^»5 294. samstaa am 24. Dezemlier 1864. Die „Lalbache« Zeitung" erscheint, mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, täglich, und lostet sammt den Veilagen im Comptoir ganzjährig 11 si., halb-jshrtg 5 st. 50 kr., mit Kreuzband im Comptoir gllNll. 12 fl., halbj. 6 fl. FUr die Zustellung iu'S Hau« sind halbj. 00 lr. mehr zn entrichten. Mit drr Post portofrei ganzl., unter Kreuzband und ge« drucker Adresse 15 fl., halbj. 7 fl. 00 kr. InstrlioNHgcbülir fllr eine Garmond-Spültenzeilt oder den Nmim derselben, ist ftlr Imalige Einschal« tnng6sr., f!lr 2mc>lige 8 fr,, fllr 3malige Iv lr. u. s, w. Zu diesen Gcbllhren ist noch der Insertions - Stempel per 30 lr, fllr eine jedesmalige Einschaltung hinzn zn rechnen. Inserate bis 10 Zeilen losten 1 fl. 9l) tr. ittr » Mal, 1 fl. 40 lr. ftlr 2 Mal und 90 tr, fllr l Mal lmit Inbegriff de« Insertionsstempel»). ^" »^^ ^.^.^^________._____^.—^.________^ ___________.^"?^... ^^__________________ ^ ^^ Der h. Feiertage wegen erscheint die nächste Nummer am Dinstag. Amtlicher Theil. Der Staatsministcr hat den Kreislommissär Anton Grafcn von AttemS-S cmler, dann die Statt, haltcrcilouzipistcn Friedrich v. Walle nburg, Otto Herbert und IuliuS Sagasscr, sämmtlich in Vcrwcuduug bei dcm Staalsministcrium, zn Mini-stcrialkouzip'istcn in diesem Ministcrinm ernannt. Der Finanz-Direktor fNr Krain hat den Assi-stcutcu der Laibachcr Laudcshaupttasse Franz H c n g< thaler znm Offizial II. Klassc bei dieser Kasse ernannt. Nichtamtlicher Cheil. Grzherzog H!ndwift Joseph. t Ludwig Ioscph Anton, Erzherzog von Oesterreich (geb. zn Florenz, 13. Dezember 1784), war von den scchözehu Kiudcrn des Kaisers Leopold II. das vierzehnte >md dessen zehnter Sohn. Da er mit acht Jahren bereits seinen Vater verlor, schreibt Nurzbach in seinem bwaraphischcnl Lexikon, erhielt der Piinz seine (5>zisl)iiiiss nntcr Olicraiifsicht seines Vrlldcrs, Kaisers Franz I., nnd wurdc insbcsondcrc in der Kricgswisscnschaft ansgcbildct. Im Jahre 180!)— 25 Jahre alt — betrat er den Kriegsschauplatz, mar-schirtc an der Spitze eines Truppcnkorps gegen den Rhein, wo er den linken Flügel der österreichischen Armee befehligte. Nach der Schlacht bei AbcnSbcrg (20. April 180!)) legte Erzherzog Lndwig das Kom-mando znriick. Nnu widiuetc sich derselbe dcm Stn> dinm der Naturwisscnschast nnd Mathematik. In den Jahren 1815 nnd 18IC» nntcrnahm er in Gcmcin< schaft mit seinem Brndcr, dem Erzherzog Johann, Reisen dnrch Frankreich nach England. Am 22. Ot. todcr 1815 kamen die Erzherzoge in Dover an, wur» den von dcm Prinz. Regenten, nachmaligem König Georg IV., nnd dcm Volle mit Jubel empfangen. Sie besuchten nun die wichtigsten Fabriksstädte nnd in denselben die großartigen Mauufalturaustalteu, Maschincnwcrkstättcn, Eisen» nnd Slahlwaarcu - Fabriken, Spinnereien, Webereien n. dgl. m. Der Elnpfang der beiden kaiserlichen Prinzen in Glasgow nnd Edingburgh war besonders ehrenvoll. Am 8. März 181s> verließen die Erzherzoge London nnd kehrten über Dover, Calais, die Niederlande, Lütlich, Aachen und Mainz in ihr Vaterland zurück. Die Reise beider Erzherzoge wnrde von Hugo, Altgrafen von Salm, beschrieben und in „Hormayr's Archiv für Staats« und KriegSknndc" 181 ll nnd 1817. fcr-ncr „Anszttgc aus ihrem Tagcbnchc" im Stuttgarter Morgenblattc, 18 l 7 nnd 181!), mitgetheilt Nnn nahm der Erzherzog feinen bleibenden Anfcnlhalt in Wien, wo er sich den Staalsgcschäftcn widmete, Mitglied des Staatsrathes nnd 1822 — nach des Fcldmarschall-Lieutenants Grafen Collorcdo-Manns-fcld Tode — Generaldirektor der Artillerie wnrdc. Indem ihm ferner sein erlauchter Bruder, der Kaiser, einen Theil der Staatsgcschäflc übcrtrng, rcpräseulirtc er mich denselben in dessen ?Ibwcscnhci't, l,»d ,i„ter« zeichnete häufig die Kabinctsschreibcu im Namen des Kaisers. Noch größeren Einfluß gewann dcr Erzherzog nach dcm Tode seines Bruders, des Kaisers, und dcr Thronbesteigung dcs Kaisers Ferdinand I., welchem dcr sterbende Vater den Erzherzog als die wichtigste Stütze dcr Regierung empfohlen haben soll. Schon am zweiten Tage nach dcs KaiscrS Franz Tode, am 4. Miirz 1835, wnrde im gedachten Sinne ein Handschreiben an den Erzherzog erlassen, der nnn als Ehef dcm Staatsralhc Präsidirtc, dessen Mitglie- der dcr Erzherzog Franz Karl, dcr Fürst Mctlernich und Gras Kolowrat waren. 1848 trat dcr Erzherzog, dcsfcu strenge Gcrcchligkcitsliebc und seltene Herzensgute ihm die Liebe und das Vertrauen aller Parteien erworben hallen, von dcm Schauplätze seiner bisherigen Thätigkeit und lcbtc, ein stiller Wohlthäter dcr Bcdräugtcu uud Hilfsbcdüifligcii, in Wien, .urückgczogcn von allcn Staalsgcschäflcn. Laibach, 23. Dezember. Die heute vorliegenden politischen Nachrichlc;» sind ohne irden Belang. Die einzige wichtige Depesche ist aus Müuchcu; sie loustatirt den zwischen Preußen uud den Mitlclstaatcu eingetretenen Konflikt. ES ist nicht zn läugncu, das Auftreten Preußens in , dcr Erbfolgcfragc dcr nordalbingischcn Herzogthiimer scheint zu ciner BuudcSlrisis zu führen. Baiern hat die Initiative ergriffen, um auf cinc Vcrgewaltiguug dcs Bundes durch Anstiilt aus demselben zn aut-worlcn, und veranlaßt sicher andere Staaten, sich ihm anznschlicßcn. Nnn, uns tröstet das Sprüchwort: dcr Brei wird nie so heiß gegrsscu, als er gelocht wird. Prcußcu wird sich hütcu, cine solche Kalamität hcrbcizuführcu; es mag den Bund mißachten nnd hassen, sprengen kann cS ihn nicht, wenn Oesterreich eS nicht zuaibt. Wenn es wahr ist, daß die beiden großen Mächte illicrciugckomuicll sinö, nicht früher irgend einen Aulrag dcm Bunde zn stellen, chc sie nicht unter sich und mit den Prätendenten zu einem Abschluß der Vcrhandlnngcn gelangt sein wllr-dcn, so hat die österreichische Politik sich die Sicherheit verschafft, stets die Situation beherrsch?« zu sönnen. Aus Warschau berichtet man dcr „N. F. Pr." über cinc von Gencral Murawicff erlassene geheime Instruktion an die Gouverneure der wcstlichcu Gou- Feuilleton. Laibacher Plaudereien. (Weihnachten — Enthüllungen — Der Christbaum — kommerzielle Bedeutung dcö i5hris!jcstes — Die Armen »md Dürftigen — Die Wonne dcs Wohlthnns. — Wunsch.) So ist cs denu endlich da, daS Christfest, dic Freude dcr Kiudcr, Wcihuachlcu. Nur uoch wcuigc Stuudcn, und die geheimen. Fächer in den Schreinen und Truhen öffnen sich, große und kleine Packctc werden hervorgeholt, was wochenlang mit äugstlichcr Bcsorguiß versteckt gehalten wurde, wird ausgekramt, was aus den Modc-, Galanterie« uud Spiclwaarcn» handlnugen mit arößlcr Vorsicht ans Umwegen ins Haus geschmuggelt uud iu Kabinctcn uud Niutcrzim-mcru aufbcwalirt wurde, wird uuu an's Lich"t gebracht all' die Tausend uud Tausend schimmcrudcu, alä»' zcudeu dnftcudcu, rauschenden Dinge, bald mit mclir bad m.t wcnger Geschn.ack ansgcsllcht, we /H gestapelt zu emcm prächligcu, reichen Bazar md-d,c Thüre auf, hercinstülzen sie, die B/be, .,nd Mädchen m.t frcudclcuchlcudcn Augen, und il,r Ja 1. zen, ihr Jubel, ist Seligkeit für die X das Wcihuachtsfcst ist so recht ein Familienfest Traurigkeit bcschlcicht denjenigen, dcr au dirscn Tagcn dcs Familicnglückc« allciu stcht; er muß als Hans. freund sich ciuznschmuggclu suchen iu ciuc Familie, will cr dcr echten Wcihnachtsfrcndc theilhaftig werden! Dcr eigentliche Brennpunkt dcr Wcihnachtsfrcudc — nicht nur figürlich, sondern auch wirklich — ist dcr Christbaum. Ohue Christbaum ist ein WcihnachtS-fcst schal uud freudelos. Wcun dcr immcrgrünc Nord-landssohu im traulichcu warmcu Zilnmcr stcht, mit goldenen Früchten beladen, als stamme cr auö, dcu Gärlcu dcr Hcspcridcu, wcun die Lichter auf seinen harzdnftcndcu Zweigen cinc zauberhafte Helle vcrbrci-tcu, in welcher dcr obenerwähnte Bazar noch tausend, mal mehr schimmert uud flimmert, wcun sich cin KrciS von fröhlichen kleinen und heiter erregten gro« ßcn Kinder um ihn bildet, während dranßcn dic Flocken fallen uud die Bora weht, da ist cS in Wahrheit „Weihnachten." Es ist das nordische Sitte, wie auch dcr Namc (/« nNu>n i^i.iM, d. i. zn dcu Wcihcnächlcn) nordgcrmauischru Urspruugcö ist; allein die Poesie diese« Familienfestes behagt auch dcm Süden uud der Christbaum dcs Norden hat sich selbst in Frankreich uud Italien eingebürgert. Dcr von dcm alten heidnischen Iulfcste auf daS Christfest übertragene Gebrauch dcS gegenseitigen Beschenken« macht Weihnachten zu einem für Handel uud Industrie höchst wichtigen Fcstc. Zn keiner Zeit gibt cö in den Werkstätten dcr Gcwcrbölcnte, iu dcn Vcrkaufslolalcn dcr Haudclslcutc, dcr Buchhändler, dcr Modistcn uud Juweliere so viel zu lhun, als zu Weihnachten. ES dürfte wenig Leute gebcn, dic gar lciu Geschenk machen uud somit gar nichts bcitragcu zn dcm Verkehre dcs WcihuachlSmarktcS. Die Gc-schäflslcntc würden kurios dreinschaue», wenn die Sitte dcr Cadcaur plötzlich abkäme; Manche halten ja zu Weihnachten ihre eigentliche Ernte. Weihnachten ist die Vlüthczcit dcr Rcllamc; es gibt da fast lcincn Gegenstand, dcr nicht als „passendes Christgcschcnl" angepriesen würdc, so unpassend cr auch sein mag. Man lese nur einmal die Zeitungsannoncen und man wird gestehen, daß dem Geschmacke des Christkind, chcns wirklich vicl zugemuthct wird. "1"'"'"d- Mn, was cs von alle dcm bringen wird, das muß stch in Kurze zeigen. Schon baut es dcn Bazar auf nulcr dcm prächtigen Tanncnbaume, und, bcainnt cs zu duulcln auf dcr Straße, da werden die Fenster lcnchten von scltencr Lichtfülle - und manches arme f!"d'd.°s traurig durch die Straßen schleicht, wird schusuchtig hmanfbl.ckcn nach dcn hellen Fenstern und ^".V.? lcl'°n mnß es dort sein, wär' ich doch auch dabei!" Ach, solcher armen Kinder gibt es ge-uug, stc stud kclue Erfiudung dcr Phantasie. Das Christkind bringt ja scine schönsten Gaben nur dcn Wohlhabcndcn, und übcrläßt cs dcm milden Sinne dieser, für die Armen zu sorgen. Hnbt ihr es schon einmal versucht, Ihr reichen Leute, und seid mit vol-lcn Händen in die Hütten dcr Armuth gegangen, um dcn Kindern dcr Dürftigen und Elenden eine Weit,-nachtsfrenbc zn machen? Wer eS noch uicht gethan dcr mache einmal einen solchen Gang in stiller Weibe-!n^ ^ " wird ihn alljährlich wieder machen. Die Wonne des Nohlthuns, des Freudebrinacns des Glückbcrc.tcns ist eine zu selige! Wcnn die armen Klmien zubelnd iwer die unverhofften Gaben nach Euren Handen ha chcn, um sic voll Freude lu kii en wcun dic Eltern dersclbcn niit Thränen /d Am Worte dcs Danlcs stammeln und Euch an n wenn dann in Eure Brust ein unucunba 1e Vcf cmzieht, wle Ihr'S noch nie gespürt, ^ dann HM . ^ ^/^^' "" wahrhaftes Christfest gefeiert dann habt Ihr - was wir auch allen unseren Lesern wünschen - fröhliche Weihnachten! t<74 vcrncmcnts. Es wird darin gesagt, daß die nordwestlichen Gouvernements großrussisches Laud seien und zu den uralten Erblandcn des großen Rußland gehörten. Deßhalb sci es Gebot der strengsten Gerechtigkeit, bci der definitiven Organisirnng dcS Lan-dcö den Grundsatz fest im Ange zu behalten, daß das allcrflcinstc Zcichcn der polnischen Propaganda dort nicht zu dulden sei. Im Gegentheile seien die aller-energischesten Mittel nnd alle Schritte anznwcndcn, nm das poluischc Elcmcllt auszurotten, weil cö dort fremd und der rechtmäßigen Ncgicrnng feindlich sci. Demgemäß sci der Volksnntcrricht im Geiste der Orthodoxie nnd der großrussischen Nationalität ein-zurichten. Die Lage der orthodoxen Geistlichkeit sei zn verbessern, damit diese Geistlichkeit im Vereine mit dem Volte erfolgreich kämpfe gegen die polnische Propaganda. Die katholischen Geistlichen seien unter die strengste Aufsicht zu stellen uud die geringste An-tastung des legalen Standes der Dinge sei mit den empfindlichsten Strafen zn belegen; besonders dann müssen harte Strafen verhängt werden, wenn es sich um irgend eine Manifestation der polnischen Pro« paganda handelte. 4. Sitzung des Herrenhauses vom 22. Dezember. Auf der Ministcrbank: Schmerling, Mccscry, Plcncr, Frank, Nadäsdy, Ecltionschcf Kalchbcrg. (Die Herren Erzherzoge sind nicht anwesend.) Nach Gcnchmiguug des Protokolls hält der Präsident folgende Ansprache: „Das Kaiserhaus und der Kaiscrstaat haben einen schweren Verlust erlitten. Der durchlanchtigste Herr Erzherzog Ludwig, dessen volle Thatkraft dem Wohlc der Monarchie in hingcbcndstcr Weise zugewendet war, ist am gestrigen Abend verschieden. Jedes Ercigniß, welches die allgclicbtc Kaiser« familie betrifft, berührt das Gefühl nnscrcr Ergebenheit nnd Anhänglichkeit. Lassen Sie nns daher den Ausdruck der ticfcu Trauer kundgeben, welchen dieses schmerzliche Ercigniß hervorruft." (Die Versammlung erhebt sich.) Kardinal Rauscher: Sc. Majestät trauert über den Verlust eines hohen Verwandten, welcher Seinem Herzen nahe stand. Ich glaube daher nur dem Mitgefühle Ausdruck geben zu müssen, womit alle Mitglieder dcS hohen Hauses durchdrungen sind, wenn ich dcn Antrag stelle, das hohe Haus wolle für heute seine Sitzung anfhcbcn und die allerdings dringenden Gegenstände, welche vorliegen, doch für so lange verschieben, bis das Lcichcnbcgängniß des hohen Dahingeschiedenen wird vollzogen sein. Präsident: Der Antrag dürfte dcn Ge-fühlen des hohen Hauses entsprechen und ich ersuche das hohe Haus, die Zustimmung zn erkennen zu geben. (Das Haus erhebt sich) Die nächste Sitzung werde ich auf schriftlichem Wege bekannt machen. Die heutige Sitzung ist geschlossen. Ausland. Kopenhagen, 21. Dezember. Eine Armccbc-lanntmachnng ist erschienen. Dc Mcza ist in Ancr» kennung seiner langen, treuen Dienste znm General ernannt und peusiouirt. Die Gcncral^ientcnantö Han« sen und Gerlach, dann die Oberste Harbon nnd Wcnck sind pcnsionirt (sämmtlich ^ Iu, »nitty; verabschiedet und pensionirt wnrden: die Generalmajore Thcstrup, Fens» marck, Earoe, Märchen nnd Voigt, fcrucr 10 Oberste, 15 Oberstlieutenants und 11 Majors; verabschiedet, jedoch zur Disposition gestellt wnrdcn: 5 Majors, 60 Kapitäne und Rittmeister, 20 Lieutenants und ein Theil der Militärbcamtcn. Der Vorschlag auf ein rcvidirtes Grundgesetz geht dahin: für den Folkcthing freies Wahlrecht nud Wählbarkeit, vierjährige Wahlperiode, auf U>.000 Eiuwohucr eiu Abgeordneter. Für dru Landthing ein Wahlrechtscensus von 2000 Thlr. jährlicher Netto« Einnahme oder 200 Thlr. direkter Stcncr; freie Wähl-barkcit, die Zahl der Mitglieder beträgt 04, wovon 12 vom Könige ernannt sind; letztere sind für 12 Jahre ernannt nnd behalten ihren Sitz bei der Auf« lösung. Die Mandate der übrigen dauern 8 Jahre. Eine ordinäre Session findet jedes zweite Jahr Statt. Kein Normalbndgct. Das Finanzgcsctz ist zweijährig nud wird dem Volkülhing zuerst vorgelegt. Beide Things haben das Recht dcr Iuiliatiuc, der Inter« pcllation, sie tonnen Adressen einbringen nnd ihre Präsidenten wühlen. Die bürgerlichen Freiheiten nnd Rechte bleiben unucräudcrt wic im Grundgesetze von 1849. Aus Warschau, 16. Dezember, wird geschrieben: „In Bctrcff der von Rußland ergriffenen Maßregel gegen dic Klöster in Polen, lann ich Ihnen mittheilen, daß sie bisher bloß auf die Mönchöklöslcr angewendet wnroc, nnd daß hinsichtlich der Nonncu> klöster beschlossen wurde, von den 21 in Polen bo stehenden Nonnenklöstern, mit 345 Nonnen, nnr vier zn schließen, nud zwar: ein Kloster in Ezcnstochau, eines in Pinczow, nud zwei in Lnblin. Dcn Novi-zen, welche noch kein Gelübde abgelegt haben, steht es frei, auszutrcten, oder sich in ein anderes Kloster zn begeben. Ferner bestehen in Polen anßcrdcm noch 20 Klöster barmherziger Schwestern mit 200 Nonnen, welche unlicanstäuoct erhalten blcibcu. — Bezüglich der letzten fünf Hinrichtungen iu Warschau (am 1 schließt auch cinc Reitschule uud Pfcrdcvcrlcihaustalt — odcr cin ncllcs llciucs Esclsgcspann, das auf zierlichen Wägelchen cin paar Kinder ans gntcr Fa> milic spazieren führt. Verlassen stcht dcr Hunger» blasse „Ringclspiclmann" iu scincr Rcnubahn uud sciu Geselle wcudct mit dcfctlcn Drchorgcllöncn sich vcrgcbcns au Ohr uud Hcrz dcr wcuigcn Kinderfrauen , dic dcn Garten durchwandern. Nicht vicl bcsscr ergeht cS dcin Rcstanraut dort oben auf feiner lieblichen Höhe. Wclchc Rcichthüincr wnrdc dieser Mann bcrcits gesammelt haben, wcnn dieses para-dicsischc Plätzchen iu cincr nordischen ^tadt läge! WaZ würde z. B. die Spazicrlust und der prächtige Appetit des SteircrS aus diesem ^ustortc gcinacht haben! Wic vicle Huhucr wärcn hicr bereits unlcr eifrigen Kicscru verschwunden, wic viele Schiütcn, wclchc Mnsscu von warincu nnd lallcn Braten, von Einmcnthsilcr' und Schwcizcrkäsc! Abcr dicsc Vcnc-liancr slrcckcn sich licbcr ncbcilan ins grünc Gras uud lauschen dcn Klängen dcr Musitbandc, dic der Restaurant sviclcu läßt, mn Gäste cmzulockcu. Unter dcu Schcuswürdiglcilcl, Venedigs ist in dcn Rcischandbüchcru überall auch dcr (!i!N'<,!m0 ^l^»cul0^)1i verzeichnet. Die Art dcr Erwähnung vcr» leitet zu dcm Glauben, dic Besichtigung dicscS Gar-tcus sci clwaö so Einfaches nnd leichtes, wic cin Gang ans dcu Ilmli,«, odcr in dic I^ri-Kirchc. Zll Nntz nnd Frommcu dcs Rciscudcu abcr wollen wir dn,s ^oos dcs Unvorsichtigcu schildern, dcr sich so anf's Gcralhcwohl nach dcm liiurdino 1'iipluIs>i»s'N rudern läßt. Wir fahren dcn ganzen langen lwiui ^rlmdo hiliuutcr, gchcu daun noch cinc langc Slrcckc in dcr Sonnenhitze dcn Qnai cntlana, bis wir das Portal dcö Gartens erreichen, ziehen hicr dic Glocke uud warten ciuc halbe Vicrtclstnndc, bis nuö cinc mitleidige Sccle bedeutet, daß wir zurückgehen, in cine Seitengasse einbiegen nnd dort an cincm llcmcn Pförtchen klopfen müssen. Nach langcr, lanncr W.u>< dcrnug in dcr Sounc cnldcckcn wir das Psörtchcn, warlcu wicdcr langc Zcil, cudlich erscheint cinc Person, wir bitten um Einlaß, sie bedeutet nns, wir mü^tcu ZR75 Theater, wird am 5. oder l». Jänner erst hier cm« trcsfcn. Sic soll cinc gute Sängerin nnd Schauspielerin sein. Daö Rcpcrloir dürste daher im ncncn Jahre sich clwaS inlcrcssantcr gestalten. — Eine telegraphische Depesche meldet, daß der dritte Transport dcS austro-mcxilanischen Freiwilligen» itorps (Dampfer „Peruvian") an» 16. Dezember glücklich in Gibraltar ankam, nnd daß an Bord alles gesund ist. — Ucbcr daö Eisenbahnunglück bei Pößnitz macht die Gcncraldirektion der Südbahn folgende Mitthci» lungen: Der von Wien kommende Lastcnzng Nr. 122, welcher vor dem Tricstcr Eilzugc in der Station Pößnitz hatte eintreffen nnd dicsin dort erwarten sollen, wnrdc von dcr Station Spielfeld mit einer Verspätung von 1? Minuten expedirt, ohne daß jedoch dicsc Verspätung dnrch den Telegraphen dcr Station Pößuitz bekannt gegeben nnd ohne daß der verspätete Zng, wie es ausdrücklich vorgeschrieben ist, dnrch die Glockensignalc avisirt worden wäre. Der Maschincnführcr des Eilznges war in dcr Station Marbnrg mündlich nnd schriftlich verständigt, daß er mit Zug 122 wic gewöhnlich in Pößnitz zu kreuzen habe. Demnach fnhr derselbe mit großer Schnelligkeit dnrch dicsc Station, ohne daS Nichtvor-handcnscin dcö Zuges 122 nnd ohne die von dem Zugführer wiederholt gegebenen Haltsignale zu beachten. Die Station Pößnitz hat cs unterlassen, dem Eilzngc das Hallsignal entgegen zn geben, wie sie dies, da Zng 122 noch nicht eingetroffen war, hätte thun sollen. Der in Pößnitz dicustlhucudc Vcamtc sigualisirtc jed»ch dcn Eilzug, sobald cr dessen Dnrch. fahren wahrnahm, mittelst dcr Glockcusigualc in dcr Richtuug gcgcu Spielfeld. Ein Wächter lief, ans dieses Signal hin, dem Lastzüge entgegen nnd gab das Hallsignal. Es gelang auch iu der That, diesen Zng noch vor dem Zusammenstoße fast vollständig zum Stillstände zu bringen nnd so die Wirkung des letzteren abzuschwächen. Wir können hierbei nicht nmhin, darauf aufmcrk» sam zn machen, daß dicscr vcrhältnißmäßig glückliche Umstaud nicht hätte eintreten können, wenn statt dcr Glockcnsigualc noch die allen Korbsignalc im Gebrauche gewesen wären, da dcr hcrrschcude dichte Nebel den Gebrauch der letzteren unmöglich gemacht hätte. Ja, dcr Unglücksfall wäre bestimmt verhütet worden, wenn dcr Zng 122, wic eö das Reglement vorschrieb, durch die Glockcnsignalc wäre cwisirt worden. — Dcr ssllß dc<ü m„ l!,. bei Pds?!ntz vcruii. glückten Herrn WcrlstättcvorstandcS Pnchclt wurde ampntirt. — Anläßlich des letzten Unglücksfallcs anf dcr Südbahn spricht sich die „Tr. Z." dahin ans, daß die Lcgung eines zweiten Geleises denselben verhütet hätte. Zn dieser sei jcdoch die Südbahn erst dann verpflichtet, wenn dcr Rohertrag dcr Bahnstrecke Wien.Trieft pro Meile die Summe von 160,000 ft. überschreitet. sSchlußoerhandiungril l'cim k. ll. tandrsgerichlc.) In dcr nächsten Woche finden bci dcm hiesigen k. k. Landcsgcrichtc folgende Schlußvcrhaudlungcn Statt: Am 28. Dezember: Jakob Nagodc — wegen KrcditS-papierucrfälschnng. Am 2l». Dezember: 1. Ignaz Vcrhonnik — wegen^ schwerer lörpcilichcr Bcschädi-gnng; 2. Bartclmä leiden — wegen schwerer lörpcr« lichcr Beschädigung. Am 30. Dezember: 1. ThomaS Kopaö — wegen Veruntreuung; 2. Philipp Wagner — wegen Vcruntlcnung; 3. Franz Salär uud Vlas svigc! — wcgcu Dicbstahl: 4. Bartelmä Devjat — wegen Dicbstahl; 5. Michel Koschcnina — wegen schwerer körperlicher Beschädigung. sRindcrpeji.j AuS Eivil-Kroatien wird mitgc-thcit, daß die Rinderpest in neuerer Zeit an Ansbrei« tnng wieder zngcnommen habe, indem solche in das bisher verschont gewesene Wnrasdmcr Komitat uud in die Bezirke Ivaucc, Zlatar und Krapina - Tcplih eingeschleppt wnrdc, nnd zwar, wie vermuthet wird, durch Schleichhandel mit Großhornvich ans Bosnien. Anch im Agramcr Komilatc hat dicsc Landplage iu dcr lctztcn Zcitpcriodc au Ausbreitung zugenommen, indem solche in 3 Ortschaften auf'S Neue konstatirt wurde. Die vorgeschriebenen Veterinär-polizeilichen Vorschriften werden überall gehandhabl, die Hornvieh, markte sind im ganzen Statthaltercigebicte eingestellt uud die Ausfuhr von Hornvieh und dessen Provi. nicuzcu bis nuf'S Weitere untersagt; der Schleich. Handel mit dicscr Thicrgattung wird, so viel es die dortigen Landcsvcrhältuissc gestatten, strengstens überwacht. Neueste Nachrichten und Telegramme. München, 22. Dezember. Anf die durch die Abstimmung dcr disscutircndcn Regierungen in dcr Vuudcstagssihuug vom 5>. Dezember veranlaßte Dc» pcschc dcr preußischen Regierung hat Freiherr u. d. Pfordtcu sofort sehr entschieden geantwortet. Kassel, 22, Dezember. Dcr Landtagökommissär legte dcr Ständcvcrsammlung einen Gesetzentwurf wcgcu Fortcrhcbung dcr Steuern bis März 1805 vor; dicscr Entwnrf wurde dcm Finanzausschüsse zur sofortigen Berichterstattung überwiesen. Die Sitzung wurde anf cine Stunde unterbrochen nnd hierauf.er» folgte die Genehmigung dcS Entwnrfcs in zweiina» ligcr Lcsnng. — Dcr Ständcversammlnng sind ganze Reihen von Zustimmungsadrcsscn zugegangen. Kassel, 22. Dczcmbcr. Die Ständcvcrsamm. lung beschloß in dcr heutigen Sitzung in dcr Wachen« fcld'schcn Rcitbahuangclcgcnhcit nach heftiger Dcbatle die Minister Wege,, Bcrletzllnn dcr Verfassung mit 25> gegen 17 Stimmen in Aullagcznstand zn versetzen. Turin, 21. Dczcmbcr. Die „Inocpcndcnza" versichert, General Angiolctti sci zum Marincministcr ernannt. Turin, 23. Dezember. Die gestrige Amtszcitnng veröffentlicht ein Dekret, welches die Besitznahme dcr Klöster, dcr Seminare nnd anderer für die Staats« vcrwaltnng nöthiger Gebäude als durch daS öffentliche Wohl geboten erklärt. Paris, 22. Dczcmbcr. sPr.) Ungeachtet des bekannten Dementis dcr „Daily News" hält man hier für richtig, daß Lord Russell in einer Depesche, datirt !von dcn crstcn Dczembcrtagcu und an das Kabinet von Madrid gerichtet, die Insurgenten auf dcr Insel Domingo als kriegführende Macht anerkannt habe; dadurch sci die Initiative dcs MarschallS Narvacz behufs dcr Auflassung Domingos gelähmt worden. Die hiesige russische Botschaft verhält sich in letzter Zeit durchaus neutral, ja glcichgiltig zi: dcn Ansprüchen Oldenburgs. Pater Hyacinthe, der in politischer Hin» ficht liberal ist, ist beauftragt, die FasteN'Predigten in der Tuilrricn'Kapcllc zn halten. Madrid, 22. Dezember. Die Königin findet in dcr Thronrede die Beziehungen zu drn fremden Mächten fortwährend befriedigend, ausgenommen dic mit Peru, dessen Regierung überzeugt werden wird, daß die Gerechtigkeit anf spanischer Seite sei. Die Thronbesteigung deS Kaisers Max van Mexiko wird als dcr Beginn einer nencn Aera bezeichnet. Die amerikanischen Rcpnblikcn werden sehen, daß die Sympathien Spanien'S keine ehrgeizigen Projekte einschließen. Die italienischen Angelegenheiten sind wegen dcr herrschenden diplomatischen Kombinationen noch schwebend. Wenn sie zn cincr definitiven Situation gelangt sein werden, wird sie dic Regierung in Erwägung ziehen, wic die Klugheit räth, ohne dcr Verehrung und kindlichen Liebe Abbruch zu thun, welche Spanien, als cinc katholische Nation, für dcn Papst hegt. Die Regierung wird einen Prcßgcsctzcntwurf, dcr mit dcr Verfassung im Eintlaug steht, vorlegen. Die Thronrede bezeichnet weiterhin dic allgemeine Lage des Lan« dcö als nicht sehr befriedigend, verspricht behufs Abhilfe die Vorlage ciucs Gesetzentwurfes von großer Wichtigkeit. Die „Epoca" sagt, der letztere Absatz dcr Thronrede betreffe unzweifelhaft dic Domiugofrage, nnd glaubt, daß cinc Anlcihc unerläßlich dringend fei. Bukarest, 21. Dezember. Das Iourual „Vu-ciumul" ist wcgcn seiner Haltnug gegen dcn jetzigen Minislcrpräsidcutcu unterdrückt worden. Die erste Kammcrsitzung wurde, weil die noth« wendige Anzahl dcr Dcputirtcn nicht anwcscnd wnr, aufgchobcu. Thcaltl. Montag: Erste Gastvorstellung der Fran Anlonic Klcrr-Calliano vom l, l. prio. Karl - Theater in Wicn: Therese Krones, Genrebild mit Gcsana in 3 Aüfziiacn, von Karl Haffner. Musik vom Kapellmeister Adolf Müller. Dinstag: Zweite Gastvorstellung dcr Frau Antonic Klcrr-Ealliano: Die noble Mehlhändlerin, oder: Vine Posse als Medizin, Original-Posse mit Gesang in 3 Auszügen, von Friedrich Kaiser. Musik von Michael Hcbcnstrcit. uns die Erlaubniß erst beim Eigenthümer holen/ „Wohnt dicscr hier?" — „Ncin cr wohnt. . ." Wir überhören daö Stadtviertel, daS nns genannt wird, denn uns schmerzt bereits dcr Kopf; wir lehren zu uuscrcr Goudcl zurück und vcrwüuschcu die Reise, haudbüchcr, die dcn llilmU'w I'lli'!!<1<>i>0U nnlcr die Kirchen, Museen und andere Sehenswürdigkeiten Venedigs hinciusctzcu, zu wclchcu man sich dcn Zu-gang durch ein simples Trinkgeld crlmift. Nach dcm Orte, wo mau täglich ein Stündchen lustwandeln und wo möglich im Grünen frische Luft schövfcn kann, fragt dcr Gebildete, dcr sich in einer frcmocn Stadt aufhält, zunächst nach dcm Orte, wo cr Iourualc lesen nnd über die Wcltbcgcbcnhcilcu sich auf dcm Laufenden erhalten kann. Venedig besitzt ein Schiller-Easino wic Tricst; man sollte glauben, hier würden zunächst die Deutschen sich vollzählig vereinigen, andere Elemente würden sich anschließen. Es scheint dies aber nicht in dcm Maße dcr Fall zn stin, als mau es erwartet. Dcr Verein besitzt ein schönes Lokal in einem allen Palazzo auf dem Eanipo Sant' Angclo. Im Erdgeschoß befindet sich cinc große Bicnvirthschast mit Garten; dcsto bescheidener ist das Lcsclaiiiilcl im crstcn Stockwerk. Dasselbe enthält das Frcmdcnl'lall", dcn „Mcriki", die „Gazzclla 0l Vcnczia" und cin Paar andere Zeitungen, und wird, su viel wir bemerken louutcn, fast ansschlicßlich von dcn Offizieren dcr Garnison bcsncht. So anspruchslos aber auch dicscr Verein für dcn Augenblick sich darstellen möge, nnd so spärlich seine Mittel scin Mgcn, so entspricht cr doch einem Bedürfniß, das, wcun nicht von Vielen, doch um so driugcudcr cm» psundci! wird, nud wir wünschen von Herzen, daß cr sich behaupte. Wir habcn Venedig im Laufe der letzten 8 Jahre wiederholt besucht uud finden seine Physiognomie trotz kleiner Schwankungen im Wesentlichen uuvcräudcrt. Nur will uus scheinen, daß die Gondoliere noch etwas unverschämter uud die Bettler noch zudringlicher geworden. Dcr Gondolier geht, wie so ziemlich jeder Vcncliancr, von dcr Ueberzeugung ans, daß erstens jeder Fremde cin Erösus ist, und zweitens der Ver» stand des Fremden mit seiner Börse im umgekehrten Verhältniß stcht. Er verzehrt sich in heimlichem Iu. grimm, wenn cin Fremder nach der gewöhnlichen Taxe bloß über dcn Eanal graudc gesetzt werden will, nnd nicht ihm zu Liebe ciuen kleinen Abstecher macht. In dcn Redensarten, mit welchen cr dem vorüber« gehenden Fremden seine Dicnstancrbictungcn nachruft, tlingt nicht selten etwas Spöttisches nnd Ironisch, malitiöscs wic unwilllührlich durch Wie ist dcun dicsc ursprünglich harmlose Race dermaßen entartet? Vielleicht hat sie dcr Verkehr mit den Fremden selbst, und dcr Anblick derselben nach und nach demoralisirt. Es gibt heutzutage so viel wunderliche Kauze, die auf Reifen gchcn: so viele Schulmeister, steife Kanzlei» manner, zur Ruhe gefetzte Schlveinchänolcr u. s. w., die daheim recht chrcnwcrlh scin mögen, aber nnauö< stchlich sind, wenn sie zwischen griechischen Säulcu-arladcu wandeln. Heine singt von Eldorado: „Und es landet doit lein Dampfschiff Mit langweiligen Philistern, Tabakspfeifen in dcn Mäulern" __ Venedig ist nicht so glücklich. — Emes TagcS sahen wir cincn solchen frischgelandctcn Philister anf dein Marcnsplatz, dcr aussah, als wollte cr dic Merkwür. diglcilcn bcschcn. Wir gaben uns f^r einen Frcm-ocnführcr ans, und haranguirtcn ihn ungefähr folgen, dermaßen: „Dieß, Verehrter, ist die Marcuslirchc, so benannt vom Marcusplatzc, auf wclchcm sic strht. Sie wurde erbaut, als die Vcnctiancr noch Menschenfresser warcn: hcntzutage sollen sic bloß noch kleine Kinder schlachten und dcn Freindcu zerstückelt vorsehen; wenigstens wollen zwei Nciscnoc auS Pommern kleine Fingernagel iu ihrer Suppe gesunden habcn. Hier ist dcr Dogcnpalasl; ein gewisser Marco Polo hat ihn auf Bcfchl dcs Dogen Tizian gebaut; die Bilder in demselben sind vom Maler Dietrich auS Graz. Auf dcm inncren Hofe, dcn wir jctzt bcttctcn, hat dcr Doge Goldoni einmal nach allucnctianischcm Brauch 3M fremde Philister löpfeu lassen. Durch diesen Brunnen steigt man in die sogenannten 1^0m!'i und 1'<.//i hinunter, die altvcuctianischcn Gefängnisse, die dadurch berühmt sind, daß schon maucher harmlose Fremde in die noch immer offenen Verließe nnd fürchterlichen Abgründe gefallen, ans denen kcine Rettung ist! Ja, cS ist gefährlich hicr. Iu dcn Kirchen gibt cS morsche Stellen, wo der Boden einsinkt und man in den Lagunen ertrinkt. Einige meiner Kollegen sind picmonlesischc Emissäre und führen den Fremden an Orte, wo heimliche Fangeisen aufgerichtet sind, und wo . . ." In diesem Tone ging cS fort. Dcr Philister transpirirlc heftig uud wurde immer bleicher dabei. >Er verabschiedete sich ängstlich und kleinlaut und denselben Nachmittag sah ich ihn in cincr Gondel mit einem großen Rriscloffcr dem Stationsgebäude dcr Eisenbahn zurudcrn. ^Tr. Ztg.) Verantwortlicher Redakteur: Ignaz v. Kleinmayr. Druck und Verlag von Ignaz v. Kleinmayr st Fedor Bamberg in Laibach. RR7« I^o^W^iu)^. Staatssond« und Lose fest und mwciilndcrt; GrnndcutlastungS-Obligationcit thcilwcisc um '/,«'/, höher; von Indnstriepapieren Crrdit-Aclie« um 1 fl. theurer den 2^T?-cmber bezahlt. Wcchsel auf fremde Plilhe uud «lomptanten um '/..'/« matter. Geld fliissig. Umsatz ohne Bclaug. Veffentliche Hchuld. ^. dt« IlOlllt« (sür 100 st.) Oll» Waare In osserr. Wälirung . zu 5'/. 6^30 6« 40 detto rückzahlbar . . '. „ l>7 25 97.75 d.-tto rückzahlbar von 1864 86.55 86.65. «ildtl-Ä„Ichm von 1864 . . 87.15 87 40 N«t.»«nI.mit Iän,-Couv. zu5'/, 79.70 7l»,8<» „ ., „Äpr-Eoup. „ 5 „ 79<»<) 79 7u Metallique« . . . . „ 5 „ 70.90 71.- »etto mit Mai-Coup. . „5„ 71.. - 71.20 dctto......„ 4z „ 62 25 62 75 Mit Vtrlos. v. 1.1839.....154— 154.50 „ „ „ 1854..... 90. - 90.50 „ „ „ „ i860 zu 500 ft. l,3.-> !<3,I0 „ „ „ 1860 „ 100 „ 95.80 9l>.9 , .. ,. .. 1864...... 81.^0 81.40 Eomo-Renttnsch. zu 42 l.. ,u«t>>. 19.50 20.-8. d,r Kl0lUänl>er (siir IUU ft.) GrundintlastungS-Obligationen. Nl«b,r-Oefttrrcich . . zu 5'/. 89.50 90.50 Ober-Otfterr.ich . . „ 5„ 89.75 90.25 Salzburg......5„ 90.75 91.25 Vöhmm . . . . „ 5„ 93.— 93.50 W,lb Waare 3ttitrm.,KLrnt.u.Kra 74 — Temchr-Aanat . . „ 5 „ 72 25 72.75 Kroatien und Slavonien ,, 5 ,, 75. - 75 5<) Oalijien .... „ 5 ^ 72.5>0 /3. - Siebenbürgen ... „5,, 71^) ?!.!'<> Vulowina . . . . „ 5 „ 71 72 2,. „ m. t>.VerI.-Ol.1867„ 5 , 70.— 71.75 Venetianischts Anl. 1859 ., 5 ,. 96,-- 9»».50 Aktien (pr. Stück.) Nationalbanf......776. 777 Kredit-SlnNalt zu 200 fl. ö. W. 171.30 I71.W N. ü. Esccm.-Ges. ;. 500 ,1.5.33.580,— 5»1.-K. Ferd.-Nordl'. z.1000fl. E. M.1838.-18^l0 -Staats-«is.- Ges. zu 200 li. EM. oder 500 Fr......199 30 199.40 Kais. Ms.« Nahn zu 200 fi. LM. 133.- - 133.50 Süb.-nolbd.Vtrb-Ä.200 ., „ 118.7.'. 119.— Tüb. Staats-, loinbardisch-vtne» tianlsche unb crntral.'italitnlscht Eis. 200 fi. ö. W. 500 Fr. 236,50 237.50 c3al.,ssarl-kudw.-V.z.2l'0ff.EM.22t.2c> 22<.50 Ocst.Doii.'Dampssch.-Ges. «-^ 451.— 4.^2. -Ol!^rr,ich. iüryd i» Tricsl ZI 2^6.— 23^.--Wic». Dampfm.-'.'«sll,.500sl.ö.W ^00 — ^10. -Pei^r K.lll»>'r„cke .... 352.- 355).— Zül,»>. W.l1!'^!,n zu 2W ,1. . 163.— 1». 140 st. (70"/,) Einzahlung 147.— —.— Vfandbricfe (für 100 f!.) National-, 10j>,l,r!qc v. I. Anlauf 185? zu . 5'/« 102.— 102.50 l5. M. ) v.rl^la.e 5 „ 93.75 91.25 N^'^iall'. auf 5. W uerll'sl', 5 .. 89 35 «'.'.50 Ungarische Äodslalt zu 5'/, M.....82.25 «2.75 liose (pr. Stück.) Krcd.-Nnstalt für Handel u. Vew. z« 100 fl. dst. W. . . . 126.30 126.50 Dlln.-Dmpfsch.-G.zuiWst.TM. 84.- 84.50 StabtgtM. Ofen „ 40 „ ü. W. 2',.50 26.-Tfterhazy „ 40 ,, l«.M. 102. - 104.- Salm .. 40 „ „ „ 30.50 30.75' Palffy zu 40 ft. lill»?. . 27.75 ^,-5 ^l>,ry „ 40 .. ,. , n;.5.<> 27... St. («lin'is .. 40 , „ . '/7.50 X8.— Wi!!t>ischq,äh ., 20 ,. .. . 17.— 17.50 Waldll,in „ 20 ,, ., . 18.— 18.50 .KVssl.mch ,. 10 .. „ . l4.— 14 5<» K. f.Hosspit.ilsl'l,!' 1<».....12. . 12 25 Wechsel. 3 Monate. Oclb Waan. Au^l'ur^ für 100 ff. südb. W. 97.80 98,— Fr.lNs,ur«a. !Vl. 100st d.tio 98.— 98.2l> Haml'üig. für 100 Mail i)anco 87.40 87.60 London für 10 Pf. Sterling . 116,20 116.30 Paris, fü> 100 Fr>,»ss . . . 46.20 46.25 Eours der Geldsorten. Geld Waar» K. Münz-Dusaten 5 fl. 50 lr. 5 fl. 51 !lllr Kronen . . .16 „ — .. 1« „ 5 „ Na^olconSb'or . 9 „ 33 „ 9 „ 3i Russ. Imperials. 9 ,, 58 .. 9 „ 59 Vlreinslhaler . 1 „ 73i„ 1 „ 74 „ Silber . . 11« „ -. ., 11int. vrn Tiiest. — Barrn Nübeck. l. f. Statthalter,i-Rath, VDN c^i?rz. -- Mu'quitter, Ha,,' dllsmann, rou Kanischa — Ianscrilsch und Hö« «igmann, HHndcll'Itult, von Grtlschce. Elephant. Dic He,rn>: Gyurli, Ingcnieur; Hc>rnl'a» chtr u,id üg.lhl'fer von Wicn, — (Hdcr, Bc.n„t , von Stuhlwcißenl'urg. — Kohn, Ha»dtlöln.in«, von ?l.;ra>n, — kangmann, HandlungSreisludcr. ven Vrnnn. — Tmnau, Föriicr, vcn Niederdorf. Vaierischer Hof. Die Herren: Iarosch von Graz. — Sebauc. lN.rzlhlU!i^itc»er-Revident, ro» Lands:raß, Verstolbeue. Trn 16. Tc,zcmber. Tem Herru Pom-pcus Hariüg.Ciscliliahnbcamteli, fein Kind miinu-lichtll Geschlechte«, alt'/, Stunde, nothgetauft, in der St. Peters - Vorstadt Nr. 64, am Schlagfluße. — Anna Kiudölcchucr, Etüden-Mädchen, alt 24 Jahre, uud ssrauz itapel, ^immcrmalcr, alt 55 Jahre, Beide im (5wil-spital, an der ^ungentuberlulose. — Tie:vohl-chnvilrdige Schwester i/ucia Huber, i'aicuschwc-stcr, alt 48 Jahre, bei den shnmlrdigrn llisuli: nennen ill dcr Oradischa-Vorstadt ^>ir. 3-1, an der i!unc;cnllähmu!ig. Den 17. Dem Johann Karct, Anöhlft. Wächter, sein Sohn Anglist, Privatschrechcr, all 18 Jahre, in der St. Pütcrs-Vorstadt Nr. 132, an dcr ^uugcnsncht. — Dem Hrn. Anton Chcrny, Vilrgcr und Schlosscrmcister, seine Stieftochter Mar,a Cudcr, alt 40 Jahre, iu der Stadt Nr. 170, am Typhus. Den 18. Johann Tlraßcr, Talsiohiicr, alt 31 Jahre, im Civilspital, an dcr Vliugmtilber-lulose. — Dem Franz Korbcr, Wächter, sein Kind Johanna, alt 2'/, Jahre, in dcr Polana-Vorstadt Nr. 50, am Zehrfirber. Den 19. Heinrich Hnbcr, Zwänglinss, alt 30 Jahre, im Zwangsarbeitshausc, au der ^.'n»: gentuberlulosc. Den 20. Tem Vlasiils Hcrzhel, Tasslöh-uer, sein Ä,iud Maria, alt 5 Monate, am Hioor-gründe Nr. 1, an det Lungenlähmnng. Den 21. Helena Kastcllitz, KaischlerStoch- ! ter, alt 24 Jahre, in dcr Gradischa-Vorstadt ^ Nr. 9, an der ^nngcnlnbcrtnlose. — Dem Hrn. ! Vtichacl Putre, l. l, Norlnal-Hauptschill^'elir«, l scln ^ohn Augustin, alt 7'/. Inhr, >>, dcr H«. Pctcrs-Vorstadl ^Ilr. 17, ander Brnslwasscrslicht. — Die ehrwiirdige Mater Viücciilia Weisj, Chorfran des N. Ä. E. E. Ursl,li!i!-r.'Co»vru- tci! in Lailiach, starb ilii 74. ^cben^ahrc, in dcr Gradischa-Vorstadt Nr. 31, an dcr l'nn- genlähluung. Den 22. Herr Ludwig Valth. Aug. Uahl, pens. Nuchdrnckerci-Fattor/starb il» 75. kcbnK?: ' jähre, in der Stadt Nr. 306, am Schlagfluße. (2475) Montag icn 26. >.M. Nüclttt im.^iU« der ^iwvlljl:li oino ^w^^o liio«^(!it unä n,U8^vllrti^0n Uit^Ii^älii' ^U88l!r don IN8tl-»Ml«Nwl5tiil'li<^l »t.dl'lill!^: (2^77—7) zurZiehungam 2.Innerk.A, gesetzlich gestempelt, verkauft .loll. Z^v. n utl^t!«e». (2354—2) Keine Zahnschmerzen mehr! Eütollkiiiiq s<„cs sll1,s,» Muttis, !ich ^cisclbcii binnen .^ Minute» aus immer ^» e,ttlsdl,i,l,. Von (>)lto Dorn. Prci? nur 3tt kr. F^liur siüd sttls vmrälhig die »suc-stc» Nlüiimeri, roin l>»d siüzelü für „G rnden Michel" k Nr. >H kr. Hallplpl.'h Nr. 236-37. Vorzügliche ! Glacc-gandschllhc: !Mil2P'. 'l'. Abonnenten dcr Zeitung verabfolgt werden, sind für das Wissenschaftliche und Äclktrislische bestimmt, nuo als Mitarbeiter dafür Männer von anerkanntem litcrarischcm Ruf thätig. Aufsähe, wissenschaftliche Abhandlungen, interessante Schilderungen, welche vaterländische Stoffe behandeln, und wie wir im verflossenen Iahrc jast ausschließlich brachten, sind uus vor Allem willkommen und werden ebenfalls bestens honorirt. Das Scparat-Abonncmcut für dic „Blättcr auö it rail," beträgt 2 fl. ö. W. für das gauzc Jahr. Die Pranumerations-Bedingungen bleiben sonst unverändert: Ganzjährig mit Post, unter Kreuzbaud versandt . . - 15 sl. — lr. j Oan^iährili für kaibach, in's Hans zusssstellt . . . . 12 si. — Ir. halbjähri,; dto. dto. dto. ... 7 „ I<, „ ! halbjährig dto. dto. dlo..... li „ — „ ganzjährig im Comptoir uutcr Eonlicrt,..... 12 „ — „ l ganzjährig im Tomptoir ofsm...... li „ — „ halbjährig dto. dto. ..... s„— „ / halbjährig dto. dto....... I „ g« „ Die Pränumerations» Beträge wollen portofrei zugesandt werden. Dic Inscrtions-Gcvl'lhrcn in das vicrspaltige Iutclligcnzblatt dcr „Laibachcr Zeitung" betragen für eine Garmond'Spaltenzcilc, oder den Nanm derselbe", für einmalige Einschaltung 0 kr., für zweimalige 8 kr. und für dreimalige U) kr. oft. W. u. s. f., wenn die Wiederholung dcr Einschaltung innerhalb acht Tagcn erfolgt. Zn diesen Gebühren sind noch 30 kr. „für Insertionsstempel" für eine jedesmalige Einschalluug hinzu zu rechnen. — Iuscratc bis zn 10 Zeile» losten 1 fl. 90 kr. für drei Mal, 1 fl. 40 kr. für zwei Mal und '.10 tr. für ein Mal, mit Inbegriff des Infcrtiollsstcmpcls. Rückständige PränumcrationS-Vcträgc und Insertionsgcbührcn wollen franco berichtigt werden. Laibach, im Dezember 1864. KH'»»» v. «^l^l«,»,^,- ztz V««««,- »«»T>ul»"'». Hiezu ein Bogen Amts- und Intelligenzblatt, dann Nr. 31 dcr „Vlättcr ans Kram."