Nro. XXXII. ^^^ Laibacher ^K^ Zeitung. ^M^ y^ dcn II. August "Vs ^GQ, "Wien. <^)ie Nachrichten, welche seit unserem lezthm angeführten Berichte, von der am 29. v. M. entstandenen Überschwemmung, aus den hiesigen Vorstädten sowohl als aus dcn fernern Gegenden cmgc> Langen sind , zeigen den weltern Umstand dieses Unglüks. Der am 29. erfolgte Wolkenbruch gieng Wischen Tule, Gabliz, und Sieg artskirchen nieder, und hat durch seine Gewalt alle an der Wlen, dem Mauer - Dorn - und Elster» bach gelegenen Ortschaften , als da jwd: Maucrbach/ Hadersdorf, Neuwaldek, Dornbach, Weinhaus, Hmmls, Burkersdorf, Schöntun , Meidling:c. mehr oder we-Ntger unter Wasser geseu, und verheeret. In einigen diejer ^Ort-schaften hat das Wasser ganze Net-pen Häuser hinweggenommen, und w andern so sehr erschüttert, daß ne den Einsturz drohen. Die (yt. Wltncr Poststrasse ist auf elne Etrekke von 32 Klaftern theils M- ^ ^, ^,. rissen, theils gesunken / und so ganz unbrauchbar/ daß die Posten andere Wege einschlagen müssen, und ein neuer Strassenbau vorzuncm-men ist; eben so sind alle übrige Strassen, Felder, Wiesen:c. zu-Zmchtet. Noch weit beträchtlicher aber wird dieses Unglük in Betracht dcr Menschen und der beträchtlichen Anzahl von Weh jeder Art, so dabei umgekommen sind. Von erstem sind bereits mit Einschluß der Kinder bei zc> theils schon todt gefunden, theils werden sie vermißt: unglükliche Opfer einer un-vorgesehenen und unvermeidlichen Gefall, aber viel/eicht weniger zu beklagen, als diejenige weit zahlreichere Menge, die mit Noth zwar ihr Leben errettet, aber Aeltern und Kinder, Gatten und Freunde, und alle Habseligkeiten und Glüks-güter verloren hat. Bei diesem Unglükke gewahren jedoch den angenehmsten Trost die zahlreichen Nachrichten von den edeln Bemühungen, womit so viele würdige Seelsorger, Magistrats^ personen, und andere Menschen-,' freunde, während der größten Gefahr, den Leidenden beigesprungen sind, und so mehrere Menschen von' dem augenscheinlichen Tode geret-^ tet habe.i; und die nicht weniger verehrungswürdige Freigebigkeit / wodurch man nun von allen Seiten be.mchet sst, das Elend der Unglüklichen durch Geldbeiträge zu lindern und zu tilgen.— Der Buchhändler Hartl hat eine Kollekte veranstaltet, die einen sehr Zlüklichen Fortgang gewinnt, und bis heute bereits 1417 fi. 56 1/2 kr.,eingebracht hat, die andas hlc-sige Armeninstitut sind abgegeben worden, bei dem auch am i.d. M. von einem unbekannten Gutthäter 6c> fl., den 2. von einer Gesellschaft wohlthatiger Menschenfreunde 320 ft. und ferners mit 25 Stük Kreni-nizerdukaten 129 fl. ic>kr. und nebst! dem bei der Hauptkaffe nofl. eingekommen sind. Auch wurden in' verschiedenen Pfarrkirchen besonde-! re Sammlungen gemacht, und von Einzelnen namhafte Beitrage an die Bedrängte vertheilt, die bei der Fortsezzung dieser edlen Mildthätig' keit, die ihnen durch eine unverzügliche BertheilunZ auch sogleich zu statten kommen soll, aufs neue! von dem Verderben aufleben wer-^ den, um vielfachen Segen über ^M^Wohlthäter zu erstehen. lo.Der unterm 10. Febr. erlassenen k. k. Verordnung gemäß, ^ vermög syelcher kein Geistlicher 2 mit der SeelsorZe verbundene Pfründen be-^ si^en soll, ist das bisher unter der Verwaltung des hiessen Hcrm Erzdischofs gestandene -Bisthum Waizen in Ungarn, auf allerhöch^ sten Befehl den 1. v. M- angefangen, durch die in Klostersachen aufgestellte Administration, zuin Beßten des NcliZionsfundus ,, w die Verwaltung genommen worden. Madrid. Der neue französische Bothschaft tcr Herzog de la Vaugujon hat häufige Konferenzen mit dcm W^ nisterio. Aus Varzelona ist ein Kourier von dem dasigen Komendanten Gra« fen Afsalto angekommen, um den Hof zu benachrichtigen, daß sw) die französische Truppen zu Rouft i sillon und in ganz Navarra stark l vermehrten. Was Ursache an diesen Bewegungen, ist unbekannt. Mit einem zu Kadix aus der Havanah eingelaufenen SchE llt die trauriZe Nachricht eingegangen/ daß das Arsenal in gedachtem Plaz ganzlich in Rauch aufgegangen» Der Schade ist unermeßlich, und halt man den Brand nicht für zu-" fällig. Die neuesten Nachrichten auo Amerika lauten sehr unangchni,. unu enthalten, daß diewilden Indmner von Buenos -' Aires die Truppe" des Königs geschlagen haben- 2^? derselben hatten sich denen bewodn-!ten Gegenden genähert, worauf u^ Gouverneur 2^ Mann Infanter^ und s<-> Mann Kavallerie gegen l^ abschikte, von welchen aber mirs wenige zurükgekommen. Als der ! Intendant der Provinz, Sign. de , la Pietra dieses Unglük vernahm, , rührte ihn der Schlag, woran er auZenbliklich starb. Kopenhagen. ZU Chrisiiania in Norwegen entstand den 29. v. M. in einer von den sogenannten Secbuden (so heißen die dasigcn Pakhäuscr) die fürchterlichste Fcuersbrun^, welche so schleunig um sicl) griff, daß in einer Zeit von 2 1/2 Stunde sämtliche Seebuden der Stadt, die sich gegen 2OO belaufen, in vollen Flammen standen, und da sie größten-theils mit brennbaren Materien als Flachs, Hanf, Theer, Schwefel, u. d. Zl. angefüllt waren, so kann man sich einen Begriff von der alle Beschreibung übenrefenden Gewalt, Mit welcher das Feuer daher, fuhr, und dem Schreklichcn des Anbliks Machen. Blos allein an 60020 sonnen Getreide sind ein Raud der Flammengeworden. Der Zan-ze Schaden belauft sich auf 4 Tonnen Getreide sind ein Raub der mammen geworden. Der ganze Schaden belauft sich gegen 4 Tonnen Goldes. Das Feuer soll von Souda oder Potafchc, welche in ewem der Bakhauser lag, und durch Feuchtigkeit sich'Abst anstekte, ent« standen sein. Die große Feuersbrunst in den Nakh.äuscrn. zu Petersburg yor. cimgen Jahren schrieb wan auch der Selbstemzön'd.ung zu -- Dct die Pakhäuser nur wenlZ über lod Schritt von dn'Stade entfernt lagen, so fiüch« tcten sich alle Leute aus der Sradt^ ^u deren Rettung man nur wenige Hofnung hatte. Noch, am 2tew dies war das Feuer nicht ganz ZM dampft. Gidenburg den io. Iulii. Es war das Haus des Hrn. Major von Knobel, worein unser. Ze-licdtester Landesherr nach dem auf dem Spazierritt dekommenen An^ fall vom Schlage gebracht wurde. Die sogleich herbeigerufenen Aerzte versuchten alle Mittel, um das kostbare Leben zu retten; es war abee alles vergeblich. Die Herzogin, welche auf die erste traurige Nachricht siä) sogleich dahin begab, fand Ihren Gemühl nicht mehr am Le> bcn, zeigte aber, ungeachtet siö über diesen schmerzlichen Beriust sehr gerührt war, eine solche Stand-haftigkeit, und hielt bei der Leiche eine so rührende Rede, daß all« Anwesende dadurch in Verwunderung gesezt wurden. P r e ß b u r F. Nach den neuesten Konffripzions« tabellen der in den Gcspannschasi ten vom Zivil - und Militairstande verelnigt aufgenommenen und eim geschriebenen Seelenm'enge^ echelleh daß im ^iptauerkomiwt.smd^.:M Römisch.- katholische Priester und evang. lutherische Prediger,8Iahr-Nro. 213 in der Franziskanergaste den 2ten dem Jakob Tscheschko.» scin Sohn alt 5 Jahr. Nro. 21. in der Tirnau den sten dem Jakob Brösquer sein Sohn alt iz Jahr. Nro. 255 hinter der Mauer den 5teu dem Andreas Kreinz sew Sohn alt ,z Jahr. Nro. 12 auf der Polana den 5. Herr Jakob Macher, alt 52 3. Nro. i2o in der Kvthgasse den 8 N. N. ein Mädel alt l Jahr-Nro. i!9 in der Kothgasse den 8« der Lorenz Petscheinker alt 72 -^ Gedruckt in der Klemmayrischen I.He. Gubernial - und landschastl. Buchdruckerei, im Gersonischen Hause N. lc>. in der Kapu- zineMsse/ wo die Zeitung alle Bonnstag zu haben ist.