Nr. 29. Montag am 6. Februar 1865. Die „kaibach» Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, täglich, und lostet sammt den Beilagen im Comptoir ganzjährig 11 si., haw» jtiihrtg 6 fl. 50 tr., mit Kreuzband im Comptoir ganzj. 12 st., halbj. 6 ft. Flir die Zustellung in'« Haus sind haibj. 50 lr. mehr zu entrichten. Mtl der Post portofrei ganz!., unter Kreuzband und ge» drnckter Adresse 10 si., hlllbj. 7 ft. 00 kr. Znsrrliongflebilhr »ilr eine Gcirnwnd - Spallenzeik ober dm Ncmm derselben, ist filr Imaligr Einschlll-wng L kr., filr 2malige8lr., filr smalige 10lr. u, s. w. Zu diesen Gebühren ist noch der Insertions - Stempel Per 30 !r. ftlr eine jedesmalige Einschaltung hinzn zu rechnen. Inserate bis 10 Zeilen losten I fl. 90 lr. fnr 3 Mal, 1 fi. 40 tr. ft!r 2 Mal und 90 lr. s«l 1 Mal fmit Inbegriff des Insertionsftrmpel«). MMcher Theil. 35e. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 2li. Jänner d. I. den Direktor der Akademie der Gesellschaft patriotischer Kunstfreunde in Prag Eduard Engertl) zum Professor der allgemeinen Malcrschulc an der t. l. Ala« dcmie dcr bildenden Kimslc in Wien allcrn.nadia.st zu ernennen geruht. Sc. k. t. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 17. Jänner d. I. dcn^ Honorar-Konsulatskanzlcr Giovanni Ghczziin Algier! zum Honorar-Konsnl daselbst allcrgnüdigst zu ernennen geruht. Se. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller-höchster Entschließung vom 28. Jänner d. I. den österreichischen Konsnlaragcutcn in Brussa E. Falk' eisen für seine Person znm l. k. Honornr-Vizctonsnl daselbst nllcrgnädigst zu ernennen geruht. Sc. k. k. Apostolische Majestät haben mit Aller, höchster Entschließung vom 28. Jänner d. I. dem Bestallungsdiplomc des zum k. griechischen Konsnl in Trieft crnanr.lcn Georg CanclloS das Allerhöchste Exequatur c>.l!ergnädi»st zu ertheilen geruht. Das Ministerium für Handel und VolkSwirth-schaft hat die Wiederwahlen des Anton Ritter v. Bicco znm Präsidenten nnd deö Elias Ritter v. Morpnrgo znm Vize - Präsidenten der Triester Handels- nnd Gewcrbctammcr bestätigt. Heute wird in deutschem nnd zugleich slovcnischcm Tcrte ansgegeben nnd versendet: Gesetze nnd Vcrordnnngs-Vlatt fnr das Herzog' thmn Kr a in. «K. Stiick. Jahrgang »8tt5. Inhalts-Ucdcrficht: :;. Erlaß der k. k. LandcSbchörde für Krain vom 14. Jänner 1805, Z. 13421, mit welchem die Erläuteruug des k. k. Kricgsministe« stcrinmS über die Bestimmungen des 8- 5 der Porschrift für die Militä'r-Bcttcnmagazine über die vor« leihnngswcisc Ucbcrlassung ärarischcr Bctlsorten an Gemeinden kundgemacht wird. Vom k. k. Rcdaktions-Bureau des Gesetz- und BerordnnngS - Blattes fnr Krain. Laibach am 6. Februar 1665. Mchlamllicher Theil. Laibach, 5. Februar. Der Einberufung des ungarischen Landtages soll versprochenermaßen die Beseitigung des Provisoriums vorangehen. ES tauchen daher allerlei Gerüchte von Anordnungen und Maßregeln auf, welche das uahc Eudc lassen. So melden wiener Blätter dic Ankunft mehrerer hoch. gestellter Beamten anü Ungarn, welche bei Feststellung der bezüglichen Maßregeln zu Rathe gezogen werden sollen; ein anderes Blatt meldet: In der ungar.schm Hoftanzlci liegt bereits der Entwurf der neuen Preß. ordnnng vor, deren Erlaß die Regierung als die crstc Voraussetzung der Aufhcbuug der Militärgerichts« barleit für die Presse bezeichnet. Aus Italien kommen merkwürdige Nachrichten. König Piktor Emanucl hat sich vorgestern, wenn auch nicht bei Nacht und Nebel. so doch im Morgengrauen plötzlich mit dem Minister-Präsidenten von Turm cutfcrut und nach Florenz begeben. DaS sieht einer Flncht so ähnlich, wie ein Ei dem andern. Anlaß boten die Tnmulte der letzten Tage, welche bekannt, lich dem königlichen Palast in bcdcnklichcrwcisc nahe kamen, und die Haltung des Munizipinms, welches ziemlich offen für die Malcontcntcu Partei nahm. In der That scheint die Physiognomie TnrinS gegen-würlig eine höchst unheimliche zn sein. Folgendes seltsame Gerücht wird dem „Franks. Journal" aus Paris M'lgctheilt: „Der Kaiser soll, gcwisscu Persönlichkeiten zufolge, mit der Idee schwanger gehen, noch zu seinen Lebzeiten den kaiserlichen Prinzen als Napoleon IV. auf den Thron zu setzen, und ihn mit einem Rcgcntschaftsrath zu umgeben, an dessen Spitze Prinz Napoleon Bonaparte träte." In der Herzegowina beginnt Lnka Bukalovich sich wieder zu regen. Wir haben vor einiger Zeit gemeldet, daß er die Waldungen der Herzegowina verlassen habe und nach Grahovo gegangen sei, wo er sich ein friedliches Afyl vom Fürsteu Nikolaus erbeten hat. Am 1. Jänner jedoch erhielt der Wojwodc von Grahovo einen schriftlichen Befehl dcö montenegrinischen Fürsten, dcn ^uka Bulalovich zur uiwer» weilten Elilfcniullg vo» Montenegro zu veranlassen, ^uta Nululovich verließ nlfo augenblicklich Grahovo und liegali sich mit vier Frclmdcn i», dic Sutorina hinab, von wo cr alle Hcrzcgowinacr Flüchtlinge und seine Familie auf den Bergwald Iastrcliica befchicd. In Folge dessen erhielt Vutalovich ein Schreiben des Pascha von Mostar und des Kaimakam von Trcbiuje, des Inhalts, es sei ihm von der Pforte alles Ge» schchene verziehen und cr könne sich frei und nnbesorgl „ach Znbci in seine Wohnung begeben. Darauf er» widerte Bukalovich, cr werde nur dann zurückkehren, wenu die Türten die im Jahre 1802 in Ragnsa eingegangenen Bedingungen crfüllcu und ihm die Stelle eines Häuptlings wieder gcbcn. Uebcrdicß verlangle er auch voUkonnnenc Amncsiic für alle wegen etwaiger politischer Vergehen des letzten Jahres verfolgten Hcrzcguwinacr und die Herausgabe ihrer tonfiözirlcn unlirwcglichcn Güter. Die türkischen Behörden l)abcn darauf noch leine Antwort gegeben. Man hat Ursache zu besorgen, daß eö zu Konflikten kommen tonnte. 25. Sitzung des Abgeordnetenhauses vom 3. Februar. Auf der Ministerbank: Schmerling, Lasscr, Plencr Hein, Burger, Frank. ^ Bevor znr Tagesordnung übergegangen wird, stellt Abg. Dr. Gislra an den Obmann des Aus-schnsseS, welcher zur Vorberathung des Gesetzes über die nach ß. 13 der Verfassung niedergesetzten Prisen« gcrichtc eingesetzt wurde, die Frage, in welchem Stadium die Berathungen des Ausschusses slüudcn, da verlautet, daß die Bcrathuugcu bereits geschlossen seien, der Bericht aber trotzdem nicht an das HauS gebracht werde. Abg. Ha genauer erklärt als Obmann des Ausschusses, daß iu demselben eine Einigung über die Prinzipicnfragc noch nicht erzielt wnrdc und der Vc-richt im Ausschüsse auch nicht erstattet wnrdc. Sobald dieß geschehen sein werde, werde der AuSschnß auch nicht säumcu, dcn Bericht vorzulegen. Dr. Rygc r, der Berichterstatter des Ausschusses, erklärt, daß man in cinrr Sitzuug des Ausschusses wohl die Prinzipien debattirt, jedoch faktisch nicht zur Einiguug gelangte, daß aber seitdem von dem Obmann leine Sitzung mehr einberufen wurde. , Präsident erachtet die Sache als erledigt, nachdem der Obmann die erwähnte Erklärung gegeben. Es wird zur Tagesordnung geschritten. Erster Gegenstand sind Berichte des Petitions-auSschusses. ES rcscrircn Schu ler-Libloy und Grolich. Die Anträge dcS PelitionSnusschnsseS werden angenommen, dic Petitionen den betreffenden Ministerien jc nach dcr Wichtigkeit dcS Inhaltes theils abgetreten, theils zur Berücksichtigung empfohlen. Es folgt die Wahl dcS Ausschusses zur Vorbc-rathuug des von Dr. Giskra eingebrachten Antrages über die von dem Finanzministcr bei Behandlung des Berichtes dcr Staatsschulden - Kontrole - Kommission gemachte Aeußerung. Gewählt wurden, die Abgeord-neten: Pratobcvera, Tinti, Giskra, Khuenburg, Hopfen, Haßmann, Gnll, Gschier, Ofncr. Dritter Gegenstand dcr Tagesordnung ist der Bericht deS AuSfchusseS über die Regierungsvorlage, betreffend die Vcrmiuderuug dcr in Siebenbürgen bestehenden Pcrfonalstruer. Berichterstatter ist Abg. Overt. Der Ausschuß beantragt die nnveründerte An» nähme der Regierungsvorlage, ferner den Wunsch ausznsprechcn, die Regierung wolle in einer Vorlage die Art und Weise bezeichnen, iu wicfcrne der Ausfall nus den Mitteln des Landcö gedeckt werden tonne. In der Generaldebatte ergreift zuerst der Abg. Schneider das Wort: Er wendet sich acgcn die Idee, dnß der durch die Herabsetzung sich ergebende Ausfall von 411.000 fi, von den andern Ncbenländcrn getragen werde. Redner geht in eine dclaillirtc Schilderung der siebcnbürgischen Steuerverhältnisse ein, zeigt, daß die Hohe der Personalsleucr in Siebenbürgen dcr Grund sei, daß dort mir 1 "„ dcS Reinertrages an Grundsteuern gezahlt werden, während in anderen Kronländrrn <0"<, gezahlt werden. Auch Ungarn und seine Ncbcnländcr zahlen die Per-soulllsleucr, sic erreiche jedoch nicht die Höhe wie in Siebenbürgen. Dic Steuer fei für Sicbcnlinrgen eine drückende Last, die Ungcrcchtiglrit, wclchc dem ^llnde dadurch zugefügt wird, himlnclschreicnd. Sie müsse also herabgesetzt werden. Es dleibe nur die Frage, wer dcu Anofull zu decken habe nnd da glaube cr, ein Theil desselben könne von den übrigen Klonländern getragen werden, der größere Theil müsse aber von dcn sicbcnbürgischcn Sienerträgern gedeckt werden. Wären die übrigen Provinzen nicht von so vielen Kalamitäten heimgesucht, cr würde dein Hanse rathen, mit vollen Händen zu geben, bei din Herr-sehenden Vcihällnisscn müsse er al»cr dabci bleiben, daß nur dcr kleinere Thcil dcS Ausfalls auf die Schultern der übrigeu Elrucrträger gewälzt werden töune. Er habe im Ausschüsse den Anting gestellt, die lO"'o der Grundsteuer auf l0"<> zu erhöhen, sei aber damit in der Minorilät geblieben. Er sci der Ansicht, daß, wenn die Grundsteuer erhöht wird, die Pcrsonalslcucr uoch weiter herabgesetzt werden tonne und stelle deßhalb den Antrag auf Ucbcrgang zur TagcSordnnng und Rückstellung des Gesetzentwurfes an den Ausschuß zur nochmaligcu Erwägung, ob nicht durch die Elhöhuug dcr Grundstcucr ein Arqnivalcnt für den Ausfall geschaffen werden könne. Der Redner versucht in eingehendster Weise dcn Beweis zu führen, daß dieser Weg, den Ausfall zu decken, dcr Vortheil« haflcsle, ja die einzige Möglichkeit sci. Der große Grundbesitz sci jetzt gar nicht bedrückt, sagt Redner, nnd wundert sich, daß in der Rcaicrungsoorlage der reiche Grundbesitzer ebenso berücksichtigt werde, als dic ärmeren Boltsklasscn. Erst durch die Annahme seiner (Redners) Vorschläge werde das richtige Prinzip in die Regierungsvorlage hineingebracht, erst dann könne sie unverändert angenommen werden. (Der Antrag Schneider wirb sehr zahlreich un. RR4 Abg. Tint! hält die Herabsetzung der Personal« steuer für eine so große Nothwendigkeit, daß wohl jeder im Hause von derselben überzeugt seiu werde, und er wolle daher darüber auch gar nicht sprechen. Gegen den Antrag Schneider wolle er sich wenden. Derselbe habe von einem Ausfalle gesprochen und sich dagegen gewahrt, daß dieser den übrigen Kronländern aufgebürdet werde. Er wisse nicht woher der Abg. Schneider zu dcr Idee gekommen sei, daß dies in der Absicht dcr Regierung liege; weder der Bericht, noch irgend eine Erklärung dcr Regierung berechtige zu dieser Annahme, und .er wisse auch nicht, wie dieS möglich sei. Sollte vielleicht durch einen eigenen Zu< schlag in den übrigen Kronländcrn der Ausfall gedeckt werden? Der Umstand, daß in Siebenbürgen die Grundsteuer geringer sei, berechtige noch nicht zur Forderung, daß dieselbe erhöht wnde, denn in Siebenbürgen falle die niedrigere Steuer dem Grundbesitzer viel schwere»', als in anderen Kronländern die Höhcrc. Man müsse bei dcr Beurtheilung des Gegenstandes die ProduktionS- und VcrkehrSverhältnisse in'S Auge fassen, sagt Rcdncr, und zeigt an einem Vergleiche eines niedcrösterrcichischcn und eines sicbcnbürgischen Bauern, wclche einen gleich großen Grundbesitz mit gleichem Reinerträge haben, daß der sicbenbürgischc bei einer Grundsteuer von 10 pEt. eben so hoch, ja vielleicht noch etwas höher besteuert sei, als der nieder-österreichische mit 16 pEt. Redner findet, daß die Herabsetzung dcr Pcrsonalstcucr nur die Abschreibung einer uneinbringlichen Post sei und daß daher auch von einem Auefallc für die Finanzen nicht die Rede sein könne. Er findet es nicht angezeigt, im gegenwärtigen Momente, wo die Steuerreform vor der Thür steht, einen Zuschlag zur siebcnbüraischen Grundsteuer zu votircn. Er ist für dic Regierungsvorlage. Abg. Filtsch lSicbcnbürgcn) spricht für dic Regierungsvorlage. Er schildert die sicbcnbürgischcn Verhältnisse, zeigt wie schr dic Pcrsonalstcucr auf dem Lande laste, und führt als Beispiel an, daß, während in Ungarn Mensch und Vieh nahezu verhungerten, in Siebenbürgen gleichzeitig Früchte und Futter um einen Spottpreis verkauft wurden, weil der Grundbesitzer um jeden Preis zu verkaufen genöthigt war, um Geld zur Steuerzahlung zu haben. Der Ausfall müsse von den übrige» Kronländern getragen werden, denn es handle sich nicht darum, eine Ausnahme für Siebenbürgen einzuführen, sondern um eine zum Nachtheile Siebenbürgens bestandene Aus, «ahme aufzuheben und Sicbcubürgcn dcn anderen Kronländern gleichzustellen. Rcdncr bekämpft die Idcc dcr Erhöhung der Grundsteuer in Siebenbürgen, weil dadurch dcr Zweck des Gesetzes nicht clrcicht und die Last nur von" einer Schulter auf die andere gewälzt würde. Abg. Sadil ist gegen die Anträge dcS Ausschusses. Er wünscht, da ohnehin eine Reform dcr direkten Besteuerung im Zuge ist, daß jeder den ihm zugefallenen Theil der allgemeinen basten noch die kurzc Zeit forttrage, bis dic Stcucrangclcgenhciten des NcicheS im Ganzen und Großen allgemein wer» den geordnet werden können. Würde man davon abgehen, so könnten auch andere Kronländer, die nicht weniger belastet siud, eine ähnliche Herabsetzung ihrer Steuerlast verlangen. Redner weist ebenfalls darauf hin, daß Siebenbürgen dadurch schon berücksichtigt sci, daß es eine geringere Grundsteuer^Quole zahlt und stellt schließlich den Autrag, den Gesetzentwurf dem Steucrrcform'Ausschusse zur Mitbcachtuug bei seinen Verhandlungen zuzuweisen. (Wird nicht unterstützt.) Abg. Schulcr-Libloy zeigt zuerst dcu staatS» rechtlichen Staudpunkt Sicbenbürgcus iu finannellen Angelegenheiten, will aber dicscn Standpunkt nicht festhalten, sondern faßt dic Frage von dcr volkSwirth-fhüftlichcn Seite ins Auge. Die Höhe dcr Steuer übersteige bci Wei cm dic Leistungsfähigkeit, waS zu den ttaurigsien Felgen führen müsse. Redner zcigt, daß dcr siclicnburgischc Grundbesitzer durch Vichdict,-stahl und durch Raubthicrc sehr leide. Auch die Vor« spannslcistung für das Militär sci dem Landc eine große Last, Siebenbürgen habe noch nicht Cisenbah. nen, auf welchen cö daS Militär transportircn töuntc. Die Höhe dcr Steuern habe schon viclc Einwohner bewogen, in dic Walachei zu ziehen. Es sci daher durchaus falsch, zu behaupten,, Siebenbürgen sci in irgend cincr Wcise begünstigt. Er sci auch gegen den Antrag Schneider, für welchen er fich übrigens viel« leicht erklären könnte, wenn das Grundstcucrprooiso« rium vom I. 1850 auf richtigen Gruudlagen basirt wärc. Da dicß aber nicht dcr Fall ist, so müßte er gegen dcnsclbcn sich erklären, weil die Last zu ungleich und ungcrccht vertheilt würde, und cr könne nur dcn Wunsch aussprcchcn. daß dic von dcm Fi» nanzmiuistcr eingebrachte Steuerreform baldigst eingeführt wcrdc, weil nur durch dieselbe eine gleiche Stcucrucrtheilung erzielt werden könne. Er befürwortet die Annahme der Regierungsvorlage ohuc jeder Bedingung. Wcgcn vorgerückter Stunde wird dcr Antrag auf Schluß dcr Sitzung angenommen. Nächste Sitzung Montag. Oesterreich. Wien, 3. Fcbruar. Der Finanzausschuß ver-sammelte sich gestern Abcnd und sctzlc seine Bcralhun« gen über das Budget dcs StaalsministcrinmS fort. Zunächst gelaugte dcr Tilcl X. (Straßenbau) zur Verhandlung. DaS Ordinarinm ist mit 5,399.817 Gulden veranschlagt. Dcr Referent beantragt dicsen Posten mit 5,039,829 fl. zu bewilligen, jedoch das mit 628.295 fl. veranschlagte Ertra ° Ordinarium zu streichen und dcm Minister die Revirements zu gc» statten. Wintcrstcin bcantragt die Streichung von 216.5)00 fl. an dcn einzelnen Postcn ohne Ncuirc' ments. Der Ausschuß beschließt Detailbcralhung der Posten, wobei sich ein Gcsanuntabstrich in dcr von Winlcrsteiu beantragten Höhc ergibt. Auf Antrag Brestl's werden vom Ordinarium 399.817 fl. gestrichen, somit verbleibt ein Ordinarinm von 5 Millio» ucn. Am Abstrich gchcn 70.000 fl. an Tirol vor-weg ab. Bci dem Titel XI., Wasserbau, welcher im Ganzen mit 2,137.956 fl. (Ordinarium 1,545.198 fl.; Extraordinarium 592.758 fl.) vom Referenten, von dcr Regierung mit 2,649.364 fl. sOrdinarium 1,739.853 fl.; Exlraordinarmm 909.511 si.) will Herbst ein Oldinarium von 1,600.000 fl. und ein Eflraordinarium von 800.000 fl.; Gistra geht noch weiter und beantragt ein Oldinarium von 1,500.000 fl. Beim Ordinarium erklärt Minister v. Lasscr sich gcgcn das Zugeständnis; von Rcuircmcnts dcn Hcr^st'schcn Abstlich gefallen zu lassen. Im Extraordinarium gehl äusser auf einen Abstrich um, 1>X)/X)0 fl. ein; auf Revirements legt cr hier keinen Wcrth. Der Aus» fchnß acceptirt dic Hcrbst'schcu Anträge mit Gestaltung von Revirements. Von dcn Einzciposlcn gab dcr mit 135.000 fl. veranschlagte Postcn für Doncureguli-rung lNicd?röstcrrcich) Veranlassung zur Debatte. Schindler beantragte dic gänzliche Streichung dieses Postens; Arcstcl einen Abstrich von 35.000 fl. Der Minister erklärte 15.000 fl. cnlbchrcu zu töuncu. Der Ausschuß acccptirt dcu Lasscr'schcn Antrag. Warasdin, 1. Fcbruar 10 Uhr Vormittags. So ebeu stürzte hier daö im Bau begriffene Finanz-gebäudc, welches am 10. Iauncr v. I. abbrannte, gänzlich zusammen. Unter 11 Arbeitern sind 2 todt, 4 schwer verwnudet, die andern unverletzt aus dcn Trümmern hervorgezogen worden. Ausland. Dresden. Das „Dresdener Journal" theilt ein Schreiben mit, welches Sc. Majestät dcr Ka'ser von Oesterreich unterm 19. Dezember v. I. au dcn vormaligen Ober - Kommaiidircuden dcr Bundcb-ErcklltionS'Truppeu in Holstein, Herrn GL. v. Hakc, erlassen hat. Das Schreiben lautet: „Lieber Gcneral'Lieutcnant v. Hake! Sie haben als Kommandant der BundcS-Exetntions'Truppcn in Holstein durch Umsicht, wie d:irch Bethätigung Ihrer bundesfreundlichen, echt militärischen Gesinnungen die Rücksichten Ihrer eigenen schwierigen Stellung mit den Interessen für die Truppen McincS 6. Armeekorps, nicht nnr in so lange eine Brigade desselben unter Ihren speziellen Befehlen stand, sondern im Laufe des ganzcu Fcldzuges bci jeder Gelegenheit zu vereinen gewußt. Ihre reelle, stets bereite Unter» stützung erleichterte die Aufgabe Meiner Truppen, und Ihr kameradschaftliches Entgegenkommen belebte und stärkte jencn Geist der Eintracht, wclche Meinen und den Absichten Sr. Majestät, Ihres königlichen Herrn. entspricht. I,,dem Ich Ihnen daher, lieber Gcncral-Licutc- ncmt, hicfür Mcinc vollste Anerkennung zolle, fühle Ich Mich angenehm veranlaßt, Ihnen zugleich Meinen Dank auszusprcchcu, und verbleibe Ihr wohlgcwogencr Wicn, 19.Dezember 1864. Franz Joseph." Verliu, 3. Februar. Die mcistbelhciligten Aktionäre der Bank habcn heule einstimmig dcu Vor» schlag dcs Handelsministeriums zur Errichtung von Filialbankanstalten in anderen deutschen Staaten und dcr dadurch bedingten Modifikation dcr betreffenden Bestimmungen dcr Bankordnung, namentlich dcr tztz. 2 und 5 angenommen. Turin, 3. Februar. Die Konvention über dcn Verkauf der Staatseisenbahnen an die lombardische Eiscnbahngesellschaft ist gestern unterzeichnet worden. Paris, 30. Jänner. Kaiserin Eugenie hat an alle souveränen Frauen ein Rundschreiben gerichtet mit dcr Bitte, bci der Erneuerung oder Wiederherstellung der heiligen Grabeslirche in Jerusalem sich durch Bildung eines Vereins zu bctheiligen, dcr die Aufgabe hättc, von dcm weiblichen Theile dcr Bevölkerung in dcn verschiedenen Ländern Beiträge einzuziehen. London, 2. Februar. DaS „Ncutcr'schc Bureau" meldet aus Athen, 2. Fcbruar: Maurolordato, Tri< kupi, Miaulis, Ehristidcö und Zaimis erklärten, vom Onkel dcS KönigS übcr dic Lage des Landes befragt, daß die Entlassung des Grafen Spouuecl nothwendig sei. Auf die Beschwerde dcS Ministeriums hierüber erwiederte dcr König: das Ministerium besitze scin Vertrauen; Prinz Julius von Glücksbnrg handle ohne scinc Zustimmung und windc Samslaa, abreise. Es wird versichert, Oraf Spoimeck habc scinc Entlassung eingcrcicht. ^'runlltcpojt.j Statt dcs gestorbenen Mchcmct Pascha wurdc Hadschi Vessiin Pascha, Präsident dcs Admiralitätörathcs, zum Großadmiral und Marine-ministcr ernannt. Dic Stelle dcs Letzteren crhielt Rassim Paschn. Dem frühcrcn Gcsandtcn in Wicn, Kallimali Bey, an dessen Stelle Haider Effcndi tritt, wurde eine Pension von 7500 P. monatlich uud dcr Osmanicordcn 1. Klasse verliehen. Dcr Minister dcs Auswärtigen des Beys von Tunis, Sidi Mnstapha Pascha Khaönadar, erhielt dcn Mcdschidieordeu 1. Klasse. Der billige Preis dcr anö Oesterreich bczo« gcnen Waffen bewog dic Pforte, cincn Offizier mit Aufträgen für neue Einkäufe nach Stcicrmart (?) zll schicken. Ans Massanah wird gcmcldcl, daß cin englischer KricgSdampfcr dort angctoinmcn war, mit Depeschen für Kömg Theodor, worin abermals die Freiheit des cngl. Konsuls Eamcron gefordert wird. Kurz vorher wnr cin französischer Dampfer vo» Iöle dc Bourbon ein getroffen, dcr dic französische Flaagc an dcr Küste aufpflanzte. Die Cingcborcncn rissen sic jedoch nicdcr, in dcr Meinung, sic würden dadurch den Engländern einen Gefallen thun. Das nach dcm Hcdschas gesandte cgyptischc Korps wird sich von dort nach Metta begeben. — Ein jlinacö Mädchen ans Aelgicn, Namens Eordclicr, ist dieser Tagc in Kunstantinopel zum Islam ndcractrctcn, nm cincn Türlcn zu heiraten. lAeberlaudyost mit Nachrichten ai:s Bombal, bis zum 13. Jänner.) Ehamurdschi, eine stark befestigte Stellung dcr Bhntnncscn, wurdc am 31. D^cmbcr von deu Brittcu genommen. Drr Dhlirmradsch von Tidcl soll den B^ntancscn Hilfc versprochen habcn, abcr crst, wenn die Britten das eigentliche Bhutan angreifen. In Afghanistan herrscht noch immer Verwirrung. Zwischen d.'m Emir von Eabnl und dcr ostindischc.i Regierung soll cin Zwiespalt besiehe», wcil dicse ihm eiuc Mnskelcnscndnng verweigerte nnd seinem Bruder Azim Khan Znsincht gibt. Dcr Er< lönig vou Audh hat feiuem Sohne die bisherige Unterstützung entzogen, wcil derselbe dcm englische" Vizclönig cincu Bcsuch abstattete. Dic russischen Behörden in Taschkend haben von dcm Könige von Bokhara dic Erlaubniß erwirkt, Straßen von dort nach Zarlund und ü'.'er Uratpa nach Urgcudsch s" bauen. Dcr Korrespondent dcr Daill) Nc»«»"" "^ Mexiko gibt iu scincm letztem «riefe emc ^^ Schilderung dcr Mühen und Entlichrnnqcil, die daS Kaiscrpaar vom crstcn Tage scincr Anlnnft bis auf die jüngste Zcit zu tragen hatte, die ihm abcr auch die reichste Liebe und Zuneigung crworbcn. Zwei englische Meilen von Mcxilo, auf cincm aus der Ferne sichtbaren Felsen inmitten cincs HaincS von urwaldar igen Eypresscn stcht Ehapnlcpcc, dcr SoM' mcraufcnlhalt dcS Kaiscrs. Wahrend dcr Anarchic dcr lctztcu Jahre wurde dcr Pal«,'t iu cinc Kaserne ucr-' wandelt, und als dcr Kaiser hier ankam, war nicht einmal cin Bclt im Gcliändc. Drei Nächte lang schliefen der Kaiser und die Kaiserin m cincr unmöblirtcn Stube auf Matratzen am Boden. Dies war die Bequemlichkeit, die sic vorfanden, nach cincr Reisc von 250 englischen Mcilcn von Vera-Eruz hichcr, anf Straßen, ocrcn infame Schlechtigkeit in lciucm Lande dcr Wclt ihrcsglciche:: hat. In dcr Regenzeit, wät> rcnd dcrcn dcr Kaiser seine Rcisc ms Innere machte, stand manchmal dcr Schlamm im Waa.cn selbst eincn Fnß hoch. DicS sind nur einige Beispiele. Untcr dcn Ausländern, die in dicscm neuen Kaiserreich ihr Glück suchen, zeichnet dcr Kaiser die Polcn durch seine besondere Gunst aus, und cr hat unlängst bei mehreren Gelegenheiten mit bcmcrlcnSwcrthci' Offcnhcit seine lieft Smnpathic für dicscs unglückliche Voll ausgssprochcn. Scinc Gesinnungen scheinen lcbhast von dcr Kaiserin gcthcilt zu wcrdcu, die von frühester Jugend an dcr polnischen Sachc warm zlMtl,all war. In einer Unterredung mit cincm auSgczcichnctcll jungen ftolüischm Offizier, dcr cin vertrauter Frcnnl von mir ist, erklärte der Naiscr unlängst, cr habe dcn ernsten Wunsch, in Mexiko ein zwcitcS Polcn zü gründen und so uiclc Polcn als möglich in sc!" ncucs Reich zu ziehen. „Ihr Polcn", sa'atc cr, „sollt hier vollkommene Freiheit genießen und Enrcn cigcltt» Hctmau uud Eucrc Staroste wie vor Alters wähle»» Ihr werdet hicr eine Heimat finden, uud ich tvill Euer Baler scin." Dicse Worte sprach cr in tief' stcr Bewegung, hinzufügend: „Eucrc Lcidcn haben dcr Kaiserin manche schlaflose Nacht verursacht." Nic man dcm „Monitcur" aus New-3)urr uuter dem 13. Jänner schreibt, mehren sich dic Fn^ dcnsgcrüchtc dort immcr mehr. ES fangen die Nach« richten vom Kriegsschauplätze bereits an, cinc untergeordnete Rolle zu spickn. Wie eS heißt, hat dcr Kongreß von Richmond bcrcits cinc Kommission vo" 15 Mitgliedern ernannt, worunter dcn Bizc-Pläjl-dcntcn Stephens, um sich mit einer gleichen AnM RR5 von Kommissären der Nordstallten in Verhandlung über die geeignetesten Mittel znr Beendigung des Krieges zn setzen. Ueber die Einnahme deS Forts Fisher liegen dctaillirtc Nachrichten vor. Sie melden: Am 15. eröffnete Admiral Porter ciu heftiges Bombardement gegen Fort Fishcr, währc>,d dessen die ^iaudtruppen unter General Terry, die bereits auf dem Gestade festen Fuß gefaßt hatten, einen Stnrm gegen die Festungswerke unternahmen. Es folgte ein wüthender Kampf, der sich, über sieben Stunden dauernd, in die Nacht fortspann, bis es endlich den VundcS-truppcn gelang, die Besatzung zu verdrängen uud daS Fort einzunehmen. Der Feind zog sich auf die äußerste Spitze der Laudzuugc zurück, wo er sich den nach' rückenden Angreifern ergeben mußte. Die Zahl der Gefangenen, welche somit in die Hände der Nord-staatlichen fiel, wird auf 2500, andererseits anch nicd« riger, auf 1200 Manu, geschätzt; es befinden sich darunter General Whiting uud Oberst Lamb. Alle Werke südlich von Fort Fishcr sind im Besitze der Unionstruppen, welche mit denselben 72 Geschütze erbeutet habcu. Der Verlust dcr Sieger wird vcr-schieden angegeben, auf 500 und auf 900, während an dem Tage nach dcr Eroberung durch zufällige Explosion eines Magazines 300 Nordstaatliche ge< tödtct oder verwundet worden sein sollen. Fort Smith auf Smith's Island, südlich von dem New-Inlet, ist am 10. Iäuner von den Kouföderirtcn geräumt und zerstört wordcu; am gleichen Tage passirtcn Porter's leichte Kanonenboote den Kanal und auler-ten im Eapc-Fcar«Fussc. Lokal- und PrgvinM-Nllchrichlcn. Laibach, 0. Februar. Donnerstag, 9. d. M., Nachmittag nm 5 Uhr findet eine Sitzung des Gcmcindcrathcs Statt. Auf der Tagesordnung steht: Interpellationen; Vortrage der Finauzscktiou: ll) über die Stadtkassa - Rechnung pra 1861. d) wegen des Verkaufes dcr dcr Stadt achörigcu Staatöpapicre, o) wegcu Ausschreibung der Marltkommissärstcllc, ä) über daö Gesuch des Wascu-mcistcrs um ciue Remuneration, e) wegen Vcrmic« thuug des cbcncrdilM LotalcS im Magistrale; f) wegen Pauschiruug des SchmicrmatcrialcS u s w> bei dcr Thurmuhr, ^) über die Drucktostcu-Ncchunng pw 1804; Vorirägc dev Vausekliou: u) über die Oaurcchnuug des Jakob Snpam'iö, d) des Karl Schmutz, c) wcgcu Ausfolgung einer Kanliou au Pctcrza. ,') übcr die Ncchmmg für KonscrvationS, bautcu in dcv Wohnini^ dcs Vüracrincisters, <') über die Baurcchuuna des D^'mau mid Pctcrza, ^) wcgcn Sichcrstcllung dcr Vanholzlicfernng, ii) über die Ncchnuug dcs Anstreichers für die Stcrnallcc, i) über die Rechnung für Tischlerarbeiten in dcr Overrent« schule. — Hierauf folgt eine geheime Sitzuug. —^Dic gestern Abend stattgehabte Vodnikfcier in der . M. erlag hier der Flügelabjutant Sr. Majestät des Kaisers, Oberstlieutenant LadislauS Graf FalkeuhaYn, in scincm 32. Lebensjahre einem langwierigen Leiden, dessen Keim durch eine heftige Erkältung nach cincm im Fcldzuge 1859 in dienstlichem Auftrage von ihm voll« zogcnen scharfen Ritte gelegt worden war. — Auf die Nachricht seines Ablebens geruhten Se. Majestät der Kaiser durch Allcrhöchstihren Erstcn General. Adjutanten sowohl dcr Frau Gräfiu Witwe, als dcn Herren Brüdern dcS früh Hingcfchicdcncn daö Allerhöchst thcilnchmendstc Bedauern in Gnaden ausdrücken zu lassen. — Der GiSkra-Plencr-Ausschuß hat sich ton-stituirt, und den Freiherrn v. Pratobcocra zum Ob» mann, Dr. Haßman zum Schriftführer gewählt. Es wurde beschlossen, den Finanzministcr für die nächste Sitzung einzuladen, damit derselbe eine Erklärung bezüglich dcr Aeußerung, die er in Betreff dcr Kon-trolc dcr Staatsschuld gemacht hat, abgebe. — Anläßlich eineS vorgekommenen Iustizfallcs hat dcr hohe k. k. oberste Gerichtshof erklärt, daß jedes Spiel, wobci dcr Gewinn vom Zufalle abhängt, als cin Hazardspicl anzusehen sci, uud dcm Richter eine Unterscheidung zwischen hohen oder niederen Einsätzen nicht zusteht. Neueste Nachrichten und Telegramme. Agram, 4. Februar. Die Bnnal.Konfcrcnz wurde heute eröffnet nud in derselben cin Ausschuß gcwählt, welcher dcn Entwurf einer Laudtagö'Wahl-ordnuug ausarbeiten soll. Bis zur Vollendung dicfcs Entwurfes sind die Sitzungen tn-r Konferenz vertagt worden. Es haben sich uicht alle Eingeladene vollzählig zur Konferenz eingcfundcn. (N. Fr. Pr.) Wiesbaden, 4. Februar. Gestern wurde die „Mittclrhcinischc Zeituug" vis 1. April sistirt. Eine Aürgcrdcputation ist zusammengetreten, um das Staatsministcrium um die Rücknahme dieses Regie» rungsbcschlusscs zn bitten. NZiesbnden, 4. Februar, ssülst Wittgenstein nnlwortetc dcr bei chm erschienenen Deputation- die SuSpcndinmg dcr „Mittcll-l)cimschc„ Zeitung" sci ohne Vorwisscn dcs Staatsministcriums" erfolgt, und versprach Abhilfe. Für heute ist die Abseudung einer Masscndeputation um Rücknahme dcs Verbotes be-adsichtigt. Hamburg, 4. Februar. Der hier cingetroffenen „Bcrling'schen Ztg." zufolge ist im Befinden des Prinzen Johann cine Besserung eingetreten. Dasselbe Blatt berichtet: Drei Führer dcr demc>. lratischcn Partei der Baucrnfrcundc sind unter Pro« test wegen Nichtaunahmc dcr vou Christcnscn bean-tragtcn Tagesordnung aus dcr Ncichsrathökammcr ausgeschieden. Denselben werden wahrscheinlich andere nachfolgen und so die Kcnnmcr unvollzählig machcn. Berlin, 4. Fcbrnar. Die feudale Korrcspon. dcnz erklärt, Oesterreich habe keineswegs von Prcu« ßcn die Garautic für sciuc außcrdculschcn Besitzungen verlangt. Mailand, 4. Februar. Der „Pcrscvcranza" wird aus Turin gemeldet: Die Ministcrialcntschlic. ßu,.g, dcr zufolge die Abreise dcs Königs stattfaud, wurde durch die Demonstration beim Hoflialle und die Proklamation dcs Municipimus veranlaßt. Das Municipium verweigerte dem Ansuchen dcs Ministe-stcrinms jeden Akt und jedes Wort, das den Effekt jcucr Demonstration hätte verringern Wnncn. Die Minister konnten und durften auch nicht dcu Köuig ciuer Schmähung ausgesetzt lassen, au welcher nicht bloß die Arbeiter, aber das Municipium selbst uud ein Theil dcr Elitc dcr Bevölkerung Theil nahmen Turin, 3. Februar (Abends). Der König ist heute Morgens nach Florenz abgereist. Lamarmora befindet sich in dcr Begleitung des Königs. Gcucral Cialdini ist nach Turin berufen worden. Florenz, 3. Februar (Abends). Der König ist hier eingetroffen und enthusiastisch empfangen wordcu. Madrid, 3. Februar. Der „Epoca" zufolge wird Admiral Varcja von Chili wegen dcr peruanischen Frage Genugthuung verlangen. New-Aork, 25. Iäuucr. Die Konföderirtcn habcn die am Eapc-Fcar-Flussc gelegenen Forts Eaö-wcll und Campbell, so wie zwci Dampfer, wahrschciu-lich „Ehicl'amanga" uud „Talahasscc", in die Luft gesprengt. Admiral Porter glaubt Wilmington bald besetzen zu können. Gcrüchtwcisc verlautet, General Shermann mar-schirc auf Charleston oder Branchevillc. Die Unionstrnppcn sind 15 Meilen hmtcr Mo-bile eiugetroffcn. Die Fricdcusuntcrhaudlungcn stnd noch ohne Resultat. Ein Gerücht will wissen, Se^ ward werde zum Gesandten in London ernannt werden. Markt- und VeschistSberichle. Wiener Frnchtbörse. (Telegramm vom 4. Februar.) Weizen: Maroschcr, Naab, fl. 3.15, 89 Pfd. Theiß, ., fi. 3.30, 89 Pfd. Hafer: Ungarischer, Transite, von fl. 1.48, 49z Pfd., biS ft. I.50, 50-51 Pfd. Umsatz: In Weizen 15.000 Mctzen. Mchlpreise unverändert. vaibach, 4. Februar. Auf dem heutigen Markte sind erschienen: 3 Wagen mit Getreide, 1 Wagen mit Heu und Stroh, 83 Wagen und 5 Schiffe (24 Klafter) mit Holz, und 23 Mctzcn Erdäpfel. (Wochenmarlt - Preise.) Weizen pr. Mehen fl. —.—(Magazins.PreiS fl. 3.72); Korn fl. 2.50 (Mgz. Pr. ft. 2.57); Gerste fl. —.— (Mg;. Pr. fi. 2.40); Hafer st.—.— (Mgz. Pr. fi. 1.85); Halbfrucht fl. —.— (Mgz. Pr. fi. 2.97); Heiden fl. —.— (Mgz. Pr. fi. 2.93); Hirse fl. 2.80 (Mgz. Pr. fi. 2.90); Kukurutz fl. —.— (Mgz. Pr. fl. 2.77); Erdäpfel ft. 1.80 (Mgz. Pr. fl..__.__); Linsen ft. 4.- (Mgz. Pr. ft. -.-); Erbsen fl. 4.— (Mgz. Pr. fl. —.—); Fisolen fi. 4.20 (Mgz. Pr. fl. —.—); Nindsschmalz ftr. Pfund kr. 55, Schweineschmalz kr. 40; Speck, frisch kr. 27, detto geräuchert kr. 40; Butter kr. 50; Eier pr. Stück kr. 2; Milch (ordinär) pr. Maß kr. 10; Rindfleisch pr. Pfnnd kr. 19—21, Kalbfleisch kr. 22, Schweine-fleisch kr. 20, Schöpsenfleisch kr. —; Hähndcl pr. Stück kr. 35, Tauben kr. 15; Heu pr. Ztr. ft. 1.I0, Stroh kr. 85; Holz, hartes 30", ftr. Klafter fl. 9.50, detto weiche« fi. 7.50; Wein (Mg;. Pr.) rother pr. Eimer von 11 bis 15 fl., weißer von 12 bis 1!) fl. (Mit Einrechmma der Vcrzchrungsstcuer.) Cheater. Heute Montag: Zwei Pistolen, oder Erschossen und lebendig. Posse mit Gesaug in 2 Auszügen von Fried. Kaiser. - Musit vom Kapellmeister Ad. Müller. Erklärung. Die „Novice" vom I. Februar erzählt folgend« FaschingSanetdote: „Gestern Bormittag kam Jemand in die Hnfbe« schlagschmicde. Als der Lehrmeister dcS Hufbcschluges. dcr, in Gcdaulcn verlieft, ein Hufeisen für das Pserl des Herrn M. anf dem Amvoßc geschmiedet Hut. aufschaute uud den Unbekannten bemerkte, so fragt« er ihn freundlich- Was wünschet Ihr? 'Hierüber fuhr ihn dieser an, bemerkend, daß er kaiserl. Steuer, dicncr sci, den man mit „Sie" uud nicht mit , Ihr" anzusprcchcn habe. Der Meister sah ihn scharf an uud fragte ihn, ob er sloucmsch verstehe? „Ich versteh tajtsch m»d trancrisch, slobcnisch lärm ich nicht." Es versteyt sich von selbst, daß dcr Meister dem Dicucr, welcher mit seiner Kultur nicht an den rechten Mann gcrathcn ist, die slooenifche Sprache nicht ausgelegt habe." Dcr vorstehende Artikel ist zum Theile ungenau, zum Theile unvollständig Die Ungrnauigteit betrifft die Darstellung meiner Ausdrucksweise in dcr deut« schcn Sprache, dic zuversichtlich cmc richtigere ist, als die dcö husciscncrzcugcnden slovenischen VulkanuS. Die UnvollständigtVit besteht darin, daß die „Nooicc" dcn SuHvcrhalt nicht gänzlich erschöpfte. Denn mit meiner Erwiderung auf die mir gegebene Titulatur war uuscr Zwiegespräch noch nicht bccndigt, indem der rosscdcschlagcndc Slovene sagte: „Wer mir dienen will, muß flovcnisch können, denn ich zahle die Be« amten und Diener." Weilers wird in dcm obigen Artikel dcr „Novice" verschwiegen, daß ich auf Grund djcfcr Erklärung dcn obigen buchstäblich im Fcner-eifcr begriffen gewesenen Lehrer, als er am nachstcn Tage im Hauptstrueramtc erschien, gebeten habr, mir dcn für meine Bedürfnisfc nicht ausreichenden Gehalt gcncigtcst zu erhöhen, worauf aber der Herr Hufschmied nicht eingehen wollte und sich mit ärgerlichen Neben entfernte. Ich verbürge die Nichtigkeit dicser Darstellung mit meinem Worte und behalte mir für den unerwarteten Fall, als sie vou gegnerischer Seite bezweifelt werden sollte, vor, dieselbe auf kompetentem Wege zu erweisen. Wenzel Malez, _________Amtödlencr des l. l. Hcmptstcn^mletz. Verantwortlicher Redakteur: Ignaz v. Kleinmayr. Druck und Verlag von Iguaz v. Kleinmayr st Fedor Vambe^g^Laiba^ «6 Fremden-Anzeige vom 3. Ftbruar. Ttadt Wien. Die Hirren : Sirl, l. l. Vtamtt, von Lut-tlnbelg. — Gölisch von Wien. — Skul. Ge-treidhändltr. von Agram. — Trudo, Pcofeffio^ nist, von Trust. Elephant. Die Herren: Äaion Kübeck. l. l. Statt, halterli.'Rath, ^'on Görz. — U'raschnislr. Fi-brilant, von Ml'mlcndori. — yrldus, Tpihen^ Händler, von OottlSgab, — Echratcr, .ssani^ nlann, von Niilnbrlg. — lshon und Stern. Kaufleute, von Agrnm. — Buffizh, Kaufmann, von Klagenfurt. — Iahn. Kausmami, vcn Giaz. — Lcbida. l. mciilamfchcr Ftld>>pothlltr, von Nicn. Wilder Mann. Dit Herren : Händel von Leipzig. — Ben« d»s, l. m>iitanisch«r Tl)icra>zt, von Vudweis. (1d8—2» Nr. 5488. Erinnerung an den unbllamil wo abwejeliden Johann Ogulin von Verch. Von d,m l. k. Pezirksamte Tsäier« nembl. als Gericht, wird der unbekannt we abwesende Johann Ogulin von Verch hiermit erinnert: Go bade Matbiaö Puzhauer vc", Mil» tert>olf. durch Herrn Dr. Preuz u^n Tschcr» nembl. wider denselben die Klage auf Zablung schuldiger 315) ft. ölt. N. >ul, pr»<-5. 31. Oklober 1864. Z. 5488, bieramts eingebracht, worüber ^nr müno' lichen Pcrbandlung l»ie Tagsayung anf den 21. Februar 1865. flüb 9 Uln, mit dtm Anbange des § 29 a. G. O. angeordnet, und dem Geklag, ten wegen se«ues unbekannten Aufcnt« Halles Johann Skubiz von Tschernemb! als ^ull'lul' ut! iiclum auf seine Ge> fahr und Kosten bestcUt wurde. Testen wird derselbe zn dem Ende verNändiget. daß er aUenfalls zu rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder slch eine» anderen Sachwalter zu beNeUen und anher namhaft zu machen habe. wiori-gens diese Rechtssache mit dem aufgestellten Kurator verhandelt wevden wird, K. k. Vezirksamt Tscbernsmdl. als Gericht, am 31. Oktober 1864. (189-2) Nr. 6252. Exekutive Feilbietuug. Von dem k. k. VezirkSamte Tscher-ncmdl. als Gericht, wiro hiemit bekannt gemacht: Es sei über das Ansuchen des Anton Orfanol von Klassenfurt, durch Herrn Dr. Wenedikter von GoNschee. gegen Iobann Steuer von Osizh wegen, aus dem Ver gleiche vom 8. November 1863. Z. 12607. schuldiger 298 ft. ö. W. o. 5. c. in dir eklklttiue öffenillche Versteigerung der. dem Leytern gclwrigen, im Grllndbuche »ll Herrschaft Pöllcmd »ul) Ilim. Vl., Fol. 88 vorkommenden Nealilät im gl< rickllich ethol>encn Schähungswertbe uo» 310 fi. öst. W. g.'wlUlglt. und zur Vor« navme derselben die drei Fellbietungs» Tagsa5una.cn auf den 2«. Februar. 29, Mär; und 29. April 1865. jedesmal Vormittags um 9 Uhr. in der Amtskanzlci mit dem Anhange bestimmt woroen. daL die fcilzubirlcnde Realität nur l'li der leßtcn Fcilliillimg anäi unter dem Schäyungöwcrlhe an den Meislbie« tendcn hiiuangegen werde. Das IchäpungSprotokoU. der Grund« buchserlrakt li>,o die Lizilationöbed ingnissc können bei diesem Gerichte iu den gcwö'h>:< lichen Amtöslllnden eingesehen werden. K. k. Vczirlsamt Tschcrnembl. als Gericht, am 9. Dezember 1864. (190-2) ^Nr. 6257. Glillneluug an den unbekannt wo abwesenden Andrea« Pöschel von Vistliß. Von dem l. k. Vezirksamlc Tschcr-nembl. alö Gericht, wird der unbekannt wo abwesende Andreas Pöschcl von Vi> stritz hiermit erinnert: ES haben die Mathias Verderber'schen Erben. bU7ch Herrn Dr. Wcncdiklcr von Gotlschee, wider denselben die Älaa.e auf 106 fi. 8ud pri^'l«. 9. Dezember 1864. Z. 6257, hieramtS eingcblacht, worüber zur summarischen Verhandlung dic Tag' sl'hnng auf den 24. Februar 1865, früh 9 Uhr. mit dem Anhange des §. 18 oer aUerh. Entschließung vom 18. Ok-tcdcr 1845 angeordnet, und dem Gc-klagten wegen seines unbekannten Aufenthaltes Johann Virant von Tscherncml)! als ^usulos »ll iiclum auf seine Gefahr und Kosten bestellt wurde. Dessen wird dcrsellic zu dcn, Enor verständiget, daß er allenfalls zu rechter Zeit selbst zu erscheinen, oder sich einen anderen Sachwaller zu bestellen und anocr namhaft zu machen habe. widri° genS diese Rechtssache mit rcm aufge« stclltln Kurator vervandell werden wnd, K. k. Vezirksamt Tschernrmbl, als Gericht, am 9. Dezember 1864. (200-2) Nr. 304 2. und 3. erekutive Feilbietlmg. Vom k. k. Vez,rlsamtc Liltai, a!^ Gericht, wird im Nachhange zilm rie? gerichtlichen Edikte vom 9. November 1864, Z 4037, knnd gemacht: Es sci dje mit dein Veschcidc vom 9. November 1864. Z. 4037. auf den 25. Jänner !. I. angeordnete erste Feil» villungStagsohuug im Grunde des Mi», schen dem Ellknlionefnlircr i:>l? dem E^ekutcn getroffenen Einocrständnisseü als abgehalten angesebcn worden, und daß eS sobin bei den auf den 24. Februar und 24. März l. I, ' angeordneten Feilbietungs lcniin Fianeüzh von Niet'erdoif, gegen Sebastian A»lonzh«zh von Niedcroori wegcn. aus dem w. ä. Verglcichc von» 30. Jänner 1845, Z. 51, schulrigs» 137 st. öst. W. c. s. <-. in die exrkulivc öffentliche Versteigerung der. dem i/rtz lern gehörigen, im Grnnoduche der Herr schaft Scnoselsch >»,ul) Urb.. Doeck'sche ^ur wird ««» auiäl)un^n,rrlhc hiutsin^eqel'en werden wird. Dilse Mctt.nl^Entilät liegt in der Nabe von Schn^nber.; im Pszirke 6«-l'iswald in Steierm^tk, und zwar au der Ltrecke, welche die laut der in del Wiener Zeitung m'in 1i>. Oktober 1864 Nr 2i>1 enthaltenen Notiz konzcss'0' nirte Visenbabn ron Schivanderg «ach i.'eibniy und Steiermark durchscynei' oc:> w'rd. KlNisinsli^c. welche dic Fcilbietnngsl'cdillssmfse entweder beim k. k. Ve;i,ks' ail'.tc Ochi^walo oder in rer Kanzlei deö grfcru^ten Konkmömassa«Verlre'sli lii'sel'til kö»uen, werden d'ahcr ciüglladsn, am l'ezeicknelcn Tage um 10 lU'l Vormittags im Gemciüdlhause deS zwischen der Snobahnslation ^eibniß »Ull Schwanberg gelegenen Ortes Wies z>l erscheinen. Wien reu ^, Männer 1865». Dr. Joses Mitscha, Hof« und Gerichtölidvokal in Wicn. Slall> PlanlenMe Nr. 1. (210-2) ZN verkaufen sind auf dcm Gutc Großdorf in Nuterkraill.: 1) ausgezeichnet schöne 4- und 5jährige Aepfelba'ume ^ Angabe und Garantie der Sorten, « Stück 75, bis !w ^' 2) ausgezeichnet schöne 4- und 5jährige Birnbäume "^ Garantie und Angabe der Sorten, . . « Stück ! ' 3) hochstämmige Maulbeerbäume, . < ,',, Stück:l<> .^ Zwerg Mtaulbeerbäume, .... ,5 Stück 2' ^ Zweijährige Pflanzen zu Maul , beerhecken........,ž Stück 1"^ Außerdem sind mehrere Hnndert Stück Aliantbu^ Bäume zur Zucht der Fagara/- Raupen, « Stück mit l»"' ^' zu haben. ' , Auf Wunsch werden auch <5oeons nebst Beschreibung ö" Zucht abgegeben. Hiezu ein halber Vogen Amts- und Intelligenzblatt.