2N2VIWNN3VT Kr Annst, Wijsenschatt und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. 222« VH.2222W-2.ÄW, ^ 265. Montag ain II . Juni ^.84O. iL»» dieses Zeitschrift erscheine» wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Breis des Blattes ist in Laibach »anziädrio n, dalbjährin ?> fl. Durch d,e l. f. Pos! unter l)ou»ert mit »oriotreicr Zusendung aanzjöbrig u, halbiäbrig 4 fl, L.M., und wird ba!b>»hr,a vorau«, bezahlt. Alle t. t. Postämter nehmen Pränumeration an. In Laibach pränumerirt man be>>» Verleger «»> Raa», Nr. >m ersten Stocle. »Was die Zeiten noch nicht brachten, Zeitlosen. Wünsche nicht dein Sehnen her; (Fragment aus einem größeren, lyrisch-didactischen Gedichte.) Den» es schwamm, ch's Menschen dachten, Von Eduard Silesius. Lwiq schon in, Weltenmeer.« V. 3v»r, ' ich doch, wo einst ich weilte. »Daß die Gegenwart so flüchtig Eh' das Leben mich ereilte» Wie ein rascher Traum entschwebt; Oder in der Todtcntruhe, Daß die ganze Welt so nichtig Mich umfinge süße Ruhe! Nur im Äugenblicke lebt;« Liebes Leben, hartes Leben, »Daß des Herzens tiefstes Sehnen Kannst du bleibend Glück nicht geben. Ewig schmachtet nach Bestand, Mußtest du, mein Herz zu necken, Und der Blick durch heiße Thrimen Ew'ge Wünsche in mir wecken? Noch de,» ew'ge» Vaterlands Mußt' ich schon in Mutterarmeü »Alles, ° dies Alles kündet, Für die schone Welt erwarme»? Mensch, in dir den ew'ge» Gott, Mußt' i» alten Lebenszeiten Der »ich! Ziel uud Frieden findet Lebenslust mich froh begleiten? — I n der Zeile» Wechselt»!,!« Altes eitel und vergebens, »O wann einst der Strom geflossen Altes nur ein Trau,» des Lebens, I » das stille Meer zurück; Alles Süße, das ich fühlte. Wann den, Schein das Sein entsprossen. Aller Schmerz, der mich durchwühlte; Der Bestand dem Augenblick»« Alles Gute, das ich übte, «Wann, «»,» ew'gen Strahl ' umsäumet» Alles Schöne, das ich liebte; Jede Blute, die der Zeit — Alles Liebe, das mir leimte, Schwellend — weitend — je entkeimet. Alles Heil'ge, das mir träumte; Prangt im Kranz' der Ewigkeit;« Alles eitel und «crgebens < «Wann die Stunde n nimmer schl»geu, Alles nur ein Traum des Lebens, -» Wann kein Leben und lein Tod , Alles nur ein Trau,» im Traume, Wird de» e w'g e Morgen tagen, Fütternd auf dem Lebcnsschaume! Und ihm folgt kein —Abend roth!« Armes Herz, so weine, weine! Flüchte nach de,» dichi'ste» Haine. Die Lnisenstrasie in Kroatien. Wo dich Nlntternocht «erstecket, Von Stern. Dich tei» Sonnenstrahl erwecket! (Beschluß.) Birg dich unterm Grabesmoose. Dort im Muttererdenschooße, Kaum begreift man, wie man da hinunterkommen soll Wo durch menschenöde Weiten, in die steinige Ebene, die man tief unter sicherblickt, von Stürme »ur dein Grablied läuten. einem schönen, geraden Strassenzug durchschnitten, von Und mit immer leiser»! Spiele Bäumen begränzt, und scheinbar einer andern Route an­Rauscht uni dich das Flutgcwühle, — gehörend, — und doch rollt man, ehe man sich's versieht, Ruht und läßt dich dor t genesen, mit wenigen sanften Krümmungen in dieses Thal hinab, Wo du warst, eh'du. g e w e se n» VI. das den Namen Grobniker-Feld führt, und einst ein blut­ »Was im Zeilenstrom verschwommen. getränktes Schlachtfeld war. Mi t wahrer Lust durcheilt Sterblicher, beweine nicht! man diese letzte öde Gegend, in welcher kaum der Anblick Deinen Sinne n ist's entnommen, des alten EchlosieZ Grobnit einige Abwechselung zu brin- Nimmer deine,» Lebenslicht.« «3 gen vermag, ersteigt dann noch eine kleine Höhe, wo aber­mals eine schone Pyramide das Ende der ersten Meile an­giebt, und ist — plötzlich in dem reizendsten italienischen Clima, von Weingärten und Feigenbäumen umringt und von den herrlichsten Düften angeweht. Bauart der Häu­ser und Kleidung der Menschen nehmen einen andern Charakter an, und nähern sich immer mehr dem italieni­schen, je weiter man auf der wahrhaft herrlichen Strasse hinabrollt. Man hält bei der letzten gesellschaftlichen Maut, einem sehr schönen Gebäude, gibt seine Bollete ab, labt sich an der grandiosen Ansicht des Meeres und der kolos­salen Form des gegenüber liegenden blaute 5l,-,zzi<>re, des­sen Gipfel selten von Wolken frei ist, und — wer meinem Rathe folgt, der steige aus und gehe von hier an zu Fuß, — schaue recht oft in den Abgrund hinab, an dessen Ran­de die Strasse hinzieht und in welchem die schäumende Reccina tobend dahin brauset, und mehrere groteske Was­serfälle bildet, und vergesse dabei nicht, dem genialen Grün­der dieser schönen Strasse eine dankbare Erinnerung zu weihen, die er um so mehr verdient, als zur Zeit der Erbauung dieses Prachtwerkes kein ähnliches Muster ir­gendwo bestand, und er somit das Vorbild hierzu nur in seinem Innern auffinden mußte. Mit diesen Gedanken trete der Reisende dann hin vor die sogenannte Port» wm­x-u'io», eine grandiose Felsendurchsprengung mit einer Aus­sicht, die sich nur fühlen, nicht beschreiben läßt, und gewiß an malerischer Schönheit jene von Optschina übertrifft. Wenn sich der trunkene Blick gesättiget hat an dieser rei­henden Augenweide, dann werfe der Reisende noch eine» Blick zurück auf die Strasse, — auf diese 60 Schuh ho­hen Stützmauern, diese herrlichen Parapete, diese unge­heuer« Felsensprengungen, gebe der Energie und Beharr­lichkeit des großen Erbauers den letzten Tribut, besteige dann wieder seinen Wagen, fahre wonnetrunken, wie ich, hinab in die freundliche Seestadt, so rein und nett, wie eine festlich geschmückte Braut, und überlasse sich dann, nach der, doch mit mancher Anstrengung verbundenen, Reise der wohlverdienten Ruhe. Somit schließe ich diese Beschreibung, welche nur ein schwacher Nachhall der Gefühle ist, die mich auf meinen öfter« Bereisungen dieser herrlichen Strasse durchbebten, mit dem aufrichtigen Wunsche, daß mir bald recht Viele nachfolgen, selbst sehen, selbst genießen, und den wohl­verdienten Ruhm dieses wahrhaften Meisterstückes der Scrassenbautunst immer mehr verbreiten helfen mögen. 1^» oi ÄarSU» II» «»an». Nüvcllette in Fragmenten. N»n Anton Ritter von Perger. (Beschluß.) XVII. Fragment. Vier Tage und eben so viele Nächte lang habe ich gar Nichts gekritzelt. Heute aber will ich es einbringen. Wenn ich nur Platz genug habe, um alles das Geschehene herzuschreiben; allein ich fürchte, daß meine Reflexionen den ganzen Raum einnehmen werden, wie Das gewöhnlich zu gehen pflegt. Ich hatte schon oft von Schwanenge­sang gehört und geträumt, ihn schon öfter zu componiren versucht, oft eine Ahnung davon in mir selbst gehabt, wenn ich mehrere Tage und Nächte ohne Unterbrechung am Pulte zugebracht hatte und mich unwohl fühlte; jetzt habe ich ihn aber selber gehört, selber den riesigen und gehcim­nißvollen Eindruck empfunden, und war hingeschmolzen und aufgelöst in Wehmuth. — „1^» oi wer hat geschmeidiget Dich zun, Fcengcbiet?« I». -Pränumeration - Anzeige. Herr M . Vehovar , welcher den Lesern des »Zuschauers«, der »6a­ilritkw«, des »Aufmerksamen« und der »Olü'uioli»« im Gebiete der Lyrit und der Erzählung bereits begegnet ist, veranstaltet eine Sammlung seiner bisherigen Arbeiten, welche einen Band bilden, Gedichte, zwei Erzählungen, eine metrisch bearbeitete Sage, und ein zwciactiLes Dram» enthaltend. Wir haben eine gedruckte Pränmueration-Emladung vor uns, nach welcher der Preis für ein in gepreßtes Papier elegant gebundenes Exemplar i si. Zu kr., für ein Eremplar i» gefälligem Nroschür-Umschlagc t ss. C. M . ist. Die Hälfte des Ertrages ist zu,» Northeile des unlängst durch Feuer verun­glückten Marktes Tüffcr im steiermnrtischen Cillier Kreise bestimmt. Laibach. Druck «nd Verlag des Joseph Blasnik.