Nr. 22«. «l!inumelati«n«prei«: Im «omptolr «anzj. «. II, halbl. N. li'5». Ml »i» Zustellung in« Ha,,« halbj. 50 lr. Mlt d« Post „nn,j. ft. 15, halbj. fl. 7 5«. Dinstag, 3. Oktober. I»l«lt!on»g«bübl: Fsr Nein« Ins«»le bi» »» 4 Zeilen l»5 lr, glshn« pr. Zeile e ll.; be« oft»«, lll)Ird«hl!luns.en pl. » wurfes zu veranlassen. Diesem Verlangen ist nun ent-sprochen; ein sorgfältig durchgearbeiteter Gcsetzenlwurf liegt im Drucke vor und wird vonscite des Ackerbau-, Ministeriums mit einem begleitenden Rundschreiben den LänderchcfS, dem Culturrathe in Böhmen und den hervorragenden landwirtschaftlichen Gesellschaften zur Prüfung und Begutachtung mitgetheilt. In Unbelrach! del» In» terefscs, das in den wcilesten Kreisen un agrarischen Reformen genommen wird, soll der Entwurf auch in der Stllll!«dn!ckerel zum Verkaufe aufgelegt werben. Dieser ..Referenlenenlwurf eint« RcichsgesctzcS. be« treffend die Zusammenlegung der Grundstücke, die Theilung gtmcinschafllicher Grundstücke und die Regulierung gemeinschaftlicher Nutzungsrechte, wirksam für die im ReichSrathe vertretenen Königreiche und Länder, mit Aus-. „ahme von Dalmalien", umfaßt 127 Paragraphe in elf Abschnitten. Die wichtigste Partie des Gesetzes — sagt die „Presse", die demselben eme sehr sympathische Besprechung widmet — ist diejenige, übcr welche das Ackerbllllmlmsterium insbcsond»re die Gutachten com» peltllter Fachkreise hören will, ehe die beftüilioe Textierung der Vorlag« erfolat, belrtffend den ersten Abschnitt „von dem Llnlraac auf Eommassation." In diesem Abschnitte wird bestimmt, daß die Zusammenlegung der Grundstücke verschiedener Besitzer zum Zwecke einer der Bewirthschaf-tun« günstigere!, Wiedcroerlheilung (Commassation) nur auf Ä.xraa slÄllfinden soll. Bon eii'er jlwanc,Swclsc>' Commassieruna, wie sie mitunter zur Heit des patriar. chalisch.rationalistischen Regimentes in manchen Gegenden wird im modernen Rechtsstaatc ,elb,lverslandl,ch abgesehen. Der Antrag nn.ß von wenigsten» einem der belheiligten Grundbesitzer au« gchen. Von der Commassalion ausgenommen sind einc Kategorie von Grundstücken, welche nach der Natur ihres Wcrlhes und ihres Nutzgcnusses nichl in den eigentlichen landwirthschafllichen Betrieb eingezogen si.ld, wie Gau. Plätze, Hausgärten und Pa,kanlagen, Wein- und Obst. gürten und Hopfengärten :c. Die offene Frage, wann die Commassation einzutreten habe, bezieht sich auf die Zahl der Antragsteller. Der Entwurf enthält mehrere hierauf bezügliche Allernalivoorschläge. Selbstverständlich soll die Commafsation durchgeführt werden, wenn all« Stimmen der Besitzer, die nach der Grundsteuerbemlssung, natürlich nichl nach der Kopfzahl, oercheill werden sollen, sich für dieselbe entscheiden. Nach einem Allernatioantrage soll die Commassation auch stattfinden, wenn dem An, ! trage auch nur von einer Mehrheit der Besitzer der zu» sammcnzulegenden Grundstücke zugestimmt wird und da« Unternehmen ohne Einbeziehung der Grundstücke der Minderheit nicht zweckmäßig ausgeführt werden kann. Der andere Älternatiooorschlag hingegen lautet dahin: „Wird dem Antrag nichl von allen Besitzern der zusammenzulegenden Grundstücke zugestimmt, so ist auf die Ausführung der Commassation zu erkennen, wenn 1. die Mehrheit zustimmt und es auch sich gleichzeitig um die Entwässerung oder Bewässerung deS betreffenden Grundcompleie« handelt, die Aueführung dieser Melioration im Zusammenhange mit der Commafsation gesichert erscheint, die Unterlassung dieser Melioration aber die Commassalion verhindern oder wesentlich erschweren würde; in diesem Falle ist die Minderheit verpflichtet, ihre Grundstücke insoweit in die Commass^lion einbeziehen zu lassen, als dies zur zweckmäßigen Ausführung der Entwässerung oder Bewässerung nothwendig erkannt wirb; — oder wenn 2. die Commassalion mit der Beschränkung auf die Mundstücke der Zustimmenden sich immerhin noch zweckmäßig ausführen läßt und die daraus für die Vandescultur zn erwartlnden Vortheile nach dm ob« w^enden Umständen grüßerc Berücksichtigung erheischen als clw^ der Umstand, daß bei Unterlassung der be-! schräntleren Commassation jene für das ausgedehntere Oebicl dennoch zustande kommen könnte. In beiden Fällen entscheidet die ^andtsgesetzacoung, welche Majorität der Grundbesitzer emscheidend ist für die Vornahme der Commassation. DaS Rundschreiben des Ackerbauministers wünscht neben der Begutachtung drS Entwurfs im allgemeinen il'sbesondcre Auskunft über die Frage, ob und unter nelchen Borallssctzunyen die dem Eoinmassationsantrage widersprechende Minderheit gesetzlich verhüllen werben soll, sich dem Mehrheitsbeschlüsse zu filgen. ES herrschen hclanntlich hierüber in Oesterreich sehr divergierende Ansichten, und soll nun crörlerl werden, ob bei Verücksicht,. uu"g der sn den beiheiliglen Kreisen im höheren oder minderen Grade vorherrschenden Anerkennung der wirth-scbafllichen Vortheile der Commassation mit Grund an. genommen werden könne, daß tin Commassationsgesetz bei Beibehaltung der oben erwähnten Verpflichtung der Minderheit nahe Aussicht habe, zur Anwendung gelangen zu können, ohnc einem hartnäckigen, umfassendere Zwangs-maßregeln erheischenden Widerstände zu begegnen. ES soll untersucht werden, welche Erfolge eventuell von einem Commassalionsgesctze oh»e die vorerwähnte Verpflichtung, also bei Zulassung der Commassalion nur auf Grundlage eines von den betreffenden Grundbesitzern ein- Feuilleton. Der Teufels-Capitän. Roman von I. Stlin mann. (Fottsttzung.) Vor Angst und Ermüdung niedergedrückt, sank Zllla auf das Steinpflaster vor dem Gefängnis nieder, wo sie 'N lauernder Stellung erwartungsvoll verblieb, ohnc Acht A» geben auf das, was um sie her vorging. Ihre dunklen, ««verhaft glänzenden Augen waren nur auf das hohe, buslere Portal des Gefängnisses gerichtet, aus dem sie Men Äugenblick den jungen Gefangenwärter heraustreten iu sehen hofft?. Aber eine Stunde verging nach der anderen. Es wurde Mittag, Nachmittag, es wurde Abend und der Mond stieg am Himmel empor — sie wartete vergebens, der Mann, von dem sie in ihrer Todesangst vilfe erwartete, erschien nicht. Dann bedeckte sich das V'mmelsgewölbe mit Millionen leuchtender Sterne, aber dlese gültlichen Noten deS Friedens strahlten leine Be' "ch'gung in ihre von Angst zerrissene Seele. Die Arme 3""/k vorläufig der Hoffnung entsagen, etwas über das «»Htcksal des von ihr so glühend geliebten Gefangenen zu erfahren. Alle Triebfedern ihres Geistes halten auf einmal ihre Stärke eingebüßt, eln,« ..« ?!° ""»Uch beide Hände auf die Brust, stieß «nen tiefen Seufzer aus und versuchte aufzustehen. Aber n plötzlicher Schwindel hinderte sie daran. Sie fühlte, daß sie zum Tode erschöpft war. Sie erhob sich endlich mit aller Anstrengung, deren sie fahlg war. Sie tapple sich an den Mauern hin, schritt langsam mit schwachen Schritten writer und weiter und erreichte endlich ihre ^"Ew'Fieberschaucr durchdrang ihren Körper. Sie warf sich auf ihr Bett und deckte sich unt ihrem Mantel zu Dann fchloß sie die vom Weinen geröthcten Augen, lider Die arme Seele jehntc sich nach dem wohlthätigen Schlummer und nach Vergessenheit Doch was sie wünsch", blieb ihr fern. Sie wälzte sich die ganze Nacht auf ihrem dürftigen Lager umher, ohne daß der Kampf, dcr ihr Herz zu brechen drohte, abnahm. Sie dachte daran, daß lhre K,ebe zu Manuel ihn ins Verderben gestürzt halte; daß sie, um diese Uicbe zu retten, gleichsam lin Verbrechen begangen. Ber» gebens versuchte sie, in ihrcm Herzen für ihre Hand» lungeweise eine Entschuldigung zu finden. Anstalt die Beweise, die sie in Händen hatte, zu benutzen und laut Manuels Unschuld zu bezeugen, hatte sie ihn verleugnet. Sie besaß das Buch des allen Joel, oder wühle wenig, stens, wo es zu finden u»d auf welcher Seite die cchle Abstammung dee Unglücklichen umzeichnet war, und dieses Buch war von ihr nicht ans Tageslicht gezogen worden So lag sie eine Zeltlana wie gefcsslllt da. Aber ihre Seele wachte und mahnte sie wieder und wieder, ihre Pflicht zu thun und das verhängnisvolle Buch zu suchen. Während diefer Zeit harrte der junge Gefängnis. Wärter, seinem Zllla gegebenen Versprechen treu, au das Wi dererscheinen der Zigeunerin, um ihr mitzutheilen, was sich im Gefängnisse begeben Hütte. Den Abend vorher war er durch seinen Dienst davon zurückgehalten worden. Nachdem er eine ziemlich lange Zeit sich vor der Thür aufgehalten, kehrte er ins Gef5ngnis zurück sich den Kopf zerbrechend über das seltsame Betragen des jungen Mädchens, die den Gegenstand ihrer glühenden Nebe so schnell vergessen zu haben schien. Er halte sich genau nach Mm, was den Gefangenen betraf, erkundigt. Bis zu dem Abend des vorhergehen-den Tages war nur Graf Berlrand und der Prüfect zu «hm gelomlmn und seine Seele ohne Muth und Hoffnung geblieben. Manuel fühlte sich von der Unocrmeidlichleit des ihn bedrohenden Unglücks so nieder-gedrückt, das jeder tlare Gedanke in ihm erslorben war. Sein einförmiges ^eom hatte nur durch den Besuch des Gesanflenwürlers eine Unlerbrechung gesunden, der ihm feine dürftige Nahrung zutrug. lüber eine Stunde, nachdem Zilla bei f>"l" A Lamolhe gewesen, war ein Mann, ein «bgefan"" ^ Grafen von Membran, in Manuele ZeUe "i^/ ^ in cinem Korbe zwei Flaschen Wein, frisch" eine Pastete lrug. „ „at, f^d « MS der Unbekannte ^ d e A" ^er Unglück-Manuel gebeugt in versunken, liche schien völlig löst werde und das Haus in dieser Weise einen Beschluß fassen könne. Darum bitte er das Haus, den Immunilätsausschuß anzuweisen, daß er mit Rücksicht auf das Verfahren der Regierung und hinsichtlich dieses einen Punktes die letztere einvernehme, sich in seinem Berichte auch über das Verfahren der Regierung verbreite und bezüglich des vom Hause zu fassenden Be-schlufses ein motiviertes Gutachten abgebe. DaS Hau« würde dann in der Lage sein, diese Angelegenheit in einer ihrer Wichtigkeit entsprechenden Weise zu verhan« deln und über sie zu beschließen. Hierauf repliciert der Führer der äußersten Linken, Ernst Simonyi: Die Verhaftung eines Abgeordneten ohne frühere Befragung des Hauses sei eine so wichtige Frage, daß er sich sein Urtheil bis zur Vorlage des de. taillierten Berichtes über die Angelegenheit vorbehalte. Doch müsse er jetzt bemerken, daß es der Regierung seiner Ansicht nach nicht zulomme, einem Mitgliede des Hauses die persönliche Freiheit zu entziehen. Das stehe blos dem Präsidenten zu, welcher während der Vertagung das souveräne Haus vertritt. Möglich, daß im gegenwärtigen Falle genug Ursache war, mit Zuthun des Präsidenten die persönliche Freiheit Miletit' zu beschränken, aber der Fall müßte genau umschrieben werden. Redner beantragt daher als Zusatz zum Antrage des Ministcrprä. sidenten, daß der Immunitätsausschuß gleichzeitig an« gewiesen werde, dem Hause einen Bericht über den gegenwärtigen Stand der Immunitätsfrage und zugleich darüber einzureichen, was für die Zukunft behufs Schaffung eines Immunitätsgesetzes zu thun wäre. Mi» chael Polit, Miletiö' Gesinnungsgenosse und dessen Rechts-anwalt, beabsichtigte in der Angelegenheit eine Inter-pellation einzureichen, da aber sowol der Präsident des Hauses als auch der Ministerpräsident einen Bericht dem Hause vorlegen, sei die Interpellation unnöthig. Wenn Redner nicht die Stimmung des Hauses kennen würde, dann hätte er beantragt, das Haus möge dahin wirken, das Miletiö auf freien Fuß gesetzt werde, denn bisher sei kein Abgeordneter ohne Zustimmung des Hauses in Haft gehalten worden. T och hat Redner an das Haus zwei Bitten. Mlletiö werde an das Haus ein Gesuch einreichen; dieses Gesuch möge direct an den Immuni-tütsausschuß gewiesen werden. Ferner möge dieser Ausschuß sich betreffs der Qualification des einen im Prozesse Miletiö vernommenen Zeugen nähere Kenntnis ver. schaffen, denn dieser Zeuge wurde wegen Diebstahls, Veruntreuung lc. verurtheilt. Ministerpräsident Tisza erwidert hierauf, was die Qualification des Zeugen betrifft, so stehe es nur dem Gerichtshofe zu, sich darüber nähere Kenntnis zu verschaffen. Bezüglich des Antrags Simonyi's, bemerkt er, daß er durchaus nicht demjenigen, was die Creierung eines Immunitätsgesetzes betrifft, ausweichen wolle, daß es aber gerade, nachdem der Imnnmitätsausschuß seinen Bericht vorgelegt haben wird, sich am deutlichsten zeigen werde, was nothwendig sei. Daniel Iranyi meint, das Ansuchen Polits. daß Miletiö' Gesuch direct an den Immunitätsausschuß ge» wiesen werde, sei überflüssig, da es ohnehin Pflicht des Immunitätsausschusses sei, Miletii persönlich zu ver» nehmen. Michael Po lit modificiert nun sein Ansuchen dahin, daß Miletic' persönlich vom Immunitütsausschusse vernommen werde. Der Präsident spricht hierauf den Beschluß des Hauses im Sinne des vom Ministerpräsidenten gestellten Antrages aus. Was das Ansuchen Polits betrifft, werde der Immunltätsausschuß seine Pflicht zu erfüllen wissen. Zwei Tage hierauf — am 30. v. M. - hielt der Immunitätsausschuß in Angelegenheit Milelik' eine Sitzung ab, welcher seitens der Regierung Minister Tisza und Perczel beiwohnten. Der Ausschuß wählte HoranSzly zum Referenten. Emmer warf die Frage auf, ob Miletik jetzt schon aufzufordern wäre, sich zu erklären, ob er von seinem Rechte Gebrauch machen wolle, vom Ausschusse persönlich vernommen zu werden. Der Ausschuß beschloß über diese Frage dann zu ent» scheiden, i'is der Referent die Acten durchgeprüft hat. Auf eine Interpellation Somonffah's erklärte der Ministerpräsident, daß zwar der einzige Act der Regierung in dieser Angelegenheit ihre an den Oberstaatsanwalt gerichtete und den Acten beigelegte Zuschrift fei, daß er jedoch allfällig nöthige Aufklärungen mit Bereitwilligkeit geben werde. Vom Kriegsschauplätze. Nach den neuesten Nachrichten zu urtheilen, scheint sich das belgrader Preßbureau bei der Schilderung der Erfolge Tschernajeffs vom 28. September einigermaßen geirrt zuhaben. Ein Prioattelegramm aus Belgrad präcisiert die Lage dahin, daß die beiden Armeen angeblich ihre alten Positionen wieder festhalten, was zum mindesten beweist, daß Tschernajeff der Uebergang über die Mo rana keineswegs gelungen ist. Noch weniger tröstlich spricht der Nachsatz, daß Abdul Keriltt Pascha die Offensive ergreifen werde. AuS den zum Theil sich gänzlich widersprechenden Meldungen verschiedener Blätter geht hervor, daß die Türken, besonders die Division Hafts Paschn, aM 28. September durch den serbischen Angriff überrascht und wahrscheinlich im ersten Stadium des Kampfes zurückgedrängt wurde. Nachdem die übrigen Theile del türtischen Armee gesammelt und in die Action getreten waren — da« belgrader Telegramm spricht cuphemistis die Seele »und. 1781 amlt die serbisHmontenegrinische Allianz endglltig in le Vrüche gegangen ist, nachdem sie durch die Proclama-on Milans zum König bereits in bedenkliches Schmanten erathen war. Fürst Nikola, der gewiß mindestens so hrgeizig ist wie die Regenten Serbiene, war bekanntlich thr schmerzlich berührt von dem allerdings zweifelhaften Ynastischen Avancement seines stets geschlagenen Ver» ündeten, des Fürsten Milan. Politische Uebersicht. Uaibach, 2. Oktober. Durch Allerhöchstes Handschreiben vom 30. Scp-ember d. I. wurde der österreichische Reichsrath zur Nicdcraufnahmc seiner Thätigkeit auf den 19. Oktober . I. einberufen. Wie alljährlich, so dürfte auch heuer »em Abgeordnetenhaus sofort nach dessen Wicderzusam-nentritt der Voranschlag über den Staatshaushalt übcr< -eicht werden, damit die Budgctbcwilligung noch vor Veginn des neuen Jahres erfolgen könne. Unmittelbar lach erfolgtcr Einberufung des Ncichsraths wird die Tagesordnung für die nächste Sitzung des Abgeordneten» Mlscs zur Versendung gelangen. Das ungarische Oberhaus hielt vorgestern nach )en Ferien seine erste Sitzung ab. Nach Erledigung der Normalien widmete der Präsident dem verstorbenen Vrafen Emerich Mika einen überaus warm gehaltenen -Nachruf. Ein meritorlscher Gegenstand wurde nicht verhandelt. In Paris wurde gestern ein Ministerrath abgehalten, in welchem nebst der Orient.Frage auch über das Datum der Einberufung der Kammer verhandelt wurde. Die liberalen Blätter in England finden die in der Rede Derby's besprochenen Rcformmaßregcln zu wenig weitgehend, und vor allem meinen sie, daß die Ausführung derselben jeder Garantie entbehre. Die conservative,» Organe sind dagegen vollständig mit den An» schaungen des Ministers einverstanden. Die Blätter beiderlei Richtung machen indessen darauf aufmerksam, daß >te Situation seit der Rede Derby's fich bei der Wiederaufnahme des Kampfes vonseile der Serben erheblich 3^3' ^' 7^"" führt in einem Briefe an die Times auS, daß der sofortige Zusammentritt des Parlamentes nothwendig sei zur Entscheidung, ob die gegenwärtige Orient-Politik der Regierung fortdauern solle oder nicht. Die „Pall Mall Gazette" meldet aus Chc-Foo vom 13. September: Der englische Gesandte Wade und der chinesische Staalssecrctär Lichung-Tschang haben eine Convention unterzeichnet, wonach die Junnan-Affaire ge. Dem ..Dziennik Polsli" wird telegraphiert, daß zwei russische Divisionen nach Nrssarabicn entsendet und die im kursler Lagcr wegen der Herbstmanövcr con« centrierten Truppen in die iiriin dislociert wurden. — Die Vertretung der Stadt Nilolajew beschloß am 5. September eine Adresse an den itaiser, in welcher Ont und Blut dem Monarchen zur Verfügung gestellt ward für den Türkcnlrieg. Der Kaiser empfing die Adresse und fprach seinen Dank für dieselbe aus. — Der russische Metropolit Filotej in Kiew hat 30,000 Rubel für die nothlcidenden Südslavcn gespendet. Die russischen Freiwilligentransportc durcy Ru-, mänien, die seit Wochen andauern und immer größere Dimensionen aunehmen, haben nun doch die Geduld der türtischen Minister erschöpft. Wie der „Pester Lloyd" meldet, forderte die Pforte Rumänien kategorisch auf, ber schreienden Verletzung der Neutralität durch Gestaltung vollständiger Truppenzügc über sein Gebiet ein Ende zu! wachen. > Aus N o m, 27. September, wird der „Dtsch. Ztg." ^schrieben: „Vorgestern fand im Vatican ein geheimes ^vnsistoriuln zur Ernennung der neuen Bischöfe statt,! allein die früher angefügte päpstliche Allocution wurde N'cht Publiciert, weil die Rathgcbcr des Papstes es für Hut halten, daß Pius IX. sich über die orientalische ul'age nicht eher officicll aussprcchc, als bis dieselbe gc-^dnet sei. Cardinal Franchi, der zum Nachfolger des Ordinals Antouclli als päpstlicher Staatssccretär bc> Uirnmt war, hat wegen eines zwischen ihnen ausgcbro-fetten Streites eine Reise nach England antreten müssen, ^n der er in nächster Zeit zurückkehren dürfte, um die ^ltung der Geschäfte der Ooi^rogatw äo lioM^näa ^"o, welche durch seine Abwesenheit arg in Rückstand f^lnmeu sind, wieder aufnehmen zu können. — Pius IX. lick ^ neuerdings wieder so wol, daß er seiuc täg-I Hen Spazicrgänge in den vaticanischen Gärten wieder "Ufnchmcn konnte." ^, In Navarra und Biscay« in Spanien circu-l l" ein Aufruf zur Ergreifung der Waffen, um die "ueros zu vertheidigen. 5 s Uebcr die Details der großmächllichen Friedens-r,a,lage, welche in Kon stanti nopel überreicht wur-uml, > " ""' v°" dort, die Pforte solle ein Protokoll und?«?"' ^" be" sie sich verpflichtet, in Bosnien shs.°" l rz egow ina ein örtliches SelbswerwaltungS. behütn . '"glichst genauer Beaufsichtigung der Orts-lichen ^ durchzuführen, um die Einwohner vor Willkür. d°S St^ .'^" zu schützen. Die Pforte foll fernerhin ä«7n"^ "ur zu inneren Die Behauptung, daß der serbische Ministerralh beschlossen habe, die Friedensvorschläge abzulehnen, wird dementiert, ebenso die Nachricht, daß Tschernajcff von der russischen Regierung zurückberufen worden sei. Ein Bericht Ejub Paschas bestätigt den von den Türken vor Alcxinac vorgeslern errungenen bedeutenden Sieg. Die Serben, welche auf der ganzen Morava« Linie die Feindseligleiten wieder ergriffen, wurden geschlagen und überall mit großen Verlusten zurückgedrängt. Hagesnemgkeiten. — (Entscheidungen des Verwalt nngs« gcrichlshofes.) Aus Anlafj der Beschwerde eine« peusionierten BrzirlsrtchlcrS gegen das Justizministerium l'unl-lc, Bemessung der Pension mit blos sechs Achtel des lehlbczogenen Gehaltes, hat. wie die „Ocfterr. Zeilschrlft sl!r Verwaltung" meldet, der l. t. VcrwaltungsgtrlchlShof mit dem Ueschlusse vom 12. September l876, I. I8ii, ausgesprochen: „Der Perwallung«gcrich>Sh°f isi anch dann zu erlcnncn zuständig, wmn ein activer oder in Ruhe-stand oersctzler Staatsdimer aus Anlaß einer, angeblich seiiu Rechte verletzenden Verfügung einer Verwaltungsbehörde aus dem bestehende» oder dem bestandenen DieiifivcrlMnifsc Forderungen au den Staat stellt." - Aus Anlaß eine« vorgllommenen Falles hat ferner der l. l. Verwaltungsgerichlßhof mit dcm Veschlussc vom 12. September 187«, Z. 182, ausgesprochen: ^Die ange» sttchle Clstreclung der Frist zur Erstattung der Gegenschrift wird alS unzulässig zurückgewiesen." - (Originelles Ma je st ä t « g es« ch) Eiu originelles Bittgesuch hat lürzüch ein arme« Mädchen °us Ncu^Prst an Sr. Maj. den »aiser gerichtet. Das Mädchen bittet den Kaiser er möge seinen (des Mädchens) Geliebten t?om Soldaleustandc los» grbcn. „Ich muß jetzt mit der Mutter darben; so lange der „Fcito" (Franz) daheim war. hat cr uns gcholfc,'. Und erst, wmn der Herr König unscre ci»gcsallci,.n Wangni, unsere ewig weinend?» Äugen scheu möchte, gewiß, daS Herz mochte Sr. Majestät dann vrcchcn!" Das treffendste Argument der uuiveu Billstcllcriu aber ist, dl.ß sie Ioscja, ,hr wbhabcr aber Franz heiße, was zusammen des Kaiser« Namen Franz Josef gebe, und Se. Majestät daher schon vermöge der Vtameneveiwaudlschllsl geneigt sein werde, den armen Fello freizugeben! DaS Oesuch dcl> Mädchens ist vom Minister am lüuiglichcn Hose an die Orhördc mit dcm Ucschnde hclavgclaugt, batz sie den Fall untcr-suchen und sodann referierm möge. — (Slavische Schriftsprache.) Die „Nllg. Ztg." behandelt in einem eingehenden Aussatzc die „Müglichlcil einer gesammlen slavischen Schriftsprache." Die Frage ist leine neue und wurde auch seinerzeit bei der bclaunlen moslaucr Pilgerfahrt im Jahre 1867 von der Kaiserin von Rußland angeregt. Die Verschiedenheit der slavischen Idiome wirb bekanntlich t adurch noch verschalst, daß unter den Slaven Mthlerlei Alphabete gebräuchlich sind. Der «cisasscr de« Artikel« in der „NUg. Flg," ifi nun dcr Nilsicht, dah dem russischen Alphalirle drr Vorzug vor ulll« ,ii!b «ainenlllch dem lateinischen gebUhrr, welches lltzicrc sllr die man. ma.»Iligcrc» slavischru ^,'aule nur durch helfende Nebtuzcichcn hei' gerichtet werden lüune. Er mrint, sc> viel die Polen uud Czcchen «cwilünc». wenn sie die lujsischrn Letter» annähmcn so viel wllr-den die Russen und Serben vell.ercn, rocuu sie sich ,.'d»s muhfllig erdachte czech.sch.polnischc Alphabet aneignen wollten « - Schwlc-riger sei die Entscheidung Über die Or.hographie. Eine geme.u-same Orthographie in verschiedenen, w?m. ««ch verwandten Sprachen eiuzuiilhccn. sei wenig thunlich. u,.d d° lommt denn der Ber-> fusser in feinen AuSeiualidcrsctzungm zu der Ansicht, daß ,s brsfcr i wllre, die Sache gleich radical anzusasftu „nd eines der slavischen Idiome zur auöschlicßlichm Schrifispcach^ z» machen, die übrigen aber zu bloßen Muudarleu hcrl.bzudllickcu. «H^ hält die Sache lcineöweg« fUr so schwer. Vr meint, eine ganze Sprache neu anzunehmen, sei leichter, alS seine alle halb z» verändern. Mun lüune dle mcistcn Menschen und Böller viel sicherer zum Sprach» Wechsel bringen, als man häufig annimmt, wenn mau nur ver. anstaltet, daß sie das neue Idiom täglich lesen ober höreu uud iu geringem Grade selbst gebrauchen, sonst sei der Prozeß allerdings ^ ?ndloö. Vei der Frage nun, welchcS der slavischeu Idiome zur gesammlflavischen Schriftsprache zu erheben wäre, gelangt der Verfasser zu derselben Antwort, wie schon bei dcr Frage wegen der Alphabete; in feine» Auge» ist wcdcr das l5zhn die Secundanten in das Tancherboot herausgezogen halten, seinen Geist aufgab. Die junge Dame, welche zu dem Streit Veranlassung gegeben hat, ist wahnsinnig geworden und befindet sich gegenwärtig in einem Irrenhause bei Newyorl." fokales. Aus der Handels- und Gewerbekammer sür Krain. (Fortsetzung.) 20. Das l. k. Handelsministerium theilt aus dem vom l. und l. Ocneralconsul in Patras vorgelegten Handelsberichte für das Jahr 1875 das Wesentliche über die in Griechenland eingetretenen Aenderungen im Goldcourse mit. Dieser Erlaß, aus dem ein Auszug hier mitgetheilt wird, tann im Bureau der Kammer eingesehen werden. In Griechenland wird nach Drachmen gerechnet. Im ttleinoerlchre gebraucht man griechische lupferne Scheidemünzen, wclchc Theile einer Drachme bilden; silberne Drachmen oder Fimf-Drachmenstückc (Otto-Thaler) sind selten sichtbar, dagrgen sind griechische Banknoten von 100, 50, A5, 10 Drachmrn mnsumehr im Umlauf. Seit rinigcn Jahren strebt die gricchische Ncgicrung dic Einführung dcS französischen Münzfußes an, es gibt auch auf Francs lautende griechische Banl uoten von 5(^, 100, 25, 10 Francs. Es wrrden auch ausländische Gold, und Silbcrmünzcn verwendet, deren Werth sich theils nach dcr Tariflcrnng dcr Regierung, theils nach dem Platzcourse richtet, welch letzterer im Handelsverkehre maßgebend ist. Die Regierungstarifierung war folgende: Thaler zu 2 fl. Conv.-Münze — 5 Drachmen '^<,; ein östcr. rcichifchcr Zwanziger — "/,^; 1 Francs — 1 Drachme '2/,^; I ft. ö. W. in Silber — 2 Drachmen "/100. — Die Goldmünzen erreichten mit dcm Steigen des Wrrthes des Goldes höhere Platzcourse, die Silbrrmünzen lirhanfttetcn den tarifierten Cours durch nne lange Reihe von Iahrc». Uttit Bl-rordnnnn vom 11./2A. Inli 1875 beschloß die Ncaicrllng, den Werll) dcr laiificrlcn Sillirrmimzen herabzusetzen, su sind z. B. dic nach dem deutschen Eon« vcnlionösnßc geprägten Thaler und auch die Maria Theresia Thal.-r mit 5 Drachmen "'/i««; die österreichischen Zwanziger mit "/,^, tarisicrt. Vczüalich der Francs bleiben die Äcstimmungcn vom 10./22. April 1807 in Anwendung, wornach die französischen dcn griechisch«-», nach dilscin Münzflchc geprägten Münzen im Werthe gleichgestellt werden. Die Staatbtasscn verweigern oie Annahme dcr .»ach dcr österreichischen Währung geprägten Silbcrmünzcn, im Handel gilt aber dcr Silber-guldcn 0. W. 2 Drachmen "'/,^. Dcr Pafticrgilldcn ö.W. variiert unter dem socbcn bemerlten Eourse des Silberguldens. In Patras besteht der Usus, daß niemand verpflichtet ist, genau in der bcduogcnrn Münzart oder Geldgattung zu zahlen, sondern es steht ihn, frei, die Schuld cntwcdrr in griechischen Banknoten oder in tari-fierten Münzgattungen mit Berechnung des Betrages uach dem Platzcourse zu entrichten. Es sind ocmnach offenbar jene Gläubiger im Bortheile, welche ihre Ge« schufte in Francs abschließen. Hiernach ist es angezeigt daß die österreichisch-ungarischen Geschäftsleute, welche ihre Waren nach Griechenland verkaufen, sich die Zahlungen in Franken oder in mum griechischen Drachmen (Franken) bedingen, und dies umsomchr, als laut arie-^chlscher Regierungsverordnung vom 29. März a.St. 1876 vom 1. August 1870 angefangen alle fremden Silber-nmnzcn ohne Ausnahme, außcr den französischen, italic. Nischen, schweizerischen und belgischen, außer Eours gesetzt wurden. (Fortsetzung loht.) — (T heater.) Zur Vorfeier des morgige« Älleihöchste« ^ Nllmen«f>slel! Sr. Majestät des Kaisers gehl heut, nde.'t« b,' festlicher Beleuchtung bl« äußeren Schuuplutze« das m den v«, floffeuen zwei Jahren mit so uuheloldcll'iichem O"»ck, ""V «retler uns/rer ". iihne gegange.-.e, °u«5 dcm reden «'^'^"^^' spiel von Julius »tosen „Schwere Z '' " "' » 7," zwei-Daesllbe dlkite mit Mssichl »us die v°lh°''"«e« «^^ ^^ sclöohne auch hcuer eine sehr gute ^s^""« ,' cu.ierte Feft-spiele vorau gehl eiue vom The««""'^"" Ouvertüre. c.sbez eich« " n g.) Gchern - (Slraßen . und t>» " ' ^^ ^ui Gemeinderulhe mu begann in Laib ach tiugesuhrten Stt^eN'U«' H^'^ «..f«..g ^„^ und sod°nn in ! l°ngew. ^" d« muen 5°,ew 1782 bereits alle fertig vorliegen, so dürfte die Nnbringnng derselben in Wenigen Tagen innerhalb der ganzen Stadt durchgeführt und l.tztcre hiedurch um eine ebenso gefällige als Praktische Zierde btreichslt sein. Die Tafeln präsentieren sich in jeder Hinsicht sehr nett und sind mit ihrer rothen Schrift auf weißem Vrunde schon von weitem leicht leserlich. — (Todesfall.) Freitag siarb in Wien die Gattin des vor zwei Jahren von hier zur Dienstleistung nach Wien einberufenen langjährigen Vorstandes der hiesigen Nationalbanl-Filiale, Herrn Vogel, Frau' Rosa Vogel, geborne Hollub, im jugendlichen Alter vom laum 35 Jahren. Die genannte, einer hiesigen sseachteten Familie entsprossene junge Dame erfreute sich in laibacher Gesellschaftskreisen zahlreicher Bekannten, und hat daher die vorgestern ganz unerwartet hier eingelroffene Nachricht ihres Todes in Laibach vielseitige Theilnahme erregt. — (Waisen als Truppeneleven.) Vonseite des gemeinsamen Kriegsministeriums wurde, im Einvernehmen mit dem Finanzministerium, an sämmtliche Truppen-Inspectorate zur Darnachachlnlig bekanntgegeben, daß solche als Truppen-Eleven aufgenommen« Waijen, welche vor ihrer Assentierung im Genusse staatlicher Vcrsorgungsgenllsse waren, bis zu dem Tage, an dem ihre Dienstzeit beginnt, beziehungsweise bis zur Erreichung des ordnungsmäßigen Alter« ober bis zu dem Zeitpunkte, da eine andere Versorgung derselben eintritt — im Henufse der Versorgung bleiben. — (Alpenverein.) Zufolge eine« von der Section Krain mit der alpinen Gesellschaft „Wilde Vande" in Wien geschlossenen Uebereinlommen« wurde den Mitgliedern der hiesigen Section die Begünstigung eingeräumt, daß sie sämmtliche vom Militär» geographischen Institute in Wien edierten Karten — unter denen sich bekanntlich auch viele der besten kartographischen Arbeiten Oesterreich« befinden — mit einem Preisnachlasse von 15 Perz. beziehen können, soferue die Bestellung im Wege der Seclionsleilung erfolgt. — (Touristenclub in Stein.) Kürzlich konstituierte sich in unserer Nachbaistabt Stein ein Touristenclub. Zum Obmann desselben wurde der Herr Bürgermeister Johann Kecel, zum Obmannstcllocrtreter Herr Ferdinand Marquis Goza«i de Saint GeorgeS, zum Schriftführer Herr Oderlllutenant Guido Stedry und zum Kassier Herr Steuer-Oberinspector Kausche! gewählt. Der neue Club beschloß, vor allem Wegverbesserungen im ganzen Rayon der steiner Alpen durchzuführen, sowie auch auf die Erbauung eine« geräumigen SchutzhauseS in der letzten Terrasse der Feistriz hinzuwirken. Das Programm desselben ist somit ein sehr lobenswerlhe« und ver» dient feiten« aller Freunde uilsercs schönen Heimatlande« die wärmste Unterstützung. Auch dllifte der Llub speciell im Gebiete der bisher unbillig vernachlässigten st einer Nlpen zur Entfal-lung seiner Thätigkeit einen ebenso ergiebigen al« dankbaren Wir-lilugslreis finden. Wir rufen daher dem neugegrllndeten Tlub ein herzliches „Glück auf" zu und würden uns sehr freuen, von dem Gedeihen und den ersten Erfolgen desselbcn recht bald Günstige« berichten zu können. — (Zur Aichung der Gasmesser.) Nach s 5 des Gesetzes vom 24. März d. I. ist die Regierung ermächtigt, den Termin, bis zu welchem die Nichung der bereits im Gebrauche stehenden Gasmesser durchzuführet, ist, nacy Maßgabe des Be» dilrfn'sses zu verlängern. Da dieses Vedürfnis je nach dem Um» lange und der Grüße der einzelnen Gasanstalten ein verschieden' artiges ist, so empfiehlt es sich nicht, einen allgemein geltenden Termin für die endliche Durchführung der Aichung der Gasmesser festzusetzen. Die Gasanstalten Halm, jetzt die Anzahl ihrer der Aichung zu unterziehenden Gasmesser anzumelden, und wird hie-nach der Termin bestimmt werden, innerhalb dessen jede einzelne Anstalt die Gasmesser aichen zu lassen verpflichtet fein wird. — (Grad oder Ungrad.) Das Ueberhandnehmen des sogenannten Grad- oder Ungrad», Hoch» oder NiederspielenS, das bekanntlich von den, ganz Oesterreich durchziehenden gottscheer und tfchernembler Hausierern mit besonderem Schwünge betrieben wird, veranlaßte kürzlich die Statthaltcrel in Prag zu nachstehendem, durch alle Vezirlshauptmannschaften des Landes verlaulbarten Erlaß: Anläßlich einer Anzeige, daß in vielen Orten Böhmens die Gäste und Ueisenden in den Gasthäusern von Hausierern mit Südfrüchten zu verbotenen Glücksspielen mit Cartons, in welchen sick nebst Südfrüchten und Canditen auch Galanterielacken oder Anweisungen auf Gold» und Silbermünzen befinden, verlockt und gedrängt werden, durch welche Spiele nicht nur die Spielenden in der Negel übervortheilt, sondern auch GeschäfMe,,^ namentlich Galanterie- und Kurzwarenhändler, in l ihrem redlichen Erwerbe beeinträchtigt werden, werden die Ee<' meindeämter infolge l. l. Statthaltereierlasses vom 20. August 1876 darauf aufmerksam gemacht, »aß alle derlei Ausspielungen, Vlückshäfen und ähnlich? Spielunternehmungen verboten sind, und werden die Gemeindeämter aufgefordet, auf daS Vorkommen solcher verbotwidriger Spiele ebenso wie des gleichfalls streng untersagten Spieles „Grad oder Ungrad", „Hoch° oder Unterfpiel" strenge zu wachen und jede Uebertrelung diefer sofort zur amtlichen Kenntnis zu bringen." — (Um Afrika.) Von dem von uns schon wiederholt besprochen nen Lieferungswerle „Um Afrika" . in welchem Linienfchiffs-fähnrich Leopold von Je dina die Ncise der Corvette „Helgo> land" um Afrika in den Jahren 1873 bis 75 beschreibt, ist nun die 12., zuglelck letzte Lieferung erschienen. Das interessante, sehr anziehend geschriebene Werk liefert einen sehr werthvollen Beitrag zur Geographie Afrila's und wird nicht verfehlen, wegen seineö gediegenen Inhaltes sich dauernd die allgemeine Ausmerlfamteit zu erwerben. Der letzten Lieferung ist eine lleine Karte von Afrika beigefügt, auf welcher der Lauf der Corvette „Helgoland" ersichtlich gemacht ist. Die zahlreichen Illustrationen des Wertes sind sehr hüdfch ausgeführt. — („Die Heimat.") Die neueste Nummer 1 des illu« strierten Vlaltes „Die Heimat" hat nachstehenden Inhalt: „Die nur einmal Neben", Roman von Moriz I6lai, aus dem Ungarischen von N. D. — Der Kürbisoerläufer von Ehioggia, Illustration nach dcm Aquarellgemälde von L. Passini. — Welt. lauf, Gedicht van Julius v. d. Traun. — Da« Seeweib. Novelle von Paul Heyse. — Mociz Iülai von Dr. Adolf Dux. (Mil Porträt.) — Der Liebesbrief von Oolar Blumenthal. — Oester« reich« Thierwelt. Von Dr. Gustav Jäger. — Die Nlpen. — Rand-glossen eine« Harmlosen, von Ille Ego. — Aus aller Welt. — Vrieflafien. _______ Qeffentlicher Dank. Für die vom l. l. Vezirlsschulinspcctor Canonicus Karl Legat zugunsten der hierortigeu Veziilslehrer«Nibllolhel ge-widmeten 10 fl. wird vonseite des gefertigten l. l. Bezirlsschul. rathes der wärmste Dank ausgesprochen. K. l. Veznlsschulralh RuoolfSwenh, am 28. September 1876. Neueste Post. (Original-Telegramm der „Laib. Zeitung.") Pest, 2. September. Der ImmunitütSausschuß verhandelte heute ln der Affaire Miletit, vornahm eine actenmiißige Verlesung oer Anklage unt> beschloß daS Vorgehen des Ministeriums gutzuheißen. Der Ausschuh erklärte, im allgemeinen bestehe die Immunität auch während der Parlamentsferlen fort, billigt aber im vorliegenden Falle daS Vorgehen der Regierung als durch das Nothrecht geboten. Berlin, 1. Oktober. (N. Wr. Tgblt.) Sicherem Vernehmen nach hat sich England bereits vertraulich dahin ausgesprochen, daß es eine militärische Occupation der türkischen Provinzen unter leinen Bedingungen gut« heißen könne. Sollten sich eine oder mehrere Großmächte dafür entscheiden, würde das Cabinet von St. James den englischen Interessen entsprechend handeln. Belgrad, 1. Oktober. (N. Wr. Tgbl.) Seit zwei Tagen herrscht bedenkliches Schweigen von officieller Seite, was die hiesige Bevölkerung beunruhigt, zumal Privatnachrichten aus Deligrad melden, daß vorgestern die Serben eine Niederlage erlitten und heute die Türken die Offensive ergriffen haben. Belgrad, 1. Oktober. (Presse.) Privalnach-richten vom Kriegsschauplätze melden, daß der Versuch der serbischen Armee, die Türken zu umzingeln, voll» kommen gescheitert sei. Die Serben wurden gezwungen, das am 28. September besetzte Gornji Bujmir wieder aufzugeben. Die Verluste serbischerseit« betragen 100) Mann, 35 Offiziere, zumeist Russen. Die Türlen^sollen heute die Offensive ergriffen haben. Belgrad, 1. Oktober. (N. Wr. Tgblt.) Heute attaquierten die Türken mit bedeuteuden Kräften die serbischen Truppen bei Boboviöte. Zu derselben Zeit griff eine serbische Abtheilung unter Oberst Iovan Po. poviö die türkischen Positionen bei Teöica an. Das Resultat ist noch unbekannt. Horvatovii' Corps steht bei Veliti Ailjcgovac. Wid din, 1. Ollober. (N. Wr. Tgbl.) Morgen nachmittags wird Abdul Kerim Pascha die Offensive er. greifen, und erwartet man schon für Dinstag oder Mltt« woch eine entscheidende Schlacht. türkischer Quelle.) Ls steht die Annahme der englischen Fricdensvorschläge in unbedingterer Welse, als bisher beabsichtigt war, in Aussicht. Der entscheidende große Conseil tritt deshalb erst morgen zusammen, und sind die Chancen eines Friedensschlusses wieder günstiger. Cetinje, 1. Oktober. (N. Wr. TM.) Der von den Montenegrinern bei Vuijidol gefangene Osman Pascha erhielt gegen Ehrenwort, sich über Citierung in Celinje zu stellen, vom Fürsten Nikola die Erlaubnis, sich außer» halb Montenegro's aufzuhalten. Fürst Nikola wurde durch die Proclamierung Milans zum König der Serben leidenschaftlich verstimmt. Der diplomatische Agent Englands, Genernlconsul Monson, ist gestern hier eingetroffen, um durch Anerbietung von Concessionen Montenegro für einen definitiven Frieden zu gewinnen. Telegraphischer Wechselcoul« vom 2. Oktober. Papier - Ncnte 65 70. — «Silber - «ente 68—. - 1«60er Staals-Anlehru 108 75. — «anl-Actien 845 —. Lredit-Actien 152 — London 122 40. - Silber l02 7b. K. l. Mm'^Du» late« 5 90. - Napoleonsd'or 9 65, — 100 Reichsmark 60^0. Wien, 2. Oktober. Zwei Uhr nachmittags. (Schlußcourse.) «lreditactien 152—, 1«60er Lose 109 50, 1864er Vole 129 —, österreichische Rente m Papier 65 65. Slanlsbahu 281 50, Nord, bahn, 176-—, 20 - Franleuftücte 9 86, ungarische Creditactieu 122 —, österreichische ssrancobanl —-—, österreichische Anglobanl 80 20, Lombarden 77 75, Uuionbank 59—, anstro-orlent«lische Vant — —, Lloydactlen 834 —, austro-ottomauische Vanl -'—, türkische Lose 15 50. Communal - «nlehen 96 — , «gyptische 95-. Vesser. Handel und Voikswirthschastliches. Wochenausweis der Nationalbans. Derselbe weist im Verhältnisse zu dem der Vorwoche folgende VerändcrnngeN aus: Banknoten-Umlauf fl. 287.788.740. Zunahme ft. 500,700! Giro-Einlagen fl. 1.057,088, Zunahme fl. 7908; einzulösen« Vllnlanweisimgen und andere fällige Passiva fl. 1.704.20s, Zunahme ft. 227.586; Metallschatz ft. 136.598.033; in Metall zahlbare Wechsel fl. 11.982.413. Zunahme ft. 289,459; Staats-noten sl. 959.751, Abnahme fl. 129,767; Üiscompte fl.I16.30?,»6l, Zunähmest. 563.077; Darlehen ft. 27.028.200, Zunahme fl. 145,70"- Angekommene Fremde. Am 2. Oktober. Hotel Slaot Wien. Drein und Ries, Kaufleute; Sog. Besitz" i Winller. Fabrikant; Friedenheim, Reisender; Eichhorn, Sec«-tär; Auersperger, Inhaber der l. l. internatlonalen Realitäten« Verlehrsanstalt; PodlrajZel Marie, LandeögerichtörattMochtel'. Vladicly und Pfeifer, Wien. — Neuberger Iosefine, Preftran«. — Poche, Agent, Trieft. .. Hotel «lewnt. Abelard, Trieft. - Taßl, Innsbruck. - Mativit, Waratzdin. — Celesnil sammt Fra», Gärz. — Pollal, ilfw-, und Vogl. Wien. — Golbner, Budapest. - Toman, SteM' bllchl. - Stiglich. Posavje. - SlUcklinaer. Pontafel — 2»«'«. Handelöm., Marburg. — Dr. Perlo sammt ssraU. AdeMerg. Hotel Europa. Baron v. Vetter, r. k. Oberst; PilsH, Oberlieutenant, und Chewenich, Trieft. — Veatelli, Stscncano. -" Maffizolli, Mailand. Kaiser von vefterreich. Schinlovc. — Moknil. — Meve", Idria. — Voniina. - Majar. — Uipar. vaierlscher Hos. «met, Verzehiungöfteuer.Revident, Oberlrain- — Obermann, St. Veit. — Schatter, Bonniato. — Wucher", Vefther, Lee«. «ohren. Llvenmaier, Lehrer. Oberlrain. — Persin, Harnte"' -- Vrizar, Privat, Tagor. Theater. Heute: Nei festlicher Beleuchtung des äußern Schauplatzes: F ^ ^ Vorstellung zur Vorfeier des Allerhöchsten Namensfefteö ^ Majestät des Kaiser« F r a n z I o f e p h I. Festouverture, exec" tiert von der Theaterlapelle. H,erauf: Schwere Zeite>" Origiual-Lustfpiel in 4 Acten von Iul. Rosen. Metesroloullchr Beobachtungen lu Laibach.^ Z 'i D !; ' i° tz « -Z3A Z « « " ^ 7 U. Mg. 736.,< ! ^s 12 ^ SO. schwäch bttvM' 2, 2 „ i»l. 741.7,^12.» O. mäßig bewällt a.e« 9 .. Ab 744.«» -l- 8.8 O. schwach ! heiter ., Morgen« und tagilber trUbe. Nbeuoroth. Aufheiterung, """«' helle Nacht. Da« Tagesmittel der Wärme -j- 112°, uM " unter dem Normale. Verantwortlicher Nedactenr: Otto mar Vamberll-, <^ls(NberjM Wien. 30. September. Die Vörse war durch die Zeitungsuachrichteu politische« Inhalts uud durch ein Telegramm Über einen Artikel der Tim,«« i.. n«",. «..1««" --------^"VlllU^. verseht und warf die Effecteucourse unter bedeutenden Schwanlungen. Der Schluß war etwa« besser. " " """ der ^ime« in starke Auf«» Februar.) «ml« ..... «6 20 vöhmen l Grund- l' - ^- - - «llizieu ( lnl. < ' bbb0 ßß^s. Viebendürgeu l ^^u» ' ' ".^ "sc Ungarn ^ .. , ' in? '^ ^ Donau-Megulierungs.Lose . . 10b- K»bf,h Uug. Ei,e»bllhn-Nnl..... »»- «^0 Un«. Prilu.icn-«nl. . .... 70 Lb 70 ?b Wiener »«mmuual - «nlehen . 94- 94 b^) «etie» »<» v««le«. «lnglo-Vanl 7vbO ?b 7b "antverein .'.'.''''' hs— 60- «reditaufialt........ 1kl il5 151 5l> «rebitanfiall, ungar..... 122 25 122 ^0 Depositenbank....... —-.. — — E«complcllnstalt...... 6«0'— 66b - ßranco-«llul....... ^_ ^ - Vintiolialbanl .... hHg-__ ß^hv__ Oefterr. Vaulgesellschnft . . .' __.^ ^ — Umlnbaul ........ phhy 587h Verlehrsbaul ....... tz^bO gh — «ctin» v«u 3r«»se,rt-Unter»eD- ««n«e». »«lb »v«« ?^lb.Vahn........^<,hy ,n,-^ 5""^udll,il,.V°hn.....20ß 2b 206 50 °'S°r!^°^<"°,.«udiv.is« "" '" Krau, - Joseph . «»3» ' ' I7VK—17VK-. Llovd.Oes^ch^ "" ^^' ' ' '20-- 180H0 Oefterr. slordwefibahn ' ' ' ??;." ^7. Rudolf«.^«... ..^.!^;^ Stlllltsbahn........ zz«,.^ zg2^ S"db°hn......... 78 75 79'- Thelß-Vahn........ 272 - 17» - Ungarische 3ic>rd°stbllhn . l00 — 101 — Ungarische Ofibahn..... 2975 ^.«^ Tramway°Vesellsch.......... ^." v«n,ese«l««fte». «llg. Ufterr. Vaualsellschaft . —._ ^.__ Wiener «augesellschaft..... _.._ _^.,_ Vl«udbvlefe. Nllg. ilsterr. Vodencrebit . . . 104 25 104 50 », .. ^' . « !5 N Iahttn 89 75 V0-. Nlltionalbaul ö. W. . <,7^ ^^ Uug. Vodencredit.....' ßh.zy gh.^ Prisritste». «llsabeth.-V. 1. Em. . . ^.^ fzc,.^ »trd..zN°rbb.G......' z^g iy ,0^ KrllnzoIo'rvb'V. .... yg.^. y^.zf, 3°' K°rl-Lnbwig-V., 1. V^ ' y7>_ 97^ Oefterr. Nordweß-V. . «,35 ^75 G„>,,n»-ni<,«....... 8175 ßy. bta»l«bnhn........ 1l»z __ ^^z ^ Siidbahn k 5'/.......„580 /H " b'/.......9460 ^ SUbbahn. Vond«.....—... <,,^ Nng. Oftöahu.......5975 6" Vrixtl.se. ^ «rebit-L..........Iß,.50 's',, Nud«lfs«L.........19b0 ! Wechsel. ..ßO Augsburg......... H9 4N ?gel> ^tcnlfurt.........5940 A» Hamburg.........59 4« ^,ftl! London ......... litil IN l»^ Pari« .........48'»5 " «el»s«rte». 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