dritte Uebergang, nach dem Ra¬ denstein, wo sich der Hufschlag nachderWie- se dehnt» Man theilt den Strudel in drey Rinnfale; die erstere strömt an das nördli¬ che Ufer und wird das Wtldwaffcr genannt; die dieser gegen über gelegene Rinnsal har den Nahmen: Strudel, und die mittere, wirb Wildriß genannt. Bey großem Wasser ge¬ hen die von oben kommenden Schiffe schnell über Z4Z Ner den Strom fort; bey kleinerem hinge¬ gen hat man für die Fahrt eine aus den drei) vorstehenden Rinnsalen zu wählen. Die gewöhnliche Fahrtstrasse ist der Strudel. Nach Verschiedenheit der Höhe des Wassers beträgt die Breite der Fahrt hier bey sieben Klaf¬ ter. So fürchterlich diese Fahrt anschcint, so hat dieselbe doch viel Reizendes; und ich habe immer mit ungemeinem Vergnügen die¬ se Fahrt gemacht. Das Jahr 1777 hat sich an vielen verunglückten Schiffen auf diesem Wege besonders ausgezeichnet , daher die höchstselige Monarchinn Marie Therefie im October des eben genannten Jahrs der Na- vigationsdirektion den Befehl gab, die Fahrt des Strudels, mit Zuziehung der in dieser Gegend befindlichen Schiffmeistcr , und des Salzbefördcrers in Eng Hagen , zu untersu¬ chen. und Mittel zur Abhülfe in Vorschlag zu bringen. Mit dem ersten November 1777 nahm die Untersuchung den Anfang , und der Schluß fiel einstimmig auf die Sprengung jener Felsen, welche die Fahrt am gefährlich¬ sten gemacht haben. Im Monath Decem¬ ber' des eben genannten Jahrs 1777 fing die Arbeit an; am ersten wurde die Wolfskugel, dann die Maißkugel, und zwar jede um zwey Schuh niedriger gemacht. Die Hebung der übrigen Felsen , darunter einige, als die Marktkugel, Dreyspitze rc. ganz gesprengt worden sind, wurde nach Zeie und Umstän¬ den fortgesetzt, und die ganze Arbeit ist im Jahre 1781 vollendet worden. Die Strudcl» felsen sind hart, einförmig, und brechen i» grossen Stücken, die bey ^0 bis 70 Zentuer an Gewicht haben. Die Felsenstücke werden Lrster Lttnd. M m Z46 zum Geflechte des Granits gerechnet. Nä¬ here Nachricht von den, auf dem Strudel in den Jahren 1777 bis mit 1781 von dcr k. k. Navigationsdircction vorgenommenenArbci- ten, gibt das Werk, welches im Jahr 1781 mit von Kurzböckischen Schriftewans Licht getreten kst. Außer diesem Werke hat man noch sechs Kupferplatten, welche thcils die Lage des Strudels und Wirbels; theils die Felsen, welche ganz gesprengct, und welche niedriger gemacht worden sind, verstellen- Die erste Platte hak Hr. Länderer, und die übrigen fünfe Hr. Mannsfcld gestochen. St. Thomas, ein Markt mit einem Vicariat, nordwärts von Clam, unter der Vogtey der Herrschaft Waldhaufen, im Decanat Pab« neukieche. Trauern, oder Tragwcin,eine Markpfarrc.nord» wärts von Echwertberg , im Decanat Pabneu» kirche, unter der Vogtey der Herrschaft Schwertberg, welche den Pfarrer zu präsen- ttren har. Ufer, im gemeinen Leben Urfahr, ein jenscit von Linz über der Donau gelegenes Pfarr¬ dorf, unter der Vogtey der Herrschaft Wild¬ berg im Decanat Freystatt. Hirr ist über die Donau eine große lange Brücke geschla¬ gen , welche dte Kouimunication zwischen Linz und dein Mühlviertel unterhält. Von hier geht die Kommercialstrasse durch das Dorf Ufer nach Galincukirche , Neumarkt, Freystatt, und von da nach Böhmen. Die ganze Länge der Strasse vom Ufer bis an die Grenze Böhmens beträgt 29,076 Klafter und ihre Breite r8 Schuh und 4 bis 6 Zoll. Die ganze Strasse ist mit Schotter, und Bruch- Z 47 uchsteinen eingeschlagen. Man hat auf die¬ ser Straffe 12 Brücken zu passiren; darun¬ ter sind fünf gemauerte; die übrigen sind von Holze. Die längste ist die GallNeukir- chcn hölzerne Brücke; sie hält in der Länge i l Klafter und in der Breite 2 Klafter 2 Schuhe. vicariate sind: Allerheiligen , Arbing, Dimbach, St. Georg am Waid , Grünbach, Hirsch- hach, Königswiesen, Laßbcrg, Magdalene, Mauthhauseu, Mitterkuche, Mönchktrche , Neumarkt, St. Nicolaus . St. Oswald, Rieb, Sachsen , Schenkcnfeld , St. Thomas, Waldhausen, Windham Waldaist , s. A-st. waldbury, ein Dorf mit einer Lokalcapella- ney , unter der Herrschaft Waldenfels, im De¬ kanat Freystatt. Waldhaufen, ein Markt mit einem Vicartat im Decanat Pabnenkirche an der Garbling, nordwärts von St. Nicolaus, unter der Vog- tey gleiches Rahmens. Das hier gelegene, und im Jahr 1144 gestiftete katerancn fische Chorherrenstift St. Augustins ist mit dem Stifte zu St. Florian vereinigt. wartbery, ein Dorf und Pfaerdecanat unter der Vogtey der Herrschaft Haus. Zu dem hier gelegenen Decanat gehören: a) die Pfarren Berg , Bergkirche, Leonard, Münzbach, Nam, Pregarten, Rechberg , Schönau, Schwcrt- berg , Tragein, Wartberg, Wcidenftlb , Wind» Hag und Zell; b) das Vicariat Allerheiligen, und c) die Lokalcapcllancyen Hilgenberg, Kättsdorf, Rcichenstein. Weidenfeld, eine Marktpfarrc, an der Wald- «ist , gegen das uncereNserische Viertel o4 Mm« 548 ' dem Mannharrsberg grenzend, unter der Vogkey der Herrschaft Brixcnthal, im De¬ kanat Wartberg. Wei-ibery, ein Schloß und Herrschaft, an der Feistritz. Von der Zelkingischen Familie kam die Herrschaft au die Gräfliche Thürhei- ,Nische Familie. Im Schlosse befindet sich ein ansehnliches Archiv, in welchem für die vaterländische Geschichte merkwürdige Schrif¬ ten verwahret werden. Der jetzige Besitzer dieser Herrschaft Herr Christoph Graf von Thürheim, ist als ein Beförderer der Lite¬ ratur und des Nützlichen bekannt. Weissenbach, eine Marktpfarre, gegen den Kä- nigwiesenwald, unter der Dogtey der Herr« schäft Rutenstcin gelegen, im Decanat Pab- ncukirche. wrldberg, ein auf einem rauhen Felsen zwi¬ schen Kirchschlag, und dem Hasclgraben, nordwärts gelegenes Schloß, wovon das Gräfliche Starhembcrgische Haus Besitzer ist« Die hier gelegene beträchtliche Waldung ist ein Aufenthalt des Schwarzwildes in grosser Menge. Windhag, ein Schloß, und Pfarre, bei) Münz« bach, im Dccanat Wartbcrg. Das hier gele¬ gene Nonnenkloster des h-Dominik (vom sei. Graf Wtndhag gestiftcr) ist erloschen , und in dem ehemaligen Klostergcbäude wohnen meh¬ rere Exnonnen rusammen unter einem Dache und Heerd. Windhay, (Ober Windhag) ein Dorf mit ei¬ nem Vieariat im Decanat und Vogtey der Herrschaft Freystatt. Wirbel ist die zweyre merkwürdige Gegend, welche die Donaufahrt im Lande ob der Ens qe- 549 gefährlich macht. Der Wirbel liegt unter¬ halb des Marktes Struden, gerade zwischen Langenstein und Hausstein. Gcgenschwall von dem Wirbel, welcher sich von dem Ha¬ senohr (Eck des Markts Struden) bis zuin Langenstein erstreckt, nennt man den Freud« Hof. Wenn die Donau groß ist, kann man, mittels des Luegs, auch dem Wirbel aus« weichen. Der Lnegkanal ist unter dem Höß- gang am Hausstsin gclcgen. Große und schwer beladene Schiffe können , auch bey großemWasser , den Lnegkanal nie passiren, oh¬ ne sich der Gefahr auszusctzcn, an dem Haus- stein zu scheidern, weil der Strom gewaltig dahin zieht. Zell , bey Zellhof, eine Marktpfarre, oberhalb Schwertberg, unter der Vogtey der Herr« schäft Brannteck , im Decanar Wartberg. Anzeige der Besitzer der im Innviertel gelegenen Städte, Märkte, und Hofmärke, im Jahre 1779. Landesfürst. Derselbe besitzt die Städte Braunau und Schärding; die Märkte: Aitheim, Matkighofen, Mauecktrche, Ried, und die Hofmark Ettenau. Aham, ( Graf Joseph Eustach ) die Hofmärke Geinberg , und Neuhaus, beyde im Gerichte Mauerkirche gelegen. ArmannvberF, ( Freyherr Joseph von, ) die - Hofmark Vrettenried, im Gerichte Schär¬ ding , und den adelichen Sitz Grstnau im Ge¬ richte Maurrkirche. , M M A Bau- Z5-- ZZauern, (zwey) vormahls unter dem Gerich¬ te Wald jn Bayern gelegen : den Edelsitz : Offenwang, im Gerichte Wildshut. Lrau'.au, ( Stadt) die Hofmark: Forstern, im Gerichte Mauerkirche. Decorsigne , (Freyherr Joseph Thaddäus von) den adelichen Sitz Radlern, im Gerichte Schärding. Fränking, (Graf Joseph von) die Hofmärke: Hagenau, im Gerichte Mauerkirche , Hai- tzing, im Gerichte Schärding ; Stcinkirche, Neudling, und Stern im Gerichte Mauer¬ kirche ; Oberfränking, und Unterfränking im Gesichte Wildshut; ferner die adelichen Si¬ tze: Hub, im Gericht Mauerkirche und Schwei- Sgersreith, im Gerichte Friedburg. «u , (Heinrich) ein Bauer, den Edelsitz: Berg , ober am Berg , im Gerichte Braunau. Zackled, (Freyherr von) den adelichen Sitzt Hachled, im Gerichte Schärding. gackle-, (Carl Edler von) den adelichen Sitz: Tcichstäkt, im Gerichte Fricdvurg. Zacklcd, (Johann Carl Edler von) die adeli¬ chen Sitzer Brunnenthal tznd Wimhub, im Gerichte Mauerkirche. ZaoUrng, (Graf Siegmund Franz) die Hof» märkc: Asbach, Pirath, Polling, Roßbach, und Wasen , dann die adelichen Sitze: Schä- cha, und Ursprung, im Gerichte Mauerkir- gelegen. Ze! rich (Thomas) ein Tauer, den zweyten Edelsitz : Landrichtng , oder Landcrting im Gerichte Braunau. Zaber, (Freyherr Wilhelm Adam) hie Hofi- mark : Bogcnhofen , im Belichte Mauer»? kirche. ' ' ' " ' Lan.- SS» Landrechmyer (Andreas) ein Bauer; den Edel- sitz Ottenhausen, im Gerichte Braunau. Lerchenfeld, (Frcyinn Marie Anne) die Hof¬ märke ; Gunjing, Mayring und Riegarttng, im Gerichte Nied. Lützelburg, (Freyherr Adam Ferdinand) die Hofmark Sunzing, und die adelichen Eitze Jmolkam, und Rämerting , im Gerichte Mau¬ erkirche. Mattiyhofen, (Probstcy) die Hofmark: Oster» nach, im Gerichte Schärding., Michelbayrn (Stift im Salzburgischen ) den adelichen Sitz: Prrwang, im Gerichte Braun» au. Neuburg, (Freyherr von) die Hofmark: Teuf¬ fenbach, im Gerichte Schärding, Se. Nicolastift , im paßauischen Gebiethe: die Hofmark Schildhof, im Gerichte Schär» ding. pafiau , (Domcapitul) die Hofmark : Prameth, im Gerichte Ried. pafiau, (Hochstift,) die Grafschaft Neuburg am Inn; die Hofmärke: Bürrcwang, und Grampelstciu im Gerichte Schärding ; Mörsch: wang im Gerichte Ried; Neurating im Ge¬ richte Mauerkirche; ferner den Lehensitz Hen» hart(Crbrichker davon Caspar Gruber),und den Markt Obenbcrg, im Gerichte Schär¬ ding. Paunrgarten , (Maximilian Graf) die freye Herrschaft Frauenstein, im Gerichte Braun¬ au. Percham, (Carl Graf) den adelichen Sitz Mundenham, im Gerichte Braunau. Vstachner, (Herr von) den adelichen Sitz - Groß- M m 4 schür- ZZ2 fchärgarn mit einem Schlosse, nnd Hacken-, buch im Gerichte Schärding. Pressing, (Graf von) den abelichen Sitz , Hä« ring im Gerichte Braunau. Prielmapr, (Franz Ferdinand) die adclichen Sitze: Ach und Wangcnhausen, im Gerichte Braunau. Ranshofen, (Stift,) die Hofmärke: Ncukir- che, ini Gerichte Braunau , und Nansho» fen, jm Gerichte Maucrkirche. Reichersberg , (Stift,) die Hofmärke: Ort und Reichersberg, im Gerichte Schärding. Riesenfels, (Philipp Frcpherr von) die Hof¬ märke Kalling und Schwend, im Gerichte Schärding. Rosendusch, (Freyinn) die Hofmark Spitzen¬ berg , und den adelicheu Sitz Geretsdorf, im Gerichte Maucrkirche. Schönbrunn , (Maximil an Freiherr von) das Schloß Maktau, im Gerichte Schärding. Schinnaycl, (Andreas) ein Bauer, de» Hal¬ bi II Edel,sitz Mundenham, im Gerichte Braun¬ au. Schott, (Felix vo>o den Cdelsitz Maöbach,iM Gerichte Schärding. Stadler, (Joseph) den Edclsitz Otterfang, im Gerichte Braunau. Stadler (Eva) den 2ten Edclsitz Oberweißau, im Gerichte Friedberg. Stocklnger (Jacob) ein Bauer, den Edclsitz Lanberting, im Gerichte Braunau. Süden (Stift) die Hofmark Süden , im Ge¬ richte Schärding. Tckttenbach zn St. Martin (Jos. Ferd. Graf von) die Hvfmärke Ebcrfchwang, St. Mar¬ ti« § o LZ5 rin , Maurhof, Müring , Voitshsfen, und Obercitzing im Gerichte Nicd; Vünzkirche , Stegharbing , Untcreizing , Uczcnach , und Zell , im Gerichte Schärding ; dann die Veste Finburg, im Gerichte Ried; den adelichcn S>y Wippenham, und Präckcnbcrg im Ge. richte Schärding ; Murau , Riedl Hub, im Ge¬ richte Schärding, und in eben diesem Ge¬ richte die Schlösser, ob und unter Rad;und im Gerichte Ried das verödete Schloß Wecg- leiten. , Taufkirchen, (Maximilian Graf von) da- Schloß Katzenberg , im Gerichte Mauer- kirchc. Taufkirchen , (Gräfinn von) die Hofmark Umb, und den adclichen Sitz Pfaffstättc», im Ge¬ richte Braunau. Taufkirchen (GrafJoseph) die Hofmärkc Aham, Katzenberg und Kirchdorf, im Gerichte Mau» crkirchc; Cllrcchii.g und Gurten im Gerichte Ried. Taxis und Tburn (Max. Graf von) und Ba¬ ron Jmsland zusammen die Hofmark Wilde- nau "und den adclichen Sitz Weissendorf,im Gerichte Mauerkirchc. Torring , (Graf Gronsfeld , August Jos.) die Hofmark Maniling, im Gerichte Mauerkirche, und den adclichen Sitz Erb in Gemeinschaft mit Grafen Preysing , im Gerichte Fried¬ burg. Trotti (Marquis von) die Hofmark Mühlham, im Gerichte Mauerkirche. M m 5 viy- S54 Vitzchom (Jos. und Georg , dann Caspar Achärl) zwey Bauern, einen Thcil desC'del- sitzes Oberweißau , im Gerichte Friedburg. Wahl (Franz Graf von ) die Hofmärke: Au« rolzmunster, Forchtenau und Peterskirche im Gerichte Ried; Hanzing Lanfenbach, Rein» bach, und Rainding , im Gerichte Schär¬ ding ; daö Schloß Hcrbstham , im Gerichte Mauerkirche, bas Vogtcyamt Pättigham, im Gerichte Ried und den Edelßtz Vielsäs» sing, im Gerichte Wilbshut. Znneröstreich, 07-Äk^o S57 (^eMjolis Okarra über üie üermslige Oiö- ces lkinckeilung im I^gnäe Innerötterreicd. Is- cob leck! «ielin. Heraus xexebeu unä 2» Lnüen be^ I. brock! ,Luvlibanä!er in Fi^ien. Illum. Inneröstreich, oder der ostsüdliche Theil des ostreichischen Kreises enthielt vormahls nebst den Hcrzvgthümcrn Stcyermark, Krain, und Kärnten; auch bas Friaul und Istreich; nach der jetzigen politischen Abthcilung aber besteht dieser Landcsbczirk bloß aus den brey Herzogtümern, als aus dem Herzogthum Steyermark, Herzogthum Krain, Herzogthum Kärnten. Der Flächeninhalt sämmtltcher drey Herzogthü- mer beträgt 8»5 Quadrakmeilen. Jnneröstrcich hat mehr Gebirge als Ebene ; die höchsten Gebirge sind gegen Norden; süd¬ westlich sind die Julischen Alpen gelegen. Die Gegend gegen Osten hat die meiste Ebene. Die Berge liefern sehr gutes Eisen, sind reich an Waldungen, und trächtig an Brennholz; sie geben ergiebige Weide für das Vieh; und sind an aromatischen Kräutern gesegnet. Oie Lufr ist nach der Lage der Gegend ver¬ schieden , in einigen Orten rauh, meistens aber ae- LS8 gemässiget, und der Gesundheit 'entsprechend° Die Winde sind heftig, und die Südwinde zie- hen, wie gewöhnlich, nicht selten Wolkenbrüche (Ächlagregcn) nach sich; sie öffnen die unter¬ irdischen Wafferguellen, wodurch schaudervolle Verwüstungen entstehen. Dieser Landesbezirk grenzt gegen Nordes an das Land ob der Ens, gegen Nordost an das Land unter der Ens, gegen Osten an Un¬ gern, gegen Süden an das ungerische Lito¬ rale, gegen Sübwesten an das Friaul, gegen Westen an Tyrol, und gegen Westnord an Salzburg. An Wässern ist dieser Landesbezirk geseg¬ net , darunter die vorzüglichsten sind: die Ens, Mur, Drave, Save, Lavant, Gurk, und die Kulpa. Unter den Seen ist der Cirknitzerfee der bekannteste. Die meisten Flüsse sind schiff¬ bar. Die Ens, Drave, Save, und Kulpa sind als Grenzflüsse bekannt. An Naturproducten, vorzüglich an mine¬ ralischen, ist das Land reichhaltig. Der Korn¬ bau ist sehr ergibtg in der gegen Norden gele¬ genen Gegend; der Weitzenbau hingegen wird am häufigsten gegen Süden und Westen Ze¬ rrieben ; Hafer wird am stärkestcn gegen Sü¬ den gebauet, so wie der türkische WeitzeN) der Htrsebau ist vorzüglich in der westnorbwärts gelegenen Gegend zu Hause; die Obstbaumzucht ist ungemein beträchtlich; die südlichen Gegen¬ den liefern Mandeln, Feigen, Oliven rc. In dem ostsüdlichen Lheile von Inneröstreich hat der Weinbau vorzüglich seinen Sitz' Obst wird aus der Ursache häufig gebauet / da aus demselben viel Most und Essig bereitet wird» Die Tannen « und Fichtenwaldu-ngcN kommen §59 kommen häufig vor; Flachs wird vorzüglich in der südlichen Gegend gebaut, wo zugleich der meiste Hanf erzielet wird, auch Tobak wird in dieser Gegend am meisten gewonnen. Zu den Sträuchern gehören vorzüglich der Speik, En¬ zian , die Wachholder--und Schwarzbecr, aste diese drey Gattungen kommen vorzüglich in der gegen Norden und Nordost gelegenen Gegend vor. Safran ist nur in der südlichen Gegend, in geringer Menge zu finden. Die Pflanzung der Küchengewächse ist sehr beträchtlich. Von den Forstproducten sind zu nennen: Pech, Ter¬ pentin , Harz, und Wagenschmier. Im Thier- reiche ist die Hornviehzucht von einigem Be¬ lange, man hat im Jahre 1779 187,886 Stück Ochsen gezählet; die Schafzucht liegt noch da¬ nieder , besser wird die Kälberzuchk getrieben; Gemsen kommen häufig in den Gebirgen vor; die Pferdezucht ist von keinem besonderen Be¬ lange , man hat ihrer im Jahre 1779 nur 96,8ao Stücke gezählt; sie werden größrentheils im Gebirge erzogen, daher sie gute Bergsteiger sind. An Raubthieren kommen Wildschweine, Füchse , Marder, Iltisse, und Dachse vor; Wölfe sind selten. Im Vögelgcfchlecht ist die zahme Hühnerzucht sehr beträchtlich. Die steyr- märkischen Kapaune sind bekannt. Unter dem wilden Federvieh sind vorzüglich das Rebhuhn, der Auerhahn, Birkhahn re. zu nennen. An Fischen ist der Landesbezirk gesegnet: die Fo¬ relle , der Salveling, und der Huchen werden Mn meisten gesuchet. Im Insectcnreich ist die Seidcncultur noch in der Wiege, und die Bie¬ nenzucht hat größtentheils in der südlichen Ge¬ gend ihren Sitz. Das Mineralreich ist be¬ trächtlich. Dasselbe enthält Salzbergwerke, Z6o (doch wird Salz nicht im Uiberfluße gewonnen) Eisenbergwerke (ungemein ergiebige), Kupfer» bergwerke haben ihren Sitz in der nördlichen und westlichen Gegend, Bleybergwerke (unge¬ mein trächtige); vorzüglich wird in der west¬ lichen Gegend vortrefliches Bley erbeutet; Gold und Silber werden erwas gewonnen. Zu den übrigen mineralischen Produkten, welche mehr und weniger vorkommen, gehören : der Kalk (häufig), Marmor (sehr schöner) , Märgel (bis jetzt selten), Gyps (größtentheils gegen West¬ nord), Granaten, Calcedon, Jaspis, Galmey (in großer Menge) , Vitrioll; Alaun (nicht häufig), Steinkohlen (von einigem Belange). An Gesundbrunnen ist kein Abgang, auch gibt es darunter einige, deren Gebrauch sehr em¬ pfohlen wird. Gegenwärtig folgt eine ta¬ bellarische Uibersicht der Produkte im Mineral¬ reiche. Na- A6r Naturprodncte im Mineralreich. 62z o— s6z §64 Stahl. . Stahlstein. . Steinbruch. Steinkohlen. Tafelschiefer. Talk. Talkstein. Thon. Thonschiefer. Torf. Tufstekn. Walkererde. o Wasserbley. Wasserkies. Wismukh. Wurfstein. Zinnober. Jementkupfer. . Steyermark. . Kärnten. . Steyermark. > Steyermark. . Steyermark. . Steyermark. . Krain. .i Steyermark. . Krain. . Steyermark. . Steyermark. . Krain. . Steyermark. . Steyermark. . Kärnten. . Steyermark. . Krain. . Kärnten. . Krain. . Steyermark. . Kärnten. Die Einwohner theilcn sich in Slaven uN» Teutsche; der ersteren Zahl ist die stärkst^ und sind vorzüglich in der südwestlichen u"d westlichen Gegend angesessen , doch versteht sie» "«c von dem gemeinen Mann; denn der Adel ick größtenkheils von teutschem U ftrunge. Die ganze Volksmenge beläuft stev aus i,5^O,voo Seelen; es kommen daher eine Ouabralmetlc i,yoo Seelen. Hier folge" die Kirchenltsten von Innerüstreich, Z6Z Gebohrne -- Gestorbene — Getrauete ^784' 52,961 — 46,908 — 12,387 Paar. r?8;. 52,933 — 45,675 — 10,517 — 1786. 49,753 — 4>,i?6 — 11,267 — ^787- 4^ — §^ ' 92 — 11,024 — Sum.204,4^l— 199,572 — 45,19z. Bringt man vorstehende Tobten mit den Gebohrnen in Vergleich , so zeigt sich binnen 4 Jahren an Gebohrnen ein Uiberschuß von 4,760 Köpfen. In den Jährest 1784 und 1787 ga¬ ben die Geburten 7,547 uneheliche Kinder; protestantische Kinder wurden erzeugt 1,242, Und 270 Ehen geschloffen, darunter waren 6r von der herrschenden und protestantischen Re¬ ligion. Unter der vorstehenden Volksmenge, Und den Kirchenlisten ist die Miliz nicht mirbe- griffen. Der Milizstand belief sich über 4002 Seelen. Die keutsche Sprache ist die herrschende, doch auf dem offenen Lande mehr die slavifche Sprache, wenigstens ist st« da , wo noch ein großer Thcil der Slaven angesessen ist, im Schwünge. In dem ganzen Landesbezirke sind 51 Städ¬ te, 157 Märkte, 10,320 Dörfer, und 870 Schlösser vorhanden. Ganz Jnneröstreich wird in zehen Kreise, Und diese in 80 Hauptwerbbezirke und Fov Kirch¬ spiele einqetheilt. Zur Handhabung der politischen Angelegen¬ heiten hat nun jedes Herzogthum seine eigene Landcsstelle wieder; für Steyermark ist der Sitz des Guberniunr zu Grätz; für Krain zu Lay- vnch, und für Kärnten zu Klagenfurth. Im ge- N n z gen- §66' genwärtkgen Jahr erhielten die Stände i« Steyermark wiedereinen Landeshauptmann, i«. der Person des Carl Grafen von 'Brenner. Hie ständische Verfassung iss nun wieder auf dem Fuße, wie solche unter der Regierung Marien Lheresiens stand» Don dem Bürgei,- ssande sitzen nun auch (so vormahls nicht war), Deputate bey dem ständischen Ausschüße, unddem verordneter-Collegium zuGrätz- An ganz Inner-' össreich waren 1790 1,0 Kreisämter, zwey Ban- calgefällenadminisirationen , welche seit dem Jahre 1785 bestehen, eine hat ihren Sitz zu Grätz, und die andere in Laybach; hierzu ge¬ hören z Hauptzollämter, 8 Dancalgefästenin- spectorate, 5 Hauptlegstätre, z Legstätte, ist Äommercialgrenzzollämter, und 28 Grenzzoll- ümlcr; ferner bestanden drey Taback - und Skämpelgcfällcnadn.inistrationen , das Salz- oberamt zu Aussee; das Münzamt, zwey Pfandämter, zwey Lottokammern, die Police!- oberdirection. Zyr Handhabung der Justitz hat Inner' Hstreich sein eigenes Appellationsgerich t, zwcy Landrcchte, Eine adeliche Justitzadministratioü, 3 landesfürstliche Banngerichte, 7 Bcrggcrich- rc, und 4 Bergger,ichlösnbstikutiönen. Unter den Berggerichten ist auch jenes in Adria ge¬ legen, begriffen. Zu den veimischtcn Behör¬ den gehören die Magistratsgerichtr, deren 218/ darunter 51 städtische sind, gezählt werden,/ ynd Grundgerichte. Der Oberpostamtsverwal- tungen sind g. Im Jahre 1788 waren M ganz Anneröstreich ü8 beeidete Sssvocaten , dann -8 landständische Leibärzte, darunter drey Pro» w«Mct waren. ' - ' Unter 567 Unter den Kunstproducken dieses Landesbe- lirkes nehmen die Arbeiten in Eisen den ersten Platz ein, da dieselben eine große Menge von Menschen beschäftigen, und sährlich mehr als eine Million Gulden in Umlauf bringen» Es werden über io> Eisenhämmer gezählt. Außer dem Stangcneisen werden tu großer Menge Nägel, Sensen, Sicheln, Messer, Bleche, Draht, Gewehre, rc. verfertigt , wozu noch die Erzeugung des sogenannten Brescianstayls zu rechnen ist; ferner sind zu nennen: zwey Messlngfabriken, die Verfertigung der Ku.- pferwaaren, als r Glocken , Küchengcschirr, Tischleuchter, Biegeletsen, ic. eine Bleyweiß» fabrik, Tobackfabrik, Salpeterplantagen, die Fabricirung der Löpfergeschirre, darunter sich die Stetngefchirre vorzüglich auszeichnen, eine Glaswaarenfabrik ; der Glashütten meines Wissens werden 6 gezählt, die Pulvermühlen, so wie die Papiermühlen haben größtenthcils ihren Sitz in dem nordöstlich u Juneröstrcich; ferner kommen zu nennen: die Brantweindren- nerey , und die beträchtliche Bereitung des Mostes. Im Thierrciche zeichnet sich hie Ledcrbe- reitnng, vorzüglich in dem südlichen Theile die¬ ses LandesbezirkeS aus, dann die ansehnliche Tuchmanufacrur in Klagenfstrth; die Kattun- manufactur in Grätz. Im Pflanzenreich sind die Leinwaudwanrenmanufactur, und die Holz- waarenfabricatur am bekanntesten; beyde be- trächtliche Nassrungszweige sind vorzüglich in dem südlichen Theile dieses Landesbezirkeü an¬ gesessen. Hier folgt eine tabellarische Uibe» sicht der vorzüglichsten Kunstproducte Irneröst- keichs. N st 4 Run st- M Runsiprotuete. Z6h Die Vergleichung der Naturprodukte mit den Kunstproducten JnnerZsireichs führet uns auf die Einfuhr - und Ausfuhrartikel dieses Landesbezirkes. Zu den Einfuhrartikeln gehö¬ ren vielt Produkte, als: Getreide, Wolle, Hornvieh , Kupfer , Dein , ( diese Artikel kommen größtcnthcils aus Ungern) Salz, (aus Bayern) GlaS, Spiegel, Leinwand, -Luch, Musselin , Kattune, Mollenzcuge, ^/'den- Vogaren, Spitze , Galanrericnsaaren, oucn» Nu; strümpft. strümpfe, Hüte; alle diese Artikel in großes Meng?, größtentheils aus dem Lande ob und unter der Ens, und Tyrol. Zu den südli¬ chen Früchten, deren Einfuhr nicht minder be¬ trächtlich ist, gehören: Ocl, Gewürz, Wachs, Honig, Seide, Kaffee, Zucker, Limonien, Mandeln, Reis, Apothekerwaaren, re. Un¬ ter den Ausfuhrartikeln stehen die Eisenwaaren oben an, diesen folgen Bleyweiß, Tuch, Lein- waaren, Holzwaaren, Töpfergeschirre, Glas- waaren , Kattun, Hornvieh seinige Ochsen nach Wien) Kapaune, Vitriol, Alaun, Gal- mey, Kupfer, Leder, Schmalz, Butter, und Käse, -Wachs, Strohbüte. Nur ein oberfläch¬ licher Vergleich vorstehender Einfuhrwaaren mit den Ausfnhrwaarcn, zeigt hinreichend, daß Jnneröstreich im Ganzen sowohl die Bilanz des Geldes, als des Vortheils gegen die übri¬ gen Erblande wider sich hat. In Rücksicht der fremden Staaten verliert es die Geldbilanz, behauptet aber die Bilanz des Vortheils. Der ostsüdliche und südliche Theil dieses Landesbe¬ zirkes behauptet in der Handlung noch den grö߬ ten Gewinn. In Rücksicht der fremden Länder sicht Jnneröstreich vorzüglich mit Italien, der Tückey, Rußland, und Frankreich in Verkehr. Unter den Erblonden hat dasselbe den größten Verkehr mit Ungern, dem Laude unter und ob der Ens, und mit Tyrol. Bey Ungern hat Jnneröstreich den Activhandel für sich. Der Waarendurchzug ist beträchtlich, und kömmt den Strassengewerben sehr gut zu statten. Der Strasseubau ist im guten Stande. Jn- neröstreich hat eigentlich drey Hauptkommer» cialstrassen, die eine dehnt sich von Norden nach Süden, und beträgt in der Länge 229,02s Klafter, Z7? Klafter, die andere von Nordost nach Osten, enthält in der Länge iZ8,ooo Klafter, und die dritte von Norden nach Westen ist 468,coo Klafter lang. In ganz Jnneröstreich werden 64 Postäw.rcr gezählt. Von den einzelnen Hauptstrassen, Und ihrer Beschaffenheit wird hey sedem Lande insbesondere gehandelt. Des stärkeste Woarenzug, vorzüglich in Rücksicht der Durchfuhrwaaren ist aus der Straffe pon Süden nach Norden. Die christliche Lehr« nahm in diesem kan- hesbezirke im siebente» Jahrhundert ihren An¬ fang. Ganz Jnneröstreich bekennt sich rur rö¬ misch katholischen Kirche; die Lehre Luthers fand im iHten Jahrhundert Eingang, und et¬ was mehr als der?Qte Theil der Einwohner bekennt sich zur protestantischen Kirche, die vorzüglich iiy westnördlichen Theile von Jnner¬ östreich ihren Sitz hat. Der Superintendent derselben ist, wie gesagt worden , in Wien angesessen. In Rücksicht der römisch katholi¬ schen Kirche hat Jnneröstreich zwcy Erzbischöfe, nähmlich einen inländischen, welcher in dem südlichen Theile des Landes residirt, und einen fremden in her Person eines zeitlichen Erzbi- schofes zu Salzburg; der erstere hat vier, und der andere vier Suffragane unter sich. Der Kirchspreogel des letzteren fängt westwärts an der Grenze von Tyrol an, und begreift den ganzen nördlichen und östlichen Theil in sich r kurz , hie erzbischöfliche salzburgische Diöccs enthält 5 Theile von Jnneröstreich in sich. Der vierte, das ist der südliche Theil dieses Landes- hezirkes, hat seinen eigenen inländischen Erz¬ bischof. Die Nonnenklöster , bis auf jene,, welche sich dem Unterrichte der Jugend, und S72 Klöster Krankenpflege widmen , sind alle erloschen. I« ganz Innerästreich hat dec teutsche Ritteror¬ den sechs Kommenthurcye». Hier folgt eine tabellarische Uibersichc des Regularclerus« Rlosterstand. * B. bedeutet bestehende, und E. erloschene. 573 574 «---M--» Zum Unterrichte der Jugend' bestehe» bretz Lycäen, und so viel Gymnasien, orey Nor¬ malschulen, drey öffentliche Bibliotheken. Bey jeder Pfarre steht eine Trivialschule. Oec Orden der Nonnen zu St. Uršule hält Mäd¬ chenschule. Zur Unterstützung der debürf-igen Ju¬ gend sind einige Stipendiatsstiftungen, doch nicht von besonderem Belange , vorhanden. Im Jahre 177Y hak Jnneröstreich zo einge- bohrne Schriftsteller gezählet, Zur Handhabung der Miltzairgelegenhei- ten besteht ein GeiieralmilizcommaNdo, dessen Geschäfte sich auch über Friaul, Jstreich, und Tyrol verbreiten. Demselben sind untergeord¬ net: das Arftlleriezeugawt, das Oberkriegs- commissariat, und das Verpflegamt, welchem 9 Filialämter zugctheilt sind. Das Oberkriegs- commissariat besteht aus Einem Oberkriegscom» miffär, Feldkriegscommissär, 2 Commiffari- atsofficieren, und Prakticanten. Zür Hand¬ habung der MUiftulljtzsachen besteht das §uäi- LiuM mrlitsie mixtuM, und das Stabsaudiro» rtaramt, welchem letzteren ein Generalauditor- kieutenant vorgesetzt ist. In ganz Jnneröst- reich liegen 5 Regimenter, sie nennen sich: Tburn , Lattermann, Tercy, D'Alton, und Strasoldo; dann ein Grettadierbatallion. Die Besorgung des Stiftung - und Armen» wesens geschieht nach dem für alle Erblande hestehcnden System. Im December 1784 Nahm das Gräfliche Buquoische Armeninstikuk in Jn- neröstreich seinen Anfangs Von Bescyaffenheit dieses Instituts und fernem Fortgang können im politischen Codex die Artikel: ArmenfUnd > «nd Armeuinstitüt nachgrlesen werden» Alpha» S7S Alphabetisches Verzeichnis bet im Erzher- zoythum Oestreich yelegenen Dekanate , Ep- Posituren, Lokalcapellaneyen , Pfarren , und Vicariate. S-üüW^O 576 Ar- Z77 7^- Z7S cs-Mü-N Dr°vinz. ten-^ BaUmgartenverg, Lok- Baura, Vicariak. Bayrbach, Pfarre. Bchamberg, Pfarre. Berg, Pfarre. Berg, Pfarre. BergauLokalcapellan. Bergkirche, Pfarre. Et. Bernard , Lokal. Bernardsrhal,Pfarre. Bernek , Pfarre. Derlholdsdorf, Pfar. Biedermannsdorf, Pf. Biberbach, Pfarre. Birnbach, Pfarre. Birnbaum, Pfarre. Bisamb^rg, Pfarre. Bisamherg, Decanak. Bischofstättcn/Pfarre. Blankenstein, Lokale«. Gündenmarkk, Pfarr. Vlumau, Pfarre. Sk. Blut, Lokaleap, Bockfiüß, Pfarre. Böckstall, Pfarre. Bodensee, Lokaleap. Böheimkirche, Pfarre. Böhmischkrnk, Pfarre. Brannt, Pfarre. Brannt, Pfarre. Brannt, Pfarre. Brauna», Pfarre. Braunsdorf, Pfarre. S7y Breikenbach, Pfarr. Brettenbach, Pfarr. Breirenfurt, Lokalcap. Breitrnsee, Lokalcap. Breitenstätten,Pfarre. Breitenwcida, Pfarre. Brici, Lokalcap« Brodersdorf, Pfarre. Brornberg, Pfarre« Bruck, Pfarre. Brunn, Pfarre. Brunn, Pfarre. Brunn, s.MariaBrun. Brunnkirche,Lokalcap. Buch, Pfarre. Buchbach, Lokaleap. Buchenau, Vicar. Buchhcim, Schloße. Buchenstube. Lvkalca. Buchktrche, Pfarre. Buchkirche, Pfarre. Bulka, Decanat. Bulkau, Pfarre. Burg, Pfarre. Burkcrsoorf, Pfarre. Burgschleinitz, Pfarre. Burgstall, Pfacre. Buscheldorf, Deeanat. Christkinde!, Loka'.cap ^horherren, Lokalcap. Ct Christoph, Pfarre, ^-lam, Lokalcap. 58c» 581 V' o 3 E is. L84 Eibenstein, Pfarre Eibeschal, Pfarre. Eichambrunn, Pfarre. Eiclktrche , Lvkalcap. kisgarn, Pfarre. Eijing Lokalcapell. Elenh/ Pfarre, Els, Pfarre. Elsarn - Lokalcapell. Emmersdorf, Pfarre. Engeiszell, Pfarre. Engelstätten, Pfarre, Engenbrunn, Vlcar. Ens, Decanat. Enzenkirche , Pfarre. Enzersdorf, Pfarre. Enzersdorf. Lokale. Enzersdorf, Pfarre. Enzersdorf, Pfarre. Enzersdorf, s. Groß Enzersdorf. Epping, Expositu«, Erdberg. Pfarre. Erlaf, Lokalcapellan. Eriafloster, Pfarre. Einstb'unn , Pfarre. Einsthof, Pfarre. Eschenau, Afarre. Eßling, Lokalcapell. Esternberg, decanat Exoosituren , im Expostturen, im L3z 5«4 Freikchling , Pkarre. F- eu.,sv rz , Lokale. Fre»evdorf, Pfarre, ^eeystatt , Äecanat. Frseodurq , Pfarre. Friedcr^dach, Pfarre. Füllmannsbach, Lük. Furth, Pfarre. Furkh, Pfarre. Ga c» , Pkarre. Gafflenz, Pfarre. Galnfahren, Pfarre. Gallbrunn , Pfarre. Gallnenkirche, Pfarre. Gallkpath, Pfarre. Gaming , Pfarre. Gawpern , Pfarre. Gansbach, Pfarre. Gars, Pfarre. Ga/sten, Pfarre. G -svotrshofen, Dee. Gastern , Pfarre. Gonnersdorf, Pfarre. Gaureärsch . Pfarre. Geboiisklrche , Die. Gelnberq. Pfarre. St. Georg, Pfarre. St. Georg, Pfarre. St. Georg , Lokale. St. Georg, Pfarre. St. Georg, Lokale. St. Georg, Pfarre. Sk. Georg, Pfarre. Et. Georg am Wald, Vicariat- St. Georg, Vicariat. St. Georg, Pfarre. Geras, Pfarre. Gerasdorf, Pfarre. Gerasdorf, Pfarre. Geretsberg, Pfarre. Gerolding , Pfarre. Gersthof, Lokalcapel. Gerungs , Decanat. Gfall, Pfarre. Geyersbcrg, Lokale. Gilgenberg, Pfarre. Ginseldorf, Lokale. Gißhübcl, Lokale. Gleink, Pfarre. Gloclnttz, Pfarre. Gmünd, Pfarre. Gmunden, Lecanat. s. am Ende dieser Tabelle. Gnadendorf, Pfarre. Gobelsbcrg, Pfarre. Goclendorf , Lokale. Geisern , Pfarre. Goldwerth, Vicariat, Göllersdorf, Pfarre. Göpfritz, Lokalcapel. Gosa, Pfarre. ZSZ 586 587 Hg- §88 ZS9 5yo 0T-W--N 59! Ischl, ZY2 5<)3 583 _.7-« ? Langau, S9S ZhL y-W-'O ! o-k-W^-c- S97 P p 3 Mark, 6-8 Mayrs- 59Y P p 4 Mol n , 6c: c» st o-r-'W^ 6 i 62A Ober 6?I Ot< 6^4 P saft 6oZ Pit,- o6ü Na»- 628 O-TüM-T-o 6oy üio s—M-D 6n sri- Qq 2 6l2 Simerlng , Eimonsfeld, Pfarre. Sindelburg, Pfarre. Sipachzell, Dicariat. Eittendorf , Lokale. Eitzendorf, Pfarre. Sivering, Pfarre. Eonnberg, Lokale. Sonntagsberg , Pf. Sost,Lokalcapellaney. Epannberg , Pfarre. Epeiftndorf , Lokale. Spital, Pfarre. Spital, s. am Ende dieser Tabelle. Spitz, Decanat. Staats, Pfarre. Skaatsberg, Decanat. Stadtl Enzersdorf, s. Groß Enzersdorf. Ctammersdorf, Pf. Stapfenreut, s. am Ende dieser Tabelle. Etäkteldorf, Pfarre. Stätten, Pfarre. Stätzendorf, Lokale. Stein, Pfarre. Stein an Kirche, Pf. Stein an Kirche , eine Markrpfarre, (lies ein Markt mit einer Expofitnr. 6iz Sich Las- 6t§ Qq 4 Unter 6l6 Vich- o-7-^53^ o 617 Q q 5 Wart- 6i8 Wels, Provinz. Landes viertU. >S.ci: ttn «zahl Weng, Pfarre. Wenzersdorf, Lokale. Wernstein, Vicariat. Wetzetsdorf, Lokale. Wetzelsdorf , Lokale. Weyer, Pfarre. Weycreck, Vicariat. Wienerherl erg, Pf. Wieselburg, Pfarre. Wicsmatt. Pfarre. Wilder Dürrenbach, Pfarre. Wilhemsburg, Deca. Wilhering, Vicariat. Et. Willibald, Pfar. Wimsbach, Pfarre. Windischsteig, Pfarre Windischgarstcn, Vic. Windhag, Pfarre. Windhag, Pfarre. Minvhag, Pfarre. Winklarn, Pfarre. Witzelsdvif, Pfarre. Wo.'fsbach, Pfarre. Wolfern, Viear. St. Wolfgang, Vic. St. Wolfgang, Pf. Wolfsek, Lokalcapcl. Wolfsthal, Pfarre. Wolfpassing, Pf«re. L. o. d.E., L. u. d.E. L. o. d.E. L. u d.E ! L. o. d.E. - - - L- v. d.E - , - L. o. d.E. L.u. d^E. L. o. d. E. L. u. d.E. L. o. d.E. L. u. d.'E. L. v. d.E. , L. u. d.E. r.o.d.E. L- u.d.E. - * - J. V 516 U. M. Z87 I D. 5-6 U. M. r87 U. M. 387 L. V. 495 H. N. 4-75 U. W. zoO O. M. kl. WvAaz U. M. 387 O. W-^zo H. V.1475 J/ V.'516 T. V. 496 O- M. z;6 T. D. 496 O. W. ?ZO M V. 548 M. V. 548 O. W. U. M. U. W. V H. D. O. M. H. V. U. W. 3Z2 388 ZI 496 -75 356 475 323 U. M. Z88 Wlo 62S 6^i Zusätze und Berichtigungen. Seite Auroltsmünster, s. ... 541 Lachfurth , ein Dorf bey der Leuthamit einer Lokalcapcllaney im Decanat Haimburg, im Lande unter der Ens im Viertel U. Wienerwald. Bierbach, s. Picrbach ... 54» Böckstall, ein Markt mit einer Pfarre am Weidenfluß, im Decanat St. Os¬ wald , im L. u. d. E. im V. O. M. Buchklrche , Seite 579 Zeile rz von unken lies Lokalcapcllaney statt Pfarre. Lurgkirche, eine Lokalcapcllaney im De¬ canat Äsbach im L. 0. d. E. im I. V. Ebersdorf, s. . . . . , Ag; Egendorf, s. . . ... zc-s 622 Seite St. Egid,s. ...» . zc>8 Eigen , oder Aigen, s. . . . 520 Enzesfeld, s. 251 Enzesfeld , s. . . . . . ZÜ2 E-rposlturen im Lande ob dcr Ens im Hausruckviertel sind: St. Agathe, At- tersee , Aurach, Kematen, Kemating , Neukirche an Wald , Oftering , Stein an Kirche, St. Thomas. Zischamend, Decanat im Lande lr. d. E; im V. U. W. Zu diesem Decanat gehö¬ ren : a) die Pfarren Ebersdorf, Elend, Enzersdorf, Fischamend, Gallsbrunn, Mannswörth , St. Margarethe am Moos , Rauhenwart, Schwadorf, Schwechat, Wienerherberg; b) die Lokalcapellaneyen, Ebergäffing und Zwöifaxing. Zischarr, s »255 Grünbach, s. . . . . . zgg Gmunden , Seite 481 Z. 15 nach Paßau, lies. Zu dem Decanat in Gmunden gehö¬ ren : a) die Pfarren Altmünster, Gmunden, Goiftrn, Gosa, Halistatt, Ischl , Lambath , Laufen , Traun- kirchc ; b) die Lokalcapellaney Ort und c^) die E^rposituren AUsdorf, Neu¬ kirche in der Ptehau, und Pjesdorf. ^errenals, s. . . . . . 26a ^erzogendocf, eine Lokalcapellaney im De¬ canat St. Johann im M. V. im L. 0. d. E. Holenburg, s. . . , . . Guttenberg, s. . . . . . 26z Jmmendorf, s. .... Zü- Iulbnch, s. 62A Raitenberg, eine Lokalcapellaney , im Deca- nar Pabneukirche, im M. V. im L- o. d. E. Berte Lasten, s. .... ZiH Rirchberg, s. 36g- Rirchbery, Seite 522 Zeile 20 nach Kirchberg sind die Pfarren, Vicariate, und Ex- posituren zu setzen , »reiche Zeile 5 un¬ ter dem Worte Klein Zeil vorkommen. Rirchdorf, s. 482 Klein Zell, s. oben Kirchberg. Klein Zell, s. 2^5 Laach, s. 26^ LPenstein, s. . . . . . 484 Lun; , s. 317 Mannswörch (Mannswerdter) ein Pfarrdorf, an der Donau im Decanat F'sscha- mend, im Lande u. d. E. im V. U. W. Gt. Marie, ein Pfarrdorf, im Decanat Ens, im. k- 0. d. E. im Traunviertel. St. Martin , s. . . . . . 404 Meidling, s. 276 Merkasdorf, Mcrkcrsdorf, ein Pfarrdorf;«» der mährischen Grenze, im Decanat am Michäisberg, im L. u. d. E, im V. tt. M. Moosbach; s. . . . » , 507 Neuhaus, s. 278 Neuhof, s. . . : . . 528 Neumarkt, s. Nonndorf, Seite 347 nach Lokalcapellaney lies im Decanat Eggenburg. Neustift, ein Pfarrdorf, am Gebirge, im De¬ canat Klosterneuburg im L. n. d. E. im V. U. W. Ober 624 2-ÄS^c- Seite Ober Nonudorf(Seike 602) ist wegzulassen. Oberndorf, s. ... . . 347 St. Pantaleon, s. . . . . Z20 Petronell, s. . . . . . 2gr Pfaffenschlag, s.347 pleismg,s..349 Reifenmarkt, Lokalcapcllaney . . 285 Ruft, s.3-4 Schönbach s..35^ Siernmg , f. - - » . » 489 Spital , Seite 4 Zeile 8 nach Windischgärten, lies: zu demDccanat in Spital gehören: (a die Pfarren , InnerStoder, Kirch¬ dorf,, Vorder Skoder, Wartbcrg ; b) die Vieariate Frauenstein, St. Pan¬ kratz und Windischgarsten. Stapfenreuth, Seite 384 Zeile 7 bis mit n wird so geändert : Stapfenrcut ein Markt, mit einem Schloß, und einer Lokalcapcllanev an der Grenze von Un¬ gern , im Decanat am Marchfeld gegen die Donau. Stelzendotf, s. .... 326 Stepr, S. 402 Z. 7 von unten nach Steyermark: lies: Zu demDccanat in Steyergehören a) die Pfarren Aschach , Gaflenz, Gar¬ sten , Groß Raming , Grstnburg , Lcon- stcin, Losenstein, Neustift, Pfarrkir¬ che , Steinbach, Steyr, Tannstätten- St. Ulrich, Unter Ternberg, Waldt, neukirche, Wey-r: b) das Vicaria, Sierntng , c) die Lokalcapellaneyen e Adelwang , und Christkinde!; d) di. Exposituren Hall. und Nieder Robr kauftirche, s. .... 51s Thal- 625 Thalheim, Seite 49z Zeile nach Dechants lies. Zu dem hiesigen Decanatgehö¬ ren:«) die Pfarren Gschwend, b) die Vicariate Baura , Ebcrstallzell , Grün- au, Kirchham , St. Konrad, Krems- münsicr, Laakirche, Lindach, Potten- bach , Ried, Roikfen, Sipachzell, Stein an Kirche , Steinhaus , Lhalheim, Vichtwang,Vorchdorf, und Wimsbach. Thernbery, s. .... 49z St. Veit, s. . - . . . 527 Vicariate, im Lande unter der Ens sind die¬ se , als: a) im Viertel unter Mann¬ hartsberg : Ameis , Engenbrunn, Grafensulz, Riegendorf, Lraunfeld. Viehdorf, s..Z2-- waldenstein, ein Pfarrdorf, im Decanat Wei- tra, im L. u. d. E. im V. U. M. werlpersbach s. .... 291 Weikersdorf, s. .... 292 Weinhaus, ein Dorf mit einer Lokalcapcsta- ney, zwischen Währing und Pötzleins- dorf, im Decanat Klosterneuburg , im L. u. d. E. im V. U. W. weißkirchc, s. . . . . . zzcr Wolkenstein, eine Pfarre im Decanat Egen¬ burg im',L« u. d. C. im.V. O. M. Wultenöorf, s..Z88 Zelkiny, eine Pfarre im Decanat Melk imV. u. d. E. im V. O. W. W. * Auch die in dem Lande ob der Ens befind¬ liche unadcliche Geistlichkeit wurde in Fol¬ ge Hofd. vom 14 April 1791 nach den De- canaten, folgende« Magistraten in Civilsa- chen untergeordnet, als: im Hausruckvier- tel, dem Magistrat zu Linz, die dastge« Erster Band R r Pfar- 626 Pfarren, und das Decanat Wetzenk irche; 2- dem Magistrat zu Wels : die Decanate Frankemarkt, Et. Georg am Attergey, Gaspoltshof, Schwanenstatt, und Wels; im Traunviertel, dem Magistrat zu Ens das dastge Decanat; 2) dem Magistrat zu Steycr das dastge Decanat; z) dem Ma¬ gistrat zu Gmunden, das dastge Decanat und die Decanate Spital am Pyrn, und Thalheim; im Innviertel, dem Magistrat zu Ried, das dastge Decanat nebst den De- canaten Alkheim , und Asbach , 2) dem Ma¬ gistrat zu Schärding die Decanate Arn¬ dorf , Estcnberg,unb Reichersberg ,z) dem Magistrat zu Braunau ,die Decanate, Bü¬ scheldorf, Osterunething, und Raushofen, im Mühlviertel dem Magistrat zu Frey- statt, das dastge Decanat, nebst dem De¬ canat Wartberg2) dem Magistrat zu Rohr¬ bach die Decanate St. Johann, Kirchberg, und Sarlcinsbach. ; z) dem Magistrat zu Grein das Decanat Pabncukirche. Seite r; Zeile ry lies: f) das Gebieth Aqui- leja, und lösche diese Worte in der Zeile ar. Seite 17 Zeile r r von unten, anstatt 58 lies 69 , dann 9 für 8n nach griechische ist hiuzusetzen : Summarische Ueberficht der Erz -- und Bischöfe in den sämmt- lich östreichischen Staaten. a) Römisch katholische Geistlichkeit: 1) vom lateinischen Ritus. in Lohmen: r*) Erzbischof, zu Prag , dessen Suffragane sind der Gl- 627 Bischof zu Lcutmeritz. Bischof zu Königinngrätz , NNd Bischof zu Budweiß. in Dalmatien. Bischof zu Zeng, s. Kolotscha. in Galicien. 2) Erzbischof zu Lemberg, ressen Suffragane sind / der Bischof zu Pezemisl, und Bischof zu Tarnow. in Rarnten. der Bischof zu Gurk. der Bischof zu Lavant. * Beyde Bischöfe sind Suffragane des Erz¬ bischofs zu Salzburg. in Rrain. z) Erzbischof zu Laybach dessen Suffragane sind der. Bischof zu Trieur Bischof zu Como Bischof zu Görz Bischof zu Triest. in Rroatien. Bischof zu Agram; s. Kolotscha. im Lande ob der Ens. Bischof zu Linz , Sussragan des Rr 2 4) 628 4) Erzbischofs in Wien, dessen Suffragan noch ist der Bischof zu St. Pölten in -er Lombardie. 5) Erzbischof zu Mayland, dessen Suffragane sind der Bischof zu Cremona Bischof zu Lobt unmittelbare Bischöfe Bischof zu Mantua Bischof zu Pavia. in Mähren. 6) Erzbischof zu Olmütz, dessen Suffragan ist der Bischof zu Brünn. in den Niederlanden. 7) Erzbischof zu Mechel n dessen Suffragane sind der Bischof zu Antwerpen Bischof zu Gent Bischof zu Brügge Bischof zu Ipern Bischof zu Ruremonde Bischol zu Ooornik Bischof zu Namur. * Die j'vey letzteren Bischöfe sind Suffragane des Erzbise ofö zu Cambrai. in Siebenbürgen. Bischof zu Hermannstadt , s. Erzbi¬ schof zu Koiotfcha. in S'.rmien. Bischof zu Diakowor, s. in Ungern Erzbischof zu Aolorscha. in m Steiermark. Bischof zu Seckau, Sitz zu Grätz- Bischof zu Leoben. * Bcyde Bischöfe find Suffragane des Erz¬ bischofs zu Salzburg. in Triest. s. oben Krain. Das Bißthum Triest hat Joseph II. im Jahr 1787 aufgeho¬ ben , und dasselbe nach Gradišča verle¬ get,unter der gegenwärtige» Regierung aber wurde daöTriesterBißthum wieder hergestellet , und der Sitz des Bi¬ schofs zu Gradišča nach Görz verlegt. Zum ersten Bischof von Triest ernann¬ ten Se. Maj. mittels Hofdek- von 20. Jäner 1791 den Herrn Siegmund Gra¬ fen von Hohenwart (geb. zu Gerlach- stetn in Ober Krain am 2. May 1732.) in Unyern. t) Erzbischof zu Gran , dessen Suffragane sind: Bischof zu Erlau Bischof zu Fünfkirchen Bischof zu Neusvhl Bischof zu Neutra Bischof zu Naab Bischof zu Rosenau Bischof zu Stein am Anger Bischof zu Skuhlweißenburg Bischof zu Matzen Bischof zu Wesprcm Bischof zu Zips Rrr ») 6Z2 9) Erzbischof zu Kolotscha, dessen Suffiagan sid der Bischof zu Agram, in Kroatien. Bischof zu Diakowar in Syrmicn. Bischof zu Csanad. Bischof zu HcrmannstadL in Sieben? bürgen. in den Vorlanden. Bif^ofzu Costanz. b) vom griechischen Ritus. in Galicien. Bischof zu Lemberg. Bischof zu Przemisl. *) Beyde Bischöfe sind Suffragane desErj' bifchofs zu Koiotfcha. in Kroatien. Bischof;» Kreutz , Suffragan des Erz« bifchofs zu Gran. in Siebenbürgen. Bijchof zu Foaarns, Suffragan des Erzbischofs zu Gran. in Ungern. Bischof zu Großwardciu Bischof zu Munkatsch. * Beyde Suffragane des Erzbischofs zu Gran» g) vom armenischen Ritus. io) Erzbischof zu Lemberg. Nicht «nicke griechische Kirche. in 6z r in Ungern. n) Erzbischof zu Carlowiz, Hessen Suffragane sind, der Bischof zu Arad. Bischof zu Vaks (Neusaz). Bischof zu Karlstadt, in Kroatien. Bischof zu Klusch, in Siebenbürgen. Bischof zu Temeswar. Bischof zu Werschetz. Bischof zu Ofen. Bischof zu Czernowitz in der Bucowine. Außer diesen inländischen Bischöfen sind folgende fremde Erz -und Bischöfe in Be¬ sitz einiger Diöcesanrcchte in den östreichi- sehen Staaten. Die Römerzahl deutet auf den Band hes geographischen Hand¬ buches. Chnrf. zu Trier. V. 2te Abth. Erzbischofzu Cambrai V. 2te Abth. Erzbischof zu Salzburg II. Bischof zu Augsburg II. Bischof zu Basel II. Bischof zu Brixcn II. Bischof zu Chiemsee II. Bischof zu Chur II. Bischof zu Feltrc II. Bischof zu Freysingen II. Bischof zu Lüttich, V. ste Abtheil. Bischof zu Münster V. ste Abtheil. Bischof zu Padna II. Bischof zu Regensburg III. Bischof zu Trient II. Bischof zu Verona II. R r 4 Sei» bZ2 Q-7W—O Seite 21. Zwischen 177z und 1780 kömmt zu sichen r 1779 erhält bas Haus Oest¬ reich einen Theil von Ober Bayern, und vereinigt ihn unter dem 'Namen Innviertel mit dem Lande ob der Ens. Seite 22. Zeile z von unten lies 6 für 5. Seite 72. Zeile 5 lies 59 für 60. Seite 34. Z. 4 von nuten l. Leopold I. (1704) statt Carl VI. Seite z; Zeile 17 anstatt 5 lies 4, dann Fei¬ le 20 anstatt i lies z, und ferner Zei¬ le 27 lies 1 für Z. Seite ZZ Zeile 3 von unten anstatt 18 lies 17 und Zeile 2 lies z für 2. Seite 42 Zeile 4 4 von unken vor der Zeile zur Besorgung ist einzuschalten: Im May 1791 waren bey der ganzen k. k. Armee. Obr. —Obst—Maj. —Sum. a) bey derInfankerie 65 — 78 —- 14z — 286 bey den Infan te- riegrenzregimen- tcrn . . 23 — 20— '9 — 82 Summe der Infan- tericsiabsofficicre 88 — 98 — 182 — Z68 r) bey der Cavalle- rie . . Z9 — Z2 — Zi — 152 si)bey den 3 Batail¬ lonen , als Pon¬ toniers, Tschaiki- sten und Artikle- riefisclierVatail- lons . . .-4 — 5— 5 «) 6zz Obr.— Obst.— Maj-—Sum. e) bey 7 Korps 7 — n — 35 — 51 k) bey den 4 Ka¬ vallerieregimen¬ tern . . . Z — Z — lv — 16 z) bey der Tarni- sonarttllerte.-6—7 — rz d ) Generalquar- licrstab. 3 — 2—4 — 9 Summe sämmtli- cher Stabsoffu ciere. 140 — 150 — 324 — 618 Seite 91 Zeile 14, nach dem Worte bestimmt , lies.' Nach der bekannten Joscphini- uischen Grundausmcssung beträgt der Flächeninhalt 2,869,838 Joch, 506 Klafter. Seite 92 Zeile 5 anstatt Prachiner lieS Bud- weißer Kreis,. Seite 120 Zeile 8, lies: gegenwärtig folgen einige Gesetze, welche unmittelbar das Land unter der Ens angehen: 1741 May 16. Ziegeläfen-Inhaber, und deren aufgestellte Ziegel-Versilberer, dann die auf dem Wasser mit rauhen und geschliffenen so¬ genannten Lebbrucker Platcnsteinen nach Wien kommenden Händler haben den hierauf ge¬ setzten Anschlag ohnwcigerlich zu entrichten. 1742 Fcbr. 21. Gefangene sollen den Burg¬ platz nicht mehr kehren, mithin eine andere Veranstaltung mit ihnen porgckehret werden. Rrz ,742 6Z4 1742 Mal) 2l. Abstellung der Ablösung des großen und kleinen Geschützes bey den in den Vorstädten Wiens gewöhnlichen Frohnlcich- namsproceffionen. 1742 Jury I. Erhöhung der Wegmäuthe zu Forkisiclrvng der Stadt Wien, daher von jedem in Gütern und beschwerten Wägen be¬ spannten Roß, oder anderem Zugvieh 4 kr; hingegen von allem anderen ringen Zugvieh 2 kr. abzunehmcn ist , jedoch mit Freyias- sung der Hof-Bothschafter und Gesandter fremder Mächten - Wägen, dann Mil'tär- Jägcrey - Vorspann , Wirkhschasts - Zug, ansonsten aber bey den Landschranken be- nanntlich zu Fisch am End , Schwadorf, Himberg, H02 au, Neudorf, Ried, Sto- chcrau, Leigerstorf, Grafendorf, Ulrichskir- cpe, und Wolkerstorf ebenmäßig für ein an schweren Güter - Wagen bespanntes Vieh 4 kr., von dem ringen Reit-und anderen le¬ digen Vieh i kr. 2 Pfennig, von einem Roboth-Vieh g Pfennig zu bezahlen, dann zu Glocknitz als einer doppelten Mauthsta- tion aber nebst der Gebühr pr. 4 kr. von je¬ dem über die ösireichische Grenze herein- kommend-in Gütern und schweren Zug be¬ spannten Vieh gleichfalls 4 kr, für das in ringen Wägen bespannte, oder ledig hinaus und herein über die Grenzen gehende Vieh z k-'. zu entrichten. 1742 N 'b. 6, alle in das Publicum einschla- geub. Gedichte und Gesänge sollen ohne von der N. Oe. Regierung erhaltene Appro¬ bation mcht zu.n Druck befördert werden. 1742 o—W^o 6^ 1742 Nov. 6. die Versetzung des Trödelmarkts außerdem Karner-Thor senseit der steincr- Nell Brücke betreffend. 174z Ang. 22. Wein -- und Vierhäuser sind über die gewöhnliche Zett nicht offen zu las¬ sen, noch weniger eine Musik zu gestatten, im Widrigen wider die Uibertreter mit aller Schärfe verfahren werden soll. 1744 Marz 14. daß das auf der hiesigen Stätte durch das Wasser hinwcggcrissene an Ver¬ schiedenen Orten angefchwcmmtc Brücken-und Bauholz zu höchst bedürftiger Herstellung der Brücken , gegen Ersetzung der -Auffangs-- Ge¬ bühr ganz ohnweigcrlich zurückgestelier wer¬ den solle. 1744 April i6- die Abstellung der in den Klö¬ stern , Herrschaftshäusern, auch Königlichen Gebäuden und Basteyhänsern treibenden Wein - und Vierschanke, und zwar für das erste Mahl bcy izoo st. Strafe, das zweyte Mabl aber bey noch empfindlicher ^vimsci- verlron betreffend. 1744 Sept. 19. in Betreff der abzuschaffendctt sämmklichcn Französischen Unterthemen mann- und weiblichen Geschlechts, auch in Frie¬ denszeiten. 1745^ Marz 12. Offener Befehl, kraft dessen die g oh'nberechkigten Mäukhe zu kunden- burg, Alt Ruppersdorf, und in der Alt¬ stadt Rötz abqeschaffet, hingegen die Herr¬ schaft Falkenstcin und Laa bey dem Genuß der Mäuthe zu Traisenhofen , Schwein¬ burg, Ottenthal, Laa, Neudorf, und Wal- jeshofen, nach Ausweiß der Leopoldintfchcn ' Vcc- 6z6 v-.-W^o Vsckigalsorbnung vom ry. December 1667, welche bey jeder Station in auekentics for- mn öffentlich anzuschlaqcn ist, geschüyet, ba- bcy aber erjagter Herrschaft Falkcnstrin und Laa die in erwähnter Vectigals Ordnung vorgesehene Weg - und Straffen- Reparation mit Nachdruck aufcrleget, und eingebunden werden solle. ,745 July z. In Betreff der von dem Joseph Christoph Küfner des inneren Raths und Senior zu Klosterneuburg an dem Bielach- Fluß errichteten Holzschwemme, und der bey sich ergebenden Entfremdung für jedes Scheit Holz ausgemeßenen Strafe pr. z ff. 174? July 15. Den sämmrlichen Landgerichts' Inhabern, und derenselben Verwaltern wird aufgekragen, die monathlichen Visitationen mit mehrerem Eifer, und Verläßlichkeit vor- zunchmen. 1747 Sept. 16. Die bey der bevorstehenden Abreise Ihrer Königs. Majestät nach Frank- furt, Aufstellung eines ansehnlichen Colle» g-ums von den geheimen und deputirten Herren Räthen betreffend. ,746 März 2?. Die wirklich Kaiserlich - gehei¬ me Herren Reichshofräthe und Reichs -- Fis¬ kal , dann einige Kaisers. Titnlar - Reicks- Hofräihe, wie auch die Kaisers, geheime Reichshofrathscanzelleyverwandte sind nebst den Mauth - Zoll - und Postbefreyungen , auch von Entrichtung des Pferdzolls bey den Linien in Wien befteyet. 1746 July 4. Dem Obrist-Spielgrafenamt ist wider die renitente Brüder der St. Nicolat- Bru» 637 Bruderschaft, zu Einbringung des zu erle¬ genden Jahrschillings, oder auch wider die Unbefugte mit Freyheiten nicht versehene va- gircnde Musicanten alle hüifliche Hand, Key Ivo fl. Strafe, zu leisten , auch allenfalls mit der Arrctirung vorzugehcn. 1746 Nov. 16. die dem Banco angcheyden Streit¬ sachen sind vermög Stadt - Lanco Institnrj Vom Jahr 1705 bcy der hierzu eigens cum Oervßgkione omvium Inlkauriarnm bestellten Justiz - Bauco-Devutation zu entscheiden. 1746 Nov. 26. Stärk- und Haarpuder sollen nicht mehr aus Weitzen, sondern aus Erd¬ äpfeln erzeuget werden. 1747 Febr. 22. Die Erhebung des Kaiser!. König!. General - Knegs - Commissariats zu einem wirklichen Hofmittel betreffend. 1747 März 8- Das der Orientalischen Com¬ pagnie verliehene Privilegium aufdic Cattun- Fabriquc zu Schwechat wird auf 8 Jahre eptendirek. »747 July rg. Normale i) jene, welche bis heutigen Dato ein bürgerliches Gewerbe, oder das Meisterrecht schon an sich gebracht, sollen zur Dürgcrspflicht unbedenklich gelassen, füh- rohin aber und 2) die sogenannte bürgerliche Kammerhändel an keinen, der nicht in den Königs. Erbländern gebohren, veräußert, widrigens dasKauf-Geschäft, die Ceffion , oder kibergabe ungültig sind; desgleichen z) es in Ansehung der bürgerl Handlungen bey den in Sachen ergangenen Resolutionen, und sonderlich bey dem, daß keine auslän¬ dische Lehrjunge anzvnehmen. und bey vor¬ fallenden HandlungS - Aperturen auf die Erb- lau- 6z8 landeskinder alle billige Reflexion zu machen sey , gänzlich verbleiben, und 4) von den Meister-und Bürgerrechten der zunftmässigen Handwerker, auch anderer Professionen und Kunstarbeiten niemand ausgeschlossen, da¬ hingegen resxeftu der Ausländer , vor Ertheilung des Bürgerrechts, die Vorstel¬ lung nach Hoe gemachet, und hierüber die allerhöchste Resolution erwartet werden solle. 1747 July 14. Alle geistliche Stifte undsämmt» liche Grundbücher sollen unverlängt die Spe- cification der vorhin 1nb s>eoxoläo zuwider der den 20. Octob. 1629 emanirten Resolu¬ tion ohne landesfürstl. Consens an sich ge¬ brachten Immobilien ediren, im widrigen bey Erfahrung derley Grundstücken solche als ein Commissum eingezogen, und die verschwei¬ gende Grundbücher exemplarisch bestrafet werden würden. 1747 Aug. 20. Den gesammten 8 Meil. Wegs um hiesige Residenz-Stadt Wien befindlichen Müllermeistern sind die von ihnen selbst ver¬ fertigten und unzimmcntirten falschen Wie¬ ner - Achtel-Mäßereyen abzunehmen, und durch eine Amtsperson zu vertilgen, sie Mül¬ lermeister hingegen die zimmentirte Land- Achtel , und Halb - Achtel von gemeiner Stadt Wien Metzeuleiheramt auf der Mehlgrube käuflich an sich zu bringen anzuweilen,' als als im widrigen selbe nebst einer Leibs-und Gelostrafc mit Entsetz - und Cassirung des Mühlwerks angesehen, und für allezeit für untüchtig erkläret werden würden. 174? Sept. 7. Kraft dessen die in Böhmen als einem Erbverbrüderten Land fabricirte wol¬ len: O-üW^-o 6zc, lene plumbirte Zeuge, den i. April 1748 anzufangen , in die Ocstrcichifchcn Lande, bann die eben allda verfertigende Jir.nwaren auf den allhiesig-n Jahrmärkten zum Ver- kauf zu bringen vernilligct worden. 1747 Nov. i8. Pragmatik , vermag welcher nach der Norma vom 9. Oct. 17 5 keine Herr¬ schaft inner den Linien, noch außer densel¬ ben nächst angelegenen Orten einen an sei¬ ne» Grund häuslich niedergelassenen, und das Haus mit Rüchen bis an seinen Lod be¬ sitzenden Bürger zu einem «»gelobten Unler- than anzunehmc» anderst berechtiget sey, als wenn solcher chehin des Bürgerrechts ent¬ lassen worden, 'im widrigen Falle aber die Personal - jurmäiÄion in vim, wie auch auf sei» Absterben die Abhandlung dem Stadtrath zugehörig seye, und bcy dieser Norina hat es noch ferner sein Verbleiben, also auch die brhaußten Unterthatien von erwähnten Herrschaften, je und allemal unter die Herr¬ schaft, wohin ihre Behausung dienstbar, in t'erluLaliblls, und mit der Abhandlung ge¬ hören sollen, es wäre dann, daß sie sich mit ihrer Familie durch io Jahre nach über¬ kommener Behausung, ohne Unterbrach auf einem anderen Grund aufgchaltcn hätten, maßen in rechtlicher Erwägung, daß durch zehcnjährige« Aufenthalt das Domioiliuin contrahiret werde, anbey eine solche Herr¬ schaft, welche einen behausten Unrerthan, zur Bewohnung durch io Jahre nicht anhaltet, entweder einer großen Nachläßigkcit zu be¬ schuldigen , oder von selber, daß sie sich ih¬ rer Gerechtsame frcywillig begeben wolle, Mit billigem Grund zu muchmaffcn sep. 1749 1749 April 9. Girrende, vermög welcher den gesammten Weinsiecken - Händlern aufgetra- gen wird, das Tausend Weinsteckcn inner den Linien pr. 2 fl 18 kr., außer denselben aber das Tausend pr. 2 fl. 12 kr. nach Maß des sogenannten Altvaters in genügsamer Quan¬ tität zu Verschling des Publict anher zu füh¬ ren , im Widrigen die in schlechter und ge¬ ringer Qualität angebrachten Weinstecken auf die dem Werth ginchkommende Satzung her¬ abgesetzt werden würden. 1749 May i2. Die Abänderung der N. Oe. Regierung in das Colle^um in ^udlicis L ?c>1iticis, dann Iustizsachen betr. 1749 Dec. Jnsturction für die Landgerichts-Ver¬ walter in diesem ErzherzogkhumeOestreich unter der EnS, wie sich selbe sowohl bcy den Ge¬ neral-- und parkicular - Visitationen, als auch in Schub - und Versorgung der Armen , Aufhebung der Müssiggehcr, und Hintan¬ haltung ausländischer Vagabunden und Bett¬ ler zu verhalten haben. 1750 Jän. 9. Gedruckter Befehl, Negierung in Publicis solle sich in Hinkunft wie in andern Ländern Repräsentation und Cammer nennen. 1750 Aug. 23. Currcnde. In jenen Städten, wo sich ausgestellte Medici befinden, ist den Apothekern , Badern, Hebammen, und an¬ dern unbefugten Leuten die Praxis meäic» unter empfindlicher Geldstrafe cinzustellen. 1751 März zo. Den Zejsclmauerfuhren wird die Führung der halb - und bedeckten Ca- leschen oder Chaisen eingestcllet, mithin den¬ selben bloß die vorhinnigcn Letterwägen mit einer o— 64, einer Bastdecken gestattet, sie zugleich mik ihrem Fuhrwerk auf die sk origins pracei.- cirtc Strassen über Greiffenstein verweisen werden. r?;r Sept. i.Patent, vermög welchem mitAnfang r. Juni 1752 die gestrichene Stockeraucr Stan- gelmetze von allen Sorten Körner im Kauf und Verkauf für das rechte Maß zu halten , folgbar alle andere Mäfferey bey schwerer Strafe und Konfiscirung der damit abge¬ messenen Früchte vollends abzuschaffen, mit¬ hin dergleichen mit Eisen beschlagene Metzen aus dem Handgrafenamt um die nämlichen Ko¬ sten von 4 st. zu verabfolgen, anbey die durch Vie ersteren zwei) Jahre sonst mit g fl. gesetzte Zimmentirungstaxe auf die Halbscheide pr. i fl. 70 kr. zu mäßigen, folglich auch bey den Städten und Märkten die patcntmäßige Ge¬ bühr pr. r st. go kr. nur mit der Hälfte von 45 kr. abzunehmen, und endlich ein gleiches bey Zimmentirung der halben Metze, Vier¬ tels, und Achtels zu beobachten, und nach Proportion davon zu bezahlen sey. 1752 Jäner Line in Druck herausgegeben« Benachrichtigung von der auf allerhöchste Anordnung in der wienerischen Neustadt er¬ richtenden Milizacademic, und einer Kriegs¬ schule, nächst der Chaostschen Stiftung auf der Leimgrube, mit beygefügter Anmerkung, wie und auf was Weise derley Kinder sowohl von dem in Militär-als andren «delichen in Civtldieusten gestandenen Leitern allda er¬ zogen , und wohin selbe einstens verwendet werden mögen. *75? März ro. Die der zu Schwechat befind¬ lichen associirten Kattonfabrik mit Verein» Erster Land. S s ba- 642 barung der Sassinerfabrik auf weitere io Jahre verliehene und extenbnte Privilegien, auch wie solche, und was Orten die Spin» nereyen zu unterhalten , und was sonst zum allgemeinen Vorschub dienen mag, ge- rrvffenc Vorsehung betreffend. 175^ July 24. Die Anstellung der vier Herren Kreishauptleute im Erzherzogchume Oest¬ reich unter der Ens, und denselben mittels ertheilter Amtsinstruktion in allen in das kndlicum, W. W. Daß zur Verhütung der Vor-- käuflerey der Knoppern auf Ansuchen des Lederhandwerks zu Scheibs, keinem, der die Leder: oder Färberprofession treibenden Hani.- werksmanne, oder der mit k. k. Repräsen¬ tationspässen versehen ist, der Einkauf der Knoppern hier Landes verstärket werden solle. 1759 Dec. 20. Currende an das Kreisamt des V. U. M. D- Das den Jnnsaßen in Korn- neubura , Ittersdorf, Jetelfte, Strebcrs- Ss, dorf 646 dorf, und Leobenbvrf unter scharfer Bestrar fung einzustellende Holzabsiocken in den nahe an Kornncuburg liegenden Auen. l7^z Jänner iy. Currende. Das Nadel-- Fabrik Lerritorium solle in Hinkunft Nadelburgge¬ nannt werden. ^753 Iän. 22. Currende an alle Kreisämter in Betreff des den Krcissubstituten desHer- rcnstandcs vor jenen des Nikterstandes ein¬ geräumten Ranges. 1755 Apr. 12. Currende an alle Kreisämter, mittels weicher die drey Städte Neustadt, Haimburg und Bruck an der Leytha mit allen ihren Fabricaten im ganzen Lande von der Coniumomaut , auch bcy Einführung ihrer in Ungern bauenden Weine nachcr Wie« von dem Illuminations-Aufschläge defreyet seyn sollen. 1755 Juny 7. Currende an das Kreisamt O. M. B. und O. W- W. vermög welcher de» Obrigkeiten die Herstellung der Straßen zur Ablieferung des in den Wäldern befindlichen Holzvorraths bis an die Donau durch ihre Unterthemen gegen Abreichung des benöthig- ten Bruckcnholzcs, oder Pauschen. aufgclra- gen worden. 1765 Jnly y. Currende an die Kreisämter des V. O. W. W. und O. M. B. Die Schiffe meister und Holzhändler sollen durch die be¬ treffenden Beamten zur benöthigtcn Holzablie¬ ferung nach Wien in der frühen Hcrbft- zeit ungehalten werden. /755 Septcmb. 20. gedruckte Verfassung in Be¬ treff der allhier neuaufgerichteten k. k. Mili¬ tärakademie. »755 64?' 1755 Oct. 25. Currende, an das Kreisamt V. U. W- W- in Betreff der Republicirung der von den Stadt -- Markr - und Docfobrig- keiten zur Herbeyfchaffung der bcnöthigten Feuerleitern, und Haken Verhalten sollenden Gemeinden. 1755 Nov. 5. Currende im ganzen Lande Den Unkerthanen soll in Hinkunft ihre Weingär¬ ten und Wiesen wegen des Gewilds. gegen dem jedoch, daß cs dem rothen Wildprät den Einsprung nicht verhindere, zu verzäu- nen, und zu verplanken erlaubet werden. r 755N0V.6. Publicirung der verncuerten Hüt- rcldorfcr Maut-Lariff. 1755 Nov. 2i. Generale, daß für die Witwen der gestorbenen Chrirurgorum , und Bader eine eigene Unterhaltungskassa errichtet > werden solle. 1755 Dec. io. Norm, an gesummte Kreisäm- ter , auf was -Weise das Einfuhr - und Standgeld auf den Jahrmärkten abgenommen werden soll. 1-755 Dec. ig. Currende an das Kreisamt U' 'M. B. und O. W. W. Die Fleischha eker sollen bis zur erfolgenden weiteren t^nolur den Zentner guten rohen Unschlitt nicht hö¬ her , als um 12 st. den Seifensiedern abfol¬ gen lassen. 1756 Juli) Z. Currende. Die in dem V. u. M- befindlichen Gärtner , welche Gesellen und Jungen halten , sind zur Jncorporirung , und vierteljährigen Ladeg.-bühr auzuweisen. 1756 July 21. Currende in Betreff der Ver' Weisung der Bäckeumeisier zu Lilienfeld zur S s 4 In- 648 Jncorporirung in die Viertel - Lad zu St. Pölten; denen von dieser Lade allzuweit ent¬ legenen Bäckenmeistern hingegen mittels Da- hinsendung ihrer Lad - Gebühr bewilligte Ent- übrignng ihrer persönlichen Erscheinung. 1746 July 22. Currende. Der fürstl. Lubomirs- ' kyschcn Herrschaft Neu -! kengbach wird die be¬ rechtigte Vich-uad Wagenmauihvon allerhöch¬ stem Orte bekräftiget. l756 Iuly22. Currende. Mauth-Bestätigung 'der gräflich Halleweilischcn Herrschaft zu Ebenfurth, WampcrsLorf, und Teutschbrv- derstorf. »756 July 22. Dem Stift zu Verriet wird die Mauth zu Drosendorf, Unter Dürrnau und Berneck , dann der Stadt Litfchau be¬ stätigt. 1756 July 22. Mauthbestätigung der Herrschaft Hof an der March, dann der gräflich Trauni- schcn Herrschaft zu Meiffau, wie auch der landesfürstl. Stadt Lao. 1756 Aug. 20. Currende,in Betreffder,der gräff. Koh arischen und gräfl. Kinsk»)schen Herrschaft zu Angern an densMarchflust bewilligten wit¬ teren Pferd - und Vieh - Mauth mittels aus¬ gefertigter Speciäl Mauthtabelle. 5756 Aug. 2i. Currende. Die Schneiderzunft zu kitschau wird der mir landesfürstlichen Pri¬ vilegien versehenen Lade zu Waidhofen vhn- verlängt zngekhcilet. 17^6 Aug. 25. Currende in Betreff der Aus¬ schreibung der zur Viert!-Lad zu Egenburg gehörig gewesten Zimmermeister zu Glau- bendorf, unddcrcn Einverleibung der Biertl- kad zu Crews und Stein. t7z6 Aug. 2Z- Den beydc» Stiften Lilienfeld und Waldhausen seye aller fremder Wcinschank zu o-ü-üM--» Ü49 zu Weinzierl, so wie bey anderen Klöster- Häfen geschehen, einzusteüen. l/56 Sept. i.Incorporirung der Schuhmacher- Meister zu Litschau der nächst gel cgcncn Lade zu Waidhofen. 1756 Sept r. Currende an das D- U. W.W. in Folge deren die den den Gasthäusern an einigen Orten noch vorhandenen Lannen, und andere dergleichen Grün Zeichen alles Ern¬ stes abgcstellet, und an ihren Plah die von Blech grünangcstrichenen gleich einem Kranz zum Ausschank bereits gewidmeten Schank- Zeichen eingeführet, die an dieser außer Acht lassenden Befolgung Thcil habende Beamte, und Richter in die scharfe Verantwortung gezogen werden sollen. 1756 Sept. 8- Generale in Betreff der Be- wendlassnng bey der bisherigen Einbringungs- Art des Oantribuki^nnlis von den in Rück¬ stand verfallenden behausten Untcrthancn, so viel die llebcrländ - Grundstücke betrift, sol? len nach dem Ständischer Seits gemachten Vorschlag nebst der >n dem Patent 1755 be¬ reits gemachten Vorsehung noch insbesonde¬ re die Freyhciks- Obrigkeiten auf vorläufige Requisition den Grundherrn derselben unttr eigener Darfürhaftung die gebührende lkens auf Unkosten des Kelksntisrü zu lei¬ sten verbunden seyn. 1756 Sept. 14. Dem Johann Joseph Dll- ma»r Holzhondlern,unddessen Compagnie wird ein Privilegium zur Errichtung einer Fabrik der Bertholdsgadncrwaare in Lien ertheilt. 1776 Stpt. t8- den Müllern zu Gravcncgg und Hädersdorf wird erlaubt soviel Betreib, als sie vermahlen können, gegen dem jedo» z« S s 5 kau- erkaufen , daß sie von den erkauften Kür» nern weder anderwärts etwas verkaufen, noch einen Handel unter keinerlcy Vorwand bcy schärfcster Verführung treiben. «756 Sept.22. in Betreff der dem Johann Bap¬ tist Freyherrn von Gndenus confirmirten Roß- und Viehmauth zuWaydhofen an der Lheya. 1756 Sept. 2,. in Betreff der gräflichen Har- beggischen Herrschaft Kadolj, und Jnzcrsdorf gleichmäßig bestätigten Privatmauth. 17^8 Sept. 22. In Betref der Privatmauth Bekräftigung der gräflichen Zinzendorfischen Herrschaft zu keoberstorf und St. Veit. 1756 Oct. y die Schustermeister zu Sebenstcin, Glcissenftio, Echeiblingkirchen,Terniz, Sie- ding, und Puchberg sollen aus dec Viertl- Lad zuAspang und Guttenstein, gegen Zurück- gebung der Jncorporirungs-Taxe ausgeschrie» den, und der Viertl-Lad zu Neunkirchen cinverlcibet werden. 175^ Nov. Currende in Betreff zwischen dem Frcymann in Wien, dann dem Waffenmei¬ ster zu Klosterneuburg bey sich begebender Vorfallenheir eines umgestandenen Viehes be- schehene Distrikts - Ausmessung. 1756 Nov, zo. Currende in Betreff der dem Stift Altenburg zuReinprechtspslla , Simons- Herberg , KleinMeißldorf, Ropldorf, Ku-> mering, und Hochsiraß bewilligten, und mit¬ tels einer eigenen Mauthtabelle confirmirten Pferd und Viehmauth. »7)7 Jul» i6. Currende in Betrcff der Gemeinde zuWegicheid wegenAbfoderung eines Kreutzers von sedem Wagen, der über die dasige Brü¬ cke, so über den Kampfluß geschlagen istz, geführct wird. 1757 6Z I ,75 - July 7O. der Stadt St. Pölten wird noch ferner die alt hergebrachte Pflaster - Manch von jedem durchtreibenben Ochsen mit 2 Pfen¬ nig zu ziehen gestattet. 1757 Juli) av. Normale an alle Kreis - Aemter: Kraft dessen an den sowohl in Städten, als aufdem fände zu haltenden gewöhnlichen Jahr- Märkten das sogenannte Krieglspiel gegen dem gehalten werden könne, daß bcy selbem keine Wette, wie sie immer Namen haben möge, vom Krieglausspielcr »erstattet wer¬ de, im Widrigen, einem dergleichen Kriegl- ausspiclcr das Spiel auf immer eingcstcllek werden würde. I7Z7 Sept. 2i. Bestätigung der auf der Gräflich: ' HoyssischenHerrschastzuHorn,Hechenberg,und Emerstorff berechtigten Privakmankh mittels 8f>ecial - Mauth - Tabellen. 1757 Oktob. 5. den sämmtlich hierländigen an der Donau auf- und abwärts des Stroms sowohl dies - als jenseit einige Auen besitzenden Herrschaften wird mitgegeben , daß sie nicht al¬ lein das nahe an der Donau, sondern allenfalls auch das weiter in den Auen hinein vorfin¬ dige schlagbare Holz, ohne Unterscheid derGat- tung, so viel es die Holzschlags-Ordnung gestattet, abstocken, und vor einfallcndem Gefrier »gegen denselben zu gestattende zuläng¬ liche Satzung anher bringen zu lassen trach¬ ten , indessen aber von selben eine Oonsierm- tion der an dergleichen Holz machen können¬ den Lieferung abfassen, und anher einreichen sollen. r/57 Nov. y. Eurrende in Betreff der den Un- terthancn zu Abführung des Brennholzes aus dem Guttenbrunner Walde bis an die da- 6Z2 Donau für die Klafter kr. für bas auS der Christopher Waldung zur Donau brin¬ gende Holz aber verwilligte Abreichung r ist. Kr. jedoch mit Vorwiffen der dieser Zufuhr halber betreffenden Herrschaften. 1757 Nov. r6. Currende an das Kreisamt des V. O. M- B« in Betreff der Herstellung ei¬ gener Haar - Stuben aufgemeinschastltche Un¬ kosten wegen besorgender Feuers - Gefahr bey Dörrung des Flachses in den Häufern. 1757 Dec. 7. Von den Mauth-Stationen soll von der Milizvorspann und an den Pro¬ viantfuhren keine Roßmauth abgenommen werden. 1757 Currende in Betreff der fürstlich Fürficn- bergischen Herrschaft Weitra bewilligten Roß - Vieh - und Wagen-Mauth, 1758 Feb. 1. Currende an das Kreisamt des Viertel Unter Mannhartsberg, wodurch die Halrerskuechte, wenn sie als Haltersknechte sich verehlichen wollen, jederzeit desOonlenn halber sich vorher bey der Schutz - Obrigkeit der Hüttenzunft zu melden, übrigens aber sel¬ be als Bauerrnknechte gedachten Oonlenr: bey den betreffenden Herrschaften anzusuchen ha¬ ben, 1760 Jän. is. Die Bewendlassung bey der un- term 15. Febr. 17^8 ergangenen Verordnung der schon vorhin verbothenen Hazardspiele bey nunmehr anstatt 502 festgesetzten 600 Ducaten Strafe, mit alleiniger Dispensirung des hiesigen Theaters bey Hofe, und diesem zum Behuf des Theaterwesens, insonderheit der Privativ zur Haltung des Pharao- bpiels beschchene Einräumung betreffend. i7 t> nach Unzenau- l. Unter Ach. Seite 5Z2 2. lv lösche Allerheiligen. A», L69 Anzeige d c r vn Erzherzoglhum Oestreich gelegenen Pvststrassen- 1) poststrafse in Westen. «) von Wien in das Reich. Burkersdorf. 2 Meilen. 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NzMltUNg sfalle nb e Tabelle von W e j n- gärten, ^dungeri rtrag. kr st- st- kr st. ft- kr. si. st- kr. kr. ft. >r. ft. kr 62, 7Z' Z 9-' 22 ?4 3» 444 iS? 865 65 '45^'19 32 17,3.3V 454 9.V4. - ?o,944 l6Z,Z2r Zv, 3-5,14V 334 40» 470.7 22-^ 1,-Sv4 251,546 14,720 7- 7^ 37,5 6 i97,iZc 3*4 >6,8Z2z 3 i,28- 3,194 158,613 49,39' r 48? 315,015 44- 15 228 Z2.1Y2 209,841 2 782 - 2,265 6, 7,?Z2 2 j l4 8 544 41,cv' 28 >3 121,39.) 9,75' 7 29,09^ 1.142,52738»' 136,934 iLt 7Z4 586,472 244» .'2,646 544 45'8^3 4» 229,387 872,49/ 901,4! Zu summ en 1 941,154 lzo,6go 384 8 46; 2? 21,4 LZ 35, 45 33,i e.040,947 19.4- !4 ir' si- w erden und Gcstnppe ^II krT'« Teiche, di« mit Diesen ver-' glichen. Dir nach Verhckmip des Ertrags, und nach den für iedc Grunögartung beftrmntten Perzenten, 2r.j'373,9 4^140,556 Z2^ 52 Fatirter Futter- Wiesen Zarten. N 3,2-8 TülslsrmuttL Leü ganzen ErtrazL !2,9-z,r64 si. i kr. n, m ch