ir reich lit der nt @t. öttenitz r nicht n recht »einte: es im haben ingem, . Frau ebens-die sie Gattung in Lin. Befiel, ich stets Bezugspreis« ^ür Gsterreich-Ungani S3£%kI™ Amerika: ganzjährig D. 2- — Hgr das übrige Ausland ganzjährig K 6'50 Briese ohne Unterschrift werden nicht berücksichtigt, Manuskripte nicht zurück-gesendet. GolWer | Erscheint mit einer illustrierten Beilage „Wandermappe" c eines jeden Monates. Bestellungen übernimmt die Vermattung des H-ttscheer Moten in Gottschee Sir. 121 Berichte sind zu senden'an die Schrtftteitung des Hottscheer Moten in Gottschee. 4. und 19. Anzeigen (Inserate) werden nach Tarif berechnet und von der Verwaltung des Blattes übernommen. Die „Wandermappe" ist nur als Beilage des Gott-s che er Boten erhältlich. P ostsparkass en-Konto Nr. 842.285. M. 15. Kottfchee, am 4. August 1917. Jahrgang XIV. Zur gefälligen Beachtung i Der tzeittiqe« Wummer liegt ein Erlagschein für jene U. Abnehmer bei, die mit der Einzahlung des Wezugsprerses noch im Htüchstande stnd. sie ihre Laster, ihre Jrrtümer und Vergehen bereits abgeschutlelt? Ist die Unzucht verschwunden oder grassiert sie nicht noch star ker m Großstädten und an gewissen anderen Orten? Sind die Ungläubigen bekehrt, die Wucherer gebessert worden? An einer Predigt, die P. Camelli bei der 25. Wiener Männer-wallfahrt nach Mariazell am 15. Juli hielt, führte er u. a. aus: Wie lange wird der Krieg noch dauern? iraucht. laden-Kassa-it den n ihre prüche roerks- Starkmut und Gottvertrauen im Wettenjturm! Keine Verbitterung! Die furchtbare Heimsuchung der Menschheit dauert noch immer fort ein Ende ist noch nicht abzusehen. Wir hoffen zuversichtlich, daß durch die Erfolge des U-Boot-Krieges der Krieg abgekürzt werden wird, daß er sich nicht ins Endlose HmauszteHc, fonbein daß, wenn auch nicht heute oder morgen, wenn auch »'^schou m den nächsten Wochen und Monaten, so doch in absehbarer Zeit durch sie ein ehrenvoller Friede erzwungen werden wird. Auch unsere neue siegreiche, glänzende Offensive gegen die Russen erweckt frische Hoffnungen auf die Möglichkeit eines nicht allzufernen Friedens. Wir und unsere Bundesgenossen können jeder werteren Entwicklung der militärischen Ereignisse mit ruhiger Sicheret entgegensehen", erklärte der neue deutsche Reichskanzler Dr. Michaelis tm deutschen Reichstage, „und trotzdem ist in allen Kerzen die bren* nenbe Frage, wie lange noch der Krieg dauern soll. Das ist jetzt die Frage aller Fragen, die Frage, die im Mittelpunkte des Interesses steht. Es gibt niemand aus der Welt der diese Frage beantworten könnte. Kein Kaiser kann das und kein König kein Heerführer und kein Staatsmann. Das ist auch der Grund, weshalb manche kleinmütig und verzagt werden und sogar das Gottvertrauen verlieren. Gewiß, es gehört ein starker, fest Glaube dazu jetzt nachdem wir bereits ins vierte Kriegsjahr ein» getreten sind,' jetzt,' wo die Erde schon sozusagen Züge des Kannibalismus ausweist, wo sie, wie einmal ein Philosoph sagte, zu einem Orte geworden ist, wo das Menschenherz brechen oder versteinern muß, trotzdem das Vertrauen auf den allmächtigen Lenker der Schlck- ^Ie nGottoertrauen? Ich kann nicht mehr beten, sagt da d-r eme ober der andere, dessen Herz bereits nahezu versteinert ist; es nützt ja doch nichts. Warum läßt Gott, ohne beffett Willen oder Zulassung kein Sperling vom Dache fällt, die Verlagerung dtes so furchtbaren, entsetzlichen Kriegsheimsuchung zu? Warum, srags du. Haben wir uns denn wirklich schon em ^mecht auf Erhörung unserer Bitten erworben? Ist die erzieherische Aufgabe des KnegeS schon erreicht? Ist die Menschheit schon genügend gelautert? Hat Wenn er bis ietzt nicht einqreift, so daß bei vielen das Vertrauen zum Gebet erlischt, möge man erwägen, daß viele Regierende nicht von Gott, sondern nur von Kultur und Wissenschaft alle Hche erwarten Unzucht und Gottvergessenheit in den Landern Europas auch jetzt'noch vorherrscht. Mit uns Österreichern ist Gott barmherzig gewesen; gegenüber der sechsundzwanzigfachen Überlegenheit an Ka-» tal und sechzehnfachen Überlegenheit an Menschen unserer Feinde großartig da. Unsere Soldaten kämpfen das ande^Mal ein Mißgeschick sich ereignet, so werden wir doch pitimnl üerfie&ett lernen, baft Gott Mnnnern ein bet Spitze, btc unfern 8=5™ n ch, (ch>=°, de» «cht-n @eiff b« Rat-- nicht "Žen fep f?B* n«ch immer der Herr p, ®»W=r: Meine Stunde ist noch nicht gekommen, ©chauen tott aber unserm lieben, guten Kaiser in die Augen, sehen wir die Furchen und Falten, die sich in sein junges Antlitz gezeichnet haben, un teilen wir seine Sorgen I Der Kaiser hat einen Eisernen Besen in die Land genommen; er putzt und kehrt beständig, und wundern wir uns nicht, wenn noch nicht alles in Österreich ordentlich rem gekehrt ist." „ . _ . „ Beherzigenswert, auch für uns Österreicher [mb die Schlußworte des Programms in der Reichstagsrede des deutschen Reichskanzlers Dr. Michaelis sprach da von dem Deutschland der Zukunft, von dem Deutschland nach dem Kriege, von dem Deutschlands wie es aus der Katastrophe dieses Krieges einem Phonix gleich hervorgehen soll, von dem Deutschland, für das m Wahrheit au den Schlachtfeldern gerungen wird. Leuchtend steht.ihm das Ziel der gegenwärtigen Fahrt in wildbewegter See vor Augen „Das, was wir ersehnen", sagte der Reichskanzler, „fft em neues, herrliches Deutschland, nicht ein Deutschland, das mit ferner Waffengewalt die Welt terrorisieren will, wie unsere Feinde glauben nein, n fitt ich7e läuterte*, ein gottesfürchtiges ein treues, e"n friedliches, ein machtvolles Deut chland" Für dieses Deutschland — und für dieses Österreich, fügen wir hiezu Seite 114. Gottscheer Bote — Nr. 15. XIV. Jahrgang wird gekämpft und gelitten, geblutet und gestorben, dieses Deutsch-land und ein ebensolches Österreich wird im Kriege erkämpft „allen Feinden zum Trutz". Die sittliche Läuterung und die volle Rückkehr zur Gottesfurcht, das ist auch das Hauptziel, das Gott selbst mit dem Welt-kriege offenbar erreichen will. Und dieses Kriegsziel Gottes steht weit, weit höher und gilt unendlich mehr als die Kriegsziele der kriegführenden Mächte. Dabei trifft die Kriegsrute allerdings nicht nur die Bösen, sondern auch die Guten und Gerechten. Allein wen gibt es, der nicht Sünden und Verfehlungen abzubüßen hätte I Und was für eine Gerechtigkeit gibt es, die nicht noch zu höherer Stufe hinaufgeläutert werden könnte! Gewiß, eine Zeit unermessener Schmerzen ist der Krieg, Ströme von Blut und Tränen rinnen in die Erde, die sich daran noch immer nicht satt getrunken. Opfer verlangt er auf Opfer. Aber ist Opfer nicht das Grundgesetz des Lebens, auch für die Völker? Darum fort mit jeder Leidensscheu! Wer sein Leben zu gewinnen trachtet, wird es verlieren; wer sein Leben zu verlieren bereit ist, der wird es gewinnen. Das sind große Worte aus dem Munde des Weltheilandes. Darum dürfen wir nicht zu viel murren, wenn uns Opfer, schwere Opfer auserlegt werden. Erst im heißesten Feuer wird das Metall gehärtet. Haben wir also Geduld, bis Gottes Stunde kommt, die uns den Frieden schenkt, verlieren wir nie und nimmer Mm, Zuversicht und Gottvertrauen I Wir wollen keine Pharisäer sein, wir wollen uns nicht besser machen, als wir sind; wir wollen unser Vaterland nicht als ein Engelsreich hinstellen, die Länder der Gegner aber als Teufelswelten. Aber daran ist doch gewiß kein Zweifel, daß wir für die bessere, gerechtere Sache kämpfen. Warum sollten wir also da nicht die feste. Zuversicht hegen, daß wir des Ansturmes unserer übermächtigen Feinde endlich doch vollkommen Herr werden und uns einen ehrenvollen Frieden erringen werden? Wann wird das der Fall sein? Niemand kann dem lieben Gott in die Karten schauen, niemand kann den Tag, den Monat oder das Vierteljahr angeben, wann endlich die Friedensglocken läuten werden. Vielleicht dann, wenn die Mittelmächte einen Seelenzustand erreicht haben werden, daß ihnen der siegreiche Erfolg nicht mehr gefährlich wird. * Schwer, immer schwerer lastet der Krieg auf uns allen. Alle seufzen unter bitteren Entbehrungen und Drangsalen. Unsere Frauen, insbesondere unsere Landfrauen, haben Großes geleistet in Arbeit, Entsagung, oft unter den schwersten Kümmernissen, in der Sorge um den Mann, um den Sohn, um den Bruder, der im Felde steht, oder in bitterstem Schmerz um den Gatten, um den Sohn, der auf dem Felde der Ehre gefallen ist. War da kürzlich wieder eine Landfrau bei uns und klagte mit nassen Augen: Mein Gott, es ist kaum mehr zu ertragen I Das Herz voll Trauer und voll Kummer und schwere, schwerste Arbeit von früh morgens bis spät abends auf dem Felde und in der Wirtschaft! Dabei keine kräftige Nahrung, so daß einem vor Schwäche die Glieder zittern! Vor wenigen Tagen erzählte ein neunzigjähriger Mann aus Ebental, dessen Sohn im Felde steht und der mehrere Enkel zu versorgen hat, er habe im Frühjahre kniend den Acker mit der Haue bearbeitet, da seine alten, steifen Beine diese Arbeit stehend nicht mehr gestatteten. Es ist wahrhaftig Unglaubliches, was unsere brave Landwirtschaft leistet. Daß man dabei klagt und jammert, wer möchte das verargen! Nur soll man sich nicht verbittern lassen. Verbitterung kann an den Verhältnissen, wie sie nun einmal bestehen und vorläufig nicht geändert werden können, nichts ändern, kann sie nur verschlimmern.^ Die Lasten und Leiden werden doppelt empfunden, wenn man über sie zu viel nachgrübelt. Dabei erlahmt die Schaffenskraft und wird auch den anderen im Hause, insbesondere den lieben Kindern, das Leben noch saurer gemacht, als es ohnehin schon Ist. Eine gemütliche Häuslichkeit, die nicht in einem-fort stöhnt und ächzt, läßt alles viel leichter ertragen. Es heißt deshalb, mit eiserner Willenskraft gegen die aufsteigende Verbitterung ankämpfen. Man kann zwar nicht immer heiteren, aber doch wenigstens ruhigen Gemütes seinen Pflichten Nachkommen. Freilich nur das Vertrauen aus Gottes endliche Hilfe vermag den Willen zu stärken. Man muß sich zu der einzig richtigen Auffassung durch, ringen, daß der Krieg für uns eine Prüfung ist, die uns Segen verspricht, wenn wir sie in Geduld ertragen. Niemand wende ein daß sein Leid ein besonders großes, sein Kummer ein besonders schwerer sei. Aus dem größeren Leid wird und soll eben auch größerer Segen erwachsen, der schwerere Kummer soll einst mit um so größerer Freude vergolten werden. So und nicht anders ist es der Wille des Lenkers der Geschicke, nur müssen wir in Geduld auf seine Stunde der Errettung aus harter Not avarten. Wer dar nicht freiwillig (Dein Wille geschehe!) tut, muß es sich gefallen lassen, daß ihn ein selbstgeschaffenes, herbes Geschick dazu zwingt. Also Kopf hoch, ihr niedergedrückten, verbitterten Frauen; Kopf hoch, ihr schwerbelasteten alten Männer! Und nicht immer auf solche schauen, denen 'es vielleicht noch etwas besser geht, sondern immer nur auf solche, die noch Schwereres zu tragen haben als wir. Wurden uns von den Feinden bereits die Häuser angezündet, Hab und Gut geraubt, die Frauen geschändet, die Kinder vertrieben? Tausenden und Tausenden anderen ist dieses furchtbare Schicksal bereits widerfahren, wir sind bisher von diesem Äußersten verschont geblieben. Also dankbar sein hicfür und nicht immer murren und jammern I Die ewigen Murret und Kritisieret, die sogenannten Miesmacher sind geradezu gemeinschädlich und schaden, wid Hindenburg sich neulich äußerte, dem Staate, weil sie auch den anderen die Stimmung verderben und so das Durchhalten erschweren. Wir dürfen nicht die Nerven verlieren. Ein gutes Beispiel hat unseren Landwirten jüngst der Tiroler Abgeordnete Niedrist, der selbst ein Bauer ist, gegeben. Bei der Verhandlung über die Entschließung, betreffend die Konfinierten und Internierten, hielt er eine kernige Rede, in der er über seine eigenen bitteren Schicksale berichtete. Er führte aus: „Auch ich gehöre zu denjenigen, die etwas über die Konfinierungen erzählen können. Denn ich selbst war 36 Wochen konfiniert gewesen. Als Abgeordneter, insbesondere, wenn man dabei auch Gemeindevorsteher ist, erscheint man gewissen Herren als ein rotes Tuch. Weil ich mich als Gemeindevorsteher widersetzte und der Pascha- wirtschaft im Wege stand, wurde gegen mich Material gesammelt. Man hat aber gegen mich nichts Strafbares gefunden und konnte bloß behaupten, ich hätte in einer Konferenz von Gemeindevorstehern das Wort „Sekkatur" fallen gelassen. An diesen Strohhalm hat man sich gehalten, um gegen mich vorzugehen.... Ohne Weib und Kind mußte ich die heimatliche Scholle verlassen und bei Nacht und Nebel wie ein Verbrecher aus dem Lande Tirol ziehen! Ich hatte mich nach Salzburg begeben, wo mich der Abg. Perwein ausgenommen hat. Dort mußte ich mich täglich beim Gendarmerieposten melden. Als treuer Tiroler habe ich meine Frau und meine Gemeindemitglieder schriftlich von Salzburg aus aufgefordert, Kriegsanleihe zu zeichnen; alle diese Briefe sind aber nicht angekommen. In den schlaflosen Stunden habe ich mich gefragt: Bist du der Niedrist, der in den Delegationen in Budapest und Wien seine hochpatriotischen Reden gehalten hat? Bist du der Niedrist, der so viel für die» Kriegsanleihe gearbeitet hat, der so viel Geld eingebracht hat, der so viel Zeit aufwandte, der alles aufgeboten hat? Trotz seiner bitteren Erfahrungen ließ sich Niedrist weder seinen patriotischen Sinn verkümmern, noch sein braves Tiroler Herz gegen das Vaterland erkalten machen. Er vergalt dem Vaterland nicht, was Ungeschicklichkeit und Übereifer an ihm verbrochen hatten. So ist dieser prächtige, kernige Tiroler Bauer ein Beispiel geworden für uns alle, ein Beispiel insbesondere auch für unsere Landwirte. — * „Österreich.Ungarn und Deutschland werden, das ist mein felsenfester Glaube, siegreich aus diesem schwerenKampf hervorgehen und ihren heldenmütigen Völkern eine glückliche und schöne Zukunft sichern." Diese Worte drahtete am 18. Juli der neue deutsche Reichskanzler Dr. Michaelis an unseren Minister des Äußern Grafen Czernin. Und letzterer ant- Jahrgang mnrtetc darauf: „Zur Sicherung unserer Existenz, zur Wahrung mierer heiligsten Güter stehen wir in dem gewaltigsten Kampfe “5' «eiten und ich vertraue zu Gott, daß wir in treuem Aus-barren das ersehnte Ziel erreichen werden. Zu einem ehrenvollen Lieben bereit, sonst aber zu dem Kampfe bis aus das Äußerste entschlossen, werden sich Deutschland und Lsterreich-Un-aarn gemeinsam die Bedingungen für eine ungestörte, friedliche Zukunft erzwingen." In dem Geiste, der diese beiden Staatsmänner erfüllt, sind auch wir entschlossen, auszuharren und durchzuhalten und uns durch allerlei Ungemach nicht verbittern zu lassen. * Nachtrag. Als wir obige Zeilen schrieben, war unsere siegreiche Gegenoffensive gegen die Russen erst im Beginn. Mittler, „eile hat der von Zborom aus gegen den Hauptsammelraum der Russen in Tarnopol meisterhaft geführte strategische Stoß bereits nur Befreiung nahezu ganz Galiziens vom Feinde geführt.^ Kriegs-aewnltiqes ist geschehen, das an G orlice, an die großen Jtage des Dunaje?-Durchbruchs im Jahre 1915 erinnert. Hiedurch sind unsere die ftebuna des Vertrauens und des Starkmutes m der Bevölkerung bezweckenden obigen Ausführungen eigentlich überflüssig geworden. Siegreiche Kriegstaten erheben ja ganz anders als bloße Worte Darüber freut sich niemand mehr als wir selbst Freilich, wenn mar- am 28. Juli in einem Grazer Blatte die sonderbare Frage liest r „Wozu die Beflaggung?", ist man einigermaßen erstaunt, daß stch in manchen Kreisen Verdrossenheit und Mißstimmung bereits so tief eingefressen haben, daß sie sich nicht einmal mehr zu cmer regten Siegesfreude aufzuschwingen vermögen. Noch läßt sich das Ergebnis an der russischen Front in)semen Folgen nicht absehen. Es ist aber möglich daß die jetzige Nieder-läge für Rußland zur Katastrophe wird und daß Rußland vielleicht sich gezwungen sehen wird, aus den Reihen der Kriegführenden auszuscheiden. Und wenn sich Rußland zum Friedensschluse ge-zwunaen sehen wird, kann auch der allgemeine Friede nicht mehr allzuferne sein. Man mag solche Hoffnungen vorderhand noch zu ausschweifend finden, auf jeden Fall aber sind die Ereignisse an der russischen Front darnach .angetan, die Fried ensh Öffnungen zu erhöhen. ____________ Aus Stabt und Land. »„ui«,«. (Kriegswallfahrt.) Am 8. August findet eine Kriegswallfahrt zu Unserer Lieben Frau m Tiefental (Maria Schnee) statt, um auf die Fürbitte der Mutter Gottes ein baldiges glück-liches Ende des Krieges und einen ehrenvollen Frieden von Gott zu erlangen. An der Wallfahrt beteiligen sich prozesstonswelse die marianischen Kongregationen der Stadtpfarre Gottschee und der Pfarren Mitterdorf, Altlag und Ebental. Es sind aber auch die anderen Gläubigen höflichst emgeladen, an der Wallfahrt teil zunehmen Um 10 Uhr ist in der Wallfahrtskirche zu Tiefental Vrediat und heilige Messe. — Wenn es bis dahin nicht regnet wollen wir bei dieser Gelegenheit den lieben Gott auch bitten, daß er uns einen Feld und Flur erquickenden Regen sendet, ^n diesem Falle wird also diese Prozession zugleich eine Wetterprozession sein. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem Oberarzt l d Res. Herrn Dr. Karl Hofmann, GschR 1, bei der GebKnKol59, aus Gottschee wurde das Goldene Verdienstkreuz m b. Kr a. B. d. TM. verliehen: dem Regimentsarzt i. Verh. d. Ev. Herrn Dr >;osef Lukan das Ritterkreuz des Franz Josef-Ordens mit der Kriegs-dekoration. Dem Fähnrich i. d. Res. Herrn A. Zherne wurde zum zweitenmal die Silberne Tapferkeitsmedaille 1. Kl- verliehen dem Fähnrich ' d. Res. Herrn R Petschauer, IR 87 die Silberne Tavierkeitsmedaille 2. Klasse Dem Leutnant t. d. Res. Herrn Josef Kresse, FstAR 4, wurde die allerhöchste belobende Anerkennung m. d. Schw. bekanntgegeben. — (Kriegsauszeichnungen.) Dem LndstTltPatrführer I Kresse FJB 7, wurde die Silberne Tapferkeitsmedaille 2. Kt. verlieben Die Bronzene Tapferkeitsmedaille wurde verliehen dem LdstJnf. Josef Flack, IR 17, LdstJnf. Alois Mauser ^R 17; das Eiserne Verdienstkreuz a. B. d. TM. dem Inf. Josef Höferlc, IR 17. — (Militärisches.) Der Absolvent der Offiziersschule in Graz Herr Anton Poje wurde zum Fähnrich beim IR 17 Kronprinz ernannt. Der Leutnant i. d. Res. Herr Franz K res s e, ^R 17, wurde in den Ruhestand versetzt. (AOrt: derzt. Laibach, sonst Amstetten.) Dem Oberleutnant des Jnvalidenhausversorgungsstan-des Herrn Adolf Petsche, vordem in aktiver Dienstleistung beim LJR 27 in Laibach, wurde bei Zuerkennung der freien Wahl des Aufenthaltsortes der Titel und Charakter eines Hauptmannes ver- het,en'_ (Beförderung.) Herr Josef Rom, Landsturmbezirkskommando 27, wurde zum Landsturmfähnrich auf Kriegsdaner er- n°nnt'_ (Dank und Anerkennung.) Der k. k. Landesschulrat hat Über Ermächtigung des k. k. Ministeriums für Kultus und Unterricht für die opferfreudigen und mit Erfolg begleiteten Bemühungen anläßlich der Durchführung der Goldsammlung tn den Schulen ( Gold gab ich für Eisen") u. a. nachstehenden Lehrpersonen den Dank Seiner Exzellenz des Ministers für Kultus und Unterricht ausgesprochen: Der Lehrerin Leonune Scheschark - Murgel Schulleiterin der Mädchenvolksschule tn Gottschee; dem Oberlehrer Josef Perz in Lienfeld; der Lehrerin Paula Siegmund m Masern; dem Lehrer Alois Erker in Mitterdorf; dem Oberlehrer Hans Loser in Morobitz; dem Oberlehrer Georg Erker in Nesseltal; dem Schulleiter Josef Sbaschnig in Unterdeutschau. — (Todesfall.) Am 20. Juli starb in Laibach nach langem, schwerem Leiden Frau Anna Linhart Mutter des Herrn Leopold Linhart, Postbeamten in Gottschee. Sie ruhe m Frieden. — (Todesfall im Gottsched Rekonvaleszentenheim.) Am 23. Juli starb im hiesigen Rekonvaleszentenheim der Landsturmjäger Johann Klement FJB 5, 19 ^ahre alt an Lungenentzündung. Er stammte aus Lernovir, polit. Bezirk Olmtitz, in Mähren. Er Vuhc in Frieden. ^ _ (Vom Klerus.) Herr Stadtkooperator Paul Klemen-Lic wurde nach Obergurk versetzt; der neugeweihte Priester Herr Johann Pirkovič kommt als Kooperator nach Gottschee. Versetzt wurde ferner Herr Kaplan Josef Gostiša von St. Veit bei Sn-tich als Pfarradministrator nach Unterlag, Herr Psarradminlstrator Ivan Dresar von Unterlag nach Treffen, Herr Alois «.ome von StopM nach_ Fara. ^ ^ J^li starb in Feldkirchen Herr Leopold Kraul and, Adjunkt der k. k. österr. Staatsbahnen, nach lanaem schwerem Leiden im 33, Lebensjahre, langem^ a, ^ie Überall in Mitteleuropa herrschte auch bei uns in den letzten Tagen große Hitze Dabei hatten wvc seit dem 20. Juli keinen Regen. Die Fluren lechzen wieder nach ilm bet 50 K-Scinlnoten.) Di. jetzt im Umlauf befindlichen Banknoten vom 2. Jänner 1902 werden em-berufen und eingezogen. Die letzte Frist für ihre Einziehung i] der 31Jzu0 19ia F^ldpostkarten.) Vom 1. August an dürfen für den Verkehr zur Armee im Felde nur die neuen, aus arauem Papier erzeugten Feldpostkarien verwendet werden. — (Silberne Hochzeit.) Am 1. August feierte der hiesige Bürger und Kaufmann Herr Josef Oswald im stillen den 25. Gedenktag seines Eintrittes in den Ehestand. Aus diesem Anlässe wohnte er mit seiner Familie und mehreren Anverwandten einer stillen heiligen Messe in der hiesigen Stadtpfarrkirche bei. Möge Gott diesen Ehebund auch weiterhin segnen! — (Konkursaurschreibung.) Die Lehrstelle an bei cm« klassigen öffentlichen Volksschule in Eben tal.ist zur definitiven Besetzung ausgeschrieben. Die Bewerbungsgesuche sind bis 15. September 1917 einzubringen. Bewerber, die nicht Lehrersoldaten sind, haben ihre Gesuche in der bisher vorgeschriebenen Weise im Dienstwege einzubringen. Bei Lehrersoldaten genügt eine Feldpostkarte. — (Siegesfreude.) Anläßlich unserer großen Siege in Ostgalizien und in der Bukowina ertönte am 25. Juli und 3. August abends durch eine Stunde Siegesgeläute. Um 9 Uhr abends fand ein Dankgottesdienst mit Tedeum und Abbetung der Kriegsund Friedensgebete statt. Am Schlüsse wurde begeistert die österreichische Volkshymne und das „Heil dir im Siegerkranz" gesungen. Die Stadt war vom 26. Juli und 4. August an durch drei Tage beflaggt. — Die glänzenden Erfolge der Verbündeten in Ostgalizien, insbesondere die Besetzung von Tarnopol, Stanislau und Nadworna, riefen in der ganzen Monarchie große Begeisterung und freudige Genugtuung hervor. Ende Juli waren bereits 10.000 Quadratkilometer Bodenfläche zurückerobert worden. Die jetzige Vergeltungsoffensive gegen die Russen zählt zu den größten und erfolgreichsten Unternehmungen des Krieges. Ihre Wirkungen sowie gewisse Erscheinungen im russischen Heer schließen nicht aus, daß neben den militärischen auch politische Folgen zu gewärtigen sind. Nunmehr (3. August) ist Czernowitz, die Hauptstadt der Bukowina, gefallen und wieder österreichischer Besitz. Zur Entlastung der in einer verzweifelten Lage befindlichen Russen wurde von den Engländern im Westen ein furchtbarer Stoß geführt, der aber sein Ziel nicht erreichte, und an der Südwestfront steht ebenfalls die 11. italienische Offensive bevor. Diese Angriffe werden, schmerzliche Verluste bringen, aber unsere Feinde werden wieder nichts erreichen. Die große Schlacht in Flandern, in welcher die Engländer einen vernichtenden Schlag gegen die U-Boote führen wollen, die von der flandrischen Küste aus Englands Seeherrschaft untergraben, hat nach 14 tägiger Artillerievorbereitung am 1. August Begonnen. Trotz des Einsatzes von Massen, .wie sie nicht einmal Brussilow einsetzte, scheiterten die feindlichen Angriffe. Die deutsche Front steht unerschüttert. Ein ungeheurer Kraftaufwand hat sich an der siegreichen Abwehr der Deutschen gebrochen. Wir hoffen zuversichtlich, daß dort die kommende Entwicklung der furchtbar schweren Schlacht siegreiche Abwehr gegen die Übermacht ergeben wird. — (70jähriges Prie st erjubiläum.) Der Ehrendomherr und Pfarrdechant in Seisenberg Hochw. Herr Mich. Tavcar beging am 31. Juli sein 70 jähriges Priesterjubiläum. Der greife Jubilar wurde am 28. September 1823 in Veldes geboren und am 31. Juli 1847 zum Priester geweiht. — (Aus den Verlustlisten.) Aus der Verlustliste 568: Feldw. Franz Eppich, IR 17, 8. Komp., kriegsgef.; LdstJnf. Frz. Erker, IR 17, 8. Komp., kriegsgef.; LdstJnf. Michael Fink, IR 17, 10. Komp., tot; LdstJnf. Josef Flack, IR 17, 10. Komp., kriegsgef.; Ins. Eduard Sure, IR 17, 2. Komp., kriegsgef.; Gefr. Anton Lobe, IR 17, 3. Komp., kriegsgef. Aus der Verlustliste Nr. 572: Leutnant Franz Kris che, IR 93, kriegsgef.; Inf. Joh. Wittreich, LdstJR 3, 4. Komp., verw. Ans der Verlustliste Nr. 544: Ins. Johann Flack, LJR 27, 12. Komp., verw.; LdstJnf. Josef Siegmund, IR 55, 2. EK., kriegsgef. (laut Meldung des russ. Roten Kreuzes gestorben; nicht legal nachgewiesen); Gefreiter Rudolf Knaus, LJR 27, 2. Komp., verw.; Inf. Josef Kobe, LJR 27, 2. Komp., verw.; Ins. Johann Kren, LJR 27, 5. Kp., verw.; Gefr. Eduard Meditz, LJR 27, 6. Komp., verw.; Gefr. Heinrich Rom, LJR 27, 6. Komp., tot. — (Selbstmord des Professors Dörfler.) Am 19. Juli hat in Wien der als Sonderling bekannte pensionierte Gymnasialprofessor Franz Dörfler Selbstmord begangen. Der 69 Jahre alte Mann stürzte sich aus einem Fenster seiner im dritten Stockwerke des Hauses, Währing, Dempschergasse Nr. 3 gelegenen Wohnung auf das Straßenpflaster und erlitt mehrere Rippenbrüche, innere Verletzungen und Wunden. Die Rettungsgesellschaft fand ihn schon als Leiche. Die „Reichspost" schreibt hierüber:' Ursprünglich als „Schwalbendöifler" bekannt — er bat in den Blättern alljährlich um Mitteilungen über den Abzug der Schwalben an die Adresse „Schwalbendörfler" — leistete sich Dörfler nach und nach viele Absonderlichkeiten und spielte dann im politischen Leben die Rolle eines Wirrkopfes und leidenschaftlichen Gegners der christlichsozialen Partei. Vor einigen Jahren „gründete" er — im Wirtshaus eine „neue Religion", die vom „Hott"-Gott. Dann entstand ein „theo> sophischer Verein", der die Weltanschauung des Pros. Dörfler verbreiten sollte. Wenige Monate nach dieser Gründung begannen Dörfler und die Seinen altgermanische Sitten und Trachten nach-zuahmen und gleichzeitig die Gegnerschaft des Weines zu predigen, „den Rom als. Heimtückisches und verderbliches Mittel über die Alpen brachte, um den geraden Sinn der Deutschen zu brechen", wie Dörfler versicherte. In jener Zeit tauchte Dörfler mittags auf dem Graben auf, eine Laterne in der Hand. Er verteilte Flugblätter, die zu einer Versammlung einluden. Daraufhin wurde er der psychiatrischer: Klinik übergeben, jedoch nach fünf Tagen wieder freigelassen. In den letzten Jahren propagierte. er eifrig feinen „Hott" und war auch bei den letzten Wahlen heftiger Gegner der Christlichsozialen, der Versammlungen einberief und eifrig agitierte. Manchmal kandidierte Dörfler auch selbst; der Mißerfolg war der gleiche. — Zu wiederholtemnalen war Dörfler als Bewerber für die verschiedensten Mandate im Landtag und Gemeinberat ausgetreten. Daß er nie Unterstützung fand, wird man begreiflich finden, wenn man hört, daß er in einem Weinhauerbezirk für die Vernichtung des Weinbaues eintrat. Dörfler hat stets von sich sprechen zu machen gewußt, dabei war es zweifelhaft, ob er sich selbst immer ernst nahm; wenigstens war er nicht allzusehr erbost, wenn andere es nicht taten. — Prof. Dörfler stammte aus Jglau und war der Sohn eines dortigen Tuchmachers. Bevor er an das Gymnasium in Gottschee kam, war er Professor am Staatsgymnasium in Krumau und trat damals zum Altkatholizismus über. Im Jahre 1888 wurde er nach Gottschee versetzt, wo er bis Schluß des Schuljahres 1891/92 als Professor der Naturgeschichte, Naturlehre und Mathematik wirkte. Er erwarb damals auch ein Haus samt Grundstücken in Schalkeudors, das er später wieder verkaufte. Im Jahre 1892 wurde er quiesziert, einige Jahre darauf jedoch wieder reaktiviert (in Niederösterreich) und wenige Jahre darauf in den dauernden Ruhestand versetzt. Es heißt, daß ihn Krankheit in den Tod getrieben Hab*. —• (Kriegsanleiheversicherung des Kaiserpaares) zu Gunsten des Witwen- und Waisensondes, Seine Majestät der Kaiser und Ihre Majestät die Kaiserin haben'bei dem unter Allerhöchst Ihrem Protektorate stehenden k. k. österreichischen Militär-Witwen- und Waisenfond einen hohen Betrag an 6. österreichische Kriegsanleihe in Verbindung mit der vorn Fonde geförderten Kriegsanleiheversicherung gezeichnet. Zufolge besonderer allergnädigster Widmung hat das versicherte Kriegsanleihekapital dem Witwen- und Waisensonde für Zwecke der Waisenfürsorge zuzufallen. Diese hochherzige Zuwendung des Kaiserpaares bildet neuerlich einen jener zahllosen Beweise rührender Liebe und nimmermüder Sorgfalt, mit welcher Kaiser und Kaiserin an dem Schicksal der schutzbedürstigen Kriegerwaisen Anteil nehmen und als leuchtendes Vorbild stets an erster Stelle stehen, wo es Not zn lindern und Hilfe zu spenden gilt. Der Umstand, daß diese neueste kaiserliche Widmung zu Gunsten des Witwen- und Waifenfondes im Wege der Kriegsanleiheversiche-rung erfolgt ist, darf zugleich als eine von Allerhöchster Stelle ausgehende Anerkennung dieser so glänzend bewährten Institution bezeichnet werden, als ein Ansporn für die breitesten Schichten der Bevölkerung, durch Teilnahme an der Anleihezeichnung mit der Erfüllung der patriotischen Pflicht ein Werk der Familienfürforge oder sozialen Wohlfahrt zu verbinden und die Kriegsanleihe, deren glänzendes Ergebnis schon bisher alle Erwartungen übertroffen hat, vollends zu einer wahren Volksanleihe zu gestalten. Die Zeichnungsfrist wurde bis 31. August 1917 verlängert. (Zeichenstelle in Gottschee: im Schloßgebäude, 2. Stock.) (Der Landesausschuß gegen die Mahlkarten.) Mit Rücksicht auf die Einführung von Mahlkarten in Ärain hat der krainische Landesausschuß in der Sitzung vom 24. Juli folgendes beschlossen: Der Landesausschuß des Herzogtums Ärain protestiert im Namen des Landes Kram neuerlich aus das entschiedenste gegen W obligatorische Einführung der Mahlkarten, die eine unerträgliche Srfcbroermm der Selbstversorgung bedeutet und die ausreichende ^ näbrung der schwerst arbeitenden Landbevölkerung geradezu unmöglich macht, wodurch die landwirtschaftliche Produktion unseres Landes ernstlich gefährdet wird. Die k. k. Regierung wird ernstlichst und dringendst aufgefordert, die Mahlkarten sofort abzuschaffen und wieder die freie Vermahlung für die Landleute emzumhreu. ferner wird die Regierung aufgesordert, die tägliche Mehlration jür die Landbevölkerung aus 500 Gramm zu erhöhen. Dieser Beschluß ist dem Ministerratspräsidlum, dem Ministerium sürVolks-«nährunq telegraphisch, der k. k. Landesregierung in Laibach schriftlich mit dem Beisatze mitzuteilen, daß die erwähnte Regierungsverordnung unter der bäuerlichen Bevölkerung im Lande berechtigte, noch immer steigende Entrüstung hervorgerusen hat. — (Beschlagnahme der Kartoffelernte.) Die Kartoffelernte des Jahres 1917 ist mit 1. August 1917 beschlagnahmt Die zur Verfütterung bestimmten Mengen werden kontingentiert und auf Kartoffeln beschränkt, die zum menschlichen Genuß nicht geeignet sind. Der Kartoffelerzeuger hat die beschlagnahmten Erdäpfel an die Kriegsgetreideverkeyrsanstalt zu übergeben. Jede andere entgeltliche oder unentgeltliche Veräußerung der Kartoffeln ist verboten. Daber stud Beförderungen nur mit Transportbeschelmgung zulässig. Jeder Landwirt, der mehr als ein halbes Hektar Fläche mit Kartoffeln bebaut hat, hat das Ernteergebnis anzuzeigen. Aus Grund der Erhebung wird die Behörde Ablieferungsauftrage erlassen. Die Kartoffelabqabe wird im Herbst durch Berbraucherausweise (Kar toste lk arte) und in den Städten mit mehr als 10.000 Einwohnern durch Rayonierung geregelt werden. Unter bestimmten Voraussetzungen werden Anbau- und Lieserungsverlräge mit Produzenten genehmigt. Kartoffeln, die auf diese Weise stchergestellt sind hat der Landwirt an die vertragsmäßig gezeichneten Abnehmer durch die Kriegsgetrelde-verkehrsanstalt zu liefern. Die Abnehmer von Bertragskartoffel-Lieferungen haften für die richtige Angabe der Zahl der Verbraucher und für die ordnungsmäßige Aufbewahrung. Der Kartoffelbrei wurde beim Erzeuger für die Zeit vom 1. bis ^0. August mit 40 und für die Zeit vom 21. August bis 5. September mit 25 X pro Meterzentner bestimmt. Der Preis von 15 K tritt demnach erst am 7. September ein. ,r — (Bevorstehende Besserung der Tabakverhaltnisse) Blättermeldunaen zufolge plant die Tabakregle ,ür den derbst eine allgemeine Regelung der Rauchwarenabgabe Es konnte für den Zivilbedarf eine größere Menge Rauchwaren gesichert werden, und zwar zwei Drittel des normalen Zigarrenverbrauches drei Viertel des normalen Zigarettenverbrauches, mehr als ein Viertel des normalen Zigarettentabakverbrauches und ungefähr ein Viertel des normalen Pseifemabakverbrauches. — (Erlaubte Verfütterung.) Durch Re Verordnung des k. k. Landesprästdenlen in Kram vom 20. >Mi 1917, Z. 21.dty, wird angeordnet, daß Besitzer von Haustieren von ihren Vorräten an Heu und Stroh täglich für je ein Stuck der nachstehend angeführten Tiere höchstens folgende Mengen verfüttern bmien, und zwar für: Pferde und Rinder über 2 Jahre alt 10 kg, Pieröe und Rmder von 1 bis 2 Jahren 7 kg, Prerde und Rinder unter 1 ^aht Z kg, Ziegen und Schafe (Kleinvieh) 2 kg. Wahrend der von der politischen Bezirksbehörde zu bestimmenden Zeit des Weldeganges, bezw. der Grünfütterung darf nur die Hälfte der obangeführten zulässigen Höchstmenge verfüttert werden. Ausnahmen stnd nur für Arbeitspferde und ^Arbeitsochsen zulässig. Falls P>erdebesitzer über Hafer verfügen, wird die zur Verfütterung bewilligte Rauhsutter-menge um 2 kg für je 1 kg des zur Verfütterung gelangenden Hafers herabge,etzt. Stroh darf zu Streuzwecken nur dort verwendet werden wo andere Streumittel nicht zur Vertilgung stehen, und darf der Verbrauch hiefür pro Tag und stück und zwar für ein Pferd oder Rind höchstens 2 kg. für em schaf oder eme Ziege höchstens 1 kg betragen. Übern, taugen werden m-t einer Geldstrafe bis zu 5000 K oder mit Arrest bis zu sechs ^vnatem geahndet. (Abgabepreise für Heu und stroh.) Die Preise, zu welchem die Abgabe von Heu und Stroh an Verbraucher durch die von der Landesfuttermittelstelle für Kram errichtete Verteilungsstelle in Laibach erfolgt, sind in nachstehender^ Weise festgesetzt worden: für Heu 28 K pro 100 kg, für Dachstroh 20 K pro 100 kg, für gewöhnliches Stroh 18 K pro 100 kg. Diese Preise verstehen sich ab Verteilungsstelle in Laibach und haben nur für gesunde, trockene, nicht beschmutzte und nicht verdorbene Ware Geltung. — (Enthebungen vom Landsturmdienste.) Das k. k. Ministerium für Landesverteidigung hat angeordnet, daß Rauchfangkehrer, Schmiede, Wagner, Sattler, Spengler und Faßbinder vom Landsturmdienste enthoben werden können, falls sie im Hmter-lande dienen, felddienstuntauglich und an ihren Zivildienststellen unentbehrlich sind. Die Enthebungsgesuche sind wie bei sonstigen Enthebungen bei den Gemeindeämtern einzubringen. — (Ernteaussichten. — Hagelfchlag.) Nach abermaliger, aber kürzerer Dürre entlud sich am 20. Juli nachmittags ein Gewitter. Ein warmer ausgiebiger Regen ging nieder der insbesondere für Erdäpfel, Mais, Heiden, Schweinerüben und Grummet von großem Werte war. Trotz der ursprünglichen Befurchtungen wegen der Dürre haben wir also — mit Ausnahme von Heu -eine gute Ernte zu gewärtigen. Auch die Weingärten m Maierle und Rodine standen prächtig. Als aber am 20. ^ult Weißkraut von einem verheerenden Hagelschlag heimgesucht wurde, der volle 25 Minuten anhielt, wurde leider auch ein Teil der Weingarten in der genannten Gegend stark beschädigt. Nußgroße schlossen vernichteten damals vielfach alles, was auf dem Felde war. Der Weizen war zum Glück schon eingebracht worden. Der Sturmwind entwurzelte selbst starke Eichenbäume. — (Kohlweißling-Gefahr.) Allem Anscheine nach müssen wir in der nächsten Zeit in vielen Gegenden mit einem Kohlweißlingseinfall rechnen ähnlich jenem, dem im^ahre!907 viele Kohl-und Krautpflanzungen in Österreich zum Opfer fielen- Die beste Art der Vernichtung der Eier besteht im täglichem Abstichen der Kohl- und Krautpflanzen in den Frühstunden und im Ze^rucken der goldgelb glänzenden Eierhäufchen auf der Unterseite der Blätter. Zur Durchführung dieser Arbeit können unter entsprechender Aufsicht auch die Schulkinder herangezogen werden. _ (Die Felddiebstähle) mehren sich und die* Klagen darüber werden von Tag zu Tag lauter. Insbesondere gilt das von den Frühkartoffeln. Ganze Reihen auf den Ackern werden des Nachts von unberufener Seite ansgegraben und ihres Inhaltes beraubt Die Stkdtgemeinde Gottschee hat, wie wir Horen, bereits drei sogenannte Feldhirten (Feldhüter) aufgestellt, deren Aufgabe es ist die Felder zu bewachen und vor Dieben zu bewahren, und die zweifelsohne gewissenhaft ihres Amtes walten werden. Das nämliche gilt auch bezüglich der Obsternte Nicht einmal die Ze. der Reife wird abgewartet, sondern unreifes oder halbreifes Obst aestohlen und dabei mancher Baum beschädigt, nichts zu sagen von der gesundheitlichen Schädigung, die der Genuß unreifen Obstes nach sich zieht. Es ist selbstverständlich, daß derlei Fälle, sobald sie zur Anzeige gelangen, der strengen gesetzlichen Ahndung zuge- ^lt ^^Neuerliche Musterung.) Die Landsturmpflichtigen der Geburtsjahrgänqe 1899 1898 und 1897 haben sich alle tn der Zeit vom 6. bis 11. August zur Musterung beim nächsten Gemeindeamte zu melden, und zwar ohne Rücksicht darauf, ob sie bisher schon musterungspflichtig waren oder ihrer Mnsterungspflicht entsprochen haben, insbesonders auch dann, wenn sie nach einer früheren Musterung bei der Präsentierung oder spater als nicht geeignet wieder beurlaubt worden sind. (Ge treideübernahmspreise.) Das Reichsgesetzblatt enthält eine Verordnung des Amtes für Volksernährung, womit die Übernahmspreise der Kriegsgetreideverkehrsanstalt für einige Ge-treidegattungen der Ernte des Jahres 1917 erhöht werden. Die gesteigerten Kosten der Landwirtschaft. besonders die Erhöhung[der Arbeitslöhne, der Fnttermittelprelse und der Preise für Druschkohle begründen eine solche Erhöhung. Um eine möglichst rasche Erfassung der neuen Ernte zu fördern, setzt die neue Verordnung für Weizen und Roggen, soserne diese Getreidearten bis 15. November d. I. abgeliefert werden, eine Prämie von 2 K für den Meterzentner fest. Eine Mehrbelastung der Verbraucher wird die Preiserhöhung nicht zur Folge haben, weil sie sich nur auf die den Produzenten zu vergütenden Preise, nicht aber auf die Verkaufspreise von Brot und Mehl erstreckt. — (LaubHeugewinnung.) Bei der Gewinnung von Laubheu' handelt es sich um Blätter und feines Reisig. Es wird zwar der Holzzuwachs unter dieser Nutzung etwas leiden, aber die Zeit verlangt eben auch dieses Dpfer. „Selbst blattloses feinstes Reisig, wie es durch Abschneiden der ein- bis dreijährigen Zweige gewonnen werden kann, hat Nährwert, vor allem das der Pappel und Robinie, am wenigsten Buchenreiser. Man muß es zerkleinern, womöglich vermahlen und dämpfen, dann kann es mindestens als Beifutter den Tieren verabreicht werden. In den jüngsten Astteilen und in ihrer feinhäutigen Rinde sind ja bekanntlich sehr viele organische und anorganische Nährstoffe enthalten." Die Blätter sollen in getrocknetem Zustande ungefähr wie Wiesenheu einzuschätzen sein. Als Futter sind die zartesten Zweige der Robinie (fälschlich Akazie), der Eschen, Ulmen, Ahorn, Pappeln, Linden, der Edelkastanien am wertvollsten; weniger gut ist Birkenreisig; Hasel-, Eichen- und Erlenzweige darf man wegen des darin enthaltenen Gerbstoffes nur in geringer Menge nehmen. Das Laub der Roßkastanien soll erst völlig reif, d. h. nicht vor Sommermitte verfüttert werden. Die Verwendung ist für frisches und getrocknetes Laub möglich. Das Trockenfutter soll im Juli oder August gesammelt werden, denn um diese Zeit enthalten die Blätter die meisten mineralischen Nährstoffe. Die Ernte der Blätter soll wie bei den Mattgemüsen erst gegen Abend geschehen, da sie dann am meisten Stärke enthalten. In Schweden und Schlesien gewinnt man ganz regelmäßig das Laub verschiedener Bäume und man spricht dort bezeichnenderweise von Luftwiesen. Da das Laub den Geschmack der Milch beeinträchtigen würde, soll man es Milchkühen nicht geben. Das „Baumheu" erweist sich also als wertvolles Beifutter mehr für Zugtiere und Mastvieh. Im Gebirge werden auch luftgetrocknete und gepulverte Nadeln von Fichte, Tanne und Föhre als Futter verwendet. Die Laubheugewinnung könnte durch die Schüler bewerkstelligt werden. — (Gestattung des Verkaufes von Zucht- und Nutzschweinen.) An den unten angeführten Tagen und an den daselbst genannten Orten ist der Auftrieb und der Verkauf von Zucht- und Nutzschweinen n. q. behördlich gestattet worden, und zwar: am 16. August 1917 in Kandia, am 28. August in Rudolfswert, am 20. September in Kandia, am 1. Oktober in Kandia, am 23. Oktober in Rudolfswert, am 15. November in Kandia, am 4. Dezember in Rudolfswert, am 20. Dezember in Kandia und außerdem in Rudolfswert an den bisher üblich gewesenen Wochenviehmarkttagen; am 2. August in Tschernembl, am 21. August in Möttling, am 6. September in Tschernembl, am 25. September, in Tschernembl, am 30. Oktober in Tschernembl, am 11. Dezember in Möttling, am 24. Dezember in Tschernembl. — (Italien) steht jetzt vor der 11. Offensive. Sie wird seitens der Italiener ohne Vertrauen auf den Sieg unternommen werden. Die offiziöse Presse in Italien nimmt eine nervöse, gereizte und im Innersten ängstliche Haltung ein. Die Volksstimmung ist bedrohlich, Sozialisten und Katholiken präsentieren täglich der italienischen Regierung das Schuldkonto an dem erfolglosen Krieg. Das Königtum ist bedroht, wenn Italien sein Annexionsprogramm nicht durchsetzt. Italiens Regierung setzt daher alles ein gegen einen Verständigungsfrieden, der Österreich-Ungarns Weltstellung aufrecht erhält; sie weiß, sonst steht die sozialistische Republik vor der Tür. — (Zwei Anzüge im Jahre.) Wie die „Bohemia" erfährt, wird demnächst eine Verordnung erscheinen, derzusolge eine Person höchstens zwei Anzüge, beziehungsweise zwei Kleider jährlich machen lassen darf. Jede Person erhält Bezugsscheine auf zwei Anzüge, beziehungsweise zwei Kleider. In ähnlicher Weise wird auch der Wäscheeinkauf geregelt. Wohl dem, der sich noch jährlich zwei neue Anzüge kaufen kann! — (Eine Hilfsaktion für das Gewerbe.) Vor kurzem hat im Ministerium für öffentliche Arbeiten unter Vorsitz des Sek. tionschess Haas eine interministerielle Beratung über die Frage der Durchführung einer Kriegskredit-Hilfsaktion für das mittelständische Gewerbe stattgefunden. An dieser Beratung haben u. a. auch Vertreter der Gewerbeförderungsinstitute und Handelskammern in Graz, Leoben, Laibach unb Triest teilgenommen. Bei Beratung einzelner Punkte der Hilfsaktion gelang es, die Wünsche der Interessenten mit den Anschauungen der beteiligten Zentralstellen in den wichtigsten Punkten in vollen Einklang zu bringen. Besonders begrüßt wurden die Erklärungen des Vertreters des Finanzministeriums, der neben der von dem früheren Finanzminister Dr. v. Spitzmüller bereits zugesicherten Übernahme einer staatlichen Ausfalls-garantie auch die Gewährung von Zinsenzuschüssen behufs Ermöglichung eines tunlichst günstigen Zinsfußes der Hilfsdarlehen in Aussicht stellte. Da gleichartige Erklärungen der zur Mitwirkung an der Aktion berufenen autonomen Faktoren gewärtigt werden können, kann nunmehr die Durchführung der Aktion als gesichert angesehen werden. — (Die Himbeerenernte) ist auch heuer sehr ergiebig. Einzeln und scharenweise ziehen Sammler und Sammlerinnen ins Gebirge und bringen ganze Körbe und Schaffe voll dieser Frucht nach Hause. Bei den bestehenden ziemlich hohen Preisen erzielen sie beim Verkauf recht ansehnliche Einnahmen, die wir der armen Bevölkerung in dieser schweren Zeit vom Herzen gönnen. ■— (Die Kartoffeläcker) stehen jetzt in voller Blüte und versprechen ein reiches Erträgnis, Damit aber die Säfte der Pflanze nicht in die Blüten und in die daraus sich entwickelnde, sür den menschlichen Genuß völlig unbrauchbare Frucht (Beeren) an den Stauden steigen, ist es angezeigt, die Blüten baldigst abzupflücken. Auf diese Weise werden die Säfte den Knollen in der Erde zugeführt, welche dadurch erstarken und an Nährstoff gewinnen. — (Ein Kriegverband der Kaufmannschaft.) 2Bie -in kaufmännischen Kreisen verlautet, sind amtlicherseits Vorbereitungen für die Bildung eines Kriegsverbandes der Kaufmannschaft im Zuge. Dem Abschlüsse der vorbereitenden Arbeiten ist schon für die nächste Zeit entgegenzusehen. — (Behandlung der Nachlaßeffekten Gefallener und im Kriege Verstorbener.) Für die Behandlung der Nachlaßeffekten Gefallener und im Kriege Verstorbener wurden int Hinterlande bei den Militärkommandos „Referate für Nachlaßsachen", im Bereiche der Armee im Felde bei den höheren Kommandos „Verlustgruppen" geschaffen. Die Truppen-Kommandos (-Anstalten) im Hinterlande werden fortan die Nachlaßeffekten nur mehr an das zuständige Nachlaßreferat (wofür die Ergänzungszuständigkeit deK Truppenkörpers, dem der Verstorbene angehörte, in Betracht kommt), bei der Armee im Felde an die Verlustgruppe ihres Vorgesetzten Kommandos zur weiteren Behandlung einsenden. Erkundigungsschreiben und Nachforschungen sind in Hinkunft unter genauer Angabe aller Personal- und Todesdaten nur mehr an das „Referat für Nachlaß-fachen" jenes Militärkommandos, aus dessen Bereich sich der Truppenkörper des Verstorbenen ergänzt, zu richten, von wo aus die weiteren Nachforschungen eingeleitet werden. Alle an andere Stellen gerichteten Nachforschungsschreiben verursachen eine Verzögerung, da sie erst an die richtige Stelle weitergeleitet werden müssen. — (Der Kaiser an die Kriegsleiden des Volkes.) Vor einiger Zeit war der Landeshauptmann von Oberösterreich Prälat Hauser in Audienz. Diese dauerte ungefähr eine halbe Stunde und bestand in einer äußerst angeregten und vollständig zwanglosen Ansprache. Von der Art und Weise, wie sich der Kaiser gab, war Landeshauptmann Hauser entzückt. Der Kaiser ist über alles vollständig informiert. Er weiß, was die Bevölkerung unter dem Kriege leidet und weiß daher auch die Kriegsopfer vollauf zu schätzen. Was die österreichische Bevölkerung während des Krieges leistete, stehe beispiellos da. Er möchte, sagte der Kaiser, täglich ge- da .-kem danken für das, was er im Kriege getan und auf sich ge-Wen hat. Ein besonderer Gegenstand seiner Fürsorge ist die Volksernährung. In dieser Beziehung erkundigt sich der Kaiser rj* Der Landeshauptmann verließ den Kaiser mit dem Gedanken, daß dieser im wahrsten Sinne des Wortes ein guter Vater seiner Völker sei. , — (Das neue Unterhaltsbeitragsgefetz), das nun nuck vom Herrenhause unverändert angenommen worden ist hebt Je„ Unterschied zwischen Präsenz- und Nichtpräsenzdienstpflichtigen Nils bezieht sich auch auf freiwillig Dienende und macht keinen Unterschied zwischen Kindern über oder unter acht Jahren Der Unterhaltsbeitrag beträgt in Wien nunmehr 2 K, in jenen Orten, die in die 1. und 2. Aktivitätszulagenklasse der Staatsbedlensteten einqereiht sind, K 1'80. in jedem der übrigen Orte (also auch tm Bezirke Gottschee) K 160. Anspruchsberechtigt sind nunmehr nicht bloß die Ehefrau, die ehelichen Kinder und die Vorfahren, sondern auch Personen, die mit dem Eingerückten unmittelbar im gemeinschaftlichen Haushalte lebten, im Ausmaße der ihnen von dem Ein gerückten unmittelbar vor der Heranziehung tatsächlich ge-währten Zuwendungen. Alimentationsberechtigte, die bisher kerne oder keine zureichende Zuwendungen von ihm erhalten haben, er-halten den Unterhaltsbeitrag in dem Ausmaß, das entweder die Behörden nach den wirtschaftlichen Verhältnissen des Emgeruckten oder ein gerichtliches Erkenntnis sestsetzen. Bei Einrückungen vor dem 1. August 1916 ist der Beitrag um 50 Prozent höher anzu-rechnen, als die tatsächlichen Zuwendungen betrugen. Dabei sind die festgesetzten Einheitssätze als Höchstbeträge anzusehen Nur wenn die anspruchsberechtigte Person von dem Emgerückten abhängig war und mit ihm im gemeinschaftlichen Haushalte lebte, gebührt ihr der doppelte Beitrag. Der Beitrag für mehrere, die zur Zeit der Einrückung mit dem Herangezogenen eineii gemeinschaftlichen Haus' halt geführt haben, beträgt zusammen höchstens 12 I< täglich Das Gesetz gilt bis zum Ende des Krieges. Der Anspruch besteht von der Einrückung an so lange, als der Eingerückte durch die Dienst* leistunq an seinem Erwerbe, gehindert ist. Er erlischt ferner durch Desertion, durch Verurteilung zu schwerer Kerkerstrase. Wenn der Eingerückte mit einer mindestens 20 prozentigen Verminderung der Erwerbsfähigkeit aus dem Dienste scheidet, gebührt der Beitrag noch für die Dauer des Krieges und sechs Monate nach dessen Beendigung, infoferne nicht eine gesetzliche Regelung der Militärversorgung eintritt. Dasselbe gilt, wenn der Eingerückte tm Gefechte getötet oder nach einem solchen vermißt wird oder infolge einer Beschädigung im aktiven Militärdienste oder einer durch diese Dienstleistung veranlagten oder verschlimmerten Krankheit stirbt. Der Beitrag er-leidet durch öffentliche oder private Unterstützungen an die Anspruch-« berechtigten keine Minderung, er ist exekutionsfrei und kann nicht Gegenstand eines Rechtsgeschäftes sein. Auch eine Berufung ist jetzt möglich. Es kann nämlich binnen 60 Tagen gegen eine Abweisung die Berufung an die Unterhalts-Landeskommission im Wege der Bezirkskommission erhoben werden. Die Entscheidung dieser zweiten Instanz ist endgültig. Diese Regelung ist mit 1. August in Kraft getreten. Da die Überprüfung der Ansprüche auf Grund der bisherigen Anmeldungen von Amtswegen erfolgt, fft eine Jteu-anmeldung nicht notwendig, außer wenn es sich um Personen handelt, die mit dem Herangezogenen allein im gemein,chaft-lichen Haushalte gelebt haben und dauernd arbeitsunfähig sind und die daher einen Anspruch auf das doppelre Ausmaß der neuen Einheitssätze besitzen, oder um solche Personen, denen bisher ein Unterhaltsbeitrag überhaupt nicht gebührte; m diesen beiden Fällen kann die Zuerkennung nur über.Anmeldung.erfolgen. Durch die vorschußweise Auszahlung seitens der Kassen ist die Möglichkeit gegeben, ohne jede Anmeldung der Parteien in dem weitaus meisten Fällen die erhöhten Unterhaltsbeiträge schon Mitte August zuzuwendem Uns dem 40. Verzeichnisse der bis 30. Juni beim k. k. Landespräsidium eingelaufenen Spenden: Zu Gunsten des Roten Kreuzes: die Bezirkshauplmannschaft Gottschee, Sammlung, K 510 95; zu Gunsten des Kriegsfürsorgefondes: die Bezirkshauptmannschaft Gottschee, ein Prozent Gehaltsrücklaß K 21/28, Sammelbüchse des Steueramtes Gottschee K 4113. — (Steigen der Grundpreise.) In manchen Gegenden Österreichs ist der Preis eines Jochs bereits auf 2000 K gestiegen. In Ungarn sind die Äcker noch teurer geworden. 20 Joch erstklassiges Feld, das vor dem Krieg in Stemamanger noch um 400 bis 600 K für das Joch erhältlich war, wurden fetzt um 129.000 K abgegeben. Auf ein Joch entfallen sonach 6450 K. — (England als das Friedenshlndernrs.) Zu den Reden Asquiths und Bonar Laws im Unterhause über die deutsche Friedensresolution schreibt das „Berner Tagblatt : Es zeigt sich immer deutlicher, daß wir durch die Schuld Englands noch lange keinen Frieden haben werden. Der deutsche Reichstag, der zutrau-ensvoll seine Friedensbereitschaft. ausgesprochen hat, wurde vom englischen Parlament hohnlachend heimgeschickt. Es-ist gut, daß nun endgültig Klarheit geschaffen ist und daß auch der letzte Neutrale weiß wer dem Friedensschlüsse hindernd im Wege steht. — ( Ander Schwelle des Sieges.") „Liberte" schreibt zum U-Boöt-Krieg: Die neuen großen U-Boote, die Deutschlaud jetzt in Dienst zu stellen beabsichtigt, bedeuten eine ernsthafte Gefahr ür den Verband. Der Charakter des U-Boot-Krieges wird dadurch vollkommen verändert. — Admiral Scheer sandte am 24. ^uli an den Unabhängigen Ausschuß für einen deutschen Frieden folgende Drahtung: „Möge das deutsche Volk sich aus die Einigkeit den begeisterten Opfersinn der ersten Kriegstage besinnen und ntch an der Schwelle des Sieges schmachvoll auf seme Zukunft verzichten!" — „Daily Telegraph" schreibt tn einem „Höchste Krisis" überschriebenen Leitartikel vom 20. Juli: Wenn der vom Feinde unter Beiseitesetzunq aller einschränkenden Kriegsnormen geführte ^u^^ei^naSlrieg erfotczreicE) sein sollte, würde Deutschland eines kolossalen Sieges zu Wasser und zu Lande sicher sein. Nichts, was wir und unsere Verbündeten zu tun vermöchten, konnte ihm diesen Triumvb nehmen " — Seit Beginn des uneingeschränkten U-Boot-Kr eaes wurden bis 25. Juli bereits 5 Millionen Bruttoregister-fonnen versenk!. - Jene Optimisten, die geglaubt hatten, durch den U-Boot-Krieg könne England m einigen Monaten bezwungen werben fühlen sich jetzt allerdings enttäuscht. So schnell geht die Kacke nickt es heißt auch da, Geduld haben. Man darf sich, wie KaMtän Persius über die Erfolge und Mängel des U-Bo°tkrieges fÄ? weder vom Optimismus betrügen, noch vom Pe s nusmus bedrücken lassen; wir sollen aber nach wie vor in unserem Vertrauen auf die U-Boote unerschüttert bleiben, weil der U-Boot-Krieg eines der wirkungsvollsten Mittel ist, um unsere Feinde dem Frie-1,„«! W a u „ (^ 8 fours im Unterhause erklärte snowden, es habe den Anschein, als ob die britische Regierung mehr als jede andere emem baldigen Rriedenssckluß im Wege stehe. Die Regierung, in einer Welt der Unwirklichkeit lebend, hält nichts von den Ansichten der Briten und vom Wechsel der Ansichten von Soldaten. Wenn die Regierung irgendetwas über die französische Armee wüßte, wurde ihr bekannt sein daß die Soldaten praktisch die Heeresleitung in die^Hand genommen hätten und es ablehnten, Befehle zu befolgen, ^eder einsichtsvolle Franzose wird ihr sagen, daß, wenn der Krieg noch länger dauere, Frankreich dasselbe haben werde wie Rußland, nämlich die Revolution. Es bestehe keine Hoffnung daß in zwölf Monaten die militärische Lage besser sein werde als fcht. Nur wurde eine weitere Million Menschenleben geopfert, die Staatsschuld um weitere zwei bis drei Milliarden Pfund vergrößert worden sein Im Namen der Menschheit fordere er, daß der Krieg fetzt beendet .„erde — Es gibt also auch in England einsichtsvolle Peute, die einsehen, daß die Fortsetzung des Krieges sinnlos ist Wann wird aber endlich die englische Regierung von^lhrem Krlegswahnsinn geheilt werden? Wäre es nicht auch für England, dessen Regierung dem Frieden am meisten widerstrebt, vernünftiger und lüger den von den Mittelmächten vorgeschlagenen Verstandlgungsfrieden Seite 120. Gottscheer Bote — Nr. 15. neridg Krieg! bürg, Krieg es. E daß e Deuts nur fi des Q bracht lanb Russe I; schwa gemci ' Mitti Vöikk Staa Berlk Angf Ban; Deut krieg mach Deui Kräf eine tvori und ein ausg qefei Sei schu kenn und Ops mit ist i quii Na die schr Jahrgang XIV. K 29.49164 behoben, an Darlehen K 3440 gegeben, K 582§ zurückgezahlt, zur Zeichnung von Kriegsanleihe K 43.696 07 eingezahlt und ist ein Geldumsatz von X 304.150 43 erreicht worden. Uessektak. (Kranzablösung.) Herr Matthias Jaklitsch, Grund- und Realitätenbesitzer in Büchel Nr. 8, hat anläßlich des Ablebens seines Bruders Franz Jaklitsch von Unterdeutschau 13 an Stelle eines Kranzes 20 K für die Witwen und Waisen nach : gefallenen Kriegern in der Gemeinde Nesseltal und 20 K für das Rote Kreuz gespendet. Höttenitz. (Todesfall.) Am 2. Juni starb Alois P utre, IR 17, im Garnisonsspitale in Graz. yneTe — (Trauung.) Am 1. Juli fand hier die Trauung des j »erben Witwers Leonhard Weber Nr. 7 mit der Witwe Helena Primosch j Manus Nr. 21 statt. — (Hagelwetter.) Am 20. Juli ging hier ein arges Un« „ weiter mit Hagelschlag nieder. .Jene Äcker, die gegen Südosten der Ortschaft, d. i. gegen Rieg und Moos zu gelegen sind, wurden M ziemlich hart mitgenommen, u. zw. Äcker mit Weizen und Gerste ? _____ und auch Maisäcker. zür Ari ganzj jür da gan$; Bei einmaliger Einschaltung kostet die oiergespaltene Xleindruckzeile oder eren Raum 10 Heller, bei mehrmaliger Einschaltung 8 Heller. Bei Einschaltungen durch ein halbes )ahr wird eine zehnprozer tige, bei solchen durch das ganze )abr eine zwanzigprozentige Ermäßigung gewährt. Anzeigen. Die Anzeigengebühr ist bei einmaliger Einschaltung gleich bei Bestellung, bei mehrmaliger vor der zweiten Ein-schaltung zu erlegen. — Es wird Höflichst ersucht, bei Beste!» lungen von den in unserem Blatte angezeigten Firmen sich stets auf den „Gottscheer Boten" zu beziehen. Es wird in Gottschee ein Kleines Kaus mit Karten zu kaufen gesucht. Gefällige Offerte unter „Glück" postlagernd Gottschee. Pferdeknecht gesetzten Alters, verheiratet, mit kleinerer Familie, welcher mit Pferden gut umgehen kann, nüchtern, verläßlich und pflichttreu ist, auch Arbeit nicht scheut, wird zum baldigen und dauernden Eintritt gesucht. Lohn 150 K monatlich, Wohnung und Brennholz, außer 2 K täglicher Zulage bei Fahrten. Lebens»' mittel sind in Hornwald vorhanden. Wenn erwachsenere Kinder vorhanden, so können solche am Platze leichtere Arbeiten versehen, wofür sie je nach Leistungsfähigkeit K 1-60 bis K 2 60 pro Tag verdienen können. Meldungen bei der Sägeverwattung in Kornwald, F'ost Hottschee. Die Einkaufsstelle in Gottschee der k. n.k. Inf. Div. Nr. 9 kauft in den verschiedenen Gemeinden der Bezirkshauptmannschaft Gottschee Holz, Holzkohle, Heu, Stroh, Sauerkraut, Hüben, Erdäpfel und sonstige Verpflegsartikel für die Isonzo-Armee im Felde. Anträge und Anmeldungen sind schriftlich oder mündlich zu richten an die Kanzlei: Gottschee, Auerspergplatz 2. Verantwortlicher Schriftleiter C. Erker. — Herausgeber und Verleger Joses Eppich. — Buchdruckerei Josef Pavlice! in Gottschee. anzunehmen, der keinem Teile Bedingungen aufzwingt, die er selbst als unannehmbar betrachtet. So aber muß man Geduld haben. In den Feindesländern ist die Vernunft doch auch schon allmählich im Erwachen. Zahlreiche Warnungen in England, eine sogar gewaltsame Friedensbewegung in Frankreich, die Katastrophe, in die die Politik Kerenskis gefallen ist, sind Merkmale davon. Drei Jahre haben wir nun schon gekämpft, geblutet und gelitten, aber ungebrochen ist, wie der König von Bayern am 31. Juli betonte, unsere Zuversicht und der Glaube au die Zukunft des Vaterlandes. Ungebrochen und unbezwingbar werden wir standhalten, bis der heißersehnte und glückliche Friede erkämpft ist. Nicht für den Schatten eines hohlen Ehrgeizes, wie. der deutsche Kaiser jüngst sagte, wird unser Blut und Fleiß eingesetzt, sondern für ein starkes und freies Reich, in dem unsere Kinder sicher wohnen sollen. Witterdorf. (H a u s v erkauf.) Der Besitzer Josef Paulitsch aus Windischdorf Nr. 31 hat Haus und Grund an einen Trafikanten in Reifnitz verkauft. — (Halbjahrsausweis.) Bei der hiesigen Raiffeisenkasse wurden vom Jänner bis Juni K 68.980'85 neu eingelegt und Umin der Deutschen a. Lomchee ■ in Wien. ===== Sitz: l., Himmeipfortgasse Hr. 3 wohin alle Zuschriften zu richten sind und Landsleute ihren Beitritt anmelden können. * Insammrmkunft: Jeden Ponnersteg im WereinskoLale „Zum roten Agel", L, Akbrechtsplatz Ar. 2. Schreibmaschinen. Langjährige Garantie. 3obaim lax § Sohn « Laibach MenerMtMe Dr. i§. jileichhaltiges Lager der besten und billigsten Tabrräder und Mähmaschinen für Familie und Gewerbe.