ZUR ENTWICKLUNG DER BAUKOSTEN IN DEN WESTLICHEN PROVINZEN IN DER RÖMISCHEN KAISERZEIT JÄNOS SZILÂGYI M usem n Aquincum , Budapest M it d er Idee, die röm erzeitlichen und m odernen B aukosten zu verglei­ chen, befasste sich die F a c h lite ra tu r bereits seit m eh reren Jah rzeh n ten .1 Nach -den B erechnungen L. F riedl änders, unterschieden sich die K osten des S trassenbaues um 1880 in W estphalen nicht w esentlich von den K osten bei Rom und B eneventum um 120 u. Z. R evidieren w ir die konkreten Angaben. L au t d er Steininschrift,1 2 die zu B eginn u nserer Z eitrechnung gem eisselt w urde, steuerte der S taat zum B au 20.000 D oppelschritt (35 km) langen S chotterstrasse bei Rom 150.000 Sesterzen bei. Die uns erhaltene S te in in ­ sch rift3 von B eneventum (123— 124 u. Z.) üb erliefert uns, dass zu den B au­ kosten d er völligen R ep aratu ren des m it S tein p latten gedeckten, 15.750 D oppelschritt (etw a 28 km) langen Strassenabschnittes, der K aiser 957.000 und die anrainenden G utsbesitzer 569.100 Sest. beitrugen. Diese A ngaben lassen sich aber schw er auf einen gem einsam en N enner bringen. Die prim itive A usführung der S chotterstrasse und die V ia A ppia, m it ihrem m ehrfach geschichteten U nterbau und P flasterbelag, beanspruch­ te n sehr unterschiedliche Investitionen. Bei der vorigen A usführung kostete d er D oppelschritt (etw a 1,5 m) und die andere in derselben Länge 97 Sest. W ie sich die K osten im Strassenbau w eiter entw ickelten, d arü b er hab en w ir keine Daten. Z u r V alorisation der antiken G eldeinheit und an d e re r Vergleiche geben w ir einige Stützpunkte. Im erw ähnten Z eitab­ sch n itt betrug der durchschnittliche Taglohn 4 Sest.4 In den S tädten zahlte d er duum vir (B ürgerm eister) seinen Schreibern jäh rlich 1.200 Sest.5 M an stellte aus 1 libra (327,5 g) Gold 40, später 45 M ünzen her,6 also einen G eldw ert von 4.000 bzw. 4.500 Sest.; zu dieser Z eit kostete 1 kg B rot etw a 1 L. Friedlaender: D arstellungen aus d. Sittengesch. Roms II. (1889) S. 7 und Anm. 3. 2 Corpus inscriptionum L atinarum (= CIL) VI. 31603 ad n. 3824. 3 CIL IX. 6072, 6075; Revue Arch. 325 (1930) S. 373, 122. 4 Das A ltertum VII. 1961. 175 (Artikel von W. Krenkel). 5 Ephem eris epigr. III. 1876. S. 87 (Art. von Th. Mommsen). 6 L. C. W est: Gold and silver coin standards in the Roman Empire (New Y ork 1941), Tafel. The Economic H istory Review V. 1953. No. 3, S. 294, 299 and Anm. 1 (Art. von H. M. Jones). 1; 1 L iter Speiseöl un g efäh r 3; 1kg Fleisch etw a 1— 1,5; 1 L iter W ein 0,5— 2; Sandalen m it Ledersohle 12, die einfachste Tunica 15 Sest.7 G enau d atierte und ausführlicher orientierende A ngaben besitzen w ir zum Vergleich der B aukosten der Tem pel und Trium phbögen. Bei den sehr prunkvollen und m onum entalen öffentlichen B auten muss m an aber m it V orbehalt im V ergleichen Vorgehen. Bei diesen konnten sich die K osten durch hyperdekorative A nsprüche und besondere W ünsche u n v erh ältn is­ m ässig verzerren. G lücklicherw eise stehen uns etliche D aten der K osten einfacher Tem pelchen und G ebäude m it 1—2 R äum en zur Verfügung. Im afrikanischen Verecunda baute m an fü r 4.000 Sest. ein Heiligtum m it einem Raum, m it Ziegeln verziert8 und zw ar in der Zeit vor d er In­ flation (1—2. Jh.). Bei einfachen B auten m it einem Raum scheinen die K o­ sten von rund 1 libra G oldw ert »Typenkosten« gewesen zu sein. A uf die verheerenden K riege u n te r M ark A urel folgte auch in A frika eine Zeit der T euerung; der A nbau einer Pronaos zum Tem pelchen (183— 185 u. Z.) koste­ te schon 6.000 Sest.9 1 0 1 1 Die Baukosten v erteu erten sich, w enn m an den Tem pel m it S tatuen schm ückte. In einer afrikanischen S tad t kostete ein Tem pelchen m it 5 S tatu en 8.000 Sest.,1 9 noch vor der grossen Inflation. Im gallischen Städtchen fo rd erten ein H orologium (Turm m it Sonnenuhr) m it Statuenschm uck und v erzierten G ittern die A ufw endung von 10.000 Sest. im 3. Jh t.1 1 D er S atu rn - Tem pel, d er aus 2 Cellen bestand und m it S tatu en geschm ückt w ar, w urde durch ein algerisches S tädtchen, laut der genauen A ngabe1 2 m it einem A ufw and von 13.180 Sest. erbaut, w ohl zur W ende des 1. bis 2. Jh t. In einem afrikanischen S tädtchen baute m an (im 2. Jht.) dem »m ajestätischen G ott Apollo« ein H eiligtum fü r 12.000 Sest., geschm ückt m it S tatu etten und »versehen m it allen K ultgeräten«.1 3 W ir erw arten G utachten von in der P lanung und A usführung bew an­ d erten F achleuten zur folgenden Frage: w arum stiegen in einigen Fällen, zw ischen dem B eginn und d er B eendung der B auarbeiten, die K osten aufs M ehrfache an ? In einem tunesischen S tädtchen bot ein S ta d tra t (um die W ende des 2. und 3. Jhts.?) zum B au eines Tem pels »der kaiserlich gesam tgöttlichen E intracht« 6.000 Sest. an, doch m usste er sp äter diesen B eitrag m it 16.000 Sest. anstücken und so en tstan d das H eiligtum m it A ltar, Statuen, V orraum und T rium phbogen schliesslich m it 22.000 Sest. Spesen.1 4 Im afrikan. Tha- m ugadi w aren in einem T estam ent 22.000 Sest. fü r eine S tatue »der e rh a ­ benen G öttin Fortuna« und eine H eiligtum snische hinterlassen, doch m uss­ ten die E rben w eitere 4.400 Sest. fü r diesen Zw eck opfern. W urden die B aukosten teu rer oder w u rd en höhere A nsprüche gestellt?1 5 Um 212 u. Z. 7 A usführlicher über die Preise und Löhne zur röm. K aiserzeit: Acta antiqua academ iae scientiarum H ungaricae (Budapest) XI. 1963. 325—389. (Art. von J. Szilâgyi). « CIL VIII. 4253. 9 CIL VIII. 12030. 1 0 CIL VIII. 16749. 1 1 CIL XII. 2522. 1 2 Rev. Arch. 85 (1918) S. 370, 32. 1 5 CIL VIII. 12058. 1 4 Rev. Arch. 124 (1908) S. 347, 119. 1 5 CIL VIII. 17831. v ersprach (in einem afrikan. S tädtchen) der örtliche H ohepriester fü r »das Heil des kaiserlichen Sohnes des göttlichen Sept. S everus und d er Iulia Domna, das W ohl des Senats und d er göttlichen A ngehörigen des Kaisers« zum B au eines H eiligtum s m it einer Nische 3.000 Sest. beizusteuern.1 0 * * * * * 1 6 Doch n u r u m ein Vielfaches der Sum m e konnte dieses Tem pelchen (wohl aus H ochachtung fü r die M ajestäten ?) »mit V orraum u n d Steinaltar« vollendet w erden. S tiegen die A nsprüche w äh ren d des Baues? T ra t eine G eldentw ertung w ährend d er B auarbeiten ein? Das J a h r 212 u. Z. liegt in der T at im Z eit­ alter einer gewissen G eldentw ertung! E in E rblasser hinterliess 10.000 Sest. zur E rrich tu n g einer S tatue und eines Tem pels im pannonischen V etus Salina (Dunaadony), vor 194 u. Z.,1 7 zu E h ren des »örtlichen G enius der röm ischen B ürger« und die E rben m ussten den verm achten B etrag vervielfachen,1 8 um den B au des Tem pel- chens zu vollenden. H aben w ohl die verheerenden K riege u n te r Marcus A ureliu s die Teuerung v eru rsach t und die ursprünglich verm achte Sum m e d e ra rt en tw ertet ? Jedoch v/urde im afrikan. M adauros ein Tem pelchen zu E hren d er »Eintracht« um 40.000 Sest. gebaut, ohne die K osten w ährend des B aues zu erhöhen1 9 und das w ar auch am E nde des 2. Jhs. H ier stellte schon d er erste K ostenvorschlag die höheren B aukosten. Bei zwei w eiteren F ällen in A frika können w ir ausgesprochen die G eldentw ertung fühlen: um die W ende des 2. und 3. Jhs. m usste m an die ursprünglich veranschlagten 20.000 Sest. »auf das M ehrfache« erhöhen.2 0 In den B aukosten w aren S ta­ tu en u n d »die ganze A usrüstung« inbegriffen. In 233 u. Z. (sicher in d er Z eit der G eldentw ertung) brach te m an im afrikan. A uzia die B aukosten 24.000 Sest. eines quadratischen M ausoleum s n u r in zw ei E tappen auf.2 1 164 u. Z. stiftete im afrikan. M ustis ein C enturio d er Legion 30.000 Sest. zur E rrichtung eines Tem pels »der m ajestätischen G öttin Fortuna«, v e r­ m utlich m it m ehreren S tatu en und prunkvoll ausgestattet, zu E hren der K aiser M. A urelius und L. Verus. Diesem B etrag fügte die V erw andschaft w eitere 10.000 + 30.000 (+ 1.800 ?) Sest. bei.2 2 Dies scheint keine P reissteige­ ru n g w ährend des Baues gew esen zu sein, sondern eine finanzielle V erei­ nung m eh rerer S tifter, die dem K aiserpaar ihre D evotion noch schm eicheln­ der kundgeben w ollten (den solid gebauten Tem pel m usste m an erst zw ei Ja h rh u n d e rt später neu errichten!). Im algerischen Tebessa b au te m an (1—2 J a h re später) einen w ohl noch prunkvolleren Tem pel dem »erhabenen G ott Saturnus« gew eiht (w ieder zum H eil des v orerw ähnten K aiserpaares), »mit vergoldeten quadratischen D eckenplatten«. D er örtliche H ohepriester stiftete als D ank fü r die E rinne­ rung zu dieser W ürde 15.000 Sest. und sein V ater schloss sich (testam enta­ risch) m it w eiteren 35.000 Sest. an, dennoch w ären zum B eenden des Baues, dessen K osten sich auf 63.000 Sest. beliefen, noch w eiters 13.000 Sest. nötig 1 0 CIL VIII. 12003. 1 7 Archaeologiai Ertesitö 1940.. S. 205, 226 (Art. von A. Alföldi). 1 9 CIL III. 10305; Intercisa I. (Budapest 1954) 318. 1 9 Inscriptions Latines d’A lgérie I. 2035. 2 9 CIL V ili. 1463, 12067. 2 1 CIL V ili. 9109. 2 2 CIL V ili. 15576; Rev. Arch. 26 (1933) S. 381, 33. gew esen.2 3 Im afrikan. Thugga begann m an m it ähnlichem K ostenvorschlag. D er testierende M äzen h ielt noch 50.000 Sest. fü r ausreichend zum Bau eines Tem pels m it zwei kleinen Nischen, m it S tatuen und Säulenhalle, aber der E rbe m usste w eitere 70.000 Sest. zur Stiftung des V aters beisteuern, um dessen letzten W illen zu erfüllen. Das bedeutete einen raschen Preisanstieg von 120 °/o, falls nicht d er E rbe den P lan w egen höherer A nsprüche än­ derte.2 4 A uch der A pollo-Tem pel in M alta (mit d er G ottesstatue, der durch 4 S äulen gestützten V orhalle, m it verziertem Bodenbelag als Podium aus­ gebildet, m it Eckpfeilern) w urde ohne P reiserhöhung w ährend des Baues, m it einem ähnlichen B etrag und zw ar fü r 110.792 und einer halben Sest. hergestellt,2 5 * v/ohl W ende des 2. u. 3. Jhs. A us einer Reihe von K ostenangaben d er prächtigeren und grösseren T em pel wollen w ir zum Ü berblick noch einige norm alere F älle erw ähnen. U m 165 u. Z. schien die V erlassenschaft von 100.000 Sest. fü r den B au eines Tem pels m it S äulenhalle zu genügen, d er in Thugga zum H eil der K aiser M. A urelius und L. V erus errich tet w erden sollte, doch w aren w ei­ tere 50.000 Sest. an G aben nötig, dass das G ebäude in den A ugen der k aiser­ lichen H oheiten einen untertänig-glanzvollen E indruck m ache.2 8 Im J. 195 u. Z. w urde zum H eil d e r M ajestäten Clod. A lb inus und lui. Domna ein T em pel gestiftet. T estam entarisch w urden fü r diesen Zweck 50.000 Sest. hinterlassen, doch m usste m an m it w eiteren 100.000 Sest. anstücken, um die Steinbauschm eichelei (w ieder m it einer G esam tsum m e von 150.000 Sest.!) zu verw irklichen.2 7 Die In sch rift über dem B au lobt das nicht besonders, sie h eb t auch nich t die S äulenhalle hervor u n d d ah er kann sich h in ter den gleichen K osten auch eine Inflation verbergen. Im afrikan. Lam baesis (gegen Ende des 2. Jhs.?) dü rfte der Tem pel, d er dem »m ajestätischen G enius und der göttlichen D reifaltigkeit des Ca­ pitols« gew eiht w ar, h erv o rrag en d glanzvoll und gross gew esen w ar, w o­ ra u f auch die bedeutend höheren Baukosten: 600.000 Sest. hinw eisen.2 8 E in einzig dastehender F all ist (inm itten dieser »lockeren« P lanungen und U nsicherheiten der F inanzw irtschaft ?), dass d er örtliche H ohepriester im hispan. A rucci fü r den B au eines Tem pels d er G ötter A pollon und Diana zu viel verm achte, einen B eitrag von 200.000 Sest. A usser d er A us­ fü h ru n g des B aues konn ten 1/10 der Sum m e fü r das Festm ahl der E in­ w eihung und eine S tatue des S tifters verw endet w erden.2 9 U ber die E ntw icklung d er K osten von T rium phbögen haben w ir um ­ fassende Angaben. M an e h rte im afrikan. Capsa den K aiser H adrianus m it einem T rium phtor, das die S tatu e des K aisers und ein W agen m it 4 R ädern schm ückte; die K osten w aren 32.600 Sest.8 0 In D jem ila enstand (160 u. Z.) ein P ru n k to r zu E hren »der m ajestätischen F ortuna des K aisers A ntoninus Pius, d er G ötter Mars u n d Genius«. D er örtliche H ohepriester stiftete (testa- 2 3 Rev. Arch. 26 (1933) S. 428, 233. 2 4 Rev. Arch. 74 (1906) S. 376, 12. 2 5 CIL X. 7495. 2 0 CIL VIII. 26527. 2 7 CIL VIII. 26498. 2 8 CIL VIII. 18227. 2 9 CIL II, 964. 3 9 CIL VIII. 98. m entarisch) fü r die K osten v o rerst n u r 15 000 Sest. Diese Sum m e reichte nicht fü r die S tatue des K aisers. Die noch nötigen Spesen tru g nachträglich der E nkel des E rblassers.3 1 In einem anderen afrikan. S tädtchen bekundete 198 u. Z. d er örtliche H ohepriester seine V erehrung fü r den K aiser u n d die Söhne d er beiden C aesaren m it einem T rium phtor. Da kostete das P ru n k to r bereits 77.000 Sest.3 2 D aher ist die F rage berechtigt, ob in nerhalb von 6—7 Jah rzeh n ten sich die K osten des T rium phbogenbaues m it 1 3 6 % erhöhen konnten, da dessen P ru n k uns n ich t b ek an n t ist ? M an eh rte den K aiser Caracalla im afrikan. T hevesta m it einem T ri­ um phbogen (geschm ückt m it Statuen), dessen B aukosten 250.000 Sest. be­ tru g en .3 3 In n erh alb eines Ja h rh u n d e rts w ären die K osten auf das 7 und einhalbfache gestiegen ? A us D aten m it ungew isser D atierung können w ir zum indest eine E inteilung nach Q ualitätstypen vornehm en. Im algerischen C eltianum (1. Jh t. u. Z.) konnte m an fü r 3.000 Sest. den einfachsten Typ des T rium phbogens hersteilen.3 4 In einem anderen afrikan. S täd tch en w urde bereits ein zierlicher arcus (aus ein er S tiftung von 25.000 Sest.) hergestellt.3 5 Im hispan. Saguntum 3 6 und im afrikan. M adauros3 1 3 7 — im L aufe des 2. Jh ts ? — w u rd en durch S tiftungen von je 40.000 Sest. statuengeschm ückte T rium phtore, zu E hren des lebenden H errschers, er­ m öglicht. Im dalm atin. Iader testierte (gegen Ende des 2. Jh ts ?) ein B ürger nicht n u r fü r die E rrichtung eines statuengeschm ückten Trium phtores, sondern auch fü r den Bau ein er M arkthalle.3 8 Die 600.000 Sest. erw iesen sich gleich ausreichend (wegen d er raschen Beendigung des B aues, des vorbedachten K ostenvoranschlages und d e r rechtzeitig vorgebrachten A nsprüche ?). So­ g ar die »Zw anzigstel-Steuer« konnte von der Stiftungssum m e abgezogen w erden. Zu dieser Zeit spendete d er örtliche H ohepriester im afrikan. D jem i (als D ank fü r seine Einsetzung) seinem S tädtchen eine M arkthalle m it Säulen, Statuen, K uppelbau und einem S ortim ent von G ew ichten.3 9 A uf d er verew igenden S teintafel schliesst die Inschrift: »... auf 30.000 Sest. schätzte er sie (die K osten des M aceilums), aber aus d er m ehrfachen Sum m e erb au te er sie, sam t den G rundm auern ...« U nsere Zusam m enstellung w ollen w ir m it einigen d atierten D aten schliessen, die in ih re r A rt einzig dastehend sind. In Pom peii w urde aus »Gemeingeld« ein W aschbecken fü r 750 Sest. angefertigt.4 0 D er S ta tth a lte r P linius (Freund des Traianus) hinterliess in seinem T estam ent beiläufig 1 M illion Sest. fü r den B au einer B ibliothek.4 1 In 225 u. Z. b au te m an in 3 1 Rev. Arch. 22= (1925) S. 344, 23—24. 3 2 Inscriptions Latines d’A lgérie I. 1255. 3 3 Ebendort 3040. 3 4 Ebendort II. 2095. 3 5 CIL V ili. 11216. 3 6 CIL IL 3997. 3 7 Inscriptions Latines d’A lgérie I. 2130. 3 0 CIL III. 2922. 3 9 Rev. Arch. 45 (1916) S. 209, 36. 4 0 CIL X. 817. 4 1 T. F rank: An Economie Surw ey of Ancient Rome V. (1959) 106. einem afrikan. S tädtchen fü r 12.000 Sest. eine Säulenhalle, m it A ufgang zum Forum., m it Stufen, m it schm uckvollem G iebel und Fries.4 2 Zu dieser Zeit en tstand in M adauros fü r 200.000 Sest. ein Forum , um ­ geben von einer S äulenhalle.4 3 Um 330 u. Z. b au te m an in einem anderen afrikan. S tädtchen fü r 400.000 Sest. ein B adehaus.4 4 L au t Ü berlieferung d er frü h en K aiserzeit sollen 100 Sest. einer G oldm ünze entsprochen haben und das w ürde den K osten von 4.000 Solidi fü r das B adehaus entsprechen, die m an beiläufig aus 66 libra Gold gem ünzt h ä tte .4 5 In A quincum w urde in d er 1. H älfte des 2. Jh ts einem Centurio fü r 15.500 Sest. ein G rabbau errich tet.4 6 Die beinschriftete Steintafel4 7 h a t eine L änge (ursprünglich) von beiläufig 180 cm und das d ü rfte auch die L änge d er schm äleren S tirn fro n t des strassenanrainenden G rabbaues ge­ w esen sein. Einen bedeutenden B etrag d er Sum m e w ird der Steinm etz er­ h alten haben. B eiläufig 160— 170 B uchstaben sind in die Tafel gem eisselt. E iner S teininschrift aus S aloniki4 8 kann m an entnehm en, dass m an fü r das M eissein je eines griechischen B uchstabens im D urchschnitt 16 Sest. rech ­ nete. In Rom kostete (zur selben Zeit) eine 24 m 2 grosse G rabstätte4 9 1.5 0 0 Sest. In A quincum kostete sie bestim m t viel w eniger. In Rom v erteu erte sich, im V erlauf eines Jh ts, d er m 2 der G rab stätte auf 100 Sest.5 0 Die S ta­ tu e tte des V erstorbenen ko n n te in der G rabkapelle aufgestellt w erden. A uf den P reis der S tatu en können w ir aus m ehreren A ngaben5 1 fol­ gern. Die schlichteste S tein statu e (um 150 u. Z.) kostete w ohl 800 Sest.5 2 Die 15.500 Sest. reichten also (in einer Provinzstadt!) fü r ein G rabm al aus, das aus einem R aum b estan d und m it W andm alerei, S tu k k atu r, S tein sta­ tu e tte und S teintafel v erziert w ar. B eim Fortentw ickeln unseres V ersuchens m üssen w ir den unbekannten F ak to r in B etracht ziehen, dass hauptsächlich bei S trassenbauten (aber im N otfall auch in anderen Fällen) das gem eine V olk zur F ro n arb eit h eran g e­ zogen w urde; der erw äh n te Taglohn g alt nicht n u r fü r 8 Stunden, sondern fü r eine viel längere A rbeitszeit; m an m uss auch die Inflationsw ellen im 3. u n d 4. Jh t. in B etrach t ziehen. D urch den V ergleich w eiterer D aten w ird hoffentlich ein besseres U n­ terscheiden der D ekoration- und M asstypen in nerhalb d er G ebäudearten m öglich sein. A uf G rund d er G oldvalorisation, des A rbeitslohnes u n d der M aterialpreise ist ein V ergleich zw ischen den röm erzeitlichen und m odernen B aukosten herzustellen.5 3 Z uletzt kann m an aus d er P reisgestaltung einiger 4 2 CIL VIII. 15497. 4 3 Inscriptions Latines d’A lgérie I. 2120. 4 4 CIL V ili. 28065. 4 5 The Economical H istory Review V. 1953. No. 3, S. 299 und Anm. 1 (Art. von H. M. Jones). 4 6 Budapest Régiségei VII. 1900. S. 48—50 (Art. von B. Kuzsinszky). 4 7 CIL III. 143493 . 4 9 Rev. Arch. 64 (1905) S. 485, 172. 4 9 CIL VI. 27619. 5 0 CIL VI. 15099. 5 1 Zu den Statuenpreisen in der röm. K aiserzeit ausführlich : Corolla m em oriae Erich Swoboda dedicata = Röm ische Forschungen in N iederösterreich B and V. (K ö ln -G ra z 1966) 214. — (Art. von J. Szilâgyi). 5 2 Rev. Arch. 26« (1946) S. 231, 234. 5 3 In der Anm. 7. angeführtes Werk. Q ualitäts- und M asstypen (nach D urchführung dieser A ufgaben) R ück­ schlüsse auf die E ntstehungszeit einzelner B auten ziehen. Bei B auten, die m it d e r kaiserl. Fam ilie in Z usam m enhang standen und bei denen sich die K osten w ährend d er A usführung erhöhten, w urden w ohl W ünsche von h ö h erer Seite erhoben, wie es z. B. in C uiculM geschah. POVZETEK H gradbenim stroškom v zahodnih provincah rimskega imperija Poskus diferenciacije med tem plji, slavoloki in drugim i gradnjam i z ozirom na m ere in kvaliteto za cesarsko obdobje v zahodnih provincah. G radbeni stroški preprostega enoprostorskega svetišča v 1. in 2. stoletju so znašali — okroglo — eno libro zlata.® Za časa M arka A vrelija so narasli zaradi vojn in ekonom skega propada za 50 °/o.9 Dvocelična s kipi okrašena svetišča ozirom a podobna gradnja je stala ca. tri libre zlata.1 2 Zelo bogat triprostorni tem pelj — posvečen kapitolski triadi — je lahko stal 600.000 sestercev (= 150 liber zlata).2 9 Slavoloki okrašeni le z vladarjevim kipom in štirikolesnim vozom so stali v hadrijanskem obdobju 32.600 sestercev.3 0 V erjetno nekaj lepši in bogatejši je stal 6—7 desetletij kasneje 136% več; če ne upoštevam o 50 % podražitve, moramo v tem prim eru upoštevati zahtevnejšo gradnjo. K arakali posvečen slavolok s kipom je stal 250.000 sester­ cev,3 3 vendar v tem prim eru ni mogoče določiti sorazm erje med kvalitetno stopnjo in razvrednotenjem denarja. Ob prim erjavi med rim skim i in m odernim i g rad ­ benim i stroški je treb a upoštevati tudi naslednje, k ar bi utegnilo močno vplivati na ceno: tlako, dnino, ki ni bila zasnovana na 8-urnem delavniku, inflacijske valove v 3. in 4. stoletju. Cesto so se stroški m ed gradnjo dvigali, kar jasno kaže bodisi na razvrednotenje denarja, bodisi na večanje okrasja oziroma na sprem em ­ bo načrta. Verjetno bo sčasoma uspelo za posamezne gradbene tipe iz stroškov izračunati čas zidave. P ri stavbah, ki so bile povezane z vladarjevo družino in ki so se m ed gradnjo podražile, je verjetno, da je prišel nam ig za povečanje re­ prezentativnosti od zgoraj,5 1 k ar se da, na prim er, za Cuicul epigrafsko dokazati.5 4 5 4 » ■ . .. ex decreto . .. leg. Aug. pr. pr. c. v. ampliata . . . fe c it...« (162 u. Z.) ; L’A nnée épigr. 1964 (Paris 1965) S. 90—92, Nr. 225.