Mbacher H Zeitung. > Nr. 135. Plilnumerationsprel«: Im «omptoil ganzj. st. II, halbj. 5.50. Mr die Zustellung in« Hau« halbj. 5» li. Mit b« Post «anzi. st. '5, hnlbj. fl. 7.«». Montan, Kl. Juni »». „ kr. u. 1. w. I2s«tl,»»st5mpel jtb««». » le. ^ ^ ^ » «^A Amtlicher Theil. Gesetz vom KH. Mai Z^73 '«»betreff der Geschäftsordnung des NeichSratheS. (Schluß.) § 9. Wird in einem Hause eine Vorlage der Nell«» ung ober deS anderen Hauses oder auch ein Haupt» «utrag abgelehnt, so können dieselben vorbehaltlich dcr Ausnahmen der §§ 10 und 11 iu der laufenden Aahressession in diesem Hause nicht mehr auf die Tagesordnung gebracht werden. § 10. Die beiden Häuser verkehren mit einander tntwrder mündlich durck Botschaften oder schriftlich durch ihre Präsidenten unter Mitfcrligung eines Schriftführer«. Anträge, die von dem Hause, wo sie zunächst ein« Nlbracht wurden, abgelehnt worden sind, werden dem an-, deren Hause nicht mitgetheilt. Beschlüsse über Gesetze u:,d Antrag?, zu deren Wirl. »aulleit die Zustimmung beider Häuser erforderlich ist werden voli dem einen Hause, in welchem sic zuerst gefaßt wurden, dem anderen Hause mitgetheilt. Tritt das nnderc Haus dem betreffenden Beschlusse ohnc Aenderung l»ri, so wird er sofort an daß Ministerium geleitet; zugleich wird das Haus, von welchem die Mittheilung ausgegangen isl, hievon benachrichtigt. Geschieht der Beitritt nur mit Aenderungen, so »eht der Antrag und Beschluß an das Haus zurück, in welchem die erste Berathung stattgefunden hat. Die Mit< lheilunn wird gegenseitig fortgesetzt, bis über die Nbän. derungen Einigung erfolgt ist. Wird der Beitritt zum Beschlusse ganz abgelehnt. s° »st das Haus, von welchem die Mittheilung ausgegangen ist, hievon zu benachrichtigen. Betrifft der mitzutheilende Beschluß einen Gegenstand, über welchen zufolge des Grundgesetzes über die Neichsvertretulig nur mit zwei Dritlheilm der Stimmen I'eschlossen werden kann, so ist auch der Umstand, daß dcr Ätschluß mit der gesetzlich erforderlichen Stimmen. MehlWt gefaßt wurde, dem anderen Hause mitzutheilen. Von der Ablehnung einer Regierungsvorlage ist das Ministerium jederzeit in Kenntnis zu setzen, die Ablehnung mag schon in dem einen oder erst in dem anderen Hause stattgefunden Havel,. H 1l. Wenn bei der Berathung des IahreSbudgetS, eines anderen Fmanzgefetzes, eines Nclrutenaesetzcö oder einer dringenden Regierungsvorlage, inbetreff deren die! Eutscheioung nicht bis zur nächsten Session verschoben! Leiben lann, die Uebereinstimmung der beiden Häuser! nicht zu erzielen ist, so haben von beiden Häusern in gleicher Anzahl gewählte Mitglieder zu einer Conferenz zusammenzutreten, um einen gemeinschaftlichen Bericht iu erstatten, welcher sofort in demjenigen Haufe zuerst i in Verhandlung lommt, welchc» in diesem Gegenstande srNher Beschluß gefaßt hat. ^ Der Antrag auf Einsetzung dieser Conferenz sann 1 ln jtdcm der beiden Häufer gestellt werden, sobald über ben blttlffenden Gegenstand iu jedem Hause mindestens zweimal Beschluß gefaßt wurde. Ein solcher Antrag, von dem einen Hause zum Beschlusse erhoben, kann von dem andern Hause nicht "l'gelehnt werden. Die gemeinsamen Conferences, wählen zwei Vor-l'hende, und zwar je einen auS dcn Mitgliedern des Herrenhauses und jenen deS Abgeordnetenhauses, welchc ^wechselnd den Volsitz führen. , Ueber den Vorsitz in der ersten Sitzung entscheidet bas 3oS. Die Abstimmungen erfolgen mittelst Stimmzettel, °uf welchen über die gestellte Abstimmungsfrage mit "t für eine spätere Sitzung zusichern oder mit Angabe " Gründe die Beantwortung ablehnen. § 13. Giltschriften und andere Eingaben an daS Haus sind nur dann anzunehmen, wenn sie durch ein Mitglied des Hauset! überreicht werden. § 14. Deputationen werden weder in die Sitzun. gen dcr Häuser, noch in jene ihrer Abtheilungen, Com. Missionen oder Ausschüsse zugelassen. § 15. Deputationen eincs Hauses an das Aller, höchste Hoflagcr dürfen nur über vorläufig erwirkte kaiserliche Genehmigung abgesendet werden. Die Häuser uuo deren Abtheilungen. Commissionen und Ausschüsse dürfcn nach außen nur durch die Präsidenten der ersteren und blos mit den Ministern und Chefs der Centralstellcn vnlchren und find namentlich nicht berechtigt, mit einer ^arideSvertrclung in directen Verkehr zu trelcn oder Kundmachungen von waS immer für einer Art zu erlassen. § 1C>. Die Function des Präsidenten und der Vize» Präsidenten des Herrenhauses sowie des Präsidenten und der Vizepräsidenten des Abgeordnetenhauses dauert be« züglich der Führung der lalisenden Geschäfte des Hauseö sowie dcr Vorbereitung für die nächste Session bis zum Wiedcrzusammelillitlc des NeichöratheS fort. § 17. Die Bestimmungen dieses Gesetzes sind in die Geschäftsordnung eines jeden Hauses dcs Reichs-rathcs, insofernc sie dasselbe betreffen, aufzunehmen. § 18. Dieses Gesetz tritt gleichzeitig mit dem Gesetze, wodurch das Grundgesetz über die ReichSverttetunq vom 21. Dezember 186? abgeändert wird. und mit dem Gesetze betreffend die Wahl dcr Mitglieder dcS Abgeordnetenhauses dcs Neichsrathes iu Wirksamkeit. Wien, am 12. Mai 1«?3. Franz Joseph w. p. Auersperg m. p. Lasser m. p. .x..Se. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Aller« hlichst unterzeichnetem Diplome dem RegicrungSralhe und ^abmetSsccretär August Ren gel rode als Ritter des Ordens der eisernen Krone dritter Klasse in Gemäßheit d" OrdenSstatnten den Ritterstand allcrMdigft zu ver. ...^^'5 und l. Apostolische Majestät haben mit Aller, höchstem Handschreiben vom 9. d. M. Allerhöchslihrem Privat, Familienfondslasfen. Director. Hofrathc Karl Attcrv. Geifert anläßlich der Vollendung seines 40. DienstjahrcS in Anerkennung seiner vorzüglichen ttciltungcn das Komlhurkreu; des FranzIoseph.Ordens allergnäkigst zu verleihen geruht. Der Iustizmitlister hat den GerichtSadjuncten des Bundesgerichtes in Trieft Eugen Taddei zum Staats, anwaltssubstitutcn bei dem Kreisgerichte in Rovigno ernannt. Nichtamtlicher Theil. Zur Wahlbeweglmg. Der Streit zwischen „Alten" und „Jungen" wird von der Journalistik als dehnbares Thema zu stellenweise ganz sonderbar klingenden Variationen benützt Vernehmen wir heute einen Artikel, den der „P. Lloyd" am 10. d. an leitender Stelle diesem Thema widmete; das genannte Glatt hatte diesmal leine feinen Saiten auf. gezogen. Derselbe lautet: «Der cisleilhanische Parteistreit zwischen «Allen" ui'.d „Jungen" zieht sich trotz der ungsheuern Niederlage lmlche die letztereu auf dem leftlitzcr Parteitage erlitten^ unglschwächt in der Wahlbcwegung fort. Die gcschla-genen Himmelsstürmer lassen von dem Versuch nicht ab, die alten Götter von dem Olymp der Verfassungstreuen zu stürzen, und sie werden sich voraussichtlich abermals ein ausgibigcS Fiasco holen, denn vor allen Dingen geht den ..Jungen" und ihrem Vorhaben die politische Raison gänzlich ab. Die iung.deutsche Partei halte einen Sinn, als das deutsche Element durch da« Vorgehen des Ministeriums Hohenwart ernstlich bedroht war, heute hat sie ihre Ex!, stetiz entweder verloren, oder sie gründet dieselbe auf eine Basis, die alles eher als patriotisch und reichStreu genannt werden lann. Es ist hohe Zeit, daß jenseits der Leilha der österreichische Gedanke wieder zum Aus. druck gelange, und sehr erfreulich, daß das Gros dcr Ver. fassungtzpartei eS ist, welches diesen Gedanken aufgcnom. meu und die Idee der politischen Nationalität dcr Idee der physischen Nationalität siegreich entgegengehalten hat. Ein Reich, dessen öffentliches Leben Mt auf dem Gc-uentinanocrwilltn ficihcitlicher und couslivaliocr Par» teien, sondern ausschließlich auf dem Widerstreit natio-nalcr Parteien beruht, entbehrt der Bedingungen eines gesunden Staatswesens. Denn zwischen den ihrer Na-tur nach einfachen und gleich den chemischen Elementen nicht weiter zerlegbaren Begriffen der Nationalität gibt eS lein Complomiß, sie müssen trennende und abstoßend: Wirkung ausüben, statt vereinigender und zusam» menfassender. Mit vollem Rechte vermochte daher Herbst seinen teplitzer Gegnern entgegenzuhalten, daß die Grund» sätze der Jungen, von allen Stämmen der Monarchie ac-ceptiert, die Möglichkeit der Verständigung und Ver» söhnung für immer ausschließen, den Völlerstreil von heute für alle Zukunft aufrecht erhallen würden. Vom allgemeinen Standpunkte ist der Ausblick nach Berlin nicht weniger verwerflich als der Ausblick nach Moskau und die ausschließliche Accentuierung des deutschen Na^ tionalelcmentS so wenig vereinbar mit einem öfter, reich ischen Vcrfassuugslebcn als die des czechiscben oder des polnischen. Insoferne war den Iuugdeutfchen die Züchtigung, die sie kürzlich in Tlplitz erlitten, wohl zu gönnen. Es mußte ihnen zu Gemüthe siefühlt werden, daß die Deut» schen in Oesterreich dcm Reiche keineswegs nur ein Gna-dengescher-l gewähren, wenn sie ihm ihre Dienste wid« men, sondern daß sie damit einer einfachen und überall in dcr Well selbstverständlichen staatlichen Verpflicht tung genügen. E« mußte ihnen gesagt werden, daß leine Partei, die nicht die simpelsten Begriffe von Staatsangehörigkeit abgestreift hat. oaS Recht besitzt, den Rück-halt für ihre Existenz und Geltung anderswo zu suchen, als im Staate selbst. Die Waffen, von welchen die Iun> gen lm Kampfe gegen Hohenwart Gebrauch machen moch. ten, sind staatsrechtlich unerlaubt für drn normalen Frie-densMand. Heute ist ihr Programm sinnlos, oder e« hat einen ebenso gefährlichen als verwerflichen Sinn. Nur nach einer Richtung mag die Agitation, die von der Partei der.Jungen" auSgcht, nicht ganz ohne Berechtigung sein. Sie verlangt nach neuen Männern und nach reinen unbescholtenen Charakteren. Daß man auch dieser Forderung mit ungewöhnlicher Gereizt, heil entgegentritt, ist schwer zu begreifen. Daß die Ver-fassungsparlei niemals daran denken lann, ihre bewllhr. lesten Führer fallen zu lassen, ist so selbstverständlich, daß es laum der Erwähnung bedarf, und ebenso wenig bebals die persönliche Undeschollenhrit, die malellose Inlegrililt des Herbst'schcn Charakters der ausdrücklichen Hervorhebung, so wie denn auch Herbst sicherlich nicht der einzige ist, dem sich dieses anerkennende Zcugnis ausstellen läßt. ^ Allein es ist nur zu vieles begründet, wa« über die Herrschsucht und über die Tyrannei der Parteiführer und namentlich Herbsts vorgebracht wird. Und gerade diefe Umstände waren es, welche die Agitation der Jungen wachriefen. Die Alleinherrschaft des deutschen Casino in Prag mußte nothwendig eine Gegenbewegung zur Folge haben. Die parlamentarische Erbgesessenheit der deutsch, böhmischen Abgeordneten ist nun einmal eine Thatsache, die sich nicht wegstrcilcn läßt, und die Vortheile dieser Thatsache werden nicht jedermann einleuchten. Den Vorwurf, daS Coterie- und Cliquenwesen zu seltener Vollendung ausgebildet zu haben, wird auch die wohlwollendste Benrtheiluna einem Theile der deutschen Verfassungs. Partei entgegenhalten müssen, und man wird nicht irregehen, wenn man dafür Herbst mit verantwortlich macht. Daß in einem Augenblicke, in welchem die Durch« führung dcs Prinzips der birecten Wahlen an die un» mittelbare Theilnahme des Volkes an der politischen Entwicklung Berufung eingelegt hat, die mehr als bevor» mundende, die maßregelnde Thätigkeit dcr „Clique" gewisse Widersprüche hervorgerufen Hut, ist der ^ogik der Dinge durchaus entsprechend. Die dculsch Wiederaufleben der tlcricalen Velleitäten der französis^" Legitimists besorgte, sofort in Berlin Verhandlung eingeleitet, welche eine Perständiauny der deutschen «" italienischen Regierung für gewisse Fälle sichern sollte"' Die deutsche Regierung lam dem italienischen Gesang mit voller Bereitwilligkeit entgegen, und ein beiden "^ qieruugen sehr willkommener Umstand diente dazu, .^ Abschluß der Verhandlungen, die namentlich vonse'" Italiens sehr dringlich geführt wmden, zu beschleunig' In Mailand traf der Kronprinz des deutschen 3lel«l' mit dem Kronprinzen Humbert und mehreren italienis" Ministern zusammen, und die Berichte, welche nach ^ und nach Berlin erstaltet wurden, machten eS mW ' daß sofort ein förmlicher Vertrag zwischen °/ deutschen Reiche und Italien abgeschlossen wurde, «M für die Haltung der beiden Mächte iu einzelnen, "<> betreffenden Fällen die präcisesten Bestimmungen c" hält." ^ Politische Uebersicht. «atbach, 15. Juni. Das „Pester Iourn." meldet, daß der ReiaM, abgeordnete Julius Schwarz demnächst dem u^s rischen Reichstage einen W ahlgesetzentw urf ^ legen wird, welcher bestimmt ist, gegen die bestehe" , WahlmlSbräuche Abhilfe zu fchaffen. Eine wichtige A, erung dieses Entwurfes besteht darin, daß in dc" '^ lichen Wahlbezirken nur gewisse höhere Kategoll^l-Bürgern unmittelbar, 1>ic andern mittelbar dur^^l Männer wählen. Die Bestechung von Wählern <" M-Geldstrafen von 100 bis 10.000 fl. und mit bl°l luste des Wahlrechtes bis zu vier Jahren bestrast' ^n Die preußische Regierung legte den d"^ BundesrathSausschüssen den Gesehentwurf weS"l ^ ziehung des Staatspapiergeldes und ""Hgt von Reichspapiergeld vor. Der «M. Z'" s.rpel foll Reichspapiergeld in der Höhe von einem ^A° gt«' Kopf ausgegeben und gleichzeitig das sämmtliche^ «feuilletlill. Das vergrabene Testament. Erzählung von Ed. Wagner. (Fortsehnn«.) XXVIII. Ein schurkischer Vertrag. Nn demselben Abend, da sich die im vorstehenden Kapitel erzählte Geschichte zutrug, bald nach Einbruch der Nacht, war der bereits erwähnte alte Hawkers aUein in seiner Hütte, mit der Bereitung seines Abendbrodes beschäftigt. Die Lage der Hütte war einsam und schauerlich im höchsten Grade, am Eingänge einer tiefen Schlucht, deren felsige Wände, spärlich mit Zwergbäumen und Gestrüpp bedeckt, in einer Höh« von etwa hundert Fuß fteil emporstiegen. Ein schmaler, reißender Bach floß nahe an der Hütte vorbei, über welchen zum Uebergang ein dicker Baumstamm gelegt war. Vor der Hütte streckte sich das weite Mor aus, und hinter derselben erhoben sich die steilen Hügel. Die Hütte selbst »ar nach altem Muster gebaut, und tS befand sich darin nur ein einziger großer Raum, in welchem das Auffallendste ein ungeheurer Feuerherd war. Im übrigen war die Hütte nur mit dem unumgänglich Nothwendigen ausgestattet. Der alte Hawsers aber, der, die brennende Pfeife im Munde, vor dem Herd stand und fleißia einen Vogel über dem Feuer umdrehte, schien leine Verlassenheit oder Einsam« leit zu empfinden. Er war ein großer, kräftig aussehender Mann, rauh und muskulös, mit einem rohen, aber listigen Geficht, welches die niedrigsten Leiden« schaften verrieth, — ein Typus, wie man ihm in Zucht« Häusern häufig begegnet. HawkerS war ein Engländer. Er hatte den grö» ßeren Theil einer langjährigen Verbannung nach Australien abgebüßt, war aber zurückgekehrt, um sein Vaterland durch seine Anwesenheit zu strafen. Erst wenige Monate halte er sich wieder in England aufge« halten, als er infolge Anwendung feiner besondern Talente in die Hände der Justiz gefallen war. Wieder freigelassen, hatte er sich die gegenwärtige einsame und sicher: Zufluchtsstätte gesucht, wo er unter dem Namen HawkerS seit zwei bis drei Jahren zum Schrecken seiner weiten Nachbarschaft lebte und von wo aus er häufige Raubzüge nach den verschiedensten Städten und Flecken des Landes unternahm. ..ES wird Zeit, einen neuen Abstecher zu machen," murmelte HawkerS, den Vogel noch immer umwendend. „Ich mag nicht länger auf der Bärenhaut liegen. Es ist wohl am besten, ich gehe wieder nach London, die Kerle dort sind doch so ängstlich; freilich sind die Beaks infolge der für jene ausgesetzten Gelohnungen so wach« sam, daß selbst der Verwegenste bange sein muß. Heut« zutage kann man ja auch seinem eigenen Cumpane nicht mehr trauen. Ich will deshalb keinen verdammen," fügte er hinzu, „denn für hundert Pfund würde ich den einen oder andern auch verrathen." Bei dieser ernsten Versicherung — denn Hawkers glaubte nicht an die Wahrheit des Wortes: «Ehrlichkeit unter den Dieben!" — nahm er den Vogel von dln Koh- len und machte sich über ihn her wie ein Huno einen Knochen. . als Er war mitten in seinem köstlichen Sch"""^^ jemand leise an die Thür klopfte. Er "M" ^e sprang auf, wobei sein erster Gedanke war, °a? „BeakS" ihn am Ende gefunden haben möchte"- Das Klopfen wurde wiederholt. „-»Ml „Wer ist da?« fragte HawkerS nnt v"' Stimme. „Ein Freund!" war die Antwort. >« ssen^ Die Stimme — der alte Hawkers war em ^ von Stimmen —, obgleich dumpf und oorsla^u. die eines gebildeten Mannes. traatetl' Hawkers überlegte einen Augenblick, dann sl » „Gut, was wollt Ihr?" „„ Ihr „Ich habe ein gutes Geschäft für <"«, ""^ ^t eins machen wollt. Laßt mich ein, dann w" Euch darüber sprechen." «.. «ucb "^ ES kann recht sein. - e« kann aber °"^ ^c recht sein, dachte Hawkers. Wenn'S "« ^l^ ^ mich ist, gut, so bin ich dazu bereit;',' ff.,. Geak. nun dann müssen Vorsichtsmaßregeln u werden. Ich will gleich sehen. ^„e ZM Er bestieg eine Leiter und öffnete line l« ^^n welche sich unmittelbar unter ^m D°« b'^n ^ Kopf durch diese Oesinung st^nb, be^M ^^ den Mann da unten. Dieser "" <» ei« '^^^.^^ tel gehüllt, sein Gesicht verdeck °u" „ pigen Hut. Er war Sieht aus w.e em wahrc " ein ,„«. Er ist kein Beak - "" , ^ " ,, nldeckte aber, Er musterte scharf d.e Umgegend, 961 Papiergeld eingezogen werden. Seitens Sachsens, Vai< ernS u. s. w. wird beantragt, den Termin für Einzie« hung deS SlaatSpapiergelbcS bis znm 1. Jänner 1875' auszudehnen und den Staaten einen höhern Vetrag an Reichspapiergeld zur Verfügung zu stellen, um ihnen die Deckung dcS Ausfalles zu erleichtern. Dieser Betrag soll indessen die Hälfte des Restes des Staatspapiergeloes, nach Abzug der entsprechenden Quote an Reichspapier» geld, nicht übersteigen. Der Iustizausschuß dcs deutschen Vundesrathes hat die ersten Paragraphe des ReichSpreßgesrtz-Ent-Wurfes berathen und bezüglich der Verantwortlichkeit im wesentlichen die Grundsätze der Neichetagscon'misston Über die Theilung der Verantwortlichkeit, wenn auch in veränderter Fassung, angenommen. Die Redacteure der berliner Zeitungen, ausgenommen „StaatSanz.", „Nordd. Mg. Ztg.". „Kreuzzta." und „Post", beschlossen einen Protest gegen den Reichsprehgcsetz-Entwurf. Die Er« klärung richtet sich gegen das unveränderte Beibehalten der polizeilichen Beschlagnahme, gegen die nicht genug begrenzte Definition von Vergehen und Verbrechen und gegen die Bestimmungen übcr die Verantwortlichkeit des Redacteurs und sagt dann weiter: „Die deutsche Presse will nicht Straflosigkeit, wenn wirtlich straffälliges vorliegt; sie muß aber protestieren gegen AusnahmSbcstim« mungen, deren maßlose Vielseitigkeit und Dehnbarkeit sie, wo nicht der Vernichtung, doch der Verfolgung durch das unberechenbare administrative Ermessen aussetzen würde. So wünschenSwcrth die der Presse gewählten materiellen Erleichterungen sind, so weist sie es zurück, die Beseitigung dieser längst als ungerecht anerkannten saften durch eine unwüidige rechtliche Stellung zu er« lausen." Die Erklärung fordert alle deutschen Redactionen zum Beitritte auf. Ein Schreiben Thiers an die Bewohner von Nancy eillärt seinen Rücktritt mit seiner tiefen Ueberzeugung, daß eine Parteiregicrung in Frankreich ein Widersinn sei und den bestehenden Zwiespalt nur noch erweitern würde. Frankreich brauche eine energische Regierung gegen Ordnungsstörungcn. abcr eine friedliche lücksichtlich der Parteien und leinc Parteiregierung. Er wollte cine Politik nicht verfolgen, die nicht die seinige ist und die nach rechts gehend weit entfernt ist, mit der Mehrheit des Bandes zu gehen. Er lehre zur schriftstellerischen Muße zurück. Nach den bisher aus dem Haag bekannt gewordenen Ergebnissen der Wahlen für die zweite Kammer wurden 16 Eundidaten der liberale», und 1l Candioatcn der Conservative!! oder Ultramontanen gewählt. Bei 7 findet am 23. Juni eine engere Wahl statt. AuS 5 Ae< zirkln sind die Wahlergebnisse noch nicht bekannt. Die Majorität der spanischen Cortes versammelte sich am 11. d.. 1 Uhr mittags, um wegen Beendigung der Mini st erl ri s is zu berathen. Es wurden mi» litärische Vorsichtsmaßrcgclt, ergriffen. Bcwaffoclc Haufen zogen in den Straßen hcrum. Aus Furcht vor einem Conflicte wurden die strategisch wichtigeren Punkte besetzt. Um 3^2 ^l)l nachmittags genehmigte die Cortcsmajo-rilät die Bildung eines VersöhnungsministeriumS bestehend auS vier Mitgliedern der rechten und vier Mit» gliedern der Linken. Um 5 Uhr nachmittags ernannten die CortcS folgende Deputierte zu Ministern: Pi y Margall Ministerpräsident und Inneres, mit 196 Stimmen; Estevanez Krieg, mit 192 Stimmen; Sorni Colonien, mit N)0; Zurich Marine, mit 185; Muro AeußereS, mit 187; Dabico Finanzen, mit 182; Gonzales Justiz, mit 154, und Benot Handel, mit 161 Stimmen. Das Cabinet stellte sich den CorteS vor. Pi y Margall sagte, das Programm der Regierung sei, die Republik und die öffentliche Ordnung zu retten. Die Regierung sei entschlossen. Ordnung zu machen ; jede Insurrection ist ein Verbrechen, wenn Freiheit in reichlichem Maße gewährt ist. Die Wahl des neuen Cabinets hat einen guten Emdluck auf die Geuöllerung ron Madrid gemacht. Die bewaffneten Gruppen zerstreuten sich. Pierrard wurde zum Generalcapilän von Madrid ernannt. Die griechische Kammer nahm die Ges'tzcnlwinfe über die Eisenbahn, die Bank, cinc neue DampfschiffahrtS-yescllschaft an und auch die Antwort des Königs mit Acclamalionen entqrgen. Der ..Russ. Ii,v." meldet: ..Am 11. Mai langte der Vorlrab dir Russen am Amu-Darja an; die Khi wescn, 3500 Mann stark, wurden geschlagen. Am 14. Mai rückte General Kauffmann in der Richtung nach Schurachan weitcr. Gegen die Frauen-Emancipation. Im russischtn „Regierungs-Anzeiger" lesen wir folgende Strafpredigt gegen die russischen Studentinnen in Zürich: „Zu Anfang der 60er Jahre begaben sich einige russische Mädchen inö Ausland, um an der zü-richer Universität Vorlesungen zu huren. Anfangs blieb ihre Zahl eine sehr beschränkte, in den beiden letzten Jahren aber begann sie rasch zu wachsen, und gegenwärtig befinden sich un der züricher Universität und dem dortigen Polytechnicum über 100 russische Frauen. Inzwischen wurden die an die Regierung gelangten! Meldungen über dieselben imnnr ungünstiger. Gleichzeitig mit dcm Wachsen der Zahl der rulstschen Studentinnen wählten die Anführer der russischen Emigration diese Stadt zum Centrum der revolutionären Propaganda und wandten alle Mittel an, um die lernende Jugend in ihre Reihen zu ziehen. Unter ihrem Einfluß wurden die wissenschaftlichen Beschäftigungen zugunsten ciner fruchtlosen politischen Agitation beiseite geworfen. Unler der russischen Jugend beiderlei Geschlechts bildeten sich verschiedene politische Parteien der extremsten Färbungen. ..Der slavische social-demo-lratische Verein", ..das slavische Central-Revolutions. comitu". «die slavische und russische Section der Inter-nationale" sind in Zürich entstanden und zählen zu ihren Mitgliedern nicht wenig junge Russen beiderlei Geschlechts. In dcr russischen Bibliothek, welcher einige unserer Herausgeber ihre Journale und Zeitungen gratis zusenden, werden Vorlesungen von ausschließlich revo-lutionärem Charakter gehalten; der „Pugatschcw'sche Aufsland", ..die französische Revolution von 1870" sind die alltäglichen Themata der Vortragenden. Der Besuch dcr Nrbeitcrversammlungcn gehört zu den ge< wllhnljeitemäßinen Äeschäftiam «orn „ 4 20, 4 52 Eier pr, Stück — 2j------' Gerste ,. 3 30, 3 44 Mllch pl. Maß —10 - Hafer „ 1 «0 2 9 Äindfleischpr P>d, -2«------- Hlllbslucht „ — - 5 58 Kalbfleisch „ -30------- Heide:, „ 3 80 4 - Schwciucslcisch « 22- — Hirse „ 3 30 360 Lämmerne« pr. ^ —20— — Kulurutz .. 3 70 3 74 Hähnbcl pr. Stllck — 55 - — Erdäpft, „ 19«------- Taut,«, „ __ 1«.. ^ Liuseu „ 5 50------- '. ^u pr. gentner 1 20 . — Lrbsm ,. 560— Stroh ,, ...90-,^ Fisolen „ b-----------Holz, hart., pr,Mt.------6 50 Uind«schmalz Pfd, -50 -- ^ weiche«, 22" ------ s. SchwtlNtschmali ,, — 38 — — Wein. roth., Eimer _ 15 ^ Speck, frisch, „ - 32 - - — weiß« ^ -------13 - . «eriiuchert ^ -.42!-!-______________ > ilottoziehungen vom 14. Juni. Wien: 32 22 46 02 15. Graz: 17 31 59 66 63. Meteorologische NeobachtmMn in Laiüach.^ ' ^ M ^: « ".k ^1Z «ll.Mg, 728,l.o 13.» NW. schwach ganz bew. 14. 2 „ N. 731.« -.21.» NW. schwach ,.Hälfte bew.! 0.oa 1^..Ab.^ 734 85 -j-13., O. schwach j,.Hälflebew.!___^ 6U.Mg, 735.U« -^ 9.7 windstill Nebel '" ^^ 15. 2„ N. 736!»? -^23.0 NW. schwach z.Hlllfte bew. 0^, 10« Ab. ?36.5/i -1-I6.N , wiudfiill sternenhell Dell 14. morgens trllbe, vormittags Anfheilcrung, liachnnl-tags wechselnde Vewälkung. Den 15. Nebrl, herrlicher Morgen, nachmittags wechselnde Bewüllliiig, fiernenhellc ifiacht. Das Tages' mittet der Wärme an beiden Tagen -j- 160' und < 166', be: ziehung«weise um 2 4' und 1-8" unter dem Nonnale. Verantwortlicher Redacteur: Iana» v. Klein mähr. ^HH «^.s < '^ ^. N^ien, 13. Juni. Fortdauerndes Mislrauen bewirlte ein weiteres Fallen vieler Buntpapiere, worunter endlich auch anerlannt solideste Werthe, wie z. B. Vllll>?"-> ^Vlskvkllll/I« und andere litten. Vei gesunteuen «lllrsen ward die Kaufluft wieder etwas reger und schloß die Börse in etwa« freundlicherer Haltung. _______ Geld Ware M°i- ) y. . (.....67.80 68.— Februar-) """" (.....67.80 68.- Jänner-) ^^„..„,, ( - - - ?2.75 73 ^ «pril- ) ^Ubernnte ^ . . . 72.50 72.70 Lose. 1839.......270.— -.- „ 1854.......94.- 94.50 ,. I860.......99.— iw.50 „ 1860 zu 100 fl. ... 115— 115.50 „ 1864.......133.50 134 — Domänen-Pfandbriefe .... 118.- 118.50 «öhmen , H_„«d- l - - 94." 95.- Galizien l ^". j - - 74.50 7b.- Siebenbürgen s ,'"' 1 - 73.- 74.-Ungarn 1 '°U""ll l . . 74.50 75.- DonllllMeguUerung«-L°ft. . - 98.- 99.- Ung. Eisenbahn-Aul.....99,50 100.- Ung. Prämien-Änl......86 50 «7.25 Wiener Communal'Nnlehtn . . ^.— 85.— Actieu von Nauken. Geld Ware Knglo-Vanl.......175.— 176.— Vanll»reiu.......—.— 180.- «odincred.tllustnlt .... 283. 282.» «iredUculftnlt.......251.-252 — »eld Ware «lreditanfilllt, ungar.....130.— 155. - Depositenbank......83.— 90.- Lscompteaustalt.....1070.-1080.— Frauco-«a,ll......94.-95- Handelsbllnl.......130.— —..- Hypothelanentenbanl .... 25.— 30.— ^äuderbauleuvernll.....90.— 93. - Nationalbanl......955— 957.— Oesterr. allg. «anl . . . .131.- 134.-Oefterr. Vanlgesellschaft . . . 200.— 202.- Umonbanl...... . 131— 134.- «ereinsbanl.......50.— 55— Vtrlehrsbant.......148.— 150.— Wiener Wechslerbanl .... —.— - -^- Netien von Transport «ter»eh-mllngen. Veld Ware Nlf»lb-»»hn.......157. 15»..- «arl.«udwig-Vahn.....216— 217.— Donau-Damplschifs.-Etsellschast 58 ' 112— H^"" London ...--' 4g.80 44.-^ Pari»..... ' ' 5 ? 26 tr. 5 st. 26 tt. Napoleonsd'or . ? " 6«i ^ 1 ^ «8z ^ Preuh. Kassenscheme^i « ^' ^ ^2 ^ ^ " ^inischt'<.n..dtNt.°stu..g^^ Privaluolitlung: wt»l> - -