Beilage zur Kaibacher Zeitung. ^U^ Sechster Jahrgang. R Februar z^O3. Versöhnung. Aast dn niemals noch begleitet Eincn Menschen müd und bleich, Ueber den schon ausgebreitet Sein Gcspinnst das Schattenreich? Hast dn nie den Puls einftfnnden, Der dem Tod cntgcgeuschlägt, Bangend nie gezählt die Stnndcn, Die ein ^ebcn noch erträgt? IcdcS Wort, wie wird es theuer, Das so sanft und unbewußt Und im letzten Scclcnfcucr Ausspricht dic gequälte Brust! Offen und zugleich geschlossen Liegt solch ^ebcn vor nns da, Mild von feuchtem Glanz umflossen, Tcnn dnrch Thränen sieht man'ö ja. Alles ist versöhnt, verziehen, Alles gut uud beigelegt, Wie die letzten Schatten flichcu, Wenn auf's Thal dic Nacht sich legt. Iwei Ncu^ahrsnächte. Von Moritz Horst. (Fortsetzung.) >!Vic alle Frauen ihrer Art war Diana der Verzeihung der Männer gewiß und das Urtheil dcr Frauen galt ihr wenig, wie überhaupt nichts mckr Wcrlh für sie hatte, als die augenblickliche Erfüllung ihicr Wünsche. Vor kurzer Zeit hatte üe Himmel und Erde i» Bewegung gesetzt, als Tcppich vor ihr Äett ein Värcufell mit goldenen .sslaueu zu bekommen; jetzt hatte sle die Caprice, den schlanken brau» nen Wüstenprinzen, n'ie sie nicht unpaisend George bczcich« nete, gleichfalls zu erlangen, und zwar als Gemal, da ihr Wilweustand ihr lästig zu weiden begann. Eine Stunde spater vielleicht trat Armgard lnit George zum Cotillon an. Wie er Diana gesagt, sprach et seit sechs Wochen das erste Mal wieder mit ihr, und ihre sichtbare, wenn ancb bekämpfte Bewegung weckte die seine. ! „Wissen Sie, Armga.rd, wie lange es her ist, seit Sie 5 mir keinen Cotillon mehr gegeben haben?" fragte er nc, ! als sie nach der ersten Tour in einem Fenster Platz gcuoin- ! men hallen. ! „Wohl weiß ich es genau, George; seit jenem Winter, ^ dessen Neujahrsnocht ich zum ersten und letzten Male bei ihrer Mutter verlebte — wohl mir, daß die edle Frau ohne ! Ahnung des Unrechts starb, das ich in jener Nacht an ihrem Sohne beging." > „Mcin Golt, Aimgard, welche Sprache führen Sie. ! Wie kommen Sie zu solchen Gedanken, die den meinigen ganz entgegengesetzt sliid, ich seg»e sie m>d jene Stunde; — Archgard, Sie sind die Fortuna mei»cS Lebens ge>ro:dcn." „Kolt ist mein Zeuge, George, d>,h der innigste Wunsch ! meines Lebens seine Erfüllung gefunden hätte, wenn es sv wäre." „Wenn ich es so glaube, Armgcnd , ist es denn nicht so?" ' Sie »ickle leise und George führ fort: „En,c Frage, Armgard, Sie habeu heut' gegen Ihre sonstige Weise eincn Schritt gethan, welcher »ns die allgemeine Aufmerksamkeit ^ zuzieht. Man weiß seit Monaten in der Gesellschaft, daß Sie mir aüsiveichcn, düß ich ans dem Hause Ihrer Ver» wandten verbauin bin, daß Sie »nd Ihre Verwandten jede ! Möglichkeit eixes zwischen uns bestellenden Verhältnisses ab» läügnen und Sie geben mir heute diesen, vom allgemeinen ! Vorurthcil dein Vegünstigstcn aufgehobenen Tanz u»d, statt ihn mit mir zu tanzen, — Sie, die eleganteste, vielbegchr» teile Täüzerin, zeigcu Sie der g'Nizcn Gesellschaft, daß Sie viel mit mir zu sprechen haben." „Und das l^be ich auch," sagte sie rasch und ernst. „Sie hatte» Nccht, mich z» erinnern, daß dic Zeit uns kurz zugemessen ist. Ich erfülle den Willen meiner Tante, indem ich iln- erspare, dah dn'se Unterredung sie von neuem i» ihr Haus führte, George, und nie die Gesellschaft mor>-gen mein heutiges Veücbmer, bciüthcilt, werde ich nicht mehr anzuhören brauche» , ich verlasse schon morgen V. und n'erdc von j tzt n» bei meiner Schwester leben. Doppelte Nücksichte» zwinge» mich, zuerst die für ihre sehr angegriffene Gesundheit nud anderseits verlangt das neueste Avaine-mcnt meineZ Schlagers, daß er ein Hans mache, — ich ,wclde also meiner Schwester nützlich sci» können. Glauben Sie nun, daß die Gesellschaft diese heute mir genommene Freiheit verzeihen wird, wenn sie erfährt, daß es unser Abschied war?" Ihre Lippen lächelten, aber ihre Augen standen voll Thränen, als sie jctzt schwieg und George tief in die Augen sah. Dieser war todtenblaß geworden; jene Stu,,de, wo Armgard sich ihm gelobt, wie heute inmitten einer Gesell» schaft, dulch den Schatten einer Gardine nur von ihr getrennt; all die selbst vergessende edle Liebe, die sie ihm seit Jahren gezeigt, trat vor seine Seele. «Nie, Armgaid," sagte er, „Sie und mein; erinnern Sie sich jeuer Sylvesternacht in der —" „Ich thöricht und vermessen in Ihr Leben eingriff", sagte sie ernst, „m gutem Glauben, mit bestem Willen, aus ! wahrhaftiger, selbstvergessener Fürsorge für Ihr Glück, und ^ doch sündhaft und unklug. Noch eine letzte Frage, George; der Tan; geht zu Ende, die Zeit drangt. Mein Schwager ! schreibt mir, er habe die Stelle eines Gcrichtshalters auf ! den fürstlich Xschen Gütern zu besetzen, der Gehalt ist mäßig, ^ das Leben ein einsames im Gebirge, aber die Stellung ehrcn^ ! voll und unabhängig, — sie wäre Ihnen erreichbar und mit ihr---------Genug, George, ich verstehe ihren Blick und darf Sie nicht anklagen, den» ich bin es, die eine solche ! Eristenz für Sie zur Unmöglichkeit gemacht hat, ich ernte, was ich gesäet, — Gott befohlen, George, der Tanz ist aus , und mit ihm unser Engagement. Führen Sie mich zu^mei- ! «er Tante." ^ Sie legte die Spitzen ihrer Finger auf seinen Arm und ^ schritt ruhig, mit stolz aufgehobenem Kopf, aber weißer noch > als ihr weißes Kleid, über den Saal. In der Mitte desselben standen sie plötzlich vor Diana, ' beide junge Frauen wechselten einen raschen, aber tiefcn Blick; Armgards schlanke Finger umspannten so fest ihren ! Fächer, daß die Elfcnbeinstäbe zerknickten, aber das Lächeln wich nicht von ihren Lippen, als sie der jungen Frau von ^ ihrer Uebersiedlung nach der Residenz erzählte, und zu- ! gleich Adieu sagte. Wenige Minuten später hatte sie den Vallsaal verlassen. Diana sah der hohen, stolzen Mädchen» gestalt eigenthümlich lächelnd nach. „Du läßt mir deu schlanken George," flüsterte sie un« hörbar; „Dauk Dir, kalte Schönheit, ich nehme ihn an. Du wolltest einen Herrn in ihm finden, ich bin bescheiden, mir genügt der pikante, elegante Wüstenprinz so wie er ! eben ist." Acht Tage später nahm der Kommcrzicnrath die Glück« wunschvifiten für die Verlobung seiner Nichte mit George Linden entgegen, und die Tribunalräthin Bernhardi die Kondolenzbesuche für den Tod der ihrigen, der Frau des Kultusministers uon Thyrrkau, die wenigstens mit dem Troste gestorben sei, ihre Kinder unter der Obhut ihrer Schwester zu wissen. (Schluß folgt.) 5 Die Frauen i in der ! Sage und Geschichte Krain's. j Eine kulturgeschichtliche Studie von P. v Nadics. i (Fortsetzung.) ' Die Männerklöster unseres Landes, deren Stiftung in ! diese Zeit fällt, und von denen die Cistercienser wegen der, > ibrcmOrden eigenen Marienverehrung, diez. V. in Sittich ! in eine plastische Darstellung des letzten Gerichtes, auwei» ! chend von der gewöhnlichen Darstellung, zur rechten Hand Gottes die l). Jungfrau aufnehmen ließ, beim Volke bald großen Anklang gefunden hatten, vermehrten ihre Vcsitzun-^ gen von Jahr zu Jahr und zählten, besonders Sittich, eine ^ ansehnliche Zahl von Wohlthätern, deren Namen uns die erhaltenen Sterbelisten (Nekrologicn) ausweisen. ! Wald lind Feld und Weinberg gedeiht unter der ver» , siändigcn und uuermüdeten Hand der frommen Klosterbrüder ! und ihrer Unterthanen; zugleich sind andere Brüder bemüht, die Kleinen zu lehren, oder kunstvoll verzierte Bücher zu fertigen, wie sie noch jetzt aus Freudeothal und Sittich in unserer Etudicnbibliolhck bewahrt werden lind uns durch die Gleichheit und Zierlichkeit dcr Schrift, so wie durch den Glanz des Goldes und die Frische der Falben in Bildern lind Initialen mit Bewunderung erfülle», für die Tech« nik soivohl, wie für den beharrlichen Eiser früherer Jahr« Hunderte. In der zweiten Hälfte des XlV. Jahrhunderts bekam Herzog Rudolf lV. von Oesterreich, vermög cin^r Erbver» brüdcrung (136!) die wixdische Maik, und uannte sich einen Herzog von Krain. Schon Leopold des VII., der durch Ankauf frcisingischer Lehengülcr (1236) den Grund zu österreichischen Besitzungen in Krain gelegt hatte, Sohn und Nachfolger Friedrich der ll. von Babenberg, hieß ob seiner, durch die Heirat mit Agnc's von Mcran so schr vermehrten Besitzungen in Krain, Herr von Krain, hatte sich abcr noch nicht der ihm vom Kaiser Friedrich ll. (1248) ertheilten Erlaubniß bedient, Krain in ein Herzogthum zu verwandeln. Im Jahre 1374 beriefen die gemcinschasllich regierenden Herzoge von Oesterreich, Albert UI. und Leopold III., die Stände von Krain, der windischen Mark, von Metlik, von der Voik, dem Karste und Istrien nach Laibach zu kommen, um von ihnen die Huldigung entgegen zu nchmeu. Die Stände vereinigten sich und schwuren den Eid der Treue; so war nun Krain dem Hause Oesterreich einver« leibt, und theilte von nun an die Freuden und Leiden des» selben; immer aber verdiente es sich in den Tagcn der Ge« fahr den Namen des opferwilligen und treuergebensten. Die Chronik unserer Heimat hat uicle solcher Beweise der Hingebung unserer Voifahreu an das Erzhaus verzeich« net und wird — wir hoffen es — wenn ja Kämpfe kommen sollen, l,och manche verzeichnen tonnen; abcr sie bietet uns auch vielfache Belege, daß die Kraincr dic Zeiten her in wichtigeren Angelegenheiten des Gesammtreiches immer ihr Wort mitsprechen durften, welches Rccht ihnen in ihrer Eigenschaft als Vehüter der Reichsgrcnze gegen dic Türken unstreitig zukommen musitc. Aus den vielen, in dieser Richtung dcnkn,'l':ldigcn Auf« Zeichnungen will ich hier nur die eine herausheben, welche Zugleich eine Frage von heute betrifft, daß nämlich 1 dem Grunde einer dadurch zu erzielen« den einheitlichen Wirksamkeit dem Erbfeinde gegenüber. Die Zeit der Türkcnkämpfe vom Beginn des XV., bis zum Ende des XVl. Jahrhunderts ist zugleich die Zeit der größten historischen Erinnerungen unseres Volkes; dieser Periode gehören — wie Anastasius Grün unübertrefflich ge» schildert hat — dic schönsten Regungen unseres Volksgcistes, die Volkslieder, an, die er, der dadurch neben dem, daß er hoch auf dem deutschen Parnaß steht, dennoch der Unsrigc geblieben ist, in ihrem vollen Sinne erfaßt und mit Meisterschaft in sein »geliebtes Deutsch" übertragen hat. Nicht kau» ich hier die Einfälle des „Ei bfeindcö" in unser Land a»ch nicht dic bedeutendsten de«? Nähern ans» fuhren — es gäbe eine gctieuc und umständliche Schilderung derselben selbst schon ein kleines Buch, nicht will ich die Grausamkeiten aufzählen, die der Muselmann an Mannern, Weibern nnd Kindern verübte, so oft er „einen Zog herein lnachle", nur das eine soll hervorgehoben sein, daß wir diese Zeit des allgemeinen Drangsals als die vorzüglichste Leiden scpochc der weiblichen Vcvöl« kerung unseres theuren Vaterlandes anzn sehen h^bcn. Die Männer zogen in dic Feldschlachl, oder rückien doch wenigstens vor die, hinter den Ausziehenden zufallen« z den. Thore nnscrer Slädtc hinaü«?, darinnen Greise, Weiber ' und Kinder zurücklassend, — es schwankt der Kampf, die i Unsern nnlerliegen, der siegende Tiuke steckt dic verschlossene ! und verbarikadirtc Stadt an ihren Enden in Brand, stürmt ! die Mauern hinan, und tie ihrer Beschützer beraubten Wci» ! bcr werden eine Beute der Flainüie», oder was noch schlim» Mcr ist/ der sie bis zu Tode mißhandelnden Muselmänner! Ein schreckliches Bild! j Solche Leiden bildeten aber — wie es immer in harten -Zeiten geschieht — weibliche Charaktere heran, die im Augen« ^ blicke der Gefahr mit Mannesmuth dastanden nnd ihr trotz« ten, oder durch ciucn Geiraltstreich zu entgehen wußten. ^ . Die Chronik nnd das Volkslied habe» solche Weiber ' dem 'Andenken erhalten; jene Freiin von Thurn auf Schloß Feistcnbcrg, dic sich erst, nachdem ihr der Türke beide Hände abgehackt halte, seiner Gewalt ergab und jene Jungfrau in Gurkfcld, die sich durch einen Sprung vom Gelsen, der noch hente Jungfern spr ung genannt wird, ! vor dem Türken rettete, gehören der Geschichte an, von der ^ schönen Alcnka, Gregors Schwester, singt das Volk. Der ^ Inhalt dieses Liedes, das durch dic feine Nnancirunq lm Ausdrucke zu den schönsten in Anastanus Giün's Cainn,» lnng zahlt ist im Knrzen der: Alenka sieht einen Knecdt des Türkenkaiscrs daher kommen, s:e fiägt ihn uni ibren Vruder Gregor, ob er lebendig oder todt und beschreibt ihm dessen An;»g mit den Worten i Ein langes Obertleid ihn hüllt, So lang, daß bis ;nr Fers' e« quillt, Mit Vlumm ist es cmögestickt, Mit Scidcnschnürcn ist's geschmückt, Ein rothes Käftpchcn ihn bedeckt, Drei Federn sind darein gesteckt, Drei Kranichsfedern mögen 's sein. Er führt ein blankes Säbelein So blank als wie der Sonnenschein Und wie Schcrrmesser scharf und fein; Inmitten eine Schlange liegt, Und Feuer aus der Spitze fliegt, In Schlangenblut ist es gcstäylt, Dic Türken hat sich's anserwählt. Da nuu auf diese Schilderung der Knecht erwidert, daß die Tüiktn eine» solchen Mann erschlagen, so geht si? in ihr Kämmcrlein. kleidet fich wie sie den Vruder besckric« ! ben, geht dann zum „lichlcn Stall" sattelt d.is schnellste, flinkste Nosilein, schwingt sich in die Vügel, springt h'.nl-g auf den Rücken des Thieres nnd ^ Wie Vogelflug so saust sie fort Bis fern ins Türkenlager dort. Sie sprengt im Lager kreuz und quer, Ihr Säbel trifft die Türken schwer, Daß hinter ihr sie sinken her, Wie Korn wohl hinter Schnittern knickt, Wie GraS wohl hinter Mähdcrn nickt, Wenn Gott ein gutes Jahr geschickt. Als der Türkenkaiser sie so fämvfend sieht, so glaubt er, Gregor sei noch lebend nnd schilt gegen seine Tlns.'» — und Alcnka hat ihr Ziel erreicht, sie hat den Türke» über« listet und ihm zugleich den Muth eines Chrislenwcibes lc». nen gelehrt. War dic Epoche der Türkenkriege eine Schule des Lei. dens für die gesammte weibliche Vevölkerung Krains, fnr die (Socl-Vürger- nnd Bauersfrau in gleicher Weise, so trafen die zwischen hinein fallenden Bauernaufstände dic ade' ligen Frauen allein. Es sind viele größere und kleineie. Empörungen der kraininischcn Bauern vom Beginn des XVl. bis nahe an den Ausgang des XVll. Jahrhunderts ver;eich. net, doch waren von den bisher bekannten die Bancrnbündc (5ll>s>ß die» scr Bauernaufstand im Jahre 1!»!li durch die Hilfe des tärntnerischeu und steierischen Adels uud hauptsächlich durch des Laüdeöhauptmanns von Etciermaik, Sirgmund von Di<« lrichstein Vorrücken b^i Pettau, so w'ic auch das nach Zer« spreuguug des Vaueruheeres gegen die Flüchtigen vorgenommene Blutbad sein (5»de erreichte. ^ V.-.lvasor sagt über dcn Ausgang- „Die Bauern muß» ! ton, da der Aoel mehr de»n genugsam gestraft war und sie . als toller Pöl'cl bei diesem nicht bleiben wollten, sonder» i schwärmten und unsinnig wurden, alö ausgenützt zn Tiüm« mern geben. Gott nah«, dcm Pöbel das Herz, daß sie eitel Schaf und Hasen wurden, flohen, zerstoben, zerstreut rrie ein Schwärm oder eine Heerd' Pnhcs, einer da hin« aus, der andere dort." (Fortsetzung folgt,) Mumpudding. Der echt englische Plumpudding hat in dem Feuilleton der „Nat. Itg." an Lothar Bücher seinen Ap!eius gesunden, der ihn etymologisch und geschichtlich abhandelt und zu Nutz und Frommen der Feinschmecker auch ein Arranum zur Be--reitung dieser Lieblingsspeise der Briten mittheilt, welches üch Jahrhunderte lang in einer englischen Familie vererbt haben soll: l '/^ Pfund Korinthen, 1 ^ Pfund große Rosinen ohne Steine, 1 Pfund Weizenmehl, 1 Pfund fci» geschabtes Ninderniereofett, 1 Pfund braunen Kochzucker, '> Pfund kandirte Schalen von Orangen und Limonen (Zitro» nat), die Rinde einer halben Zitrone, fcin gehackt (in die« ser Anwendung ist das sonst seltene Wort i'Imxl, die Rinde, gebräuchlich), eine halbe Muskatnuß gerieben, 12 bittere Mandeln enthülst und gerieben, ein halber Theelöffel voll gemischtem Geirürzpulver sCardamom, Näglcin und Zimmet, der letztere überwiegend), 12 große Vier, das Weiße nur von scchscn, 1 Weinglas (deulsches, nicht englischer) roll Cognac. Schlage die (5icr gut, rühre das Mehl dazu biö der Teig ganz leicht ist; füge die übrigen Bestandtheile hinzu, schlage das Ganze tüchtig, binde eZ so fest wie möglich in ein Stück Leinwand; hänge es in kochendes Wasser, laß es acht Stunden kochen und habe wohl Acht, daß das Wasser nie unter deu Siedepunkt fällt. Dieser Pudding wird im Allgemeinen nur um die Weihnachtszeit gegessen; am 2ö. Dezember ist er unentbehrlich und wiid sogar den Bewoh' nern der Gefängnisse und Armenhäuser geliefert. Man hat bemerkt, daß eine Meüge von Personen sich kurz vor Weihnachten zur Aufnahme in die letzter» melden, und man weiß, daß sie es um deö Plumpuddings willen thun. Auch auf die Tafel der Königin kommt das Nationalgericht, aber in flüssiger Gestalt, alö l'Iuil, Ml dcm Tage, wo er gegessen werden soll. Die Sauce ist brenneüder Nhum, oder cine Mischling von Arrowroot, Zucker und weißem Cognac. Das In h al t s » V erz e i ch n i ß der „Blätter aus Kraiu" für I8li! erscheint mit der nächsten Nnmmer. Truck und Verlag von Ign. v. Klcinmayr L5 F. Bamberg in Laibach. — Vcrantwcrtlichcr Ncdacvur I. v. Klcinmayr.