Dienstag, den 6.I au n e r .1824. D«mäß d<2, eingelangten, hohen Hofkanzltyd'«crcte5 »om 11. E«h. ,?. v. M.. Z. 35.231. haben Se. l. k. Maitstät mit a.h. Entschließung vom xS.October l. I. Zeluhet, dem Johann Vlümel,.land.esbtfugl«n Shawl' Fabrikanten in Wien am Schottenfelde Ne. 205. aus die Erfindung : ^eine ganz neue Gattung von Shawls zu verfertizen, die an Schönheit, die türkischen weit übertreffen, «uf beyden S«it«n getragn werden, und ««f jeder Seite eint, andere Färb«, mitDeisins haben ksnue, von denen man zwey Stücke zugleich auf einem We-Muhle zu,fabliziltn im Stande sey. die nicht aus' geschnitten werden, und wobey man ferner zu z'vey Stücken nur f> viel Nrochure . Wolle als zu einem brauche, der Aibeiter, aber nur. mit einem Fuße arbei» ten> könne;" «m fünfjädrige« Privilegium, nach den VtNimmungek, des«, h. P«ttnts vom 3. Dec.,»82o, zu »«lltihen. , . Vom r. k. iltyrischen Gudtlnium,. Laib«ch, ?«n z. Dec«mbl« is'3° ^___»»»^»«, Gemäß de» eingelangten hohen Hofkanzleydicretes »om ,a. Erh. ,?. v.M:, 3ahl,Z5,2o6> haben S<. k. t. Majestät mit a. h. Entschließung,vsm 26.,Oct. l. I. gtruhtt, dem Mathias Müller, wohnhaft in Wien in der Lcopoldstadt Mi 5o2, auf die ErfindunZ:^0ie Claviere si» zn verfertigen, daß die Claviatur, über den Saiten und dem Stimmstoct»Klotze lieg,, und, d< hatte schon.am Tage sich manche Excesse erlaubt, und VieleHschienen^ee recht absichtlich dar«u!°aniuleg.en, ,in unnöthiges Gedränge zu veranlassen. Vor dem Hause des Commandanten,fdicht bey der Ehrenpforte, defin° det stch ein mit eincm eisernen Gelände: adg die Jahrhunderte. Die einen sterben; allein sie verer» ben ihre Plan« auf Andere. Der Revolutionär vsn Cadif und der von Madrid, der von Madrid und der von London arbeiten nach dem nähmlichen Plan. Heute triumphiren wir über sie, und sie fahren fort, für morgen zu a.'beiten, und zeigen sich auf ein Mahl wieder, wie die Guadian« nach kurzem Verschwinden mit Verstärktem Strome au« den Tiefen der Erd« hS jetzt nur noch zwey Platze (Figueras und Seu d'Urgel) bezeichnet, die vsn den Truppen der Omipationöarmee ? beseht bleiben. Aus der grossen Provinz Valencia zie hen die französischen Truppen gleichfalls ab. Die Rest benj des General »Capitäns von Catalonien und dt! obersten Vthördcn der Provinz wird, «ach einer neuer Verordnung, »on Manresa nach Tarragona verlegt indem zu Barcelona der französische Oberbefehlshadti die oberste Civil« und M'Iitärgewalt ausüben wird, <3s hf'ßt, Varon d'Eroles habe sich alle Mühe gegeben um zu bewirken, daß die französischen Generäle zr Barcelona nur mit der Militärgewatt bekleidet würden^ und daß dit spanische Verwaltung dort, als in den Hnuptorte dtt Provinz, ihren Sitz habe, allein er hab« damit uicht durchdringen können. Dieser Umstand, sc wie sndlr« Verwickelungen, haben ihn vermocht, sich unmittelbar an dcn Könic, Ferdinand zu wenden, uni a^us Gründen, die er demselben auseinander geseht hat, um seine Ersetzung als Gtneral«Capitän von Catalonier zu bitten. Man versichert, daß sein Anfuchin ihm ge» »ährt worden, und daß er nach Madrid berufen fty, Zu Barcelona glaubt man, er erhalte dort eine wichtige Anstellung. lBrnfcaus Toulouse melden, er werde die köliigl, Garde commandiren, man meine aber, et sey zum künftigen Kriegsminister bestimmt. Noch weiß man nicht, wer sein Nachfolger in Catalonicn seyn wird." Rußland. Se. Majestät der Kaiser von Rußland haben dem Könige von Portugal! und dem Infartten Don Miguel den St-Andreas »Orden, dem Herzoge von Angouleme d«n St. Georg »Orden erster Classe, dem am kaiserl. «usfischen Hofe accreditirtcn französischen Vothschafter, Grafen de la Ferronays, den St. Alexander-Newski. Orden in Brillanten verliehen, den französisch.'« Minister der auswärtigen Angelegenheiten, Vicomte de Chateaubriand, und den Herzog von Mentmorency zu Rittern des Andreas'Ordens.'. Ihren Bothschafter am französischen Hofe General-Lieutenant Pozzo di Vorgo, zum Nilter des St. Wladinnr. Ordens erfter Classe, und den Grafen Vulgari zum Nitttr des St. Anntn^ Ordens zweyter Classe ernannt. Der Oberst von Buturlin war am 3. Dec. aus Spanien wieder zu Petersburg eingetroffen. Vermischte Nachrichten. Nossinl, nebst seiner Gattinn, Madame Colbran» Rossini, ist am i3. Dec. in London angekommen. D>e italienische Oper wird mit Zelmira eröffnet werden, und Madame Colbran darin (als Zelmira) debutiren. Rossini wird, außer der ihm übertragenen General. Direction, noch zwey Opern für den Winter compo» niren und zur Ausführung bringen. « Aus Hameln wird gemeldet : „Am 5. d. M. b«t' - ten wir Abends um fünf Uhr ein in dieser Iahreezelt e ungewöhnliches Schauspiel. Bey einem SüdweNwind« l röthete sich nach Ninteln zu, der Himmel in bunkle« , Nacht. Feuerkugeln schienen l«r Erde zu fallen, und e auf einige Stunden war die entfernt« Gegend hell er: . leuchtet, daß wir das gegen drey Stunden von hier , liegende Schaumdurg deutlich sehen konnten. Dieß t dauerte über ein« halb? Stunde. Am 4>, um dieselbe , Zeit, dey einem heftigen Südwestwmde mit Hagel un-, termifcht, hatten wir ein prachtvolles Gewitter." > Am Frcytag den 5. Dcc. Alands sieben Uhr schlug » der Vlitz in das Dorf Vüddcnftedi am Elm tim Braun» > schwtig'schen), und am andern Morgen lagen 3o Bauer« > Höfe in Asche. Nur die Kirche, das Pfarrhaus und Pin« . kirneller Hof sind gerettet, weil der starke Sturm, der l bey dem Wassermangel mchtZ zu retttn gestattete, 01« Flamme» wegwandte. ' Die Vtoile erwähnt dcü kürzlich aus Wien nach Paris gekommenen jungen Künstlers auf dem Piano-, forte, Liszt, aus Ungarn, mit den größten Vobes» erhebungen. ,>Scin Spiel, sagt sie, zeichnn sich nicht bloß durch die Schnelligkeit seiner Finger, !ms da« man» cher and«rer Virtuosen, sondern vorzüglich dadurch au«, daß er mit dcr größten Leichtigkeit und dem möglichste» Aplomb einen Auedruck verbindet, der oft berühnn ten Künstlern fehlt. Gleichwohl ist das noch der am wenigsten überraschende Theil des Talentes dieses außer» ordentlichen Kindes. Er componirt schon im Style der größten Meister und imprevisirt über ihm gegebene Themen, mit einer Leichtigkeit, die um s«? wunderbarer »st, als Kraft und Anmuth der Ideen ihn nie verlassen. Seit Mozart, der als Knabe von acht Jahren mehrere europäische Höfe in Erstaunen setzte, hat die musikalische Welt kcin solches Phänomen gesehen, wie den junge« Liszt. Und wa« vollends aus demselben ein wahres Wunder macht, ist feixe Leichtigkeit, fremde Sprachen zu erlernen; er ist erst seit Kurzem in Frankreich, und spricht schon französisch mit einer Klarheit und Feinheit, die einem Jüngling von iSIahrcn Ehre machen würden." .Beschluß des in unserm letzten Freyta.,;sblatte abgebrochenen Aufsatzes : »Der Pascha von Ä^ptln.« ,Als Se. Hoheit sich ein w?nig c?l!0hlt hatten, «ersuchte HcrrFernandez, demPascha zu erklären, daf hier von Handelsgeschäften die Rede gar nicht sey, daß die Ulema von Frankfurt keinen andern Vorrath hätten, als Vüchtr uni? gar kein Capital. «Desto schlimmer," 8 «lwiedtlte der Pascha, »denn alsdann sind sie Sah ha f (Buchhändler), die ihr Geschäft ohnc Geld betreiben, gleich den Franken zu Cairo undAlexandlien." «Onein!, sie sind keine Satchaf, sondern, U l e m a, Kiat < b (Schriftsteller), Arzte und Filusfu fs.u. f. w., die sich nur mit den W'sftnschaftew beschäftigen.* «Wohl", sagt« «r, ^und was soll ich denn, m, dieser Gesellschaft thun, ich, ein Pascha von drey Roßschweifen?" »Ganz und gar nichts,, Ew» Hoheit?, wie vielleicht die meisten Mit« glieder Liefet-Gesellschaft., Dies« Hellen wollten Euch, nur ihre Hochachtung und Dankbarkeit dez«igen , indem Ne Euch, in ihre Gesellschaft aufnahmen." »Das ist in der That eine,sonderbare. Gewohnheit", rief de^ Pascha,, »Einer Person unsere Hochachtung zu beweisen, indem wir ihr sage,«, oder.in einem leer e n Briefe schreiben:. Ihr seyd, wüv»ig,. einer. d«r, Unserigen zu. seyn." — Ade«, das ist die. Gewohnheit, sagte der Di«an Ifendi,. sein Secretär., — Eure Glückleligkeit, weiß, daß die, Frenk (Franken) viele von uni verschiedene Gewshn, heiten haben, und auch oft solche, dis sehr lächerlich find. Wolle« sie, z. V. jemand grüßen, so entblöße« sie ihr Haupt und scharren mit dcm rechten Fuße rückwärts;. statt,, um auszuruhen, sich bequem »uf ein, Sopha zu se^en, sitzen sie auf rleinen hölzernen Stühlen, al« wenn sie den Bart sich wollten scheeren lassen; sie essen ihren Pillao mit Löffeln und ihr Fleisch mit kleinen Kneip-zangen;.was aber am lächerlichsten scheint,, sie küssen demüthig d<« Hände ihrer Weider, die statt des Iasch. mak(Schleyer3)S,trohhüthe.aufdenKöpfentragen; ja s^e vermischensogal'Zucker, und.Milch, mit, dem Kaffeh." Dieser letzte Einfall sehte die ganze Gesellschaft, St. Hoheit auegenommen, in ei« heftiges Lachen., Un» ter denen, die zunächst am Springbrunnen in der Mitte des Saales standen, hört« ich mehrere bey dem ,Kassel) mit Zucker und Milch" ausrufen :Kiafi rl «r !' , für ioo fl: in C.M., 1 «4 Z/6; detto detto v.J. l8ti, für «ao fi.inCM. »o6Z/5.^ Wiene«Stadt?Vaneo«» 98 i/t? Br. Uso. — Conv.Münze pCt. «äg?/». Banr