Bezugspreise: ijiir Gsterreich-Ungaru: ganzjährig K 4' — halbjährig K 2- — Air Amerika: ganzjährig D. l-25 Hir bas übrige Ausland ganzjährig K 5 '20 Briefe ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht...... gesendet. Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" am 4. und 19. eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Verwaltung des Hottfcheer Aalen in Gottschee, Hauptplatz Nr. 87. Serichte sind zu senden an die Schristleitung des Hottscheer Aalen in Gottschee. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott» scheer Boten erhältlich. Postsparkassen-Konto Nr. 842.285. Verschleißstelle: Schul-gasse Nr. 75. Kottschee, am 4. Jänner 1905. Jahrgang II. rieit Leser. Mit dem heutigen Tage tritt der „Gottscheer Bote" sein zweites Wanderjahr an. Wie im ersten, so wird er auch im zweiten Jahre feiner Wanderschaft fleißig den Nachrichtenaustausch zwischen Heimat und Fremde vermitteln und nebenbei nach Bedarf und Tunlichkeit aufklärende und belehrende Artikel über verschiedene Tagesfragen veröffentlichen. Mit besonderer Vorliebe wird er Mitteilungen aus der Heimatskunde bringen, weshalb die interessanten Aufsätze über „Die Ortsuamen der deutschen Sprachinsel Gottschee" fortgesetzt und Beiträge „Zur Geschichte der Gottscheer Volksschulen", für welche ein reichliches authentisches Material vorliegt, auch fürderhin geliefert werden sollen Hiebei rechnet er auf die Unterstützung seitens seiner Leser und wünscht deshalb gar sehr, daß man ihm als treuen Katholiken, quteu österreichischen. Patrioten und strammen Deutschen in allen Familien, bei denen er anklopft, namentlich bei seinen Landsleuten freundliche Aufnahme gewähre. Er erlaubt sich daher, eine zweifache Bitte auszusprechen, erstens, daß seine Freunde und Gönner ihm auch in Zukunft treu bleiben und ihm auch dort Eingang zu verschaffen suchen, wo er jetzt noch unbekannt und fremd ist, und dann, daß die Bezugsgebühr baldigst eingezahlt werde, damit seine Wanderung keine Störung erleide. Die Bedingungen, unter denen er auch heuer erscheinen wird, sind die nämlichen wie im Vorjahre; sie sind am Titelkopfe ersichtlich gemacht. Gott gebe uns allen ein "™eS 3*' j>„ „KMchm W(“. Erinnerungen an eine* österreichischen Jrltmtg. Hoch lebe das Gottscheer Land! Hoch seinen deutschen Söhnen! Alle Welt blickt in diesen Tagen nach dem fernen Osten, wo in gewaltigem Ringen zwei Völker einander gegenüberstehen. Man staunt über die auf beiden Seiten vollbrachten Ruhmestaten, man schaudert zugleich vor den furchtbaren Opfern, so der Krieg bisher schon gefordert. Aber nicht eine Schilderung des gegenwärtigen Krieges ist Zweck vorliegender Zeilen; wir wollen heute die Erinnerungen an einen anderen Feldzug wachrufen, der uns viel näher lag den Österreichs Soldaten mutig begonnen und siegreich beendet haben Wir meinen die Besetzung Bosniens und der Herzegovina im Jahre 1878. Der bosnische Feldzug, welcher allen Schwierigkeiten zum Trotz schon nach zehnwöcheiitlicher Dauer siegreich beendet wurde, ist ein neues Ruhmesblatt in der Geschichte des österreichischen Heeres. Der bosnische Feldzug darf aber mit vollem Rechte auch ein besonderes Ruhmesblatt in der Geschichte des kleinen Ländchens Gottschee genannt werden und unsere weiteren Ausführungen beschränken sich nur aus die Darlegung dieser.letzterer Tatsache. Den meisten unserer im genannten Jahre aktiv dienenden Landsleute war es nämlich vergönnt, in Bosnien mitzukämpfen, da fast sämtliche den für den Feldzug bestimmten Truppenkörpern angehörten. Vereint mit ihren Kameraden kämpften sie unter den aröüten Hindernisten und Entbehrungen fürs Vaterland und de-gründeten das Glück der vorher grausam geknechteten Bewohner Bosniens iind der Herzegovina. Die Domkirche in Laiöach. An der Stelle, wo heute die Laibacher Kathedrale steht, befand sich im achten Jahrhundert, zur Zeit Karls des Großen, rat unansehnliches Kirchlein, von frommen Fischern ihrem Schutzpatrone, dem heiligen Nikolaus, im Jahre Christi 745 prunklos und einfach erbaut. Noch wird hievon die Zeichnung, so wie sie sich unter dem Musikchore der später an ihrer Stätte erbauten und dann wieder abgetragenen Kirche befand, aufbewahrt. Nach dieser Zeichnung hatte das Kirchlein auf jeder Längenseite fünf, an der Front über dem Eingänge drei Fenster. Das achteckige Türmchen befand sich fast in der Mitte des Kirchendaches und überragte dasselbe m der Gestalt eines sogenannten Dachreiters. — rr . . , Trotz seines hohen Alters entbehrte dieses Kirchlein jahrhundertelang der Selbständigkeit; es war eine filiale der Pfarrkirche St. Peter in Laibach. Eine solche blieb es auch dann noch, als die Pfarrer von St. Peter behufs leichterer Ausübung der Seelsorge in der Stadt ihren Wohnsitz in letztere verlegt hatten. Bis m die zweite Hälfte des achtzehnten Jahrhunderts hatte- nämlich Laibach eine einzige Pfarrkirche, und auch diese war nicht m der eigentlichen, von einer hohen Mauer umgebenen Stadt gelegen, sondern extra muros „außer den Stadtmauern". Es liegt nun aus der Hand, daß, je mehr sich die Stadt entwickelte und emporblühte, desto mehr auch die Notwendigkeit sich ergab, den sitz der Seelsorger in die Stadt selbst zu verlegen. So kam es, daß die Pfarrer von St. Peter schon in der ersten Hälfte des dreizehnten bis m die Mitte des fünfzehnten Jahrhunderts bei der Tochterkirche St. . itkla» residierten, ohne aufzuhören, wirkliche Pfarrer von St. Peter zu sein Dadurch erklärt es sich auch, warum bet alteren ^chrtsifieuent nicht selten ein und derselbe Priester, bald den Pfarrern von Sankt Peter bald den Pfarrern von St. Niklas beigezählt wird. Daß die kleine Fischerkirche zum heil. Nikolaus mit der Zeit erweiterst und vergrößert wurde, namentlich seitdem die Pfarrherren von St Peter bei ihr den Wohnsitz aufgeschlagen hatten, ist einleuchtend Leider traf sie zu wiederholtenmalen das traurige Schicksal, das schon viele Denkmale des Altertums vernichtet hat. Zweimal wurde sie durch Feuer zerstört, zuerst am Feste des heil. Johannes des Täufers lool und dann abermals am 27. Juni 1386. ^ Im Jahre 1461 wurde durch die Freigebigkeit Kaffer Friedrichs III. und seiner Gemahlin Eleonora, emer Tochter des Königs von Portugal, mit Genehmigung des Papstes Pms II. (vorher Aeneas Silvius, Pfarrer zu Windischgraz, spater Sekretär und Hofkaplan des Kaisers und dann Bischof von Triest) ein Bistum zu Laibach errichtet, die Kirche St. Nikolaus zur Kathedralkirche Unter den zwölfhundert in diesem Kriege.Gefallenen waren auch Söhne des Gottscheer Landes und unter diesen solche, denen noch nach ihrem Tode vom obersten Kriegsherrn die Tapferkeitsmedaille zuerkannt wurde; andere erhielten zwar keine irdische Auszeichnung, kein .Erinnerungsstein, kein mächtiges- Denkmal verkündet dem Vorübergehenden die Stelle, an der ein treues Soldaten-Herz in Schmerz verging; nichtsdestoweniger waren sie alle ohne Ausnahme tapfere Loldaten, deren Andenken von den Nachkommen in Ehren gehalten werden soll. Namentlich will aber der „Gottscheer Bote" jene unserer Landsleute anführen, die als Soldaten des Mannschaftsstandes wegen hervorragender Taten mit der goldenen oder silbernen Tapserkeitsmedaille.ausgezeichnet wurden. ■ Die goldene Tapferkeitsmedaille, die höchste Auszeichnung für ■ Soldaten des Mannschaftsstandes, erhielten 26 Soldaten; unter ihnen auch der aus Neulag (Pfarre Altlag) gebürtige.Josef Hoge. Als Infanterist in der 1.) Komp. des 17. Res.-Inf.-Reg. versah er, wie wegen ihrer Schreib- und -Sprachkundigkeit noch andere seiner Landsleute, am 7. August 187$,. dem Tage des Treffens bei Jajce, den Ordonnanzdienst beim Divisionär. Von diesem hatte er einen wichtigen Befehl dem linken Truppenflügel zu überbringen. Der Weg dahin betrug zwar nur einige tausend Schritte, doch war das Terrain schwierig und höchst gefährlich, da hinter jedem Felsen und Gestrüppe bosnische Insurgenten lauerten. Hoge war auch kaum 500 Schritte gegangen, als er, von einer Kugel in das Knie getroffen, zu Boden stürzte. Auf Händen und Füßen schleppte er sich -nun weiter, bis- er ans Ziel gelang und den Befehl ansrichtete. Doch gleich darauf fiel er, durch großen Blutverlust entkräftet, zu Boden. Kameraden hoben ihn auf, verbanden seine Wunde und träufelten ihm Rum ein, bis er das Bewußtsein wieder erlangte. Für seine Heldentat erhielt er die genannte hohe Auszeichnung, mit der der lebenslängliche Bezug von täglichen 40 h verbunden ist. Hoge lebt noch als Beamter bei der Finanzbehörde in Capodistria. Franz Eisenzopf aus Hohenegg, Infanterist in der 2. Komp., hatte am selben Tage ebenfalls Ordonnanzdienst. Vom Hauptmanne Stojan wurde er zu einer entfernteren Abteilung der Kompanie geschickt. Auf dem Wege dorthin traf ihn die Kugel eines Türken in die linke Seite. Trotz des stechenden Schmerzes schleppte er sich im Bewußtsein seiner Pflicht weiter. Er übergab den Befehl und machte sich dann sofort wieder auf den Rückweg. Dies mußte auch der hinterlistige Türke geahnt haben, von dem der erste Schuß ausgegangen war. Eisenzopf erhielt nämlich auf dem Rückwege eine zweite Kugel, die sich ebenfalls in seine linke Seite, aber etwas tiefer, einbohrte. Der Schweroerwundete stürzte nieder und konnte sich nicht mehr erheben. So fand ihn eine ausgesandte Streifwache. erhoben und Li gismund, aus dem adeligen Geschlechte der Lamberge, der früher Pfarrer- zu St. Martin bei Krainburg, dann Almosenier und Beichtvater des Kaisers war, als erster Bischof von Laibach ernannt. Daß bei der Errichtung des Laibacher Bischofsttzes die Wahl auf die St. Niklaskirche und nicht auf die viel ältere, größere und ansehnlichere St. Peterpfarrkirche in Laibach fiel, dafür wird vom krainischen Geschichtschreiber Valvasor und von anderen älteren Schriftstellern folgende Begebenheit als Grund angeführt. Nachdem im Jahre 1458 infolge Ablebens des Grafen Ulrich von Cilli das mächtige Geschlecht der Cillier Grafen ausgestorben war, fiel infolge eines alten Vertrages die ausgedehnte Grafschaft Cilli dem Kaiser Friedrich III. zu. Während nun dieser in Cilli weilte, um die Huldigungen der Stände und des Adels entgegenzunehmen, wäre er bald das Opfer eines gemeinen Verrates geworden. Johann von Witowiz, ein ränkevoller Mensch, dem der Kaiser sein ganzes Vertrauen schenkte, hatte beschlossen, seinen kaiserlichen Herrn in Cilli zu überfallen und zu ermorden, um sich dadurch Ladislaus, dem Könige von Ungarn, der auch Ansprüche auf die Grafschaft erhob, gefällig zu erweisen. Da hatte der Kaiser in der Nacht einen Traum. Es erschien ihm eine ehrwürdige Priestergestalt, welche er für den heil. Bischof Nikolaus hielt, der ihn vor seinem Günstling Ins Lager gebracht, wurde er zwar sorgsam gepflegt, doch war die Verwundung eine zu schwere. Schon zehn Tage darauf starb er und wurde auf dem katholischen Friedhofe in Jajce begraben. Nach dessen Tode wurde die dem Verstorbenen vom Kaiser verliehene silberne Tapferkeitsmedaille I. Kl. den Eltern des braven Soldaten übersandt. Auch das Hinterland stellte tapfere Helden. Johann Zurl, -geboren in Hirisgruben (Pfarre Rieg), machte j|>. als, Zugsführer in der 9. Komp. des 17. Inf.- Reg. den bosnischen Feldzug mit. Als sich am 7. August das Treffen bei Jajce zu entwickeln begann, stellte er seinen Zug an einem Orte auf, von dem aus die Insurgenten leicht aufs Korn genommen werden konnten. Drei Streifschüsse hatten ihn schon verwundet, sein Mantel war schon ganz- 'zerschossen und- noch- kämpfte-er- unerschrocken weiter. Erst als er um 8 Uhr nachmittags durch einen Schuß in die Hand getroffen ward, wurde er am Weiterkämpfen gehindert. Nichtsdestoweniger blieb er bis 6 Uhr in Reihe und Glied. Zuvor hatte er an diesem Tage, einen Oberstleutnant aus einer Schlucht gerettet, in welcher er sonst sicher dem Feinde in die Hände gefallen wäre, und einem Oberleutnant, der in Laibach Weib >md Kind hatte und am 7. August -in die Nähe:des Feindes sich verirrte, ins österreichische Lager zurückgebracht. Zurl wurde mit der silbernen Medaille I. Kl. geschmückt, mit welcher der Bezug von täglichen 30 li verbunden ist. Nunmehr ist er wohlbestellter Gastwirt und Handelsmann in Morobitz. Franz Mich Osch, geboren in Jnlauf bei Morobitz, ist der zweite Held aus dem Hinterland. Als Zugsführer in der 4. Komp. feuerte er am 5. August, dem Tage des Treffens bei Rogel, die jungen Soldaten, von denen mancher noch kein Pulver gerochen hatte und dem Tode anfänglich nur zitternd ins Auge zu schauen vermochte, durch Wort und Tat an und vertrieb so seinen Leuten bald jede Furcht. Daß er hiefür die silberne Tapferkeitsmedaille II. Kl. heimbrachte, war wohl verdient. Michitsch war später Be- k zirksfeldwebel in Sarajevo; als-solcher starb er am 7. März 1887. Noch ein dritter Hinterländer ist dekoriert worden. Johann Zekoll aus Moos Nr. 33; bei Rogel versah er j Ordonnanzdienst; doch kämpfte er auch in Reihe und Glied. Von ihm ist bekannt, wie er einem Kameraden das Leben rettete. Ein bosnischer Türke schien einen österreichischen Soldaten gefangen nehmen zu wollen. Zekoll, der dies bemerkte' eilte herbei und im Nu hieb er dem Muselman das rechte Ohr ab, wie weiland St. Petrus dem Juden Malchits. .Die silberne Tapferkeitsmedaille war sein Lohn. Zekoll ist zurzeit in Amerika, wird aber von den ©einigen daheim heuer erwartet. Witowiz warnte und ihm dessen verräterische Pläne aufdeckte. Hiedurch wurde der Kaiser in den Stand gesetzt, die nötigen Vorkehrungen zu seiner eigenen Rettung zu treffen, die ihm auch tat- sächlich zuteil wurde durch seine Getreuen aus Steiermark, Kärnten und besonders aus Kram. Wie nämlich Valvasor erzählt, „schickte die Provinz Kram dem Kaiser ihre Reiterei und die Stadt Laibach vierzig Fußknechte, welche ihn nach Laibach brachten". Aus Dankbarkeit für diese wunderbare Rettung errichtete er drei Jahre später das Bistum Laibach und erhob die seinem Schutzheiligen, dem heil. Nikolaus, geweihte Kirche in Laibach zur bischöflichen Kathedrale oder Domkirche. Der Stiftbrief ist datiert vom 6. D.zember (Nikolaifest) des Jahres 1461. Das erwähnte Traumgesicht wurde später in der Domkirche bildlich dargestellt und ist heute noch zu sehen in einem Freskogemälde an der Decke des Priesterchores ober dem Hochaltäre. Es stellt den Kaiser im Schlafe vor, wie ihm durch die himmlische Erscheinung die Warnung zuteil wird. Rechts und links von diesem größeren Gemälde befindet sich je ein kleineres, von denen das eine den Kaiser auf dem Throne sitzend darstellt, wie er Sigismund, dem ersten Bischöfe von Laibach, die Stiftungsurkunde überreicht, während das andere Papst Pius II. zeigt, der dem genannten Bischöfe die Bestätigung erteilt. (Fortsetzung folgt.) Als braver Soldat bewährte sich ferner der aus Reichenau (Pfarre Nesseltal) gebürtige Josef Stalzer. Als Infanterist der 6 Komp. überbrachte er im heftigsten Feuer Ordonnanzen. Gleich darauf stellte er sich, als tefflicher Schutze bekannt, zu seinen kämpfenden Kameraden und jede seiner Kugeln sandte einen BoSniaken in den türkischen Himmel. Für bewiesene Tapferkeit erhielt er die silberne Tapferkeitsmedaille II. Kl. an die Brust geheftet. Ob und wo er lebt, konnten wir nicht erfahren. Mit der Silbernen II. Kl. wurden wegen Heldenmutes in der Schlacht bei Jajce auch Franz Köstner aus Mosel (jetzt in Essegg) und Johann Pischler aus Gottschee ausgezeichnet. Erwähnt sei noch, daß den bosnischen Feldzug auch der penff Pfarrer von Rieg,. Herr Josef Samide, als Offiziers-Stellvertreter (später Leutnant) mitmachte. Auch der bei Stanic am 16. August eines Heldentodes gestorbene. Hauptmann Loy vom 78. Jnf.-Reg. dürfte, dem Namen nach zu schließen, gottscheeischer Abkunft gewesen sein. Wenn auch nicht Gottscheer, so doch in Gottschee wohlbekannt ist der frühere Pächter des Sägewerkes in Kaltenbrunn bei Göttenitz, Herr Ernest Buzi. Dieser war in Bosnien Leutnant und erwarb sich am 6. August desselben Jahres bei Žepče durch einen unglaublich waghalsigen, aber erfolgreichen Bajonettangriff das Militär-verdienstkreuz mit der Kriegsdekoration. Auch die leider zu früh verstorbenen Herren: Professor Johann Satter und Bezirksrichter Gustav Stuchetz waren anno 1878 in Bosnien. Erstem gehörte zur Zahl derjenigen, die gegenüber einer vielfach überlegenen Jn-surgentenschar heldenmütig das Spital in Banjaluka verteidigten. Mit Recht also kann sich Gottschee seiner Teilnahme am bosnischen Feldzuge rühmen und sprechen: Hoch lebe das Gottscheer Land! Hoch seinen deutschen. Söhnen!. Aus Stabf und (PersonalNachricht.) Herr Alois Erker, definitiver Lehrer und Schulleiter in Unterwarmberg, wurde in gleicher Eigenschaft an die Volksschule in Gvllrad (Bezirk Bruck a. b.jMur) versetzt. Dadurch geht wieder eine heimatliche Lehrkraft für die Schulen unseres Ländchens verloren. Der Lehrermangel wird in der Tat von Jahr zu Fahr fühlbarer. • ■ , .— (Beförderungen im Volksschulbienste.)..Nachbenannte Lehrpersonen des Gottscheer Schulbezirkes wurden in eine höhere Gehaltsklasse befördert. Aus der zweiten in die erste Gehaltsstufe: Fräulein Marie Schweiger, Lehrerin in Niederdorf. Aus der dritten in die zweite Gehaltsstufe die Herren: Johann Schober, Lehrer in Neffeltal, Franz Högler, Oberlehrer in Stalzern. Aus der vierten in die dritte ■ Gehaltsstufe die Herren: Wilhelm Tschinkel, Lehrer in Mvrobitz, Matthias Primosch, Lehrer in Unterdeutschau, Josef Bergant,.Lehrer in Auersperg. — (Konferenz.). Die Sod. ss. C. j. des Gottscheer Dekanates hat ihre Monatskonferenz am 11. d. M. in Mitterdorf, Beginn um 10 Uhr. Berichterstatter Herr>Kaplan Bertold Bartel. — (Der Gottscheer Lehrerverein) hielt am 28..Dezember 1904 seine Vollversammlung.im Schulgebäude zu Gottschee ab. Der Obmann des Vereines, Herr Oberlehrer Josef Perz von Nesseltal, eröffnete um 10 Uhr vormittags die.Versammlung, begrüßte die Anwesenden und die zwei neu eiugetretcnen Mitglieder, Herrn Lehrer Eppich von Altlag und Herrn Lehrer. Kraul and in Gottschee. Dann gedachte er des verstorbenen .Gymnastaldirektors.Benedikt Knapp, dem Stadt und Land Gottschee so viel Dank schulden. Hiebei erhoben sich die Versammelten zum Zeichen dankbarer Erinnerung von ihren Sitzen. Der: Obmann teilte ferner mich daß die in der letzten Versammlung beschlossene Eingabe, des Gottscheer Lehrervereines an den k, k. Landesschulrat, es möge, gestattet sein, daß in Hinkunft die Konferenzthemata nur. von den provisorischen Lehrern und von jenen unter, zehn definitiven Dienstjahreu auszuarbeiten seien, abschlägig beschieden wurde. .Hierauf lud er die Versammelten zur regen Beteiligung an der am 6. Jänner l. I. im Realschulgebäude zu Laibach stattfindenden Landeslehrervereinsversammlung ein. Nachdem Herr Oberlehrer Scheschark aus Gottschee als Vertreter des Gottscheer Lehrervereines bei dieser Versammlung. bestimmt wurde, teilte der Herr Obmann mit, daß derjenige, der die Leitung der Filiale Gottschee der krainischen Landwirtschastsgesellschaft zu übernehmen. gedenkt, sich an den Direktor der krainischen Landwirtschaftsgesellschaft, Herrn Gustav Pirc, wenden möge. Auch äußerte Herr Lehrer Tschinkel aus Mvrobitz den Wunsch, daß die „Laibacher Schulzeitung" etwas radikaler geschrieben werden möge (Wozu so viel Radikalismus? Anm. der Schriftltg.) und daß die in Czernowitz erscheinende „Neue freie Lehrerzeitung" durch, den Verein zu bestellen wäre. Da an der heutigen Versammlung nur 14 Lehrer teilnahmen, diese somit ziemlich schwach besucht war, so wurde der Beschluß gefaßt, die Säumigen in der „Laibacher Schulzeitung" und in anderen Blättern an ihre Pflicht zu mahnen. Zum Schluffe hielt Herr Lehrer Kauet» (aus Gottschee) einen wirklich gelungenen Vortrag über das Klavierstimmen., Die nächste Hauptversammlung findet, am Mittwoch vor Ostern statt. - . ' — (Besitzwechsel.) Das Haus Nr. 144 in Gottschce des Herrn Johann Koschar ist durch Kauf in den Besitz des Herrn Georg Ja klitsch übergegangen. — (Ein Schulfreund.) Schon seit Jahren pflegt Herr Karl Kroll in Berlin für die armen deutschen Volksschüler Krams Spenden zu sammeln und sie als Weihnachtsbescherung ihrer Bestimmung zuzuführen. Soeben hat er die 22. Jahressammlung abgeschlossen, welche einen Betrag von 123 K 6 h abwarf. Dieser Betrag wurde heuer außer den deutschen Volksschulen in Aßlmg und Weißenfels auch jenen in Unterlag, Unterdeutschäu, Stockendorf, Steinwand und Unterwarmberg zur Beteilung der ärmsten Kinder zugewiesen. — (Dilettantentheater.) Am 18. Dezember gingen auf der Hausbühne des Hotels „Zur Post" in Szene: „Acht Tage nach der Hochzeit", das Singspiel: „Siesel und Seppel" und der Schwank: „Im dritten Stock". Die gut gewählten lustigen Stucke wurden vortrefflich gegeben und hatten einen durchschlagenden Erfolg. Der Reinertrag wurde dem Deutschen Kindergarten in Gottschee gewidmet: — (Hundekontumaz.) Anläßlich eines erwiesenen Falles von Hundswut wurde die Hundekontumäz bis 22. Februar verlängert. — (Geschworenen-Liste beim Kreisgerichte Rudolfswert für 1906.) Angeführt seien bloß die im Gottscheeischen ausgelosten Herren: Loy Alois, Arko Hans, Fornbacher Johann, Ganser Karl, Hauff Anton, Presel Jakob, Schleimer Adolf, Verderber Josef, alle aus der Stadt Gottschee; Siegmund Matthias und Poväe. Jakob von Mitterdorf; Knaus Josef von Obrem; Göstl Johann aus Graflinden; Gramer Matthias von Reichenau; Lobe Johann von Ebental; Maichm Johann von Schwarzenbach; Meditz Johann von Unterdeutschau; Siegmund Josef von Tiefental; Schneller Johann und Wüchse Johann von Nesseltal; Fmk Franz von Büchel, bei Pyllandl; Grill Franz von Altsag; Klemen Franz von Tschermoschnitz; Krater Franz von Langenton; Petschauer Johann von Pöllandl; Samide Johann von Kleinriegel; Svreioer Andreas von Ältsag; Stonitsch Andreas von Stalldorf. — (Das. Wasser- und Elektrizitätswerk) versandte kürzlich an die Lichtkonsumenten in der Stadt folgendes Zirkulär: Seit einiger Zeit wird von den diensttuenden Gemeindedienern wieder Wahrgenommen, daß viele Parteien mit ihrem, elektrischen Lichte die laut „Bedingungen für die Lieferung des, elektrischen Stromes, zu Beleuchtungszwecken" vorgeschriebene Brennstundendauer um ein beträchtliches überschreiten, oft sogar; ohne erklärlichen Grund, durch die. ganze Nacht Lampen brennen lassen. Das,.Elektrizitätswerk muß hiefür mehr Strom erzeugen, und die. Betriebskosten pro Tag. und Jahr steigen um vieles, ohne daß basür eine Entschädigung geleistet wird. Das. Direktorium des Wasser- und Elektrizitätswerkes sieht sich deshalb und mit Rücksicht auf die Passivität des Werkes veranlaßt, die geehrten Konsumenten auf die Bedingungen für die Lieferung des elektrischen Stromes zu Beleuchtungszwecken, speziell auf den § IV „Preis und Verrechnung des elektrischen Stromes für Beleuchtung" und beit § XIII „Stromentziehung" aufmerksam zu machen. Sollten einige der geehrten Konsumenten Glühlampen mit längerer Breunstundendauer als die rat § IV für die unterschiedlichen Tarife notierten zu benutzen wünschen, so ist dies anzumelden; es wird dann für dieselben ein höherer Tarif in Vor-schreibnng gebracht und das Ansuchen bewilligt werden. — (Nachträgliche Ansuchen um Militärbefreiung.) Alljährlich sind die politischen sowie die Ergänzungsbehörden in der unangenehmen Lage, nach Schluß der Hauptstellungen konstatieren zu müssen, daß Gesuche um Zuerkennung der Begünstigung nach § 34 des Wehrgesetzes erst nachträglich von vielen Angehörigen eingebracht werden. Die dadurch bedingten Rückversetzungen von Rekruten in die Ersatzreserve, im Zeiträume von der durchgeführten Koutingentsabrechnnng bis Ende Oktober auf Grund von Familienverhältnissen, die bereits vor oev j it der Assentierung bestanden, bringen unter Umständen die Truppen in einer ganz ungerechtfertigten Weise unter die vorgeschriebene Präsenzstandziffer, während anderseits eine große Zahl „Tauglicher" als „Überzählige" bei der Kontingentsabrechnung in die Ersatzreserve gelangen und so für den Präsenzdienst nicht mehr verfügbar sind. Diese Übelstände könnten gewiß vermieden werden, wenn die betreffenden Eltern die Gesuche um Übersetzung ihrer Söhne in die Ersatzreserve auf Grund des § 34 des Wehrgesetzes, nach den Bestimmungen des § 36 Punkt 1 der Wehrvorschriften erster Teil, das ist'bereits in den Monaten Jänner und Februar, oder spätestens gelegentlich der Hauptstellung beibrächten und nicht erst das Resultat der Assentierung abwarten würden, bevor sie sich hiezu entschließen. — (Schreibunterricht.) Die alte Schule legte auf die Erzielung einer schönen Handschrift einen größeren Wert, als dies heutzutage der Fall ist. Man hatte damals allerdings auch mehr Zeit für derlei Fertigkeiten zur Bei ügung, weil dem Unterricht in den Realien kein so breiter Spielraum zugemessen war. Leute mit gefälliger, schöner Handschrift sind demnach auch heutzutage wohl seltener zu finden als einstmals. Unsere Zeit ist vielleicht auch zu nervös dazu, zu hastend und zu eilend. Man sieht gegenwärtig im Leben mehr auf bloße Leserlichkeit und rasche Geläufigkeit als auf kalligraphische Schönheit. In den Schulen wird die Schreibstunde, wie in einem schnlamtlichen Berichte Largestellt wird, meist mehr als Erholungsstunde betrachtet. Man begnügt sich nicht selten damit, ein paar Sätze auf die Schultafel zu schreiben und sie von den Schülern „nachmalen" zu lassen. Nur allmählich bricht sich das Taktschreiben im Vereine mit dem Freiarmschreiben Bahn. Durch die Beseitigung der Schiefertafeln beim Schreiben und deren Ersetzung durch Papierhefte wurde eine Besserung der Unterrichtserfolge im Schreiben erreicht. — (Waffenübungen bei der k. k. Landwehr im Jahre 1905.) Zu den im Jahre 1905 stattfindenden Waffenübungen der k. k. Landwehr wird einberufen: 1.) Die unmittelbar in die Landwehr eingereihte Mannschaft, und zwar a) jene, welche durch zwei Jahre aktiv gedient hat, des Jahrganges 1894 zur fünften, des Jahrganges 1896 zur vierten, des Jahrganges 1898 zur dritten, des Jahrganges 1900 zur zweiten und des Jahrganges 1902 zur ersten Waffenübung; b) jene Mannschaft, die durch drei Jahre aktiv gedient hat, und zwar des Jahrganges 1895 zur vierten, des Jahrganges 1897 zur dritten, des Jahrganges 1899 zur zweiten und des Jahrganges 1901 zur ersten Waffenübung. 2.) Die Ersatzreservisten des Assentjahrganges 1893 zur dritten, des Jahrganges 1901 zur zweiten und des Jahrganges 1904 zur ersten Waffenübung sowie jene Mannschaft des Assentjahrganges 1903, bei welcher die bisherigen abgeleisteten Waffenübungen nicht acht Wochen überschreiten. 3.) Jene Mannschaft — ausgenommen die Ersatzreservisten des Assentjahrganges 1894 —, welche vom Heere in die Landwehr übersetzt wurde. 4.) Von der berittenen k. k. Land- wehr in erster Linie die Mannschaft des Assentjahrganges 1894 sowie die aus der Landwehr hervorgegangenen Ulanen und Landesschützen zu Pferde in Tirol und Dalmatien in gleicher Reihenfolge, wie die Mannschaft der Fußtruppe. 5.) Endlich jette Mannschaft welche aus irgendwelchem Grunde die Waffeuübnng itt einem vorhergehenden Jahre versäumt hat. — (Zur Auswanderung nach Amerika.) Das Ministerium des Innern hat vor kurzem nachstehendes allen politischen Landesstellen zur weitesten Verbreitung bekannt gegeben: Nach einer dem Ministerium des Innern zugekommenen Information ist gegenwärtig die Handhabung der amerikanischen Einwanderungsgesetze eine besonders strenge. So wird unter anderem gegenwärtig von der amerikanischen Einwanderungsbehörde jeder im Hafeu vou New Iork ankommende Einwanderer nach den Bereinigten Staaten, dessen Bestimmungsort nicht New Iork selbst ist, beim Einwan-dernngsamte auf Ellis Island in dem Falle vorläufig zurückgehalten, wenn er nicht außer seiner Fahrkarte in das Innere des Landes mindestens den Besitz von zehn Dollars an Bargeld nach-zuweisen vermag. Der Zurückgehaltene verfällt, wenn er nicht etwa den erforderlichen Bargeldbetrag nachträglich von seinen Angehörigen erhält, oder gegen Garantieleistung seitens einer Mission oder einer Wohltätigkeitsgesellschaft zur Landung zugelaffen wird, dem harten Lose der Deportation, das heißt, er wird wieder nach Europa zurückgeschickt. Ausnahmen werden höchstens in solchen Fällen gemacht, in denen der Einwanderer nachweisbarzu einem schon in den Vereinigten Staaten befindlichen Mitglieds seiner Familie (Ellern oder Geschwister) reist. — (Märkte in Kraut vom 4. bis 19. Jänner.) Am 9. Jänner in Dornegg (Junerkrain); am 10. in Möttling, Salog, Videm (bei Obergnrk) und Sch ermutig; am 16. in Nendorf bei Oblak; am 17. in Eignem, Maunitz, Bresowitz, Gillenfeld und Zirklach. Witterdorf. (Statistisches.) Nach den Ausweisen des in den letzten Wochen neu angelegten „Status animarum“ zählte die Pfarrgemeinde Mitterdorf mit Ende des abgelaufenen Jahres 393 Häusernummern, wirklich bestehende jedoch nur 378, da fünfzehn Häuser im Laufe der Jahre zumeist infolge Feuersbrunst verschwunden sind, ohne wieder ausgebaut worden zu sein. Von der genannten Häuserzahl entfallen auf Wiudischdors 57, Malgeru 56, Koslern 50, Kerndorf 44, Mitterdorf 43, Oberlofchin 30, Obrem 29, Ort 21, Rain 19, Unterlofchin 15 und auf Nenloschin 14 Häuser. In all diesen wohnte» im verflossenen Jahre 1733 Menschen, von denen 1579 Besitzerfamilien angehörten, 154 aber Inwohner waren. Die größte Seelenanzahl hatte Koflern mit 260 Seelen; ihm folgt Malgent mit 254; Windifchdorf mit 249; Mitterdorf mit 238; Kerndorf mit 171; Oberlofchin mit 128; Obrem mit 125; Ort mit 103; Rain mit 94; Neuloschin mit 56 und Unterlofchin mit 55 Einwohnern. Eingerechnet in die angeführten Zahlen sind nebst den zu Hause Befindlichen, noch die wegen Hausierhandel oder Militärdienst zeitweilig Abwesenden. — Geboren wurden im ab-gelausenen Jahre 47; davon waren zwei Totgeburten; uneheliche Geburten kamen nicht vor. — Gestorben sind 42; getraut wurden 6 Paare. Die geringe Zunahme der Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten, die Tatsache, daß die Pfarrgemeinde heute nur vier Menschen mehr beherbergt als bereits im Jahre 1813, findet in der zunehmenden Auswanderung ihre Erklärung. Sind doch bisher an 400 Personen ausgewandert, von denen zurstnnde noch 382 in Amerika am Leben sind und dort größtenteils in Cleveland, Brooklyn und New Iork ihren Verdienst suchen. Das Auswanderungsfieber hat keine Ortschaft verschont. So sind im Laufe der Jahre aus Malgeru 88; aus Oberlofchin 48; Koflern 43; Windifch-dorf 41; Kerndorf 41; Ort 31; Neuloschin 19; Unterlofchin 18; Obrem 11 und von Rain 11 Personen ins Dollarland ausgewandert. Von hier gebürtigen Landsleuten haben in Amerika im verflossenen Jahre sechs geheiratet, drei sind aber dort gestorben: der zuletzt Gestorbene war Johann Händler von Mitterdorf Nr. 29; er starb am 20. Juli in Brooklyn. Übrigens kommen wir auf unsere amerikanischen Landsleute noch in einem späteren ausführlichen Artikel zurück. — Von den Gewerben, die in der Psarr-aemeinde Mitterdorf im verflossenen Jahre ausgeübt wurden, ist der Hausierhandel das meist bekannte und geübte; 94 Familienväter beschäftigen sich damit. Das Gastgewerbe betreiben 24 Pjarr-insassen daneben gibt es noch 9 Krämer, 7 Schneider, 10 Schuster, 2 Schmiede, 2 Wagner, 6 Tischler, 1 Drechsler, 1 Fleischhauer, Z Steinmetzmeister und drei Branntweinbrenner. — (Feierliche Gelübde.) Im Ursulinenkloster m Klagenfnrt haben am vergangenen Samstag zwei Mitterdorfer Pfarr-kinderdie feierlichen Ordensgelübde abgelegt. Magdalena Haberle aus Mitterdorf (jetzt Schwester Michaela) unO Josefa Samide aus Koflern (jetzt Schwester Alfonsa) sind die beiden. Vor mer Jahren, als sie die Lehrerinneubildungsanstalt mit vorzüglichem Erfolge" absolviert hatten, meldeten sie sich zum Eintritt ins Ursulinenkloster in Klagensurt. Dort waren beide bisher als Lehrerinnen tätig und werden dort auch in Zukunft ihrem Berufe leben. Die Welt bemitleidet in solchen Fällen gemeiniglich das junge Leben, das hinter Mauern vergraben wird. Wir aber sagen. Glücklich jene, welche in vollkommener Weise ihr ewiges Ziel erreichen wollen und hiebei zu großen Opfern bereit sind — (Kein glücklicher Griff) war es vom Bezirksschulräte, Laß die vierte recht eifrige Lehrkraft, Fräulein Adele Reven, mit Neujahr von hier nach Gottschee versetzt wurde. Die Folge davon ist daß bis auf weiteres in zwei Klassen Halbtagsunterricht erteilt tt)erben mujß. Halbtagsuuterricht in Klaffen, bereit^ jebe über 80 Kinder zählt, ist ein schweres Ding und dabei befriedigenden Erfolg erzielen, noch schwerer. Eine baldige Besetzung der frei-gewordenen Lehrstelle ist daher notwendig. Es geht auch nicht an, «ine vierklassige Schule mit 288 Kindern ohne Unterricht tu den weiblichen Handarbeiten zu lassen. Kerndorf. (Die alte Reaberin), Maria Eppich, von welcher der „Bote" noch in der letzten Nummer berichtete, daß sie die zweitälteste Person in der Pfarre sei, ist am 29. v. M. gestorben. Bielen ihrer Mitmenschen hat die Verstorbene in früheren Jahren um Gotteslohn gebrochene Gliedmaßen wieder zurecht gerichtet; denn darauf verstand sie sich so gut als mancher Doktor, sagen die Leute In ihrer Behandlung war seinerzeit der verstorbene Pfarrer Olipitsch aus Nesseltal; und einer ihrer letzten Patienten war der jetzige Schulleiter in Langenton. — Die neunzehn Achtzigjährigen sind trotz dieses Sterbefalles vollzählig, da der 80jährige Gemeindearme Josef Eppich aus Neuloschin (geb. 13. Februar 1824) neu einrückt. Aus Versehen wurde er in der letzten Nummer nicht ^ Kbentat. (Sie wollen getrennt werden.) Kopfschüttelnd las unser Bürgermeister ein an das Gemeindeamt gerichtetes Gesuch. Darin drücken zwei Leutchen, die schon jetzt ziemlich getrennt sind, da er in Ungarn, sie in Amerika sich aufhält, den festen Wunsch ans, ganz getrennt zu werden. Dieweil jedoch der Himmelvater auch dem Papste solche Vollmacht nicht eingeräumt, soll der Ebentaler Gemeindevorsteher die Dispens erteilen. Kuriose Welt, dachte sich dieser, legte den Akt beiseite und hiemit war er erledigt. — (Trockenlegung der Pfarrkirche.) Die trockene Witterung, wie sie jetzt herrscht, wird von uns fleißig zur Abgrabung des alten, um die Kirche gelegenen Friedhofes und Abtragung der bereits sehr baufälligen Einfriedungsmauer benützt, wodurch unsere Pfarrkirche freier und zweifellos auch trockener wird als dies bisher der Fall war. Wenn es uns gelingt, das nötige Kleingeld aufzutreiben, wollen wir den Kirchplatz mit einem Eisenoder Drahtgitter einfrieden und an Stelle des denselben verunzierenden Bildstockes ein großes, schönes Kreuz setzen, das der ganzen, so einzig schön gelegenen Ortschaft zu neuer Zierde gereichen soll. Vielleicht findet sich ein Leser, der uns zu diesem Zwecke einige Krönlein einsendet. Heil ihm! r ,n _ Schstürudorf. (Aus der Gemeindestube.) Am 16. Dezember 1904 fand beim Herrn Bürgermeister Kresse eine Gemeinde-ausschußsttzung statt, bei welcher das Präliminare für das Jahr 1905 beraten wurde. Die Einnahmen beziffern sich auf K 2456-60, die Ausgaben auf K 10.943 29. Es wurde daher, um den Abgang decken zu können, eine 90% Umlage aus alle direkten Steuern sowie auch eine Umlage von 10% aus Wein und Bier beschlossen. Außerdem wurde ein Jahresbeitrag von K 20 für den Herrn Oraaniften ein ber @tabtpfarr£irct)e cils> Sotatiousaufbeffernng be-willigt. Florian Lomitz, dessen toller Hund seinerzeit drei Personen gebissen hatte, wurde angewiesen, die Kosten für die Reise und Kur dieser drei Personen im Betrage von K 377'08 zu ersetzen. Die gebissenen Personen sind geheilt von Wien zurückgekonimen, müssen aber noch durch ein ganzes Jahr von der Gemeinde überwacht werden. Graflinden. (Vereinsgründung.) Hier soll eine freiwillige Feuerwehr gegründet werden. Die Statuten sind bereits zur Genehmigung vorgelegt worden. Windischdorf. (Ins Priesterseminar) in Laibach ist der Rechtshörer Herr Alois Stalzer eingetreten. Aeintak. (Ein kräftiges Prosit Neujahr) allen unseren Gönnern, Landsleuten und Freunden in Amerika, besonders m Brooklyn, Cleveland und Chicago. Der Ausschuß der freiwilligen Feuerwehr in Reintal. , , — (Traurige Weihnachten) zogen heuer ein in das Haus Nr. 17 vulgo Gorsch. Der erst 37 jährige Besitzer ^osej Schemitsch ist am 18. Dezember zu St. Miklocs in Ungarn, wo er während des Winters mit Kastanienbraten einen Verdienst suchte, an einer Lungenentzündung gestorben. Das Hinterbliebene Weib ist recht zu bedauern, da sie nun ohne jede Hilfe dasteht und für mer unmündige Kinder zu sorgen hat. Das älteste ist zehn ^ahre, dav jüngste noch nicht einen Monat alt, das zweitjüugste aber an beiden Augen blind. ^ r ^oroöitz. (Volksbewegung.) In unserer Pfarre waren Heuer ®27 Geburten, 18 Sterbefälle und 4 Eheschließungen zu oeneiefnten Medertiesinöach. (Unsere Hausierer), die sich meistens :n Ungarn aufhalten, klagen allgemein über einen ungewöhnlich schlechten Geschäftsgang. Auch daheim erzielten die Hausfrauen nicyt den gewünschten Erfolg, da die gemästeten Schweine und deren Speck um einen bebentenb geringeren ^Sreis hintangegeben werben nutzten als im Vorjahre. , m ^ Höerdeutschau. (Todesfall.) Am 2ö. November v. starb im Alter von 77 Jahren in unserer Ortschaft Nr. 4 Matthias Deutsch mann vulgo „Suppansch". Nach mehr als zwanzigjähriger Abwesenheit kam ein Sohn desselben aus Amerika, woselbst er in Kalifornien eine Farm besitzt, nach Hanfe in ber fitzen Hoffnung, feinen kranken Vater noch einmal begrüben zn können. Er kam leider ein paar Tage zu spät und konnte dem verstorbenen Vater nur noch am Friebhof beim @rabe feine kivtb liehen Orützi nachsenden. Derselbe, Franz Deutschmann, kehrt diesertage wieder in feilte neue Heimat nach Kalifornien auf seine Farm zuruck, woselbst er mit seinem Bruder Johann die mühselig erworbene Farm bearbeiten will. Fnbent wir chm nnb feinen Anverwanbten unser tiefes Beileid zum herben Verluste ausdrücken und ihm unsere Segenswünsche auf seiner Reise in die ferne Heimat nachsenden, sind wir auch überzeugt, daß er seiner alten Heimat nicht vergessen wird. „ n. Göttenih. (Schweinehandel.) Der hiesige Besitzer Georg Michitsch hat auch heuer, wie alljährlich, in den Pfarren Göttenitz und Rieg eine größere Anzahl Mastschweine angekauft. Leider ist der Preis im Vergleich zum Vorjahre bedeutend zurückgegangen. Michitsch liefert seine Ware größtenteils nach Steiermark. Hüermöset. (Lebensrettung.) Die bereits 72 jährige, arme, altersschwache, jedoch zungenstarke Maria Putze, allgemein bekannt unter dem Namen „Müllarweible", wollte Mittwoch, den 22. Dezember mit einem Topfe aus der beim Hause Nr. 20 vulgo Krelarsch befindlichen zugefrorenen Lache Wasser schöpfen. Im selben Augenblicke jedoch, als sich das Müllarweible zu dem zur das Wasser-holen eigens aufgehackten Soche hinunterbeugte, ftürjte es auch fchon kopfüber hinein und verschwand unter dem Eise. Glücklicherweise bemerkte dies der 20jährige Franz Rom von Nr. 13 vulgo Braunaisch. Der lief herbei und sing zu schreien an. Frau Maria Rom von Nr. 71 befand sich zufällig in der Nähe und fragte ihn, weshalb er so schreie. Nachdem er ihr das mitgeteilt hatte, forschten sie nach dem „Müllarweible". Da erblickten sie unter dem dünnen Eise die Umrisse eines Körpers, zerschlugen die Eisdecke und zogen noch zur rechten Zeit das „Müllarweible" heraus. Wäre die Rettung nur um einige Augenblicke später gekommen oder wäre sein Hineinfallen in die Lache nicht bemerkt worden, so wäre es jämmerlich ertrunken und niemand hätte über das verloren gegangene Müllarweible Auskunft geben können. Auf die Frage der Leute, ob es viel Wasser geschluckt habe, gibt es eine verneinende Antwort; denn es habe sich im Wasser die Hand vor den Mund gehalten. Wer das glaubt! — (Postwesen in Japan.) Der schon elf-Monate dauernde Krieg zwischen Rußland und Japan hat zur Genüge bewiesen, daß Japan von der Welt zu den Großmächten ersten Ranges gezählt werden müsse. Japan steht jedoch nicht bloß in Bezug auf die Ausbildung seiner Militärmacht auf der Höhe der Zeit, sondern auch betreffs seines Postwesens muß es gerühmt werden. Einen interessanten Beweis dafür liefert die Zurückkunft einer nach Japan geschriebenen Korrespondenzkarte. Vor einem Jahre schrieb der hiesige ehrenwerte Herr M. St. einem Geschäftsfreunde nach Japan, ohne neben seiner Unterschrift den Aufgabeort Obermösel, Austria, Europa beizusetzen. Da der Adressat, aus welcher Ursache immer, von der japanischen Post nicht aufgesunden werden konnte, verdroß es diese nicht, die Karte zu retournieren. Zu diesem Zwecke mußte erforscht werden, aus welchem Erdteile, Reiche, Lande, die Karte sei. Die Bestimmung des durch den Aufgabestempel ersichtlichen Aufgabeortes Obermösel war dann Sache der österreichischen Post. Nach einem Jahre nun kam diese Karte von ihrer weiten Reise kürzlich in ihrer Heimat wieder wohlbehalten an, was uns in die Bor-trefflichkeit und Gewissenhaftigkeit des japanischen Postwesens einen interessanten Einblick tun läßt. UchermosHmh.^ (Hochherzige Spende.) Frau Josefine Hotschevar in Gurkseld, die allverehrte, edelsinnige Wohltäterin, hat für den Neubau unserer Volksschule der: namhaften Betrag von 1600 K als Unterstützung gespendet. Vergelt' es Gott tausendfach! Domschirre. (Deutsche Predigt.) Große Freude herrschte in der hiesigen deutschen Kolonie/ als sich die Nachricht verbreitete, dnsj mit Bewilligung des hochwürdigsten Oberhirten demnächst bei uns auch deutscher Gottesdienst stattfinden wird. Damit ist einem sehnlichen Wunsche der hiesigen Deutschen entsprochen worden. Am 18. Dezember, den letzten Adventsonntag, kam der hochwürdige Herr Jesuitenpater Schrohe aus Laibach und erfreute uns durch seine ausgezeichnete Predigt und zelebrierte die heil. Messe, bei welcher. der hiesige Männergesangverein „Andreas Hofer" unter Mitwirkung des Mädchenchores und der Vereinskapelle unter der Leitung des Herrn Oberlehrers Witzani die Kirchenmusik besorgte. Wenmarktk. (Projektierte Bahnverbindung.) Wie wir erfahren, wurde in der am 30. Dezember v. I. abgehaltenen Sitzung der Handels- und Gewerbekammer für Kretin' in Laibach der Dringlichkeitsantrag des Herrn Kammerrates Gaßner, betreffend den endlichen Ausbau der Lokalbahn Neumarktl-Krainburg, und zwar womöglich mit elektrischem Betrieb, stimmeneinhellig angenommen. Hoffentlich werden die diesbezüglichen beim k. k. Eisenbahnministerium in Wien einzuleitenden Schritte von bestem Erfolge begleitet sein. Wien. (Schmutzpresse.) Wie groß die Frechheit der „Los von Rom"-Blätter schon geworden ist, zeigt am besten der Umstand, daß jüngst ein in Wien erscheinendes Abfallsblatt sich unterstehen konnte, das Heiligste, was wir Katholiken auf Erden besitzen, das allerheiligste Altarssakrament, auf die gemeinste Weise zu beschimpfen. Wir wollen das Blatt selbst nicht nennen, es genüge zu wissen, daß es eines von jenen Blättern ist, welche vom sogenannten „Evangelischen Bund" der Protestanten warm empfohlen wurde, und es ist traurig genug, daß solche Blätter von Katholiken gelesen und bezahlt werden. Wir wollen auch die Verunglimpfung, welche sich das Blatt leistete, nicht wiedergeben; der ehrliche „Bote" darf seine Spalten durch die Wiedergabe solcher Gotteslästerungen nicht entweihen. Die Leser können sich aber denken, daß es eine Beschimpfung schlimmster Sorte gewesen sein muß, da sich der Kardinal Fürsterzbischof von Wien genötigt sah, öffentlich und in feierlicher Weise gegen eine solche empörende Verhöhnung unseres Glaubens zu protestieren. Seit dieser oberhirtliche Protest bekannt geworden ist/ rührt nnd regt sich alles, was sich katholisch fühlt in der Kaiserstadt. Protestversammlungen werden in alleil katholischen Vereinen gehalten, Sühnandachten in allen Kirchen veranstaltet, int niederösterreichischen Landtage wurde eine diesbezügliche Interpellation von unserem Bürgermeister Dr. Lueger eingebracht, sogar an da« Ministerium soll eine Denkschrift gerichtet werden. Rührend war der Empfang einer Abordnung des Abwehrkomitees bei Seiner Eminenz dem Kardinal Gruscha. Es war ein denkwürdiger Augenblick, als der greise Oberhirt nach der Ansprache des Freiherrn von Walterskirchen, des Führers der Abordnung, in bewegten Worten seinem tiefen Schmerze über den Vorfall nochmals Ausdruck gab. Geradezu überwältigend wirkte es aber, als die Komiteemitglieder zum Schluß in mächtiger Ergriffenheit dem Kardinal in die nahe Hauskapelle folgten und dort eine Zeit lang in stummem Gebete verharrten. — (Ein neues Ministerium.) Der Kaiser hat unter gleichzeitiger Enthebung des bisherigen Ministerpräsidenten Dr. v. Ko erb er den Präsidenten des Obersten Rechnungshofes Freiherrn von Gautsch zum Ministerpräsidenten, den Statthalter in Oberösterreich Gras Bylaudt-Rheidt zum Minister des Innern und den Sektionschef Geheimrat Dr..Franz Klein zum Leiter des Justizministeriums ernannt. Aufgesprungene Aani. Die Tage sind kälter geworden, nnd es beginnen sich alle die kleinen Leiden und Unannehmlichkeiten einzustellen, die wir alljährlich mit dem Winter wiederkehren sehen. Dazu gehören nun auch die Veränderungen der Haut, die man gewöhnlich als „aufgesprungene" bezeichnet. Die Ursache für aufgesprungene Hände liegt meist iu einer ungenügenden Trocknung. Bei Kindern ist vor allein das Hantieren mit Schnee die Grundursache. Um sich vor dem Übel zu schützen, empfiehlt es sich,, die Haiti geschmeidig zu erhalten. Es geschieht dies in der rauhen Jahreszeit am besten durch Gebrauch von Glyzerin, nur muß man gewisse Regeln innehalten. Man soll die Hände in Wasser von Zimmertemperatur gründlich mit Seife reinigen, in reinem Wasser spülen und dann mit einem weichen Handtuch nicht abreiben,. sondern abtupfen, so daß eine gewisse Feuchtigkeit aus der. Haut zurückbleibt.. Ist das geschehen, so nimmt man von chemisch reinem Glyzerin je einen Tropfen, nicht mehr, in jede Hohlhand und verreibt diesen während einiger Minuten so, daß die Hände vollkommen trocken werden, ohne irgendwie klebrig zu bleiben. Die meisten Menschen nehmen viel zuviel Glyzerin. Es ist verkehrt, warmes oder gar heißes Wasser zu nehmen, weil dadurch die Haut unnötig ausgelockert und für die Witternngseinflüsse noch empfindlicher wird. Ist die Haut aber schon affiziert, und hat sich eine Entzündung herausgebildet,, dann muß man Fett zu Hilfe nehmen, und das geschieht am besten nachts, indem man die Hände mit Fett ein-, schmiert und leinene, nicht wollene, Handschuhe darüberzieht. Bei der.Neigung zu derartigen Asfektionen muß es als erste Regel gelten, stets , bei rauher oder kalter.Witterung Handschuhe zu tragen Die erste katholische deutsche Schute m Hlom. Der Plan des aus hervorragenden Deutschen in Rom gebildeten Komitees, eine deutsche katholische Schule in Rom, dem Mittelpunkte der katholischen Christenheit, zu gründen, entspringt einem Wunsche des heiligen Vaters selbst. Die neue Schule wird zunächst zwei Klassen .Men und ist nur für Kinder deutscher und österreichischer Staatsangehörigen bestimmt. Das Programm ist das der deutschen und österreichischen Volksschulen. Die Leitung der Schule Haben die Schülbrüder der österreichisch-deutschen Ordensprovinz nunmehr definitiv übernommen und wurde dieselbe am 1. Oktober v. J. eröffnet Die Klassen befinden sich- derzeit in dem weitläufigen/ herrlich gelegenen Gebäude der technischen Hochschule der Brüder in Rom. Später werben eventuell mehr Klassen hinzugefügt und wird dementsprechend das Programm erweitert wc fit. Ain lo. August vergangenen Jahres kam der Visitator der österreichischen Ordensprovinz der Schülbrüder, ehrw. Bruder Cosmus, mit dem neuen Direktor der Schule, Bruder Firminus, in Rom an und wurden beide an demselben Tage mit den hoch w. Herren Prälaten de Wal und Dr. Pick vom heiligen Vater in Privataudienz empfangen. Letzterer nötigte sie, sich zu setzen, und sprach lebhaft über die neue Schule, die er ein „apostolisches Werk" nannte. Nach einer viertelstündigen Audienz erteilte er jedem einzeln den apostolischen Segen und sagte, daß er denselben auch allen Schülern der neuen Schule und deren-Eltern von Herzen spende. Seid Bereif! Durch eine im Monate Oktober v. I. infolge Hochwassers eingetretene große Erdabrutschung des Gabroviza Berges wurde die aus mehreren Mitgliedern bestehende Forstwartz familie Skudnik der Herrschaft Mokritz bei Samobor in Kroatien im eigenen Wohnhause total verschüttet. .Zur Rettung der Verunglückten wurden über hundert Arbeiter aufgeboten, welche Tag und Nacht ihre ganzen Kräfte einsetzten, um die verunglückte Familie aufzufinden. Leider wurden nur die Leichen ausgegraben. Der Forstwart Skudnik hatte einen Stiefel ausgezogen, während er mit dem Zweiten Fuß im Stiefelzieher steckte, woraus zu schließen ist, daß die Erdrutschung abends und so momentan vor sich ging, daß Skudnik während des Auskleidens vor der erhofften Nachtruhe plötzlich vergraben wurde. Die Gattin und die Kinder des Forst-warts wurden rund um einen Korb mit Kukuruz als Leichen ausgeschaufelt. Sie waren also bei der Arbeit des Kukuruzschälens überrascht und auch plötzlich lebendig begraben worden. Wie durch ein Wunder blieb nur das fünfjährige Kind des Forstwarts am Leben. Es hatte sich zur Zeit der Erdrutschung gerade auf den Dachraum zu seiner Schlafstelle begeben, um sich zu Bette zu legen. Als das Unglück hereinbrach, mußte es aus dem Fenster gesprungen, auf einer freien Stelle davongeeilt oder durch die «brutschenden. Erdmassen unverletzt fortgewälzt worden sein, denn es. irrte nach dem schrecklichen Unglück die ganze Nacht, trotz des wolkenbruchgrtigen Regens, in der Umgebung herum, bis es von einem Bauer weinend aufgefunden wurde. Die Leichen der verschütteten Familie zeigen nur geringe äußerliche Verletzungen, dagegen wurde die einzige Kuh des Anwesens ganz zerrissen. Deutsches Dorfwesen und deutsche Bauerukunst find heutzutage-nicht mehr so verachtet wie einstmals. Der Bauer ist der Kern des ganzen Volkes, der Träger der oltuöffifchen^Überlieferung. Die Wissenschaft interessiert sich nicht nur für seine Sitten, Sagen/ Lieder und Brauche, sondern auch für seine Heimstätten, für sein Haus und seinen Hof, für die Erzeugnisse seines naiven Kunsttriebes; die Kunst zeigt Interesse für seine alte Tracht, für seine alten Möbel und Einrichtungsstücke. Hausarbeit und Dorfhandwerk standen einstens höher- und sind in der Gegenwart tief gesunken. , Traurig ist", klagt ein Kenner des bäuerlichen Wesens, „daß in den wenigsten Fällen das Gute der städtischen Kunst, sondern das Billige, Gleißende, Falsche (zum Beispiel Nachahmung besserer Holzarten, des Marmors) und Tiefstehende das bessere Alte besiegt haben." Auch in Sitte und Lebensführung nimmt der Bauer von der benachbarten größeren Stadt leider meist das Schlechtere, nicht das Bessere an. — Zu bedauern ist, daß man bei öffentlichen Bauten (Kirchen, Schulen) auf dem Lande meist zu wenig Rücksicht nimmt auf den Charakter der Umgebung. Da stellt man zum Beispiel ein Schulgebäude hin, das ja an und für sich ganz hübsch und gut sein mag, aber nach Baustil und Forin gar nicht in die dörfliche Umgebung paßt und sich sozusagen wie ein Fremdling, wie ein Fremdkörper ausnimmt. In unserer Gegend trifft man bei den Kirchen zumeist die sogenannten „Zwiebeltürme", die einen ganz netten Laudtypus repräsentieren. In neuester Zeit will mau, wie es scheint,, auch diese für unsere Gegend charakteristische Turmform verdrängen und durch andere Formen ersetzen, die bei weitein nicht so gut sich in das Ganze des Dorfes und der Gegend einstigen. Es wäre' besser, mau bliebe bei Neubauten und Ausbesserungen beim alten Stile. Was für ein romanisches Gotteshaus in der Stadt paßt, das schickt sich deshalb noch lange nicht für eine einfache Dorfkirche, die noch dazu in einem ändern Stil erbaut ist. ikiesie ltacftricbt. Der heldenmütige Verteidiger von Port Arthur, General Stössel, steht im Begriffe, die unhaltbare Festung zu übergeben. Die Übergabsverhandlungen sind im Zuge. für die seit dem 15. November 1904 eingelangten Spenden zum Zwecke der Errichtuna eines deutschen Studentenheimes in Gottschee. Herr Joses Schauta in Hammerstiel K 10, Herr A. Wiltsch in Wien K 3, Herr Freiherr v. Spiegel in Siqniarinqen K 18'09, Gemeinde Kindoerg P. K o, Herr Leut m marinqen K 20, Gemeinde Henhart, Oberösterr., K 5, Sudmark Ortsgruppe Sieftau- K 100, Herr Dr. Ed. Zirn K 4, Sparkasse Jauermg K 10, Gemeinde Greifenberg K 34-80, Südmark Ortsgruppe Eisenerz K 76, Herr-Karl Scheidtenberger in Graz K 20, Herr Regierungsrat R. Adam ic 2, Ungenannt K 20, Herr Alexander Pjetschka in Steyr X 2, Herr Alois Irakerin Pettau K 16, Frau Amalie Werte m Wien U 2, Herr Hauptmann Agoston Ferd. Edler v. K 1, Herr Apotheker Fr Altenberg m Wien K 2, Stadtamt Hartberg K 10, Herr Freiherr v. Ehlumecky Johann m Wien K 100 Herr Dr. Sigmund Erdler in Wien K 6, Herr Freiherr Bernhard v. Ehrensels in Brünn K 100, Stadtmagistrat Klagenfurt K. 50 Herr M. Riebel, Ober-Forstkommissür in Laibach K 5, Herr Dr. Emil Ritter v Hardt in Wien K 30, Gemeinde Ober-Rosenthal K 10, Herr Hofrat Dr. Richard SSeft in Gießen, Hessen, K 20, von demselben in Bekanntenkreisen gesammelten Spenden l< 168-08, Herr Alois Dznnski als Spende des Allgemeinen Deutschen Schulvereines in Berlin K 7, Gemeinde Zell am ©ee K 50, Sudmark Ortsgruppe Friedberg K 27-50, Männer-Ortsgruppe des Allgemeinen deutschen Schulvereines tn Wiesbaden durch Herrn Alois Dzimskl m Laibach K 117-14 Herr Karl Pook in St. Pölten K 11, Herr Hermann Braß tn Hohenstadt K 20, Herr Baron Alfred Ritter in Graz K 25. Amtsblatt. Sterbefälle. Stadtpfarre Ksttlchee: Im Juni: 16. Josefine Lukan aus Gottschee Nr. 115, 23 Jahre alfi am 21 Wilhelmine Lieber aus Gottschee Nr. 227, 21 Jahre alt; am 22 Franz Slanowetz au» Moos-wald Nr. 18, 4 Monate alt; am 26. Johann Oschura aus Grafenseld Nr. o5, 80 Jahre alt; am 28. Elisabeth Tittman aus Gottschee Nr. 149, d9 Jahre alt; am 29. Matthias Honigmann aus Zwischlern Nr. 50 8o /zahle all, am 30. Franz Bachmeier aus Lienfeld Nr. 35, 1 Stunde alt, und Elisabeth Jonke aus Hornberg Nr. 23, 78 Jahre alt. Im Juli: am 1. Maria Medved aus Gottschee Nr. 47, 38 Jahre alt; am ?. Franziska,Ba tar aus Gottschee Nr. 1, 72 Jahre alt; am 5. Josefa Prmdltsch aus Hasenffid Nr. 12, ^ Tage alt; am 6. Franz Göderer aus Schalkendorf Nr 11, 3 fiahre alt; am 10. Matthias Schleimer aus Lienfeld Nr. 8, 57 Jahre alt; am 19. Marta Tscherne aus Gottschee Nr. 73, 54 Jahre alt; am 22 Pms «rtsth aus Gottschee Str. 30, 15 Jahre alt; am 31. Ernestine Golf aus Gottschee Nr. 8i, 10 Jahre alt, Pauline Schmuck aus Mooswald Nr. 83, 8 Jahre alt, und Pauline.Stine aus Zwischlern Nr 3 8 Jahre dt. Im August: am 2 Katharina Jaklitsch aus Mooswald Nr. 12, 4 Monate alt; am 9 Peter Maiditsch aus Mooswald Nr. 25, 44 Jahre alt; ani 13. Magdalena Schneider aus Seele Nr. 68, 5 Wochen alt, und Georg Recher aus Schalkendorf Nr. 45, 76 Jahre dt; am 15. Johann Jonke aus Gottschee Nr. 11 , 14 Jahre alt; am 15. Gertrud Krische aus Katzendorf Nr. 10, 75 -jah« alt, und Anna Widmer aus Mooswald Nr. 10, 18 Jahre alt; am 18 Franz Tomitz aus Schalkendorf Nr. 47, 1 Jahr dt; am. 20. Maria Suschak aus Gottschee Nr. 223, 1 Jahr alt; am 27. Anton Levstek aus MooswaldNr. 2, 44 Jahre alt; am 30. Josef Dulzer aus Schalkendorf Nr. 20 , 1 Jahr alt; am M Josefa Plautz aus Gottschee Nr. 211, 79 Jahre dt. Im September: Margaretha Zurl aus Hasenfeld Nr. 23, 50 ^ahre alt, und Maria Tittmann aus Gottschee (Kolome), 3 ^ahre all; am 13. Thomas Höqler aus Zwischlern Nr. 50, 76 Jahre alt; am Im Jakomine Zotti aus Gottschee (Krankenhaus), 18 Jahre all; am 19. fiosef Bergles aus Gottschee Nr. 224, 1 Jahr alt; am 20. Adam Ulepitsch aus Gottschee Nr. 225, 1 Tag all; am 22. Alois Kresse aus Klindorf Nr. 30, 1 Jahr alt; ara 24 Paula MÜgrauer aus Gottschee (Kolonie), 2 Jahre alt; am 29. Heinrich Klun aus Lienfeld Nr. 25, 1 Jahr alt. Im Oktober: am 4. Andreas Zurl aus Hasenfeld Nr. 2, 4 Jahre alt; am 23. Andreas Tscherne aus Seele Nr. 14, 64 Jahre alt; am 25. Franz Merchar aus Mooswald Nr. 25, 1 Monat alt. Im November: am 1. Anton Godescha aus Gottschee, 10 Monate alt; ant 2. Florian« Wolf aus Hornberg Nr. 16, 28 Jahre alt; am 3. Maria Stampfl aus Gottschee Nr. 133, 72 Jahre alt; am 5. I. Godescha aus Gottschee Nr. 219, 4 Jahre alt, und Maria Godescha aus Gottschee Nr. 219, 2 Jahre alt; am 9. Johann Wols aus Grafenfeld Nr. 31, 65 Jahre alt. am 14. Paula Piurna, ans Gottschee (Krankenhaus), 32 Jahre alt; am 17. Albert Riegler aus Gottschee Nr. 160, 6 Monate alt; am 26. Josef Zose aus Gottschee Nr. 27, 39 Jahre alt; am 27. Franz Schnbitz aus Mooswald Nr. 36, notgetauft. — Pfarre Anterwarmöerg: am 14. September Magda« lena Kraker aus Rotenstein Nr. 7, 69 Jahre alt; am 21. Oktober Margaretha Petsche aus Rotenstein Nr. 2, 72 Jahre alt. Briefkasten der Schriftteitung. H. I. St. in Steyr: Die Bezugsbeträge für den Gottscheer Boten erhalten, danke! — Der Pfarrkirchenausstattungsverein spricht zugleich den tiefgefühlten Dank aus für die eingesandten 26 K. — Frl. I. K. in Nero Nork: Ein herzliches Vergelt's Gott für die gesandten 41 D. Die Namen der Spender werden wegen Raummangels erst in der zweiten Nummer veröffentlicht werden. Allen und jedem die besten Glückwünsche zum Neujahr, besonders aber Ihnen! Anzeigen. (Eilt Lehrjunge aus gutem Hause, der deutschen und floucitiftiien Sprache mächtig, mit entsprechender SchuMtduug wird ausgenommen in der Gemischtwarenhandlung des Eduard Kofmann in Hottschee. 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Publikum hiemit an, dass er jeden Mittwoch und Donnerstag (Feiertage ausgenommen) für Zahnleidende in Gottschee von nun an im Gasthause des Herrn Franz Verderber (Ecke der Berggasse Nr. 178) ordiniert. Ordinationsstunden von 8 bis 6 Uhr. 41 4 Plomben aller Art, künstliche Zähne und ganze Gebisse etc. Erbauer von Orgeln zu Laiöach, Iludokfswcrt, St. Michael, Sittich etc. -IS -es -st *6 Gebrüder Itiayer Orgel- m. fiarmottluitiiabrik, Teldkircb, Vorarlberg liefern Kirchenorgeln jeder Größe und Systeme mit zehnjähriger Garantie. 48 (6—3) Spezialabteilung und Lager für fiarmoitiiimbau. Erstklassige Orgel-Harmonien von 100 Kronen an mit Garantieschein für weitgehendste Garantie; einmalige Gratiskimmung innerhalb dreier Jahre. Gratis-Zungenausmechskung innerhalb zwanzig Jahre. An- und Mer kauf älterer Instrumente. in bekannter, garantiert echter Qualität, und .. 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