Prünumerationspreise: Insertionsgebühren. Für Laibach (sammt Für die zweispaltige Petit Zustellung in'« Haus): zeile oder deren Raum bei Ganzjährig . . fl. 5.— Halbjährig . . „ 2.50 Vierteljährig . „ 1.25 Mit Poftveisendung: Ganzjährig. . fi. 6.— Halbjährig . . „ 3.— Vierteljährig . „ t.üN Einzelne Nummern 5 lr. Zcitschrist ftr Vaterländische Interessen. (Erscheint Dinstllg und Freitag.) Manuskripte werden nicht zurückgesendet, anonyme Mitlheilnnge» nicht berücksichtiget. Jahrgang V. Laibach, Freitag am 14. Jänner 1870. einmaliger Einschaltung e kr.,2mal8kr., 3m»l l0k, Stempel jedesmal 3l» lr Redaktion: Hauptplaß Nr. 313, III . Stock. Administration eben. daselbst in Ottotar K l e rr Buchhandlung. Nr. 4. Kram und seine Schulen, i. Durch die Ereignisse der letzten Jahre ist Kram nach dem Süden hin ein österreichischer Vorposten geworden. Dem Namen und den einstigen Staatenverbindungen nach gehörte es bis zur Be­ endigung des für Oesterreich so verhängnißvollen Krieges vom Jahre 1866 zum deutschen Bunde, in der That aber war es seinem Volks­ fiamme, seinen Sitten und selbst seiner geografischen Lage nach lange nicht ein deutsches Gebiet, da seit jeher dem Lande nur Fremd­ linge und seine Beamten einen deutschen Anstrich zu geben beflissen waren. Wi r glauben dieser bekannten und unläugbaren Falta nur er­ wähnen zu müssen, weil in der jetzigen Zeit des Terrorismus histo­ rische und Völkerrechte, namentlich bei kleineren Nationen ignorirt zu werden pflegen, besonders dann, wenn es gilt, von gewissen Prinzipien abzuweichen und persönliche, mitunter auch Kasteninteressen dem Wohle und den Wünschen der bezüglichen Länder nachzusetzen, eine Kon­ zession, zu der sich, den neuesten Erklärungen des Wiener Parla­ ments nach, die deutschthümelnde Favoritenpartei in Oesterreich gut­ willig nie herbeilassen wird. Die Klage über den Druck der fremden Ferse ist in Kram an der Tagesordnung und in jeder Richtung begründet; dieser Druck lastet auf den Städten, auf dem Handel, auf dem Gewerbsmann, auf dem Bauer, auf allen öffentlichen Anstalten und besonders stark auf den Schulen. Dank der Trägheit seitens der Regierung war, wie schon viel­fältig erwiesen, das Schulwesen in Krain seit jeher auf der niedersten Stufe, ja es gab außer den Schulen in den Städten gar leine Bil­dungsanstalten für das Voll, welches nur Steuern zahlen und seine Kinder als Gemeine dem Militärmoloch opfern mußte. Als Entgelt für diese Opfer erhielt es nichts in der nacktesten Bedeutung des Wortes und es ist wahrhaftig nicht die Schuld der famofen öster­reichischen Regierungsmcthode, daß wir heutigentags Schulen besitzen, wenn auch lange noch nicht eine mit der Bevölkerungszahl in einem günstigen Verhältnisse stehenden Anzahl. Die Sünden der Regierung in dieser Richtung sind geradezu unverantwortlich. Der Krainer ist vom Haus aus ein aufgeweckter Kopf, er zeigt anerkanntermaßen namentlich besondere Sprachtalente, sonst würde er der systematischen Vernachlässigungs- und Verdum­mungsmethode erlegen sein. Der Krainer ist ferner wißbegierig, er widmet sich mit Eifer jedem Studium und vollendet es mit Erfolg, Beweis dessen die vielen Männer, welche einen europäischen Ruf besitzen. Manches Talent ist übrigens, weil ihm jede Gelegenheit benommen war, sich weiter auszubilden, verkümmert zum Schaden seines Vaterlandes, zum Schaden der Welt. Der einzige Stand, welcher sich des von der Regierung geistig so gänzlich verwahrlosten Volkes annahm, war die krainische Geist­lichkeit, welche in Sonntagsschulen die wißbegierige Jugend in ihrem Zimmer versammelte und zunächst im Lesen und weiterhin auch im Schreiben unterrichtete. Dem Beispiele folgten einzelne Organisten, meist Autodidakten in der Musik, welche gleichfalls der Pfarrgeist­lichteit ihre geringe Bildung verdankten; auch sie konnten zumeist nur an Sonntagen unterrichten, weil an Werktagen die Kinder für den Landmann bei der Arbeit unentbehrlich waren. Freilich erhielten sie dafür von den dankbaren Eltern ein meistens freiwilliges Entgelt und einige derselben ließen sich herbei, auch an Werktagen Unterricht zu ertheilen, hatten jedoch aus den früher angegebenen Gründen nur eine geringe Zahl von Zuhörern. Später wurde es zur Gewohnheit, daß der Organist auch Lehrer war, und fo entstand die Volksschule in Krain keineswegs durch die Initiative der Regierung oder der eingewanderten Fremden, sondern nur durch die Bemühungen der Geistlichkeit einerseits und durch die Einsicht des Bauers andererseits, welcher seine Kinder von der Arbeit absolvirte, damit sie „etwas lernen", um ihm und sich selbst später zu nützen und bei Konflikten mit der Steuerbehörde als intelligenter Faktor zu intervenircn. Das Obergericht und die Oberstaatsanwaltschaft für Steiermark, Kärnten und Kram. (Aus der „Politik".) Es ist in den Journalen schon oft erwähnt worden, daß einige der wichtigsten Gesetze über die Grundrechte nur auf dem Papiere stehen, namentlich gilt dieß vom Artikel 19 des Staatsgrundgesetzes über die Gleichberechtigung aller landesüblichen Sprachen in Schule, Amt und öffentlichem Leben. Betrachten wir die Organe beim Oberlandesgerichte in Graz die über Leben, Freiheit und Vermögen von einer Million Slovenen zu urtheilen haben. Der ganze Sprengel umfaßt eine Million und 800.000 Einwohner. Die beiden Präsidenten, Laltermann und Wenisch, verstehen die flovenische Sprache weder in Wort, noch in Schrift, und doch werden unter ihrem Vorsitze wöchentlich Prozesse entschieden, die größtentHeils in slovenischer Sprache durchgeführt worden sind. Wie gewagt es ist, sich bei Prozessen auf Übersetzungen zu verlassen, begreift jeder Laie, da es doch immer auf die Eigenthüm­ lichteit und den Geist der Sprache, ja oft auf ein Wort, auf dessen spezielle Bedeutung, Betonung und Aussprache ankömmt, um ein Schuldig oder Nichtschuldig auszusprechen. Von den 15 Oberlandesgerichtsräthen sollen nur Scheuchen­stuel, del Negro, Kromer, recte Kranmr, Rulic, Lininger und Brolich slovenisch verstehen, doch die letzteren 4 nur die sogenannte Laibacher Krainstasprahll (eine Art Neulerchenfelder-Deutsch). Von der Bücher» spräche haben diese vier Herren weder in Wort noch in Schrift eine Kenntniß. Wie freundlich ein Schcuchenstuel, ein Brolich, ein Kramar der slovenischen Nation und ihrer Sprache gesinnt seien, dürfte so ziemlich in allen slovenischen Landen bekannt sein, und doch sollen diese Herren darüber wachen, daß die Protokolle mit Personen, die allein slove­nisch verstehen, nur in dieser Sprache aufgenommen werden. Daß von den niederen Konzeptsbeamten dieses Obergerichtes niemand in dieser zweiten Landessprache bewandert ist, ist bei so bewandten Um» ständen felbverständlich, ja deren Kenntniß wird geradezu als ein Hinderniß zu einer Anstellung in Graz angesehen. Der Oberlandesgerichtsrath Karniönit (oder deutschthümlerisch Karnitschnigg) schützt zwar auch vor, slovenisch zu verstehen, doch wir können versichern, daß er kaum einige Begriffe von der sloveni­schen Sprache habe, korrekt lesen oder schreiben kann er schon gar nicht. Dieses Fingiren geschieht deßhalb, um mit Hilfe dieser ihm verhaßten Ssirache weiter zu kommen und wenn nicht alle Anzeichen trügen, so wird er dazu schon jetzt praparirt, zumal er die zwei mächtigen Genien, Waser und Stremayer, zu seinen Freunden zählt. Dieser Karniönil hat seinerzeit in Cilli den Antrag gestellt, den Notaren zu verbieten, Urkunden in slcvenischer Sprache aufzunehmen. Diesen, den Slovenen freundlichen Antrag, veröffentlichte Dr. Blei­weis in der „Novice", was ihm einen Preßprozeß eintrug. Noch trostloser ist es mit der Staatsanwaltschaft in Graz be­stellt. Dieser steht ein Deulsch-Mahrer, ein gewisser Gabriel, ehema­liger Auditor, nur der deutschen Sprache mächtig, vor, von dem man nicht begreifen kann, wie er zu dieser Stelle gekommen ist. Doch richtig, der sogenannte liberale Waser ist von Komers beseitigt worden, dieser gedachte freundlich seines ehemaligen Kollegen und half ihm zur Ausführung eines staunenswerthen 8alt« mortale über 21 Landesgerichtsräthe. I n den vorjährigen Februar-Blättern des „Wanderer" wurde Herr Gabriel besprochen, bei welcher Gelegenheit er einen sehr feinen Takt entwickelte, indem er den Korrespondenten zur Nennung seines Namens aufforderte; diese Affaire trug ihm jedoch nichts weniger als Lorbeeren ein. Man sieht, daß wir auch unsere Wagner, Franz, Lapenna, Alezani lc. haben. Zur Situation. Aus der Plenarsitzung des Adreßausschusses am s. d. M . bringt die „Politik" sehr interessante Daten. Es heißt darin unter andern«: Interessant war das offenherzige Geständnis welches Herr Ignaz Kuranda, vielleicht etwas zu sehr aus der Schule schwatzend, über die Ursache gemacht hat, warum er und seine Partei jede Ver­ständigung mit den „Rechen" sierhorreszirt. Svcte c plaidirte nämlich für den Ausgleich auch mit Rücksicht auf die ungerechten Landtags­wahlordnungen für Böhmen und Mähren, durch welche die über­wiegende slavische Bevölkerung in eine künstliche Minorität versetzt wurde. Darauf replizirte Kuranda: Ich will es Ihnen klar und offen heraussagen, warum wir gegen den Ausgleich mit den 6echen sind. Wir müßten infolge dessen auch die Landtags­wah Ordnungen revidiren lassen. Dadurch kämen aber die öcchen in Böhmen und Mähren wieder zur Ma­jorität; sie würden Herren des Landes, könnten ma­chen, was sie wollten, und würden die Deutschen öe­chisiren. Das können wir aber um keinen Preis zulassen. Feuilleton. Laibacher Silhouetten. Das Neujahr ist glücklich überstanden, man hat sich auch von den Gratulationen wieder erholt, die Wunden beginnen zu heilen und in Kürze dürfte der 8t3,tu3 ^uo wieder eintreten; wir meinen nicht den politischen gtatuL c^uo, dessen Grundlage der Z. 19 ist, nämlich auf dem Papiere. Die Zahl 19 ist eine ungerade, sie ist durch keine andere theilbar, kein Wunder also, daß von den zwei Nationen, für die sie bestimmt ist, die eine einen größern Theil erhält. Der politische statu» yuo ist weder durch den ß. 19, noch durch das Neujahr, noch auch durch die Komödie der Ministerkrisis alterirt worden; dagegen stehen im beginnenden Fasching große Re­volutionen im familiären und gesellschaftlichen Ltawg bevor, der dann nicht fobald c^uo sein dürfte. Der Fasching ist nämlich ein närrischer Kauz, er nimmt keine Rücksicht auf Nationalität, Alter und Ge­schlecht, er macht den Slovenen und NemLkutar närrisch, verrückt dem „sollol" und dem „Seloäar" den Kopf, ja der Schelm geht sogar noch weiter, er knüpft Herzensbündnisse zwischen dem „feschen" Nationalen und der reizenden Nemskuta, zwischen dem eichelbeban­derten und beknöpften fchlanken Nemskutar und der schwärmerischen Slovenin, welchen dann diplomatische Unterhandlungen folgen, die nicht selten mit sehr intimen Allianzen enden. Diese Allianzen haben in der Regel keine Hintergedanken und sind daher dauerhafter als die politischen; häufig veranlassen sie sogar einen Uebertritt aus dem So Kuranda. Es ist das zwar auch nicht neu, daß die deut­schen „Verfassungsfreunde" herrschen wollen, und daher mit allen Mitteln dahin streben, die Stauen zur „ewigen Minorität" zu ver­urteilen; aber charakteristisch ist es, daß sich ein Deutscher nicht genirt, eine solche Intention offen einzugestehen. Daraus ist aber klar ersichtlich, was man von der gegenwär­tigen Majorität des Reichsrathes, mit Herbst-Giskra an der Spitze, zu erwarten hat. Svete c konnte nicht umhin, Kuranda für seine Offenherzigkeit ausdrücklich zu danken, wies jedoch den Vorwurf, daß die öechen die Deutschen „öechisircn" wollen, mit Hinweisung auf das im Schlüsse der Deklaration der böhmischen Abgeordneten ent­haltene Anerbieten, mit den Deutschen ein besonderes Uebereinkommen hinsichtlich der nationalen Gleichberechtigung treffen zu wollen, als eine leere Verdächtigung zurück. Einen interessanten Situationsartikel veröffentlicht „Warrens' Wochenschrift". Der Verfasser weist in treffender Art nach, wie sich die heutigen Minister jener Leidenschaftlichkeit, welche sie als Partei­führer zur Schau getragen, auch dann noch nicht entschlagen haben, als sie in den Räch der Krone bcrnfen wurden und in ihrer neuen Würde eine objektive Haltung hätten beobachten sollen. Weiter wird ausgeführt, die Verfassung dürfe nicht den Deutschen allein zu gute kommen, noch weniger dürfe sie neuerdings durch Nullifizirung der Macht der Landtage und Beibehaltung des künstlichen Gruppen­systems, welches den Interessen der Deutschen dient, in zentralisti­schem Sinne erweitert werden. Geschähe dieß, — „so mußsich jeder­mann selbst sagen, daß fortan nicht mehr von einer Versöhnung zweier Racen, sondern nur von der Herrschaft der einen über die andere die Rede sein kann. Diese Herrschaft aber schlösse die Be­dingung eines ewigen Kampfes in sich, eines Kampfes, wie er seit Jahrhunderten zwischen Engländern und Iren gewüthet hat. Der Unterschied wäre hiebei nur zu unserm Nachtheile, daß bei uns die Unterdrückten eine größere fisische Kraft äußern können, als die Be­drücker." Das Memorandum der Majorität fordert strenge Maßregeln, ja sogar den Ausnahmszustand (!!! ) für Oesterreich. Dagegen ist das Memorandum der Minorität gerechter gegen die Nationa­litäten Oesterreichs und nimmt Rücksicht auf die Wünsche der Be­völkerung. Es heißt unter anderm, daß die Pole n gehen , mit ihnen auch die Slovenen, Tiroler u. s. w., so daß zuletzt die Deutschen allein bleiben. Dieß der Hauptinhalt der beiden Memoranda, woraus wir nächstens Auszüge bringen weiden. I m Adreßausschusse hält sich Svetec besonders tapfer, wie wir schon oben betont haben. Den „kleinen Napoleon" Schindler brachte er in eine derartige Wuth, daß dieser ausrief: „I n Laibach ist der einen Lager in das andere, was man in der Regel begründet findet und sehr gerne entschuldigt. Die Partei der NeiMutarji ist übrigens bei weitem nicht so bissig als ihre Blätter, einzelne durch Interesse, Ehrgeiz und Men­ schenhaß in steler Verbissenheit erhaltene Köpfe ausgenommen, welche durch eine Aussöhnung der Parteien und Ausgleichung wirtlicher oder eingebildeter Differenzen ihre Stellung, ihre Bedeutung, ihren Na­ men, ihre Einkünfte einbüßen. Sie sind Hetzer aus Profession, wenn sie auch noch verschiedene andere Titel als: Dr. mecüein»«, Dr. ^urig, Landesausschuß, durchgefallener Kandidat, k. t. Beamte u. f. w. führen. Selten gelingt es diesen, das weibliche Geschlecht mit ihrer Krankheit zu insiziren, wir kennen bisher nur vereinzelte Fälle dieser Art, die sich jedoch um so heftiger äußerten. Die Brücke aus dem „liberalen" in das „klerikale" Lager (De^man's charakteristische Lieblingsausdrücke) ist also nicht gar so lang und schwierig zu Passiren, mancher ist schon in der Mitte an­gelangt, mancher würde die Kluft durch einen Sprung besiegen. Es ist ja doch nicht gar so schwer, national zu heißen. Wir kennen einen Jünger Merkur's, welcher die 2urka trägt — sie steht ihm vortrefflich —, den Zylinder aus der Seele haßt — er paßt zu seiner Statur schlecht —, nie im Kasino speist — es ist ihm zu theuer —, mit Vorliebe slovenisch spricht — die deutsche Sprache ist ihm nicht besonders geläufig —, keine deutsche Zeitung sich halt — aber auch keine slovenische —, für nemnkutarischc Zwecke nicht einen Kreuzer ö. W. subskribirt — er ist auch auf keiner slove­nifchen Subskriptionsliste zu lesen —, der nie den Verdacht auf­steigen läßt, als würde er die „liberale" Sache durch Geld unter­ große Löffel noch nicht geschmiedet, mit welchem Oesterreich aufge­gessen werden soll." Ueber Dalmatien schreibt man der „Zuk." aus Cattaro, 11. Jänner: Das Reichskriegsministerium hat dem Militärkomman­danten im Bezirke Cattaro G.-M. Grafen Auersperg bereits die bestimmte Weisung ertheilt, dem Reichskriegsminister genau den Zeitpunkt zu siriren, wann ohne Beeinträchtigung der Interessen der hiesigen Bevölkerung die sammtlichen gegenwärtig im Bezirke Cattaro stationirten Truppen von hier herausgezogen werden können, um das durch den Aufstand in Dalmatien mehr belastete Militär­budget möglichst bald entsprechend zu entlasten. Demselben Blatte nach fanden sich am 12. d. M. , dem durch ihre Knezen früher gegebenen Versprechen nachkommend, bei 300 Krivoöjaner bei dem FML. Baron Rodi« ein, um ihre tiefste Reue und Unterwerfung auszusprechen, um die a. h. Gnade zu bitten und ihre alte Treue für den Kaiser erneuert zu versichern. Der Auffor­ derung, ihre Gewehre zu strecken, kamen sie augenblicklich ohne Widerrede nach. Nachdem ihnen FML. Rodio eine scharfe Rüge über ihr jüng­stes Verhallen ertheilt und ihnen eindringliche Lehren für die Zu­kunft gegeben, verkündete er ihnen den a. h. Gnadenakt der Amnestie und bewilligte denselben, die Gewehre zur eigenen Sicherheit wieder aufzunehmen, worüber ein enthusiastisches endloses Xivijo auf den Monarchen und eine allgemeine dreifache Salve erfolgte. Es erübrigt nur noch die Pazisikation von Pobori. Tagesneuigkeiten. — Diesteierische Landwirthschaftsgesellschaft hat schon im vo­rigen Jahre beschlossen, ihr 50jähriges Jubiläum durch Veranstal­tung einer Ausstellung in Graz zu feiern; da sich aber manche Hindernisse diesem Vorhaben entgegenstellten, so beschloß man, die Ausstellung zu vertagen und sie dafür Heuer in einem um so grö­ßeren Maßstabe zu arrangiren. Ausgiebige Subventionen sind bereits eingeflossen und das KomitH ist seit einiger Zeit in voller Thätigkeit. Die vier Nusstellungsgruppen begreifen Land- und Forstwirthschaft, Bergbau- und Hüttenwesen, die übrigen Industriezweige und Kunst mit Kunstindustrie in sich. Die Vetheiligung an der Ausstellung selbst dürfte nicht nur von Seite der Steiermark, sondern auch aus der ganzen Monarchie überhaupt eine sehr rege werden, da der Ge° meinderath der Stadt Graz, der „Zuk." zufolge, für diesen Zweck 3000 fl. bewilligt hat, — Die 6italnica in Sachsenfeld wählte am 26. Dezember Hrn. Hausenbihler zum Vorsitzenden. Herr Kaufmann Ianiö wurde zu dessen Stellvertreter gewählt. stützen — sich aber auch noch nie in Detzman's Augen als Peters­pfennigspender kompromittirte —, kurz, der Slovene heißt und vielleicht auch ist, ohne daß es ihn einen Kreuzer Geld kostet. Also kostspielig ist der Titel nicht, das wird Ihnen der in Redestehende Kaufmann nolens voleu» bestätigen. Da ist fchon der Titel eines Nemskutar's kostspieliger; derselbe m u ß die Turner­tneipen mitmachen, er muß Mitglied des tonst. Vereines sein, er muß das „Tagblatt" abonniren, er muß Verfassungsfeste feiern u. s. w., lauter Dinge, die Geld kosten. Wir sind also jedenfalls toleranter und liberaler als unsere Gegner; wir zwingen nieman­den, sich in nationale Vereine einschreiben zu lassen, nationale Blätter zu halten und andere nationale Steuern zu zahlen; beim „Schwarzen" liest der Nationale den „Triglav", die „Zukunft", „Politik", „Vrencelj", „Slov. Narod" u. f. w. umsonst und ist doch kern­national, das Gegentheil kann ihm niemand nachweisen. Wozu soll er nationale Blätter abonniren, wenn er sie als Zugabe zum Kaffee bekommt? Das Geld ist ohnehin rar, warum soll man es für un­nöthiges Papier, auch wenn es mit Artikeln nationalen Inhalts be­druckt ist, zum Fenster hinauswerfen? Bei so bewandten Umständen räth schon der praktische Sinn, unter der nationalen Fahne zu dienen, wo man nicht gezwungen wird, Kriegssteuern zu entrichten, während die „liberale" Partei die konstitutionelle Vereinssteuer, erhöhet durch den „Tagblatt"°Zuschlllg und durch den Turner- und Verfassungsfeiertneipentribut in stetem Athem erhalten wird. Eine bedeutende Last sind auch die Ausgaben an Papier-, Schreib- und Kopiergebühren und Postporto für die Adressen des Vereines an das Wiener Ministerium u. s. w. Wie leicht und billig ist es dagegen national zu sein! — Giskra oontra Neust oder Streiflichter auf die gegenwärtige Situation. Der Pester Korrespondent der „N. Fr. Pr." schreibt: „In der Stadt Pest sind vom 1. Jänner bis Ende 1869 die Steuerrückstände um mehr als 600 000 fl ge stiegen, und zwar um 103.000 fl. bei denstädtischen, um 509.000 bei den Staassteuern. Nun ist die Stadt Pest nächst dem sieben bürgischen Sachsenlande die pünktlichste Steuerzahlerin Ungarns. Nehmen wir einmal das unmögliche für wahr, setzen wir den Fall, das Anwachsen der Rückstände sei im ganzen Lande nur in denselben Progressionen erfolgt wie in Pest, so gibt das im ganzen Lande einen Einnahmeausfall von mindestens 25 Mill. Gulden für 1869 — was nicht hindern wird, daß wir wieder einige Millionen „Ueberschuß" haben. Wie lange diese Lonyah'sche Finanzwirthschaft noch andauern kann, bis sie bricht? Höchstens ein paar Iährchen noch, dann geht die ganze ungarische Herrlichkeit zu Ende, oder, was wahrscheinlich — Oesterreich übernimmt infolge einer von Neust zu bereitenden Zwangslage neunzig statt der jetzigen siebzig Pcrzent zu den gemeinsamen Lasten." — So zu lesen im Leiborgan des Dr. Giskra! — Dem „Vtld." wird aus Tirol berichtet, der Statthalter schickte die neuen religionslosen Bücher in das Land hinaus und lasse sie durch die Bezirksvorsteher in den Gemeinden verthcilen. Begreif­licherweise wollen sie die Familienväter und Mütter nicht annehmen und ihren Kindern nicht einhändigen. Einige derselben sollen sie verbrannt haben. Die Renitenten sollen aber von den Bezirks­ämtern mit Geldbußen bestraft worden fein. Lokales. Lllibllch, 14. Jänner. — (Ernennungen.) Der Gerichtslldjunkt des hiesigen Landes gerichtes, Herr Fr. Koöcvar, wurde zum Staatsanwaltsubsiituten in Eilli, der Auskultant Dr. K. Gestrin in Rudolfswert zum Vezirlsgerichtsadjunkten in Reifnitz, der Auskultant G. Strucel j zum Bezirksadjunkten in Großlaschitz und der Auskultant 6 ech zum Vezirlsgerichtsadjunkten in Möttling ernannt. — (Veränderungen im Klerus in der Laibacher Tiözese.) Herr Josef 2orc , Pfarrer in Auersperg, kommt in gleicher Eigen­schaft nach Mannsburg; die erstere Pfarre ist also seit 11. d. M. ausgeschrieben; Herr Matth. Iereb , Hilfsgeistlicher in Zayer, ist nach Affriach bei Pölland als Lokalist übersetzt. — Gestorben sind die Herren: Ioh. Rant, Pfarrer in Pension, am 30. Dezemb r v.J . in Michelstetten und Fr. Tupanöiö , Geistlicher inKousica, am 8. d. M. — („Vrencelj",) II . Jahrgang Nr. 1 ist heute mit neuem, charakteristischen, in der Idee wie in der Zeichnung gleich gelungenen Titelblatt und im vergrößerten Format erschienen. Näheres über ihn erfährt man in der Administration des „Triglav". — (Journalistik.) „LsLsäriiK" , dessen Eigenthümerin die Witw e des verstorbenen Ianeii ö ist, erscheint unter der Re­daktion des Herrn A. Umek in Klagenfurt. Die erste uns vorlie­gende Nummer ist der Ausstattung nach sehr geschmackvoll, der In ­halt ein eben so mannigfaltiger als gewählter. Es wäre zu wünschen, daß das Blatt Eingang in die Bauernstuben fände. Deßhalb können wir nicht umhin, es auf das nachdrücklichste zu empfehlen. — (Die „Gö'rzer Zeitung",) welche unter der Redaktion des „vaterländischen" Literaten Herrn Penn glücklich einging, soll noch Mals auferstehen und zwar unter der Redaktion des einstens bekann­ten Schriftstellers Leopold Kordesch, welcher als Honorar 1200 Gulden bekommen soll. Es ist edel, wenn man eine Zeitung gründet, um einem verkommenen Genie auf die Beine zu helfen; einen andern Zweck hat ein deutsches Blatt in Görz nicht. — (Bllll,) Wir machen unsere verehrten Leserin^! und Leser nochmals auf den Sonntag den 16. d. M. in der öitalnica um 8 Uhr Abends beginnenden Ball aufmerksam, mit dem die Reibe der Faschingsunterhaltungen eröffnet wird. — (Reklame.) Der „alte" Germonit , der seine über­flüssige Zeit, deren er eine Menge haben muß, damit todtschlagt, daß er dann und wann journalistische Enten in den Tag­blättern auffliegen läßt, schreibt in einer der jüngsten Nummern der „Tages-Presse", daß sein bekanntes ??) Stück: „Die Weiber von Veldes", zum größten Aerger der Nationalen deutsch geschrieben, in Kürze auf der Laibacher Bühne seine Auferstehung von den Todten feiern soll. Wir können Herrn Germonit, der den meisten unserer Leser eine unbekannte Größe sein wird , nur ver­ sichern, daß die Nationalen nur dann Grund hätten, sich über sein todtgebornes einziges Kind zu ärgern, wenn es slovenisch ge­ schrieben wäre. Oder will er seinem Machwell dadurch zur Be­ rühmtheit verhelfen, daß er es zum Gegenstande deutschen Märtyrer­ thums erheben will? Man lasse die Tobten ruhen, wie es auch ene vielen Unglücklichen thun, denen das Werk gewidmet wurde. — (Eine Petition der Gerichtsärzte in Kram) an das Justiz­ministerium, vor Kurzem überreicht, richtet sich gegen die Herabsetzung der Taren für gerichtsärztliche Alte, begründet die Notwendigkeit einer besseren Entlohnung der Gerichtsärzte und schließt mit dem Petitum, das Ministerium wolle einer im Interesse der Rechtspflege gesetzlichen Regelung der Stellung und Entlohnung der Gerichts­ärzte seine Aufmerksamkeit zuwenden. — („Zukunft".) Einzelne Nummern dieses in Wien erschei­nenden, die Interessen der Slade n vertretenden Blattes sind in der Administration unseres Blattes täglich zu haben, soweit der ein­geschickte Vorralh reicht. Landwirthschaftliches. Gartenbaugesellschllft in Laibach. Seit einigen Monaten soll einem dunklen Gerüchte zufolge, in Laibach eine Gartenbaugesellschllft bestehen. Ob und wie weit diesem Gerüchte Glauben beizumessen sei, wissen wir nicht, denn so wie diese Gesellschaft in den Hinteren Räumen des Rathhauses ihren Sitz aufgeschlagen haben foll, so scheint sie auch dem Beispiele des tonst. Gemeinderathes zu folgen und sich zumeist nur mit geheimen Sitzungen zu ergötzen, in die Außenwelt wenigstens dringt weder Wort noch That. Was nun der Zweck und das Endziel einer solchen Gesellschaft in einer Stadt fein soll, welche einerseits einen Grünmartt aufzu­ weisen hat, wie nicht leicht eine zweite, und andererseits die geringe Nachfrage nach Blumen Vouquets vollkommen zu befriedigen ver­ mag, ist nicht zu begreifen. Die braven, fleißigen Bewohner der Vorstädte Krakau und Tirnau versehen seit Jahren nicht allein den Markt der Stadt Laibach reichlich mit jeder Art vom besten und schmackhaftesten Gemüse, sondern die ganze Umgebung, feineis alle Badeorte und Stationshöfe bis Cilli einerseits und die Bahnstrecke bis Trieft andererseits genießt des Ueberflusses an Gemüse aller Art, welches selbst den Gourmand in Gestalt von frühzeitigen Spargel, Cavafioli, Broccoli, Artischoken, Melonen und selbst den feinsten, frischen Südfrüchten zu befriedigen vermag. Bon Seite der Gemüse« gärtnere! also dürfte kaum etwas zu wünschen oder etwas besseres zu bieten möglich sein. Was die Blumengärtnerci anbelangt, so wurde schon erwähnt, daß der Bedarf gedeckt fei. Doch selbst zugegeben, daß einzelne, von dem Wunsche beseelt, etwas exquisites zu erhalten,sich mit Vouquett­bestellungen an größere Orte wenden, so dürfte die Summe aller dieser Bestellungen die Erhaltung einer Gartenbaugesellschllft nie er­möglichen, noch rechtfertigen. Sind ja doch schon die Regiekosten einer solchen Gesellschaft, die bei unseren wackeren Vorstadtgärtnern ganz entfallen, so groß, daß in einer kleiner« Stadt der Ertrag mit diesen Kosten schon in keinem Verhältnisse steht. Doch dieß wären höchst überflüssige Reflexionen, solange es sich nur darum handelt, daß einige Männer sich zusammenthun, um eine solche Gesellschaft zu gründen. Da s Vergnügen kann ihnen niemand verwehren, sowie der Erfolg nur ihnen selbst gut oder übel thun würde. Doch wenn ein anderes Gerücht, welches von einer Staats­fubvention von 500 fl. für diefe Gesellschaft spricht, wahr ist, — dann müßte man entschieden Protest dagegen einlegen, daß Staats­gelder, an denen die Schweißtropfen der armen lrainischen Steuer­träger Neben, zu Subventionen verwendet werden für eine Sache, die nicht nur unpopulär, sondern der Mehrzahl ganz fremd ist, und der man im voraus jede nutzbringende Thätigkeit absprechen muß. Die sein sollende, oder vielmehr nicht sein sollende Gartenbauge­sellfchaft wird nie das zu leisten im Stande sein, was unsere be­scheidenen Gärtchen mit kaum Schuh hohen Holzplanken-Umfriedun» gen in der Tirnau und Krakau seit Jahren schon geleistet haben. Und darum meinen wir: Waren 500 fl. im Staatshaushalte zu entbehren, so hätte man sie segenbringender anlegen tonnen, wenn man damit unsere anerkannt braven Gemüsebauer, die seit dem Aus­bau der Eisenbahn nach Triest jedes andern Erwerbszweiges ent­behren, unterstützt hatte, sei es in Form unmittelbarer Hilfe, sei es durch Steuernachlllsse. Hatte sich das hohe k. t. Ackerbauministerium vor der Zuwei­sung einer so hohen Subvention maßgebenden Orts (aber nicht etwa bei einem hohen Mitgliede dieses Vereines) über die Not ­wendigkeit und Zweckmäßigkeit dieses neuen Vereines erkundigt, so wäre demselben reiner Wein eingeschenkt worden; und sicherlich wären dann diese 500 fl. wohl zu etwas bessern, verwendet worden. Nun aber weiden wahrscheinlich vom Vereine, um nicht gänzlich Fiasko zu machen, diese 500 fl. einem fremden Kunstgärtner über­liefert, damit dieser als Produkt des Vereines seine eigenen exotischen Pflanzen und Blumen zur Schau ausstellt und dann das Land Herr Deöman durch einen Aufsatz in seinem offiziösen Leiborgan oder der „Laibacher Zeitung" von dem geleisteten großen und schönen in Kenntniß gesetzt werden kann. Krain benöthigt zuerst Vrod, — und dann wieder Brod — und lange, lange noch nicht das, was oppositionelle Gelüste dem gedrückten Lande aufdisputiren wollen. Einiae Krakauer und Tirnaucr Gemüsegartner, welche mit ihrem Schweiße in Gestalt der hohen Steuer gedachte Subvention zu schaffen gezwungen waren. Marktpreise in Laibach , am 12. Jänner 1870, kr. ?. ! kr. fi. Weizen Pl. Metzen . . 5 — Erbsen Pl. Metzen . 5 5 — Korn > > 3 — F>s°!en „ Geiste . . 2 80 Rindfleisch pl. Pst. — 22 — 24 Hafer . . t 80 Kaltficisch „ — 22 Hlllbftucht — — Schweinefleisch „ >, ' ° — l5 Heiden . . 2 80 Schöpsenfleisch „ Hirse 2 70 Heu pr. Zentner . — 1 — 75 Kukurutz , 3 — Stloh „ 7 40 Erdapfel 1 80 Holz, hatte«, pl. KIft. 5 2» Linsen . -4 80 — weiche«, 22" „ Telegrafische Wechseltourse vom 12. Jänner 1870. öperz. MelaNique« «0.75. — 5pei,. Vlewliiques mit Mai- und November-Zinsen 60.75. — 5peiz. Nati°i,al-N»lehen 70.70. — 18««cr StaatS-Anlthen 98,80. — Bankaktien 744. — Kreditaktien 285.—. — London 123,—. — Silber t20.25. — K. t. Dukaten 5.79. finden rasche und ausgedehnte Verbreitung in allen slovenischen Ge­bieten im Inseratentheile des ,,8lovensKi waroÄ" Gefällige Aufträge wollen an die Redaltion des „81uv. Narciä" in Marburg gerichtet weiden. 2—2. Oeffeutlicher Dank. I m Monate September siel 1869 unser Sohn Andreas aus be­deutender Höhe auf das Pflaster, und hatte das Unglück, sich hiebet beide Arme, den rechten sogar zweimal, zu brechen. Der sogleich herbeigeholte Primararzt des allgem. Krankenhauses Herr Dr. Fux, bot die ihm zu Gebote stehenden energischesten Mittel auf, lichtete die Armbrüche und Verstauchungen ein, und leitete die Heilung unter Mitwirkung dreier Herren Spitals - Sekundalien sachverstän­dig ein, welche Bestrebungen mit dem besten Erfolge gekrönt wurden, da der kleine Beschädigte bereits in acht Wochen ganz geheilt, mit gesunden Gliedern seines Lebens wieder froh wurde. Wir sehen es als unsere angenehme Pflicht an, für diese so schnelle als sichere kunstgerechte Heilung unseres Sohnes dem Herrn Operateur Dr. Fux, sowie den Herren Assistenten Di. Ambro2i^ El2e n und Pauli ö unseren tiefgefühlten Dank hiemit öffentlich auszusprechen. Laibach, am 13. Jänner 1870. 3-1 . Hnllrßgz ul>