^ Zum Mutzen 9 ^-aibach, die Hauptstadt von Krain/ auf N'e Europa letzt ei», gespanntes Augenmerk richtet, liegt in dem alten ui",delicischen Illyrien, unterdessen ansehnlichste Cladte es von jeher gehörte. Die Alton, welche ibre ^n'mdunZ Iason zuschrieben, nannten es Armona, b'e Österreicher heißen es Loidach, die Italiener 3u- ! ^iana, und die Inlander Lublan. Eben diest vcrschic« benen Nahmen hat der Fsusi Lublan, welcher die Stadt 'bver ganzen Lange nach, in zwey fast gleiche Theile burchschnei^t. Diese beyden Theile sind durch drey brücken verbunden, die ihrer vielen Heiligen-Bilder "nd ihrer frommen Sinnbilder wegen merkwürdig sind, ""d immer eine Menge Volks zur Andacht um sich v"samw?ln. Lüibach enthalt höchstens 20,000 Seelen ; b"s Illyrisch-vindeUcische ist hier Volkssprache, sie weichr vom ) Diese Nachrichten sind ans dem M 0 rg en b l att e Ciniqc Berichtigungen über Herrn Ckarlcs No- diers Schilderung der Stadt Laibach ^). Von V. R. Ehroat, einem Illyricr. ^aibach gehörte nie, wie Nodier erzählt, in die Neihe der alten vmdelicisch-illyrischen Srädte, sondern es lag in dem'süd ^ westlichen Winkel von Pannonien, und wuvde'zu demselben gerechnet. Auch führte es nicht den Nahmen Armona, sondern Amona. Daß die Alten des« sen Gründung dem Iason zugeschrieben, bleibe dahin gestellt; indessen treffen wir diese ssabulation zuerst in Valvasor's „Ehre des Herzogthums Krain" an, und dieser für Krain sehr verdienstvolle Geschichtschreiber ist doch nicht zu den Alten zu rechnen. — Die Inla,^° der nennen ihre Hauptstadt I^dlgna (nicht 3ublan^, so auch den Fluß LudläN^Ä (nichi Lublan) , welches letzter? 5) Diese sind aus dem beliebten Wiener Wanderer; irren wir nicht, von demselben Vlafius Chroat, der vor wenig Jahren ein hoffnungsvoller Akademiker zu Laibach gewesen» Anmerk. d. Laib. N. M vom Croatlschen und eigentlich Isinsche»! wenig ab; allein es gibt wenig Menschen hierselbst, die nicht das Deutsche und Italienische damil verbänden, oder des Neugriechischen, und oft aller dieser Sprachen zusammt ylächtig sind. Der lange Aufenthalt der Franzosen hat ihre Sprache ebenfalls hier sehr verbreitet, so daß kie gewöhnliche Erziehung hier zu Lande allgemein voly-glottisch ist, und der gemeinste Bürger-Unterrichts-Elemente besitzt, die wir vergeblich in manchen Akademien suchen würden; denn außer diesen verschiedenen Idiomen und den verschiedenen slavonischen Dialecten, ist die Kenntniß des Lateinischen und Altgrichischen hier allgemeiner unter alle Classen verbreitet, als bey uns unter den höheren Ständen. Die Straßen in Laibach sind breit, wohlgebaut und ausnehmend reinlich. Mehrere öffentliche Gebäude smd, ihrer zierkchen Einfachheit wegen, der Aufmerk, famkeit der Reisenden werth, die auch die zahlreiche Provinzial-BibNothek mit Theilnahme betrachten werden. Die Krainersind groß, kräftig, ein Bißchen gebogen; sie haben sanfte, edle, ausdrucksvolle Gesichter; ihre Weiber sind merkwürdig wegen der ausnehmen, den Feinheit ihrer Haut, ihrer frischen Farbe^ den zarten Schattirungen derselben; allein in Folge einet unter den EilNVohnern der Subalpinen^Ebenen allge, weinen Klage, die sich, wle man saZt, auf die Eigen, schaft deS Wassers gründet, ist ihr Mund meistens schlecht mit Zähnen versehen. Sie haben eine ausschweifende Neigung für Putz, Tanz, Schauspiel; ihre Nationallleidung ist allerliebst! Rücksichtlich Her moralischen Eigenschaften dieses Volks, ist es nicht möglich ein vollkommneres zusehen. Nüchtern, fromm, gastfrey, maßig in allen seinen Neigungen, gilt der Krämer bey den östlich-illyrischen Völkerschaften, weil er den Vortheil der Civilisation vor ihnen voraus hat, für verschlagen. Die Geschichte feines Volts bewahrt das Andenken keiner Revolution,, keines politischen Sturmes, nicht einmahl einer vorübergehenden Un« ordnung; ja noch mehr- Menschen, die mehrere Jahre in Laibach lebten, erinnern sich nicht von einem Verbrechen reden gehört zu haben. Die Landessprache hat für einige, die wir am häusigsten begehen sehen, gar letztere das slovemsche Diminutiv des ersteren ist. Die Italiener gebrauchen Lubiana, wegen der weichern Aussprache; die Österreicher schufen sich Lcubach—(je< doch nicht Laubach, angeblich wegen eines lauen Ba>-ches, der sich dsrl vorfinden soll, und „ach dem sich denkende Reisende vergebens erkundigen. —Man mochte wohl del: Nahmen Laibach von Laubach abgeleitet haben, um'lmt ersterem einen befriedigenden Begriff zu verbinden). Die zmey Theile, in welche die Stadt durch den Fluß gesondert wird, si»d seit läig noch durch eine vierte Brücke verbunden worden. Nodier nennt Laibach «ine unbekannte Stadt, in einer andern Stelle sogar einen Winkel/gibt ihr jedoch 20,00» Einwohner. Welches Pradicats würde er sich erst bedient haben, wenn bas Anbeuten Iapix, deS lersten Gesetzgebers, Dio. "»edes, des ersten Königs von Tergeste ^),undAnte-"^s, der seinen Weg noch weiter fortsetzte, und an ^" Ufern der Brenla,bas gilehrt« Paoua baure-^-das ^and endlich, das oon dem Felsen, der ehedem Epi. ^uriens Mauern trilg, bis zu den, der geschichtlich Merkwürdigen Ebenen von Passeriano, der Ruhm der französischen Krieger durchsiog. Laibach ist von einem, auf einem angenehmen, ^w schönsten Manzenwuchse geschmückten Hügel gelegenen ^ t?^ Übersetzer gesteht aufrichtig, daß ihn hier seine ^eschichtSkenntniß und feine Nachschlagebücher im ^Uchß lassea. Er weiß nicht, wer Iapix war, noch was Tergeste gewesen ist; nur so viel jwdet er, daß "ele Landschaft im Alnrchum Iapyle genannt wurde. fthr dichlen Nebel seiner Ausdünstungen, der sich ge* wohnlich erst gegen die Mittagsstunden über die Dacher der Häuser hebt. Diese Unannehmlichkeit wird Nodier, wegen, dem langen Morgcnschlafe „ach französischer Sitte, nicht bemerkt haben. Die Sumpfvögel, die ihm sowohl schmeckten, werden auf demselben gejagt. Auch würdigt H.err Nodi?r die Laibachsr Krebse einer schmeichelhaften Betrachtung, und zieht diese fest, schuppichten Insecten allen andern ihi'er ?ln in Europa an Größe vor. Ich erinnere mich, bey cmer Tafel in Laibach einen Meerkrebs gefpei«! zu haben, der sicherlich drey der größten aus der Laibach an Extensität über« "troffen habe« würde. Was den Geschmack anbelangt, möchten wohl die Krebse jener Umgegend den ersten Rang verdienen, jedoch nicht ausschließlich die Laiba« cher, "denn die wohlschmeckendsten kommen aus dem Gurkstusse in Unterkrain, die freylich Nodier für Lai« bacher gespeist hat, weil sie ihm in einem Wirthshaus? nächst dem Flusse aufgetischt wurden. — Auch berührt erden Kahlenbel'g mit keinem Worte, derdoch über den ganzen Laibacher Kreis seine zweifache Krone aussichts« voll erhebt. Er ist 6ey weitem steiler und sicher ändert« ha!b V>ahl hoher, als der Kahlenderg bey Wien, der jenem, vermöge der fortgefetzten Kette über Osterreich , Stcyermart bis nach Kram seinen ausgedehnten Arm darreicht, und ihn durch Gestalt und Nahmen als Bru-der begrüßt. Wie dieser von den Wellen der Donau bespült wird, so jener von den Wellen der Save. Er ist eine Meile von Lnibach entfernt, und scheidet, gleich einem Granzsieine, die eben so reihende Ebene um das Städtchen Kramburg von der um Laibach. Unter den der Stadt nahe gelegenen Orten benennt Nodier Ghistha (er meintsicherlich Shishka). Von da aus wurde im I. i6i5 gegen die Triefter Straße eine Allee angelegt, deren Hauptarm zwey andere von Osten nach Westen durchschneiden. Diese gesammte An« läge wurde nach dem damahligen Gouverneur die„Lat-, termann'sche Allee" benannt. Fast täglich brachten die hohen fremden Monarchen, in Begleitung unsers Kaisers, die Mittagsstunden in derselben mit Spatzierengehen zu. — 3trobwss soll heißen Strobelhof. Unter den fernern Städten Illyriens nennt Nodier ttl)M223 (soll heißen (-oriög, Görz), das Dimi' nuti» legeyen CasteN bcsirichen, die ganz« Gegend ist an begliche»? Buchen- unb Tannenwäldern reich ; dreyviertel Meilen von der Stadt fließt die Sau, von der eine noch betanitte Sag? behauptet, daß die Argonau« t«n hier ihr Schiff zuerst den Wellen vertraut hätten. (Der Beschluß folgt). nutiv von Gor/, Hora sB^rg). In der Umgegend di« ser Stadt verliert sich seine Phantasie in das geschichtliche Gebieth des Alterthums, und imaginirt Nahmen, worüber sich schon die Redaction des MorgenblatteK in einer Anmerkung seh^,' artig ausgesprochen hat. (Der Beschluß folgt). Mani g,f a l t i g t e i t e n. Die gemästeten Hunde« Auf den Gesellschafts-Inseln werden bekanntlich, jo wie auf andern Südfee-Infelti, die Hunde gegessen. Diese sind von einer eigenen Art, die sich unsern Schä» ferhunden am meisten nähert. Indes? haben sie einen großen, dicken Kovf, sehr kleine Augen, aufrecht siehende Ohren nnd einen kurzen behaarten Schwanz. Sie sind sehr träge, heulen nur, bellen nicht, und werden bloß zum Schlachten gezogen. Das Fleisch der Hunde ist nichts weniger als widerstehend/ wahrscheinlich weil sie Gewachsnahrung, z. B. Brotfrucht, Ba< nanen:c. bekommen. Hun3e, Schweine und andere Hausthiere werden daselbst nichl geschlachtet, sondern gewöhnlich erwürgt, oder auch ersäuft. Starke Schweb y"e werden mit Stricken erwürgr; einen Hund erwürgte ein Inselbewohner auch, indem er Maul und Nase mit seinen Händen verschloß. Nachmahls wirb das Thier abgesengt, die Haare genau mit Stücken von «mer Kokosschaale abgeschabt, der Leib geöffnet, und die Eingeweide herausgenommen. Diese werden mit Seewasser gereinigt, und mit Blut in Kokosschaalen aufbewahrt. Auf den Sanbwichs-Inseln ist der Genuß deS Hunde-, Schweine-, und Lchiltztrötensieisches ten Frauen verbothen. Wachsen des Eisens. Viele sind der Meinung, dzß alle Metalle und «uch das Eisen sich nicht wieder erzeugen, und die Er, ze in der Erde von Anfang an vorhanden waren. Gegen diese Meinung bemerkt ein Ungenannter, daß nach den Erfahrungen und Behauptungen der Sachkenner der in der Nähe befindlichen Eisenderge zu Setermch und Caile, Kreis Gemünd, das Eisenerz sich eben- falls fortzeuge, wle die Diamanten, nur nicht fo sch'lell. Die vor Hundert und mehrern Iahrengesenkten Schach* ten, die man in neuern Zeiten hin und wieder geöffnet, bestätigen diese Behauptung oolltommen. Man hat in solche» wieder geöffneten Schachten schon eiser» ne Hämmer mitten im Erze gefunden, «n denen der hölzerne Stiel verfault und durch das Loch des Hammers Eisen gewachsen ist. Beydem Anblick des von Jahr zu Jahr immer Lichter- und Selteilerwerdens unsere»,' Waldungen, werden unser« Nachkommen nicht um Eisenerz in Verlegenheit gerathen, fondern den Mangel des Holzes und der Kohlen hart zu beklagen haben, dieses nützliche Erz nicht in Nutzeisen umwandeln, zlt können. Der Tod im Metbfaß. Die alten dänischen und nordischen Konige ließen es bey ihren Gastmahlen nie an Bier oder Mcth fehlen. Eine große Kufe davon stand in dem ersten Stocks des Hauses, und der Fußboden oes zweytm hatte ei, ne Öffnung, um gleich auS der Kufe in das Gastzimmer nach Bedarf schöpfen zu kvnnen. Wcg«n biescr Lage der Kufe geschah es oft, daß einer der Gaste in die Kufe herabfiel, und ein Beweis, wie groß ein« solche Kufe war, unb wie damahls Bier und Mech fioß, ist, daß mehrere Könige auf diese Art ihr Leben beschlossen; z. B. F»ode der Erste, und der westgothi-sche König Hunding, der, als er bey einem Trauermal)? le seine Freunde bewirthen wollte, mit dem Fuße ausglitt , in die Kufe siel und ertrank. ^ Auflosung der Charade Nr. 23. Lichtschirm. Ged/uckt bey Ignaz Aloys Edlen v. Nlcinmayr.