^>. H. Erster Jahrgang. 3R. Jänner R857. Nudolph von Erlach. Ballade uon L. I. «^och ragt auf dein Vergc Schloß Rychenbach, Wild brauset die Aare im Grunde. Gs ist so ruhig, so still im Gemach Zur schwülen Nachmittagstundc. Die Knechte und Mägde sind in dem Feld — Zu Hause sitzt einsam ein greiser Held: Der kühne Sieger vou Laupen. *) Er sitzt, v?n treuen Hunden bewacht, Und träumt von vergangenen Tagen. Er denkt an dic wilde, die blutige Schlacht, Die er einst für dic Freiheit geschlagen. Das Schwert, das scharfe, hängt an der Wand; Wie schwang es vor Zeiten dic tapfre Hand Des kühnen Siegers von Lauften. Und wie er so sitzt und träumet allein, Da klirret ein Schritt auf der Schwelle; Und Äobst vou Rudcnz tritt hassig herein, Ein wilder nnd wüster Geselle. Er hatte die Tochter dcs Alten gefreit-Doch zürnte und grollt' ihm seit langer Zeit Der kühne Sieger vrn Laupcn. „Willkommen! Ei seht doch Herr Schwiegersohn, Was treibt Euch z»m Erlach, dem alten?" „„Das Erbe Margreten«?, Ihr wißt es ja schon, . Ihr wagt, es mir vorzuenthalten. Ich lebe in Sorgen, ich lebe in Noth ->"" Da färbte der Unmuth das Angesicht roth Dem kühnen Sieger von Laupen. „Und lebt Ihr in Sorgen, so seid Ihr d'ran schuld Durch Euer verschwenderisch Llben, Verpraßt ist die Mitgift? Nun habet Geduld, Ich mag Euch für jetzt nicht mehr geben." Da zuckt aus den Augen eiu giftiger Blick, Und heftig gab Nudm; die Worte zurück Dem fiihnen Sieger von Laupen. "„Die Viitgif ? Ei sigt mir, was nennt Ihr denn so? Ihr wollt mit dem Vettel noch prahlen?"" *) Rudolph von Erlach fs,h^e die Verncr an gegen den verbündeten helvetischen, elsassischen nnd scwoyischcn Adel und trug in der Schlacht bei Laupeii im Kant», Bern (d. 21. Juni 1339) einen glänzenden Sieg davon. — Sein Tod ist historisch. „Was? Vettel? So willst du, Verschwender, mir roh Mit Schimpf meine Güte bezahlen? Hinaus und für immer! Wohl war ich ein Thor, Mein Kind dir zu geben —" keucht grimmig hervor Der kühne Sieger von Laupen. Doch Iobst von Rudcnz springt an die Wand, Die Klinge herunter zu reißen. Jetzt hält der Wüthende in der Hand Das schlachtcnbcrühmtc Eisen. Es blitzt, wie ein fenrigcr Wcttcrfchein, Es schlägt tief in die Brust hinein Dem kühnen Sieger von Laupen. Kaum war die gräßliche That gethan, So fahren empor vom Voden Dic Hunde dcs Alten. Sic schnaubcn ihu an, Sie schuobbern rings um den Todten. Den Mörder erfaßt ein eisiges Grau'n, Er wagt nicht wieder znrück zu schau'n Auf den sterbenden Sieger von Laupcu. Er rettet sich rasch aus Hof uud Schloß Und rennt in den Wald mit Eile. Und lauter winselt der Hunde Troß Und wüthender wird ihr Geheule. Sic fahren herum, sie fahren heraus, Als hetzte sic jetzt zur Rache hinaus Der todte Sieger von Laupen. Sic fahren heraus, sic fahre» herum, Wie hung'rigc Wölfe nach Beute. Sie jagen zum Walde; d'rauf wird es stumm. Das wilde Getöse der Meute. Sie schleichen mit blutigen Mäuleru daher — Den Iobst vou Nudcnz sah Niemand mehr. Gerächt war der Sieger von Laupcn. Geologische Ercurse in Gesellschaft des k. k. Vergrathes und Chef-Geologen, Herrn M. V. Lipold. Vou Val. Konschegg. (Fortsetznng.) II. Das östliche Gebiet von Oberkrain. b. N e u t h a l. Ner gegen 2500 Fuß hohe Xo^ak scheidet gegen Morgen das Tuchainer-Thal von der in gleicher Richtung sich hinziehen- den Schlucht von Neuthal und Mötnik ab, die schon vor Mötnik an die steierische Gränze streift und eine halbe Stunde vor dem steierischen Dorfe Franz in der Ortschaft I^oeiea in das Volska-Thal mündet. Der Lo^'ak selbst ist ein Querrücken und verbindet die beiden, dem Thale von Tuchain entlang parallel streichenden Gebirgsrücken. Aus seinem Fuße quellen zu beiden Seiten die Bäche Nevla (Neul) iin Westen und Notniäea im Osten. Dunkelgraue Guttensteiner-Kalke von starkem Thongehalt und deutlicher Schichtung, nicht frei von dolomitischen Einschlüssen, stehen in der Einsattelung auf der Höhe des Berges an, worüber man vor ungefähr 30 Jahren eine schöne Bezirks-straße gebahnt hat. Aber unbegreiflich für einen Jeden, der die hiesigen Terrains-Verhältnisse kennt, wäre es, wenn man nicht auch anderwärts ähnliche Mißgriffe fände, warum man bei der Anlegung der Straße einen so hohen und steil abfallenden Uebergangspunkt im Auge gehalten hat, da doch die Straße in der nördlichen tiefen Einsenkung geführt, und der sonst steile Verg in einer mäßigen Steigung, wenn auch auf einem kleinen Umwege, überwunden werden konnte. Es gibt Gegenden und Gebirgsparthien, an denen der Eine kalt vorübergeht, während sie in der Brust eines Andern ein besonderes Interesse wecken, und oft, ohne daß man es sich zu erklären weiß. Das Letztere geht in meinem Innern vor, wenn ich den Xo^uli übersteige, doch bin ich mir der Gründe davon wohl bewußt. Als einst vor Zeiten, die außer der menschlichen Berechnung stehen, die Gewässer des trias'schen Meeres hier wogten, im Norden die Kalkmassen der nahe an 6W9 Fuß hohen 8«-venc:» und Uenina aufthürmten, im Süden aber in den Werfner-Sandsteinen und Schiefern, die sie zu den Bergen von 8ipek, Nalli-i'gvlm und XamnM aufschichteten, eine ganze Schöpfung organischer Wesen begruben, wovon mehrere Klafter mächtige, aus versteinerten Zwcischalern (U^ucite« k'assaönsiZ und kosiäonom^a lülarae) zusammengesetzte Schich« ten ein sprechendes Zeugniß geben — bei dieser gewaltigen Katastrophe mochte nun das abfließende Meer den Berg Iü)xinlc hingezaubert haben. Und an diesem Berge sollte das nach undenklich späten Zelten kommende, waghalsige Geschlecht einen Anstoß finden, der es vermochte, beim'Baue der Eisenbahn vom kürzesten und vielleicht am wenigsten hinderlichen Wege von Cilli nach Laibach Umgang zu nehmen. So oft ich den Verg K^xjl'Ii passire, könnte ich ihm bitter gram werden, weil er Schuld sein soll, daß von Cilli nach Laibach die Locomotive aus einem drei Meilen betragenden Umwege durch menschenleere Schluchten in zahllosen Windungen dahinbrai'sl"! muß, da sie doch durch das schöne obere Sannthal über Franz, Mötnik, Neuthal, Tuchain und Stein nach Laibach so sanft dahin rollen konnte. Allein es haben andere Faktoren und Verhältnisse zu Gunsten der bestehenden Eisenbahnlinie gesprochen, denn weder die hohe Böschung des Berges noch der Quellen - Reichthum seines Fußgestells würden der Vahnlegung bedeutende Hindernisse in den Weg gelegt haben. Ich kann mich aber von meinem Liebling nicht trennen, ohne noch eines, vielleicht zu geringfügigen Umstandes zu erwähnen. Mir kommt es nun einmal so vor, und das nämliche dürfte auch schon Jemand Anderm aufgefallen sein, daß die Fahrt über den KoHuk an jene über den Semme-ring, freilich nur im sehr verjüngten Maßstab, erinnert. Fast dieselbe Einsattelung zwischen bewaldeten Bergen, ähnliche Windungen der Straße, an der ebenfalls Holzriesen münden, die Ueberbrückung eines tiefen Rinnsals und selbst die graue Färbung des Bodens verleihen der Gegend einige Aehnlichkeit mit dem Semmering, wie er sich besonders auf der Höhe gegen Oesterreich vor unseren Augen aufrollt. Allerdings gibt es auf dem Xo^ak-Sattel keine Restauration, wo der von der frischen Gebirgsluft angewehte Wanderer^ Labung fände; zudem ähnelt das kleine Dorf (^irlvvisk der Ortschaft Spital am Semmcring ebenso wenig, als das stille Dorf ^li'obl« mit dem einst so lebhaften und hämmernden Schottwien verglichen werden kann. Der Name Ko^'alc (Geißberg), so wie die Benennungen zweier Berge aus der Umgegend, der eine heißt ko^i Iiorbt (Geißruck), der andere koxica (Geißlein), sind Andeutungen, daß hierorts die Ziegenzucht prosperirt. Das nächste Dorf in der Neuthaler-Schlucht heißt ^a-strodlo — zu deutsch etwa „Falkendorf" — und führt diesen Namen nicht umsonst. Die ganze, zur nämlichen Pfarre gehörige Gegend wird Neuthal genannt, nach dem dermalen stark baufälligen Schlosse Neuthal, das neben dcr gleichnamigen Pfarrkirche in einer engen Thaleinsenkung liegt. Das Gut Neuthal gehörte einst dem Orden dcr Klarissinen zu Münken-dorf bei Stein. Das Schloß Neuthal scheint als ein Vule-wämnrium in Verwendung gestanden zu sein; es spricht die im Mund^ des Landvolkes übliche Benennung dafür, denn die Pfarrinsassen heißen äsiitnlci, das Schloß selbst heißt äpitlü und das Thal ^piläiklia . i. „Vlaubach," zuzuschreiben, es wäre denn, daß man diesen grammatischen Witz als eine Eatyre auf so manche verunglückte Deutung dieses Zankapfels derPhylologen hinnehmen wollte. Wenn aber gesagt wird, daß ^ ?,die Laibach „reißend von drn Alpen herabsttömt," so möge es ' uns vergönnt sein, gegen diese durchaus irrige Behauptung in ^ller Würdigung der Tragweite derselben, falls sie einmal unter dem gelehrten Publikum Platz greifen sollte, und bei den theuren historischen Erinnerungen, die sich an diesen Fluß knüpfen, eine energische Einsprache zu erheben. Dachten wir doch vor Zeiten, so oft wir eine Brücke der Laibach betraten, wir schritten über ein Stück Urgeschichte. Die Phantasie vergegenwärtigte uns die Argonauten-Fahrt, der unsere Stadt ihre Entstehung verdankt, bis in die kleinsten Details; wir hörten den Orpheus der eben gegründeten Aemona das Wiegenlied singen, und — der Leser möge unsere Schwäche entschuldigen — wir spürten bei solchen Reminiscenzen einige Zuckungen des Argonauten-Blutes in unsern Adern. Doch alle diese Fäden, welche die Heldensage an die Wirklichkeit knüpften, mußten der einschneidenden Schärfe der höhcrn historischen Kritik weichen, und mit gerechtem Unwillen erfüllte uns obige, kühn in die Welt geschleuderte Denunciation unserer, in behaglicher Ruhe dahinfluthendcn Laibach, wodurch dem letzten, jedoch bedeutend gelockerten Anhaltspunkte, der uns in den, obwohl mit einigen Schwierigkeiten zu überwindenden Terrain-Verhältnissen, auf denen sich die Iasons-Fahrt bewegte, immerhin einige plausible Gründe für die historische Wahrheit derselben auffinden ließ, offenbar Hohn gesprochen wird. Das Dzon. Ein im I. 1839 vom Prof. Schönbein in Vasel entdeckter Stoff, das Ozon, hat in jüngster Zeit vielfach die Aufmerksamkeit der Naturforscher auf sich gelenkt, und namentlich in Frankreich eine Reihe uon chemischen, physikalischen und physiologischen Experimenten veranlaßt, welche auch auf das Interesse des größeren Publikums Anspruch haben. Prof. Schön bein wurde durch den eigenthümlichen Geruch, welcher bei der Zersetzung des Wassers durch die Volta'sche Säule sich aus dem Sauerstoff entwickelte, zur Annahme eines eigenthümlichen Stoffes geführt, welchem er, wegen der charakteristischen Wirkung desselben auf die Geruchsncrven, den Namen „Ozon" beilegte. Veccsuerel und Fremy in Frankreich stellten hierauf fest, daß Ozon nichts Anderes sei, als elek-trisirter Sauerstoff, den man sowohl durch Leitung elektrischer Funken in ein mit Sauerstoff gefülltes Glas, als durch Zersetzung des Wassers vermöge der Volta'schen Säule erzeugen könne. Von großer Bedeutung erschien hier zunächst eine Beobachtung, welche gleichfalls vom Prof. Schönbein herrührt. Derselbe hat nachgewiesen, daß Ozon die Eigenschaft besitzt, die Produkte organischer Zersetzung zu zerstören und dadurch namentlich die atmosphärische Luft von Miasmen zu reinigen. Nach den Versuchen des genialen Forschers hatte eine bestimmte Menge Luft, welche auch nur Vaooo ihres Gewichts an Ozon enthält, die Kraft, das vierzigfache Volumen mit faulen Miasmen verunreinigter Luft zu desmfiziren. Da nun viele endemische Krankheiten unzweifelhaft von gewissen, der Gegend eigenthümlichen Ausdünstungen herrühren, andere epidemische Krankheiten von berühmten Beobachtern aus dem Einflüsse periodischer oder zeitweiliger Miasmen erklärt werden, so eröffnete sich für die Naturwissenschaft eine Reihe interessanter Fragen, deren Lösung für die öffentliche Gesundheitspflege von unabsehbarer Wichtigkeit werden möchte. Vor Kurzem ist in Paris ein Vuch erschienen, welches I dem Gegenstande eine sehr eingehende Besprechung widmet. ! Der Verfasser, Hr. Scoulettcn, unterscheidet im Ozon eine chemische und eine physikalische Seite. In ersterer Beziehung kommen seine Forschungen zu folgenden Ergebnissen' Das atmo- ^ sphärische Ozon, wie die Elektrizität, steigt im Verhältniß zu der Erhebung des Bodens; wasserreiche Gegenden entwickeln größere Menge von Ozon; die Erzeugung von Ozon nimmt in der Nacht und bei Gewittern zu; ländliche Gegenden sind reicher an Ozon, als bevölkerte Ortschaften. Daß eine Zuleitung von Ozon die Lust von faulichten Beimischungen reinigt, beweist Hr. Scoutettcn durch folgende einfache Versuche. Ein stark faulendes Stück Fleisch von 70 Grammen Gewicht wird in eine Flasche gebracht, welche 60 Liter ozonisirte Luft enthält; in einer Minute ist die Desinfektion vollständig. Bei einem andern Versuche wurde ein Haufen Pferdemist während 48 Stuuden in einem verschlossenen Saale gelassen. Darauf wurde Ozon in den Saal geleitet (2 Mal 60 Liter) und in wenigen Minuten war der Mistgcruch völlig getilgt. Indessen sott ein zu starker Ozongehalt auch der Gesundheit schädlich sein. Namentlich hat man die Ansicht aufgestellt, daß eine ozonreiche Luft zur Erzeugung von Lungenkrankheiten und rheumatischen Uebeln führe. Selbstbiografie eines Gngländcrs. In seinem Testamente gibt ein Engländer folgende Rechenschaft über seine irdische Laufbahn: Ich habe 60 Jahre gelebt; meine Seele Gott zurückgebend, halte ich es für nützlich, der Welt Rechenschaft über den Inhalt meiner Lebenszeit zn geben. Diese 60 Jahre also habe ich, wie folgt, verwendet: Säugen und Entwöhnen 2 Jahre; vom zweiten bis fünften Jahre mit dem Fallhut und am Gängelbande umhergegangen, macht 3 Jahre. Vom fünften bis achten Jahre Ball gespielt, Zähne bekommen und den Keuchhusten gehabt, macht 3 Jahre. Vom achten bis zwölften lesen gelernt, Pferd und Soldat gespielt, macht 4 Jahre. Vom zwölften gelernt und studirt, wie man glaubte, in Wirklichkeit aber um die Schule gegangen, meine Bücher verkauft, heimlich Pfeifen und Zigarren geraucht, und mich nach der Zeit gesehnt, wo ich „groß sein" werde, macht 8 Jahre. Das Gymnasium verlassen und während zweier Jahre eine heftige Leidenschaft für eine Fignrantin genährt; einsehen gelernt, daß eine Figurantin kein Engel ist, macht 2 Jahre. Familien-Berathung über die Wahl meines Berufes, viel Worte und väterliche Rathschläge, macht 1 Jahr. Zur Universität gegangen und nicht studirt, macht 3 Jahre. Die Universität verlassen und mich überzeugt, daß ich zu gar keinem Berufe am meisten Talent besitze; Villard nnd Domino gespielt, Schulden gemacht und keine bezahlt, macht 6 Jahre. Fünf Jahre inter-mittirenden Schuldarrestes, macht 6 Jahre. Vier Jahre verbracht durch An- und Auskleiden, Rasiren, Purgiren, an der Klingel ziehen bei Leuten, die, nicht zu Hause, mit den Portiers sprechen, «Kutscher, sind Sie besetzt?" rufen, gähnen, niesen, Haare schneiden lassen, mit dem Schneider, dem Schuster verhandln, „sehr schlechtes Wetter," „sehr heiß" odcr „sehr kalt heute" sagen; Erkältungen, Entzündungen, Zahnschmerzen, Ohrenreißen und Rheumatismus, macht 4 Jahre; geschlafen im Ganzen 20 Jahre — macht in Summa 60 Jahre. Zwischen allen diesen Erlebnissen, in diesem ganzen Lebensinhalt von der Zeit der Mutterbrust bis zum Schuldarrest und all den übrigen Eitelkeiten des Daseins suche man mein Glück, meine Freuden, und es bleibt von diesen nichts als die Figurantin, die mich betrogen hat. Dalmatinische Literatur. Dir slavischen Literaturen werden in Folge politisch-sozialer Umstände nnd Verhältnisse, so wie durch ciaencs Verdienst, auch anderen Nationen allmälia näher gerückt. Dieß gilt mm auch von der Literatur Dalmatieu'S. Sie ist nicht so dürftig und die Zahl der Litcraten seiner Gegenwart nnd aus früheren Jahrhunderten nicht so gering, «lz man memt, weil man — das Gegentheil nicht weiß. Schon Kaiser Franz I, sagte mit Recht: „Ich habe nirgends mehr Dichter gefunden, als in Dalmatien". und in Ragus.i allein hatte der Dominikaner Serasino Cerva, welcher 1759 starb, in seinen Biografien berühmter Ragusaner nicht Weniger als 437 Namen aufzuführen. Erst durch neuere Reisende, die Engländer Wilkniscu und Patou, die Italiener Fortis und Coucina, und die Deutscheu Heinrich Stieglitz und Neigcbaur, hat das Ausland von der C'risten;' einer dalmatinischen Literatur Kuude erhallen. Was iu dieser Hinsicht jeuc Reisenden in ihren kurzen Notizen über einen, ihnen an sich nicht besonders nahe liegenden Gegenstand, oft nicht ohne Oberflächlichkeit und nur im Vorbeigehen bemcrkt, und waö sie ahnen lassen, hat kürzlich durch die Vemühnngin cines deutschen Gelehrten, des Freihcrrn Otto u. Ncinsberg-Düringsfcld, eine weitere Ausführung gefunden. Derselbe hat nämlich iu dem 12. Bande des in Brüssel erscheinenden »Lüüütin llu kü.Iio^Iiilo dc'lFe« eine bibliografischc Uebersicht über die dalmatinischen Gelehrten und ihre Werke gegeben, die auch in einer Anzahl von Eremplare» besonders abgedruckt worden ist. In dieser mehr in's Einzelne gehenden, alphabetisch geordneten Uebersicht führt der Verfasser Z59 Namen von dalmatinischen Gelehrten, mit biografischen und literarischcn Angaben «der ihre theils gedruckten, theils noch nngevruckten Werke auf — eine Nebersicht, die, wic wcnig vull-ständig sie auch sein mag, doch jedenfalls genügt, damit wir anders, richtiger und besser über die litcrarischcu Zustände Dalmatien's urtheilen lernen, als bisher. Die Arbeit muß als besonders verdienstlich gelten. Was namentlich dic Literatur von Nagusa anlangt, über welche die srhr vollständige Geschichte des Plansten Appcndini in dessen »^nlixi« iztnnon-^-iti^io «uNo imtionitü, Gloria o lotwi'.itui-n cli llüßu^ni« (Nagusa 18N21 eristirt, so führt v. Reiusberg nur diejenigen Schriftsteller auf, welche noch gegenwärtig leben, oder nach der Veröffentlichung jenes Werkes gelebt haben. Ueber die von ihm ,ü Vetrcff der Werke, Welche er aufführt, benutzten Quellen, über die Bibliotheken ic. gibt er eben so r>iche Notizen, als über die Sammlungen, aus welchen er die bio-gi-asischcn Angaben von den Autoren nnd Gelelirtm entlehnt hat. Unter diesen letzteren findet man aus einer frühern Zeit den berühmten Reisenden Marco Polo, und aus der neuesten Nicolo Tommaseo, welcher gegenwärtig fast ganz blind in Turin den Wissenschaften lebt. (Luna.) Theater in Laib ach. ?. Wir können uns seit der ersten Aufführung von Verdi's Ernani keiner so präcisen Durchführung einer Oper erinnern, wic au den beiden Abenden, als Krcuzcr'S Nachtlager" .'-cgcb.n wurde. Schou die Entr<>e-Arie vou Frl. Foäck (Gabriele), die ihre Parthie, wie immer, mit Geschmack und Wärme sang, wurde stürmisch applaudirt. und stellte ein günstiges Horoskop für den Abend. — Hr. Egkbard (Jäger) sang ftinc Partdic richtig und mit vielem Gefühl, nur'schade, daß er im '>. Aktc vou einer kleinen Hcise,keit b fallen wurde. — Hr Schmid (Gomez) sang das Duett im 1. Akte mit Frl. Zo^ck gut. in der Ane des 2. Aktes leistete er bei der zweiten Aufführung bedeutend me!,r, als das e> stc Mal. — Den Herren Vi clczizky, Ha jcl und Maurer (Vasko, Ambrosio und Pe?ro) spendete das Publikum reichlichen Beifall. — Die letztgenannten Herren wirkten auch vereint mit im Ehre, und so sch'osi nch'auch dieser', so wie das Orchester, unter der tüchtigen Leitung des Hrn. Kapellmeisters Klcrr, den, Ganzen würdig an, Dinstag den 27. d. M. „Steffen Laugcr, oder Czar und geller." — Hr. Via uuh ofe'r'(Steffen Langer) und Julius (Peter der Gruße) leisteten Veidicnstliches. — Frl. Iul i us (Klärchen) war im Allgemeinen entsprechend, obwohl einzelne Momente noch Manches ,u wünschen übrig ließen. — Frl. Müller (Yarscha) rathen wir alles Andere, nur nicht naive Vauernmädchcn zu spielen. Drnck und Verlag vou Ign. v. Kleinmayr L5 F. Bamberg in Laibach. — Verantwortlicher Redacteur: F. Bamberg.