2N2ÄIGNN23Ä lnr Auilst, Literawr^ Theater n. geselliges Lebel». Nedigirt von Leopold Kordesch. Freitag am 5 . Juli ^ N Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in Laibach aanzi!>hr,a 6 halbjährig <> fl. Durch die k. l. Post unter Luuvert mit rortosrrier Zusendung ganzjährig », halbjährig 4ss, C, M., und w,rd halbjahria voraus' bezahlt. Alle k. k. Postämter nehme» Pränumeration an. In Laibach vränumcrirt man beim Verleger am Raun, Nr, >yu, ,», erste» Stocke. Abschied von der Jugend. Nich , süße Jugendzeit, ruf' ich vergebens Aus deinem Grob', Beginnt die Dornenseite meines Lebens Am Greisenstab. Noch ein Mal will ich mich in dir verjüngen, O schöne Zeit, Noch ein Mal will nie!» Geist zu dir sich schwingen, Vergangenheit! Der hcim'schcn Fluren und der stillen'Hütte Gedenke ich, Wo mir das Leben in der Eltern Mitte, Ein Traum, verstrich. Da stand der wildbewcgte Stnrm der Sorgen, Der Leiden still; Da schlief ich sanft, erwachte froh «im Morgen Zu», Kinderspiel. Do blühcten in sanfter Purpurröthe, I n Lenzes'Zier, Als jede Leidenschaft des Jünglings schmäh'te. Die Wangen mir. Nun aber — ach! es ist dahin entronnen Das Iugendglück; Nicht ruft des Lebens Ernst, der nun begonnen. Es mehr zurück! — Die scheinen Freuden schlummern nun gefangen, Das Haar ist grau; Gefurcht von, Alter sind die bleichen Wangen, Die Stimme rauh. Auch Emnia's Sonnenblick ist nun verdüstert. Auch sie verblüht; Die Sorgen sind dem Alter lief vcrschwistcrt, Der Reiz verglüht. Sie werden mich nicht mehr den Jüngling nennen, Die Jahre fiieh'n; D'rum nimm, Vergangenheit, die heißen Thränen Zu»! Abschied hin! Ist nun dein Loos, o süßes Iugcndlcben, Vergänglichkeit, Will ich den frohen Blick zu dir erheben, Unsterblichkeit! Bernhar d Thomschitsch. Has Monument zu Villichgratz. Von Leopold Kordesch. Wie erfreulich und zugleich ehrend für das Land Krain der hohe Besuch Sr. Majestät Fried. August, des jetzt regierenden Königs von Sachsen, im Jahre 1838, besonders in botanischer Hinsicht, gewesen sey, ist allbe­kannt; daher auch die nähern Daten über die botanische Ercursion des hohen Reisenden, in diesem vaterländischen Blatte zur allgemeinen Kenntnis; gebracht, nicht unwill­kommen seyn tonnen. Se. Majestät der König trafen am 13. Mai in Lai­bach ein, beehrten unser vaterländisches Museum mit einem Besuche, und begaben sich am am 14. Mai Früh 5 Uhr vor der Abreise von Laibach nach Idria in Gesellschaft des Herrn Obersten u. Mandelslohe und unsers Museums-Custos, Herrn Heinrich Freyer, dem die Ehre zu Theil wurde, Se. Majestät auf der botanischen Exkursion in Krain zu begleiten, nach Stoshze an der Save, um die seltene l'elücliiill-l« ilenuii» (stengelloses Läusekraut) höchst­eigenhändig zu pflücken. I m Rückwege kam die im Jahre 183? zur nämlichen Zeit am Lorenziberge bei Billichgratz vom Herrn Richard Ursini Grafen von Blagay aufge­fundene (damals noch unbenannte) Pflanze, die schöne, weißgelbblühende iini>!>ue m.'^n^a»!, l?!-e)'<-l- (Blag a y'scher Seidelbast) zur Sprache. Se. Majestät entschlosien sich sogleich, den Umweg nach Billichgratz zu machen, bloß um das Vergnügen zu haben, auch diesen seltenen, bisher nirgends anderswo aufgefundenen Seidelbast (krainisch: „rnniLUL ,io8i>es^e") am Standorte zu sehen und mit höchst­eigener Hand Exemplare zu schneiden. Die unerwartete und höchst angenehme Ueberraschung des königlichen Besuches in Billichgratz kann mansich vorstel­len! Um nun denselben auf undenkbare Zeit zu ehren, ließ im Herbste darauf (am ?. September 1838, Vormittags 11 Uhr) der Herr Inhaber, Rich. Ursini Graf v. Bla­gay, am beginnenden Fußsteige auf den Lorenziberg ein schönes, steinernes Monument aufstellen. ?H Die Pyramide (Obelisk) ist von inländischem grauen, zu Glcinitz gebrochenen Marmor, beträgt in der ganzen Höhe 13 Schuh, und mißt im Postamente 4 Schuh im Diameter. Der zweite Aufsatz (in der Höhe 3 Schuh) enthält in vergoldeter Schrift auf einer viereckigen Platte von schwarzem, bei Hölzencg gebrochenen Mamor: UI0UHUUU8. OlINLs. VN8I?iI. NI. Auf diesem zweiten Aufsatze ruht der stumpfgespitzte Obelisk aus einem Stücke, hoch 7 Schuh, im P'edel 3 — oben i Schuh im Diameter. I n einer ovalen Platte von schwarzem Marmor ist die vergoldete Aufschrift: I'NllNK. !l)I_I8. M.4.N ^««NXI»»»!!)». 84X0XI^L. NLX HD«: O^L8 : HUl'MI« i>i^X'l'H^ ^ v: 1,'ULVLN 1^0(10. K/V'1'HI.I, VI8LXU^.Vl HillLcoxxxviii. Se. Majestät geruheten im Schloße des Herrn Gra­fen ein Frühstück zu nehmen, darauf wurde der Lorenzi­bcrg erstiegen. I n der Höhe, nördlich im Walde, vegetirt die blasse 0:,i>»n<-. Von Sr. Majestät wurde gegen den Herrn Grafen der Wunsch geäußert, diese Pflanze ja zu schonen und deren Ausrottung zu verhüthen. Gegen 11 Uhr Vormittags war der etwas beschwerliche Weg zurück­gelegt, mit mehreren krainischen Seltenheiten reichlich be­lohnt. Zum Schluße wurde noch die nicht häusig vorkom­mende »ilxllrnzn, petrnnll (Felsensteinbrech) an den Felsen bei dem «l-»iwr>!7,!».Bache zu Billichgratz besucht. Ein klei­nes, indessen bereitetes Mahl erquickte die rückgekehrte Ge­sellschaft, sodann wurde unverzüglich die Neise über Hol-­zeneg und Oberlaibach nach Idria fortgesetzt, wo die An­kunft Sr. Majestät, statt um 3 Uhr Nachmittags, wie es bestimmt war, erst bei sinkendem Tage erfolgte. Am 15. Ma i Vormittags wurde das Bergwerk, die Poch- und Echlemmhäuser, die Brennhütte, die Zinnoberfabrik und die Wasserpump-Dampfmaschine in hohen Augenschein ge­nommen. Das ungünstige Regenwetter hielt Sr . Maje­stät botanischen Eifer nicht ab, auch der schönen rrimuill «ni-uiniic^ (krainische Schlüsselblume), die nun auch zu Sa­plana vom Herrn Pfarrer Gasperin , und am Lorenzi­berge vom Herrn Grafen Blaga y aufgefunden wurde, einen Besuch abzustatten. Der beschwerliche Zugang am Iderza Fluß bei der liubii^ unter dem Rinnwerke und ,enseits des Wassers über noch beschwerlichere Felsen zum wilden See, der aus dem Wiobachrr Gebiete unterirdisch hier zum Vorschein kommt, lohnte indeß reichlich mit Pflan­zen-Se,tenheiten. Jedes Naturliebhabers Erwartungen wird diese wildschöne, romantische Gegend gewiß übertreffen. Unser Museums-Eustos, Herr Heinrich Frey er, hatte das Glück, Sr. Majestät auf dem Wege zum wilden See ganz allein als Wegweiser zu dienen, wohin der Herr Oberst von Mandelsloh e und der k. k. Apotheker-Laborant, Herr Ferianzhizh , erst später nachkamen. Ein stunden­weiter Spaziergang durch den Strugwald, dessen üppige Vegetation gleichsam ein Garten krainischer Seltenheiten zu nennen ist, bis zum liLvcwi-, wo Onmplnnilll p^rnmii!». Ii« (pyram. Glockenblume) vorkömmt und «il><-5 8o«i»>i>i ««!>!>. ( S copoli'scher Johannisbeerstrauch)eben blühete, beschloß für diesen Tag die Ercursion. I m Rückwege wurde am Rinnwcrke (,-Ule) noch manches Interessante mitgenommen, und Idria um 3 Uhr Nachmittags wieder erreicht. Am folgenden Morgen geleitete Ferianzhiz h Se. Majestät über Unteridria auf den Ielenkberg zu der selte­nen priinulll ve»l!5ta (reizende Schlüsselbl.), rrimull» NU. rioulll (Aurikel-Schlüsselbl.) und I>rimi>Ik miittieei»-! rrez-or (vielköpfige Schlüsselbl.). Zum Beweise Allerhöchstihrer Zu­friedenheit geruhten Se. Majestät dem Herrn Freyer eine sehr schön gearbeitete, blau emaillirte goldene Dose zustellen zu lassen und setzten sodann die Neise über Triest nach Dalmatien fort. — Ter Tiirkenftttvz. Novclette von llr. Rudolph Puff. ' (Beschluß.) III. I n unendlicher Angst fand der dritte Morgen das ge. fangene Mädchen. Vergebens hatte sie Muth und Scharf­sinn erschöpft, um irgend einen Weg zur Flucht aufzufin­den; alle ihre Plane scheiterten an der Wachsamkeit ihrer Umgebung; von Außen, sah sie wohl, würde nicht leicht eine Hülfe möglich seyn, denn die Türken schienen fest ent­schlossen, die Belagerung der gewaltigen Veste fortzuse­tzen, es koste, was da wolle. Am letzten Nachmittage schien ihr Entschluß gefaßt zu seyn. Sie trat in das Zelt der beiden Bässen. Wohlan! sprach sie, ich werde wählen zwischen euch beiden. Ih r kennt die schmale Hochebene auf dem Bergrücken, der gegen Sonnenaufgang hin senk­recht abfällt gegen die Tiefe. Setzet euch zu Rosse, um­stellet immerhin den Rand des Abgrundes, durch den ich euch nicht entfliehen kann. Gestattet mir die Hälfte Vor­sprung, und wer von euch beiden mich zu Roß erjagt, dem folge ich willig als Sclavin. — Daß ich toll wäre, fluchte Ferhad , da darf der Nenner scheu werden, und ich läge im Abgrund, statt in deinen Armen, listige Christin. Ich hielt dich für einen tapfern, unerschrockenen Mann, sprach Rosalie mit kalter Verachtung, wenn du nicht so viel Muth besitzest, so wähle ich. —Halt ein! donnerte Fer­had, und alles Blut war in seine Wangen getreten; seine' Blicke funkelten, seine Lippen bebten, des Mädchens Rede hatte seine Eitelkeit verwundet, seinen Stolz empört. Ich reite, rief er, und ein weibischer Hundeknccht der, welcher die Probe ausschlägt!—Was du wagst, der du noch immer ein halber Giaur bist, murmelte Iessid , kann der Sohn meines Vaters wohl auch thun; du begleitest uns hinaus, 55 Mädchen, die ganze Orta folgt mit, nur die Tozzis blei­ben bei ihren Geschützen und lassen sie lustig spielen ge­gen die Veste der Christen. Noch vor Einbruch des Abends umstellten die Iauit­scharen den Umfang des Platzes, welcher zu dem seltsamen Wettrennen bestimmt war. Nur die Seite gegen Osten blieb frei und war durch eine leichte, Schranke bezeichnet, um die Stelle bemerkbar zu machen, bis zu welcher man ohne Gefahr vordringen konnte. Muthvoll schritt die Jung­frau durch-die gaffende Schar, warf den Schleier, wel­cher auf Befehl der Bässen ihr Antlitz bedeckte, zurück, und ein Ruf des Beifalls und der Bewunderung entfuhr den rohen Zuschauern. Hinter ihr ritten auf stolz sich bäumenden Arabern die beiden Renegaten. Ein kostbarer Turban bedeckte das Haupt, Perlen blitzten auf dem Shawl von Kaschmir, der ihn umschlang, Rubine funkelten am Griffe desDamasceners, Rubine auf dem purpurenen Pferde­geschirr. Eine kleine Lanze mit dem Halbmonde und Roßschwcife geziert, lehnte nachläßig hinier dem Rücken der gewandten Reiter, deren weite, goldgestickte Kleider im Abendwinde fächelten. Während die Karthaunen ihre Todesmusik gegen die Thürme von Sebenstein spielten, kamen sie am westlichen Rande der Eben'e an und ließen verabredetermaßen die Jungfrau bis zur Hälfte des We­ges voraus. Langsam schritt sie dahin und beinahe in der Mitte angekommen, gab sie selbst das Zeichen, ihr nachzu­reiten. I m Nu , wie vom Winde getragen, brausten die Jünglinge dahin, aber schneller als ihre Araber, wie be­flügelt, eilte das Mädchen vor ihnen her. Schon waren sie nahe am Schranken, keiner konnte dem andern den Vorsprung abgewinnen, schon faßten sie Beide nach Rosalien , da brach diese mit fast übermenschlicher Kraft den Schranken entzwei, u.nd „Gott sey mir gnädig" rief sie, und sprang in den Abgrund. Ihr nach flogen Roß und Reiter in die bodenlose Tiefe. Weit unten horte man sie anschlagen, hörte ein herzzerreißendes Gewimmer, und stumm und stille blieb es unten. Kein Osman wagte sich mehr der, wie sie meinten, bezauberten Stelle zu nahen. Noch standen sie im starren Entsetzen umher, da tönten plötzlich Fanfaren aus dem Walde, blitzende Waffen wurden sicht­bar. Schuß fiel auf Schuß, und eine Schar Landleute mit Piken und Sensen von einem Commando Dragoner unterstützt, dem aus allen Richtungen, aus allen Winkeln des Waldes neue Krieger nachzuwachsen schienen, griff mit so wildem Ungestüm die Türken an, daß, wer nicht Lust hatte, unter dem deutschen Eisen zu enden, oder sich frei­willig in den Abgrund zu stürzen, sich auf Gnade und Un­gnade ergeben mußte. Die Batterieen wurden genommen, die Tozzis bei ihren eigenen Geschützen gespießt, eine un­geheuere Beute lohnte den Muth der Christen. Aber wie rasend stürmte Junker Heinrich von Zelt zu Zelt, von Schlucht zu Schlucht. ^Rosalie!" rief er in verzweifel­ter Hast, doch nur das Kricgsgeschrei der Fechtenden und das Gewimmer der Sterbenden beantwortete seinen Ruf. Suchst du die verfluchte Christin, die vor drei Tagen in unser Lager kam? fragte mit matter Stimme ein Aga, der mit gespaltenem Haupt sterbend am Boden lag, die stürzte sich mit unfern beiden Führern in den Abgrund. O verdammt sey — der Tod ersparrte ihm die Vollendung des Fluches. Siegestrunken, jubelnd eilten die Dragoner mir den wackern Bauern, welche sich nach Lindenbek's Angabe heimlich gesammelt und den Ueberfall gerade zur besten Zeit versucht hatten, in das Schloß zurück. Se­benstein ist frei! Hoch lebe Junker Heinrich, unser Be­freier! scholl es um die Veste, die geretteten Weiber und Kinder schloßen mit Inbrunst ihre Gatten und Väter in die Arme. Nur Heinrich, bleich und thcilnahmlos, schritt finster unter den frohlockenden Gefährten einher. I m Schloßhofe hielt der Kommandant zu Roß mit seinen Dragonern. Führt mir den Cornet vor. Gebt euer Schwert ab, Junker Heinrich von Ehrenfels. Ihr habt ohne mein Wissen, gegen meinen Willen das Schloß verlassen, habt die Hälfte meines Commando's zu gleichem Ungehor­sam verleitet, was verdient ihr nach dem Kriegsrechte? Den Tod, sprach fest und kalt der Jüngling. Laut der mir von Sr. Majestät ertheilten Vollmacht als unverantwortlicher Kommandant dieses Schloßes — habt ihr das Recht und die Pflicht zu begnadigen! ergänzte eine weibliche Stimme, und mit zerrissenen Kleidern, blu­tigen Händen machte sich in wilder Hast eine schlanke Ge­stalt Raum, stürzte in den staunenden Kreis und umklam­merte Coronini's Kniee. — Rosalie! schrien die Krie­-ger, Rosalie! jubelten die Bauern, Rosalie! sich be­kreuzend die Mütterchen. Coronin i selbst stieg vom Pferde. Seltsames Mädchen, sprach er überrascht, dir, der besonnenen Heldin, reiche ich gerne die Hand, doch sprich, wie war dir die Rettung möglich, während Roß und Reiter zermalmt im Abgrund liegen? — Was ich dachte, was ich hoffte im Augenblicke des Sprunges, der mich wenigstens im Tode befreien, im Tode rächen sollte an den Peinigern meines Vaterlandes, weiß ich nicht, nur so viel entsinne ich mich, daß eine vorhän» gende Fichte meine Kleider faßte, daß ich mechanisch die Hände um den Baum klammerte, daß über mich weg Roß und Reiter flogen; dann schloß ich die Augen und öffnete sie erst wieder, als in der Ebene ober mir Feldgeschrei und Waffen brausten, als mancher Osman rechts und links an mir vorüber an den Felsen zerschellte, dann raff, te ich mich auf. Das einbrechende Dunkel der Nacht sicherte mich vor Schwindel, auf Händen und Füßen l!im. mend, die Finger einkrallend in die Ritze der Klippen, stieg ich aufwärts, schritt mit Entsetzen über die leichen. besäete Ebene und bin nun hier von den Pforten des Todes zurück, euch zu mahnen, Herr Oberstwachtmeister, daß ihr das Recht zu begnadigen habt. — Das ich dir zu Lieb' so gerne ausübe, siel Coronin i ein. Bei eure,» Oheim, Herr Cornet, werde ich euch jchon vertreten. Kommc Kinder in den Saal. Die eroberten türkischen Karthau. neu donnerten die Nacht über zum Feste der feierlichen Ver lobung. Wer das herrliche Schwarzathal besucht, wer die Burg Sebenstein besucht und die mcrkwindigen Schätze dersel­ 7« ben, die Gemälde, Rüstungen, Alterthümer jeder Gattung bewundert, vergeße nicht, nachdem er in den beiden Rüst­kammern die türkischen Feldschlangen, Lanzen und Bom­ben, die erbeuteten Doppelhacken und Schwerter bewun­dert, den riesigen Wartthurm bestiegen hat, den Türken­sturz zu besuchen, den steil abfallenden Felsen, auf dessen Gipfel zwei Thürmchen mit dem Halbmonde prangen, vom sinnigen Inhaber, dem Fürsten Lichten stein, zum Anden­ken an die Befreiung Sebensteins erbaut. — Frage und Antwort. A. Warum nur geht Herr Seckcl Mi t unbedeckten, Kopf? — V. Ei Freund, wozu der Deckel Auf einen leeren Topf? — — d — Nevue des Mannigfaltigen. Die Münchner beabsichtigen, für ihre Tobten ein c?nmi>n !>!>nt<> zu errichten, welches dem in Pisa gleichen und an 300,000 Gulden kosten soll. Wie man vernimmt, sollen jetzt unter den deutschen Theater-Directoren Circulare laufen, nach welchen sie sich verbinden wollen, den deutschen Sängerinen und Tänze­rinen keine so hohen Gehalce, dagegen aber den dram. Dichtern größere Honorare zu geben, überhaupt alles an­zuwenden, das Schauspiel gegen die überwiegende Macht der Oper zu behaupten, was auch in der That loblich wäre. Ucber den Plattensee in Ungarn bei Keßtheli zwischen, dem Szalader und Echimeger-Comitat ist eine Brücke er­baut, und so eben fertig geworden. Der See ist an der Scelle, wo die Brücke steht, 388 Schritte breit. Von der Schimeger ist ein 3,Z0 Schritte langer — und von der Szelader Seice ein 1L0 Schritte langer Damm in den Plattensee hineingebaut worden, und diese zwei Dämme werden durch eine auf 8 Reihen Säulen ruhende, 187 Schritte lange und 10 Schritt breite, starke hölzerne Brü­cke verbunden. Die indischen Bajaderen, die kürzlich nach Deutsch­land gekommen sind, tanzen gegenwärtig in Berlin auf dem Königstädcer Theater, und zwar unter so zahlreichem Zuspruche und so großem Beifalle, daß die Direktion die Töchter des Ganges, die selbst eine so gute Aufnahme nicht vermutheten, auf längere Zcir engagirte. Sie wer­den auch in Wien erwartet. Aus Valparaiso in Chili meldet man, daß am 12. Fe­bruar ungefähr 60 Stunden von dieser Stadt, unerwar­tet eine Inselgruppe zum Vorschein gekommen ist. Die­sem Phänomen gingen Erschütterungen und vulkanische Ausbrüche voran. Die höchste dieser Inseln ist 400 Fuß über der Meeresfläche erhaben. Ein französisches Fahrzeug hat sich an Ort und Stelle begeben. In St. Petersburg und New-Iorl haben Versuche dargechan, daß ein hölzernes Strassenpflaster besser und dauerhafter sey, als ein steinernes. I n letzterer Stadt pflasterte man zunächst eine kleine Strecke der besuchtesten Strasse, ehe man das hölzerne Pflaster überall einführte. Die Holzblöcke waren sechseckig. Das unangenehme Stäu­ben hörte auf, und das abscheuliche Rasseln und Poltern der Lastwägen und Omnibus »vurde auf der so gepflaster­ten Strecke nicht mehr vernommen. Das dazu genommene Holz ist Ahorn, und wie vortheilhaft die neue Strassenpfla­sterung auch hinsichtlich des Kostenbetrages ist, geht dar­aus hervor, daß jene Strecke nun seit 3 Jahren besteht, ohne der geringsten Ausbesserung bedurft zu haben, obgleich der Verkehr daselbst sehr lebhaft ist. Wenn zu St . Petersburg im Frühjahre der Newa­fluß vom Eise aufthaut, und der Fluß, durch sechs Mona­te gleichsam todt, wieder neues Leben bekommt, ist der Kommandant der dem Winterpalaste gegenüber liegenden Festung der Erste, der die Newa befahren dgrf. Es ist der Gebrauch, daß er sich zum Kaiser begeben und diesem ein Glas Wasser überreichen darf, worauf er das Gefäß mit Dukaten gefüllt zurückerhält. Ein gelehrter Freund der Aufklärung hat nach vielen Versuchen ausgemittelt, daß, wenn ein Licht eilf Minuten lange ungeputzt brennr, es eine Abnahme von 8 Percent an Helle verliert; sollte es 30 Minuten ungeputzt brennen, dann würden ß ungcputzte Lichter nur so viel Helle ver­tretten, als ein eben geputztes. Aber nicht allein an Helle ist der Verlust bedeutend, sondern auch am Talge, denn ungeputzt verzehrt ein Licht um ein Drittel mehr an Brenn­material. Man muß also, wie es sich ergibt, beim Licht­putzen nicht träge seyn. Literarische Neuigkeiten. (Wien.) V°,i Ioh. Nep. Vogl erscheinen bei W a llis h a usser »Nachbildungen fremder Dichtungen". Emanuel Stroubc' s Novellen (zwei Vnude) erscheinen bei C. Ge­rol d bestimmt im Laufe dieses Sommers. Ebendaselbst erscheinen auch in Kürze: »Liedertafel" uon Ioh. Gab. Neid ! — und der poetische Nachlaß des in Italien gestorbenen Dichters Hnr lisch, herausgegeben uon I. G. Seid! in 2 Bänden. Von Uffo Hörn hat in der M au sb e rg c r'schen Buchhandlung ein dramatisches Gedicht in einen» Alte unter dem Titel i »Camoens im Exil" so eben die Presse verlassen. Es ist Herrn M . G. Saphi r gewidmet, und soll in einer blühenden Sprache geschrieben seyn. Auch ist der erste Jahrgang (i»2Z) des österreichischen Theatcralmü­nachs, herausgegeben von A. Werner und I. H. Grimm, mit lithogra­phischen Portraits jetzt lebender Bühnenkünstler erschienen. (Ar atz.) Doctor Rud. Puff gibt in Gratz im Verlage von I. Franz Kaise r ein gediegenes Wertchen: »Erinnerung an Glcichcubcrg" mit stebcnzehn lithographischen Ansichten, für jeden Besucher dieser Curan­sialt sehr interessant, heraus. (Prag. ) Hier soll, wie, verlautet, ein Badealmanach an's Licht tre­ten. Einladungen zur Mitwirkung sind bereits an Schriftsteller ergangen. Krain's Flora Mitgethcilt von Andreas Fleisch,» an n. Von den vorzüglichsten Gewachsen des k. k. botanischen Gartens zu Laibach sind bis zun, 5. Juli folgende zur Blüte gekommen ­ /Vrennrin !i,r!c!sc,l!i>, Inrchenblüttr. Sandtraut. — .-Nliinnanta Or ­v«r!», starre Äugenwurz, — Lallut» nigr», schw. Nallote. — üizluz ^uinlinn, dünnblnttr. Cistrose. — Or>li,urea rripeztriz, Felsen-Flockenbl. — Ont. 8cl,bru5i,, scabiosenortigc Flock.nbl. — l^lmipunrill! ti^rZnic!«,, strousblüth, Glockenbl. — Omi' , Zpic-lN-,, ährige Glockenbl.— llaluru «!>'»­innniui», gem. Stechapfel. — lii>ir>,icti3 lnlilulii,, brcitblätt. Sumpfwurz. —6n^pKi,lium kuscum, braunes Ruhrkraut. — <3ru,pn, »upinum, niedri­ges Ruhrkr. — l'ünFn ^ermünir^, deutsches Fodcnkr. — luirl» en^ikuliä, schwertblättr, Alant. — l^siiuiicniu punclutn, punctirte Lyssmaei'ie. — 1,^2. Kumuli»'!« , kriechende Lns. — Mei^uluL nNicinnüz, gebrauch!. Ho­nigklee. — Nennlner,'» bienniü, zweijährige Nachtkerze. — Nen. muricat», weichstachel, Nachtk. — ?eucecl2nui» 8c!,nt!ii, Schotts Haarstrag. ^ 8c«bin5<> Lramiiiitulia, grasblättr. Scabiose. — 8^IviZ verlicillota, quirl« ständiger Salben, — 8ernni25 lttrnruben», schwarzrolhe Stcndelw.— 8tl>­cn?3 !l>n»t2, wolliger Ziest. — 8t. rectn, gerader Ziest. — 8t. ^erma­nic-3, deutscher Ziest. — 8t. ^Ivituli.i, salbenblnttr. Ziest.— 8t. üiobiLU», zweideutiger Ziest. — l'ili., FrnncUkuIil!, großblättr. i'inde. — l'U. purvi­t'c>!!i>, tleinblätlr. Linde. — VitiZ vinilern , edler Wcinstock. — Viliz !»­bruscn, wilde Weinrebe. Auflösung der Charade IM Blatte Nr. 18. Pantoffel. Laibach. Druck und Verlag von Joseph Vlasnik.