„Fttihkit, Wihlflaiid, Diltiig str M." S,r. «». Tonntag S. Juni Jahrgang. _________zwe,'^Uger^20 kr. berechnet, wo^l für ledeSmallge Einschaltung 30 kr. Inseraten-Stempelgebtthr kommen. Zur Geschichte ites Tages. Der L a n d e s v e r t h e i d i u n s m i n i st e r F r e i h e r r von Widmlinn hat in kiiicr der jüngsten MinifterrathSsijjnngen die Erklä ru"st obgcqrbrn. dliß er Aufsicht h.ibe. in Möhren solvohl von Seite dcS Großgrundbesitze» nlS nuch eines LandlagswnhlbczirtkS in den Laudkaq ge-wählt zu werdet:; diese Gclegrnheit werde er. um seinen Pflichte,^ als Deputirter voUkomtnen Genü^^e leisten zu können, benutzen, um mit Ehren von seinem PofttN zurltckzutreten. Nichtsanktionirung eines La ndeK.^e setze« für Stciertnark. DkM in der letzten LandtagSsession lieschlossencn Oesetzentwnrfe. wodurch die Organe bestimmt iverden. welche zur Entscheiduntt berufen sind, ob durch einen Grundtausch eine bessere Bewirthschaftuttj^ erzielt werde wurde die Sanktion verweigert. Der französische Botschafter in Rom. Herr v. Banne« vitte. soll dcr päpstlichen Rcj,lerunfl erklärt haben, daß fiir den Fall der Proklamirung deS DoMils von der l^nfehlbarkeit die französischen Truppen aus dem Kirchruslaate abberufen tverden. Das Mem. Diplomatique ^ veröffentlicht ein Telegramm auS Rom. wornach die „Ui>sehlbarkeit" am St. PcterSfeste verkündet werdea wird! Hieraus wird sich k'aS Kotizil vom 1. Juli bis zum 15. Oktober d I. vertagen. Das slovtiifcht Wahtprogramm. Die slovenische und zwar die jungslovenische Partei, von der bisher die Ansicht geherrscht, daß sie in ihrem Wesen sich von der Partei Costa und Konsorten unterscheide, hat in ihrem Organe, dem ^81c)v. tiar.«, daS Wahlprogramm veröffentlicht, auf Grund dessen die Abgeordneten der Nationalen gewählt lverden sollen. Wir konnten uns.r Staunen nicht unterdrücken, als wir dasselbe zu Gesichte brkammen. Die Forderung der Bereinigung aller Slovenen zu einem König- reiche Slovenien ist schon so abgedroschen und wird diese Melodie schon so oft uns vqrgcpfiffen. daß es uns Wuitder genommen hätte, derselben nicht wieder zu begegnen. Die Wichtigkett. tvelche man der Realisirung dieses KardinalpunkteS slovenischer StaatSlveiSheit beilegt, zeigt der Umstand, daß dieses Begehren an der Spitze drs Programmes steht. Die Forderung der Einführun,^ der slovenischen Sprache in Schule. Kirche und Amt ist eine höchst überflüßilie. iveil sie eben schon überall, tvo sie möglich ivar und mit Recht verlangt werden konnte, durchgesührt ist ; möchten die Herren Parteisührer lieber dafür sorgen, daß ihr Volk nicht so widcrspcnstig gegen sie sich zeige und gar oft den deutschen Text verlangt, weil es den slovenischen — nicht versteht. WaS soll eine solche allgeincine Durchführung, wenn sie für ein Merk, für eine Schöpfung ins Leben gesetzt ist. die nicht BolkSsache ist. Daß die Herren sich als Föderalisten vom reinsten Wasser zeigen, darf uns tt^ich allem Vorausgegangenen kein Staunen abringen, daß sie ein selbstständiger Staat im Staate, nur durch dünne Fäden an das Gemein-same gebunden werden möchtcn, ringt uns wohl nur ein Lächeln ab und erinnert uns an die Fabel von dem aufgeblähten Frosche. Die Forderungen in kirchlicher Beziehung aber sind eS. welche zeigen, wie weit auch die jungsloveniiche Partei in il)'ren Kulturbestrebungen hinter dem Gciste der Zeit zurückbleibt. Hat denn je in einem srr tlebildeten Welt verlachten Theorien dasselbe ga»»z nach Willkür leiten und lenken zu kön-nen. Die klerikale Partei sucht ebenso in der nationalen ihre Slütze wie diese umgekehrt jene zu ihrrm Schirmvogte gewählt hat. Die lömische Kirche ist ja eine katholische. waS hat sie sich um EjUzelnationen zu kümmern, sie thut es nur. iveil sie darin ihren Hort swdet. indem die Rationalen in ihrrm Streben nach Ulopicn alleS und selbst die geistige Freiheit bei Seite setzen. Die nationale Fraktion findet aber wieder ihre Stütze in der römi« schen Geistlichkeit, weil die so auf daS Gemüth wirkt und man nur dadurch ßch Pro^lyten für den nationalen Schwindel anwerben kann, denn bei klarem Verstände und redlichem Herzen »vird jeder Landmann sich von solchem Treiben abwenden muffen. Kurz die Partei der Jungslovenen hat mit diescn ihrui veröffent-lichten Programmpunkten sich selbst den Stab gebrochen, sich mit den Klerikal'Köderalen vereinigt, und damit das Recht auS der Hand ge^^eben. daß mauste als eine Fortschrittspartei selbst aus nationalem Gebiete achten solle. Das Verlangen der Regulirung der Grundbücher und deS Katasters pndeu wir gerechtfertigt. Klag«n doch alle über die so oft vorkommenden Anordnungen in diesem Felde. Die Forderung, daß der Landessond für die Bereine zur Beförderung der Bildung und Industrie das seine thun möge, ist überftüßig. da in die-ftr Hinficht der steirische Landtag keine Sparsamkeit zeigt. Wir möchten hiemit unsere Freunde auf dem Lande vor diesem Programme, insbesondere vor dem kirchlichen Standpunkte, den eS ein n»««t. eindringlichst gewarnt haben uud ihnen empfehlen, in der Wahl ihrer Vertreter ja recht vorsichtig zu sein, damit Männer mit dem rechten Herzen für das Volk und deffen Wohl in die Landstube kommen. volle Gerechtigkeit widerfahren zu lassen, so muß man doch die Unaet rüge», mit der fich die Mitglieder dem fie zahlenden Publikum gegen-über benehmen. Sie haben nämlich die Geivohnlieit. bei ihren Konzerten oder Soireen nach jeder abgespielten Pieee daS Orchester zu verlassen und sich unter das Publikum zu mischen: »raS zur Folge h«». daß diese Herren, natiirlich dem Gambrinus zu Ehren, in rine sehr a»,geregte ..S'inunung" gerathen; welche — sich von Rummer zu Rümmer steigernd — der harmonischen Stimmung der Tonstücke großen E,nt,ag thut; daß dies, gelinde gesagt. ungehörig ist. wird jeoer einschen, und ich glaube davon nicht mehr Erwähnung thun zu müssen. — Anders verhält sich'S mit der Gasbeleuchtung; durch ihr^n Mangel an vorgeschriebener Helle (1 Flamme um 12 Kerzenlichtern), dann durch die unrein gehaltenen LaternglaStaf«ln gibt sie täglich r^cue Beranlassutig ^u ernstem Tadel. und ivenn nicht durch diese Uebelstäude. so stellt sie schon durch ihre immerwährenden Ausströmungen im schlimmsten Gernche. Julius. —^ >»«»»— Z>ie KeAen-Lene. Bon Clemens Steyrer. , (XIV. Fortsetzung.) Lene hatte dem Gespielen ihrer Kindheit ihr ganzes Herz geöffnet, und Hans war ihr dankbar dafür. Ihm tvar ja das schon längst nichts Neues mehr, daß ditS Herz der Geliebten einem anderen gehörte, war er ja schon überglücklich da» durch, daß er immer bei il»r sein durste. Rur der Gedanke, daß die Liebe der Dirne eine unendlich Unglück-liche war, machte ihn oft düster und trübsinnig. Ei« einzigmal hatte er's geivagt. nach jenem geheimnißvollen Bor- Marburgrr Berichte. Marburg. 5. Äuni. i (Zur W a h l b e iv e g u n g). Einen Fortschritt gegen die Wahlen in anderen Iahren möchten wir konstatiren. daß durch eine freilich bloß einberufene und keinesivegS, ivie es angesucht war. öffentliche Ber« sammlung. zu welcher außer dem GcmeindeanSschusse noch ettva IS Gela dene erschienen waren, ein provisorisches Walilkomite gewählt wnrde, welches für Montag den 6. d. M. in Götz'S BierhaUe eine Wählerversammlung einberief, um dort ein definitives Wahlkomite zu bilden und allenfalls Kandidaturen entgegenzunehmen. In da« provisorische Walilkomite tvur. den geivählt die Herren: I. Bancalari mit 30. K. Rentier mit 27, Max Baron Rast mit 25. Prof. Reichel mit 23 M. Marko mit 19, Fr. Stumpft mit 18. Fr. Brnndstettcr mir 18. Dr. I. Mulls mit 17 und K. Molior mit 14 Stimmen. Bei der Konstituirung lvurde Baron Rast zutn Obmanne. K. Reutter zum Stellvertreter gewühlt. Auch müssen ivir noch bemerken, daß daS Komite festsetzte, daß. als mit der Wichtig-keit dkS Gegenstandes der Verhandlung nicht vereinbar, »vährend der Wählerversaminlung im VersainmlungStokale selbst Nin^ Speisen und Getränke servirt iverden dürfen. (Herr Hofrath Gödl) läßt. wie wir atls sicherer Quelle erfahreil. den Wählern Marburgs erklären, daß er von seiner Kandidatur abstehe. (Für die Landtags wah len) auf dem Lande hat sich hier gestern ein AktionSkomite konstituirt, ivelcheS mit gleichen Komites in Windiich.Feistritz und St. Leonhard die Wahlbetvegung für die liberalen Kandidaten leiten tvird. (Herr Lande shauptmann Gras GleiSpach und Landes-gerichtsprasidenl Ritter v Waser erklärten, keinc Wahl in den Landtag annehmen zu wollen (W a h l k a n d i d a t e n). Herr Maz Baron Rast hat sich bei der vorgestrigen Versammlung in der Gemeindestube als Kandidat für den Landtag angezeigt. (F a h n e n iv e i h e.) Der Arbeiterbildun,,sverein feiert Sonntag den 12. Juni in der Götz'schen Bierhalle ein Fest der Fahnenweihe mit Konzert, Tombola und Tanz. (Gegen das Konzil.) Morgen Bormittag 9 Uhr findet in der „Gambrinushalle" eine Volksversammlung statt; unter den Gegen-ständen der Verhandlung ist auch eine Erklärung gegen das Konzil. (G e »v e r b e a n m e l d u n g e n) bei dem Gemeinde-Amte Marburg im Monate Mai. Freie Gewerbe: M isowitsch Franz. Mehl und ViktUlllienhandel. Sttidt. Nr. l95; Moscher Johann. Schuster. Kärntner-Borstadt. Nr. 49; Lebi Mathias. Tischler. Grazer Borstadt. Nr. 70; Harrech Josef. Schneider, Stadt, Nr. 126; Schuster Edmund und Flikler Friedrich. Papier und Schreibrequisiteu. dann Kurzwaaren-Kommlffionsgeschäft unter der Firma „Edm. Schuster «k Comp.". Stadt. Nr. 112; Lobnig Filipp. Tischler. Stadt. Nr. 167; Geiß Aranz Tischler. Grazer Borstadt. Nr. 46. — Konzejsionirte Gewerbe: Herzog R.. Kaminfeger, in Marburg: Landeil Filipp. Wirth. Stadt. Nr. 11; Ronacher Ant.. Kaffeesiet'tr. Nr. 151; Straschil Aatou. Wirth. Magdalena Vorstadt, Nr. 102; Pichler Franz. Stadt. Nr. 25. (S ch u b tv e s e n.) 3m abgelaufenen Monate wurden 28 Schüblinge von Marburg entfernt und zwar 19 Männer. 9 Weiber. fall im Walde zu fragen. und warum dazumal ihre Hand verbunden gewesen? Aber da hatte ste ihn iveineird gebeten, dasj sie ihm dieS verschiveige. vor allem aber davon überzeugt sein, daß sie unschuldig, und er hatte dann nie wieder etwas davon g»sigt. Das Mädchen aber d ichte ivohl oft und viel daran, wenn sie allein ivar. und eS ivar dieS das Eii»zige, darüber sie ihr Leid für den Augen-l'lick vergessen konnte. Da trat dann jenes lvunde,sam liebe Bild vor sie hin. und fie sah die blonden Locken deS Ritters »vallen und sein frommes blaues Auge, und wie das gar so freundlich und voll Liebe auf ihr ruhte. ^Gehabt Euch tvohl. Jungfrau, und verlaßt Euch drauf, wir tver-den uns wiedersehen!" l)atte er zu ihr dazuinal gesagt. — aber er »var nicht lviedergekommen. Mag sein, der ist jc^t iin ferne» Heimatland! deichte sie dann, und ein leiser Schauer befiel sie. so ihr dann ivieder die Worte deS Amtmanns in den Sinn kamen, dap der Fremde ein schivedischer Ketzer ge-ivesen. Das wäre schrecklich! dachte sie dann und ihre Lippen bebten.— Abcr nein. eS ist nicht mö^,lich! -- Solch ein Engel kann nimmermehr ein Ketzer sein! So snß sie auch heute ivieder ganz allein c»uf dem alten Lehnstuhl am Fenster, darauf sonst die Muiter so oft und gerne gesessen und schante trübe in den klaren Abend hinaus. DaS alte Möbel »var daS Einzige, was noch übrig geblieben von der Mutter. AU' das Andere hatte sie in die Kammer hineingeschafft — sogar den Finken — tveil die Erinnerung sie nur noch trübsinniger machte. Der treue Schivarzmanu ivar schon seit langem nicht mehr im HailS; der war gleich am ersten Taji. nachdem sie die Mutter fortgetra-j^en hatte«, irn Hechtsee ersänft ivorden. Die gestrengen Herren meinten, der könnte a,n Ende gar der Teufel selber nnd der Alten zur Flucht behilflich sein. Es ivar schon hübsch spät am Tag und friedlich lachte der Abend- Ei«gesa«dt. Löbliche Redaktion! Wir kennen die Lü^^enchronik dtr nationalen HeKblätter zu flut, um über die in Nr. 66 gebrachte Uebersctzung der Roiiz auS dem ^81. überrascht zu sein. Aber nachdem diese niederträchtige Beschimpfung in einem Blatte erscheint, dessen Protektoren und Leiter ihre, lrok solcher Mittel, crlittknen Niederlassen mlt Gerjchtsverhandlunj^en beschönigen wollen, so müssen wir doch bitten, die ausz^esprochenkn BefürchtuugtN aus die Handlungsweise der Herren Angreiscr ut^d Lügcnverbreiter anzuwenden. Die Becinftupung der Wühler durch Schmausereien wäre nach der Anschauung dks „Llov. ^ar." v e r a ch t e n s w e r t h. und wir stim-men dieser Anschauung vollkommen bei. berusen unS abcr auf das Ge-ftändniß der Herren Boduscheg. BerdajS. Srcbre, Rapoe, Jptivib. Äi-'d' liüka und Rupliik in der bekannten Berichtigung von dem tiezahlten Eimer Wein und ein Eimer Bier, — jowie auf die Tl)atsnche. daß der-sklbe Kandidat, für den damals so tapfer getrunken wurde, keinen Anstand nahm, die Beamten desselben k. k. Bezirksgerichtes, bei welchem er eine Privatklage eingebracht hatte, in seinrm Weingarten zu einer „Schmau-serei" mit rigenem Wagen hinauszusühren, tropdem seine politischen Freunde gleichzeitig im Landtage über die Bedrüekung der Nationalen durch diese Justiz Äammer und Wehe schrien. Warum sollte denn jene deutsche Schmauserei — wenn sie nicht schamlose Erdichtung wäre — für die Beranstalter und Wähler schimpf-licher sein, als für Kläger und Richter?! — Um aber den geehrten Lesern daS schamlose Lügengewebe ins Ge-dächtniß zu rufen, durch welches man die leßte hiesige Landtagswahl un-giltig zu machen trachtete, wollrn wir zwri Stellen j»^ncr Proteste, welche von wohlbekannten Marburger Persönlichkeiten verfaßt und in den Landgemeinden kolportirt wurden, hier wledergeben. um Wiederholungku solcher Btschimpsungen der Stadt vorzubeugen: „Am Tage der Wahl umstand die Ein,tänge in die Wahllokalitäten „eine stadtische Horde, die gegen die nationale Partei aufgestachelt „war. und jeden sloveuischen Wähler und jeden nationalrn überhaupt „mit Gewalt drohte, l^s tvurdcn die Ruse gehört: Schlagt die Hunde .,todt. werfet sie nieder am Bauch, werst sie in s Wasser, wir schneiden „ihnen die Köpfe ab. — und mehrere andere der ähnlichen. Die „Manner der nationalen Partei, die sich ganz ruhig verhielten, fielen „fit gewaltthütig an, u. s. w." — Im anderen Proteste über das gleiche Thema: „Unter dem Bolke aber war eine Horde betrunkener Prolktarier, „die absichtlich aufgestachelt wurden, daß ste gegen die Stovenen schrieen, „sie verfluchten und ihnen drohten, sie kommen nichl lebendig aus der „Stadt, wenn sie einen Slovenen zum Abgeordneten wühlen. Gegen „einige stirßen sie die Drohung aus, daß sie ihnen die Häuser anzünden „werden u. s. w." und tveiter unten: „Trop dieser rohen Plefsion benahmen sich die Slovenen durch-„gehend» ruhig und gesetzlich u. s. w." Können wir nicht gar.z Marburg zum Zeugen anruseu. daß eine schamlosere Ueberwülzung der eigenen Niederträchtigkeit auf die Schultern deS Gegners noch nicht dagewesen ist? stern auf den grünen See herunter, und die gelben Wasserrosen schliefen und träumten dazu. Sonst war auch alles ganz stille ringS herum, und- in den beiden Nachbarhäusern hatten ste schon die Lichter angezündet. Hans war Mittag» wieder nach Tl)iersee gegangen, denn er hatte von den Leuten sagen hören, daß heute daS Urtheil der Frau Margareth verkündet werden solle — und in banger Erwartung sah das Mädchen der Ruckkehr deS Jugendfreundes entgegen. Der aber wollte lange nicht kommen. und die Wälder standen bereits ganz schwarz und waisen ihre düsteren Schalten in den See, als endlich der Langersehnte in die Stube trat. „Nun. Hans," fragte die Lene ängstlich, „rede, waS hast du gehört? Ist sie frei?" Der Junge schüttelte trübsinnig den Kopf und drückte der Geliebten schmerzlich die Hand. „Lene." Hub er an. du weißt, wie sehr ich dich liebe und wie hart eS mich ankommt, dich im Leid zu s hen, aber mach'dich aus daS Aergste gefaßt!" — DaS Mädchen erbleichte und schaute den Gespielen fragei>d an. „Unsere Mutter muß sterben!" sagte dieser mit gepreßter Stimme, indem er ängstlich auf daS Mädchm hinsah, gefaßt, jetzt einem schreck-lichen Auftritt zu begegnen -, allein dem tvar nicht also- Die arme Lene halte keine Thränen mekr. Ruhigen Blickes, nur blaß lvie eine Leiche fiel sie dem Jungen um den Haus, dem das Herz zu brechen drohte über den Schmerz deS ge-liebten MägdleinS. Dann erhob sie sich lvieder und fragte, lvie das alles liatte ge-schehen können? „Alle Qnalen und Koltern," erzählte HanS. „war.n vergeblich, die unschuldige Mutter zu einem Gestandniß zu bringen." (Fortsetzung folgt.) Aber daß es die Herren nationalen BolkSfreunde im Interesse ihrer heiligen Sache nicht so genau nahmen. beweist der Umstand, daß anläßlich der Refikation der Wahl Herrn Seidl'S Wahlmann Mathias Wogniü gegen das Vorkommen seines Namens (statt Wo bera) auf dem Proteste sich verlvahrt und ihn als Fälschung erklärt, ivogegen d' r Ueierreicher des Protestes, auf »velchem der gefälschte Namen erschien. Herr Dr. BoSnjak einfach erklärt: „daß wenn man d e n g e ä n g st i g r c n Ra k o v r tz . w e l ch e m wahrscheiirlich von irgend eil»em Berfassungs-^eunde die Hölle heiß gemacht lvordenist.undden Mathias Wobera abrechnet, immer noch 52 übrig bleiben. Der Anwurf der Fälschung wird als nebensächlich erklärt. Ebenso schivelgsam benahm sich der slovenische Abgeordnete und k. k. Bezirksrichter Michael Herrmann, als der Berisikator Alois von Feverer in der 19. Sitzung konstatirte. daß derselbe sagte: „wie in Wien regiert wird" und nicht: „wie heute agirt wird" wie im stenographischen Protokolle dee 14. Sitzung gedruckt ivurde. Wer mag denn in der Druckerei das stenographische Protokoll kor-rigirt haben? Der Herr Ai»geordncte Michael Herrmann ividersprach »veder der Behauptung des Verisikalors. noch i ewies er, daß die Aufzeichnung des Stenographen unrichtig sei, — er schwieg eben. Jene Männer nun, lvelche wie vorerwähnter slovenischer Kandidat Michael Hermann dasKonkordat als freisinnige That preisen nnd ohne über Unwissenheit oder — in Sachen der Weltgeschichte zu erröthen. sagen: „sie haben noch nie gehört, daß ein P r i e-ster ivissentlich eine Unwahrheit gesagt habe." werden es auch im Verlaufe der gegenwärtigen Wahlbewegung mit Wahrheit nnd Ueberzeugung nicht so genau nehmen, fechten und lügen sie ja doch nur im Jnteresle der heiligen katholischen Kirche. Werden die Wähler unserer Bezirke sich nicht ermannneu. und die-sen Streitern für Priesterherrschast und Auslieferung des blühenden Unter-landes an daS arme Nachbarland Krain. die wohlverdiente Zverachtung für ihr hetzerisches Treiben und Lügengewebe an den Tag le^^en? Ziveifelt denn noch ein einziger Bürger Marburgs daß jene Männer deS Programms vom 17. Mai die erbittertsten Feinde unserer Vaterstadt sind, mögen sie nach ihrem geliebten Laibach ivandern. aber zur Verherrlichung dieser Hauptstadt Sloveniens nicht Steiermark aussauge«. Marburg am 4. Juni 1870. Einer, der die slovenische Agitation mit Hilfe der stenografischen LandtagSprotokolle noch weiter be-obachten wird. Eingesandt Durch längeren Gebrauch von Bädern in einer von dem hiesigen Spenglermeister. Herrn I. Jellek, erfundenen und angefertigten Bade-wanne mit Selbstheizung, habe ich mich von ihrer Borzüglichkeit überzeugt, daß nämlich in denselben in äußerst kurzer Zeit und mit sel»r geringen Kosten daS Wasser zur nöthigen Badelvärme geheizt lvird, und empfehle dieselben daher auf daS angelegentlichste dem badelustigen Publikum. Mai bürg am 4. Juni 1870. Im Namen Bieler: I. Bisch itzky. Eingesandt. Die delikate Heiltiahrung Rsvalvsoisro 6u heilt alte Krankheiten, die der Mediein ividerstehen-, nämlich: Magen-, Nerven-, Brust'. Lungen-. Leber-, Drüsen-. Schleimhaut-. Alheln-, Blasen-und Nierenleiden. Tuberkulose, Schwindsucht. Asthma. Husten. Uiwerdau-lichkeit. Verstopfung. Diarrhöen. Schlaflosigkeit, Schiväche, Hämorrhoiden. Wassersucht, Fieber. Schivindel. Blutaussteigen, Ohrenbrausen. Uebelkeit und Erbrechen selbst während der Schivangerschast. Diabetes. Melancholie. Abmagerung. Rheumatismus. Gicht. Bleichsucht. — 72.000 Kuren, die aller Medizin widerstanden, lvorunlcr ein Zengniß Seiner Heiligkeit des Papstes, des Hosmarschatl Grafen PluSkoiv. der Marquise de Brshan. — Nahrhafter als Fleisch, erspart die RevaleScivre bei Erivachsenen und Kindern 50 Mal ihren Preis im Mediciniren. Castte Rou«. Alexaiidria, Egypten, IV. März 1869. Die delikate Usvslssvivrs Barri)'» hat mich von einer chronischen Leibe«-verstopfttng der hartnückigsten Art. lvorunter ich nenn Jahre lang alls'S Schrecklichste ge-litten »ttd die aller ärztlieh n Behandlung ividerstanden, völlig geheilt, und ich sende Ihnen hiemit meinen tiefgefiihlten Dank als Entdeeker dieser köstlichen Gabe der Natur. Mögen diejenigen, die da leiden, sich frenen , was alle Medizin nieht vermag, leistet Du Barry'K liovslösoiörs, dereil Gcwieht, wenn in Gold dezahl», nicht zu theuer sein wurde. Mit aller Hochachtung C. Spadarv. In Blechbüchsen von Pfd. fl. 1.50. 1 Pfd. fl. ZZ.50. 2 Pfd. fl. 4.50 5 Pfd. fl. 10, 12 Pfd. fl. 20. 24 Pfd. fl. 30. — Kevalegeisrv eolstss in Tabletten für 12 Tassen fl. 1.50, 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen fl. 1.50 in Pulver fnr 12 Tassen fl. t.50. 24 Tassen fl. 2.50, 48 Tassen fl. 4 50. für 120 Tassen fl. 10, 268 Tassen fl. 20 . 576 Tafsen fl. 36. — Zn bezikl)tn durch Barry du Barry L Co. in Wj^en, Goldschmied-gasse 8 ; in Marburg F. Kolletnig. Grazervorstadt, Tegetthoff-straße 10; in Pest Török; in Prag I. Fürst; in Preßburg PiSztory; in Klagenfurt P. Birnbacher; in LinzHa-selmeyer; in Bozen Lazzari; in Brünn Franz Ed er; in Gr az O b e r ra n z m e y e r; Grablowitz; in Lemberg Rot-tender; in Klausen bürg Kronstädter; und nach allen Ge-genden gegen Baar oder Postnachnahme. Geschüstsberichte. Marburg, 4. Juni. (Wochenmarttöbericht.) Weizen fl. 4.70. Korn fl. 8.bb. Gerste fl.v.—» Hafers! 0.—. Kuturutz fi. J.50, Heide« fl. 3.10, Hirselirein fl. 4.4V. Hirse fl. v.—, Bohnen fl. 0.—» Erdäpfel fl. 1.60 pr. M«pen. Rindfleisch27, Kalbfleisch 26, Schweinfleisch zung 26 kr. vr. Pf. Holz, lzart 30" fl. . 18" fl.5.85, weich 30" fl. V.—, 18" fl. 4.— pr. Klafter. Holzkol?le>i hart fl. 0.6V weich fl. 0.50 pr.Meheii. Heu fl. 2.80, Stroh, Ltiger« fl. 1.40, Streu« fl. 1.— pr. Centuer. Heute Sonntag und morjzen Montag: Großes Garttll-Fest-KonMt in der Dröhl von der beliebten Südbahn Werkstätten Musikkapelle unter ^^^eitttlig Kapellmeisters Herrn Franz Schönherr. Um 9 Uhr Festmarsch mit bengalischer Beleuchtung und Feuerwerk vom Herrn Pyrotechniker Halleckcr. Anfang 4 Uhr — Entree 10 kr. Für prompte Bedienung, sowie gute Speisen und Getränke ist liesteiis gesorgt. Gleichzeitig wird höflichst ersucht, allfäNige Beschwerden beim Gefertigten nnznzeigen, dessen Sorge e< sein wird, sogleiche «bhilfe zu treffen. . 428) Fritz Schneider, Restanrateur „zur Brühl.' Vei ungünstiger Witterung am Montag in Herrn Th. Götz Salon. Montag den 6. Zam: s c> I ^ in Hubinaniis Zaflhausgarten zu 5trak von einer beliebten Musikkapelle unter Leitung ihres Herrn KopeUmeistelS, wozu ergebenst einladet Maria Hutimami. Auch stehen dem verehrten Pnbliknm niehrere Spiele, al«: Tnrnapparat, Schaukeln, «ing. und Maulwerfen ,c. ic. zur freien Berfiigllug. Entree 1k kr. — Anfang halb 4 Uhr. (424 Kdm. Schuster ^ Komp. ?08txa88v I^r. 112, smpLskIv» idro 430 SUR «Zio SR» Wichtig flr Zchuhmacher! Beehre mich anzuzeigen, daß ich auf vielseitige« Berlanl^en hcnte eine größere Partie genügender Auswahl Wiener Schuhleisten b' kommne habe; dieselben sind neuester Fagon. schön und rein gearbeitet. Ferner mache ich die Herren aufmerksam, daß ich stctS eine große Auswahl von den neu verbesserten k. k. priv. Schnh-Metallkappen am Lager halte. 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Risi880 Tsnillvriioi' vo» viäier xexsn NkxensvlimvrLen, ^axenlerampf, selileotits V erclauun^, krampte, I^v-l^orleläen, Llädun^, ^Vurmlcraulllleiten, kolilc, Verstopninx «do. ^o. Univrrsal-Sprisrpnlver von Dr. Völlis. I^^mpiinäst man wälzrend ds?? Z^Issen» oder darna<^k, entweder veß^sn ^ap^ensol^iviielie, oder >vexsn »vermögen die 8pvisen su kauen, oder vv-ren der Qualität oder (Quantität cler xenossenen, was immer für I?amsn ükrenden 8psi»sn, eine vom Ilnterlsiliv an»xeliende Dnliekaxlilztilcvit, ^uf-reil)un^ oder ^aßsendruelc, saure» oder ransiixes ^ukstossen, Leiinxstixun^, kaueli^rimmen, Ilolilieklceit, l^reelirei/, und: man nimmt einen ßsyliäuklsu ^at^'eelötsel svvenn sellier selir lclein ist /.vei) von diesem I^ulver troolcsn n vstev auk die ^unxe) und sczli>v6mmt es mit Nasser ader ^anxenelimer) mit ßssvä^sertem oder purem ^eine liival>, und trinkt gin t^las voll navli, so sind in veniß^en ^linuten alle ^snv l^ssoliwerden v^olllcommon versotivunden und an deren i^telle tritt liloibend da« so 1>v-^a^livlie (lefulil der i'^üttitsunps. >Vom dsr ltesellmaelc des ?ulvors niekt ^.ukNsrt, uslime dassell^e ein^el^iillt in l>o1ottl;iiteten Ol>laton. — Lssonderv ^einoi lien»>vvi tl^ ist, das« allen l^lidiendon ^pei«eil und lierauseliendvn t^rnnl« n ilu e l'utalo Unart duroli dieses l^ulver «el^nell ent7.0K^en wird. 8olülit»pillvvr von AloN Avßsen I^a^en- und I^nterleilisleiden. /u liadvn lim W. IK, VlKI IVIII K. ?erl!nt!vör?Iich^Redäktion^?r!!?^!n^?er!äi^?on^??ua^ 2. N. St. o.