Zeitschrift für krainische Landeskunde. Nummer 11 u. 12. Laibach, 1898. YI. Jahrgang. Das Eisen in Kram. Beiträge zur Geschichte der krainischen Eisenindustrie und des . krainischen Eisenhandels. Von A. Miillner. Die Hammerwerke von Kropp, Steinbüchel und Kolnitz. Her Schmelzofen- und Hammer-Betrieb. Ueber das Alter des Kroper Bergbaues fehlen die Nachrichten. Das älteste Fundstück daselbst ist eine sogenante gallische Kupfermünze von 21 mm Durchmesser in der Sammlung des Landesmuseums. Sie zeigt im Avers den Barbarenkopf mit Diadem, im Revers einen galoppirenden Reiter. Ueber seinem Kopfe und unter dem Pferdebauche einen Ring mit der Unterschrift : ADNA, als Abbreviatur des bekannten Namens Adnamatus.1) Diese nach dem Vor-bilde der Phillippäer geprägten barbarischen Münzen fallen in das zweite Jahrhundert v. Chr. In Steinbüchel wurden von Herrn Adolf v. Kapus auf seinem Garten zwei Münzen von Diocletian* 2) als älteste Reliquien des Alterthums gefunden. Ob diese Münzfunde mit den Eisenwerken irgendwie Zusammenhängen, lässt sich wohl nicht erweisen. Wichtiger ist der Fund einer alten Schmelzstätte in der Jelovca in der Gereuthwiese Cutov las des Ignaz Hrovat unter der Planica, circa dreiviertel Stunden von Krop, wo Herr Carl Pibroutz alte schwere Schlacken auffand. Die Stelle ist den Südwest- und Nordostwinden aüsgesetzt, welche hier dauernd und heftig wehen. Solche Stellen wurden von den Alten überall für ihren primitiven Windofenbetrieb ausgewählt. Die Erze für diese Schmelze lagen eine Viertelstunde entfernt in der Prijateljeva jama, an welche sich die Gruben in der Va-lauka anreihen. Ueber diese Schlacken gab die *) Auf solchen Münzen kommen vor ausser Adnamat, Atta, Avis, Boio, Biates, Busumar, Coisa, Eccaio, Evoiurix, Jantumar, Nonnos, Sobisovomar, Suicca, Tinco. 2) Cf. Ant. Verbajs Gesch. d. Pfarre Steinbüchel 1898, p. 44. Sage die Erklärung, es seien in alter Zeit Italiener gekommen, hätten , hier Oefen nach Art der Kalköfen errichtet, die Erze geschmolzen und das Eisen nach Italien auf Saumrossen verführt. Eine halbe Stunde weiter liegt ein Punkt am Rande der Jelovca, welcher Gradišče heisst. Dass der erste Anstoss zur Kroper Eisenindustrie auf Italiener zurückzuführen sei,, dafür spricht auch die Unkenntniss der Anwohner über die hl. Hemma. Dort wo Kärntner Einwanderung und Kärntner Einfluss nachweisbar ist, wie im oberen Savethale, in der Rothwein und in der Wochein ist die Sage von der hl. Hemma zu Hause (cf. „Argo“ 1895, p. 101). Sie galt als Gründerin imd Eigenthümerin von Schmelzstätten und Hammerwerken. In Krop, Steinbüchel und Eisnern konnte ich keine Erinnerung an sie erfahren. Wohl aber ist sie wieder populär bei den Gebirgsbewohnern ober Pölland, im Javor, St. Urban, St. Anton ob Pölland, četena rovan. Aus diesen Gegenden pflegen-die Leuté jährlich noch zu ihrem Grabe in Gurk zu wallfahrten, p Ein Besitzer am Malenski vrh z. B. war schon dreizehnmal dort. Sie gilt als Vermögen vermehrerin. Die Wallfahrt pflegt am vierten Freitage nach dem Ostersonntage angetreten zu werden. , Von allen, diesen Traditionen wissen die wälschen Gewerksgründungen nichts, dafür sind hier eben wälsche Traditionen erhalten. Als älteste Jahreszahl in Krop fand sich an einem Quader des Wasserteiches am unteren Haim mer 1558 eingemeisselt.* Es scheint dies das Jahr der Errichtung des unteren Hammers zu bezeichnen. 1568 bestand der untere Hammer schon, denn in diesem Jahre finden wir in einer Urkunde des Viced.-Arch. ddo. 17. October, welche von Beschlüssen der drei Gewerksschaftsorte handelt, vier Hämmer genannt, davon zwei in Krop. Genannt A? Ein Sprichwort sagt von der hl. Hemma: Krajnc če češ kruh jest moreš za menoj lezt. — Krainer, willst du Brot essen, musst du nach mir kriechen. werden hier als Gewerken „Philipp Son vom alten Hammer, Jakob Scholler vom neuen Hammer“. Im Stockurhar von Radmannsdorf von 1579 heisst es ferner; dass der Eisenhammer in Krop „sammt Zugehörung auch für Arzt vom Gebürg Albenrecht, Weid auch Wald, Holz und Kohlrecht“ 6 fl. 40 kr. rheinisch zinset. Weiter heisst es nun: „neu Eisenhammer daselbst. Die Gewerken dieses Hammers zinsen gleichermassen für alle Gerechtigkeiten wie der ober alt Eisenhammer 4 fl. 16 kr.“ Das Verz'eichniss der Schmelzöfen von 1581 kennt in Krop auch zwei Oefen, welche als „win-dische“ bezeichnet werden mit zwei Hämmern, die Production wird mit 200 Meiller (ä 10 Ctr.) an Nägeln angegeben. Zur Besoldung des Oberbèrg-richters steuern beide Hämmer 24 fl. Ueber das Schmelzverfahren der Alten fand sich unter den Zoisischeii Acten, welche von der krai-nischen Industriegesellschaft dem Museum übergehen wurden, eine interessante Notiz in einem Mss. über das Bergwesen in Kärnthen von c. 1778. Der ungenannte Verfasser schreibt hier über die ältesten Oefen im § 28 wie folgt: „In den ältesten Zeiten hat man in Windöfen geschmolzen, hernach bediente man sieh der Bälge, die mit Füssen getreten werden, weiters dirigirten sie diese Bälge mit Schlägeln, wie bei den Wasserpumpen; und diese Schmelzwerke standen auf den Bergen selbst, welches die auf den Bergen liegenden Sünterhaufen und die daselbst gefundenen Hüttenwerkzeuge anzeigen. Endlich 1674 wurde zum erstenmale das Schmelzwerk aufs Wasser gestellt, welcher Werkgaden noch dermalen unter dem Namen Bäurisch Hammer dahier existirt und an den v. Keller-stein’schen Erben eingerichtet worden. Auf dieser sind die Stücköfen eingerichtet worden, dann die Floss- oder Hochöfen und vor wenig Jahren hat man die Stucköfen ihrer kohlverschwenderischen und schlechten Schmelzung halber cassiert“. Diese „Bäurischen Oefen“ der Kärntner sind offenbar das, was in Krain als „windische“ Oefen bezeichnet wurde. Bis in die zweite Hälfte des WITT. Jahrhunderts sind die Nachrichten über die Hämmer sehr spärlich, erst als unter Maria Theresia und Josef H. der bureaukratische Einfluss zu dominiren begann, wurde mehr geschrieben, wurden Bücher angelegt, Ausweise abverlangt und geliefert. Wir sind daher seit dieser Zeit erst mit genaueren Daten versehen. Wir haben schon oben Nr. 7 den Begriff der Hammertage erläutert und gehört, dass theoretisch das Jahr in 6 % Perioden getheilt war, welche als Hammertags-Reihen bezeichnet wurden. Dieser Gedanke scheint auch 1827, also mindestens 12 Jahre nach Einführung des Stichofens, der Bergbehörde vorgeschwebt zu haben, wenn die k. k. Berggerichtssubstitution unterm 2. November an Jos. Urbantschitsch in Eisnern schreibt: 1) „Nach der vor hini gen Verfassung bestand zwischen den hierländischen Stuckofen- und Hammers-Gewerken die Ordnung, dass der an die Arbeit, resp. Genuss-Reihe kommende Gewerk am ersten Tag binnen der festgesetzten 24—30 ! Stunden den Wolf erzeugte, nach dieser Erzeugung wurde sodann durch fast die nämliche Zeit das Wolfsroheisen in der Abtheilung von 8 Mes sein2) an den folgenden Tagen eingerennt und unter dem Walloschhammer zu Zainprügeln aufgearbeitet, welche sodann am 3. oder 4. Tage im gemeinschaftlichen Zainhammer zu dem zur Nägelfabrikation erforderlichen Z a i n e i s e n, ebenfalls . durch vorher bestimmte Zeit gezogen wurden, worauf sich von selbst ergab, dass bei gut gehaltener Reihe, der nachfolgende Gewerk schon zu jener Zeit mit Erzeugniss des Wolfes, als der Vorfahrer mit dem Einrennen und so weiter auch mit Zainen sich beschäftigte und fertig war, wodurch es auch möglich wurde, dass ungeachtet der Feyerungstage j ä h r 1 i c h vier, auch fünf ganze Reihen vollständig benützt worden sind.“ In Praxi wurden dieselben allerdings nie bearbeitet, gewöhnlich nur drei, bisweilen nur zwei Reihen. Die Folge davon aber war, dass die Gewerke nicht genug Eisen selbst erzeugen konnten und den Ausfall durch Ankauf in Kärnten decken mussten. Jeder Hammergewerke hatte seinen eigenen Kohlbaren, seine Erz- und Roheisenhütte und seinen Erzplatz. In der Nähe des unteren Hammers steht eine solche Hütte von 1694. Sie ist 7 m breit, 4 m tief; die Erzkammer links fasste .32 w3 Erz, rechts ist eine Kammer für die Ofenrüstung und das Roheisen, Der hölzerne Aufbau diente als Werkholzdepot diese Hütte gehörte zu den grössten ihrer Art. Eine zweite dieser Art ist 5’4 m breit und 6;5 m tief, sie steht nächst dem unteren Ofen. Der gepflasterte Fleck vor der Erzkammer diente als Erzplatz zum Gattiren der Erze. Das Materiale für die Ofenbeschickung wurde in der Erzhütte in folgender Weise aufgeschichtet ; Zu unterst eine Schichte F r i s c h s c h 1 a c k e, dann folgte eine Schichte Erze von St. Margarethen bei Krainhurg als Flusserz mit 28—29 %, dann Brauneisensteine — ruda —7, dann Hammerschlag —-skaja —I endlich Knorschen— pekelj —, Schlacken mit Eisen,, welche auf den Nagelschmiedfeuern gewonnen wurden. Diese Schichtenfolge wiederholte sich bis die Kammer gefüllt war. Beim Wolfsofen blieb das Erz von, St. Margarethen weg. 1) In den Acten des Herrn Johann Globotschnigg in Eisnern. 2) In welche der Wolf zerschrotet wurde. Ein Messel wog im Durchschnitte 250 B. Ein weiterer Zusatz beim Schmelzen war die Rena,. Pobinovna oder Kotliči, das sogenannte Klaubeisen. Dieses bildete sich beim Erzeugen des "Wolfes und sonderte sich als Kügelchen oder kleine Eisenkuchen in der Schlacke aus. Letztere wurde beim Abflüsse ins Wässer geworfen. Hier sammelten Kinder oder Weiber diese Eisenklümpchen auf und verkauften sie wieder an die Gewerke. Ein Protokoll des Revier-Berg-Amtes Nr. 199 vom 30. Mai 1810, betreffend den Verkauf von c. 30 |$| dieses Klaubeisens durch eine Erzwäscherin Lucia Bertoncel, sagt ausdrücklich, dass sich beim Erzeugen des Wolfes das sogenannte „Klaubeisen“, welches kotliće oder pobiraina heisst, bilde. Laut Visitations - Protokolls • von 1782 heisst es auch Rena1). Die Wolfsöfen wurden von Haquet Or. Car. II, p. 181, als „so schlecht und elend, als sie nur immer sein könen“, geschildert. Im Exhib.-Protokoll von 1781 ad Nr. 24 g. berichtet Assessor Gerlach über die in Krop mit den Erzen des Gewerken Pototschnik vorgenomme-nen Schmelzproben. „Bei dieser Probe zeigte sich der Schaden der Eisenerzeugung auf 9 fl. 42 kr., der aber durch den Verschleiss der Nägel eingebracht wird, da ein Gewinn von 7 fl. 30 kr. sich ergibt.“ Also die elende passive Ofenwirthschaft wurde durch die guten Handelspreise paralysirt. Vergeblich dringt die Regierung darauf, „den Gewerken den Schaden begreiflich zu machen und dieselben auf den Gebrauch der nützlichen Hoch-und Flossöfen einzuleiten* ddo. Graz, 22. Mai 178,4, ünd ein Rescript der Hofkammer in Montan- und Bergwesen ddo. 18. Jänner 1797 constatirt abermals die sehr unvollkommene Eisenmanipulation in Krain infolge der Stückofenwirthschaft. „Allein! Ein Theil sei zu keiner Verbesserung der Manipulation zu bewegen, und der andere Theil unvermögend, da aber die hierländige Frohne nicht einmal die Kosten des Bergoberamtes und Berggerichtes deckt, so können ihnen auch keine Vorschüsse zu Verbesserungen. gegeben werden.“ —f Sitz.-Prot. Nr. 31. — An den Gewerken und ihrem Concurrenzneide lag so ziemlich der Hauptfehler. Das Visitations-Protokoll yon i 7 82 constatirt, dass die meisten Gewerken an ihren Hammertagen „einen so viel möglich grossen Wolf“ erzeugen wollen, daher sie zürn grössten' Schäden des Ofens die Arbeiter durch Geschenke dahin bringen," dass' diese' die Arbeit übertreiben, wobei der Ofen gewaltige Brüche leidet, viel Kohle unnütz verbrennt, auch der Hammer, wenn der Wolf zu gross !: !) Cf. „Argö“ 1885 p. 38, wo: die beiden-Skandals Rena-: kl a-,über bezeichnet werden.* ausfällt, sammt dem Hammerstil und Wellbaum verdorben und somit dem Streuwerke unnöthige Ausgaben aufgebürdet werden“.1) Zur Bestreitung der gemeinsamen Auslagen, welche am Ofen und bei den Hämmern erforderlich •waren, bestand seit c. 1770 eine Casse,* 2) die sogenannte Streuwerks-Casse, welche durch einen hierzu erwählten Gewerken verwaltet wurde. Derselbe hiess Streuwerks-Director die Gegensperre hatte der Schlüssler. Die Einkünfte dieser Kasse bestanden in für jede Schmelzperiode neu bestimmten Summen, welche von den Gewerken pr. Hammertag eingezahlt werden mussten. Diese Auflage auf den Hammertag richtete sich nach den voraussichtlichen Unkosten, welche während der Schmelzreihe zu erwarten waren. Aus diesen Cassa-büchern ersehen wir aber auch die Zahl der Schmelzreihen, welche jährlich durchgemächt wurden. Die uns vorliegenden des oberen Hammers beginnen mit 1789. Aus diesen ist ersichtlich, dass bis 1815 am Stuckofen jährlich drei Wochenreihen gearbeitet wurden, nur in den Jahren 1798, 1804, 1806, 1807, 1809, 1811 und 1812, absolvirte man nur zwei Reihen. Die Dauer dieser Wochenreihen waren verschieden. Am Schlüsse jeder wurde Abrechnung gehalten, und die Auflage. auf den Hammertag für die nächste festgestellt. Zum Beispiel am 27. November 1789 Auflage per Tag 6 fl. x 48 = 288 fl. 1790 am 13. April, Auflage 6 fl. = 288 fl. 10. August Auflage 5 fl. = 240 fl. und 17. December Auflage 11 fl. — 528 fl. Cassaverlag. Wir erfahren hier, dass im Jahre 1790 drei Wochenreihen gearbeitet wurden: 1. vom 27. November 1788—13. April 136 Tage; 2. vom 13. April—10. August = 120 Tage; 3. vom 10. August — 17. December 1790 = 128 Tage. Die Streuwerkskosten betrugen 816 fl. — Bisweilen gab es noch Extraanschläge für sich ergebende grössere Ausgaben. So zum Beispiel 1799. Die erste Wochenreihe dauerte von 5. October 1798—21. Februar 1799 = 138 Tage, mit einer Auflage von 12 fl. = 576 fl. Die zweite von 21. Februar—15. Juni = 114 Tage, mit 6 fl. ; =• 288 fl. „Cassaanschlag“. Die dritte vom 15. Juni—- 4. October = 110 Tage, mit 7 fl. = 336 fl. . ;i) Im selben Jahre erfloss sub. 11. September ein Decret, in keinem Berg- und Hammerwerke einem Fremden, selbst wenn er Erlaubniss der Hof kaminer hätte, ohne Begleitung eines Oberterg-richterlichen Individuums etwas- zu zeigen, noch ihm länger als drei Tage Aufenthalt zu gewähren. — Nun — von unsern Kroper Gewerken hätte wohl Niemand etwas abspeculiren können I 2) Laut Visitations-Bericht ddo. 1776 bestand sie, „seit eini g en J ahren“. Revier-Bergamt-Acten. Anschlag. Die vierte Reihe von 4. October— 22.,März 18.00 == 158 Tage mit 7 fl. = . 336 fl. Anschlag. Die vier Hammertagreihen vom 5. October 1798-^—2-2. März 1800 kosteten somit der Streu-werkcasse 1536 fl. Nun ergab sich aber die Noth-wendigkeit, neue Bälge und einen neuen „ Tschovaten-stock“ (Ambosstock für den grossen Hammer)! zu beschaffen ; ' es wurde daher für den Ankauf der Bälgehäute am 24. Juni ein Exträanschlag von 7 fl. 20 kr. per Tag = 352 fl. und am 14. November für den Tschovatenstock pr. ä 5 fl. = 336 fl. beschlossen, so dass die Streuwerksauslagen für diese vier Perioden auf 2.228 fl. anwuchsen. Aus dieser Streuwerkscasse wurden alle Auslagen für die Ofen- und Hammerarheiter bestritten, ferner die Neuarbeiten und Reparaturen an diesen Objecten, Reisekosten im Interesse der Gewerkschaft, Honorar für den Chirurgen und Schulmeister, dem Messner für das Richten und die Besorgung der Thurmuhr, Löhnung des Gerichtsdieners bezahlt. Verhältnissmassig hoch waren die Prämien für gefangene Ratten, welche die Bälge zernagten, man bezahlte sie zu 10—20 kr. das Stück. Der Streu-werksdirector erhielt 40—50 fl. für seine Mühewaltung jährlich. Endlich wurde auch die Frohn-gebühr an das Aerar daraus bezahlt. Diese Abgabe betrug z. B. 1804 2 kr. vom Ctr. Roheisen, oder per Wolf, k 20 Ctr., 40 kr. C.-M. . Unterm 24. Juni 1807 fragt die Hofkammer an, ob die Frohne nicht erhöht werden könne, welche hier nicht einmal 4 kr. pr. Ctr. beträgt, da die Kärntner 18 '/4 kr., die Innerberger 3174 kr. und die in Oesterreich ob und unter der Enns 24 kr. zahlen. Das Oherbergamt widerräth einer bedeutenden Erhöhung, da die Waldverwüstung den Betrieb erschwere. „Der Hauptautzen des Staates aus diesen Werken bestehe in der Bevölkerung, in der Erhaltung so vieler Tausend der Contribuenten, in den. Einnahmen an Mauthen und in dem jährlich über eine Million1) betragenden Geldeinflusse.“ Es wird eine Erhöhung auf 10 kr. beantragt. (Sitz.-Prot. 1807, Nr. 227.) Fragen wir nun nach dem Wer the eines Hammertages, so gehen uns die Acten darüber folgende Daten: 1757 werden 14 Hammertage des Marx Anton Kapus v. Pichelstein sammt Kohlbarn und Erzplätzen auf k 300 11. — 4200 fl. geschätzt, ein Streckhammer auf 4Ò0 fl., 1780 in Krop ebenfalls ein Tag sammt Kohlstätten und Erzplatz auf 300 fl. — 1787 verkauft Mich. Pessiak in Krop einen Hammertag sammt Erzplatz und Kohlbarn dem Thoni; Pibrautz um 5.00 fl. T. W. •—• 1789 kostet ein Hammertag in Kropp 590 fl. — 1790 *) Für alle krainišchen Werke. ; verkauft Ignaz Rabitsch dem Valent. Paulitsch einen Hammertag sammt Kohlharn pr. 600 fl. L.-W. und 1 Ducaten Ehrung, nebst 4 Ctr. „Karnereisen“. — 1792 kauft derselbe vom lg. Potoschnik drei Hammertage nebst Erzhüttel um 1680 fl. Amtswährung, also k pr. 560 fl. — 1801 verkauft Lukas Praprotnik dem Gregor Suppan einen Tag sammt Kohlharn um 900 fl. L.-W. — 1806 kauft Marie Hauptmann fünf Hammertage, einen Kohlbarn, einen Erzplatz, eine Waschhütte, zwei Essfeuer mit zehn Stöcken, und zwei Kohlbarn um 7000 fl. haar. — 1815 verkauft Gregor Pessiak seinem Sohne Michael, Handelsmanne in Laibach, zwei Hammer tage, zwei Kohlbarn und einen Erzplatz um 1200 fl. C. M. haar. — 1818 kostet ein Tag wieder 300 fl., 1819 330 fl., und noch 1865 wurde der Kertische Tag von Benjamin Schuller mit 300 fl. bezahlt. Bis zur Finalisirung der Waldfrage erhielt sich der Werth eines Hammerantheiles noch auf ca. 300 bis 340 fl. Von der den Gewerken zugesprochenen Entschädigung für die Holzrechte entfielen pr. Hammertag 593 fl. Heute sind diese Antheile zu 10 fl. zu haben. — - *------- Die Zukunft der Stadt Laibacli. XIX Der Handel a la minuta. Die Laibacher Kaufleute besuchten den Markt in Graz.\ In der Frage.um Aufnahme eines Michael Kug in die Societät beschliesst letztere am 26. August 1751 die Sache zu vertagen, da die Session zu schwach ist (es waren-neun Mitglieder erschienen), um in einer so wichtigen Sache zu beschliessen, wohl aber nach dem Grazer Markt, wenn die Herren Handels-Leuthe revertiren werden. Am 3. März 1752 kam die Sache wieder zur Sprache. Anwesend waren Herr Matheus Peer und Seyfrid Sttnn, Ober- und Untervorsteher, Herr Zewull, Herr Rodesh-khini, Herr Umbnig, Herr Obersteiner, Herr Au-racher, Herr Franzoni, Herr Aman, Herr Mariner, HerrWéiss, Herr Pilligram. Herr Desselbrunner. Es wurde beschlossen: „Wan der Kug die action bey der Ersten istanz behaubten solle, So ist die sach weither auch nach den allerhöchsten Hof zu betreiben.“ Jeder Kaufmann oder Krämer musste auf ein „Jus“ eingekauft sein, so wird in der Sitzung vom 3. März 1752 beschlossen, dass Herr Anton v. Reya, welcher kein Handlungsjus hat,, sich aber schon 1719 obligirte, das erste in Erledigung kommende jus käuflich an sich zu bringen, es kbeT bisher doch unterlassen zu thun, ; „alss ist er gerichtlichen zu besprechen, dass fer sogewiss .ein Handlungsjus erkhauffe, als inwidrigen demselben das Gewelb gespirt werden solle“,.— — „dan ansonsten jeder hand-lungs Bedienter ein handlung errichten konnte.“ Was würden wohl diese pedantischen Handelsherren zu den modernen Geschäftsverhältnissen sagen ? Ob sie wohl noch in ihren Gräbern am Rücken lägen, wenn sie die heutige Gewerbefreiheit sähen? . Am 27. März 1752 wurde beschlossen, den „Ansager weil er zu grob und faul ist“ abzusetzen und „einen fleissigeren und höflicheren von den Gramern zu erwählen“; die Wahl fiel auf den Kramer Jakob Tazoll, welchem jährlich für seine Mühe 8 fl. T. W. ausgeworfen werden, p. 25. 17.May 1752.'Die Herren Weiss, Desselbrunner, Pilgram und Bartolati haben ihr „Eincorporations-quantum“ theilweise mit „Fillippi“ bezahlt.* 1) Weil diese aber die mehreren „Scarss“ seien, und nur ein Theil ä 2 fl. 10% kr. angerechnet worden, solche hier aber ohne Verlust so wenig als in Venedig anzubringen seien, so fragt es sich : ob solche nach Venedig gesendet werden sollen ? Es wird beschlossen, die „Philippi“ nach Venedig zu senden, den Callo muss die Handlungs-Cassa leiden, p. 28. 25. August 1752 Herr Peter Cargniati wird ins Gremium gegen Erlag von 62 fl. T. W. aufgenommen, nachdem er die Polzische Handlung erkauft hatte, dergleichen Michel Kuk gegen Erlag von 82 fl. T. W., welcher die Hueberische Handlung erkaufte. Ein Kramer Anton Klantschitz wird gegen Erlag von 20 fl. angenommen. Der Verkäufer eines Geschäftes musste einen Revers ausstellen, dass er auf dasselbe verzichte, welchen der Erkäufer. heizubringen hatte, wenn er in das Gremium aufgenommen zu werden wünschte. Manche der Herren wollten aber das Geschäft doch noch fortführen, worüber dann berathen wurde, was zu thun Sei? So laufen bei der Gremialsitzung am 19. Februar 1753 Klagen ein: dass Sich Herr Hue ber, der sein Geschäft an Kuk verkauft hatte, „ungeachtet seiner verkhaufften handlung starkh mit wahren versiebet“ es fragt sich, was da zu thun sei. Die Herren beschlossen schlau: „dass ein und der andere unter der hand von deme etwas ‘alla minuta sollte erkaufen lassen, sodann nach habender Prob, wirdet man wider deme einkhomen umb dass unbefugte handeln einzustellen“. Wie eifersüchtig man jede Concurrenz hintanzuhalten strebte, beweist folgender Vorgang des löbl. Gremiums. Der Kaufmann Kari sch s en. war gestorben,' man lud den Sohn resp. den Erben des Handlungs Jus vor, dass er sich incorporiren lassen solle und bestimmt sein Contingent auf 50 fl. Karisch jun. schützte vor, dass er nur „mit sehr wenigen Nägl handelt“, es sei diess zu i) Der Mailänder Filippo galt 2 fl. 12 kr., der Mantuaner 1 jl. 54 kr. viel. Man beschloss noch zuzuwarten, um zu sehen, ob sich nicht sein Geschäft vergrössere, zugleich aber machte man ihm den Vorschlag, dass, wenn er sein Jus verkaufen sollte, es dem „Handelsstande“ anzubiéten, der es kaufen werde, „umb die Handlungen zu mindern“) was er auch zusagte. Er fordert dafür sammt Wäarenlager 1000 fl. p.- 36. 37. 1754. 13. Jänner wird beschlossen : „die anzuführenden neue Freiheiten zur Cönfermierung zu senden“. Herr Zebu 11, der in Wien sei, solle das Gesuch dem Hofagenteri Miller übergeben, dem man zum „bessern euffer in dieser Sachen zu machen“, nächstens „zweihundert òstréghe di Palio und zwanzig Mass guten Vin di Lee“1) „als Regal franco senden soll, damit sich solcher in Urgirung der Freiheit umb souill Embssiger annehmen wirdt“. p. 42. Miller erhielt fünfzig Gulden Honorar, p. 55., 1754. 16.December wird beschlossen, das Zebulli-s eh e Jus,-auch wenn es in der Licitatioh auf 1000 fl. T. W, steigen sollte, nicht auszulassen um es nicht in fremde Hände kommen zu lassen, p. 51. ,1755. 14. Juli wird dem Advocaten Dr. Johann Georg Nouakh ein Regale, bestehend in einem „grossen Hueth Zucker und 4 Pfund Cafe“, votirt. p: 53. Im folgenden. Jahre 1756 beginnt der siebenjährige Krieg. Er machte sich bei unserem Handelsstande bald fühlbar, als 1758 ein Zwangsanlehen ausgeschrieben wurde. In der Sitzung vom 27. April 1758 wird, eine k. k. Verordnung verlesen, laut welcher der Laibacher Handelsstand binnen 4 Wochen 10.000 fl. Zwangsanlehen zu leisten habe. Es. können indess auch die Landhandsleute beigezogen werden. Das Capital , wird mit 5% verzinst und als Pfand wird der Tabak verschrieben. Am 3. Mai schon erschienen von Crainburg Martin Galle, Joh. Babt. Staber und. F arch er. Diese verlangen eine Copie der Verordnung. Von Radmmanns-dorf wurde Georg Pesditsch berufen und zu einem Beitrag „persuadirt“ worden, ' er leistet 100 fl. Andreas Sporer in Maria Laufen gab 200 fl., das „Crainburger Mercantili“ 700 fl.,' Josef Sch uz mann in „Pürken-dorff“ 100 fl. Am 10. Mai wird folgende Repartition beschlossen: Es leisten die Laibacher all’ ingrosso und Wechsel treibenden Handelsleute, als: *) Man lebte in Laibach sehr gut. Schon oben „Argo“ 1895 p. 112* ist des „Geschlecks“ erwähnt, welches hier consumirt wurde: Für den Anfang des XVIII. Jahrhunderts wissen wir aus Dr. Marx Gerbez’s Vindiciae ètc. Laibach 1710, dass hier Austern, Callemare, Capesante, Granzi, Granzipòri, welche ganz wohlfeil zu haben, hier consumirt wurden, dazu tranken die Laibacher Proseker, Muscateller, Marzamini,'Vin di Re und Malvasier“, die hier alle wohlfeiler sind als anderwärts. Michel Angelo v, Zois...................... Friedrich Weitenhiller . r ................ Lorenz Tombschitz . . . ... . . . . » Jos. Hueber . . ........................... Die alla minuta-Handelsleute in Laibach: Seyfrd. Hieron. Sinn sell. W............... Andreas Eedeschini ..................... Mathe. Franz Peer.......................... Jacob di Tamer ............................ Lorenz Jak. Umbnigg .......... Sehast. Obersteiner......................• Andr. Ant. Sckriher ...............• • • Peter Amon seil. Wittwe . . ............... Wolf. Auracher sei. Wittw. ................ Raf. Anton Franzoni........................ Joh. Christ. Kirchschläger................. Joh. Gotth. Weiss ausser Stand Joh. Georg Piligram........................ Mathi. Bartalotti . ... . . . . . . . . Jos. Desselbrunner......................... Pet. Anton Cargniati....................... Chil. Jak. Karisch ................... Val. Clementschitz ........................ Anton Damiaü . ............................ Michel Kuck . ............................. • Leopold Wagathey . ................... Die hiesigen Kramer: Johann Sauritsch .............. ........... Thomas Doditsch............................ Blasi Strickini ........................... Andreas Allitsch . • . . ■ ■ • - • • • • Jacob Tazoll........................ Georg Prelitz . . . ...... . . . . Anton Kleinschitz . . . . ........... • Hieronymus Potezzin . . . . . . .... Georg Petza.................... Maria Prinz .... . . .......... Elisabet Wend ........................... Kasper Suchadobnigg . . . ..... . jMi • • N. Lageyin.............................. N. Fodinin . . . ... • • • * • • • • • N. Laufferin .................... In Krainburg. Franz Simon Jugovitz all’ ingrosso . . . • Nicolaus Omann ............ Martin Gallée alla minuta ..... • Mathä. Beneditschitz . / . . . . . . Joh. Bab. Dueller . . . . . . . . . | . Fürtrag . 1000 fl. 500 „ 400 a 400 „ 2.300 fl. 1Q0 I 200 „ 200 200 „ 200 „ 150 % 100 „ 50 I 150 I 50 „ 200 » 200 „ 150 fj 200 „ 1 „ 50 „ 50 „ 100 s 250 „ 100 „ 2.775 fl. 75 fl. 75 „ 75 „ 75 * TJebertrag i 150 Lucas Wadley Johann Rumaldt . Joh. Bab. Staber . Johann Bessentin Anton Pfarher . . Mathä. Pitschmann Anton Laybacher . Barthelme Paulitsch Jamer, Materialist Andreas Sporer in MariaLauffen sowohl all’ ingrosso als alla minuta Negoziant . . . Josef Schuzmann in Birkendorf— . . • • Georg Pesditsch in Rattmannstorf ;■ . Valentin Koniar in Fl öd ni gg ....... Josef Jencko in S tr a s i s c h all’ ingrosso Negoziant Vadley Wittwe in Stein ........ . bei Lack und Pöllandt 450 fl. 5.525 fl. 800 fl. 100 „ 100 „ 100 I 50 „ In Lack leisten: Matheus Dembscher all’ ingrosso Georg Jenko all’ ingrossò „. . Josef Wagathey all’ ingrosso . Joh. Leeschina alla min. . . .; Stephan Errath . . . . . . . Joh. Crischey Witt. Gregor Oblak . . Andre Jeseneko . Martin Dembscher Kaspar Krammer. Andreas Jenko. . Jakob Jenko . . In Neumarktl: Caietan Jabornigg . . . ..... Marcus Pesditz . ... . . . . . • Maria Prinz Wittib................ In Rudolfswerth: Leonhard Sckrem . . ... . . . Ferdinand Meyracher. . . . . . Anton Fanzoi........... Martin Rotter . . . ..... : . Joh. Martin Rieff . . . . . . . . . Rotter jun............... Andreas Rossman Wittwe ausser Stand. Leonhard Jacomin. . . . ^ . In Gurkfeld: Franz Obratschar Ostermann . . . 6.175 fl. j p. 81 ff. 6.175 fl. 50 g 50 „ 25 I 50 „ • 50 „ 50 „ 50 „ 50 I -25 -, 1.050 fl. 300 fl. . 200 „ 200 „ 1001 300 I 50 1.150 fl. 300 fl. 20Ó „ 100 » 200 „ 100 i 100 i loo ; 50 g 100 I 50 „ : 50 I 50 , 1.400 fl. 200 fl. 5Q „ 'so; 300 fl. 100 fl. 50 „ 100 „ 50 V loo ; 25 „ : 50 „ 475 fl. '50 fl. 50 , 100 fl. Summa Summarum. .10.000 fl. Die Liste "ist- auch darum interessant, weil sie uns eine Zusammenstellung nicht nur der Laibacher, sondern auch der übrigen im Lande vorhandenen Kaufleute bewahrt hat. Gegen Leute, "welche den Kaufherren in die Quere kamen, ging man gar scharf vor. Ein Kramer bei Sanct Ma re in erfuhr dies.- In der Sitzung vom 16. Februar 1759 kam zur Sprache : Die Söcietät hat dem „ Ha n n s W e r 11 e s| Krämer bei 'S chinarne, Codellischer Unterthan“, am hiesigen Mauthamte folgende Waaren abgenommen und solche in die Stadt-Niederlage bis zur Austragung der Sache ge- bracht. Dieselben kosteten ihm in Triest : Netto 200 Pfund Rondfisch à 8 fl. 6 kr. . . 16 fl. 12 kr. n 150 „ Rothscherrfisch à 9 fl. 6 kr. 13 » 39 55 p 100 „ Reis - . . .... . . 7 55 45 55 » 50 „ türk. Rosinen; à 6 kr. . . 5 55 — 55 5) 100 „ Carobbe (Jolmnnisbrod) à 6 [5 5 5? 40 55 55 53 Feigen ä 6 ß (Soldi) . . 3 55 — - 55 •• ' 55 10 Flaschen Rosoly à 7 gr. | . | 3 55 30 . 55 55 170 Pfund als 1 Fasst B.-Öhl à 14 fl. 24 55 38 55 55 39 „ . in 3 Pitzerl Ohi à 15 ß 5 55 3iy2 55: 55 ' 2 „ Mandeln à 20 . . , , 55 23 55 Maut in. Triest und gutter bestetter Lohn . 55/ 17 55 Das : leere Fassl und Schachtl . . . . . — 55 46 55 Weegsmäute . . ... 1 . . . . — 55 • 36% "55 86 fl. 58 kr. „Da nun diese Waaren Immediate verfallen-, wird der Werlles vorgelassen. Dieser leugnet, je etwas gewusst zu haben, dass es verboten sei, Waaren aus Triest herzubringen. Er werde es auch nie mehr thun, hätte es auch diesmal nicht gethan, wenn er nicht einen ,,'Barat“ (Tauschhandel) mit Strümpfen, "die er aus Klagenfurt nach Triest geliefert, gegen obige Waaren zu machen, bemüssiget gewesen wäre. Die Laibacher Kaufherren kannten aber keinen Pardon der „Schluss“ lautete: „Die Waare wolle ihm Werlles nicht mehr extradirt, sondern abgelöst und für dies Erstemahl um 3 Speciesdukaten Er Werlles gestraft werden die den anunzianten zu geben sind.“ Inzwischen legte sich auch Bàron Codelli für seinen Unterthan ins Mittel und Hess dem Obervorsteher der Kaufleute wissen, dass, wenn sie dem Werlles die Waaren nicht gleich ausfolge, so werde er mit anderen Herrschaften den Recurs nach Hofe machen und die Herausgabe mit Gewalt erzwingen. Die Laibacher blieben jetzt erst recht bei ihrem „Schluss“,, die Waare weder an Werlles, noch Baron Godelli auszufolgen; bis- 22. Fèbruar wurde Codelli etwas ruhiger und sein Verwalter Michellitsch erscheint Namens des Barons. Dieser „lässt sich der amtlichen Söcietät höflichst empfehlen und da er findet, dass sein Unterthan Werlles Unrecht habe“, entschuldigt er sich und will dem Werlles solche Unternehmungen strengstens verbieten. Es wurde nun beschlossen, die Waäre unter sich zu theilen und den Werth, wie er in Triest war, „in Ansehen des Baron Codelli gethaner Bitten“ dem Werlles zu bezahlen. Es theilten sich in das Geschäft die Herren Umbnigg, Scriner, Piligram, Domian nnd Alborgetthy. Werlles erhielt 76 fl. 56 kr. in Siebzehnern zugezählt, wobei ihm aufgetragen wurde „sich diesfalls bei seiner Herrschaft schuldigst zu bedanken“. Der „Herr denunziant“ erhielt aus der Casse als „Regalle“ zwei Spezies Kremnitzer Dukaten, damit er „inskünfftige animo haben wird, uns ferners zu S ec on dir en“. p. 91—94. Anno 1759 gab es wieder eine Kriegsbeisteuer zu leisten. Es bezahlten: Bartolatti . . . . ... . . . . . | . . 45 fl. 29 kr) Desselprunner . . . . . .. . . . . . .! . 56 „ 47 „ Redeschini................................. . 25 „ 58 Ä di Tamer . . . . . . . . . . 1 . ... 30 „ 49 „ Umbnigg . ............... • • • ■ 51 » 9 » Obérsteiner ~. . . . , . . ... . , . .' . 30 „ 38 „ Scriner. . . . .... . ... ... . 20,, 18 >, Franzoni : . . . . . . . . . . . . . . 20 „ 49 „ Kirchschläger Witt.. . . . . . ... . . 42 „ 36 „ Wéiss.................................■ "—'„ 18 „ Piljgram . ... . . . . . . . . . . . 47 „ 49 „ Cargniati . . . .' . . . . ., • . ... 20 „ 47 „ Käriseh..........■ • • • • • 8 „ 30 „ Clementschitz . . . . . .... ... .20 ,,. 27 „ Domian. . . . . . . . . . . . . . . .. 24 ; 7 „ Alborgetti ) . / . . , . i ) . . ... . 25 „ 18 „ Christan . . . ............ . . . . 20 „ 20 „ Moschitz . . . . . . . • • • I . • ., 20 „ 38: 509 fl. 47 kr. Joh. Mich. Kuck und Leopold Wagathey waren wegen „strittigen Handlungs-Jure“ damals nicht incorporirt.' Die Krämer steuerten . ..............162 fl. 30kr. Am 27. October wurden abgeführt 748 fl. 31 kr. p. 97—99. Im Jahre . 1759 gab es im Ganzen 17 Handelsherren, 8 Handelsfrauen mit 11 Handlungsdienern, dazu 11 Kramer, 3 Kramerinnen mit 1 „Dienstmensch“. 1. c. p. 99. Mit Sebastian Reya hatte die Söcietät einen Process wegen des Jus, welcher am 17. März 1760 zu Gunsten des . Gremiums entschieden wurde. An diesem Tage beschliesst dasselbe: „Weillen heute der Process Contra Reya am Rath-hauss bebaubt,. und sich dabey. vnserer bestelte Herr Dr. Novack-so tapfer verhalten, so ist von folgenden, alss von Herr Umbnigg, Obersteiner, Scriner, Franzoni und Piligram ihmeHerr Dr. ain Hut Zucker-nebst 2 Pfund Coffee zu Regalliren bewilliget worden. “ Dr. Novak starb noch im selben Jahre ; sein Nach- folger wurde Dr. Bleyberg. 1. ć. p. 106. 1760 war die Kriegssteuer folgende: Bartolotti . . . ....................... . • . 47 fi. 47 kr. Desselbrunner. ..............16 „ 47 „ RedeSchini...................................45 „ 58 „ de Tamer................................ 50 n 49 „ Umbnigg................'§....................1 » 9 „ Obersteiner............................. 30 „ 38 „ Scriner......................................20 „ 18 „ Franzoni.....................................20 „ 49 „ Kirchschläger Witt...........................47 „ 36 „ Weiss Wittwe . . | . . . . . ... . . — „ 18 „ Piligram.....................................47 „ 49 „ Karisch. . ..................................20 „ 29 , Cargniati ................................... 20 „ 47 „ Clementschitsch .. . . . .... .. . • • • 20 „ 27. ,,' Domian. . : . . . . ................21 „ 7 „ Alborgetthy; ................. . .... . 25 „ 18 „ Christian . . . . . ... . . . . ., . . . 20 „ 20 „ Moschitz . . '! ... ... . . . • • • • 20 „38 „ Wogathey (hat noch keine richtige Jure) . • 10 „ 45 „ 489 fl. 49 kr. Die „Krammer“ hatten zu erlegen: Piezza . . . ... . .. ........ 24 fl. 9 kr. Jost . . . . I . : . I . . . . ■ . . • . 2 „ W. » Pierentz . : ...... . . . . ■ ■ .' . ,. 6 „ 9 „ Wenigg ..... . . 4 , 9 „ Wattestini.............................. . •' 3 „ — „ Fackin . . - ............... 5 „ 9 » Prelitz . . . .............................. .... 10 „ 9 i Strickini ........................................ 20 „ 40 „ Allitsch Witt. . . . . . . . . . . . . . 12 ,, 20 „ Joh. Allitsch............... ................6 „ „ Doditsch . . ............................... ... 80 „ 9 „ Tazzol . . . . . . . .................. • 10 „ 9 „ Klantschitsch . . . . . . . . . ... ,6, 9 » Suchodobnigg ......... - . ' . 3, „ 9 „ Sauritsch ............. i, • ■ . 15 „ .9 ' Peintner’s Wittwe....................................4 „ — „ 162.fl. 30 kr. Summa Summarum 652 fl. 19 kr. p. 102. 1761 betrug diese Steuer 600 fl. und war wie folgt vertheilt: p. 105. Bartalotti ... Desselprunner. . Redeschini . . . di Tamer . . . Umbnigg Jak. Lor. Obersteiner. . . Skriner .... 40 fl, 81 10 „ 50 „ 60.„ 30., 20 Ü Franzoni . . Kirchschläger Piligram . . Karisch . , Cargniati . . Clementschitz Damian . Alborgetthi Christan Moschitz . . Wagathey . die Kramer I 20 fl. 40 „ 50 „ 10 30 „ 10 J 40 „ 30 „ 20 „ 20 „ 20 „ 50 „ Es war eine Anleihe zu 5%. ; 1761 kam am 25. Mai wieder ein Delict der Kramer zur Verhandlung. Zwei Kramer S t r i k i n i und P i e z z a auf der Schusterbrücken wollen den „Revers“ nicht einhalten, sie wollenWaaren aus Triest bestellen und solche so führen, wie die Kaufleute. Es wird ihnen gedroht, wenn sie sich so betragen : es könnten ihnen „wie die Vorfahren es gethan“ : „ein oder 2 Laden auf die Brucken vör ihr Gesicht gestellt, alle Waaren um die Helffte wohlfeiler geben und sie dadurch Tottal Ruinirt werden“, p. 110: Am 13. Juli 1761 wurde vorgeschlagen, die Joh. Bab. Vanino’sche Handlung einzulösen, die Waaren wurden auf 2003 fl. 30 kr., das Jus auf 320 fl. und die Interessen auf 232 fl. 20 kr. geschätzt, somit zusammen auf 2555 11. 50 kr. Es wollten aber nur 9 Herren 239 fl. 15 kr. beisteuern (zu 4—8 Ducaten,. à 4 fl. 7(5 kr., da 4 Ducaten = 16 fl. 30 kr.) Neun gaben nichts. — Und so kam das Geschäft nicht zu Stande, welches ja doch nur den Zweck gehabt hätte, einen Concurrenten vom Platze zu schaffen, p. 112. Anton Damian ein Laibacher Kaufmann. In der zweiten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts wird Anton Damian, oder Domian, als einer der bedeutendsten Handelsleute Laibachs genannt; noch 1809 wird F. X. Damian als Geissei von den Franzosen verhaftet, welche aus allen Ständen zur Sicherstellung der Contribution festgenommen wurden. Laut Protokolls des Handels-Standes ddo. 16. Februar 1758, p. 75, heiratete Anton Damian die Witwe des Philipp Anton Mariner, dieser war passiv, daher seine „effetti“ sàmmt Jus gerichtlich licitirt wurden. Das Jus erstand die Witwe, nunmehrige Damian, welche es ihrem zweiten Gatten „verheiratete“. Damian bittet auf Grund dieses Jus in die1 Societät aufgenommen zu werden, was ihm gegen Erlag von 82 fl. T. W. auch bewilliget wird. Damian musste gute Geschäfte gemacht haben, denn 1766 finden wir ihn schon als Obervorsteher beim Gremium (p. 175) und 1785 besitzt er das grosse Haus am Rathhausplatze Nr. 2 (jetzt Stadtgemeinde), neben dem Rathhause. Das Landesmuseum besitzt nun zwei Pastellporträts, Brustbilder in Lebensgrösse, welche einen Bürger und seine Frau . vorstellen. Sie wurden von dem 1880 verstorbenen Pfarrer von St. Jakob, Gustav Köstl, laut Testament ddo. 12. Jänner 1879, dem Museum vermacht-. Wir. geben die beiden Bilder nach Photographien )) wieder. Die Kleider sind bei beiden Figuren blau, die Haube der Frau weiss, mit blauen Maschen. Auf der Rückseite der Porträts, welche vorzüglich gemalt sind, sind Zettel angeklebt, welche besagen, dass der Mann, Anton Damian, am 8. December 1799, 74 Jahre alt, gestorben sei. Am Bilde der Frau ist bemerkt, dass dies Francisca D a m i a n, geb. Supan sei, welche am 18. October 1803, 56 Jahre alt, starb. Damian war somit 1725 geboren, heiratete mit circa 33 Jahren die Witwe Mariner am 16. Februar 1758. Die hier dargestellte Frau ist aber erst 1747 geboren, kann somit nicht die Witwe Mariner sein, muss daher seine zweite Gattin vor stellen. Mülbter. : i) Der Fleck über der Stirne des Mannes ist durch Reflex der Glasplatte, mit welcher: das Bild bedeckt ist, entstanden, man bittet, sich diesen unfreiwilligen Kopfputz wegzudenken. Ein Brandgräberfeld aus derzeit deriiömer-herrschaft in Laibach am Baugrunde des Herrn Joh. Graiser. m,1) Auf Tafel II ist die Anordnung der Gräber ersichtlich. Es wurden im Ganzen 101 Gräber eröffnet,, deren Inhalt und Anordnung folgende waren:* 2) Nr. 1. Ustrinà mit einer dünnen Kalkplatte bedeckt, darunter im Leichenbrande : Eine zertrümmerte Urne, ein Glasbecher, eine vierkantige Glasflasche mit Henkel, gefüllt mit Erde; zwei zertrümmerte graue Thonlampen und eine Bronzefibel voji norischem Typus nebst zwei Eisennägeln. Nr. 2. Ustrinà mit Thon- und Glasscherben und einem langhalsigen Glasfläschchen. Nr. 3. Zi egei kiste3) gefüllt mit Leichenbrand und Erde. Nr. 4. Z i e g e 1 k i s t e aus Ziegeln von 45:30:7 m, Inhalt : Trümmer einer grossen Glasurne, zwei vierkantige Henkelflaschen aus Glas, eine Schale aus weissem Glase, ein Kolbenfläschchen, sechs Stücke eines Metallspiegels und ein Eisenmesser. ‘) Cf. „Argo“ Nr. 8 und 10. 2) Wir werden nächstens zum- Schlüsse des Artikels die interessantesten Objecte des Fundes nach photographischen Aufnahmen abbilden. 3) Diese Gräber bestehen aus Kisten, welche aus sechs trefflich gebrannten Ziegeln mit erhabenen Randleisten an der Längsseite, von 45 cm Länge, 34 cm Breite und 7 cm Dicke zusammengesetzt sind. Nr. 5. Ustrinà, darin eine Lampe mit PVLLI, eine zweite mit einem springenden Thiere (Schaf?) verziert, ein bimförmiger Thonkrug und Trümmer dreier kleiner Töpfchen. Nr. 6. Zie gel kiste. Inhalt: Thonschale mit Fišch-schuppenornament um den Rand und ein Fläschchen mit langem Halse. Nr. 7. Kleine Ustrinà, wahrscheinlich eines Kindes, der Leichenbrand lag unter einer umgestülpten flachen Schale, darin ein kleines Töpfchen und eine Tasse von terra sigillata, beide in Trümmern, ferner lagen hei Scherben zweier Glasflaschen, einer Henkelflasche und eines Glasbechers, ein Eisennagel und ein Fragment eines Eisenmesserchens. Nr. 8. Zertrümm.erte Urne mit Leichenbrand, mit Fragmenten zweier grauer Lampen und einige Geschirrscherben. Nr. 9. U s t r i n a mit Geschirrscherben, dabei zwei Glasfläschchen, eines im Brande geschmolzen, ferner ein runder Metallspiegel. Derselbe hat die Form eines Büchsendeckels; die Rückseite zeigt drei concentrische feine Wülste, innerhalb des dritten Kreises einen aus Punkten gebildeten Kreis. Die spiegelnde Fläche ist convex, von 3-2 cm Durchmesser mit einem matten Rande von 1 cm umgehen, so dass der Totaldurchmesser des Spiegelchens 5'2 cm beträgt. Dasselbe reflectirt deutlich und ganz das verkleinerte Bild eines Kopfes. Im Leichenbrande lag eine nicht näher bestimmbare Bronzemünze von Domitian, an deren unkenntlichem. Reverse Kohlenstückchen angerostet sind. Nr. 10. Amphoragrab1), aufrecht; mit einem Falzziegel gedeckt. Darin ein Töpfchen mit Knochenbrand, eine Glasschale, zwei Glaskölbchen und Urnenscherben. Statt der Münze lag dabei ein Scheibchen von 3-7 cm Durchmesser und 0-8 cm Dicke aus bläulichem Glase, als hätte man andeuten wollen, dass den hier Begrabenen Glas-waare so viel bedeutete, als sonst wo baares Geld. Nr. 11. Ustrinà, darin eine Lampe mit Blumenvase und am Boden einigen k förmigen Zeichen. Trümmer einer grossen Glasurne, einer langhalsigen Henkelflasche aus Glas und ein durchbohrter Glasknopf von 2-2 cm Durchmesser und 0’9 cm Dicke. Derselbe ist einerseits flach, andererseits abgerundet. Ferner zwei Bronzenadeln mit flachen Kopfenden, reckteckigem Oehr, von 16-5 cm i) Diese sind aus einer Thoüglocke von 50 bis 60 em Höhe und circa 40 cm Durchmesser gebildet. Diese Defasse sind aus zwei-henkeligen Amphoren, welche in einem Zapfen enden, hergestellt, indem der gegen den Hals zulaufende Theil. abgeschnitten wurde. Tafel II. Bei einigen Gräbern sind diese Amphorenbäuche über die Ustrinà und die Beigaben gestülpt, wie eine Spargelglocke am Spargelbeete, oder sie sind aufrecht in die Erde gesenkt und enthalten den Leichenbrand mit Beigaben; wir bezeichnen sie als gestürzte und aufrechte Amphorengräber. Taf. II, Nr. 26, 47, 78, 84. Länge; an einem Exemplare fehlt 5*6,cm am spitzen Ende.' Zwei roh geschnitzte Knochennadeln von 15 cm Länge, , enden in kleine Löffelchen von 9 mm Durchmesser, und eine längs geriffte Perle aus grüner Masse. Nr. 12. Z i e g e 1 k i s t e. Inhalt : ein lichtgelber Henkelkrug, zwei zertrümmerte Glasbecher und eine trefflich erhaltene Glasflasche1) mit Henkel, 20-5 cm hoch. Nr. 13. Ziegelkiste. Beigaben eine zerbrochene Lampe mit geflügeltem Genius, eine zertrümmerte Glasschale und ein Gläsbecher. Nr. 14. Ziegelkis te, aus 5‘3 cm dicken quadratischen Ziegeln, mit einer Steinplatte gedeckt. Darin eine gebrochene Lampe mit der Büste eines bärtigen Mannes, ein gelbes Töpfchen mit Schuppenornameüten, Trümmer zweier Henkelkrüge aus Thon und eine braune Urne barbarischer Fabrik. Nr. 15. Urnen grab, ohne Beigaben. . Nr. 16. Ustrinà, ohne Beigaben. Nr. 17. Ustrinà, mit einer zertrümmerten grauen Urne, Als ÌBeigaben eine Lampe mit einem schlecht kenntlichen Vogel auf einem Aste. Eine Schale aus Terracotta. Da sich im Stempel in der Innenseite zwei Sprünge kreuzen, ist nur M. L? PV zu erkennen. Ferner eine gebrochene lichtgelbe Thonschale. Aus Glas eine Kugelflasche und drei Kolbenfläschchen, èin langhalsiges Fläschchen und ein Glashenkel. Endlich ein Bronzestift, 5 cm lang.. JNr. 18. Ustrinà, mit-einem gehenkelten Birnkruge aus Thon, Trümmer einer ungebrannten Lampe und dem Randstücke einer Gläsurne. Nr. 19. Ustrinà, mit einem zerbrochenen Bierkruge, einer zweihenkeligen Vase mit Pflanzenornamenten, einer zertrümmerten Glasurne mit Leichenbrand gefüllt, nebst einem Kolb'enfläschchen aus Glas. Nr. 20. Urnen grab, mit zerdrückter Urne barbarischer Technik, daneben ein graues Töpfchen, Scherben von zwei Tellern aus terra sigillata, einer mit EROM, der zweite mit ATERE in der Sohle des Bodens. Eine Schale hat REF in der Sohle des Bodens. Endlich fanden sich eine Thonschale, ein zerbrochener Metallspiegel mit Handgriff und ein Drahthenkel. Nr. 21. Ustrinà, mit einem Glasfläschchen. Nr. 22. Runde Steinurne, mit aufgekittetem Steindeckel ; Höhe 44 cm, Breite 50 cm. Innerer Diameter 28 cm, Tiefe 22 cm, darin eine Glasurne von 26 cm Höhe und ebensoviel Bauchweite, gefüllt mit dem Leichenbrande. Neben der Steinurne lagen um dieselbe herum ein Kolbenfläschchen aus Glas, zwei Birnkrüge aus Thon und ein Metallspiegel mit Griff. i) i) Ein Beweis, dass man neben ganzen Gefässen auch Scherben von solchen in die Gräber legte. Das Gleiche gilt für Thongeschirr. Nr. 23. Àmp bor a gr ab, aufrecht, darin Trümmer einer Glasflasche im Leichenbrand. Nr. 24. Ustrinà. Im Leichenbrande ein lichtrothes rohes Thontöpfchen von 4-8 cm Höhe und 5-2 cm Durchmesser. Das. niedliche Töpfchen ward mit einer rechten Schalenhälfte von Cardium edule, der essbaren Herzmuschel bedeckt. Nr. 2 5. A m p h o r e n g r a b, aufrecht mit Trümmern einer Glasurne und einem Kolbenfläschchen im Leichenbrand. Nr. 26. Amphorengrab, gestürzt, darunter ein Henkeltopf, ein gehenkelt èr Birnkrug aus Thon und Trümmer rp eines grossen Thonkruges. Eine Lampe mit CERINHI, zwei Glasflaschen von 13 und 25 cm Höhe, leztere mit langem schmalem Halse, dem der Rand fehlt, endlich eine Bronze-Münze von Claudius mit Libertas Augusta, von 41 n. Chr. Coh. 47. Nr. 27. Ustrinà, mit zertrümmerter Urne. Dabei zwei gehenkelte Birnkrüge, ein zertrümmertes, rothes Töpfchen, zwei graue, dünnwandige Schalen mit Strichornamenten, eine graue, gehenkelte Schale, eine rothe Schale mit Fischen und Strichen ornamentirt. Unter den Fischen sind Aal, Rochen und Neunauge deutlich erkennbar, ein Henkeltopf. Von zwei Lampen war eine mit FORTIS erhalten. Endlich eine Knochennadel mit Löffelchen am Ende, und eine mit gebrochenem Oehr. Nr. 28. Ziegelgedecktes Urnengrab, die grosse Urne, zertrümmert. Beigaben : Lampe mit einem Vogel auf einem Aste sitzend, in der Oeffnung steckt der Eisenstift zum Reguliren des Dochtes. Eine Henkelflasche und ein Becher aus Glas waren zertrümmert. Nr. 29. Urnengrab. Die Urne 26 cm hoch, 22 cm weit, von barbarischer Mache, mit Leichenbrand gefüllt. Dabei Terracottanapf, 6-5 cm im Diameter, 3 cm hoch mit GELL in der Sohle auf der Innenseite des Bodens, eine grosse Kugelflasche aus Glas mit Hals und Henkel, eine vierkantige Glasflasche mit Henkel. Zwei Glaskölbchen, ein prachtvoller kobaltblauer Glasteller von 16 cm Durchmesser; auf welchem eine Glasschale lag, Trümmer einer Glasurne und ein 11 cm langes Stück eines Knochengriffels. Nr. 30. Urne mit Leichenbrand, barbarischer Mache, 29 cm hoch, mit Zickzackstrichen ornamentirt, darin auf dem Leichenbrande zwei offene Armreifen aus Eisen von 9 cm Querdurchmesser. Im Leichenbrande lagen zwei Bronzefibeln norischer Form von 4'5 und 6 cm Länge, beide gut erhalten. Endlich lagen noch dabei Scherben eines schwarzen Thongefässes. Nr. 31. Th onurn.e mit Leichenbrand in der Ustrinà, dabei ein zertrümmerter Krug und einige Glasscherben. Nr. 32. Steinkiste, viereckig, 78 cm lang, 50 cm breit, 32 cm hoch, mit runder. Vertiefung, 10 cm tief, im Boden, mit einer Steinplatte .gedeckt; der Innenraum misst 45 cm Länge, 30 cm Breite, 18 cm Höhe. Darin Leichenbrand mit den Bruchtheilen einer grossen Lampe, aus welchen auf eine Länge derselben von l6-5 cm und Breite von 11 cm geschlossen werden kann. Das theilweise erhaltene obere Feld zeigt ein Füllhorn, aus welchem zwei pfeilförmige Blätter herabhängen, über quer liegt eine Fahne mit kugeligem Knauf. Ferner eine vierkantige Glasflasche mit Henkel und ein Becherglas. Nr. 33. Ustrinà, darin Scherben eines Kruges, einer gelben Vase,; einer ungebrannten Lampe mit COkMVNI, eine gebrochene Glasvase, Trümmer von 3 bis 4 Glasphiolen, theilweise geschmolzen, und ein Fläschchen mit langem Halse. Nr. 34. Ziegelkiste ohne Beigaben. Nr. 35. Ustrinà von 1-5m Durchmesser, darin eine Lampe mit Pegasus, eine mit jagendem Hunde, der einen Gegenstand im Maule hält (arg verwischt), Trümmer einer ungebrannten Lampe mit flammendem Altar, zu dessen beiden Seiten schlangenumwundene Fackeln, ein Glassym-pulum, nebst Scherben einer Glasurne, zweier Henkelflaschen und einer Phiole. Nr. 36. Amphora in Trümmern, liegend begraben, ohne Leichenbrand und Beigaben. Nr. 37. ZiegeFkiste, darin zwei schwarze Thon-schalen mit Leichenbrand gefüllt, eine Lampe mit OCTAVI, ein langhalsiges Fläschchen und Trümmer einer Henkelflasche aus Glas. Nr. 38. Ustrinà, mit Topf barbarischer Fabrik, 19 cm hoch. Dabei eine Schale, ein Birnkrug. Nr. 39. Ustrinà, mit Gefässscherben und einer Bronzemünze von Domitian mit Fortunae Augusti, vom Jahre. 87 n. Chr. Coh. 125. Nr. 40. Ziegelkiste', mit Leichenbrand, einer zertrümmerten Glasurne und einer Bronzemüuze von Claudius vom Jahr 41. Coh. 84. Emona und Emonia. Die alte Emona 'lag am heutigen Iger Boden und war schon in den ersten Jahrhunderten nach Chr. Bischofsitz; nachdem das Christenthum hier, aus Aquileja eingeführt, Wurzel gefasst hatte. Mit dem Verfalle der Stadt — ob eben durch Attila 451, sei dahingestellt — verschwand auch der Bischofsitz in Emona. Wenn daher noch später Emonensische Bischöfe in der Geschichte erscheinen, wie z. B. St. Florius, welcher um 600 in Pola starb, so sind dies nicht Bischöfe der jetzt krainischen Emona, sondern von Emonia, heute Novigrad, Citta nuova in Istrien. And. Fekonija hat in seiner Abhandlung im Jahrbuche der Matica 1884 diese beiden Bisthiimer verwechselt, beziehungsweise identificirt. Wenn nach 500 von Emonensischen Bischöfen die Rede ist, hat man immer an Citta nuova zu denken, welches Bisthum c. 550 entstand. Ich bin der Ansicht, dass die Istrianische Emonia (citta nuova) die Nachfolgerin und Erbin unserer Emona war, daher ihr Name Citta nuova, im Gegensätze zur alten Emona, am Fusse der Julischen Alpen. Diese Annahme stimmt auch mit den kirchlichen Gebräuchen, berühmte Bischofsitze auf andere Orte zu übertragen. Als Bischof unserer Emona können wir noch den hl. Maximus betrachten, welcher c. 389 das Martyrium erlitt, die späteren aber sind dem nach der Neustadt, Citta nuova, übertragenen Emonensischen Bischofsitze zuzuzählen, welche in Erinnerung an die alte Bischofstadt den Namen des Emoniensischen Sitzes führte. Illyr. Feistritž. J. Bilc. Zur Emona-Frage. In Izvestja IV. p. 161 bespricht der k. k. Conservator Prof. S. Rutar die Römerstrasse von Nauport nach Emona, welche römische Ortschaft er in Laibach sucht, bei dieser Gelegenheit glaubt Prof. Rutar unsere Beweisführungen kurz und bündig betreffend die Lage der alten Römerstadt zu wiederlegen. Da den Gegenbeweisen Ru tar’s: eine gewisse Urwüchsigkeit nicht abgesprochen werden kann, wollen wir dieselbe unseren Lesern nicht vorenthalten ut audiatur et altera pars. Nachdem Rutar den längst durch Funde constatirten Strassenzug von Oberlaibach nach Laibach besprochen, auch die von uns 1892 in „Argo“ p. 40 publibirte Meilensäule erwähnt, wendet er sich dann gegen uns mit folgenden Worten : „Dass sich die römische Heerstrasse irgendwo gegen lg gewendet hätte, davon ist nirgends eine Spur zu finden, und es wäre auch sinnlos, über das Moor zu gehen, wo man hübsch gerade fort konnte.“ „Daraus folgt, dass die alte römische Emona nur dort stehen musste, wo sie alle urtheilsfähigen Forscher suchen,, nämlich am Gradišče in Laibach. Hier kann man leicht mit dem Finger die Mauern der römischen Ansiedlung zeigen, und nur Starrsinn (trma) kann behaupten, dass sie in lg gelegen war.“ „Dass die Tabula Peutingeriana Emona rechts vom Laibachflusse hat, kann leicht daher kommen, da sie sie als Haupt- (weil schiffbar) Strom hält und sie mit der Save verwechselt, oder besser: beide Flüsse zu einem einzigen verbindet.“ Nun hat doch nie Jemand die Existenz einer römischen Verbindungsstrasse von Oberlaibach nach Laibach in Zweifel gezogen, so wenig wie die Existenz einer Strasse von Laibach nach Unterkrain, welche beide auf der terra ferma lagen. Wenn aber Rutar eine Strasse über das Moor zu legen als sinnlos bezeichnet, so müssen wir ihm doch die 9 m breite, 1 m dicke, schöne Reichsstrasse unter dem Torfe des Moores zwischen Lave rea und lg in Erinnerung rufen uüd ihn um die Erklärung derselbe!! bitten. — Wie kommt es wohl ferner, dass eben aus lg ein , volles Drittheil aller in Krain bekannt gewordenen Inschriften stammt, und dass nach diesem abseits gelegenen alten Pfahlbauorte eine Heerstrasse erster Classe von den Römern über das Moor gebaut wurde? Wenn uns Professor und Conservator Rutar Urteilsfähigkeit abspricht und uns des Starrsinnes zeiht, so ist damit doch nichts bewiesen und nichts widerlegt; es sind eben wieder Behauptungen Rutar’s, welche ihm die Leser glauben können oder auch nicht. — Dass am sogenannten deutschen Grunde ein im Laufe der Völkerwanderung mit einem Mauerrechtecke umwallter römischer Ort lag, ist auch richtig, doch spricht kein stichhältiger Grund dafür, dass er Emona hiess, um so weniger, als eben die von Rutar so geringschätzig behandelte Tabula Peutingeriana gerade hier sich als sehr correct erweist. Der schiffbare Fluss, welcher Emona im weiten Bogen umfliesst, ist als nächst Nauportum, aus den Julischen Alpen entspringend dargestellt,' als dessen Fortsetzung ganz richtig die Säve dargestellt ist^ welche that-sächlich die Richtung der Laibach annimmt. Dass dieser Fluss auch nicht der nicht schiffbare Oberlauf der Save sein kann, beweist die weiter nördlich angegebene Station „Savo fl.“ auf der Peutingerischen Karte, von welcher Emona IX m. p. oder fast 14 km. entfernt bezeichnet ist. Es ist die Station an der Savebrücke .bei Stošce, zwischen welcher und Emona der schiffbare Fluss liegt, welcher bei Oberlaibach entspringend, über Emona im Bogen strömend, dargestellt erscheint. Man vergleiche dazu die Copie der Peut. Tafel in’„Argo“ HI p. 31. Solange Professor Rutar uns somit keine anderen Argumente, als Urtheilslosigkeit und Eigensinn entgegenzustellen weiss, möge er uns gestatten, an der von Lazius 1598 ausgesprochenen Ansicht, welche wir in unserer „Emona“ begründeten, noch vorläufig festzuhalten. Zur Annahme von logisch entwickelten Gegengründen soll er uns stets bereit finden. Müllner. Lehen der Grafen von Cilli. Im k. u. k. Hofkammerarchive in Wien befindet sich im Fase. 18.360, C. y6 ein Lehenbuch der Grafschaft Cilli: Es ist ein Papiercodex, von gewöhnlicher Grösse, 38 fol.,1 von denen 36, 37 und 38a fol. unbeschrieben sind, auf dem fol. 38 i ist von gleichzeitiger Hand „Lehen der graueschaft Cili“ geschrieben. Die Eintragungen in den Codex stammen von verschiedenen Händen her ; dieselben geschahen nach den Concepten, denn im Lehenbuche befinden sich auf einem losen Papier zwei Concepte, bei denen alle Formeln gekürzt sind, so der Name und Titel des Ausstellers, die Arenga und . das Schlussprotokoll. Der Verfasser des Lehenbuches hat solche Concepte bei der Zusammenstellung benützt, nur das Wesentliche herausgenommen und alles Formelhafte weggelassen, wie dies bei den kaiserlichen und päpstlichen Registern der Fall ist, nur dass hier noch mehr gekürzt wurde. Dadurch ist die Zeitbestimmung der Abfassung dieses Lehenbuches sehr erschwert, man müsste die Originale herbeiziehen, die uns leider nicht alle erhalten sind. Im Codex ist nur eine Urkunde vorhanden, die ihrem Wortlautè nach ganz aufgènommen wurde, das ist die Urkunde des Grafen Ulrich von Cilli für das Kloster Geirau vom Jahre 1455 an mittichen nach sand Francisćen tag (fol. 28 6). Bei einer zweiten Urkunde des Grafen Ulrich für den Jörgen Räuber den Jüngern ist das Protokoll, die Arenga und die Narratio aufgenommen, das Schlussprotokoll weggelassen (fol. 30 6). Ich bin daher geneigt, die Abfassungszeit des Lehenbuches in die letzten drei Jahre Ulrich’s III. anzusetzen, (f 1456.) Bei der Edition werden nur die krainerischen Besitzungen aufgezählt, die kärntnerischen und die steierischen Lehen weggelassen. Ebenso wird die- Verbindungspartikel i t e m, die zu Anfang jedes Excerptes steht und im Con-texte bei der Aufzählung der Güter angewendet wird, grundsätzlich weggelassen. Die Eigennamen werden ohne jede Veränderung und stets nur mit grossen Anfangsbuchstaben wiedergegeben, während Alles andere klein geschrieben wird. Die Belehnten folgen hier in alphabetischer Reihenfolge. Caspar Aphaltrer hat zu lehen emphangen im und seinen erben, sun und töchtern sein erb ainen zehenten zu Pilichgrecz auf den nachgeschriben gütern des ersten zu Sawnikg neben der Saw auf zwain hüben, zu nider Rawen auf sechs hüben, am Prebekg auf drein hüben, zu Dürren auf zwain hüben, zuKappryw-nikg auf drein hüben, zu Art auf ainer hüben, bei der kirchen zu P i 1 i c h p e r g auf drein hüben, zu nider Pilichperg auf vier hüben, zu Serncz auf ainer hüben, allerlay traid das drittail ze nemen (fol. l a). Florian Archer bracht uns für ainoffen besigelten brief von unser getrewn Elspetten, weilend Paulen des Lueger tochter, desselben Archer hawsfrau, lautund der inhalt, das sy uns bitt, daz wir die hèrnachgeschriben gueter unser lehenschaft .etc. Also hat derselb Archer an sein selbs und derselben Eisbeten, seiner hawsfrauen, statt und irn erbn, sun und töchtern, zu lehen emphangen, des ersten ain hof zu.Gorcz mit seiner zugehorung und vier hofstet dabei und hinder dem hof im Hard ain hofstatt, die genannt ist zu Germans laz, syben hüben zu Schalkehsdorf, ain hueben in gross Rodein ain hueben zu Gomilcz und ain hofstatt, ain pergkrecht bei dem genannten hof zu Gorcz in dem Posenigk (fol. 22a). Ni das Archer hat zu lehen emphangen im und seiner erben, sun und töchtern sein erb zwo hüben zü Radnikg gelegen in Harlander pharr, ein hüben zu Frfesa w in Archer pharr gelegen. Derselb Niclas Archer hat mer zu lehen emphangen in mass als oben, zu Lasicz ij hüben, ain hüben in Dwl in Gurkfelder phar und ain hüben zu Priwicz in sand Ruprechts pharr. (fol. 16). Engelhart Awr s p e r g e r hat zu lehen emphangen an sein selbs und Hannsen und ander seiner brueder und geswistret, weilend Volkarts Awerspergers, seines brueder, kinder stat und irn erben, son und töchtern, newn hueben an der nidern Schewnicz und daz pergkrecht und den weinzehent daselbs, zu Sag or icz fünf hueben an der Dobra zwo hueben, ain mül in dem grundt, sechx hueben zu Ober-Pranpàch und allerlai traidzehent, pergkrecht und weinzehendt daselbs, alles in Trefner phar gelegen, und ainen hof zu Schonstain und ain pergkrecht an der Paagk, daz von der Chaczenstainerin herkomen ist, in erib (fol. 8 a). Wigulus Aursperger hat zu lehen empfangen an sein selbs und seins bruder Ostermans Awrsperger stat in und iren erben, sun und töchtern ir erb, von erst ain hirszehent zu N ey.dekg dishalbn der Ney rin und zü der Wart, zu Varm, zu Arch, zum Pawngartn, zu bayden Krewssenpach, zu Snekendorf, zu Prieles, zu FewStricz, zu dem Kremen, zu Pydwecz, zu klayn Vichnà, zu Pirkch bey Vichna, zu Stain-pach, zu allen drein Cz er ni kg, zü Ges chi es, zu dem Vorst, zu Klander, zu dem Widern, zu Berendorf bey sand Johanš, in dem hof zu Kersteten, in Petershof, zum Strasperg, zu Gabriach, am Pach, zu grossen Vichnach am Leskowitz, zu Dobowecz, zu Gaberyach ob dem Leskowitz, zu Wodicz ob Gabriach, zu O s r e d e g k bei Sybenegk, zu Grecz ob Kall, zu bayden Frainicz, zu grossen Kal, zu Pirk under Kall, zu Tschrisnowigk, zu den drein Voyten, zu nidern Swinsko in dem Egk, zu dem Osriecz, zu Be-derin, zu Bischolffrawn, zu den Kolben, zu bayden C hr a st, zu Slap, zu dem Rawnigk den drittayl in alle dorfern zu nemen zu sand Rudprecht auch ein hierszehent auf newn hüben und zu Sagrad auf drein hüben, zway tayl zu nemen, aber ain garbzehnt und hirszehent, nemlich zu Wolkchenburg, zu Pirgk, zu Gschies, zu Pos'awencz, zu Stain, zu bayden Brä-todros am Fart im Langer allerlay zway tail zu nemen und ain weinzehent im Wolkenburg undindemKolbn auch zway tayl zu nemen (fol. 3 6). Jorg Bernegker hat zu lehen.empfangen an sein selbs und seiner mittailen der Bernegker stat, in und irn erbn, sun und töehtern, vier huebn zu Krisat in Mo-rawtscher phar, anderthalb huebn zu Sebi sch in Wat-scher phar und ain halbe huebn zu C z e 1 c z, auch in Watscher phar gelegen, ir erib (fol. 11a). Hanns von der Dürr hat zu lehen emphangen im und seinen erben, sun und töehtern ir erib, von erstn ain hof ze Haselpach mit seiner zugehorung, ain vorst zu Eilend genant daselbs, äkcher und wismad bei der Saw Sapelsacher geschicz genant, zum Podlog sybenthalb hueben, drei wisn daselbs bei der Krakaw gelegn, ain huebn hinder dem vorst, ain huebn ze n i d e r Radel, allertai drittail zehent ze H a s e 1 p a c h, zu F u-nisch allertai drittail zehent, zu Rain von newn huebn allertai drittail zehent, zu W e i c h o r allertai drittail zehent, zu Er la allertai halben zehent (fol. 27 6). Mert Flemyng hat unter anderra zu lehen emphangen. zu Haselpach ain hof in Gurgkfelder pharr, im Forst ain hub in Gurkchfelder pharr (fol. 15 6). Hanns Gail hat zu lehen emphangen im und sein erben, sun und töehtern, ir erb, fünf hueben zu Rodin in Trefner pharr gelegen, drey hüben an der Hohenwart in oberen Nassenfusser pharr gelegen und ain perkhrecht auf denselben drein hüben. Auch so hat derselb Gail im, auch Dorotheen seiner hawsfrawen und iren erben, sun und töehtern, zu lehen emphangen, zu dem Stain fünf hüben und ain mull dabei, hiers und harczehent daselbs, ain perkhrecht und ain hüben zu Weizakker mit allen iren zugehörungen (fol. 19 6), Jorg Gail von Mottnigk hat zu lehen emphangen im und sein erben, sun und töehtern, drei hueben zu Bresowicz und ain hueben zu Tall mit iren zugehörigen (fol. 12a). Niclas Gallenberger hat zu lehen emphangen an sein selbs, auch Seyfrids und Hannsens, seiner brueder und seiner vettern, stat und iren erben, sun und töehtern, des ersten, den zehendten von Peyschat, ainen zehendten zu Mitterndorf vor dem wald, ainen zèhenten ze Fled-nigk, ainen zehendten zu dem Dorflein, ain zehendten ze Wodicz, drei hüben zu Mosschaćh, ain hueben zu sand Mawriczen, drei hueben zu Grasschach under Flednigk, ain hueben zu Pàtriachsdorf, drithalbé hüben zu Krast in Morawtscher phare, ain wisen zu Stueb, zwo hüben zu Wag, Schenturen mit seiner zugehorung, ain zehendten zu Suchendol, zu Prukch zwo hueben, zu Gottendorf ain hueben, ainen zehenten zu Ternowicz am perg und ain hueben zu Oblach in der pharr zu Kaltenfeld (fol. 56), Hans Grimschiczer hat zu lehen emphangen im und seinen erben, sun und. töehtern, fünfthalb hüben zum Krewcz an der march in Trefner pharr gelegen und ain müll zu der Ney rin, dy zu der sup gehört und ain Perkchrecht daselbs zu Krewcz, dy zu denselben hüben gehört und ainen weinzehenten in demselben perg zway tail ze nemen und ain hüben zum Schattes (fol. 16). Wilhalm Harrer hat zu lehen emphangen an sein selbs und weilend seins bruder Casparn des Harrer kinder stat dy nachgesehriben guetter und stükch, die ir erb sind, von erst, zwo hüben zu Skopesnikg in Iger pharr gelegen, ain zehenten zum Lug in der pharr zu Gutenfeld, drey hüben gelegen in dem dorf zu Bon in der Selein, ain hof under Seide nhouen der vor malen des Sefner gewesen ist und ain hüben an des Skoriancz hüben, sunder hat mein herr denselben Wilhalm Harrer und seinen leiberben des sun sein ain hüben in der Sai ein, darauf Mike von Kopacznik ist, geben und ver-lihen damit ze handlen und ze tun als mit iren gut- (fol. 27a). Wilhalm Her it sch hat zu lehen emphangen im und seinen erben, sun und töehtern, seins erbs, ainen hof zu E k g in Krain gelegen und ainen zehenten in dem G u 1 d e i n v e 1 d und umb das Guldeinveld und zu der Khrekchsen (fol. 26). Andre Hesiber hat zu lehen emphangen im und seinen erben, sun und töehtern, ain traidzehent des markchts zu Lemburg und den tail desselben zehents in den hernachgeschriben dorfern am perg ob Gorgendorf, zu den Penken. zu sand Margarethen, ze Stokch und ze Luczowecz. Auch haben wir dem benanten Andren Hesiber und sein leiberben das sun Sein ain hueben ze Vegawn in unserm urbar Radmans-’ torf gelegen, darauf der Tschechel und ain haws daselbs, darauf der Rottig Thomas gesessen sind mit iren zugehörigen von sundern gnaden gegeben und verlihen, also daz er und sein leiberben das sun sein die benant hueben und das haws innehaben, nuczen und niessen und damit handlen, tun und varen mugen als mit andern iren aigen gut, wie in daz gefeilt, von uns und allen den unsern ungehindert ungeuerlich (fol. 216). Sigmund Iger hat zu lehen emphangen in und sein erben, sun und töehtern, ain zehent, dez ersten auf acht hueben ze Hard in sand Peters pharr zwai tail ze nemen, auf zwain hueben an der Teplicz auch zwai tail ze nemen in Mangspurger pharr, auf vier hueben und ainer mül zu Wolfspach in Stainer pharr gelegen auch zwai tail ze nemen, auf acht hüben zu Wolfspach ganczen zehent ze nemen, ausgenomen etlich ekeher,. die zu der kirchen gehorent, ir erib (fol. 4&). Pernhart Klainher hat zu lehen emphangen im und seinen erben, sun und von sundern gnaden töch-tern, dy nachgesehriben zehent und güeter, die sein erb sind, von erst ainen zehenten zu Dernitsch, ain zehenten undenn perg Dobertsch zu Oberdorf, Mitterdorf, zu der Lakchen und zu sand Jost, ain hof zu Fresyach und ain öde hüben zu Deleach, zwen ekeher under Kl ebcz, ainen zehenten zum Krewcz, ainen zehenten auf den nachgesehriben gütern, des ersten auf des Niclas hüben zu Wi'unnliacli ganczen zehent ausgenoraen ain akcher, darüber dy strass get’-, auf ainer ganczen hüben zu Wurmliach, auf des Abraham zu Görcz ekchern drein der ain akcher ligt bey Prun, der ander im tall, der drift am mittern veld ; auf zwain ekchern auf unser frauen hüben zu L e s, der ain ligt im tall, der ander bey der wisen ; auf des Linharts von Sgusch hüben von ainem akcher auch bey der wisen ; auf sand Peters hüben bey Rađmansdorf die der Kleindinst innhat, ain akcher auch bey der wisen; von des Lamberger hüben, auch bey Prun zwen ekcher die der Jacob von Görcz innhat und der ain ligt bey dem Ham; von ainen akcher auf des Niclein hof zu Glancza und zu Rekelcz auch von. ainem akcher; von ainer ganczen hüben, die des Sigmunds Lamberger ist; von sand Ulrichs hüben ganczen zehent; von deš Supans akcher ainem; und noch ainen zehent zu Gutenfeld gelegen (fol. 346). Mein herr hat mer demselben Kläinher die nachge-schrihen güter, die weilend Hans Werder, meinem herrn seligen, vermacht und sein gnad nach des Werder abgang demselben Pernhart Kläinher . sein lebteg verlihen het, auch sein lebteg verlihen, aber nach seinem abgang sollen die güter widerumb auf meinem herrn gefallen, von erst den hof zum Nieder Werd, vier hüben daselbs, ain hüben zum Obern Werd, ain hüben zu Les, ain halber zehent zu Lewfl von neun hüben, ain zehenten zu M a l okrüp i ts ch von fünf hüben, ain Zehenten zu S a 1cz a ch von vier hüben, ain zehenten zu G utenfe 1 d von II hüben, ain zehenten zu Bach von I huhen, airi zehenten zu Kritan von II ekchern (fai. 35a).. Doro the des benanten Pern harten Klain-her gemähl hat zu lehen emphangen ir und ifen erben, sun und von sundern gnaden töchtern, ain hüben zu Sgusch und ainen zehenten zum Krewcz gelegen, die ir erb sind (fol. 356). Pernhart Kosyakker hat zu lehen emphangen in und seinen geswistraiden und iren erben, sun und töchtern, die nachgeschriben stiik zehent und güter, die ir erb sind, von erst den turen zu Treten mitsambt dem purkstall und pawhof, wismaiden ekchern, garten und mit den ekchern an dem Trefenperg gelegen und gehulcz holczrecht mit allen pymberkchen, mit der vogtei, die albeg zu dem turen gehört hat und noch darzu gehört ; XII hofstet in dem markt zu T r e f e n ; und vogtei an dem Widern und zwai güter bei dem turen und ain mül daselbs ; III güter zu- F1 a k g bei dem turen; vier güter zu Rep is auf dem Trefenperg ob dem turen ; das perkrecht und den weinzehenten in den nachgeschriben pergen, von erst in Langenaker, dem perg Robischiz, den perg zu Kerstetten, im perg Mog-linikg, im perg Wetschkowicz, im perg Obgeser, im perg Rosenicz, in den obgenanten pergen alsdann vormallen perkrecht und zehent zu dem turen genomen worden ist, sol zu dem obgenanten tail der drittall des perkrechts gefallen, auch die zwai tail des weinzehent sol auch der drittail gefallen in den benanten pergen; auf den nachgeschriben dörfern von jeder hüben ain star hirs, ain zehling harzehent, die zwaitail ze nemen von erst zu Flakg drei hüben, zu Ripis siben hüben, zu dem Trefenperg X hüben, zu Praprotschach IIII hüben und daselbs II öd hüben, zu Hildprf III hüben und III öd hüben daselbs, zu Pr udor st III hüben, auch daselbs ain öd hüben, zu dem Maerhof III hüben, zuWaleinsperg VIIII hüben, zu Moro dels tali Vili hüben, zu dem heiligen Krewcz III hüben, zu grossen Widern V hüben, zu klain Widern VI hüben, zu sand Lorencz III hüben, zuKukenperg IIII hüben, zu Kratendorf Till hüben, zuKaczendorf VI hüben, zu klain Lakg VIII hüben,| zu Siblowecz VIIII hüben, zu Roy V hüben, un derm worst IIII hüben, zu Prampach VI hüben und III öd daselbs, alles in Trefner phar gelegen (fol. 3a). Andre von Kreyg hat zu lehen emphangen an sein selbs und Hastneyd und Jorgen seiner bfuder stat, in und allen iren erben, sun und töchtern, ein zehenten zu Pogleschicz bei Goriach gelegen mitsambt seiner zugehorung der von Clementen von Vels in kaufs weis an sie körnen wer (fol. 5a).1) Hans Chuemer hat zu lehen emphangen im und seinen erben, sun und töchtern, vier hueben zu Fr ey-chaw under Erkchenstain inLagker pharr gelegen, ain hof bei Scherffenb erg under dem pharrhof gelegen, zu Stermecz zwo hueben, zu Jelschewecz. drei hueben, und zum Kcholben vier hueben in sand Rue-prechts pharr gelegen, ir erib (fol. 9a). Hans Chuemer hät sein eelich gemachel Kathrein, weilend Niclasen des Gallen von Motnigk tochter, für ir heiratgut, haimsteuer, marengab und Widerlegung für zwai hundert und zwai und dreissig phund phening auf etlich sein gueter mains herrn lehenschaft verweist, darzu hat mein herr sein Urlaub und gunst geben, als ferrer daz sein gnad rechtlich,tun sol und als ferrer sich auch solh verweisen aus der benannten summ gelts auf dieselb unser lehenschaft rechtlich ze tun geburd (fol. 116). Wien. Fr. Komatar. Rapport eines Regiments - Gommandanten vom Jahre 1649 aus Loitsch. Unterm 23. Jänner 1649 schreibt der Obrist Mirco Mar co witz aus seinem „Quartier, Lohitsch in Crain“ an den Fürsten Ottavio Picbolomini Aragona Herzoge von Amalfi, Reichsgrafen und Herrn zu Nachod, Ritter des „güldenen Vellus“, Feldmarschall etc. in Budweis: ‘) Auf der Seite ist geschrieben : Nota gehört gen Ortemburg. „Hochgeborner Herzog etc. Gnedigist und hochgepiettender Herr General-Leut. Euer Excellenz habe meiner eusseristen Schuldigkeit nach ich unterthenigist zu berichten nit unterlassen sollen, welcher massen ich mit meinem unterhabenden Regiment neben denen andern in das Land zu Chrain noch den 10. Jan. 1649 angelangt: und in Austheilung derselben Quartier oberwendt mein Regt, die friaulische gränitzen im Wip-pach und der nechst umbliegenden orten betroffen : Ob-wollen nun dises Landes Undterthanen vast aller ortlien auch wo die anderen Regter logiren, sehr arm und ohnuermöglich, - so erscheinet doch solliches an denen meinem Rgt. assignirten Quartieren (allwo nichts dann Stain und Felsen) am allermeisten ; dahero der Solldatt schlecht-lich accomodirt: und von dem Würth mit dem wenigisten nichts erholffen werden kann, sondern mit einer Ächterin Wein, zweien U brodts, und einem pfündtl' Fleisch sehr kleinen Gewichts des tages Sich behelfen und damit verlieb nemben muss. Welches Euer Excell: ich nit beschwerungs- oder Clagweise (Zumallen es mit andern Rgtern eben allso beschaffen) sondern allein zu dem Ende gehorsambist er-inderen solle, damit dieselbe obangerögt unserer accommo-dirung und tractaments gleichwoll eine gründliche nach-richt haben möchten. Gleich wie nun ein solliches. meine undterthenigiste Schuldigkeit selbst erfordert; Allso habe Euer Excell: ich demnegst dahin gehorsambist anfliehen und euflfrigst pitten sollen, deroselben gdst belieben möchte bei etwann künfftig vornembender Reformation der Rgter bei Ihrer Kays. Mays, mich (alles gleichwoll Eeinen in allerhöchstgedacht Ihrer Kays. Mays. Kriegsdiensten so lange Jahre hero und alle Zeit treu gehorsambist gewest, auch nunmehr alterlöbten Obristen) .dahin gdst zu Re-commandiren, damit ich dero selben höchstwolvermöglichen frucht und genzlich verhoffenden Effect würklichen und gehorsambist gemessen möge; Hierdurch erweisen Euer Excell: mir alls dero treu gehorsambisten diener eine sbnderbare herzogliche gnadt, und ich begèhre solliches um E. Excell: und dero hochfürstliches Haus die Zeit meines Lebens wider gehorsambist zu verdienen, massen dero selben ich mich zu gdster erfolgung und allen herzoglichen hulden unterthenigist befehle. Euer Excellenz . gehorsambister Mirco Marcowitz Obristeiv Quartier Lohitsch in Chrain den 28; Jan. 1649.“ Beschwörungsformeln gegen Schlangenbiss. Wir haben oben Nr. 7, p. 126, und Nr. 8, p. 137 die sog. St. Paulus-Steine besprochen, welche zum Beschwören der Folgen des Schlangenbisses etc. verwendet wurden, Die Formel lautete: „Gift, weiche von diesem Fleische und von diesen Knochen. Ich bhristenmensch banne und bespreche dich im Namen Gottes fff.“ Wir haben 1. c. auch nachgewiesen, dass hier levan-tinischer Einfluss vorliegt. Indessen findet sich im Lande in dieser Richtung auch noch deutscher Einfluss, speciell aus Kärnten importirt, vor. So war früher unter dem Landvolke ein Büchlein verbreitet, welches jetzt ziemlich selten geworden, da der Clerus dasselbe,, und zwar mit Recht verbot, confiscirte und vernichtete. Indessen hatten sich doch noch Exemplare erhalten, theils finden sich bei einzelnen Gebirgsgehöften mehr oder weniger vollständige Abschriften oder Excerpte vor. Der Güte des Herrn Realitätenbesitzers J. Hafner in Eisnern verdanken wir ein Exemplar dieses Mysticums. Das Büchlein, in Sedezformat gedruckt, zählt 283 Seiten. Der Titel lautet in deutscher Uebersetzung: „Das ist der wahre und ganze Coloman-Segen, welcher in Keleranje? zuerst gedruckt wurde im Jahre 1821!! und in lateinischer Sprache herausgegeben war: hernach aber deutsch, jetzt aber zum ersten Male slovenisch neu gekocht und frisch gebacken. D. K. 10. R.“ Druckort und Jahr "sind nicht angegeben. Die Sprache ist roh und entspricht dem Kärnthner Dialecte. Dieses „schwarze Buch“ (črne bukve) enthält ein Sammelsurium des blühendsten Unsinnes und krassesten Aberglaubens. Es enthält Beschwörungen gegen Krankheiten, böse Geister, gegen allerlei Gefahren, Formeln zum Finden und Heben von Schätzen etc., endlich Formeln gegen den Schlangenbiss und Gifte. Hier verlangt das Recept ein Stück Brod, über, welches der Beschwörungsunsinn im Namen des S. Meger, S. Moriz und S. Stefan gesprochen werden soll. Dieses besprochene Brod soll der gebissene Mensch oder das Vieh verzehren. Einem zweiten Recepte zufolge soll man Eschenlaub stossen, den Saft auspressen und damit die verwundete Stelle bestreichen ■ zugleich aber auch denselben Saft dem Thiere eingeben. Zum Schlüsse erfahren wir hier, dass die Wirksamkeit darin seinen Grund habe, weil die Giftschlangen sogar den Schatten der Esche so hassen, dass sie lieber ins Feuer, als unter den Schatten einer Esche kriechen! Müllner. Das Blatt erscheint in ungezwungener Folge 12mal im Jahre, 1—1 f/2 Bogen stark und kostet ganzjährig 8 K = 8 Mark, halbjährig i.K= 4 Mark. Kedacteur, Herausgeber und Verleger: Alfons Müllner, Musealcustos in Laibach. S- Druck von „Leykäm“ in Graz.