MITTHEILUNGEN AUS DEM GEBIETE DER STATISTIK. HRRAUSGEGEBEN VON DRR K. K. DIRECTION DEll ADMINISTRATIVEN STATISTIK. NEUNl’i]R JA 11RGA NO. Mm f(, S far a > I. HEFT. MIT EINER KAKTE. (Preis 1 fl.) WIEN, 1860. AUS DER KAISERLICH-KONIGLICIIEN HOF- UNO STAATSDUUCKEKE1. IN COMHISSION BEI W. BHAUMULLER. STATISTISCHE DARSTELLUNG I)liR VERTIIIlLENIi BES ORimBItlSITZIS IM BEZIRKE WINDISCHGRATZ. NACII DEN BESCHI.USSEN DKR NVIKNKR VERSAMMI.UNG DES INTERNACIONALEN STATISTISCHEN CONGRESSES BEARBEITET VON KARL FREIHERRN VON CZOERNIG, K. K. WlltKI,. GEII. KATHE, SECTIONS-CHEI? UNI> DIHECTOIt UKK ADMINISTRATIVEN STATISTIK. iy ■' i, (fe> : ;■ ■., V ' . •• <— , //•;. V •*,> ’ v ■ V''- ■ WIEN, 1800. AUS DER KAISEIIUCH-KONIGLICHEN HOF- UNI) STAATSURUCKEREI. IN COHMISSION BEI W. BRADMDI.LER. "^VM. l/j > Vor w«r t. 13ei der im Jahre 1857 zu Wien abgehaltenen dritten Versammlung (les internationalen statistischen Congresses kam s Grundbesitzes uacb dem Umfangc dur cinzelncn Besitzuiiffen . . 4. Horrschaftlichei' und bauevliclier Grundbesitz..................................... . . t>. Vertlieilung des Viehstandes .... Landwirthschaftliche Production.................. Werth des Grundbesitzes nnd des Viehstandes Schlussiibersicht................................ i 13 22 22 2(5 27 32 32 37 38 48 !i0 58 02 OS 72 I Jocli = t)• 7ti Hectaren — 1 Hectare = 1'737 Joch. I Metzen = ()-(> | 5 Hectolitres — 1 Hectolitre = l’G26 Metzen. 1 Gulden = 2-5 Francs — 1 Franc = 40 Kreuzer. Geographisch-statistische Uebersicht. Der Bezirk Windischgratz liegt in der siidwestlichen Ecke des Herzogthums Steiermark, hart an der Griinze von Karnten. Er wird durch das Gebiet des Miess-lingflusschens gebildet, welches an seiner Griinze entspringt, und nacb einem Laufe von 4 Meilen sich mit dem aus Karnten kommenden Micssflusse unmittelbar vor dessen Einmundung in die Drau gegeniiber von Unter-Drauburg vereinigt. Das Miesslingthal, in seiner Richtung von Siidost nacb Nord\vest von dem Fliiss-cben in zwei fast gleicbe Hiilften getheilt, ist ungeacbtet seiner geringen Ausdehnung sovvobl inorographischer als in hy drographischerHinsicht hochstbemerkens-vverth. Die beiden Gebirgsziigo, vvelelie das Gebiet der dstliclien Alpen erfiillen, der norische Central-Alpenzug, und jener der julischen oder Siidkalk-Alpen treten hier in unmittelbare Beriihrung, und trennen durch diese Beriihrung das Flussgebiet der Drau von jenem der Save. Der Bezirk vvird ostlieh begranzt durch das von dem Central-Alpenstocke sich abzweigende Bachergebirge, dessen sudwestliche Abbiinge in das Gebiet desBezirkes fallen, und \vestlich von der GebirgsgruppedesUrsulabergcs, einer Fortsetzung der Karavanken, deren gerade Verlangerung bis zur kroatischen Griinze bei Rohitsch ganz Unter-Steiermark von Nordwest nach Siidost durchschncidct. Die dslliche Gebirgswand bildet ein Hochplateau von 3.000 bis 4.000 Fuss Seehohe mit mehreren darauf gelagerten Kuppen, deren hbchste, die Velka Kappa, sicli bis zu 4.830 Wr. Fuss erhebt. Die westliche in einem gegen Siidvvcstcn zuriicktretenden Bogen den Bezirk begriinzende Gebirgs\vand zieht sich in einer Mecreshbhe von 2.300 bis 3.300 Fuss fjort, steigt aber in ihrer Mitte durch den Ursulaberg auf 3.340 Fuss an. Die nicht selten vorkommende Erscheinung, dass die Wasserscheide zwischen zwei Hauptflussgebieten sich tief einsenkt, vvahrend der die beiden Flussgebicte trennende nur von einzelnen Gebirgsbiichen durchrissene Gebirgszug eine bedeu-tendere Hohe bewahrt, ergibt sich auch hier. Der Scheidepunct bei St. Leon-hard im Siidosten des Bezirkes zwischen Miessling und Pak, sohin zwischen Drau und Save, liegt nur 1.800 Fuss liber der Meeresfliiche, der obenerwahnte vom Ursulaberge ausgehende Gebirgszug erreicht aber bei dem Uebergange vom Drau-zum Savegebiete in seiner tiefsten Einsenkung bei St. Margareth am Losebberge Statist. Mittheil. IX. Jahrgang. I. Heft. 1 eine Seehohe von 2.000 Fuss. Der tiefste Punct dcs Bezirkcs liegt un d er Miindung der Miess in die Drau im Nordwesten, 1.030 Fuss iiber dem Meere. Die Senkung der Thalsohle betragt daher ungefahr 800 Fuss. In die Miessling fliessen mehrere Nebenbiiche, wovon die bedcutendsten der Sucbodol und die Reka sind. In ersterem sammeln sich die Gewasser des westlichen' Kalkgebirges; sein unterer Lauf von Podgorie nach Windischgratz bildet ein fruchtbares Thal, fast eben so breit als das Hauptthal, von welcliem es, in nahezu paralleler Richturig fortlaufend, durch eine bewaldete Tcrrasse getrennt ist. Die Reka fiihrt die Gewiisser des ostlichen Granitgebirges der Miessling zu; sie ist tief eingeschnitten, liiuft ebenfalls beinahe parallel mit der Miessling, zwischen wel-cher und der Reka sich eine vom Bachergebirge auslaufende, fast ebene und frucht-bare Terrasse hinzieht, die boi der Vereinigung der beiden Gewasser steil abfallt. Das Miesslingthal, in seinern oberen Theile moorig und be\valdet, rauh und enge, erweitert sich ausbauchend in der Mitte zu einer cultivirten Ebene, in welcher sich ein isolirter bewaldeter Iliigel erhebt, verengt sich unterhalb Windischgratz auf eine kurze Strecke durch das Vortreten der beiderseitigen Bcrgabhange, und bildet in scinem unteren Theile eine mit Wiesen bedeckte Mulde bis zum Einflusse der Miessling in die Miess, von \vo dasselbe bis zur Miindung der Miess in die Drau enggeschlosscn fortlauft. Die eigenthiimliche Gestaltung dieses Thales, so wie die von einander sehr ver-schiedenen Formen der dasselbe einschliessenden Kalk- und Granitgebirge, hinter welchen der hochste Punct der Karavanken, die Gruppe des Petzen, 6.678 Fuss hoch, und die beiden Wiinde des Lavantthales, vvestlich die Saualpe und bstlicli die dieses grosse Gebirgsthal von Steierrnark scheidende Koralpe mit ihrer hbchsten Spitze dem Speikkogel sichtbar werden, verleihen dem mittleren und unteren Theile des Miesslingthales einen boben landschaftlichen Reiz, vvelcher durch die zahlreichen auf den Spitzen und Ilohen der Rerge erbauten Kirchen, durch mehrere Schlosser, durch freundliche Dbrfer im Thale und einzelne grosse Gehbfte an den Bergabhangen noch erhoht \vird. Der Bezirk Windischgratz bat einen Flachengehalt von 4'/2 (osterreichischen oder nahe an S geographischen) Quadratmeilen (genau von 46.773,/!! niederbster-reichische Jochen zu 1600 Quad.-Klft.), sein Umfang betragt 12‘3 (bsterr. = 12-9 geographische) Meilen; die grbsste Ausdehnung von Westen nach Osten macht 3’SK (bsterr. = 3-7 geographische) und von Norden nach Siiden 2-7 (bsterr. = 2'8 geographische Meilen) aus, in der grbssten Ausdehnung von Siidosten nach Nordwesten, von Ober-Dollitsch zur Miindung der Miess in die Drau, erstreckt er sich aber auf 3‘2 (bsterr. = 33 geographische) Meilen. Fast genau den Mittelpunct dcs Bezirkes bildet das Schloss Gallenhofen, oberhalh St. Martin auf der z\vischen der Miessling und der Reka sich erhebenden Terrasse gelegen. Im Norden wird der Bezirk durch den Draufluss, im Westen durch die Gebirgskette der Ursulagruppe von dem Herzogthume Karnten getrennt; ostlich scheidet ihn der Kamm des Bachergebirges von dem Bezirke Mahrenberg und auf eine kleine Strecke von dem Bezirke Marburg, wahrend im Siiden der Welunabach am Fusse des Ursulagebirgs- zuges, und diescr letztere selbst von dem Paklliisschen und dem Hudinabache durch-brochen, die Granze mit dem Bezirke Schonstein und jenem von Gonobitz bildet. Merkvviirdig ist die Geschicbte des Bezirkes von \Vindischgratz, auf dessen Boden alle Zeitalter ihre Spuren zuriickgelassen haben. Zur Rijmerzeit bliihte daselbst Colatium, eine Station auf der Heerstrasse von Celeja nach Virunum, im XIII. Jahrhunderte gehorte das Gebiet den Patriarchen von Atjuileja, von welchen das Eigenthum im XIV. auf die osterreichischen Herzoge iibergirig. Spuren der Riimerzeit, ja selbst Baudenkmale aus jener fernen Periode kann man in Altenmarkt, St. Veit, Dousche, St. Ilgen, Dobrova und Gallenliofen wabrnelimen, und romische Miinzen \verden allenthalben im Bezirke aufgefunden. Dem friihern Mittelalter gehiken melirere der zablreicben Kircben — es sirni deren 37 im Bezirke vorhanden — an; von den acht Schlossern reiclit die Burgfeste der edlen Herren von VVindischgratz, Rothenthurm (von welehem nur noeh der untere Tlieil seines massiven Thurmes in ein anderes Gebiiude verbaut erhalten ist), (wahrscheinlich auch) Gradisch, VValdegg (gegenvviirtig Ruine) und VViederdriss bis in die altere, Harten-stein, Gallenliofen und Puchenstein in die jungere Zeit des Burgenbaues, \velchen sicli das Schloss Lecben, aus noeh spiiterer Zeit anschliesst. Die neuere Zeit maeht sicli in der fortschreitenden Cultur, den ge\verblichen Anlagen, regem Zvvisehenhandel und dem Verkehre dienenden Strassen bernerkbar. Das Klima des Bezirkes VVindischgratz ist jenes eines Gebirgslandes, in dem lang andauernden Winter rauli und kalt, im Sommer beiss, im Friihlinge verander-lieh und im Herbste, insbesondere in den tiefer eingeschnittenen Thalern, neblicbt. Die Nebel schiitzen vor dem Beife, Ge\vitter und Ilagel sind selten. Der mensch-lichen Gesundheit erscheint das Klima selir zutraglich; endemische Krankheiten kommen nicbt vor, von epidemischen Krankheiten zeigten sich nur, von Aussen eingeschleppt, die Blattern und die Buhr, die Cholera schritt im Jahre 1855 bis an die Granze des,Bezirkes (nacli Radusch) vor, drang aber niemals in denselben ein. Ebenso erinnert man sieh daselbst an keine Viehseuche. Im Siidwesten und Siiden des Bezirkes am Poger und nachst dem engen Felsen-passe der Hudalukna befinden sich in den Kalkgebirgen melirere Grotten, worunter eine, die Pillerza-Grotte eine Tropfsteinhohle bildet. Das Gebirge ist mit Nadelholz (Fichten und Fohren) besetzt, an den Abhangen kommen schone Buchenbestande vor. Ungeachtet des trefflichen Waldbodens beginnen die einst dichten Walder an den beiderseitigen Gebirgsvviinden bereits sebr sich zu lichten; nur im Siidosten, am Ursprunge der Miessling, findet man am Bachergebirge noeh schone zusammen-bangende Waldungen. Andere Holzer, wie Eichen und Eschen, kommen nur ver-einzelt, Erlen an den Biichen und die scliwarze Erle auf Hutvveiden vor. Der Fruchtboden ist vorherrschend sandig, an den Abhangen des Bachers thonig, im Suehodol-Thale am Fusse der Kalkgebirge lehmig, in einigen Gebirgs-gegenden sumpfig und moorig, in der Niederung bekleidet er sich mit einer Humus-Decke. Auf sclnverem Boden vvird zumeist Weizen, Mais und Klee, auf leichterem Boggen, Gerste und Hafer gebaut. Buchvveizen bildet allenthalben die zweite Frucht, der Flachs gedeiht. Die Brache kennt man nicbt; bei der herrschenden Wechsel- 1 * vvirthschaft vverden nach Landesart von don Bauern mehrere Friichte untereinander gemischt angebaut. Die Fruchtbarkeit erreicht namentlich an dem sonnigcu Abhange des Bachergebirges einen liolien Grad, docli ist die Bestellung des stark abfallenden Bodcns sclnvierig, mid der Ackergrund zu beschriinkt. Der Mais erreicht dic Hohe von 8 bis 10 Fuss, der mit einer feineu durehsiehtigen Hiilse vcrsehene Weizen ist der schvverste, weleher bekannt ist, da er jenen des Banats au Sclnvere iiberholt und der niederosterreichische Metzen 02 bis 95 VViener Pfunde wiegt, ebenso erreielit der Hafer das Gewiclit von 60 Wiener Pfundea fiir den Metzen, und das Gemiise zeichnet sieh sowohl durch sein iippiges Wachsthum als durch seine Schmaekhaftig-keit aus. Der Wein gedeiht, der kalten Winter wegen, gar nieht, oder docli nur mit sorgfiiltiger PHege, wogegen die trefflichsten Obstgattungen, namentlich das Kern-obst, bier vorzugsweise gerathen, wenn nieht die spaten Froste denselben gefahrlich werden. In Gallenhofen bestelit einer der bedeutendsten Obstgarten des Landes mit einer grossen Auswahl von Aepfel- und Birnsorten. Der Honig des Bachers ist ruhmlich bekannt, docli wird die Bienenzucht mebr am nordlichen und nordostlichen Abhange desselben, als am siidwestlichen gepflegt. Die Zalil der Pferde ist in diesem Gebirgslande gering. Die Rindviehzucht, fiir \velchc die Gebirgsabhiinge die trefflichste Eignung darbieten, wird weniger als wiinschenswerth gepflegt, wogegen dieSchweinezucht allgemein verbreitet ist; die Schafe zeichnen sich durch ihre Grosse aus, und die Z i ege n werden noch immer zum Schaden des Waldes gehalten. Die Jagdausbeute erstreckt sich auf Fuchse, Behe, Hasen, Rebhiihner, Haselhiihner, Birkhiihner und selbst auf Auerhiihner, docli ist dieselbe in keiner dieser Abtheilungen von griisserem Belangc, da in dem vergangenen Jahrzehent der Wildstand bedeutend herabgebracht wurde. Die Hauptbeschaftigung der Bevvohner maclit der Ackerbau-aus, welchem sich, docli in untergeordnetem Maasse, dieViehzucht anschliesst. Gartenbau besteht, einzelne Giirten der grosseren Besitzer ausgenommen, fast gar nieht. Die Eisen-Industrie ist, seitdem der Bau auf Braunkohlen eingestellt oder doch nur mehr sehr sCh\vach betrieben wird, der einzige Zweig der Indu strie, welcher erwahnenswerth erscheint, und zwar sowohl in dem Eisetnverke von Miessling, dem umfassendsten von Sud-Steiermark, mit Bergbau, Hochofen und Eisenhammern, als auch in dem Sensenhammer zu Boltenbach bei Windischgratz. Letztere Stadt, auf derVerkehrslinie zwischen KSrnten undTriest, sovvie zvvischen jenem Lande und Krain saimnt Kroatien gelegen, fiihrt einen lebhaften Zwischen-hand el und betreibt viel Fuhnverk. Die guterhaltene Bezirksstrasse, welche im Norden bis an die Draubriicke bei Unter-Drauburg und an die Karntner Granze bei Guttenstein reicht, zieht iiber VVindischgratz durch den ganzen Bezirk, und verzweigt sich im aussersten Siidosten nach zwei Bichtungen, durch den Engpass der Iludalukna iiber Wollan nach Cilli und iiber den Loschberg nach Weitenstein, von wo aus die Strasse nach Cilli und nach Gonobitz gefuhrt ist. Die Lebhaftigkeit des Verkehrs yon Windischgratz ist zunachst abhangig von dem Gedeihen der Eisen- Industrie in Karnten, da dic eigene Production des Bezirkes kaum fiir den inneren Gebrauch hinreicht und mit Ausnalime der Eisenfabricate vun Miesslitig und Ilolten-bacli eine Ausfuhr niclit gestaltet. Diess gibt sieli aucb durcb den Stand der Preise der Feldfriichte kund, vvelche bier nabmbaft bober sind, als auf dein flacberi Lande, von \vo aus das Mangelnde bezogen \vird. Die Eintheilung des Bezirkes Windischgratz nacb Wohnorten ist, wie jene von ganz Steiermark, eine dreifacbe, nach Ortsgemeinden, Steuergeinein-den und Ortscbaften. Die Ortsgemeinden bilden das unterste Glied der administrativen Eintheilung; jede derselbon bat ilire eigene Gemeindeverwaltung, an deren Spitze der Burgermeister steht. Die Steuer- oder Katastral-Gemeinden sind bei Anlage des josephinischen Katasters (178S)entstanden; das Gebiet einer Steuer-gemeinde ist in den Mappen des Katasters als ein fiir sicb bestehender Complex ein-getragen, von welcbem das Flachenmaass, die Vertbeilung desselben nacb den ein-zelnen Culturgattungen, der dureh Schatzung erbobene Katastral-Reinertrag fest-gestellt ist, und die Grundsteuer erhoben wird. Die Ortscbaften endlieb sind die durcb allmahliche Ansiedelung entstandenen Aggregationen von llausern, oder, wo eine solcbe niclit vorkommt, das seit unerdenklichen Zeiten zusammongehorige, mit einem Eigennamen bezeicbnete Gebiet. Die Ortsgemeinden verdanken ihre Ent-stebung dem Gemeindegesetze vom 17. Marz 1849; sie bestehen aus je einer oder mebreren Steuergemeinden. Die Steuergemeiuden wurden durcb die Anlage des Katasters vor ungefahr dreissig Jabren gebildet, wabrend die Ortschaften die alte, vor dem Jabre 1849 in Geltung gestandene Eintheilung des Bezirkes darstellen. Zwischen Steuergemeinden und Ortschaften findet keine genaue Uebereinstimmung statt, da erstere sicb zunachst nacb der topographischen Conliguration ricbten, \vabrend letztere dem bistorischen Grunde der Ansiedelung ohne Rucksicht auf die topograpbiscbe Lage ihre Entstebung verdanken. Man zabit im Bezirke 1(5 Ortsgemeinden, darunter eine Stadt, 26 Steuergemeinden und 3S Ortscbaften, vvovon 22 sicb in je z\vei oder mehrere Steuergemeinden verlheilen. Die Zalil der Wohn-hauser betriigt nacb der Zahlung vom Jabre 18S7 im ganzen Bezirke 2.090, vvelche unter den einzelnen Steuergemeinden sehr ungleich — ebenso wie die Beviilke-rung — vertheilt sind, da, abgesehen von der Stadt mit 121 llausern, die grosste Anzahl der llauser, in Miessling, 224 und die geringste, in Saversche, 18 betriigt. Der Bezirk Windischgratz liegt in dem Gebiete des slovenischen Volks-stammes; seine Bevijlkerung ist daher fast aussehliessend eine \vindische, da die Siid-Steiermark und Karnten bewohnenden Slovenen „Wenden“ oder „Winden“ zum Unterschiede der in Krain und dem Kiistenlande ansassigen „Krainei,ei der Landwirthschaft . 4.510 99 „ „ den GeVverben . . 606 99 „ „ dem Handel . . . . 33 99 Andere Diener 195 99 Taglohner 958 99 Dem Alter nach vertheilte sicli die Bevolkerung in nachstehende Kategorien, und zvvar die miinnliche weibliclie gesammte bis 6 Jalire 820 Personen, 801 Personen, 1.621 Personen oder 12 \ 6 „ 12 99 779 „ 777 99 1.556 „ 99 11 12 „ 14 99 315 „ 287 99 ' 602 99 4 £ 14 „ 24 99 1.485 1.556 99 3.041 99 21 \ n 24 „ 40 99 1.631 1.908 99 3.539 99 25 ( a O O o 99 1.400 1.577 99 2.977 99 21 \ iiber 60 99 479 452 99 931 „ 99 Dem Civilstande nach waren von dieser Bevolkerung miinnlicli weiblich Zusammcn Ledig . . . . 4.897 5.162 10.059 Verheiratet . . , 1.802 1.781 3.583 Verwitwet . . 210 415 625 Nach dem Aufenthalte gereiht, waren mtinulich weiblich Zusaminen Anwesend . 5.769 6.583 12.352 Abwesend . 1.140 775 1.915 6.909 7.358 14.267. Wenn man zu den anwesenden Einheimischen die im Bezirke vorliaadcnen Fremden (aus anderen Gemeinden der Monarchie oder aus dem Auslande Herzu-gekommenen), deren Zahl 901 Personen betrug, rechnet, so ergibt sich fur den Bezirk Windischgratz fur das Jahr 1857 der effective Stand der Bevolkerung von 13.253 Bewolmeni. Bei der Zergliederung dieser Bevolkerung zeigt sich, dass sicli die iiber\viegcnd grosse Melirzahl der Be\vohner (namlich die Gesammtzahl nacli Abzug von ungefahr 800 Bewobnern, welche den Gewerben, dem Handel oder besonderen Berufsarten an-gehoren) von dem Ackerbaue nahrt. Von diesem leben nicht nur die 1.306 Grund-besitzer, sondern auch die 4.510 landwirtbschaftlichen Hilfsarbeiter (wozu aucli die Iinvohner der auf Bauernhuben erbauten Hiiuser, \velche denselben gegen einen billigen Zins vermiethet werden, um Hilfsarbeiter zu gewinnen) und die 1)58 Taglohner, deren Familien zusammengenommen miudestens 90 Percent der Bevolkerung ausmachen. Auch die Frauen sind bei der Landwirthschaft beschaftigt, nicht nur als Eheweiber und Tiichter der Grundbesitzer, sondern auch als Hilfsarbeiterinen und Taglohnerinen. Denn von den 7.358 Personen \veiblichen Geschlechtes sind 775 abwesend, 1.865 stehen in dem Alter unter 14 Jahre, 2.004 liaben keine andere als ihre Familienbeschiiftigung, und 2.714 \verden in irgend einer Weise, insbesondere als Hilfsarbeiterinen, Magde und Taglohnerinen, beschaftigt. Die Vertheilung der Bevolkerung nach dem Alter \vciset auf das gesunde Klima und die korperliche Tiichligkeit der Bewohner hin, da die jiingere Halfte der Bevolkerung bis iiber 26 Jahre hinaufreicht, ein ungevvohnlich giinstigesVerhaltniss. Die Zahl derjenigen, welche im ehelichen Verhaltnisse leben oder gelebt liaben, ist nicht sehr bedeutend; denn wenn man auch die ganze jiingere Bevolkerung bis zum Alter von 24 Jahren abrechnet, so bleiben noch 7.447 iiltere Personen iibrig, wahrend die Zahl sammtlicher Verheirateten und Verwitweten nur 4.208 Personen ausmacht. Hinsichtlich des Aufenthaltes ist die Zahl der Abwesenden, welche beinahe den siebenten Theil sammtlicher Einheimischen ausmacht, ziemlich bedeutend, namentlich bei den Mžnnern. Dleselben verweilen der grossen Mehrzahl nach nur in anderen Gemeinden desselben Kronlandes ja selbst desselben Bezirkes. Die Zahl der Abwesenden wird von jener der in den Gemeinden des Bezirkes ver-weilenden Fremden kaum zur Halfte aufgewogen, und dieselben entfallen dem tiber-wiegend griisseren Theile nach auf das mannliche Geschlecht. Wenn man die effective Bevolkerung zum Maassstabe der Vertheilung nimmt, so ergibt sich die nachstehende Volkszahl fur die einzelnen Wohnorte, \vobei zur leichteren Uebersicht die Ortsgemeinden und Steuergemeinden neben einander gostellt vverden. Ortsgemeinden Steuergemeinden Windiscbgrat/. . 930 Bewohner, Windischgratz . 930 Bevvohner, Ottischnigberg . 703 99 Ottischnigberg . 703 •n 666 St. Johann . . . 306 St. Johann . . . • ; Selouz .... 360 rt Pametsch . . . 634 rt Pametsch . . . 634 99 Verche . . . . 679 n Verche .... 679 99 Siele 372 r> Siele 372 rt Altenmarkt . . . 565 n Altenmarkt . . . 565 rt . 1.233 Lechen .... 559 Lechen . . . . - Gradisch .... 674 rt . 1.012 St. Martin . . . 563 St. Martin . . ” Dobrova .... 449 >» Golavabuka . . . . 1.043 ■ Golavabuka. . . Werde .... 517 526 99 rt St. Ilgen. . . . 723 99 St. Ilgen .... 723 99 Miessling . . . . 1.755 - Miessling . . . Ober-Dollitsch . 1.504 251 n y> St. Veit . . . . 581 St. Veit .... 483 98 220 ” Saversche . . . St. Nikolai . . . rt rt St. Nikolai . . . 557 99 VViederdriss . . , Gratzerberg . . 176 161 rt rt Podgorie. . . . 1.135 . 1 Podgorie . . . 990 39 Wcluna .... 145 rt Ober-Rasswald . 665 ■ 1 Ober-Rasswald . Unter-Rasswald . 305 360 39 99 13.253 Bevvohner. 13.253 Be\vohner. In die unterste Agglomcration, in jene der Ortschaften, vertheilt sich die Bevolkerung in nachstehender Reihenfolge: VVindischgratz Miessling . . Ottischnigberg Ober-Podgorie St. Martin . . Altenmarkt Golavabuka . Lechen . . . Pametsch . . Gradisch . . Toustivercli . Verche . • • 927 Bewoliner, 899 695 617 570 538 535 513 461 456 446 421 Unter-Rasswald Siele ... 356 99 Rottenbach ... 341 99 Selouz ... 334 n St. Veit ... 332 n Dobrova ... 329 r> St. Johann . . . 319 99 Werde 310 r> Saversche ... 295 99 Radusch . . . 293 99 Rasworza ... 291 99 St. Ilgen ... 286 99 Gmeine ... 285 99 Ober-RasswaId ... 274 99 Strasche ... 265 99 Dousche ... 256 99 Ober-Dollitscli ... 251 99 Unter-Podgorie ... 218 99 Gratzerberg . . . 197 99 Wiederdriss ... 181 99 St. Nikolai ... 175 99 Turkendorf ... 115 99 Miess ... 71 99 13.253 Bevvohner. Unter diesen Ortschaften bcfinden sich neun, deren Naine niclit zugleich mit jenem einer Steuergemeindc zusammenfallt (wozu nocli kdmmt, dass beide Podgorie nur eine Steuergemeindc bilden). Sie gehoren, wenn auch nicht ihrem ganzen Umfange, doch der Mebrzahl ihrer Bevblkcrung nach zu folgenden Steuergcmeinden: Miess zu Ottischnigberg Gmeine 99 Verche, Rottenbach 99 Gradisch, Tiirkendorf 99 Dobrova, Radusch 99 Podgorie, Dousche 99 VVerde, Rasvvorza ) St. Ilgen, Strasche ) 99 Toustiverch 99 Miessling. Dagegen entspricht der Steuergemeinde Weluna keine Ortschaft, indem sie aus Bestandtheilen der Ortschaften Ober- Podgorie und Gratzerberg zusammen-gesetzt ist, so wie die Steuergemeinde Saversche nur einen Theil der Ortschaft Saversche ausmacht, welebe letztere auch noch Bestandtheile an die Steuergemein-den St. Veit, Gratzerberg und St. Nikolai abgibt. Nacli der Zalil der Hauser vertheilt sicli die Bevolkerung ziemlich gleich-miissig, indem in zvvei Geineinden 8, in neun Gemeinden 7, in eilf Gemeinden G, in vier Gemeinden S, im Durchschnitte des Bezirkes aber 6 Bewohner auf das Haus entfailen, wie folgende Aufzahlung zcigt: Steuergemeinde Hiiu.serzalil auf 1 Haus milini len Miessling . . . 224 7 Einwohner, Podgorie . . . 171 0 VVindischgratz .... . . . 121 8 St. llgen . . . 121 G M Gradisch . 110 e •* Verche . . . 103 7 Altenmarkt . . . 101 6 „ Ottischnigberg .... . . . 100 7 Pametscb ... 94 7 „ St. Mariin .... ... 90 G Leclien ... 89 G St. Veit ... 84 G n Werde ... 84 G Golavabuka ... 78 7 v> Dobrova ... 72 G » Siele ... 69 5 Selouz ... 59 G Ober-Dollitsch .... ... SO 5 v Unter-Bassvvald . . . ... 48 7‘/. n St. Johann ... 40 7 n Ober-Rasswald . . . ... 44 7 n St. Nikolai ... 35 7 n Wiederdriss ... 30 5 r> Gratzerberg ..... ... 25 G 91 Weluna ... 23 7 r> Saversche ... 18 5 r> Dass in der Stadt die Bewohner dichter zusammengedriingt wohnen, ist natiir-lich, imUebrigen erscheint dieses Verhaltniss in den Landgemeinden aber ziemlicli vvillkiirlicb und lasst sicli auf keine feste Regel zuruckfuhren. Man entnimrnt aus der obigen Aufzahlung, wie sebr die Bevolkerung in diesem Gebirgslande vertheilt ist. Nur fiinf Ortsgemeinden zahlen melir als je tausend Bewohner, worunter nicht einmal die Stadt \Vindischgratz vorkommt, welche zwar eine dicht gedrangte Bevolkerung, aber auf einem ausserst beschriinkten Orts-gebiete aufzuweisen bat. Unter den Steuergemeinden erhebt sicb nur eine, Miess-ling, iiber die Zalil von 1.000 Bewohnern, und von den Ortscliaften erreicht gar keine diese Zalil. Im Durchschnitte entfailen auf eine Ortsgemeinde 828, auf eine Steuergemeinde 500 und auf eine Ortschaft 379 Bewohner. Thatsachlich ist aber die Bevolkerung noch weit melir zerstreut, da eben die Ortsgemeinden, welche eine grossere Bevolkerung enthalten, sich, die Stadt ausgenommen, liber ein weites Gebiet erstrecken und mehrere Ortschaften umfassen, und da selbst letztere dem griisseren Theile nacli nicht aus einer Agglomeration von Hausern bestelien, son-dern aus einem Gebiete, auf welchem raehrere Gruppen von Hausern zerstreut liegen oder \vo, und diess ist die Rogel, jeder Bauer sein Haus und nebenbei noch eines oder mebrere fur seine Hilfsarbeiter auf seiner Hube erbaut. Nur die in den Thalgrund reichenden Ortsgemeinden von St. Ilgen, Golavabuka, St. Martin, Pod-gorie, Altenmarkt, Pametscli und St. Johann haben (abgesehen von der Stadt) cine melir neben einander wohnende Bevolkerung, \velche jedoch an keinem cinzelnen Puncte eine Zalil von 300 bis 400 Seelen iibersteigt, und in der Regel, wie schon die Volkszahl der einzelnen Ortschaften zeigt, weit geringer ist. Es kann daher mit Grund behauptet werden, dass die Bevolkerung des Bezirkes (die Stadt ausgenommen) sporadisch iiber die ganze Flache desselben zerstreut ist. Bei der Nachweisung der relativen Bevolkerung inuss die Steuergemeinde zum Grunde gelegt werden, weil das Flachenmaass nach diesem Gebiete ausgemittelt ist. Rechnet man der leichteren Uebersicht lialber nacli osterreichischen Quad.-Meilen (obvvohl keine Steuergemeinde den Umfang einer Quad.-Meile erreicht) und nimmt man dabei die Stadt aus, vvelehe, obgleieh nicht 1.000 Einwohner erreichend, dennoch 42.081 Bewohner auf die Quad.-Meile zahlen \viirde, \venn, bei gleicli dichter Bevolkerung, ilir Gebiet von 221 Joch fiinfzigmal grosser ware als es ist, so entfallen auf die Quad.-Meile in der Steuergemeinde St. Johann . . . . mit 404 Joch G.574 Bevvohner, Werde .... 983 99 5.519 99 St. Martin . . . • n 1.072 99 5.252 99 Altenmarkt. . . rt 1.199 99 4.754 99 Lechen .... • rt 1.457 99 3.590 99 Dobrova . . . • rt 1.314 n 3.493 99 Ottischnigberg . • rt 2.239 99 3.140 99 Golavabuka . . • rt 1.698 99 3.045 99 St. Ilgen . . . rt 2.423 99 2.980 99 VViederdriss . . • n 619 99 2.843 99 St. Nikolai . . • r> 786 99 2.800 99 Selouz . . , • 1.297 n 2.775 99 Podgorie . . . rt 3.696 99 2.673 99 Ober-Dollitsch . • n 959 99 2.617 99 Verche .... 99 2.640 99 2.572 99 Gratzerberg . . • 99 631 99 2.551 Vt Pametscli . . . 99 2.614 99 2.425 99 St. Veit.... 2.043 99 2.364 99 Miessling . . . • 99 6.906 99 2.178 99 Weluna .... 694 99 2.090 rt Unter-Basswald . . mit 1,758 Joeli 2.048 Bevvohner, Saversche .... „ 501 „ 1.95G „ Gradisch .... „ 3.551 „ 1.900 Siele.................. * 1.992 „ 1.867 Ober-Rasswald . . „ 3.047 „ 1.001 „ Im Durchselmitto des Bezirkes entfallen auf die Quad.-Meile 2.833 Be\vohner, ein selir miissiger Durchschnitt, welcher jenen des ganzen Landes Steiermark, ob-wol)l dieses zu den minder dicht bevolkerten der Monarchie gehort, nicht erreicbt. Es ist aber leicht zu erklaren, wenn man erwagt, dass die Bevolkerung hier so zer-streut wohnt, ferner dass sieben Zehnttheile des Bodens von Wald und llut\veide eingcnommen sind, und (las Grabland (Aecker und Giirten) nicht einmal zwei Zehnt-theile der Gesammtflache umfasst. Eben desshalb bleibt in den Berggemeinden, wo das cultivirte Land dieses Verhaltniss nicht erreicht, die Dichtigkeit der Bevolkerung unter dem Durchschnitte, oder kiimmt hochstens deinselben nahe, wahrend in den bis in den Thalgrund reicheuden oder denselben ausfullenden Gemeinden St. Johann, Werde, St. Martin, Altenmarkt, Lechen, Dobrova, Ottisclmigberg, Golavabuka und St. Ilgen dieser Durchschnitt iiberschritten und zum Tbeile sogar das Doppelte seiner llbhe erreicht wird. Da die Bevolkerung in dem Bezirke von Windischgratz noch Raum genug zur Ausbreitung bat, da dieselbe fast ausschliesslich vom Ackerbaue und der Viehzucht lebt, da ferner die klimatiscben Bedingungen des physischen Lebens giinstige sind, so ergeben sicli in derBewegung der Bevolkerung selir gunstige Verhaltnisse. Im Durchschnitte der drei Jaln-e 1856 bis 1858 kamen je 60 Trauungen, 356 Ge-burten und 283 Todesfalle vor. Von den Geborenen waren 272 eheliche, 84 un-ehelicbe, 189 mannliche und 169 \veibliche; von den Gestorbenen 141 inann-lichen und 142 weiblichen Geschlechts. Es entfielen demnacb, wenn man die Zahlung des Jabres 1857 zum Grunde legt, auf 1.000 Bewobner 4’5 Trauungen, 27 Geburten und 21 Sterbefiille, oder eine Trauung auf 217 Personen, eine Geburt auf 37 und ein Sterbefall auf 47 Menschen; die Trauungen verhielten sicli zu den Geburten wie 1 : 5*8; die Geburten zu den Sterbefallen wie 100 : 80, die ehelichcn zu den unehelichen Geburten wie 100 : 31, die mannlichen Geburten zu den \veib-lichen wie 100 : 89, die mannlichen Gestorbenen zu den weiblichen \vie 100 : 100. Die Zahl der Trauungen erscheint, da kein Proletariat vorhanden, gering, dagcgen die Frucbtbarkeit der Elien bedeutend. Dessenungeachtet ist, vvegen der geringen Zahl der Trauungen und obgleich die unehelichen Kinder erheblich zur Vermehrung der Geburten beitrugen, die Gesammtzahl der letzteren nicht bedeutend, wogegen aber die Zahl der Sterbefiille ausnehrnend gering ist. Dadurch wird ebenso die gesunde Lage des Bezirkes, als die durchschnittlich lange Lebensdauer in dem-selben dargethan. Da die Sterblichkeit unter beiden Ge^chlechtern dieselbe Ziffer erreicht, die mannlichen Geburten aber der Zahl nach vorvviegen, so muss sicli das Verhaltniss iinmer mehr zu Gunsten der mannlichen Bevolkerung neigen, vvozu noch Spielraum genug vorhanden ist, da die vveibliche Bevolkerung bis jetzt vorwog. Geologische Debersicht '). I)ie Gegend von-.Windisehgratz gehort in Folge des reichen Auftretens von geologisclien Formationen und der klaren Gruppirung derselben zu orographisch von einander abgesonderten Partien zu den in geologischer Ilinsicht interessantesten Theilen Steiermark’s und gevvahrt in kleinem Rahmen ein Musterbild der Gebirgs-bescbaffenheit von Unter-Steiermark iiberhaupt. Die krystallinische Central-Zone der Al|»en tritt hier dicbt heran an die Zone der sudliehen Kalkalpen und an einigen Puncten lagern Glieder der letzteren unmit-telbar an solchen der ersteren. Beide Hauptabtheilungen bilden in der unmittelbaren Niibe von Windisch-gratz ansehnlieheBergmassen, deren aussere Form sehr charakteristiseh ist und von sich aus schon eine wesentliehe Verschiedenheit ihres inneren Baues verkiindet. Diese beiden Bergmassen sind der Bacil er mit seinem bochsten Gipfel, der Velka K app a (4.8(57 Wr. Fuss), im Osten und der Plescbivetz- oder Ursula-Berg (S.304 Wr. Fuss) im Siidosten von VVindisehgratz, ersterer ein vveit gegen Siid-osten vorgeschobener Auslaufer der krys» 77 n 99 99 Pametsch . . . . 1.889 r> rt 72 99 99 yy Siele n 99 72 n 99 99 Verche . . . 1.884 n M 71 99 99 n Weluna n n 71 99 99 99 Unter-Basswald . . . . . . . 1.245 n 71 99 •9 ♦9 Ober-Dollitsch ... 677 r9 71 r> 99 99 Gratzerberg . . . ... 439 « » 70 99 99 Wiederdriss . . ... 438 99 n 70 n V 99 St. Ilgen 99 »» 69 99 99 99 St. Veit „ ti 68 n 99 99 Ottischnigberg . . . 1.500 99 99 67 99 99 99 Saversche . . . . . ... 33G 99 n 67 n 99 99 Po d gori e . . , . . . 2.442 n 66 99 99 99 Golavabuka . , . . . 1.087 99 64 *9 99 99 Dobrova . . . 99 99 63 99 99 99 Sl. Nikolai r> r> 63 99 99 99 Selouz . . . 803 n n 62 99 99 99 Lechen n 99 60 99 99 99 Werde ... 528 99 n 56 99 99 99 Altenmarkt ... 637 y> 53 99 99 99 St. Martin ... 553 v> 99 52 99 99 99 St. Johann ... 163 99 35 99 99 99 VVindischgratz . . . . ... 7 » 99 3 99 99 99 Im ganzen Bezirke . . 32.709 Joch oder 70 Percent der Gesammtflache. Wie erklarlich, stchen die Gebirgsgemeinden hierbei in vorderster Iteihe, und zwar jene des waldreichen Bachergebirges voran, sodann jene des Ursulagebirges, vveiters kommen die Gemeinden des Hiigellandes arn Abhange der beiden Gebirge, und endlich die Thalgemeinden. Windischgratz besitzt auf seinem beschrankten Gebiete gar keinen Wald, und die angefiihrton 7 Joche entfallen ganzlieh auf die Hutweide. Sieben Zelinttheile des Gesammtbezirkes sind daher der eigentlichen Cultur entzogen, da die Weide hierbei ganzlieh ausser Betracht bleibt, und der Wald, mit geringer Ausnahme (auf den grosseren Besitzungen von Lechen, Gallenhofen, Har-tenstein, Miessling) und zwar allenthalben, insoweit er Eigenthum der Bauern ist, gcpliindert, nirgends aber einer anderen Cultur als jener, die sicb durch den Nach-wuchs selbst bildet, unterzogen wird. Es diirfte sich daher in nicbt ferner Zeit der Fali ergeben, dass der Bezirk Windischgratz, dessen griissere Gebietshalfte aus (im Kataster verzeicbneten) Waldlande bestebt, einen fuhlbaren Mangel an Holz (etwa mit Ausnahme der Gemeinde Miessling) empfinden \vird. Der nur schwer und allmalig zu entfernende Hauptgrund dieses Uebclstandes ist darin zu suchen, dass der Wald dem uberwiegenden Antheile nacli den ganz vermogenslosen Bauern gehort, welche \veder die Mittel noch irgend einen Antrieb haben, auf eine PHege des Waldes bedacht zu sein. Um den Gebietsumfang vollstiindig nachzuweisen, muss zu den der Cultur zuganglichen Gebielsstrecken noeli jener Antheil hinzugefijgt werden, welcher im Cataster als unproductiver aufgefiihrt erscbeint und im Bezirke Windischgratz 993 Joch ausrnacht. Darunter sind aber nicht bloss die ganzlieh nutzlosen Grund-stiieke, wie Felsen undGeroIIe etc., zu versteben; der griissere Theil dieser Abthei-lung leistet vielmehr der Cultur sehr bedeutende Dienste, namentlicb die von Strassen, Seen und (liessenden Gewassern eingenommenen Gebietstbeile. Im Bezirke Win-dischgratz entfallt deinnach der griissere Theil des unproductiven Bodens auf die zahlreiehen vom Gebirge herabstromenden Gewiisser, welche sich in dem breiten Binnsale der Miessling vereinigen; hierauf kommen die fur Bezirks-, Gemeinde- und Privatstrassen verwendeten Grundstiicke, wahrend vom eigentlich nutzlosen Boden nur cin ausserst kleiner Theil eingenommen wird, vvelcher im \vestliehen Kalk-gebirge liegt, da auf dem ostliehei) Bacbergebirge dergleichen so gut als gar nicbt vorkommt. Rcincrtrag des Culturbodcns. Zum Behufe der Steuerbemessung ist in dem Kataster auch der durch Schiitzung des nach Menge und Werth der Erzeugnisse ermittelten Bohertrages und Berechriung derhiervon inAb/.ug gebrachlenCulturkosten festgestellteBei nertrag aufgezeichnet. Er richtet sich bauptsacblich nach dem Verhaltnisse, in \velchem die Aecker, Garten und Wiesen, die einen weit grosseren Ertrag ge\vahren, zu Weide und Wald stehen, welche letztere bei den dortigen niedrigen Holzpreisen und der Entfernung der Hauptstrassen des Landes einen sehr geringen Nutzen abwerfen. In den einzelnen Gemeinden stellt sich der absolute und der relative auf das Joch entfallende Ertrag in Gegemiberstellung zu dem Percentual -Verhaltnisse des Grab- und VVieseulandes, wie folgt: Katastral -im (ianzen Reinertrug auf 1 Altenmarkt 4.523 „ 3' 8 „ Altenmarkt 553 46 M Werde 3-525 „ 3-7 „ \Verde 416 43 ** Lechen 4.665,, 3-2 „ Lechen 590 40 >» Dobrova . 3.620,, 2-8 „ Selouz 483 37 St. Nikolai bo s 24 „ Dobrova 477 36 »» Podgorie . 8.381 „ 2’3„ * St. Nikolai . 288 36 Selouz 2.825 „ 22 „ Golavabuka .... . 598 35 » Golavabuka 3.582 „ 21 . Podgorie . 1.240 33 Ottischnigberg . . 4.745 „ 21 „ Ottischnigberg . . 721 32 99 Pametsch . 4.916 „ 1' 9 „ Saversche 163 32 » Verche . 5.039 „ 19 „ St. Veit . 643 31 99 St. Ilgen . 4.436,, 1-8 „ St. Ilgen . 728 30 99 Siele 3.348 „ 1-7 „ Gratzerberg 190 30 Ober-Dollitsch . . 1.611 „ 1 ‘ 7 „ VViederdriss ... . 178 29 99 Wiederdriss .. . . 1.082 „ 17 „ Unter-Rassvvald. . 505 29 99 Saversche .... • 776 „ is „ Ober-Dollitsch.. . 280 29 n VVeluna . 969 „ i-4„ Verche . 736 28 n St. Veit . 2.470 „ 12 „ VVeluna 196 28 Gratzerberg .. . . 793 „ 1 '2 „ Siele . 554 28 Gradisch . 4.230 „ 1 '2 „ Pametsch 704 27 99 Unter-Rasswald . 2.007 „ 11 „ Gradisch . 795 22 Ober-Rasswald . . 2.391 „ 0‘8„ Ober-Rasswald . . 654 21 99 Miessling . 5.639 „ 0-8 „ Miessling . 1.102 16 n Im Ganzen. .86.561 11. 1-9 tl. Im Ganzen. . 13.799 J. 30 Percent Man entnimmt daraus, dass dieMehrzahl der Gemeinden nach beidenRichtungen in der gleichcn Reilienfulge slelit, und dass selbst dic Abweichungen davon Lhre volle Erkliirung in dem besseren oder minder guten Hoden der beziiglichen Gemeinde finden. So stehen die im unteren Theile des Bezirkes gelegenen Gemeinden Pametsch, Verche und Siele in einer giinstigeren Reihenfolge hinsichtlich ihres verhaltniss-massigen Reinertrages als hinsichtlich ihres Antheiles am Grab- und Wiesenlande, sowie umgekehrt die hither gelegenen oder doch dem rauhen Gebirge naheren Gemeinden Unter-Rasswald, Saversche und St. Veit ein ungilnstigeres Verhaltniss in dieser Beziehung aufzuweisen haben. Vichstand. In nahem Verhiiltnisse zu der Rodencultur steht die Menge und Gattung des Nutzviehes, Rei der Volksziihlung wird auch der Vichstand aufgenoinmen, und zvvar die Zalil der Pferde, Ochsen, Kiihe, Kalber, Schafe, Ziegen und Schweine. Nach der Zahlung des Jahres 1857 gab es in den Steuergemeinden des Be/.ir-kes Windischgratz die nachstehende Zalil der ebeu benannten Viebgattungen: Pferde 0eh8on Kuhe Kiilhcr Scltafe Ziegcn Schweine Altenmarkt Y "ToT ^ViA ^8fT 3tT '“'bo’ 7s;sT Dobrova 23 81 149 175 60 13 425 Dollitscli, Ober- . . . 14 30 64 77 04 10 144 Golarabuka 92 98 102 347 42, 229 Gradisch 4 169 171 186 478 55 373 Gratzerberg . 2 36 42 76 150 14 86 St. llgen 22 104 150 262 423 54 420 St. Johann 10 30 64 OO 2*0 16 6 192 Lechen 6 90 129 137 95 10 300 St. Martin . 23 60 115 139 6 9 388 Miessling 16 329 348 478 1.005 215 700 St. Nikolai 8 40 60 63 55 12 110 Ottisclinigberg . . . . 25 117 131 183 274 94 418 Pametscli 14 143 149 111 184 49 320 Podgorie 17 168 208 358 403 51 598 Basswald, Ober-. . . 4 105 69 80 904 83 140 Bassvvald, Unter- . 2 98 77 89 290 80 173 Saversche 3 16 32 48 84 1 54 Selouz 2 86 84 128 176 18 215 Siele 5 104 87 113 173 9 218 St. Veit 14 89 131 215 260 23 240 Verche 8 166 149 213 222 55 434 Werde 4 25 113 162 75 22 319 Weluna 20 63 51 113 20 71 Wiederdriss . 2 29 51 02 50 16 100 VVindischgratz . . . . 40 9 75 14 8 8 398 Zusammen. .279 2.345 2.906 3.728 5.945 1.019 7.481 Pferde. Unter den Pferde n kommen 9 Hengste, 154 Stuten, 70 Wallachen und 40 Fiil-len bis zu drei Jahren vor. Der Bezirk VVindischgratz ist einer jener drei Bezirke, welche in ganz Steiermark die wenigste Anzahl von Pferden aufzmveisen haben; der zweite dieser Bezirke, das bcnacbbarte Mahrenberg, liegt ebenfalls am Bacher-gebirge. Die Ursaelien dieser geringen Anzahl an Pferden miissen in der gebirgigen Beschaffenheit des Bodens, \velche die Bestellung desselben mit Pferden nicht wohl zuliisst, in der bescbrankten Ausdehnung derBauernwirthschaften und endlich in dem verhaltnissmassigen Mangel an Futter gefunden \verden. Dem Bediirfnisse der Land-wirthschaft nach \vilrde die Zalil der Pferde eine noch besclminktere sein, wenn nicht das lebhaft betriebene F.uhrwerk auf der Karnten mit Unter^Steiermark ver-bindenden Bezirksstrasse auf die Vermehrung der Zalil der Pferde hinwirkte. Dicss erliellt daraus, dass die an der Bezirksstrasse gelegenen seehs Gemeinden Windisch-gratz (40), Ottischnigberg (25), St. Martin (23), Dobrova (23), St. Ilgen (22) und Miessling (IG) zusamnimen 149 Pferde, d. i. melir als die zwanzig iibrigen Gemeinden aufzuweisen liaben. Es kommen auf die Quad.-Meile nur 58 Pferde, \viihrend in Steiermark iiberhaupt IGO Pferde auf diesen Fliichenraum entfallen. Rindvieh. Auch die Rindviehzucht stebt, was die Beschaflenheit des Viehes anlangt, auf einer ziemlich niedrigen Stufe. Die Race besteht in den Thalgemeinden aus einer Kreuzung des Lavantthaler mit dem gemeinen Landsehlage, in den Berg-gemeinden zumeist aber aus dem kleinen Sclilage des Bergviehes, weil nur dieses zur Bearbeitung des ineist sebr abschiissigen Bodens verwendet werden kann. Unter der Zalil der Ocbsen kommen bloss 17 Stiere vor, weil die Stiere gewohnlich von dem z\veiten bis zum dritten Jabre, bis wobin sie in den Viehstandsausvveisen als Kalber verzeichnet erscheinen, zum Sprunge verwendet, sodann castrirt oder geschlacbtet werden. Die grosserenGrundbesitzersind aber eben bemiiht, eiue bessere Bace im Bezirke einzufiihren, und auf die Erhaltung derReinheit derselben bedacbt zu sein. Auffallend ist das Verbaltniss der Zalil der Kube zu denOchsen. Wiibrend im ganzeri Lande die Zalil der Oebsen zu den Kiihen sicli wie 2:5 verbalt, stellt sich dieses Verbiiltniss in Windiscligratz auf 5:0, \velches auf die bedeutende Anzahl von Ocbsen hinvveiset, die bei dem Landbaue die Stelle der Pferde vertreten. Sehr zablreich ist das Jungvieb, zu dessen Aufzucbt die VViesen und trelTlichen Weiden des Bacbergebirges die Gelegenlieit darbieten. Im Ganzen genommen ist der Vieli-stand der Zalil nacb ein sehr befriedigender; denn wahrend in Steiermark auf jede (hiad.-Mcile 660 Kuhe, 292 Oebsen und Stiere, 486 Kalber bis zu 3 Jahren und im Ganzen 1.438 Sliicke Binder entfallen, zabit man im Bezirke NVindiscbgratz auf eine Quad.-Meile 645 Kube, 518 Oebsen und Stiere, 826 Kalber und im Ganzen 1.989 Stuck Binder. Der Ertrag des Bindviebs kann in folgender Weise berecbnet werden: Milch............. 58.120 Eimer a 2 tl. = 116.240 tl. Seblachtkalber . . . 2.796 Stuck a 22 „ = 61.512 „ Bindfleiscb .... 3.978 Ctr. a 18—25 „ = 91.312,, Rindshikite .... 760 Stiick a 10 „ = 7.600 Kalbshiiute .... 2.796 Stiick a 2 „ = 5.592 „ Dunger........... 974.050 Ctr. a 17 kr. = 165.588 „ Zusammen . 447.844 fl. Bei dieser Berecbnung wurde von der Voraussetzung ausgegangen, dass jalir-lich der fiinfte Tlieil der Oebsen, der zehute der Kuhe und drei Vierttheile des Jung-viebs geschlacbtet werden, die ersteren mit 6, die Kiilie mit 4 Ctr. Schliicbterge-wiebt, und die Mist-Erzeugung eines er\vachsenen Bindes 150, jene vom Jungvieh 50 Ctr. im Jabre betragt1). ') Dicse und die nactifolgendcn W eri lis- und Ertrags-Bureclmnngen (les Vielistimdes sind dem so obcn erschienunen, vnn der GralzerLaiidwirthschaftsgesellschaft iicrausgegobencn Werkc „ein S c h a f e. Die im Windischgratzer Bezirke gehaltenen Schafe gehoren der Race des gemeinen Gebirgsschafes an, und zwar dein Stamme der grossen grobwolligen und rundkopfigen Schafe, welche in Bezug auf Abhartung, Geniigsamkeit, Menge der Fleisch- und Wollproduction sich auszeichnen. Der Ertrag hiervon kann in folgender Weise bereclinet werden: Fleisch.................................. 22.290 Pfund zu 14 kr. = 3.120 fl. 60 kr. Haute....................................... 743 Stiick „ 50 „ = 371 „ 50 „ Wolle.....................................11.890 Pfund „ 50 „ = 5.945 ,, — „ Dunger................................... 71.340 Ctr. „ 17 „ = 12.127 „ 80 „ Zusammen . . 21.564 fl. 90 kr. Man nimmt dabei an, dass jahrlich der achte Theil ausgebrackt wird, dass durchschnittlich das Schaf 30 Pf. Fleisch gibt, jahrlich 2 Pfund Wolle und 12 Ctr. Dunger, welcher inzwischen auf der Weide meist verloren geht, liefert. Der Werth der Schafe betragt, zu 4 fl. das Stiick, die Summe von 23.180 fl. Dass die Schafzucht hier eifrig betrieben wird, erhellt schon daraus, weil der Bezirk Windischgratz im Marburger Kreise die grosste Anzahl von Schafen aufzu-weisen hat, und selbst im ganzen Lande sich nur sechs Bezirke (Voitsberg, Vorau und Weiz nebst dem oberen Murthale) befinden, welclie mehr Schafe zahlen als Windischgratz. Im Bezirke selbst werden die meisten Schafe in den Gebirgs-gemeinden gehalten, und nahezu die Hiilfte derGesammtzahl entfallt auf die Gemeinden Miessling (1005), Ober-Rasswald (904), Gradisch (478), Podgorie (403), Gola-vabuka (347) und Unter-Rasswald (290). Ziegen. Die Ziegenzucht steht im umgekehrten Verhiiltnisse zu der Forstcultur; da letztere nur in wenigen grosseren Besitzungen gehandhabt wird, so erscheint die Zahl der Ziegen noch immer selir bedeutend, wie denn auch nebst Marburg, und Mahrenberg, Windischgratz die meisten Ziegen im Kreise ziihlt. Daran sind vor-zugsweiSe die Berggemeinden Miessling (215), Ottischnigberg (94), Ober-Rass\vald (83) und Unter-Rasswald (80) betheiligt, wahrend in den Gemeinden Saversche, St. Joliann, Windischgratz, Siele, St. Martin, Lechen und Ober-Dollitsch nur wenige Ziegen vorkommen, und die Zahl derselben in den 15 anderen Gemeinden je 10 bis 50 betragt. Die Ziegen gehoren der gemeinen grossen weissgrau oder schvvarz gefiirbten Race an. Ihr Werth kann auf 8.152 fl. angeschlagen werden, und ihr jahrlicher Ertrag besteht in troucs Uilil der Stei erin n r k“ entnommen, wclclies cino Fiillo dor interessantesten Niidiwci-sungen iiber die volk8wirtschaftliclieii und sonsligen oftentlichen Zustiindc dieses Kronlandes liefert. 6.350 Pfund Fleisch zu 10 kr....................................... 635 fl. — kr. 2.577 Mass Milch „ 10 „....................................... 257 „ 70 „ 127 Stiick Hilute „ 1 fl. — „....................................... 127 „ — „ Zusammen . . 1.019 fl. 70 kr. wozu noch der Diinger mit 20.380 Ctr. a 17 kr............................ 3.464 „ 60 „ kommt, um einen Gesammtbetrag von........................................ 4.484 fl. 30 kr. darzustellen. S chweine. Die Schweinezucht ist im Bezirke Windischgratz ziemlich bedeutend, da fast in jedel" Wirthschaft Schweine gehalten werden. Dieselben gehoren der italienischen schwarzen Race mit langgestreckten und herabhiingenden Ohren an, und sind in allen Gemeinden, nahezu im Verhiiltnisse der Bevolkerung, vertheilt. Am meisten Schweine ziihlen die Gemeinden Miessling (700), Podgorie (598), Verche (434), St. Ilgen (426), Dobrova (425), Ottischnigberg (418) und Windischgratz (398). Die 7.481 Scbweine reprasentiren einen Capitals\vertb von 107.215 fl., und ihr jahrlicher Ertrag belauft sich auf 134.640 Pfund Fleisch zu 21 kr......................................... 28.274 fl. 40 kr. 44.880 „ Fett „ 35 „ 15.708 „ — „ 43.982 fl. 40 kr. hierzu Diinger 374.050 Ctr. a 17 kr.................................... 63.588 „ 50 „ Zusammen . . 107.570 fl. 90 kr. Es wird dabei angenommen, dass jahrlich der filnfte Tlicil der Scbvveine der Consumtion unterzogen wird, jedes geschlachtete Sclnvein 90 Pfund Fleisch und 30 Pfund Fett liefert, und auf jedes Sclnvein 50 Ctr. an Diinger entfallen. Vertheilung des Grundeigenthums nach der Zahl der Besitzer und der Grosse des Besitzes. 1. Zalil der Besitzer. In dem Kataster und den darauf basirten Steuerrollen ist die Zalil der Grund-besit/.er oder, riclitiger ausgedriickt, der steuerpfliclitigen Grundbesitzungen in jeder einzelnen Steuergemeinde verzeiehnet. Diese Grundbesitzungen werden abgetbeilt in behauste und unbeliauste. Eine behauste ist jenes Besitzthum, auf \velebeni sieb ein zur Bewii,tliscbartung des Grundes geeignetes Haus befindet; wo diese Bedingung niclit eintritt, wird das Besitzthum als ein unbebaustes betrachtet '). Der Wolinort des Grundbesitzers entsebeidet dabei niclit. Allerdings ersclieint es als Begel, dass derselbe auf dem behausten Grundbesitze wobnt; es konnen aber auch zwei oder melirere behauste Grundbesitzungen in einer Gemeinde einem Eigentliumer gehoren, \velelie sodami auch als eben so viele behauste Grundbesitzungen aufgefiibrt erscheinen, obgleich der Eigenthiimer nur in einer oderselbstin gar keiner derselben, sondern einem Nebenhause oder auch in einer anderen Gemeinde, ja selbst in einem auderen Bezirke oder Lande wohnt. Andererseits kann es sicli ergeben, dass der Eigenthiimer eines unbehausten Grundstuckes, welcher in der Begel seinem VVohn-sitze nach einer anderen Gemeinde angehiirt, ausnalimsweise in einem Nebenhause desselben Besitzlliumes, oder zur Mietlie in einem andern Hause derselben Gemeinde wohnt. Es fiillt (hdier die Zahl der Grundbesitzungen in dieser Sumrne mit der Zalil der Steuerpartien (in Italicn „ditte d’estimo, in Frankreieh cotes foncicres genannt) Nach dem gesetzlichen BegriAe ist ein beliaustes Besitzthum cino Rusticahvirthschaft, welchc von dem Bauer (der darauf wolmen musste) selbst betrieben vvird. Iliese AVirthschaften waren untheilbar, cs konnte aber auch keiu Eigenthiimer deren zwei oder melirere besitzen. Nach der Analogie wurden auch die Dominical- (herrschaftlichen) Besitzungen zu den behausten Besitz-thiimern geziihlt. Alle tibrigen Besitzungen oder Grundstiiekc ohne Unterschied, ob darauf cin Haus erbaut war, oder nicht, welche zertheilt oder zu anderen Besitzungen hinzugeschlagen »crden konnten, waren unbeliauste Besitzungen. Seit dem Jalire 1848, in welchem durch das Grundcnt-lastungsgesetz die Voraussetzungen dieser gesetzlichcn Bestimmungen entfielen oder docli eine wcscntliebc Modilication erfuhren, haben letztere in der fraKis cine minder strenge Anwendung erhalten. zusammen. Ilire Antuhrung ist insoterne von VVichtigkeit, als dieselbe uberall Lei der Naehweisung der Vertheilung des Grundbesitzes zur Grnndlage angeiioininen wird, \veil die Geineinde als die administrative Unterabtheilung Lei der Steuerverwaltung gilt und eine solehe Naclnveisung weit leiehter zu liefern ist, als jene der wirklichen Grundbesitzer, bei \velcher letzteren das Besitztbum eines einzeinen Eigenthiimers in dem behandelten Gebiete (Bezirk, Kreis oder Land) als ein einziges zusammen-gefasst und aufgefuhrt vvird, ohne Riicksicht, ob dasselbe in einer oder in mehreren administrativen Abtheilungen desselben Gebietes liegt. Eine doppelte Naclnveisung, welcbe sowolil den einen als den andern Gesichts-punct festhalt, wird zur naheren Einsicht in die dabei beriihrten Verhaltnisse fiihren. Die Zalil der Steuerpartien oder der Grundbesitzungen in den einzeinen Ge-ineinden tiberhaupt betriigt im Bezirke Windisebgratz nacb dem gegenwartigen Stande 1.81 S, vvovon 1.369 bebauste und 446 unbebauste Besitzungen sind. An die einzeinen Gemeinden vertheilen sicb dieselben, wie folgt: UvhutiBte Uesitzuugcn Uiibehaustc Ucsiizuugeu ZahI FltichcninaaNs Zalil Fliicheninaass Altenmarkt 71 1.149 Jocli 60 50 Joch Dobrova 51 1.213 n 24 101 » Dollitsch, Ober- 34 959 r> 2 1 Golavabuka 51 1.658 r> 9 40 „ Gradisch 69 3.321 y> 9 229 „ Gratzerberg 18 571 Y> 3 60 „ St. llgen 67 1.853 »» 19 570 „ St. Johann 40 430 n 8 34 „ Lecben 65 1.319 » 48 138 „ St. Martin 64 1.016 n 14 56 „ Miessling 92 4.212 y> 19 2.694 „ St. Nikolai 24 731 r> 10 55 „ Ottischnigberg 65 2.158 y> 21 81 „ Pametsch 65 2.503 17 111 „ Podgorie 108 3.596 r> 19 101 „ Rasswald, Ober- 27 3.047 J? — n Rasswald, Unter- 32 1.756 n 3 2 „ Saversche 11 499 n 1 1 „ Selouz 42 1.232 n 9 65 „ Siele 39 1.882 vt 9 110 „ St. Veit 55 2.036 3 7 „ Verche 80 2.369 112 271 „ Werde 55 908 10 45 „ Weluna 11 694 » — y> Wiederdriss 27 603 n 3 15 „ Windiscbgratz 106 195 y» 14 26 „ Zusammen. . . 1.369 41.910 Joch 446 4.863 Joch. Statist. IVIitMtt*iI. IX. .Inhrgnnp. I. Heft. Unter den 1> e h a liste n Besitzungen erscheinen 15 t-bemals berrschaftliche Besitzungen (mit Einscbluss von sieben Pfarrgtitern) mit ihrem gegenvvartigen Gebietsumfange von (5.084 .loeli. Die eriibrigenden 1.354 behausten Besitzungen sinil Bauernwirthscbaften. Diesen talit der iiberwiegend grossere Antlieil von Grumi und Buden zu: sie umfassen 35.226 .locli oder drei Vierttheile (75 Percent) des Gesammtgebietes des Bezirkes, umi aut' jede Bauern\virthschaft entlallt eine durclischnittliche Flaehe von 2(5 Joeh, vvovon ungefahr die Uiilfte mit Wald bedeckt ist. In den einzelnen Gemeinden vvechselt ilieser Durchsehnitt bedeutend naeh seinen beiden Endpuncten, wenig naeb der Mebrzahl der Gemeinden. Eine Bauern-wirtbscbaft umfasst durchschnittlicb in der Waldgemeinde Ober-Rassvvald 113 Joeli, in Weluna G3, in Unter-Basswald 55, Gradisch und Siele 48, Miessling 4(J, Saver-sehe 45, Pametsch 40, St. Veit 37 Jocb; in den Gemeinden Podgorie, Gratzerberg, Golavabuka, Ottischnigberg, St. Nikolai, Verche talit er von 33 auf 30 Joch, und in Selouz, Ober-Dollitscb, St. Ilgen von 29 auf 27 Jocb, in VViederdriss, Lechen, Werde, Altenmarkt, St. Martin von 22 aut' 16 Joch, unter \velehe Zalil der Durch-schnitt in St. Johann mit 11 Jocb sinkt. Die Stadt Windischgratz, welche nur eine Ausnahme bildet, zahlt auf jede behauste Besitzung einen Flachenraum von 1-9 Joch, d. i. so viel als ein Haus sainmt llofraum und eineni sehr kleinen Acker-grunde erfordert. Unter den unbebausten Besitzungen belinden sicb 7, vvelche Kircben, 12 \vel-che Gemeinden, 2 die einem Herrschaftsbesitzer in Karnten, 1 die einer Propstei in Karnten, G die ebenfalls in Karnten wolinenden Grundbesitzern, 2 die Grund-besitzern in den benachbarten Bezirken Gonobitz und Mahrenberg gehoren. Die Eigenthiiiner zweier unbebauster Besitzungen wobnen in derselben Gemeinde, wo sie besitzen (VVindisehgratz und Podgorie), endlich zwei (mit 4 Besitzungen) wenigstens im Bezirke. Die sammtlichen eben aufgefuhrten 3G Grundbesitzungen umfassen jedoch nur 118 Joch. Es eriibrigen sonacb 410 unbebauste Grundbesitzungen mit 4.745 Joch, deren Eigenthumer zwar im Bezirke Windiscbgratz, aber in einer anderen Gemeinde vvohnen, als wo jene Grundbesitzungen liegen, oder in der gleichen Gemeinde auch einen behausten Besitz haben. Die Gesainmtzahl dieser unbebausten Besitzungen ist iibrigens nur in den der Stadt VVindisehgratz bcnacbbarten Gemeinden Verche, Lechen und Altenmarkt von einiger Erheblichkeit; sie bestehen meist aus kleinen Parzellen von Wald, Wiese und Acker, vvelche den Be\vohnern der Stadt gehoren. Dem Flachenmasse nach ragen die uubehausten Besitzungen in der Gemeinde Miessling mit 2.694 Jochen hervor. Es sind dies meist Waldantheile, deren Eigenthumer in anderen Gemeinden des Bezirkes wohnen; ebenso fallen auf St. Ilgen unbebauste Besitzungen von 570 Joch Ausmass, meist aus VVald und Wiesen bestehend, die von Eimvohnern der benachbarten Gemeinden besessen werden. Im Ganzen genommen ist weder die Zahl noch der Umfang dieser unbe-hausten Besitzungen von irgend einer ins Gewicht fallenden Bedeutung, insbesondere wenn man von den obigen VValdantheilen absieht. Diess erhellt auch schon aus der Vertbeilung dieses Besitzes nach den verschiedenen Culturgattungen. Dfnn es umfassen die unbebausten Besitzungen nicht ganz 0 2 Joch Bauarea, 156 Joch Aecker, 505 Joeli VViesen, 3 Jodi Giirten. 205 .(odi Hutvvciden mul 3.994 Joeli Waldungen. oder, vvenn man Wald mid VVeide unberucksiehtigt lasst, 5 Percent des eultivirten Landes. Die /ulil dur sammtlichen Besitzungeii belragt, behauste mul uubehauste zusaiiimengenonimeii, 1.815. Es istdiese Zalil selbstredend vveit bedeutender als die Zalil der w i r k I i c h e n Besitzer, \veil bei der AulV.ahlung der letzteren die unbe-hausten Besitzungeii nahezu ganzlich vvegfallen, da dieselben den Eigenthiimeni behauster Besitzungeii gehbren, mul weil sel list die Zalil der beliausteu Besitzungeii jene der Besitzer iiberwiegt, von welelien letzteren nicht wenige zvvei oder mehrere behauste Besitzungeii zum Eigenthuine liaben. Man zahlt iin Bezirke Windischgratz genau 1.30(1 Grundbesitzer, von denen bloss 20 uubehauste Besitzungeii haben, namlicli 7 Kirclien, 0 Gemeinden, 1 ausvvarlige Herrscbaft (Unter-Drauburg), 1 aus-vvartige Propstei (Unter-Drauburg), 5 Bewohner von Kiirnten, 2 Einwoliner anderer Bezirke des Landes, endlicli 4 Einwohner des Bezirkes NVindischgratz. Die librigen 1.271 Grundeigentliiimer haben behauste Besitzungeii im Bezirke. Da nun die Zalil der letzteren 1.369 betriigt, so zeigt sieh, dass 08 behauste Besitzungeii eriibrigen, welche den Eigenthtimern anderer behauster Besitzungeii gehbren. Einer dieser letzteren hat sieben, andere liaben zvvei oder drei behauste Besitzungeii. Unter den 1.300 Besitzern beflnden sieh 9 Eigenthiimer ehemaliger herrschatt-licher und 8 geistlieher Besitzungen, vvelche derArt ihrer Bewirthschaftung nach den grosseren Besitz im Bezirke reprasentiren, wahrend die ubrigen 1.283 Eigenthiimer den bauerlichen oder kleineren Besitz reprasentiren, vvenngleich der Umfang ein-zelner dieser Besitzungeii ein betrachtliclier ist. Audi sind darunter die 99 Grundbesitzer der Stadt Windischgratz inbegritfen, doren Grundbesitz aber ein so geringer ist, dass er sieh in niclits von dem bauerlichen unterscheidet. Von den 1.300 Besitzern entfallen ant'die einzelnen Steuergeineinden: Altenmarkt .... 66 Pametscli Dobrova .... 50 Podgorie ... 111 Dollitsch (Ober-) . . . .... 34 Hassvvald (Ober-) . . . ... 26 Golavabuka .... 47 (Unter-) . . . ... 31 Gradiseh .... 61 Saversehe ... 10 Gratzerberg .... 18 Selouz ... 41 St. llgen .... 60 Siele ... 35 St. Johann .... 38 St. Veit ... 54 Lechen .... 60 Verche St. Martin Miessling .... 84 Weluna ... 11 St. Nikolai .... 23 Wiederdriss ... 24 Ottischnigberg .... 64 Windischgratz .... Hierbei vvurden jene Besitzer, deren Eigeiithurn in zvvei oder mehrere Gemeinden vertheilt ist, jener Gemeinde zugevviesen, vvo sie vvohnen oder vvo sie ihren haiiptsSchlichsten Besitz liaben. Naeh den einzelnen Culturgattungen vertheilt sicli der Besitz unter die beiden Kategorien voh Besitzern in nachstehender Wcise nacli .loclien: Ges.-Fla- Bauarea Aecker Wiesen Garten Wei SOO „ besitzen. Nach den Verhaltnissen des Bezirkes reprasentiren die Besitzer bis 20 Joch den kleinen, jene von 20 bis 100 Joch den mittleren, jene iiber 100 Joch den grossen Besitz, obgleich dieser Eintheilung zufolge der letztere zu einem sehr massigen Umfange hinabsteigt. Die nachstehenden Zahlen durften inzvvischen diese Eintheilung rechtfertigen. Die einzelnen Classen umfassen die nachstehende Zahl von Besitzern und von Jochen sowobl der Gesammtflache als der einzelnen Cnlturgattungen: Classen Zahl der Besitzer Gesammt- flaehe Bau- Area Accker VViesen Giirten VVeiden Wal- dungen Jo c h I. von 0 bis 1 Juch 99 Personen 52 3 18 11 6 5 9 11. iiber 1 „ 2 n 79 H 117 4 43 32 5 12 21 III. „ 2 „ 5 rt 102 n 330 8 134 82 12 39 55 IV. » s „ 10 n 110 n 823 10 241 146 24 98 304 V. « 10 „ 20 n 181 n 2.708 27 759 463 66 356 1.037 VI. * 20 „ SO >» 476 n 15.607 106 3.310 1.919 345 2.773 7.154 VII. SO „ 100 * 193 n 12.897 66 2.106 1.367 202 2.802 6.354 VIII. „ 100 „ 500 r> as n 8.189 31 906 853 65 1.863 4.471 IX. iiber 500 n 5 99 6.050 10 266 397 20 837 4.520 A. 0 bis 20 Jocli 571 Personen 4.030 52 1.195 734 113 510 1.426 B. 20 „ 100 y> 669 n 28.504 172 5.416 3.286 547 5.575 13.508 C. (iber 100 60 r> 14.239 41 1.172 1.250 85 2.700 8.991 Es lasst sich hiernach errnitteln, wie viel durchschnittlich auf jedcu Grund-besitzer in jeder einzelnen Classe sovvohl an Flachenmaass iiberbaupt, als aucli abgetheilt nach deii verschiedenen Culturgattungen entfallt. Diese Errnittlung zeigt, dass auf jeden Grundbesitzer entfallen: In der Classe Gesammt- Flachenmaass Bau- Area Aecker Wiesen Giirten Weiden VValdungen l. 0-53 0-03 0-18 011 0-06 0-06 0-09 n. 1*47 0-05 0-54 0-41 0-07 0-15 0-25 m. 3-23 0-08 1 31 0-81 012 0-37 0-54 IV. 7-48 010 2-19 1-33 0-21 0-89 2-76 V. 14-97 015 4-20 2-56 0-36 1-97 5-73 VI. 32-70 0-23 6-90 4-02 0-79 5-84 15-00 VII. 66-70 0-33 10-92 7-10 1-00 14-50 32-90 VIII. 148-88 0-57 16-47 15-51 1-19 33-86 81-28 IX. 1.21004 1-95 53 09 79-46 405 167-50 903-99 L— V. A. 7-06 0-09 2-09 1-29 0-20 0-87 2-50 VI. — VII. B. 42-61 0-26 8-10 4-91 0-82 8-33 20-19 VIII. — IX. C. 237-32 0-69 19-53 20-83 1-43 45-00 149-84 Wenn man das Gesajnmtflaehenmaass, welches deii Besitzern in jeder einzelnen Classe zufallt, nach Percenteu in die verschiedenen Culturgattungen vertheilt, so gelan^t man zn folgendem Besultate: Gesammt- Hitu- VVul- Oll\83t> flachenmaass Area Aeeker Wiesen Garten VVeiden dllllgLMI 1. 0 bis 1 Jocb 100 6*6 340 20-7 11*3 10-2 17-2 II. 1 * 2 100 3-5 369 270 4-1 103 171 III. 2 „ 8 « 100 2-3 40-6 28-2 30 11-7 16G IV. 8 „ 10 5» 100 1-3 29-2 17-7 2-9 11-9 370 v. 10 , 20 100 0-9 28-0 171 2-8 13-2 38-3 VI. 20 „ 80 H 100 0-6 201 10-9 21 20-0 46-3 VII. 80 „ ioo M 100 0 8 16-3 10 6 1-6 21-7 49-3 VIII. 100 „ 800 j, 100 0-4 111 10-4 0-8 22-7 84-6 IX. ilber 800 5» 100 0-2 4-4 6-6 0-3 13-8 74-7 I. - - V. A. 100 1-3 29-6 182 2-8 12-7 38-4 VI.- - VII. B. 100 0-6 19-1 118 1-9 19-6 47-3 VIII. - - IX. C. 100 0-3 «•3 8-8 0:6 18-9 63-1 Eine andere Zahlenstellung ergibt sich, wenn man die Gesammtzahl der Besitzer und das Gesammtflachenmaass sowohl im Ganzen, als einer jeden Culturgattung zum Ausgangspuncte nimmt, und dieselben nach den ei n zel ne n Classen, in Percenten ausgedriickt, untertheilt. Es erscheinen dann fnlgende Percentual-Verhaltnisse: Gcsainrnt- Bau- Wal- Classe ttesitzer tlnchenmaasi ^ Ar«a Aeeker Wiescn GKrten VVeiden ilun^en i. 7-6 0-13 1-3 0-2 0-2 0-8 0 06 0-04 n. 6-1 0-27 18 0-6 0 6 0-7 0-10 0-10 ni. 7-8 0-70 2-9 1-7 1-6 1-6 0-40 0-20 IV. 8-8 1 80 3-9 3-1 2-8 3-2 1 10 1-30 v. 14-0 8-80 9-9 9-8 8-8 8-8 4-10 4-30 VI. 36 S 33-30 40-1 42-8 36-4 46-5 31-64 29-96 VII. 14 9 27-60 28 0 27-0 28-9 27-0 31-90 26-60 VIII. 4-2 1780 11-8 11-7 16-2 8-7 21-20 18-70 IX. 0-4 12-90 3-6 3-4 78 2-7 9-80 18-80 loo o 10000 mo o 100 0 1000 ioo-o 100 00 100 00 V. A. 44 0 8-7 19-8 18 4 14*0 18-1 8-76 8-94 VII.//. 51 -4 60-9 «5-1 69-8 «2» 73.8 6384 86-86 IX. C. 4-6 30 4 18 4 18 1 23 7 11 4 30 70 37 80 1000 1000 1000 100 0 100-0 1000 10000 10000 In den vnrstehenden Verhaltnisszahlen erscheint die Art der Vertheilung des Grundbesitzes und der Beschaflenheit der davon abhSngigen landwirthscbaftlichen Zustande des Bezirkes von Windischgratz deutlieb ansgedriiekt. Dieser Bezirk zeigt sich hierin als ein ausschliessend agricoles, dureh seine gebirgige Lage nach allen Bichtungen hin hedingtes Gebiet. Die Zahl der Besitzer stellt sich an sich, ehen so wie die relative Hohe der Bevblkerung, als nicht bedeutend dar, steht aher in genauem Verlialtnisse zn dem der Oultiir vnn Nahrnngspflanzen gevvidmeten Boden. Die dureh den gebirgigen Bnden I. — VI. — VIII. — bedingte Beschriinktheit der Ackertlache wirkt zuriick auf die geringe Dichtigkeit der Bevolkerung und die geringe Anzahl der Besitzer. Der durchschnittlich auf jeden derselben entfallende Antheil an Grund und Boden ist zwar sehr betrachtlich — 35 Joch, — verntindert sich aber auf \venig mehr als 10 Joch, wenn man das Weide- und Waldland davon in Abzug bringt. Der kleine Besitz, welcher in der Niihe der grossen Stadte, oder an den grossen Verkelirslinien, oder auf besonders fruchtbarem, von einer intelligenten und fleis-sigen Bevolkerung bearbeitetem Boden in den Vordergrund tritt, ist in diesein Bezirke nielit zalilreicli. Es feblen liier die Bedingungen, sowohl fiir die Entstehung des Prolelariats, als aucli fiir die Vervielfaltigung des kleinen Besitzstandes. Die haupt-sachlichste Ursache davon liegt vvohl in dem gesetzlicben Verbote der Zerstiickelung der Bauernvvirthschaften, es treten aber auch natiirliche Ursachen binzu. In den Thal-gemeinden bat sich dort, wo der Boden fruchtbar ist, eine grossere Vertbeilung des Bodens gebildet, in den Berggemeinden aber bedarf der schwere, meist steil abfallende Boden einer miihsamen, viel Mensehen- und Thierkraft in Anspnich neh-menden Bearbeitung, welche jedocli dann auch lohnende Ergebnisse liefert. Eine rationelle Bewirtbscbaftung ist iibrigens im Bezirke nur ausnahms\veise zn finden, da selhst der grossere, namentlich der als herrschaftlicher Grundbesitz dazu vor-zugsweise berufene Theil hierbei nur selten inif gutem Beispiele vorangehen kanti, wei! seine Grundstiicke in der Begel an Bauern verpachtet sind. Die allgemein in den Alpenlandern gemachte Erfahrung, dass bei dem dort besehrankten, haufig par-zellirten oder bergigen Ackerhoden die eigene Begie nicht lohnend erscheint, \veil Maschinen nicht wobl zur Anwendung kommen konnen und die diinne Bevolkerung die Mandarheit, welche ehen liier bei der Behauung des Bodens stiirker in Anspruch genommen wird, vertheuert, wiederholt sich auch hier. Selbst die thierische Zug-kraft findet nur heschrankte Anwendung durch das Hornvieh. da die Pferde sich fiir die Bearbeitung des gebirgigen Bodens nicht eignen. Die vier ersten Classen der Besitzer (von 0 bis 10 Joch) vertheilen sich der Zalil nach ziemlich gleich, machen aber zusammen nur 30 Percent der Gesammtzahl der Besitzer aus. Erst wenn man die fiinfte Classe (10 bis 20 Joch) hinzuschlagt, ergibt sich fiir den kleinen Besitz eine Summe von 44 Percent der Besitzer, deren Gesammthesitz freilicb nicht einmal auf 0 Percent des Gesammtflachenmaasses ansteigt. Die sechste Classe der Besitzer (20 bis KO Joch) kann als der eigentliche Mittelstand des Bezirkes angesehen werden. dessen Gesammtlieit den volkswirth-schaftlichen Sehwerpunkt bildet, da nicht nur die Zalil der dieser Classe angehiirigen Besitzer relativ die iihervviegend griisste ist. sondern auch der in dieselbe fallende Grundbesitz so\vohl seinem Gesarnmtausmaasse als den einzelnen Culturgattuiigen nach allen anderen einzelnen Classen gegeniiber als der bedentendste erscheint. Wenn man der sechsten nocb die siebente Classe (KO bis 100 Joch) anreiht, welche der Grosse ihres Antbeils an dem Grundbesitze und den einzelnen Culturgattuiigen nach der vorhergehenden naliezu gleichkommt, so ergibt sich eine compacte Masse von melir als der lliilfte sammtlicher Grundbesitzer (KI‘4 Percent), mit einem Besitz(“. vvelcher sowohl im Ganzen als bei den einzelnen Culturgattungen (den \A'ald ausgenommen) nahe an z\vei Dritttheile des gesammten Gehietes utid selbst darubcr umfasst. Die achte Classe (100 bis i»00 Jocli) ist in der Zalil der Besitzer schon spiirlich rertreten (4-2 Percent), wahrend die neunte (iiber 500 Jocli) der Zalil nach beinahe verschwindet (04 Percent); dem Besitzstande nach aber umfassen beide Classen zusammengenommen fast den dritten Theil des Gesammtflachenmaasses. Sowohl dem Gesammtuinfjange als jenem der einzelnen Culturgattungen nach steht die achte Classe in der Mitte zwischen der siebenten und der neunten, welche letztere nur durcb ihren grosseren Antheil am Waldlande hervortritt, dagegen aber bei dem der Cultur wirklich unterzogenen Boden merklicli zuriickweicht. Bemerkenswerthe \Yahrnehmungen bietet die Nacbweisung der auf j eden Besitzer der einzelnen Classen durchschnittlich entfallende Besitzantheil dar. Das durchschnittliehe Gesammtflachenmaass eines einzelnen Besitzers \vechselt in den verschiedenen Classen von «/a Jocli bis zu 1.210 Jocli, es schreitet aber in einer sehr regelmassigen Reibenfolge vor. In jeder einzelnen Classe driickt derselbe fast genau die mittlere Zalil zwischen den beiden Endpuncten (von 1 bis 2, von 2 bis 5 Joch etc.) aus, und von der ersten bis zur achten Classe ist dasAusmaass fur jede nacbfolgende ungefahr das Doppelte der Vorausgehenden. Die durcbschnittlicbe Grosse des Besitzstandes der sechsten Classe (20 bis KO Jocli), welche in allen Be-ziehungen als die iibcrvviegende erscheint, slimmt sovo bi in dein Gesammtausmaass als in jenem der einzelnen Culturgattungen mit dem durchschnittlichen Ausmaasse einer Bauernvvirthschaft, wie solcbes olien nach seinem Detail angegeben wurde, iiberein, weil eben die meisten Bauernwirthschaften in diese Classe fallen. So an-sehnlich das durchschnittliche Ausmaass der Besitzer der boheren Classen erscheint, so steigt dasselbe doch eigentlich nur in der neunten, von bloss funt' Besitzern aus-gefiillten Classe iiber das Niveau eines gewohiiliehen bauerlichen Besitzes, wie solcher in anderen Liiiidern der Monarchie vorkommt, wenn man die nur wenig productiven, fur die Ernabrungsfahigkeit kaum tbiitigen Weide- und Waldantbeile ausscheidet. Nimmt man Aecker, Wiesen und Garten zusammen, so entfallen auf oinen Besitzer der sechsten Classe (20 bis KOJoch) kaum 12, der siebenten (50 bis 100 Joch) 18, und der achten Classe (100bis 500 Joch) 33 Joch, und beriicksiclitiget man den Acker allein, so sinkt dieser Besitz in den genannten Classen auf 7, 11^ und 16 Jocli herah. Die durchschnittlich auf jeden Besitzer der einzelnen Classen entfallende B a tiar e a steigt bei jeder folgenden Classe bis zur achten um die Halfte des Ausmaasses. Sie betragt in der ersten Classe 0 03 Joch oder kaum 50 Quadratklafter, \velehe Flache fur Hans, Stali und Hofraum ausreicben muss. Die Progression in den folgenden Classen richtet sich vveniger nach der steigeiulen Grosse des Besitzes, als nach dem wachsenden Bediirfnis.se. Wie dieses selbst in der untersten Classe unter ein gewisses Minimum zur Unterbringung einer Kamilic und allenfalls eines Hausthieres nicht sinken kanu, so entseheidet aucli iu den boheren Classen lediglich die Nothwendigkeit zur Unterbringung eines grosseren Viehstandes. Denn die eigentlichen Wohnhauser der in die achte Classe fallenden Besitzer (mit Ausnahmo der ehemaligen Dominieii und Pfarrgiiter) unterscheiden sicli nach Grosse umi Bequemlichkeit nur sehr \venig von jenen der Besitzer niedri-gerer Classen, vvie schon daraus zu entnehmen ist, dass auf einen Besitzer der acliten Classe fur Wohnung, Stallung und Hofraum nicht mehr als 900 Quadrat-klafter entfallen. Diess Verhaltniss tritt noch klarer hervor, wenn man die Verthei-lung des Gesammtflachenmaasses einer jeden Classe der Besitzer nach den Cultur-gattungen ins Auge fasst. Bei der ersten Classe der Besitzer (bis 1 Jocli) betragt die Bauarea 6-6 Percent des Gesammtausmaasses, bei der z\veiten 3-5 Percent und so fort immer weniger, bis in der neunteu Classe nur noch 0‘2 Perc. ertlbrigen. Nimmt man hingegen das Gesammtausmass der Bauarea zum Ausgangspuncte, so fallt der iiberwiegend grosse Antheil daran auf die secliste Classe, in welcher die meisten Besitzer und sohin aucb die meisten Hauser vereinigt sind. Gegenuber der gleicben Vertheilung des Gesammtflachenmaasses entfallt bei der Bauarea ein grosserer Antheil bis zur sechsten Classe, und von da an ein immer kleiner wer-dender, aus dem gleichen Grunde der steigenden und siukenden Anzahl der Besitzer, welche gegen den geraumiger werdenden Umfang der VVirthschaftshofe in den hoheren Classen iiberwiegt. Mit der Bauarea in cngem Zusammenhang stebt der auf’ die Ga rte n entfallende Bodenantheil. Er betragt bei dem durchschnittlichen Ausmaasse des Besitzes eines Besitzers der einzelnen Classen in den vier unteren und z\vei hochsten Classen das Doppelte und in den drei mittleren Classen das Dreifache des der entsprechenden Bauarea zukommeiiden Antheiles, welches Verhaltniss auch genau wiederkehrt, vvenn man das Gesammttlachenmaass einer jeden Classe nach den Culturgattungen verlheilt. Bei der percentualen Vertheilung des Flachenausmaasses jeder Cultur-gattung nach den einzelnen Besitzclassen erscheint der Antheil in der sechsten und siebenten Classe grosser, in den iibrigen Classen kleiner, als der entsprechende der Bauarea. Diesem Verhaltnisse liegt der Umstand zu Grunde, dass der Garten meist aus einem mit Obstbaumen bepflanzten Wiesen- oder Weidegrunde besteht, von wel-chem das hier landesiibliche Getrank des Obstmostes gevvonnen wird. Da bei den mittleren VVirthschaften ein grosserer Hausstand (mit Einschluss des Gesindes) vor-kommt, so muss auch fiir die Gewinnung des Mostobstes eine grossere Flache ge\vidinet hleiben. Dass das Ackerland weder seinem Gesammtumfange nach bedeutend ist, noch auch in zusammenhangenden Complexen vorkommt, wird aus den vorstehenden Nachweisungen ebenfalls ersichtlich. Die Zersplitterung in den beiden untersten Classen, wo je nur ein fiinftel und ein halbes Joch Ackerland durchschnittlich auf den Besitzer entfallt, ist allerdings eine sehr grosse, der Antheil des Acker-landes, welcher dieser Zersplitterung unterliegt, aber kein sehr bedeutender. Denn von dem gesammten Ackerlande entfallen etvvas iiber 1J> Percent auf den kleinen Besitz oder die fiinf untersten Classen (bis 20 Joch), ebenlalls nalie an 15 Percent auf den grossen Besitz oder die beiden obersten Classen (iiber 110 Joch) und nahe an 70 Percent auf den mittleren Besitz, die sechste und siebente Classe, und zwar 42-5 Percent auf die erstere, 27 Percent auf die letztere. Sonach entfallen fast drei Vierttheile des gesammten Ackerhoderis auf’ die Bauernwirthschaften von 20 bis 100 Joch Gebiets-Ausmaass, welche auch hier den Schwerpunct der Iandwirth-scluifllicheti Thatigkeit darbieten. Mit Ausnahme der neunten (aii Zalil so gerin-gen) Classe zabit keine derselben einen durchschnittlichen Besitz von mehr als IG bis 17 Joch Ackerland, durch welches Ausmaass die Art der Be\virthschaftung gegeben ist. Unter den einzelnen Classen wird erklarlicher Weise in den niedrigen ein grosserer Antheil der Ackerbestellung gewidmet. Dieser Antheil steigt von der ersten zur dritten Classe von 34 auf 40-6 Percent und fallt von da in allmahlicher Abstufung auf' 4-4 Percent in der neunten Classe. Es ergibt sieh aber eine riebtigere Vertbeilung, wenn man Acker- und Gartenland (\velebes letztere namentlicb bei den unteren Classen ebenfalls zum Tbeil mit Nahrungsfriiehten bepflanzt ist) zusammen-schliigt; es zeigt sich dann, dass die drei ersten Classen 41 bis 45 Percent, die bei-den folgenden 30 bis 32 Percent und die vier letzten 22, 18, 12 und 4 7 Percent Acker- und Gartenland aufzuweisen haben. Wenn man aber auch das VViesen-land binzuscblagt, so bleibt sich das Verhaltniss nahezu gleich. Denn es entfallen vom Gesammtflachenmaasse der einzelnen Classen auf Acker-, Wiesen- und Gartenland bei den drei untersten Classen (>fi bis fi9 Percent, bei den bciden folgenden 48 bis KO Percent und bei den vier hiichsten 33, 28’S, 22 3 und 11-3 Percent. Das VViesenland, welches im Ganzen zwei Dritttheilen des Flachenmaasses des Ackerlandes gleichkommt, behalt dieses Verhaltniss in den sieben unteren Classen bei, sowohl ltei dem auf jeden Besitzer entfallenden Antheile als auch bei der Vertheilung des Gesammtflachenmaasses einer jeden einzelnen Classe nach den Culturgattungen, und es kanu somit dasselbe als ein constantes angesehen werden. Nur bei den zwei obersten Classen wird das Verhaltniss fiir die Wiesen giinstiger, indern auf jeden Besitzer in der achten Classe fast gleich viel VViesen- und Acker-land, und in der neunten Classe um die Hiilffe mehr vom ersteren als vom letzteren (79 und 53Joch) entfallt, und in dem gleichenMaasse der Antheil des VViesenlandes an der Gesammttlache sich stellt, da in der achten Classe. 111 Percent des Bodens auf Aecker und 10 4 Percent auf VViesen, und in der neunten Classe 4 4 Percent auf Aecker und 6’fi Percent auf NViesen kommen. Auch bei der Vertheilung des gesammten Wiesenlandes auf die einzelnen Classen des Besitzes stellt sich dieses Verhaltniss dem gleichartigen des Ackerlandes nahe, da auf die funf unteren Classen 14 Percent, auf die beiden obersten 23 7 Percent und auf die beiden mittleren (die funfte und sechste) 62-3 Percent entfallen. Die Viehzucht findet somit ebenfalls ihren Schwerpunct in dem mittleren Besitze, und zwar noch mehr, als es den Anschein bat, da auch der grossere, mit VViesen reichlicher hedachte Besitz, nament-lich jener der neunten Classe, durch die Vertheilung dieses Theils seines Grund-besitzes in Pachtungen hierher zu rechnen ist. Die Wicbtigkeit dieses Verhaltnisses tritt um so mehr hervor, wenn man erwagt, dass die Producte des Ackerbodens, vvelche im Bezirke gewonnen werden, kaurn zur eigenen Consumtion hinreichen, und der Hauptgevvinn, aus welchem die anderen Bediirfnisse gedeckt werden, in der Aufzucht von Jungvieb bestebt. vvelehes von deri Re\vnhnerri der henacbharteu nordlichen Bezirke, namentlich jerien des sogenannten deutschen Bodens, zurMastung hier aufgekauft wird. Fiir diese Viehzucht ist das Wiesenland entscheidender, als das VVeideland. In den vier unteren Classen entfallt auf die einzelnen Besitzer durchschnittlich um die Halfte weniger Weide- als Wiesei)griind (ohne dass ausgiebige Gemeinde\veiden diesem Mangel abhelfen), in der fiinften kimunt ersterer dem letzteren nalie, erst in der sechsten iibersteigt er ihn um die Halfte, in den droi hoehsten erreicht er das Doppelte vom Ausmaasse des VViesenlandes. Im Ganzen aber vertheilt sich das gesammte Weideland mit G Percent auf die fiinf unteren Classen, mit mehr als (53 Percent auf die seehste und siebente, und mit fast 31 Percent auf die beiden hoehsten Classen. Der Antheil, welcben das VVeideland an dem Gcsamnitfliichen-inaasse der einzelnen Classen nimmt, ist ein ziemlicli regelmassiger; er betriigt in den funf unteren und in der obersten Classe 10 bis 14 Percent und in der fiinften, sechsten und siebenten Classe 20 bis 23 Percent, sumit nahezu das lJuppelte der iibrigen Classen. Ein niclit geringer Theil dieses NVeidelandes ist mit jungem Walde bewachsen, es wird dieser Verlust aber wohl reicblich mit dem hier allgemein iiblichen Weidegange in den Bauernwaldern aufgewogen. Wird das Weideland aber mir zu seinem vierten Tlieile angenommen und dieser Theil zn dem Wiesenlande gescblagen, so erhoht sich dadurch das letztere seinem Ausmaasse nach um die Halfte, und eignet sich fiir eine mn so griissere Anzahl des darauf zu ernahrenden Viehes. Die Waldungen vertlieilen sich auf eine fast gleicbe Weise, wie die Wei-den, in die einzelnen Besitzclassen, auf eine selir abvveichende aber auf den Durch-schnitt der einzelnen Besitzer der verschiedenen Classen und nach dem Verhiiltnisse zu dem Gesammtflacbenmaasse der einzelnen Classen. Denn 0 Percent des Wald-landes gehiiren dem kleinen Besitze (bis 20 Joch), KO S Percent dem mittleren Besitze (20 bis 100 Joch) und 37-5 Percent dem grossen Besitze. Auf jeden einzelnen Besitzer der vier ersten Classen entfallen 0 09 bis 2-76 Joch, in den nacli-folgenden Classen steigt dieses Verhaltniss auf 5-73, 15-34, 31-30, 81-28 und 903-99 Joch. Bei dem Gesammtflacbenmaasse der einzelnen Classen ergibt sich \vie-der eine griissere Gleichformigkeit, indem bei jeder der drei ersten Classen l? 52 V rt „ 1055 rt rt IV. n J5 102 rt » „ 2-980 >j rt v. jj » 171 T. r. „ 6-066 rt & VI. >9 Si 472 « n „ 15150 r n Vil. 7J 99 192 n n „ 33 096 n n Vlil. » i) 55 rt „ 81-284 99 rt la der neunten Classe besteht unter deit wenigen dahin eingereihten Personen eine solche Verschiedenheit, dass der Waldantheil eines jeden Besitzers abgeson-dert anfgefilhrt vverden muss. Es erscheinen darunter: 1 Besitzer mit..................................216-80 Jocl), 1 * 299-39 „ 1 „ 543-35 „ 1 „ „................................ 1.484-23 „ 1 * „............................... 1.976-03 „ In der ersten Classe macht der Waldantheil nicht vveniger als durchsclmittlich drei Fiinfttheile eines jeden Besitzes aus, in der zweiten zvvei Funfttheile und in der dritten nur ein Dritttheil; in den naclisten drei Classen, der 4. bis 6., steigt der Waldantbeil iiber zvvei Funfttheile, in der siebenten und achten je auf die Hiilfte, und in der neunten sogarauf dreiVierttheiledesGesammtbesitzes demFliichenmaasse nach. Die Gesammtsumme dieser Besitzer von Waldantbeilen macht 1113 aus, wah-rend jene, welche keinen Waldantheil haben, 187 betragen. Es gibt in dem Bezirke durehschnittlich 220 Besitzer, vvelche weniger als 3 Joch, 339, \velehe nicht mehr als 6 Joch, und 901 Besitzer, welche vveniger als 13 Joch Wald besitzen. Geht man noch weiter in das Detail ein, so eigibt sich die Grosse des VValdantheiles fur je 112 Besitzer mit 41 99 rt 138 >9 » 2 „ 5 „ 206 rt S „ 10 „ 281 M rt 10 „ 20 „ 264 y> ,, . • . • • 20 „ SO „ 52 n 50 „ 100 „ Die Besitzer von VValdantheilen von je mehr als 100 Jochen sind so wenig zahlreich, dass sie hier einzeln aufgefuhrt werden konnen. Es bestehen diesellien aus 1 Besitzer mit..................................100-3 Joch, 1 » * 1010 „ 1 * „ 105-3 „ 1 * * 107-6 „ 1 „ n ..........................119 0 „ 1 n * 133-8 „ 1 s, n ................................143-0 „ 1 Besilze i- mit 1 » 155-3 r 1 » 157-3 „ 1 n 1620 .. 1 , 175-8 „ 1 » 216-8 ,, 1 n • . • • i 228-1 r 1 n 234-3 „ 1 ...... 299-4 r 1 n * • • • S43-4 „ 1 rt • • • • 1.484-2 „ 1 » . . . . ■ 1.976 0 „ Zusammen 19 Besitzer init............................6.588-2 Joch. Wenn mn n zn dieser VValdfl&che noch jene dei- Besitzer von meln- n Is 50 Joch Wald (27 Besitzer d er »eliten Classe mit 1.911-7 Joch und 25 Besitzer der sie-benten Classe mit 1.309-5 Joch Wald) imGesammtausmaasse von 3.221-2 Joch hin-zufiigt, so ergiht sicli eine Waldflache vou 9.809-4 Joch (oder 41 Percent der Gesammtvvaldflache), ant' vvelcher eine Cnltur zuliissig ware, vvelche wohl hei dem ilbrigen Complexe von 14.113-1 Joch Waldland, in den sich 1.056 Besitzer thoilen, nicht envartet \verden kann. Mehr als die llallte jener VValdfliiche, namlieh 4.789 Joch, geh&rt jedoeh Bauern, welche keinen Antriel* zur Cultur, deren Er-folge sich erst in zvvei bis drči Generationen ftihlbar machen, empfinden, und zmn Theile den grbssten Antheil ihrer Einnahineri aus der Plilndernng des Wa!des ziehen, welches uamentlich in den nicht seltenen Fallen geschiebt, \vo cin Bauer mit einem Waldantheile von 50 bis 150 Jochen nicht mehr als 10 bis 12 Joch Aecker besitzt. Zu dieser allzu starken Ausholzung kbmmt noch die Weide von Hornvieh, Schafen und selbst Ziegen in den Wiildern, ferner die Brandvvirthsehaft, \velche man meist auf den Gebirgsabhdngen betreibt, inderri das Gestripp und der llolz-anflug niedergebrannt, die Flache durch zwei Jahre mit kiimmerlicber Saat bestellt, und dann, sicli selbst iiherlassen, durch die Einvvirkung der Atmospharilien, Vervvitterung, Schnee und Regen, Abschvvemmung der Erdtheile zum nackten Felsen oder Gerolle umgevvandelt \vird. Wenn daher seit der Anlage des Katasters (d. i. seit mehr als 30 Jahren) die besteuerte VValdfliiche dieselbe geblieben, so bat doch ihr Holzreichthum und somit ihr Werth bedeutend abgenommen, vvelche Abnahme in raschem Verhaltnisse sich vergrossert und durch die naturliche Besamung und die Bevvaldung der Hutvveiden n ur geringen Theiles aus-geglichen vvird. Eine Ausnahme hiervon bilden die Waldantheile der ehemals herr-schaftliehen Besitzungen und der Pfarrgiiter, ohvvohl auch lici diesen die Wald-cultur nur erst geringen Theils in neuester Zeit in Anfnahme gekommen ist. Jeden-falls diirften die ehemals reich bevvaldeten, niinmehr aber entblossten und heftigen Stiirmen »usgesetzten Hochfliichen des Bachergebirges (an vvelchem die meisten Dominien gelegen sind) fur die Wiederanptlanzung von Wald verl.oren sein. So nalit sich denn der Zeitpunct, wo einer der am reichsten bewaldeten Districte des durch seinen Holzreiclitlium ausgezeicbiietsten Kronlandes der Mouareliie bel iioeli iiiimei-obwaltenden selir niedrigen Holzpreisen gSnzlicher Holzarmutb Preis gegeben seiii wird. 4. II et' r h c h a f 11 i c h er u 11 d bauerlieber G rund Le sit z. OIjvvoIiI die einstigen Vorrecbte der berrscbaftlicbeu liesitzer dureli die seit 1848 eingetretenen organischen Aenderungen in der Staatseinrichtung von Oester-reich weggefallen sind, so herrscht doeli nocli immer eine wesentliche Verschieden-heit zwischen dem herrschaftlichen und bSuerlicben Besitze. Diese Verscliiedenheit grilndet sieli zumeist auf den materiellen Umstand, dass der Eigenthiimer des erste-ren leiehter iiber Capital, vvelelies auf die Bewirthscliat‘tung und zur Verbesserung des Bodens verwendet wird, zu verftigen bat als der Bauer, ferner aueli auf den per-sonlichen, dass erstere einer boheren Bildung und gereifteren Erfabrung zugang-lielier sind, als die an ihrer Seliolle klebenden Bauern. lin Bezirke von Windiseh-gratz ist es nicht bloss der griissere Uinfaug des Besitzes, welcher bier als Sehei-dungspunet zwiscben herrsehaftlicbem und bauerlicbem Besitze auftritt, sondern hauptsaelilicb aucli die ^ualitat des liesilzes und der liesitzer, da es einerseits Bauern\virthschaften von selir bedeutendein Uinfange gibt, \velche dennoch in keiner Hinsicbt sieb von den iibrigen ahnlieber Art unterscbeiden, und andererseits ehemals berrscbaftliehe oder geistlicbe Besitzungeu von einer im Verbaltuisse geringen Aus-dehuung vorkommen, dereu Bevvirtbsebaftuug eine mehr rationelle genannt \verden rnuss. Es diirfte daher /-ur genaueren Kenntniss der beziiglichen Verbaltuisse bei-tragen, vvenn die einzelnen Domiuieal-Besitzungen bier einzeln aufgefiihrt werdeu. Ihuninien Plarrgiiter^ iiesitmiiit- Uuu- Aeeker VVitisen (itirten Wei(lt»n Name summe Areu .1 ti e It Miessling 2.200 4 44 56 11 115 1.976 Leehen 1.764 1 45 152 l 81 1.484 Gallenbofen 810 3 88 07 8 315 299 Hartenstein 300 1 30 26 2 7 234 Puclienstein 158 1 26 23 2 5 101 Feldenbofen 132 1 35 35 2 8 51 Wiederdriss 126 1 . 18 107 Kotheuthurm 124 1 37 22 2 2 60 Zusamrnen 5.620 13 305 429 28 533 4.312 Altenmarkt 612 1 29 1 29 9 543 St. Martin 126 1 26 28 3 13 55 St. Ilgen 88 1 24 22 6 35 Rasswald 86 1 27 14 27 17 St. Veit 62 0 5 20 4 2 7-5 28 St. Johanu 55 1 14 8 9 23 St. Nikolai 35 0-5 16 10 0-5 1 7 Zusamrnen 1.064 6 156 115 6‘5 72-5 708 Hierzu kommt noch ein Dominium umi cine geistiiche Besitzung ausserhalb des Bezirkes (Unter-Drauhurg), vou tlenen die erste drei Joch Aeeker, 14 Joch Wie-stMi und 1 Joch Garten und die zweite 2 Joch VViesen im Bezirke besitzt. Mit Ein-scliluss dieser Antheile unifasseii die Domiiiicalhesitzungcn ($.704 Joch, namlich 19 Jod) Bauarea, 4(>4 Joch Aeeker, 5<>0 Joch Wiesen, 35'5 Joch Giirleu, 605'5 Joch VVeide umi 5.020 .loeli NValdungen. Es ist dabei zu envahnen, d a s.s die Mehrzahl dieser Besitzungen cin/,cine Hestandtheile in sich fassen, welclie ihrer friihereu Hligensehaft nach nicht zu den Domiuical-, sondern zu deu Hustical- oder bauer-lichen Besitzungen gehorten. Deu herrscliaftliclien Besitzungen kanu uoch das Besitzthum eiues luduslritnverkes, »Jer Sensenfabrik in Bothenbach, augefiigt \ver-den, weil dasselbe sovvohI wegen des Umfanges von 35(5 Joch, als auch wegen der besseren Be\virlhschaftung, namentlicli des 228 Joch grossen VValdantlieiles der-selhen, zur Seite geslellt zu vverdeu verdient, was uhrigens auch von einigen der (allerdings dem Umfange uacli beschrankten) stadtischen Besitzungen gilt. Der bauerliche Hesitz uinfasst dagegen 40.069 Joch und mit Ausschluss des oben ervvahuten Besitzthumes 39.713 Joch, welche sich unter 1.282 Besitzern ver-theilt, ilereii Besitzthum sich iu 24<> Joch Bauarea, 7.307 Joch Aeeker, 4.<>99 Joch VViesen, 708 Joch Garten, 8.079 Joch Weide uud 18.(J74 Joch Wald vertheilen. Die grosste dieser biiuerlicheu Hesitzungen, am Abhange des Ursulaherges gelegen, uinfasst (558 Joch und ist deni Umfange nach in der Reihentblge das vierte Besitz-thum im Bezirke; davon enttallen auf Wald 217 Joch, Hutvveide 318 Joch, Wiesen <>3 Joch, Aeeker 59 Joch und Bauarea 1 Joch. Dem Umfange nach folgen die nach-folgenden bauerlichen Besitzungen, namlich 1 Besitzung mit................................. 234 Joch I „ „................................. 209 „ 1 „ „..................................205 „ 1 » „..................................204 „ 1 „ „ 200 „ I „ „..................................190 „ t „ *..................................187 „ I „ „..................................186 „ 1 * „ 182 „ I „ »..................................181 „ 1 „ ,, 168 „ I » *..................................168 „ 1 „ „..................................165 „ I „ „..................................162 „ 1 » „ 161 „ I » n..............................1 58 — I n n................................,.157 „ I j? n..............................,...153 „ 4 Besitzungen mit........................140 bis 150 „ 4 „ ....................130 „ 140 „ Statist. Mittheil. IX. J»hrgang. I. Heft. 4 so 4 Besitzungen mit . . . . . . . 120 bis 130 Joch 10 n r> • • • . . . .110 n 021 n 8 r> . ... 100 n 110 » 199 » » • • • . ... SO r> 100 n 46S y> y> • • • . ... 20 y> SO 59 180 n . . . . 10 >9 20 n 110 n » • • • . . . . S n 10 n 102 n • • • . . . . 2 n S 55 78 n n • • • . . . . 1 r> 2 55 99 n » • • • .... 0 yy 1 59 Von diesen Besitzern werden eigenthilmlich bcsesscn und zwar: von 49 Besitzern zu je melir als 100 Jocti .... 7.S2S Joch oder 18-8Percent, ^ 199 „ „ „ „ SO bis 100 Joch 12.G0S „ .. 31-9 „ „ 465 „ „ „ „ „ 20 „ SO „ 1S.S72 „ „ 39 3 „ „ S69 „ „ „ weniger als 20 Joch . . . 4.011 „ „ 10-0 „ 1.282 Besitzer 39.713 Joch oder lOOOPercent. Der Durchschnitt hiervon ist 31 Jocli, der bedeutendere Antlieil des bauer-liclien Besitzes entfiillt aber auf den griisseren iiber SO Jocli umfassenden Besitz, niimlich fast Sl Percent, und ein niclit um viel \veniger bedeutender auf den mittleren Besitz von 20 bis SO Joch, so dass mir ein Zehnttheil des bauerlichen Besitzes fiir den kleinen Besitz unter 20 Jocli eriibrigt. Dass ubrigens dieses an sicli giinstige Verhaltniss durch die grossen mit dem bauerlichen Besitze verbundeneu Wald-antheile merklich modificirt wird, ist bereits oberi ervviihnt worden. S. Beinertrag. Bei der Aulage des Katasters wird als Grundlage der Steuerbemessung der Beinertrag, und zvvar, nacli dem in Oesterreich bestehendeu Systeme, einer jeden einzelnen Parzelle durch Schiitzung der Production, des derselben entsprecheuden Bohertrages und Abzug derCulturkosten erinittelt. Der Bewei'tbung der Erzeugnisse werden die niedrigsten binnen eines gewissen Zeitraumes — Meuschenalter — vor-gekommenen Preise zum Grunde gelegt, darnit nicht luicht ein Jahr eintrete, wo der wirkliclie Ertrag geringer \viire als jener der Besteuerung zum Grunde liegende. Man bat das — nach den Umstanden eines jeden Jalires begreiflicher \Veise \vecli-selnde — Verhaltniss durchschnittlich festzustellen gesucht, in \velchem der ant' solclie Art ermittelte Katastral-lleinertrag zu dem wirklichen Reinertrage steht, und dabei gefunden, dass derselbe durch die Percentualzahl 4 : 7 im grossen Durch-schnitte ziemlich riclitig ausgedriickt \vird. Es \vird zur naheren Beleuchtung des nach Classen abgetheillen Grundbesitzes dienen, wenn der Katastral-Reinertrag fiir jede Classe abgesondert nachgewiesen wird. Hierbei konnen der Kurze und leicbteren Uebersicbt halber alle zu beacbten-den Momente neben einander gestellt werden, niimlich der absolute, auf jede Classe der Uesitzer entfallende Reinertrag, der relative, in Percenten ausgedriickte Reinertrag, welcher jeder Classe zufallt, wenn der gesammte Reinertrag gleich 100 angenommen wird, umi endlich der auf jeden Besitzer der einzelnen Classe durch-schnittlich entfallende Reinertrag. Ahsoluter Relntiver Auf jedon Besitzer Classe Reinertrag Reinertrag fiillt an Reinertn 294-3 fl. 0-3 3 0 fl. ii 507-5 „ 0-6 6-4 „ iii 1.797-3 „ 21 17-6 „ IV 2.906-8 „ 3-4 26-4 „ v 9.1211 „ 10 5 50-4 „ VI 35.896-9 „ 41-5 75-4 „ VII 21.137-2 „ 24-4 109-5 „ VIII 10.379-5 „ 12(1 188-7 „ IX 4.520-9 „ 5-2 904-2 „ 8G.5(il"5 II. 100-0 66'6 tl. 1 bis V A 14.627 16-9 25-6 n VI bis VII /y 57.034 1 n G5-9 85-2 VIII bis IX C 14.900-4 17-2 248-3 »9 Im Ganzen 86.561-5 11. 100-0 GG 6 fl. Audi aus dieser Zahlenreihe ist zu entnehmen, dass der mittlere Besitz ent-schieden in den Vordergrund tritt, nnd narnentlich die secliste Classe fur sich allein mehr als zwei Fiinfttheile des gesammten Ertrages umfasst. Der grossere (unter GO Personen getheilte) Besitz liefert ungefahr einen gleichen Ertrag wie der unter 571 Personen zertheilte kleine Besitz, heide Kategorien zusarnmen aber liaben kaum mehr als die Halfte des dem mittleren Besitze zufallenden Ertrages. Vergleiclit man den Antheil, welchen jede Classe an dem Reinertrage nimmt, mit dem Antlieile dieser Classe an demGesammtflSchentnaasse, so ergibt sieli, dass der kleinere Besitz aus seinem Eigenthum einen noch einmal so grossen Ertrag ziebt, als iin Durch-schnitte aller drei Kategorien oder der Gesammtheit auf ilin entfiele; deun er nimmt amGesainmtfliiehenmaasse mit 87 Percent und am Reinertrage mit 16-9 Per-cent Antlieil. Der mittlere Besitz (dessen Percentualverliiiltnisse der Gesammtflache und des Reinertrages GO■ 9 Percent gegen G5-9 Percent betragen) iibersteigt in seinem Eitrage den Durclischnitt um ein Weniges, wogegen dem grossen Besitze kaum mehr als halb so viel ain Ertrage zufallt, als diess bei dem Fl&chenmaasse der Fali ist (30-4 Percent Antheil an der Gesammtflache gegen 17-2 Percent Antheil am Reinertrage). Bei den einzelnen Classen stellt sich das Verhaltniss noch klarer heraus. Das giinstigste Verhaltniss bat die dritte Classe (2 bis 5 Joch) aufzuvveisen, bei welcher die Arlieit des Besit/.ers und zugleich Bebauers gehorig ausgeniitzt werden kann, namlich 0-7 Percent gegen 2-1 Percent, d. i. sein Antheil am Reinertrage ist drei-mal so gross als sein Antheil an der Gesammtflache. Hieran reihen sich die erste 4 * (013 gegen 030) und zweite Classe (0’27 gegen 0 60), deren Antheil am Reincrtrage mehr als zweimal so gross ist als jener an der Gesammtflilclie. Bci der vierten und fiinften Classe betragt dicser Antheil das Doppelte desjenigen an der Gesammttlache, und bei der sechsten Classe ist der erstere nur noch um den vierten Theil grosser als der letztere. Von der siebenten Classe ari heginnt das Verhaltniss sicli umzukehren, denn dieselbe umfasst 27 G Percent der Gesammt-flache gegen 24-4 Percent des Reinertrages. Rei der achten Classe tritt dieser Riickgang noch deutlicher hervor, da ihr Antheil an der Gesammttlache sehon um die llalfte grosser ist, als jener an dem Reinertrage (175 Percent gegen 12 Percent), und er macht sich am stiirksten geltend bei der neunten Classe, \vo der erstere zvvei uud ein lialb Mal so gross ist als der letztere (12‘9 Percent gegen 5-2 Percent). Die Ursache dieses abnehmenden Verhaltnisses liegt zunachst darin, dass bei den hoheren Classen ein nambafterer Antheil des Gesammtbesitzes in Weide- und Waldland bestebt, dessen Ertrag ein weit geringerer ist als jener des Acker- und Wiesenlandes. Und in der That, \venn man den Antheil, welchen jede Classe am Reinertrage einnimmt, denjenigen Antheilen, vvelchen dieselben Classen an dem Acker- und Wiesenlande haben, gegeniiberstellt, so gevvahrt man, dass crsterer in der zvveiten bis zur sechsten Classe ziemlich genau in der Mitte liegt zvvischen den Percentual-Antheilen an dem Acker- und Wiesenlaude. Nur in der ersten Classe (\vo die Arbeitskraft nicht gehorig beniitzt werden kanu) ist der Antheil am Reinertrage geringer, und in der siebenten und neunten Classe bedeutend grosser, \veil in dieser Classe die Antheile an Aecker und Wiesen eine zu geringe Quote des Gesammtbesitzes bilden, und das Waldland, wenn nicht durch seinen relativen Ertrag, so doch durch seinen grosseren Umfang, entscheidend ins Gevvicht fallt. Dieses vergleichungs\veisen Vortheiles des kleinen Resitzes ungeachtet ist der auf die einzelnen Besitzer der in diese Kategorie fallenden Classen kommende Antheil dennoch ein so geringer, dass er zu der Erhaltung einer Familie nicht hin-reicht. Dabei ist vorerst in Erwiigung zu zieben, dass bei Ermittelung des Reinertrages die Culturkosten in Abzug gebracht werden, und dass ein Haupteleinent dieser Culturkosten in dem ArbeitsaulVande liegt. Weil diesen der kleine Besitzer selbst bestreitet, so gewinnt er auch den bierfiir in Anrechnung gebrachten Taglohn, \velcher in den untersten Classen fast seinen einzigen Verdienst ausmacbt, da bei dieser Berechnung jener Antheil an der Production, den er selbst verzehrt, in Abzug gebracht werden muss und bei dem kleinen Besitze dieser Antheil mit der Gesammt-Production zusammenfallt. Weil ferner die Bearbeitung des Bodens in den untersten Besitzclassen nicht die ganze Arbeitskraft des Besitzers in Anspruch nimmt, so ver-mag sich derselbe als Taglohner, Pachter kleiner Grundparzellen, in den Thalgemein-den auch durch Betreibung des Fuhrwerkes noch einen Erwerb zu verschaffen. Die sechste und siebente Classe, welche den mittleren Besitz reprasentiren, vveisen fiir den einzelnen Besitzer durchsehnittlich einen Katastral-Reinertrag von 85-2 fl. aus, welcher etwa einem wirklichen Reinertrage von 149 fl. entspricht. Von diesen ent-fallen auf Steuern, Landes- und Gemeinde-Abgaben, Strassenarbeit, kirchliche Bei-triige etc. ungefahr 49 fl., es eriihrigt demnach ein (durch den Werth der Arbeit des Besitzers und der Glicder seiner Familie nocli um ct\vas erhohter) Betrag von 100 fl. fiir alle Familienbediirfnisse, insoweit dicsell)en nicht durch die eigenen Friichtc bedeckt wcrden. Diese Summe vviirde ihm sein Acker (durchschnittlich von 8 Jocli) nicht eintragen, wenn von der darauf erzielten Production der eigene Bedarf in Abzug gebracht wird; er ist daher an seinen Viebstand theils zur besse-ren Bedeckung der eigencn Bediirfnisse, theils zur Erzielung eines Ertrages aus dem Verkaufe von Jungvieh ange\viesen, um den sich ergcbenden Ausfall zu decken. Da hierbei noch Elementarunfalle, so wie Krankheit und Arbeitsunfiihigkeit in Anschlag gebracht vverden miissen, so liisst sich leicht entnehmen, dass der Bauer dieses Bezirkes selbst bei einem mittleren Besitzstande doch geldarm bleibt und ausser der Fristung der Existenz seiner Person und Familie keine Ersparung zu machen im Stande ist. Im Gegentheile macht sich eine Verschuldung seines Besitzes bemerkbar, welche noch grosser w;ire, \venn nicht die ubermassige Ausbeute des Waldes in dringenden Fiillen aushiilfe. Der Bauer ist durch die naturlichen Verhiiltnisse dieses Bezirkes auf die Pflege der Viehzucht angewiesen, und es ist nicht in Abrede zu stellen, dass, wenn dieselbe bei gehiiriger Cultur seines Bodens rationell betrieben und namentlich auf Beinheit der Bace (Thiere einer guten Bace verzehren dieselbe Quantitiit Futter wie andere minder vorziigliche und liefern einen weit grosseren Ertrag) Bedacht nehmen vviirde, er im Stande ware, sein Ein-kommen betrSchtlich zu steigern. Der griissere Besitz ist dadurch im Nachtheile, dass er sein Ackerland entweder mit einem sehr bedeutenden Begieauf\vande selbst bevvirthschaften oder um einen geringen Preis an kleinere Besitzer (die meist nicht einmal fiir den kleinen Pachtantheil den erforderlichen Diinger aufzubringen ver-iniigen) verpachten muss, und dass er aus seinem Waldlande, vvelches den griisse-ren Theil seines Besitzstandes ausmacht, nach Abzug der Aufsichts- und Cultur-kosten, ent\veder gar keinen oder nur einen iiusserst geringen Ertrag zu ziehcn im Stande ist. Sein Beinertrag steigt daher kaum iiber das Maass des katastralmiissig ermittelten Reinertrages, weil die Uebelstande, durch welchen der vvirkliche Bein-ertrag vermindert wird, erst in der neueren Zeit entstanden oder zu mehr fiihlbarer Geltung gekommen sind. Aucb fiir ihn liegt das Mittel zur Erhiihung seines Ertrages in der rationellen Pflege der Viehzucht, wozu sein wiesen- und weidenreicher Grundbesitz vor Allem geeignet ist. 6. Vertheilung des Viehstandes. Der kleine und griissere Besitz und dessen Unterabtheilungen bieten in mehr oder weniger gunstiger Weise die Bedingungen zur Haltung eines angemessenen Viehstandes dar. Letzterer tritt in dem Bezirke Windischgratz bei der Bevvirth-schaftung in den Vordcrgrund, da er es hauptsachlich ist, vvelcher dem Besitzer ein Einkommen im Gelde verschafft. Es muss dabei aber vor Allem nach den Gattungen der Hausthiere unterschieden \verden. Vorerst ist die Nachvveisung erforderlich, wie sich die einzelnen Gattungen der Hausthiere unter die einzelnen Besitzclassen und Kategorien vertheilcn. Nach der Ziihlung des Jahres 18S7 entfallen auf die Pferile Ochsen Kiilie Kiillier Schafe Ziegon Schvveine I. Classe 5 0 41 12 10 24 237 II. „ 16 17 76 30 54 17 288 HI. „ 15 10 110 40 32 17 328 IV. „ 19 02 196 140 100 38 436 V. „ 27 206 347 381 219 59 883 VI. „ 89 1.032 1.169 1.077 1.808 369 2.865 VII. „ 72 646 614 940 2.141 273 1.581 VIII. „ 27 294 257 393 1.146 147 583 IX. „ 9 72 96 115 435 75 280 I bis V A 82 301 770 603 415 155 2.172 VI bis VII Ji 161 1.678 1.783 2.617 3.949 642 4.446 111 bis IX C 36 366 353 508 1.581 222 863 Eine \veitere Naclnveisung betrifft die Vertlieilung der einzelnen Gattungen von Hausthieren auf die Besitzclassen, wenn man die Gesammtzahl der Thiere einer jeden Gattiing auf die einzelnen Besitzclassen nach Perce 11 te n vertlicilt, welche in naclistehenden Zahlen ausgedriickt \vird: Pferde Ochscii K iilic Kiilber Schafe Ziegen Schvveine 1. Classe 1-8 0-3 1-4 0-3 0-2 2-3 3-2 11. 5-7 0-7 2-6 0-8 0-9 1-6 3-9 111. 5-7 0-4 3-8 11 0-5 1-6 4-4 IV. M 6'8 2-7 6-7 3-8 1-7 3-7 5-9 V. n 9-6 8-8 120 10-3 3-7 5-8 119 VI. >» 31-8 44 1 40-2 44-7 30-4 36-5 38-0 VII. >? 25-8 27-3 211 25-3 360 26-8 211 Vlil. M 9-6 126 8-9 10-6 19-3 14-4 7-9 IX. V) 3-2 31 3-3 31 7-3 7-3 3-7 I bis V vi 29-6 12-9 26-5 16-3 70 15 0 29-3 vi bis vii n 57’6 71 -4 61*3 70-0 66-4 63-3 591 Vin bis IX c 12-8 15-7 122 13-7 26-6 21-7 11-6 Noch ist anzufiihren, welcher Viehstand d u rchschn ittl i cI) auf den Ue-sitz er jeder Classo entfiillt; diess ist aus der folgenden Aufzalilung zu entnehinen: Pferde Ochseii Kiihe Kiilber Scliafo Ziegen Schweine 1. Classe ao O O 0-06 0-40 0-12 0-10 0-24 240 11. rt 0-20 0-21 0-96 0-38 0-70 0-20 3-60 III. n 0-10 1-08 0-39 0-30 0-16 3-21 IV. „ 0-18 0-56 1-78 1-27 0-91 0-30 3-90 V. r> 010 1-14 191 2-11 1-20 0-30 4-80 VI. v 0-20 217 2-46 3-52 3-83 0-79 604 vil. „ 0-40 3-34 318 4-86 1112 1-39 8'22 Pferde Oclisen Kiihe Kiilber Schafe Zicg-en Schweine VIII. Classe 0-49 !i-3 S 4-67 715 20-80 2-67 10-50 IX. „ 1-80 1440 19-20 23-00 87-00 15-00 56 00 I bis V A 0-14 0S3 1 -35 106 0-73 0-27 3-80 VI bis VII It 0-24 2 Sl 266 309 5-90 0-96 6-64 VIII bis IX C 0-00 fi 10 cb CC 8-47 26-35 3-70 14-38 Dass die Pferde im Bezirke ,von Windischgratz nur eine wenig erhebliche Verwendung bei der Landvvirthschaft finden, zeigt schon die geringe Anzahl der-solboii im Verhaltnisse so\voliI zu dem Gesammtflachenraume, als aucli zu dem Umfange des Ackerlandes. Dieser Uinstand tritt aber noch klarer hervor, wenn man die Vertheilung des Pferdestandes miter die einzelnen Besitzclassen priift. Denn, vvahrend in allen Besitzclassen, die letzte ausgenommen, die Zah! der Besitzer grosser ist als jene der auf die beziiglichen Classen entfallenden Pferde, so dass durchschnittlich nicht einmal ein Pferd auf einen Besitzer (selbst nicht auf jene, deren Besitzstand 100 bis S00 Joch umfasst) kommt und tiberhaupt bis einschliess-lich der seclisten Classe die Pferde (ur den Landbau so gut als nicht vorliariden sind, erscheint bei dem klcinen Besitze verbaltnissmiissig die grosste Zalil von Pferden in der zweiten Classe (von 1 bis 2 Joche) mit 0-2 Pferden, welehe doppelt so gross ist als jene der fiinften Classe. Diess weiset darauf hin, dass die vorhandenen Plerdc fiir einen anderen Zweck, namlich filr das Fulirwerk, gehalten werden, wie denn aucli bereits ervvahnt wurde, dass die meisten Pferde in den an der Bezirksstrasse gelegenen Thalgemeinden gehalten werden. Ein Frachter halt in Ottisclmigberg 9 Pferde, der Postmeister in Windisebgratz K Pferde, mehrere andere Frachter je 4 Pferde; bei der Landvvirthschaft aber erscheint nur cin Besitzer und ein Pachter mit je 4 Pferden, die aber auch theihveise fiir das Fuhmerk beniitzt werden. Die gesammten Dominien und Pfarrgiiter, welche den grossen Besitz reprasentiren, halten zusammen nur 16 Pferde, \velche auf 7 Dominicalbesitzungen entfallen, wahrend die andern 8 Besitzungen dieser Kategorie gar keine Pferde unterhalten, da ilire Grundstiicke meist in Pacht gegeben sind. Bei dem II or n vi eh ist es zuerst die Vertheilung, welche bei den einzelnen Classen nach den Arten desselben, d. i. nach Ochsen, Kiihen und Kalbern (unter 3 Jabren) vorkommt. Setzt man die Gesammtzahl der auf jede Classe entfallenden Binder R'leii'h 100, so entfallen hiervori: in Pcrcent 3(> Percent VI bis VII B 27 „ 29 „ 44 Vlil bis IX C 30 „______________________29 ____41 ____ Zusammen 2(> Percent 32 Percent 42 Percent 1) Man ersieht daraus, dass in den ersten drei Classen die Ochsen fiir den Feld- bau nahezu ganz ausser Betracht lallen, und nur vereinzclt oder ausnahmsweise vor- kommen. Mit der dritten Classe beginnend, steigt die verhaltnissmassige Zahl d or Ochsen bis zur acbten Classe und erbalt sicb von der secbsten bis zur acliten Classe auf einer nahezn constanten Holie. In der vierten Classe kommt erst auf jeden zweiten Besitzer ein Ochs, und selbst in der funften ist die Zalil der Grundbesitzer und der erwahnten Zugtbiere fast erst die gleiche, bis in der entsclieidenden secbsten Classe auf jeden Besitzer etvvas mebr als zwei Ochsen entfallen und hiermit die eigentliche Bewirtbscbaftung mit Ochsengespann beginnt. Die verhaltnissmassige Zahl der Kuhe ist boi den kleinen Besitzern iibergross; sie betragt in der ersten Classe 70 und nocb in der vierten Classe 49 Percent der Gesammt-Binderzahl. Oem kleinen Besitzer muss die Kub zur Ernahrung durch ihre Milcli, zurn Geld-ertrage durch das Kalb, als Zugthier und zur Gewinnung des Diingers dienen. Sie ist daher, wenn der Besitzer das Futter fiir sie aufzubringen vermag, das niltzliebste aller Thiere fiir ihn, wenngleich ihre Leistung hei sn vielfacber Verwendung in jeder Beziebung nur ein geringer sein kann. Erst mit der funften Classe tritt die relative Zahl der Kiihe in das normale Verhaltniss und verbleibt in demselben in den nachfolgenden Classen. Die relative Zahl der Kalber kann in den ersten drei Classen nur schvvach vertreten sein, weil der Besitzer, welcher eine Kub hiilt, kamn diese ernShren, noch weniger ein Kalb aufziehen kann, und iiberdiess dasselbe sobald als moglich verkaufen muss, um den Milcbertrag nicht zu sclnvachen. Mit der fiinften Classe tritt diese Zahl in ein normales Verhaltniss, und verbleibt in demselben fast ganz genau in den hoheren Classen. Es kommen in der sechsten und neunten Classe 4 Kalber auf 3 Kiihe und in der siebenten und achten Classe 3 Kalber auf 2 Kiihe, welches Vcrhiiltniss der in diesem Bezirke in Uebung stehenden Art der Viehzucht, nach welcher die 1 jabrigen bis 2jahrigen Kalber in andere Gegenden zur Aufzucbt verkauft werden2), vollkommen entspricht. Der mittlere Besitz unter-sebeidet sicb dabei nur vvenig und zwar zu seinem Gunsten von dem grossen Besitze. Aus der durchschnittlicb auf jeden Besitzer der einzelnen Classen entfallenden Anzahl von Kiihen und Ochsen zeigt sich, dass di(> Kubwirthscbaft bereits in der ') Im Marburgci- Kreise (zu welcliem der Ilczirk Windiscligratz geliort) kommen auf 10(1 Kinder 25 Oehsen, 44 Kiihe und 21 Kiilber; im Gratzer Kreise 20 Ochsen, 49 Kiihe und 29 Kiilber; im ISrucker Kreise i6 Oehsen, 42 Kiihe und 42 Kiilber; in ganz Steiermark 20 Ochsen, 4G Kiihe und 34 Kiilber. “) Doch wcrden aueh von melireren liesitzern ausgew:ichsene Stierkiilbcr angekauft, um sie nach ein- oder zvveijiihrigcr Zueht wieder mit Vortheil zu verkaufen. zvveitcn Classe beginnt, in welclier nahezu eiiie Kuh auf jedeu Besitzer geziihlt vvird. Fast dasselbe Verhaltniss ergibt sich bei den Besitzern von 2 bis 3, von 3 bis 4, von 4 bis 5 Joclien, wobei es aber auch vorkommt, dass einzelne Besitzer von 1 bis 2 Joclien 4 Kuhe und von 2 bis 3 Jochen S Kiihe im Stalle haben. Diess erklart sicli daraus, dass mehrere Besitzer dieser Classen kleine Grundstiicke und Wiesen- oder NVeidenantheile von grosseren Besitzern pachten, urn darauf eine oder inehrere Kiihe zu erlialten. Die Ocbseinvirtliscbaft beginnt erst in der secbsten Classe (von 20 bis 50 Jocli), in welcher Classe jeder Besitzer durchschnittlich 7 Jocli Aecker, 4 Joch Wiesen und 6 Jocli Weiden und ein Ochsengespann aufzu-\veisen hat. Im Ganzen aber konnnen 115 Stiick Binder (Ochscn, Kiihe und Kiilber) auf 1 Joch Ackerland. Es ist dieses Verhajtniss etwas giinstiger als jenes von ganz Steiermark, wo 1 Bind auf 1 Joch cntfiillt, aber weniger gunstig als in den iibrigen Alpenlandern, welche 2 bis 3 Binder auf 1 Jocli Ackerland zahlen. Wenn man den Bindviehstaud mit dem Graslande in den einzelnen Classen ver-gleicht und dabei zur Erlangung gleichformiger Griissen das Weideland nacli Verhaltniss des darauf producirten Heuwertbes auf Wiesenland reducirt, so kimmit von der niedrigsten zur hochsten Classe ein absteigendes Verhaltniss zur Erscheinung. Bei der Vorziigliclikeit der dortigen Weiden konuen vier Joch Weiden einem Joch Wiesen in der Production von Hemverth gleicli gehalten werden. Dieser Vergleichung muss ubrigens lediglich die Zalil der Ochsen und Kiihe zum Grunde gelegl werden, da die Kiilber bei den Grundbesitzern der drei ersten Classen nocli als Siiuglinge zum Verkaufe gelangen, somit bei der Gegentiberstellung zum Graslande ausser Bcchnung bleiben. Unter dieseu Voraussetzungen entfallen in der 1. Classe auf 0-12 Joch Wiesenland 0-4(» Ochsen und Kiihe 11. rt <1-45 rt n 117 99 99 n III. 91 W 0-89 r> 1-18 99 99 99 IV. » n 155 rt 9* 2-34 99 99 99 V. rt r> 3-05 n 3-05 99 rt rt VI. w n 5-61 n 4-72 99 99 99 VII. rt v> 10-68 r> n 6-20 99 99 99 VIII. >’ 23-911 99 10-02 99 rt 99 IX. ♦» r 121-35 M 99 33-60 99 99 99 im Ganzen 7.466-00 Joch Wiesenland S.251'00 Ochsen und Kiihe Man entnimmt daraus, dass in der ersten Classe 4 ervvaclisene Binder, und in der zweiten 3 auf ein Jocli Wiesen!and entfallen; von der dritten bis zur funften Classe stellt sich dieses Verhaltniss auf 1 */3 bis 1 % envachsenes Bind fur 1 Joch VViesenland, in der sechsten (entscheidenden) Classe erreicht es den normalen Stand von 1 ervvachsenem Binde zu 1 Joch VViesenland, \velcher sich in den naeli-folgenden Classen auf s/4, i/2 und erwachsenes Bind fur 1 Joch Wiesenland stellt. Das in den beiden ersten Classen zum Vorschein kommende Missverhiiltniss wird durch die Waldweide und, vvie bereits ervvahnt, durcli Pachtungen kleiner Grundsttieke ausgeglichen, wahrend in den holieren Classen die zunehmende Zalil d er in derAufzucht befindlichen, mn Grasfutter theilnchmendcn Kalbei' hinzutritt, so dass auch in diesen Classen das Verhiiltniss von einem Joch Wiesenland zu einem Stiiek Rimi nahezu erreicht wird, welches smeli im Durchschnitte des ganzen Bezirkes das geltende ist. In Steicrmark cntfallt iibcrhaupt 1 llind auf 2 Joch Grasland. Die Schafzucht wird vorzugs\veise in den holieren Besitzclassen betrieben, wcil boi diesen die Antbeile an dem NVeidelande umfangreicber sind. Es stelit iiber-liaupt die Zalil der gehaltcnen Seliafe fast in allen Classen in genauem Verhaltnisse zu der Grosse des Anlheiles an dem NVeidelande. Diess zeigt sich so\vohl, wenn man die Gesammtlliiche des Weidelandes and die Gesammtzahl der Seliafe auf die einzelnen Besitzclassen verlheilt, als auch wenn man die ant' jedcu Besitzer der einzelnen Classen durchschnittlich entfallende Anzalil von Scbafen dem ihrn zugehori-gen Antbeile am VVeidelande gegeniiberstellt, wie aus folgendcr Zusammenstcllung erhellt: Classen \Veid eland Zalil . iler Sehafe Aufjeden ItcsiUor enlfallt durchsehnittli (in 1’crcentcn der (lCsauuntheil) an Weideland an Zaiil der Seliafe i. 0-00 Joch 0-2 Seliafe tMJO Joch 010 Seliafe m. 01 99 00 0-1 5 „ 0-70 „ m. 0-4 99 0-5 99 <»•37 „ 0-30 IV. M ,, 1-7 0-89 0-91 v. 4-1 99 3-7 99 1 97 „ 1-20 „ VI. 31-04 99 30-4 99 ir 8 4 „ 3-83 VII. 31 -0 99 36-0 „ 14-50 „ 11-10 „ Vlil. 21 -2 99 19-3 99 33.80 „ 20-80 „ IX. !)-5 99 7-3 99 107-50 „ 87-00 umen 100 00 Joeb 1 oo-o Seliafe 0'70 Joeb 4-07 Seliafe Bei der Percentuaivertheilung ergeben sicli fast dieselben Ziflfern sowolil bin-sichtlich des Weidelandes als der Zalil der Seliafe. NVenn in der siebenten Classe die Zalil der Seliafe etwas grosser ist, so verschwindet diese Abweiehung ganzlich, sobald man die hochstcn Classen zusainmenfasst, \vo dami bei dem Weidclande 62 0 Percent und eben so bei der Zalil der Seliafe 020 Percent auf diese drei hochstcn Classen entfallen. Bei der Nachwcisung der auf jeden Besilzer in den ein-zelneu Classen durchschnittlich entfallenden Anzalil von Scbafen bleibt sich der allgemeine lJurcbschnitt von 2 Scbafen auf je 3 Joch Weideland ‘) (mit einigerVer-minderung in der letzten Classe) nahezu gleieli in den einzelnen Classen, \vovon nur die ersten vier Classen, welche jedoch zusammengenommen nur drei Percent der Gesammtzahl der Seliafe aulzuweisen liaben, cine geringfugige Alnveichung bilden, indem sie eine verhaltnissinassig etwas bedeutendere Anzalil von Scbafen halten, die an Bainen, an den VVegen etc. zum Theil ihr Futter finden. In Stoiermark iiborhaupf luiuinif oin Schnf imf 2% Joch Weideland (mit Einsehluss der AIpenweiden). Dass ilie Zalil der Ziegen in den untcrsten Besitzclassen uiiverliiiltnissmassig gross ist, erscheint begreiflich, da die Ziege \venig Futter hedarf, Milcli und Flcisch licfert, und der kleine Besitzer auf die Schonung des Waldes kcinen Bedacht zn nehmen liat. In den hoheren Classen aber ist die Zalil der Ziegen eine ziemlich constante in Vergleichung zu der Gesammtflache des Besitzstandes. Diess zeigt sieli sowolil bei der Vertheilung der Gesammtflache und der Gesammtzahl der Ziegen auf die einzelnen Besitzelassen, als aucli bei der Vergleichung des auf jeden Besitz der einzelnen Classen entfallenden Antheiles an der Gesammtfliiclie und der Zalil der Ziegen. Von der fiinflen bis zur aebten Classe entfiillt auf jede derselben nabezu ein gleiches Pereent der Gesammtflache und der Ziegenzabl, und nur in der neunten Classe \vird das Pereent in der Ziegenzabl um etwas geringer. Nocli genauere Ein-siclit in dieses Verhaltniss gewinnt man, wenn man berechnet, wie viole Ziegen durcbscbnittlicli auf ein Joch eines jeden Besitzers in den einzelnen Classen entfal-len. Es ergibt sieli dabei folgende Zahlenreihe: durcbscbnittlicli kommen bei jedem Besitzer der I. Classe auf ein Jueli 0-48 Ziegen JI. n » 99 013 „ IH. „ 99 99 »9 0-05 99 IV. „ 99 99 0-04 99 V. „ Y> n 99 002 5* VI. „ 99 99 0-02 99 Vil. „ 99 99 0-02 9? Vlil. „ 99 99 99 0 02 99 IX. „ 99 n 0-01 n Die erste Classe \vciset mit ibrer ZifTcr den iibermassigen Gebraucb, oder den Missbraucb, \velcben die Besitzer derselben von der Haltung der Ziegen maclieu, nacli, welcher sieli aucli noch, wenngleich in vermindertem Grade, bei der zweiten Classe erkennen liisst. Von der dritten Classe an nahert sieli die Zalil dem normalen Verbiiltnisse, welcbes in der fiinften Classe erreicbt wird und in der neunten Classe constant bleibt, in vveleber die Biicksicht auf die Schonung des Waldes die Zalil der Ziegen auf ein Minimum herabdruckt. Das Scluvein ist das Hausthier, \velches mil der am wenigst kostspieligen Nahrung den mcisten Nutzen filr eine Maushaltung abvvirft. Es ist dalier aucli im Bezirke von Windischgratz kaum ein Grundbesitzer anzutrefTen, welcher nicht ein oder inebrere Sclnveine in seinem Stalle hielte. Daber kommt es aucli, dass die Zalil der Sclnveine in jeder Besitzclasse (die hoheren ausgenommen) sieli inehr nach der Zalil der in diese Classe gehorenden Besitzer als nacli dem Umfange des auf sie entfallenden Flachenmaasses ricbtet. So steigt die Zalil der auf einen Besitzer einer jeden Classe durehschniltlich entfallenden Zalil der Sclnveine von der ersten bis zur aebten Classe von 2-40 auf 10-5, wiihrend das Fliicbenmaass eines jeden Besitzers dieser beiden Classen durchschnittlich von 0-53 Joch auf 148-88 Joch sieli erhoht; die erstere Zunahme ist cine vier- bis fiinffache, die letztere eine 281fachc. Es rnuss daher die verhaltnissmSssige Anzahl derSchvveine in den einzelnen Classen sich in rasch sinkendcm Vcrhaltnisse vermindern. Dieses Verhaltniss erlangt seinen genauesten Ausdruck, wenn man in jeder einzelnen Besitzclasse das Gesammt-flachenmaass mit der Zalil der zu derselben gehorigen Sehweine vergleicht und daraus ermittelt, wie viele Seliweine auf ein Joch Grund kommen. Darnach entfallen durch-schnittlieh auf ein Joch desGesammtflachenmaasses einer jeden Classe und zwar in der I. Classe..................................4-47 Schweine. II. „ ................................2 40 III. ...................................100 IV. ...................................05J3 V. „ ................................0-33 VI. ..................................0-18 VII 012 VIII. ......................................007 IX. „ ................................005 Es vermindert sich demnach die Zalil der Sclnveine in jeder naclifolgenden Classe auf die Hiilfte oder hoehstens auf z\vei Dritttheile derjenigen der unmittelbar vorhergegangenen. Ein ganz gleiches Ergebniss erhalt man selbstverstiindlich, wenn man das Verhaltniss der Vertheilung der Gesamtnlfliiclie in den einzelnen Besitzclassen demjenigen der Vertheilung der Zahl der Sclnveine in den einzelnen Besitzclassen gegeniiberlialt; die Verhaltnisszahl ist in der ersten Classe das 25fache bei den Sclnveinen (0-13 gegen 3-2), in der z\veiten das 14fache, in der dritten das Ofache, in der vierten das 3fache, in der fiinften das 2fache, in der sechsten das einfache oder gleiche, in der siebenten macht es nur 7/,0, in der acliten 5/io und in der neunten 8/10 des ersteren aus. Unter allen Umstiinden kiimrnt es zur Erscheinung, dass das Schwein dasjenige Hausthier ist, auf welches der kleine Besitzer zunachst angewiesen ist, da es iiberhaupt in den Haushaltungen der land-lichen Bevolkerung eine bedeutende Rolle spielt. Zur schliesslichen Uebersicht wird es dienen, vvenn die Anzahl von Hausthieren der verschiedenen Gattungen, welche in jeder Besitzclasse durchschnittlich auf je ein Joch der Gesammtflache oder was dasselbe ist, welche durchschnittlich auf jedes Joch Grund eines Besitzers in der einzelnen Classe entfiillt, neben einander aufgefiihrt vvird. Es kommen namlich auf jedes Joch der Gesammtflache in der Classe Pferde Ochsen Kuhe Kiilber Schnfe Ziegen Schweine i. 009 011 0-77 0-23 01‘J 0-46 4-47 ii. 0-14 0-15 0-65 0-26 0-46 015 2-46 m. 005 0-05 0-34 012 010 006 100 IV. 0-02 0-08 0-24 0-16 012 005 0-53 v. 0-01 0-08 0-13 0-14 0 09 0-02 0-33 VI. 0-01 006 0-08 011 0-12 002 018 VII. 0-01 005 0 05 007 017 002 012 Vlil. 0-00 0-04 0-03 0-05 0-14 002 007 XI. 0-00 0-01 0-02 0-02 0-07 001 005 Diese Uebersicht zeigt, dass die Verwendung der Pferde tur die Landvvirth-schaft nahezu verschwindet, und jene des Rindvielies im Vorliiiltnisse z ur Gesamint-flache in dem Maasse abnimmt, als die Waldantheile der einzelnen Resitzungen grijsser werden. Fasst man die Oclisen, Kube und Kalbei* zusammen, so entfallen in der Abstufung von der niedrigsten bis zur boclisten Classe 1-11, 10(>, 051, 0-48, 03!), 025, 017, 0-12 und OOK Rinder aufjedes Joeli des Gesammt-besitzes. Die Zalil der Schafe vvird (mit einer auf besonderen Umstiinden beruhen-den Ausnahme in der zweiten Classe) ') in den hoheren Classen zufolge der bedeu-tenden Weideantbeile grOsser, insbesondere in der siebenteii und achten Classe. Dass die Zalil der Ziegen und der Sclnveine sieli melir nacb der Zalil der Hauslial-lungen und nur in z\veiter Linie nach jener des Gesanimtfliielienmaasses riclite, ist bereits bemerkt worden. Es tritt aber aus der obigen Gegenuberstellung nocli deutlicher die iiberwiegende Wichtigkeit der Schweinezucht fiir den kleinen Resilz hervor, da in den untersten Classen die auf je ein Jocli entfallendeZahl der Sclnveine grijsser ist, als jene aller iibrigen Haustbiergattungen zusammengenommen. ') Die in diese Classe fallenden Schafe kommen fasl durchaus (43 von 54) auf die Gemeinde Miessling, \vo fiinf Uesitzer der zvveiten Classe 43 Seliafe lialten, weleh(; in den dortigen Wiildern und zum Tlieil auf gepachteten Grundstucken ilire Nalirung finden. Landwirthschaftliche Production. I)ic Naclnveisung dcr land\virthscbaftlichcn Production gehbrt zwar nicht unmittelbar zu der Statistik der Vertlieilung dcs Grundeigentliums; cs konnen abcr daraus Folgerungen gezogcn werden, welche in nahem Zusammcnhange mit dieser Vertbeiiung stehen. Dcsshalb wird liier dieselbo als Anhang jener Statistik beigefiigt, und zwar auf Grundlage der Ergebnisse der letzten drči Jahre 1857—1859, dcren Durcbschnittszahlen liier zur Nacliweisung gelangen. Nacli dcin fiir diese Jabro ausgevviesenen Ertrage ergab sich durcliscbnittlicb fiir das Jalir: Getreide: Hackfriicbte: Oelfriiclrte: Ackerprotlucte Preis Weizen 8.493 Metzon Z11 4 11. 82 kr. Korn . . 10.902 „ >1 3 „ 35 „ Gerste . . 3.174 „ 2 „ 77 „ 11 afer , . 9.170 „ »5 2 „ 04 „ Mais . . . 3.143 „ 5» »1 ■■ 51 „ Mii se . . 1.042 „ >9 3 „ 13 „ Ileidekorn 0.128 „ 99 2 „ 58 „ 42.052 Melzen. Fisolen . . 305 Metzen ZU ’ 3 11. 81 ki- Bobneti . . 93 „ j? ti „ 40 „ Erbsen . . 110 „ n 3 „ 90 „ Linsen . . 0 „ 99 3 „ 53 „ 577 Metzen. Erdiipfel . 10.250 Metzen Zli 1 11. 22 kr Riiben . . 13.717 „ 99 » 31 „ Kraut . . 1.585 Scbilling ■ >9 2 „ 45 „ Flachs . . 815 Centner 99 17 „ 35 „ Hanf . . . 41 „ 25 „ 31 „ Leinsamen 390 Centner ZU 4 11. 87 kr Leinol . 22 „ 99 22 „ 45 „ Riibsarnen 08 „ 99 10 „ 90 „ VVerlh 480 Centner. 40.930 11. 20 kr. 36.521 „ 70 M 8.791 „ 98 n 18.700 „ 80 11.031 „ 93 n 0.124 „ 00 99 15.810 „ 24 n 137.923 11. 57 kr. 1.390 11. 05 kr. 321 „ 78 99 429 „ — 99 31 „ 77 99 2.173 11. 20 kr. 19.825 11. — kr. 4.252 „ 58 99 3.883 „ 25 n 14.140 „ 25 99 1.037 „ 71 99 43.138 11. 79 kr. 1.899 11. 30 kr. 493 „ 90 99 m; 40 99 2.507 11. 00 kr. Ackerproclucte Preis Worth Gartenfriiclite: Wein . . 4 Eimer zu 3 fl. 74 kr. 14 fl. 96 kr. Obst . . . 2.311 Metzen „—„71 „ ’l.040 „81 „ 1.65!) fl. 77 kr. Wiesenertrag: Heu . . 33.300 Centner zu 1 11. 52 kr. 50.752 „ 80 „ Waldproducte: Hartes IIolz 763 Klafter „ 3 „ 98 „ 3.036 11. 74 kr. Weiches „ 9.327 „ „ 2 „ 60 „ 24.250 „ 20 „ Koli len . . 6.243 Metzen „ — „ 84 „ 5.244 „ 12 „ 10-°;: ^ ! 32.531 n. 06 k, 6.243 Metzen ) Ueb orsicht. Getreide.....................................137.923 fl. 57 kr. HiilsenfrOchte.................................... 2.173 „ 20 „ Ilaekfriiclite................................... 43.138 „ 79 „ Oelfriiclite...................................... 2.567 „ 60 „ Stroh ......................................... 46.659’ „ 60 „ Gartenfriiclite................................... 1.655 „ 77 „ Wiesenertrag..................................... 50.752 „ 80 „ Wal(l[irodnete................................... 32.531 „ 06 „ 317.402 II. 39 kr. Ilierzu kormneii nocli die aiiimaliscben 1’roduete, niirnlicb: Honig......................68 Ctr. zu 24 fl. 33 kr. 1.654 II. 44 kr. Waclis.....................23 „ „ 59 „81 „ 1.375 „ 63 .. Hutter................... 327 „ „ 37 „ 12 „ 12.138 „ 24 Kiise...................... 6 „ „ 4 „ 61 ,. 27 ,, 66 „ Scliaf\volle .... 69 „ „ 55 „ 68 ,. 3.841 „ 92 ,. 19.037 fl. 89 kr. Mit llinzureehiiung der vegelabilischen 1’roducte im Wertbe von...................................................... 317.402 „ 39 „ 33(i.440 II. 28 kr. Von dem Hobertrage des Bodens mit 317.402 II. 39 kr. inuss ein gutes Dritt-tlieil (im Gebirge auch rnebr) auf Culturkosten abgereehnet werden, so wie ein ferneres Seclisttheil in Abzug gebraclit wird, mn die Transportkosten vom Erzeu-gnngs- znm Verkaufs-Orte zu bestreiten, \velcbe Kosten namentlieb beim Brennbolze inelir als die Halfte des ausgewiesenen Werthes in Anspruch nebmen. Sonach \viir-den von der obigen Summe nocli 158.701 11. 20 kr. eriibrigen, we!cher Betrag fast genau mit dem \virkliclien Beinertrage iibereinstimmt, wenn man, der Erfabrung zufolge, den letzteren um 75 Pereent bober als den katastrabnassigen Beinertrag (im VerbUltnisse von 7 zu 4) anscblagt. Eine eindringlicbere Vergleiebung zu dem jeder Culturgattung gewidmeten Fliicheiunaasse liisst aber erkennen, dass die obigen ZilTern zu niedrig ersebeinen* l)enfi es bediirfen die oljen micbgewie.senen 42.052 Metzen Getreidefriicbte unge-falir 3.200 Jocli Ackergrund. Wenn man nun von (len 7.783 Jocli Ackergrund des Bezirkes ein Sčchstthcil fur Futterbauten und (die selten vorkommende) Brache abrecbnet, so eriibrigen (5.4X0 Jocli, voii welclien wieder ein Fiinfttlieil fur Hack-friicbte, Lein und Hanf in Abzug gebracht werden kanu, wonacb 5.181) Jocli fur die Getreidecultur verbleiben. Wenn man nun zu der ausgewiesenen Fliiclie von 3.200 .locb die Halfte hinzuschlagt, so konimt man der eriibrigten Flache von 5.189 Jocli ziendicb nalie. Es diirften daher von der wirklichen Production mir zwei Dritttheile nachgevviesen sein, ein Verlialtniss, welehes aucli so ziemlich auf die iibrigen Erzeugnisse ausgedehnt werden kann. lJas Slrob stebt in der Nachweisung im richtigen Verbaltnisse zu den Kornerfriichten, es wird dessen Menge ebenfalls um die Halfte zu erboben sein. Bei dem Heu wird die Erbohung noeb weiter geben, da die 5.270 Jocli Wiesen (ganz abgeseben von den Weiden) doch jedenfalls 89.000 Ctr. Heu geben, wenngleieb darunter troekene Bergwiesen in niebt geringem Verhiiltnisse vorkommen. Das Holz diirfte fur jenen Theil, weleber in den Verkebr kommt*, vollstiindig nacligewiesen sein; es wird aber dabei jener iibervviegende Antheil fehlen, welcben der Bauer in der eigenen Wirtbscbat't verbraucbte, welcbes niebt einmal, da es meist aus Abfallen, Astbolz ete. besteht, nacb der Klafter gemessen wird. Dass iibrigens die Annabme, wornacb die ausgewiesene Menge der Kornerfriiehte um die Halfte erhobt werdeu kann, aucli mit den obwaltenden Hevolkerungsverbaltriissen sebr gut iibereinstimmt, gebt aus naebfolgender Zusam-menstellung bervor. Wenn man von den naebgewiesenen 43.000 Metzen Korner-fnicbten 9.000 Metzen Hafer in Abzug bringt, so bleiben 34.000 Metzen Brot-friicbte, zu \velcben der Ertrag von Hackfriichten, dem Aequivalente von dem fiinften Tlieile dieser Summe gleicb, hinzuzuscblagen ist. Diese bieraus erhaltene Summe von 40.000 Metzen Brotfrtichte, mit der Halfte vermcbrt, macht 60.000 Metzen, was auf den Kopf der Bevolkerung 4a/3 M(!tzen gibi. Uiess ist aber fur Oesterreich die gewobnliche durehsebnittlicbe Annahme, welche auch fiir Windisch-gratzgilt, nachdem, wie bereits erwahnt, dieser Bezirk kaum seine eigene Production an Brotfriicbten deckt, und den n orb der durchsehnittliche Bedarf fiir den Kopf mit 5 Metzen angenommen werden kann, um so mehr als auch ein niebt ganz unbetrachtlicber Theil der Kornerfriiehte — von Hafer abgeseben — zum Viehfutter verwendet wivd. Wenn man aber die Production um die Halfte erhoht, so steigt auch der nacli-gewiesene Geldvvertb von 317.402 tl. 39 kr. um die Halfte, namlich auf 476.104 tl., wodurch das Verlialtniss zu dem angegebenen Katastral-Beinertrage verriickt zu werden sebeint. Es stellt sich aber auch hier das richtige Verlialtniss heraus, wenn man die obiger Berecbnung zum Grunde gelegten Preise auf ihr wabres Maass zuriiek-fiibrt. Die gedacbten Preise entsprechen allerdings der Wirklicbkeit, sie finden aber ihre An\vendung niebt auf den gesammten Ertrag, sondern mir auf jenen Theil desselben, welcber in den Verkehr gelangt ist. Denn es wird Niemand bebaupten wollen, dass das Getreide, welches der Bauer in seiner Wirthschaft selbst verzehrt, mit demselben Preise berechnet werden miisse, als jene Menge, die er davon in der Stadt verkauft (selbst wenn man die Transportkosten davon in Abzug gebracht hat). Da nun aber in diesem Bezirke fast der ganze Ertrag an Kornerfriichten von den Producenten consumirt \vird (was auch von den meisten iibrigen Bodenproducten gilt) so wurden mit einer solclien Veranschlagung die Bewirthscbaftungskosten viel zu lioeb in Rechnung gebracht. Zum Bc\veise, \vie die bier angenommenen Preise von jenen abvveichen, welche durcbschnittlieh behufs ahnlicher Berechnung der Bodenproducte als fur ganz Oester-reicb geltend angenommen werdcn kiinne *), mogen dieselben bier neben einander geste!It vverden. VVindischgratz Oesterreich Weizen . . . der Metzen 4 fl. 82 kr. 3 tl. 50 kr., folglich mehr um 1 fl. 32 kr. Roggen . . • 99 n 3 „ 35 n 2 „ 72 99 99 99 99 — 99 63 99 Gerste . . • n vt 2 „ 77 „ 1 „ 75 99 99 99 1 99 2 99 Hafer ... • n r> 2 „ 4 „ 1 „ 13 99 99 99 99 — 99 91 99 Hirse . . . n 3 „ 73 „ 2 B 10 99 99 99 99 1 99 63 99 Buchweizen • 99 V) 2 „ 58 „ 2 * 10 99 99 *9 99 — 99 48 99 Hiilsenfrilcbte • v v> 3 „ 80 „ 3 n 15 99 99 99 , 99 — 99 65 99 Kartoffeln . • 99 rt 1 „ 22 „ - „ 42 99 99 99 99 — 99 80 99 Mais . . . • 99 99 3 n 51 „ 1 „ 93 99 99 99 99 1 99 58 99 Riiben . . • n 99 n 31 „ — „ 26 99 99 39 99 — 99 5 99 Lein . . . • n 99 17 „ 35 „ 21 „ - 99 99 99 3 99 65 99 llanf . . . • « „ 25 „31 „ 21 „ — 99 99 99 99 4 99 31 99 Leinsamen . • w 99 4 „ 87 „ 4 „ 41 39 99 99 99 — 99 46 99 Repssamen . • w „ 10 „ 90 „ 5 „ 87 99 99 99 99 5 99 3 99 Stroh . . . • 99 - „ 78 „ -» 26 99 99 99 99 — . 52 99 Heu . . . Vi 9' 1 „ 82 „ - » 88 99 99 99 99 — 99 64 99 Wenn man obige Artikel nacb den angefuhrten allgemeinen osterreichischen Durcbselinittspreisen berecbnet, so ergeben die in dem Bezirksausweise enthaltenen Mengen mit Einscbluss des Holzes urul der Koblen, dann desObstes nnd VVeines, fur welche Artikel dieBezirkspreise beibehalten werden, dieSumme von 213.184 tl. 90 kr. Erhoht man aber diese Mengen, wie es erforderlich ist, um die Halfte, so ergibt sich auch einc um 106.592 11. 45 kr. hohere Wertbsumme, namlich jene von 319.777 11. 35 kr. Wenn man nun von dieser Summe ein Dritttbeil fiir die Cultur-kosten und ein Sechsttheil fiir die Transport- und sonstigeu Zufuhrkosten mit 159.88911. in Abrechnung bringt, so eriibrigt ebenso viel, namlich 159.888 fl. 35kr„ fiir den Beinertrag der Production. Der katastralmassige Reinertrag betriigt aber 86.860 tl. und der nach dem Verhaltniss von 4 zu 7 berechnete wirkliche Reinertrag 152.005 11., welcher nur um 7.883 tl. geringerist, als der aus der obigen Com-bination sich darstellende Reinertrag. Es kann aber mit voller Berechtigung ange- ') S. Oesterreichs Nengestaltiing von Karl Frciherrn v. Czoernig, Stuttgart bei Cotta, 18!!8. S. K.Hi> n. tr. Statist. Mittheil. IX. Jahrgang. I. Heft. 5 nornmeu vverden, dass bei der gebirgigen BeschalTenlieit des Terrains und dem dadurch erscliwerlen Anbau die Culturkosten die angeaomrnene Quote von einem Dritttheile ') ubersteigen, und sornjt ware die Richtigkeit der obigen Annahme voll-standig nachgevviesen. Dieses Ergebniss zeigt sich auch, wenn man den durchscbnittlichen Roliertrag berechnet, weleher fiii* ein Jocli Acker mit 22 (1., fiir ein Joch Wiesen mit IS fl., fiir ein Jocli Garten mit 20 fl., fiir ein Joeh VVeide mit 2 11. uad fiir ein Joch VVald ebenfalls mit 2 fl. anzunehmen ist. Demnach ertrageu: 7.783 Joch Acker zn 22 fl...................... 171.226 fl. o.270 „ Wiesen „ 15 „........................ 79.050 „ 745 „ Garten „ 20 ,........................ 14.900 „ 8.785 „ Weiden „ 2 ................ 17.570 „ 23.924 „ Wald „ 2 „........................ 47.848 „ 330.594 tl. \velcher Ertrag mit dem oben nachgevviesenen von 319.777 fl. nahezu ubereinstimmt. Wird dieser Ertrag auf die einzelnen Besitzclassen vertheilt, so ergilit sich ,sowohl fiir die GesamrntHiiche der einzelnen Classen als durchschnittlich fiir jeden Besitzer in den verschiedenen Classen naehstehender Rohertrag: .. ^ , Fur die einzelnen Besitzer Fur d.e Gesarapitflache durchschnittlich I. Classe.................... 710 fl. 7-2 fl. II. „ .............. J.590 „ 20-1 „ III. „ .............. 4.60U „ 451 „ IV. „ .............. 8.776 „ 79-8 „ V. .......................... 27.773 „ 153-4 „ VI. „ .............. 128.320 „ 269-5 „ VII. „ .................89.191 „ 462-3 „ VIII. „ ..............4G.705 „ 849-2 „ IX. , ............... 22.923 „______________4.584-6 „ I.—V. Classe A................... 43.455 fl. 76-1 fl. VI. VJl. „ B..................217.551 „ 325-2 „ Vlil. IX. „ C.................. 69.628 „ 1.160-5 „ Es ergibt sich auch aus dieser Nachweisung, wenn man sie dem Resultate der katastermassigen Berechnung gegeniiberhalt, dass der kleine Besitzer um Einiges im Vortheil ist, welcher Vortheil ubrigens bei dem grosseren Grjjndbesitzer durch die Betreibung der Viehzucht ausgeglichen werden kann. *) Der Kataster niinint den Culturaufvvand bei Aeckern mit 5K, bei Wiesen mit ‘20 bis 25 Percent des Rohertrages an; bei VVSldern ist er geringer, was jedoeh nur dann richtig ist, wi‘iin die Holzpreise eine gewisse Hohe erreicht haben. Wenn man nebst den Culturkosten die Steuern und oftentlicbcn Lasten von dem Rohertrage in Abiug bringt, so muss dieser Abzug mindestens zwci Dritttheile betragen. Bei der Vcrgleicliung mit dem Katastral-Reinertragc, bei wek'beni dic Steuern und sonstige oftentlielie Lasten obenfalls nocb nicht in Abzug gebraebt wor-den sind, kornint aber dieser Umstand nicht in Belraclit. S. Oesterreicb’s Neugestaltung, S. 853. Der Rohertrag der Viehzuclit wurde oben Seite 29 und 30 nadi den fur Steier-mark angenominenen Wertbsansatzen (nacli Abrechnung des Dflngers) angeschlagen, und zwar: Bei der Rindriehzucht ‘) mit................... 282.256 (1. „ „ Sdiafzuebt „...................... 9.437 „ „ „ Ziegenzudit „...................... 1.020 „ „ „ Schweinezucht ..................... 43.982 „ Zusammen.....................336.695 fl. Von diesem Rohertrage ist aber vor Allem der Werth des Futters in Abzug zu bringen, welcher sclion bei dem Rohertrage der VViesen und Weiden einbezogen worden ist. Wenn man hiervon noeh die Kosten der Viehwartung und der Erhaltung der Stallungen, ferner die Verzinsung und Amortisation des auf den Viehstand ver-vvandten Capitals abrecbnet, so verbleibt eine massige Summe, welche nahezu den reinen Geldertrag der landwirthschaftlichen Bevolkerung, namentlicb der mittleren Resitzclassen darstellt. Es verdient iibrigens hierBei nocli der Ertrag der hier, namentlich am Baehergebirge betriebenen Bienenzucht, in Honig und Wncbs be-stebend, mit ungefaiir 6.000 fl. Erwabnung. *) Bei dieser Vonverlhung wurde jcdoch der NVertli eines Eimers oder 40 Mnss Mileh von 4 fl. auf 2 11. herabgesetzt, welcher Werf h dein Pi-eise der 7.11111 Verknufc golangenden Huller entspricht, und einige sindere l’reise um ctwns ermSssigt. S* Werth des Grundbesitzes und des Viehstandes. Wenn es schou iiberhaupt niclit leicht ist, fur cinca ausgedehnteren Land-strich die durchschnittlichen Preise des Grundes und Bodens nach deii verschiedenen Culturgattungen festzustellen, so \vird diese Schvvierigkeit in einem Gebirgsdistricte noch bedeutend grosaer, weil neben den fruchtbaren, guter Strassenverbindung sicli erfreuenden Thalgriinden die Hugelgeliinde und das Bergland init sebi' schvvacher Communication und kostspieliger Cultur vorkomrnen und dabei der relative Umfang des in eine jede dieser Kategorien fallenden Flachenmaasses in Betracht zu zielien ist. Nacli einer eindringlicben, auf Grundlage der in der neuesten Zeit abgeschlos-senen Verkaufe berulienden Erhebung liisst sieh im Bezirke VVindischgratz der Wertb eines Joches Ackerlandes mit 100 tl. jener eines Joelies Wiesenlandes und Garten-landes ebenfalls mit 100 tl., eines Joelies Wcide mit 30 (1. und eines Joches VValdes mit 25 tl. veranschlagen. Dieser Preis ist nahezu gcnau maassgebend fur das Iliigel-land; in der Ebene und im Thale betriigt er dasDoppelte, auf den Bergen die Halfte der oben genannten Ansatze. Wird auf Grundlage dieser Ansiitze der Wertb des Grundes und Bodens im gesammten Bezirke bereebnet, so ergibt sicli fur Im Gesammtdurchschnitte entfallt auf ein Jocb Grund der Wertb von 48 tl., welcher Dufehschnitt sich in dem Hiigellande aucli wirklich ergibt. Der Werth des Viehstandes ist leichter zu veranschlagen, da er weniger Ver-schiedenheiten untcrliegt. Der Werth eines Pfcrdes kaun hochstens auf 120 tl. angenommen vverden, wornach die 279 Pferde des Bezirkes cinen solchen von 33.480 tl. reprasentiren. Beziiglich des Bindviehes konnen die fiir ganz Steiermark angenommenenDureh-schnittswerthe von 50 fl. fiir eine Kub, von 60 fl. fiir einen Ochsen und von 20 tl. fur ein Kalb aucli hier insoferne als geltend angenommen vverden, als der Wertli eines Ochsen auf 80 fl. erhoht wird. Es ergibt sich dabei ein Wertb 7.783 Jocli Aecker der Werlh von . . 778.300 fl. 527.000 „ 74.500 3, 263.550 „ 598.100 „ 5.270 „ Wiesen 745 „ Garten 8.785 „ Weideland „ „ „ 23.924 „ Wiilder Zusammen 2,241.450 tl. fiir 2.345 Ochsen von.............................. 187.600 fl. „ 2.906 Kuhe ................................... 145.300 „ „ 3.728 Kalber.................................... 74.560 „ Zusainmen mit*. 407.460 fl. Hiezu der VVerlli der Schafe a 4 II. macht fiir 5.945 Stiick.......................... 23.780 fl. fiir 1.019 Ziegen a 8 fl............................... 8.152,, „ 7.481 Sclnvcine a 15 fl.......................112.215 „ und fiir 279 Pferde wie oben.......................... 33.480 „ Werth des gesammten Viehstandes . 585.087 fl. Um das volle land\virthschaftliehe Capital zu erhalteri ist os nocli erforderlich, den Werth der Wirtbschaftsgebaude, welclie man mit eiuer Seehsttheil des \Verthes des Aekerlandes veranschlagen kann, mit 129.720 fl., und jenen des Iandwirtlischaft-lichen Geriitlis mit dem zwanzigsten Theile des Werthes des Aekerlandes, d. i. mit 38.915 <1. hinzuzufiigen. Es ergibt sicli demnacli fiir den Wertli des Grundes und Bodens, des Nutzviehes, der Gebiiude und der Gerathe ein Wertli von 2,995.172 11. oder in runder Summe von 3 Millionen Gulden, welehe das landwirthscbaftliche Capital des Bezirkes von Windiscligratz reprSsentirt. Es wird nicht ohne Interesse sein, die Vertheilung dieses Capitals, und z\var abgesondert nach den einzelnen Theilen, aus dem es besteht, fiir die einzelnen Besitzclassen nachzuweiseu. Demnacli entfallen in der Iiodenwerlh Nutzvieh Gcbiiuilc Gerathe Ziisamineu G u 1 il e n 1. CI asse 3.886 7.157 300 30 11.373 11. r> 8.905 12.352 717 215 22.189 111. 51 25.350 14.084 2.233 670 42.337 IV. 55 51.569 31.584 4.015 1.265 88.433 v. 55 167.513 59.463 12.661 3.798 243.435 VI. >1 817.411 232.529 55.171 16.541 1,121.652 VII. 55 610.302 144.283 35.096 10.538 800.219 VIII. 91 350.082 63.155 15.103 4.531 432.871 IX. n 206.432 20.480 4.424 1.327 232.663 I bis V A 257.223 124.640 19.926 5.978 407.767 VI bis VII B 1,427.713 476.812 90.267 27.079 1,921.871 VIII bis IX C 556.514 83.635 19.527 5.858 665.534 Zusammeu . 2,241.450 585.087 129.720 38.915 2,995.172 Wenn man in gleicher Weise den Werth des auf jeden Besitzer in den ver-schiedenen Hesitzclassen entfallenden landvvirtbscbaftlichen Capitals berechnet, so ergeben sicli nacbstehende Wertbzablen: Bodenvverth Nut/.vieh Gebiiude Geriithe Zusnmmen I. Classe 39-2 72-3 30 0-9 114-9 II. M 112-7 156-3 9-0 2-7 280-8 III. 248-S 1381 22-0 6-5 4151 IV. 468-8 287-1 36-5 11-5 803-9 V. n 923-4 328-5 69-8 21-0 1.344-9 VI. n 1.717-2 488-5 113-8 34-8 2.356-4 VII. n 3.162-0 747-6 181-8 54-5 4.146-0 VIII. n 6.365-0 1.1480 274-6 82-4 7.870-4 IX. 41.286-4 4.096-0 GO QC C7C o 265-4 46.532-6 ] bis V A 41)00 218-3 34-9 10-5 714-1 VI bis VII Ii 2.134-1 712-7 134-9 40-4 2.872-7 VIII bis IX C 9.275-2 1.393-9 325-4 97-6 11.092-2 Diese Bewerthung des Boderis ist f(ir die unteren Classen eine ctwas giinstigere, fiir die hoheren ungiinstiger, weil die klcincn Besitzungen hiiufiger im Tliale vor-kommen, wo die Grfinde theurer sind, die griisseren Besitzungen, meijt aus Wald bestehend, aber der Mehrzahl nach der Gebirgsgegend angehoren, in welcher die Griinde einen weit gei-ingeren Werth und Preis hahen. Dadureh \viirde sicli aueli das Verhaltniss des Werthes zum Nutzvieh andern. Nach dem oben ausgewiesenen Werthe. des Bodens und des Nulzviehes betragt der Bodemvertb in der ersten Classe die Hiilfte, in der zweiten zwei Dritttheile, in der dritten und vierten das Doppelte, in der funften das Dreifache, in der sechsten das Vierfaebe, in der siebenten das Fiinffache, in der achten das Sechsfaebe, in der neunlen das Zehnfache des Wer-thes des Nntzviebes. Ein weiterer Grund, wesshalb das gesammte landvvirthschaft-licbe Capital boi der unteren Classe grosser ist, als es nacb der obigen Zusammen-stellung den Anschein bat, liegt darin, dass das Verhaltniss des VVerthes der Gebaudc mit dem Sechstthcile des Werthes des Ackergrundes zwar sebon im Allge-meinen und selbst bei mittleren und grossen Wirtbscbaften sehr niedrig gehalten ist, bei dem kleinen Besitzer aber, welcher sicb in seinen VVohnungsverhaltnissen nieht wesentlieb von dem mittleren Besitzer unterscheidet und endlich docli ein Hauschen sammt Stali sein Eigen nennt, Um ein bedeutendes zu gering ersebeint. Es erstreekt sich diese Abweichung auf die vier ersten Classen. Andererseits aber ist nicht in Abrede zu stellen, dass der durchschnittliche Werth eines Jocbes Grund selbst bei gleicher Lage in den unteren Classen nambaft bober ersebeint, als in den oberen Classen, und zwar aus der Ursache, weil der kleine Besitz dem grossern Tbeile nacb aus Aecker und Wiescn, der griissere aber aus Weiden und Wald bestebt. Berechnet man, wie hocli sicb durchschnittlich der Wertb eines Joches in den einzelnen Classen stellt, so ergeben sicb von der untersten bis zur bocbsten Classe gereibt, folgende Abstufungen, namlich: 78, 78%, 76, 62»^, 611/«, Siya, 491/a, 42%, 34 fl. Aus gleicbem Grunde befolgt aueb die Abstufung des auf je ein Joch in den einzelnen Besitzclassen entfallenden NVerthes an Nutzvieh einen ahnlichen, nur weit rascheren Gang, indem sich dieser Werth in den ervviihnten Classen von der niedrigsten zur lioehsten gereilit, auf 142, 100, 46, 18, 20, I31/a, 11, 7 und 3 11. fiir das ,locli stellte. Den Hauptantheil daran nimmt die Sclnveinezucht, indein der Werth der Sch\vcine in der ersten Classe die Halfte des Gesammt\verthes des auf diese Classen entfallenden Nutzviehes ausmacht; dieser Antlieil sinkt in der zvveiten und dritten Classe auf ein Dritttheil, in der vierten und funften Classe auf ein Vierttheil, in der seehsten auf ein Fiinfttheil, in der siebenten auf ein Sechsttheil, in der achten auf ein Siebenttheil, und steigt erst in der neunten vvieder auf ein Fiinfttheil des Gesammtwerthes des auf die bezijgliche Classe entfallenden Nutzviehes. Bemerkenswerth ist sobin auch der grosse Untersehied in dem Werthverhalt-nisse der verscbiedenen Gattungen des Nutzviehes, vvelches durchschnittlich auf einen Besitzer in den einzelnen Classen entfallt. Wenn man die erste mit der aebten Classe vergleicht (da die neunte nur aus wenigen Besitzern besteht), so ergibt sicli, dass auf einen Besitzer der achten Classe bei den Pferden das lOfache, bei den Ochsen das 67fache, bei den Kiihen das 111/afaehe, bei den Kalbern das 60fache, bei den Schafen das 208fache, bei den Ziegen das 10f/afache, bei den Scbweinen gar nur das 4facbe, und im ganzen Viehstande das 20fache des Werthes kbmmt, \velchen ein Besitzer der ersten Classe aufzmveisen hat. Bei dem Bodcnwerthe entfallt auf einen Besitzer der achten Classe das I63fache und bei der BodenfKlehe, in Jochen ausgedriickt, das 2981'ache des einem Besitzer der ersten Classe zukommenden Aus-maasses. Ein weiteres Eingehen wiirde diese Verschiedenheiten noch mehr heraus-stellen, durfte aber bei der BeschrSnktheit der Grundlage dieser Nachweisungen von keinem hinreichenden Belange sein, um den Schluss vorliegender Darstellung noch weiter hinauszuschieben. Schlussiibersicht. Am Schlusse der' vorliegenden Darstellung mijge nocli die Beziehung naeh-gewiesen werden, in vvelcher dieselbe zu den vom statistischen Congresse in dieser Hinsicht festgestellten Gesichtspuncteii stelit. Es sind deren seehs, welche liier ange-fiihrt vverden, um bei jedem Dasjenige zu bemerken, was hieriiber in der gcgen-wiirtigen Darstellung vorkommt. 1. Gesammtzahl der Grundeigenthiimer mit der Unterscheidung z\vischen Eigenthiimern von Hiiuserh, zwischen denen der Grundsliicke als Zugehor von Hauserri, und solchen, die Grundstiicke oline Hans besitzen. Die Zalil der Grundeigenthiimer betiiigt im Bezirke von Windisebgi'atz den Naehvveisungen des Katasters zufolge 1.300, die Zalil der Grundbesitzungen aber 1.815, wovon 1.369 auf die behausten Besitzungen und 446 auf die unbehausten Besitzungen kommen. Diese Naehweisung stimrnt mit deni Ergebnisse der letzten im Jahre 1887 stattgehabten Volkszahlung nahezu (iberein. Gemiiss derselben befanden sicli im Bezirke 1.306 Grundbesitzer nebst 46 llaus- und Bentenbesilzern, die nicht zugleicb Grundbesitzer waren. Der gcringe Unterschied ftillt zum Theile auf die verschiedenc Periode der Naclnveisung (1857 und 1889), zum Theile bat er seinen Grund darin, dass bei der Volkszahlung sammtliche Theilnehmer an einem gemeinschaftlichen Besitze als Grundbesitzer aufgefiihrt sind, wiihrend der Grund-besitz im Kataster als ein einziges Objeet vorkommt. Die ervvahnten 1.369 behauslen Grundbesitzungen reprasentiren eben so viele Eigentliumer von Hausern und Wirth-schaften mit dem Unterschiede, dass mancher Eigenthiimer zwei oder mehrere behauste Besitzungen hat; hieraus erkliirt sicli die DilTerenz zwischen 1.300 Besitzern und 1.369 behausten Grundstiicken. Bei der Volkszahlung wurden 2.090 Wohnhauser aufgefiihrt. Nacli Abschlag der erwahnten 1.369 Wirthschaftshauser eruhrigen 721 HSuser, welehe auf den Wirthschaftsgriinden zur Unterhringung der standigen oder zeitliehen Hilfsarbeiter erbaut sind. Als Eigenthiimer von Grundstiicken ohne Hans konnen die Eigentliumer der unbehausten Besitzungen gelten. Denn obgleich der Begrilf einer unbehausten Besitzung ein etwas weiterer ist, so kann ein solcher doeli als eine Besitzung gelten, worauf uberhaupt kein llaus stelit. Diess ist dadurch leicht nachzuvveisen, dass auf diesen Besitzungen fast ohne Ausnahme iiberhaupt keine Bau-Area erscheint, darum aucli, mindestens bei der Errichtung des Katasters, kein Haus sich darauf befinden konnte. Die unbehausten Besitzungen gehoren aber fast sammtlich den Eigenthiimern der behausten Besitzungen, da nur vier als Eigen- tli Um er soleher Besitzungen erscheinende physisclie Personen im Bezirke \vohnen, denen niclit zugleich eine beliauste Besitzung eigenthiimlich zugeliorte. Eigenthiimer, welche lediglich Grundstiicke als Zugehor von Hausern besassen, kommen im Bezirke niclit vor, wenn man niclit dafiii1 die eben erwiibnten vier Eigenthiimer unbehauster Grundstiicke gelten lassen will. Sollen aber darunter jene Besitzungen verstanden \verden, die als Zugehor von anderen mit einem Hause versehenen Besitzungen die-nen, so fallt darunter die Zahl sammtlicher unbehausten Besitzungen eben mit Aus-nahme der gedachten vier Eigenthiimer und der 25 sonst noch auf S. 35 envahnten. Die Zahl der Parzellen der behausten Grundbesitzungen belauft sich auf 30.562 jene der Parzellen der unbehausten Grundbesitzungen auf......................... 1.519 Zusammen.................. 32.081 2. Die gesammte Oberflache des Landes, mit Ausscheidung des zur Cultur geeigneten und des fiir die Cultur niclit bestimmten Bodens. Der wirklich der Cultur unterzogene Boden, aus Aeckern, Wiesen, Garten, Weiden und Wald bestehend, betragt.....................40.507-2 Joch Die Bau-Area, \velche zwar niclit cultivirt ist, aber docli ein wesent- liches Zugehor der cultivirten Griinde bildet, rnacht aus.............. 265 8 „ und der unproductive Boden, zum grosseren Theile aus Strassen, Flussen, Kirchen, Friedhiifen und zum kleineren Theile aus Siimpfen, Felsen und Gerolle bestehend, umfasst............................... 993 „ Zusammen . . . 47.7ti(J Joch. 3. Die zvveifache Eintheilung der Grundstucke naeh ihrer Grosse und Steuer-belastung. Die Eintheilung naeh der Grosse ist ausfiihrlich in der Darstellung enthalten. Jene naeh der Steuerbelastung war auszufiihren niclit erforderlich, weil sie durch die ud 4 erwahnte Eintheilung naeh dem Beinertrage schon gegeben ist. Die ordiniire Grundsteuer betragt namlich 16 Percent vom katastermassig erhobenen Beinertrage, der Drittelzuschlag 5‘/s Percent und der seit 1859 bestehende Kriegszuschlag ein Sechsttheil der ordinaren Steuer, somit 22/# Percent, und die Gesammtheit der an den Staat zu entrichtenden Grundsteuer 24 Percent des Katastral-Beinertrages. Wenn man daher von dem Katastral-Beinertrage 16 oder 24 Percent entnimmt, so bat man den Belauf der ordinaren oder der Gesammt-Gruudsteuer. 4. Die Vertheilung des Grundbesitzes naeh seinem Beinertrage. Diese Ver-theilung ist naeh den einzelnen Besitzclassen in der Darstellung umstandlich darge-stellt \vorden. Wird aber der Katastral-Beinertrag als selbststandiger Eintheilungs-grund angenommen, so zeigt sich, dass in dem Bezirke Windischgrat/, 115 Eigenthiimer einen Katastral-Beinertrag von 5 H. und darunter. 68 n j, ilber 5 bis 10 tl. 140 v 10 n 20 n 322 20 50 rj 390 „ 99 50 » 100 227 m » >' 100 V) 200 S** 22 Eigenlliiimer einen Katastral-Beinerlrag iiber 200 bis 300 d. 6 99 99 99 300 99 400 „ 3 r> 9* 19 400 99 500 „ 2 rt 99 J* r* «00 «00 „ t 99 99 99 99 600 9• 700 „ 1 99 JI 99 700 99 800 „ 1 99 19 JJ 'J00 *9 1.000 „ 1 99 „ 99 1.100 99 1.200 „ l 99 »» 99 1.200 »» 1.300 „ J>. Die Abscbiitzuiig des Werthes des Grundeigentbums durcli Nachweisung des Verbiiltnisses zwiscben dom Steuerbctrage umi dem Verkaufsvvertbe der Grundstilcke. Der Verkaufsvvertb wurde, \vas in einem so kleineu Gebiete niclit schwierig war, auf die verlasslicbste Weise aus dor Erfahruag bestimmt. Es besteht iibrigens in Oesterreicb die gesetzlicbe Annabme f(ir die Bemessung der Uebertragungs-gebiihren, dass, wemi der Werth eines Gules oder Grundstiickes aus Kaufvertriigen oder auf andere verlassliche VVeise niclit erhoben werden kann, derselbe mit dem Hundertfacheu der ordiniiren Grundsteuer angenommen wird. Fiir einzelne Theile des Bezirkes \viirde diese Annahme geiten konnen, fiir die Besitzungen in den Thal-griinden aber, \velche sieli giinstiger Communicationsmittel erfreuen und geringere Culturkosteu baben, wiirde dieser Maassstab ein zu geringer sein. Dngegen kann er nahezu festgebalten \verden, wenu die gesammte Grundsteuer als Grundlage der Bemessung angenommen wird. (j. Der Weehsel in der Anzahl der Parzellen. Dieser kann bei dem Bestande des gegenwartigeu Katasters kaum stattfinden, da die Parzelle die Einheit bei allen vorgebendeu Veranderungen im Grundbesitze bildet. Nur in den vvenigen Fjillen konnte biervon die Bede sein, wenn bei den unbebausten Grundstiicken (denn die bebausten diirfen nicht getrennt werden) eine Parzelle zertheilt und ein Bruch-stiick biervon an einen andern Eigenthiimer iibertragen \vurde. Da die Parzellen an sieli selir klein sind und in der Begel (d. i. mit Ausnabme der Waldungen) niclit einmal ein Jocli betragen, so sind diese Trennungeu. die iibrigens selten vorkom-inen, ganz unbedeutend. Was aber die \vecbselnde Zalil der Parzellen, welcbo auf einen Grundeigenthiimer entfallen, betrifft, so wurden liierzu die Ergebnisse der Grundiibertragungen walirend eines ge\vissen Zeilrauines erforderlich sein, wel<:bc niclit vorliegen. ') In der Kateporie iiber SUO bis 900 II- kommt Niemand vor. lic/, ir k WINDISCHDRATZ i 111 IIcTzodlHume SlrieriiKirl l iil Ura itI) n Rrihi ilUnrh . ilki^vlaf. 1-200(1 ID.miftot ■>uoo is o p 1000 r,ot o %l00(t f kuti ir s m. fluni uku ‘■m Vloiiun Plvdiiureti km ,1. k k.Kof u. Staa-tslruckerei