Vereinigte                W
Laibacher ZtltuM
Gedruckt bei Ignaz Aloys Edlen v. Kleinmayr.
Frei tag  den 23. Mai 18,3.
Z tt n l a n d.
I l l y r i e ,1. Von Adelsberg schreibt man:
A
"M l8. d. wtlrde das zur Heilung dcr sot genannten ^X^!!>iv's» Krankheit für die da^ mit bebafteren d eskreistqen Insassen beiderlei Geschlechts anfAllciMchsk? Anordnung dahier errichtete (^p'sal eröffn'f.
Die auf diesen Tag einberufnen Kranke,» des Bez. Adelsocrg erschienen alle gutwillig, und Icdep fügre sich den Anordnungen s wel-tde ibl: bald von diesem verderblichen Uebel erlösen wc<den.
Es erschienen aber auck> seit dem nicht nur dieElnberi'ftnen ausd?n,Haasberger und Schneeberqer Bczirsc, sondern noch andere , welche mit dieser Kran5beit angesteckt sind^ freiwillig. Die ante Einrichtung und Pfie-ge der kranken l<ißt uns die sichere Hoffnung übrig s daß das Uebel in Bald? werde ans-gerottct, und Jeder seiner Hamilie zurück^ gegeben werden. Es ist ab«.'r auch neblibet kür die Geifllichcl'verrichtnngcn' bestens ge-sorgct. Eine neu errichtete Kapelle siebt 5m l<V nlk^pic'o der 2 Cpitaler, wo die Kranken die beiliqe Mcsse an Gönn-und Fey« erlagen ans den Zimmern anhöre,, können. Am verfio..'cnen Frohnleichnamsseste führte
der würdige Herr Pfarrer Magaina die Pro-» zcssion zn dem Spital, und ertheilte in dee dortigen Kapcllc nach abgesungenem Evangelium den Kranken, dann der übrigen Volks« menge den heiligen Segen.
Et'e andere Feyerlickkeit batte am gestri« gen Tügc stxltt ^ da der Hochwürdige Dechant zu Hrenomz, Herr Jakob Bositsch, ew Hocl'M amt in der besagten Kapelle unter dem Schalle der blasenden  Instrumente in  Gegenwart des     hcrbeigesiröwtcn     Volkes    abgesungen U'd zugl i b cine auf diese   Woblthats - 2ln» stalt passende kraftvolle Predigt gehalten bat. Die Auslegung   jenes   Gastmahls,   welches der Hausvater seinen geladenen, aber nicht erschienenen Gasten zubereitete, war anpas-send , nnd deute« auf die gute Einrichtung, und  Wartung.   Die Beharrlichkeit  in dem Leiden wurde allen anempfohlen.   Liebe, und Geborsam dem Allerhöchsten Landesvater -— ertönte   von   allen   Lippen. — Nach dieser Feyerlichkeit wurde die Verspeisung^der Kranken in Veiseyn der angestellten Beamten, und mehrerer Honorazioren vorgenommen.   Jeder pries die unermeßliche Wohlthat unsereö allergnadigsten  Monarchen.   Enkel   und Urenkel,    werden mit    dankbarer   Erinnerung diese Anstalt preisen,  und in den Iahrbn« chern   wird es  aufgezeichnet   bleiben,    wa3 Franz   der  Erste  an seinem leidenden Volke gethan habe-
«DW        Oesterreich.
W i e n.
Die von der Neise Ihrer Majestäten neuerlich eingelangten Nachrichten lauten folgendermaßen:
Den !2. Mai gingen Ihre Majestäten von Vcbenico über Borajo nach Trau , wo Alleryöchstdieselben gleich nach der Ankunft, unter Begleitung der Geistlichkeit, in die Kirche sich verfügten, wornach Se. Majestät der Taisec die Kerker, die Brücke über die Meeresbucht und die Uuwendes Kastells besahen. Nach eingenommenem Mittagsmahl« wurde die Rei>e nach Spalatco fortgesetzt, wo Ihre Majestäten vor 7 Uhr eintrafen , dci der Marine abfliegen, von den doltoec< sammelten Civil «und Militär - Autoritäten und der höhercn Geistlichketr ehrfurchtsvoll, empfangen wurden, und dann ;u Fuß in Ihre Wohnung, dle in dem Äreisamte genom nen wurde, unter Geläute aller Glocken und dem Donner der.Kanonen vcn den Landbatterien und Schissen, und dem lautesten, herzlichsten Jubel des Volkes Sich verfügten.
Gleich nach der Ankunft ließen Sich Ge. Majestät der Kaiser das Offtzierkorps , das Kreisamtv« Personale, die übrigen Landes -und Stadtbehörden und die Geistlichkelt vorstellen.
Den lZ. Mai vesaben Se. Majestät der Kaiser die Domkirche, vor nabls ein Tempel des Iup l«rs, eines der schönsten undarn besten erhaltenen Denkmähler der alten sckö« nen Architektur, dann das bischöfliche Gebäude, das Dominikanerkloster, tn dem die Normalschule desindlich iß, das Mllitär-Verpflegsgebäude, 'das Lazareth und die Mauth, das Generalhaus, die Artillerie-Kaserne, das Hlatzkommando, die Genie?To« kaldirektion, die Salzmagazine,m brere Usber« bleibsel des Dioclnianischen PaUastes, die I'oltHHrzente<5, die ?^i.^a fe^^e^, die?c>i-ts Ä6N6Ä, das Vf^tidulum, die Schwe« selquellen und das Kloster S. Francesco.
Ihre Majestät die Kaiserinn besuchten Vormittags Alles, was von Antiquitäten zu Spalatro merkwürdig ist.
Nachmittags war bei Sr. Majestät dem Kaiser Audienz für Alle, die selbe wünschten.
Ihre Majestät die Kaiserinn ließen Gich his Behörden und Honoratioren vorstellen.
Meuds wurde vvr den Fenfteru ^hrec Majestäten auf vem Platzt ein Nationuttanz gegeben, und bei einbrechender Nacht war die Stadt schön erleuchtet.
Den 14. Mai Vormittags fuhren Ihr« Majcyäten nach Halona, um dle neun noch siehenHn Vogen der schönen Otocletianischen Wasse^eitunA und die wenigen Neberrests der Htadt 5U btseoen. Nach der Zurückk:ulft besahen Allerttöchstdieseloen die Münzsammliln, gen des Dr, Lanza und des Bürgers Goli-tro, und Se. .Najestal der Baiser besuchteu das Cwllspital in   der Iorüadt Pozodono.
NachniNNgs war bei Är. Majesiät dem Kaiser Auüien; für Ied<rmann. Dle übrl-ge Zeit wurde Atbeiten gewidmet. Ihre Majestät die Kaiserinn besuchten das öion« nenkloster der Franciskaueri.nien.
Den :5. Mai Vormittags besahen Se. Majestät Ver Kalser das Kastell, Acskulaps Tempel, der ganz erhalren ist und nun zur Tauf^andl ung verwendet wird, das Tribunal erster Mstank, die S. Maria Kaserne, das Gymnaftum und  geistliche  Seminar «um.
(W. Z.)
Am !2.reiseten Se.kais. Hoheit der Erzherzog N^iuer von Verona ab, und trafen Abends in Monza ein» »oochtt von dem^egierungs'-Prasi, denteil, Grafen Strassoldo, dem Interims, tzommandirenden in der Lombardey , H. M. L. Grafen Bubna, dem Präsidenten des obersten Appellationsger,chts in Mailand, Hr. D. Patroni, den Hlceprästdenten, Generalen , Hofrathen, und Oeputtrten des Magi« sirats, des Militärs, und der Geistlichkeit empfangen wurden. Das Volk war Haufen« weise herbeigeströmt, um den erlauchten Prtn, zen zu sehen und zu bewillkommen, von dessen Herzensgute sie noch das Andenken des vor zwei Jahren Si,att gehabten Besuchs bewahren. Der Tag, an lyelchem Se. Kals. Hobelt Ihren ElnzuZ in Mailand zu halten gedenken , ist noch nicht bestlmmt. <Wor)
Salzburg, am 19. Mai. Ueber die   Entstchu,-.gs-Art der schreckli« chcu Feuersorunst vom 3o. April, wird, wenn
sie ja durck» menschliche Veranlassung entsta," ^cnist, wohl nur die Zeit einen Aufschluß geben können.
Eine aus Abgeordneten der hoben Landes-Regierung und des bochlöbl. General-Kommando auf allerhöchsten Befehl zusam« mengcsetzte unpartbeyiscbe Kommission, wel« cbe:n, Verlaufe von mehreren Tagen, die allcrstrengsien Nachforschungen veranlaßte , nahe an ino Personen verhörte und Nichts , unterließ, der Sache auf den Grund zu kommen , dat schlechterdings keine (dpur gefun, den, um ihren Zweck zu erreichen.
Sie konnte nur die Nichtigkeit dessen an, erkennen, was nie tm Zweifel stand, daß nämlich das Feuer znerst am Dache des als Kaserne benutzt gewesenen Theiles des Virgi» ltanums gesehen worden scy.
Jedoch konnte selbst der Punkt, wo dasselbe ausbeach und ob es aul oder unter dem Dache entstanden, nicht erhoben «erden.
Daß adcc das Zeuer durch irgend eine Veranlassung im innern des Gebäudes, also durch dessen Bewohner, entstaiden sey , konnte nicht nur nicht erheben werden, sondern es hat sich vielmehr durch die Untersuchung uicht der geringste Beweis für diese Mcinung ergeben, und eben so gut eine Veranlassung von Aussen als möglich erscheinen gemacht, ooschon man aucb dlese Vermuthung mit gar keinen andern Daten begründen kann, als, daß man um ein« Veranlassung von ihnen anzunehmen, nicht die geringsten amtlichen Beweggründe aufgefunden hat."
Manche voreilige und nicht immer bescheidene Nedcu und Gerückte, auch wohl in auslandische Ze-tungen aufgenommen, in welchen überhaupt, d eses traurige Ereigniß betretend, manche, der Wahrheit nicht getreue und übertriebene , Schi dernngen zu lesen sind, mögen durch Gegenwärtiges das Schicksal alles Unwahren erfahren. (S. Z.)
Ausland.
Großbritannien. London, vom 8. Mai. Die ansteckende Krankheit, welche bey unsern Truppen,w Ostindien, jedoch großtentheils bey dcn Ein-gebohrnen herrscht, ist leider nocb nickt gelw-deu;  in einem Tage sind 5au in dem Lager
darali gestorben — Die setzten, am 7. ?ec ans khln > angekommenen Schisse bringen keine Nachricht von Mißhclltg^cittn zwi-scken den Cdtnesen und Engländern. — Aus St. Helena bringen sie uns die Kunde, daß Bonaparte nocl> immer übler Laune sey, keine körperliche Nebungen anstelle und Niemand bey sich sehe. Hr. Balkolm, bey dem Vonaparte zuerst gewohnt batte, und Ge« neral Gourgaud, von dessen Zwist nnc Grafen Monthulm vor Kurzem die Ncde war , slnd nach Europa zurückgekehrt. (S Z.) Preußen
Meme!, den 19, 5lpr?l. Frau v. ssrübe-ner hat ihre RoUc rü^nlichst geschlossen. Iir Mitau trieb sie thr We!'cn wie gewöhnlich. Msnner und Frauen aus dei, ersten Klasse', wurden Verehrer und Verehrerinnen. Advokaten und Iud?n gesellten sich dazu Hierauf wurde den lZ. slprtl des Abends der Heuchler Kellner auf einen Wagen gepackt, und der preußischen Gränze zugeführt; den 14. des Morgens mußten sich noch 9 Personen aus dem Gefolge gefallen lassen,- ewen Wagen zu besteigen, und den Weg nach Memel anzutreten. So lautet ein Brief aus Mitau , dee den 14. April geschrieben wurde. Morgen oder einen Tag spater werden wir wobl dlese reisende Gesellschaft hier einwandern sehen. Franv. Krüdener soll sehr traurig gewesen seyn. Man wundert sich in Mitau, daß sie ihre Wunderkraft nicht angewandt, diesen, unangenehmen Ereignisse zu begegnen.
Die Gemnndc HatMport an der Mosel, welche die Adresse an den König von Preußen vom 18. Oct. v. I. nicht untcrschrei ben wollte, sondern erklärte, daß sie mtt der ge; genwärttgcn Verfassung zufrieden sey, bat über di ses Betragen von dem Könige ein Belobunqslckretlien erb >lte„.
^n Berlin besaht seit zwey Jahren die Gewinkelt, vonRonatb zu Monath Nahmen und Woknung deijcnigen Bäcker in den 3ci« tungen bekai.nt zu machen, welche bei tadellos ser Beschaffenheit der Waare die größten ^cm< meln und das gr hte Brod geliefert habcn, so wie jener Mcistcr, welche nach den eingekommenen Tarcn die,cbwersten Backwaaren zu liefern übernommen haben.   Im vergär.-
qenen Monath April haben sich zwölf Bäckermeister dieser ehrenvollen Auszeichnung würdig gemackt.                  .           (Wdr.)
Frankreich.
Am 4. Mai ist endlich der berüchtigte Fu-aldeSscki? Prozeß z« Aldi mit seiner 3/,. Si-n,ng ;n End7 qcqa 'a<'n. ^ur die Erllarung her Ge<<5'.vr!'N'N w.rdcn Büsii>, Fan^on, die Witt^e> Van^! u^d Bir znm Tot>e, Collard u.d M'"o'.«nil.'!- zn lebensl.T-'g'.i^chcr Zwangsarbeit, A-,me Ben:"t zu 'edenslani-sicher 5'»»>rsnng vcrurlbc'lt, n'^ Mad.i-me Minson l>>sge>'u">ch?!l. Züzleicb em« pss^ltdas Urtheil B.lu, wc^>l der von ihm gemack't.« w'cht'gcn Entl e.lungcn, der Gna-dc des ^ö '',s.                                        ,
^n ö? -ltli be i Blatter« w'.n-den un',an',st folvn'eTnatiai'cn anzea?ben,.l!s aUem geeignet^ a'lftl,i''e,,den Ver,',n!t^u.,^tt nber die wahre., ll>. sacken der ErmorduuqdesHrn. Fualdes ^u fubre". ^ausion und Bastldc Gram-niont, S'b">i)er unter einander und verwandt mit Fnald^s , überdies mehr oder we» nl'er u, Verbindung mit den oorneb'usten Familien vo« Rhodez u.nd des Aveyr»nde« pardements , waren eifrige Anl,.,nqer und ^laenten der nltraroyalistischeu Partel. Bet der Wiedererftbciliu,,^ Napoleons ans sran' zösischem Boden erhielten sie von Parts qe. Heime Aufträge, von den öffentlichen K.ssen und Geldern soviel zu retten als mogltch , um ^u verhüten , daß dieselben ntcht den Bonapartisten in die Hände sselen. Dles wurde von ihnen auch in Voilpehun,-, gefegt, ede es von der Partei Napoleons verbtndert werden konnte. Iauswn und VaMe hatten ans diese Weise beträchtliche Summen bei Seite asschast, nnd dies war ibnen um so leicbter^ da sie durch die der könrgl. Regierung ergebenen Beamten dabei unterstützt wurden. Aoer s,e bebnltcn die Gelder für ucl,, benutzten- dte Anordnungen in der Verwaltn,-.?., und vl«e-hen im ruhigen Genusse des Gesammetten wabrend der hundert Tage.' Als der Konr; lnrückkehrt?, gmqen ^abr und Tag htn, ehe d»e Sache zur Sprache kon^nen konnte, und s/e w^re vleUe'lckt nie crnWch in AnreznlN 'bracht morden, bätte ni^t die MlVgunst der mittroya'.iftischen Par^t dafnr ^orge Kttra^n.  Diese tiagte Iau^on und Vast'de
der Unterschlagung öffentlicher Gelder so laut an, daß man endlich den Befehl zur Einlet« tung  einer    Untersuchung  ertheilen   mußte. Fualdes, damals königlicher  Prokurator in Nhode;, hatte die  Papiere und   Dokumente über den vollführten Raub in Handen, und sein Amt legte ihm den Berns auf, sich nach der vo-n  Paris ertheilten   Weisung  mit der Untersuchung zu befassen.   Die frcundschaftll? cben und verwandtschaftlichen  Verhältnisse? in deneu er zu den Angeklagten siand, machten indessen, daß er die Sacht mir m.5',lich-ster Schonung behandelte, und i>^ die Län,ze zu ziehen sucht«-> aber zuletzt brachte es die Gegenpartei in   Paris dahin,   daß er ernst-llchen Befehl erhielt, ungesäumt die  Anklage  vorzunehmen.    Unter   solchen   Umsiändei« fetzten Iausion und Basiide durch ibre macs>> lige Partei in   Paris  Alles in   Vcwcgnüq, um  das ihnen   drohende Gewitter von sich abzuwenden, und es gelang ifmen,  Fualdcs v!>n  seinem   Posten, auf   welchem er we^eu der vou ihm verwahrten   Beweise so gcfayr-lich werden konnte, zn entfernen, indem an d,ssen   Stelle ein    Anderer  z.um königlichen Prokurator in Rh.odez   e<nannt wnrds,   dein der wahre Verlauf der  Sache  nicht bekannt war.     ')lllcln nichts war damit gewonnen, :ven» Fualdes   seinem Pflichtgefühl   Gebor gab ;   und   die Pap'ere seinem   Nachfolger überlieferte.    Alle   Mittet wurden von  den Angeklagten umsonst   versucht,   sie in ibre Hände zu bikomme,'. ;   Fualdeö weigerte  sich hartnäckig,  und so wurde endlich zur  Ausführung  des'Mordes geschritten.  (A. Z)
Der Moniteur vom 8. Mai enthalt das schon erwähnte Gesetz, wodurch zur Erfulo lung der von Frankreich übernommenen Ver« pfiichtungen , eine prepetuirliche Rente von ,6,c>^ci,!XA) Fr. a,efchl,ffen, unv der Regierung ein Kredit von 2/,,0^0,ol)o Renten eröffnet wicd. Das Gesetz von beiden Kam« mern angenommen, ist nun von Sr. Majestät den: Äölliqe bcstatiqt, uud als Staats-gesetz vom 6. Mai sanktwllirt worden.
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Wecksel-Cours in Wien
V0'N ..'Z^ Mai 18>3. Conventtonsmünze   von Hunvect 2^3