für Aunst, Wifi'enschalt und geselliges Leben. —!^ Nedissirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^ 54. Freitag am 5. November I.84H.. V^M ^ N»,I dieser Zeilschrift erscheine» wuchenllich lwei Nummern, iedes Mal eln halber Koacn. Der Preis des Vlollts in in La,bach «anlicihriuo« ^^—" lialbüihr,» 5 >!. ^>ur<» t>,e l. !. Pol', unler (^«uverr ,„>i portofreier Zusendun« uanzläbria », halbiäbr,« 4 rl. ^.M., u»i> w,rt> balbiäbrig »»raus« Sokrates. ^ s tnnipft für Gott den Herrn der Priester mit der Lehre, Und stellt sein lichtes Neich durch edles Vorbild dar. Indes« der Götzenlnecht mit wildgeschwung'nem Speere Lein Zauberthum beschützt und seinen Hlutaltar. Ihr seht darum, wie oft der Gottesläst'rer schreitet I n Lorber» durch die Welt und mit des Siegers Huhn; Doch seit,der Weisen Mund der Götzen Reich best,e,I,t, Ist Dornentron' und Kreuz und Gift und Kchmach ihr Lohn. Als Jupiter noch saß in Wolken auf dem Thione, Band er den Menschenfreund an scharfes Felsgcstein; Vom H,iupte Iupiter's gefallen ist die Krone, Doch schlich in dies sein Amt der Mensch sich selber ein. So drängte auch an dich, geweihter Wotlperehrcr, Der Götzendiener Schaar sich mordgesinnt hinan; Verstumme» soll dein Mund, du menschenholder Lehrer, Den Golt für Meuschenheil erbarmend oufgethan. Im Kerker saßest du, und in der Deinen Kreise Floß po» der Lippe suß der Lebensbalsom »och. Da tritt der Scherge »or mit seiner gifl'gen Speise: Du lächelst sanft und schwingst w,llt»mm'nes Labsal hoch. Meint doch der blinde Schwärm der sinnberaubten Thoren, Daß dir der ekle Trank der Trank des Todes sei: Du aber weißt, durch ihn zu höh'rem Sein geboren, Macht er für ewig dich »on allem Tode frei. Und wenn der Knecht, der dich entbietet zu den Todten, De» traur'ge» Freunden rings in Heukertrncht erscheint, Zun» Dämon wird er dir , zum gottgesandte» Note», Der mit dem Lwigen «uf ewig dich pereint. Doch blicke auf die Stadt, der sich dei» Geist entschwungcn, Wie ihrem Grabmahl längst die hingesunkene gleicht! Weltherrschaft halte sie vielleicht im Kampf errungen. Wenn sie dir Lorberschmuck statt gifl'gen Trank's gereicht. X. Kram unter den Römern. Skizze seines damaligen Zustandes po» A. C. (Fortsetzung.) Als Octavianus unter dem Namen des Oberherrn (Princeps), obwohl die alten Verfassungformen beibehal­tend, doch die ganze Staatsverwaltung unmittelbar oder mittelbar in seiner Hand vereinigte, theilte er die Provin­zen des Reichs mit dem Senate in der Art, daß er die wichtigeren und schwierigeren, welche zur Erhaltung ihrer innern und äusiern Ruhe ein Heer bedurften, in seine Leitung übernahm, die übrigen aber, die keiner großen Militärmacht nothig hatten, der Verfügung des Sena­tes beließ. Die hochwichtigen Provinzen des gro­ßen Illyricum alle hatte Octavian in dieser Th eilung sich selbst vorbehalten; die Lage die­ser Gebiete, die Beschaffenheit der Länder und ihrer Bewohner machten es auch dann noch, als Friedenszustand und Gehorsam gesichert erschienen, zu einer Nothwendig­keit, daß diese Anordnung beibeihalten wurde. I n den so vorbehaltenen Provinzen betrachtete der Princeps sich selbst als den eigentlichen Proconsul, und sandte deßhalb nur Stellvertreter seiner Person und sei­ner oberstatthalterlichen Macht, mit dem Range von Pro ­pra'toren, dahin. Diese Proprätoren wählte er aus den senatorischen Familien, meist Männer, die ihre Tüchtigkeit schon im Krieg und Frieden in höheren Staatsämtern be­währt hatten, aber nicht aus der betreffenden Provinz Ge­bürtige, noch durch das Band der Ehe an eine Provin­zialin Geknüpfte. Er allein grenzte ihre Amtsdauer belie­big ab; an seiner Statt übten sie die vereinigte Civil­und Militärgcwalt. Die Art der Verwaltung war freilich durch eigene Instructionen jedem Einzelnen vorgezeichnet; aber nach der Natur der Sache tonnten diese Mandate nicht Alles umfassen, und, wo die Entfernung keine Anfrage an den Kaiser gestattete, entschied nur das Gutdünken seines Stellvertreters. Deßhalb konnten die Proprätoren aber auch nach Ablauf der Amtszeit von den Provinzialen durch eigens bestellte Advocaten bei dem Senate belangt werden, wenn sie ihre Gewalt mißbraucht haben sollten. Mi t einer etwas allgemeineren Bezeichnung findet man jene Statthal­ter auch p>-!w5,s!e« und 0<»>-re««,re« genannt, ohne daß durch diese Worte ein bestimmter Wirkungkreis oder eine eigene Rangstufe angedeutet würde. Da fast eben so lange, als die Donau dem Römerreiche zum Grenzwall diente, die Bewohner ihres linken Ufers das rechte anfeindeten und 3R4 anfielen, wurden öfters mehre Provinzen des großen Illy­ricum, so wie sie im Zustande der Unabhängigkeit stets auf das engste verbunden gewesen waren, auch unter die Leitung eines römischen Generalstatthalters l/,^°^a,V ili^rwi) gestellt, dem dann die Provinzialstatthalter unter­geordnet waren. Als Gehilfen in der Ausübung ihrer Macht hatten die Vorsteher der kaiserlichen Provinzen je einen oder mehre Legaten unter sich, und weil sie in ihrem ausgebreiteten Wirlungkreise leicht auf Gegenstände stossen tonnten, de­ren Detail ihnen in ihrer vorherigen Laufbahn fremd ge­blieben war, beriefen sie sachkundige Juristen als Assesso­ren, und so bildete sich um sie allmählig ein Consilium von rechtsgelehrten Geschäftsmännern, dem jedoch nur eine berathende, keine entscheidende Stimme zustand. Ein Procurator oder Nationalls, vom Kaiser aus dem Ritterstande, oder aber auch aus den kaiserlichen Freigelas­senen gewählt, deren Einfluß bekanntlich unter manchem Fürsten fast das ganze Reich umfaßte, erhob die verschie­denen Einkünfte für den Oberherrn, bestritt aus den ein­geflossenen Geldern alle Ausgaben für die Verwaltung und die Truppen der Provinz, und übte die Ge­richtsbarkeit in Angelegenheiten des FiZcus. I n Betreff ihrer Gewalt hing bei den kaiserlichen Procuratoren na­türlich viel von der Ausdehnung oder Einschränkung ihrer besonderen Vollmachten durch den Princeps ab; in der Regel standen sie unter den Provinzialstatthalter», manch­mal erhielten sie Aufträge selbst gegen diese. Zuwei­len wurden auch die Provinzen durch Procuratoren in Stellvertretung des Proprätors (vice i>i-.-lL«iere Gegend einen kleinen Beitrag, indem sich am 25. Occober am südlichen Abhänge des laibacher Schloßberges reife Erd­beeren finden ließen. — Neues. (Tänzerenthusiaömus.) Blackwoo d's Maga­zin ließ sich bei Gelegenheit der Anwesenheit der Tänzerin Taglioni über ein Gebrechen unserer Zeit, den kostspie­ligen Enthusiasmus für Tänzer und Tänzerinen, also ver­nehmen: „Dies Weib, deren einziges Verdienst ist, daß sie schön tanzt—ein Verdienst, von allen das unuerdienst­lichste,— wird gegenwärtig durch ganz Europa festlich be^ grußc; sie erscheint in Begleitung von Grafen, wird von dem Einen, der sich vor Relchthum nicht zu fassen weiß, mit einer Diamantenbörse, mit einem Wagen, mit silbernen Rei­fen an den Rädern, von einem Andern beschenkt; sie for­dert für einige Nächte, die sie mit Pirouetten und Sprüngen hinbringt, eine Summe, welche das Landvolt einer ganzen Provinz einen ganzen Monat hindurch ernähren könnte; sie häuft Reichthümer auf, welche die dem Verfall zusin­kende Bildhauerkunst, die Malerei, Musik und Literatur eines ganzen Reichs emporzurichten vermöchten. Was ver­langt die Taglion i in ihrer Bescheidenheit an dem Drury­laneihearer? Hundert Pfund Sterling für jeden Abend für sich selbst bei ihrem dreimaligen Auftreten in jeder Woche, und sechshundert Pfund für ihren Vater als Bal­lcimeister, und neunhundert Pfund für ihren Bruder und ihre Schwester, um mit ihr zu tanzen; nebstdem zwei Be­neficevorstellungen für sich, wobei ihr jedesmal eine Ein­nahme von sechshundert Pfund zugesagt war, und eine halbe Beneficevorstellung für ihren Bruder, mit zweihun­dert Pfund zugesichert — in Allem se chstausend Pfund ! Alles dies ist monströs; der Gedanke schon, daß man eine solche Summe an einen Haufen Kunstspringer vergeudet, erfüllt das Gemüth mit Ekel, selbst die Frechheit der Forderung ist verletzend. Sieh da, ein Haufen aus der niedrigsten Classe, der wahre Troß des pariser Lebens, schlägt seine Bocksprünge so hoch an , daß man sie zu einem Preis bezahlen soll, den die Freigebigkeit einer Nation kaum jemals ihren großen Wohlchätern angeboten hat. Der edelste Dichter, der weiseste Tiefdenker, der größte Ersindunggeist in der Mechanik, der tapferste Krieger, sie alle würde man mit der Hälfte der Summe viel zu theuer bezahlt halten, welche diese gemeinen Choristen der italie­nischen Oper zu verlangen sich berechtigt glauben, und die sie durch die verschwenderische Modenarrheit wirklich erhalcen." — Mannigfaltiges. Selbstmord. Wir finden den Selbstmord am häufigsten in den am meisten civili­sirten Ländern, und sein steigendes Wachsthum ist ein betrübendes Zeichen der füllenden Moralität. Zu beachten ist. daß wir ihn gerade in den gc« werbthätigstcn Ländern am verbreitelsten und mit steigender Industrie, schreck, lich consequent, zunehmen finden. Er ist seltener auf dem Lande als in der Stadt, in England häufig , aber noch häufiger in Frankreich und Deutsch­land/ am häufigsten unter den Lander» in dem Königreiche Sachse». Nun ist Sachse» das gebildetste, in Industrie und Wissenschaft am meisten vor­gerückte Land in Ouropa, mit einer gewerbthäligen, in vielen Städte» le­benden Bevölkerung. Es kommt in Sachsen l Selbstmord auf 8,446 Einwohner, dagegen in Preuß.n l >> » I4,2UU » » in Rußland l » »5ü,üc«i » > in Schweden l >, »92,oui, » und in Spanien falle» jährlich (diese Angabe bezieht steh auf die Zeit vor de», Bürgerkriege) nur lü Selbstmorde vor; ja es läßt sich denken, daß in Zeiten, wie sie Home r uns schildert, und in solch' eine». Lebe», der, Selbstmord »ur aus «eisteszerrüttung entspringen konnte; je näher daher an diese». Lebe», je näher der Natur, desto seltener w.rden wir den Selbst­mord finden. I n Städten stellt sich daher ei» ganz anderes Verhält,»,!, als das obe« a»gegcbe»e, heraus. An der Spitze steht Paris mit l Selbstmorder auf 2,2>z Einwohner, dann folgt Verli» « 1 » « 5,5l2 >' » » London » l » » 2l,4<)l » Die Zahl der Selbstmorde hat sich üuch gerade in der neuesten Zeit, wo Alles eine» so vielbewunderten Aufschwung genommen hat, außer allem Verhältniße mit der Vevölterungzunahme vermehrt. I » Verlin kam von l7öö — ?z (in noch dazu bedrängten Zeiten) nur l Selbstmörder auf lüun Todesfälle, aber von «22 — l»2l> schon 1 » > iuc> » I n Paris gab es lül? in Alle,» « ? Selbstmorde, aber >U2<> schon 9l5 » in Hamburg gab es tl!2l nur »u » aber lu«? schon üll » in Petersburg gab es ruw nur 94 » aber >u2ü schon ll7ü » und in manche» Provinzen greift das Uebel auch auf den, Lande so um sich, daß in Schlesien auf Zoo Todesfälle l Selbstmord kommt. Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von einem Landpriester. 2. November 1702 wurde zu Pölland in Krain Johann Napt. Michael Sagar , ein ausgezeichneter Arzt, geboren, der mehre Werke über die Arznei­funde schrieb, und im Jahre 1778 starb. lulo zog der französische Marschall Vernadotte , Prinz von Ponte Corvo, als erwählter Thronnachfolgcr von Schweden, in Stockholm unter großem Volksjub.l feierlich ein. 18.3 capitulirte Spalatro in Dalmolicn. 3. November 151» landeten die Nepräsentanten der Stände Krains zu Barcelona in Spanien, um ihre Huldigung dein Könige und nachmaligen Kaiser Kar l V. darzubringen. 4. November 1404 starb Oswald , Abt von Sittich in Krain, welcher das von den Türken im Jahre I48l in Brand gesteckte fitticher Kloster wieder aufgebaut hatte. 1820 wurde zu Laibach eine öffentliche Sparkasse eröffnet. 184« wurde 8t. 5e»ii cl' ^Vcre von der vereinten österreichisch-englischen Flotte unter Admiral Sir Robert Stopfor d beschossen und erobert, wo sich von den Oesierreichern der Erzherzog Friedric h als Linien­schiffs-Capitain, und Franz Freiherr von Bandier a als Conlre« Admirnl besonders auszeichneten. 5. November »?28 wurde geboren Franz Freiherr von Wulfen , Sohn eines l. l. Feldmalschall-Lieutenants. Er trat in den Jesuitenorden, ward Ur. rnil^nplnüe , Wcltpriester, Professor der Physik, Mathematik und Philosophie zu Klagcnfurt und Laibach, und starb am lü. März ixuz, Laibach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnik.