^U R. Fnnftcr Jahrgang. H. Jänner 2H6t. Wintersonne. Z Vie Luft so kalt, so scharf und eisig, Der Himmel wolkenlos und rciu. Iu dieser Wintcrzeit, wic preis' ich Dcn hellen, golducn Souncuschcin. Aufathmeud wcud' ich mich zum Lichte, Das mich mit seinem Strahl umspinnt, Und wieder wird es zum Gedichte, Was meine Seele träumend sinnt. Weuu dunkle Nacht die Welt umhüllet Und unserm Auge wehrt ;n schau'u, Da fühlt das Herz sich augsicrfüllct, Das Bangen kommt, es kommt das Grau'n. Sehnsüchtig forscht mau einem Stcruc Am weiten Firmameute nach, Und frcnt sich, wruu iu fernster Ferne Ein Lichtstrahl durch die Wolken brach. -- ! So überkommt mich's auch wic Freude '', ^ Au diesem hellen Wintertag. 5 ^ Ich fühle schwinden, was bis heute , ! So schwer auf meiucm Hrrzcu lag. , ! Ein jeder Strahl, der mich getroffen, ' ', Dünkt mich ein Gruß aus schoucrer Welt, ! Der, wie ein Freihcitöhauch, mit Hoffen Die Segel mciues SchifflcinS schwellt. Und gierig, wonnebcbcno sauge Ich rasch dcn Himmelsschimmcr ein, Wie wenn aus meiner Liebsten Auge, > Mich grüßt der Liebe heller Schciu. ^ O Licht! o Liebe! — Süß uud heiter Ist dieser bcidcu Worte Klaug. Uud selig ist, wer als Begleiter j Sie hat auf sciucm Lcbeusgaug. ! Das Iligerhaus. ! Novelle von Moritz Ncich. ^ i. Kapitel. ! ^>in dichter Nebel umzog das Gebirge — es war der Schleier, hinicr welchem die Natur dcu grünen 3cnz mit ^ allen seinen Knospen und Vlüthcn vol bereitete, um eines > MorgcnZ da° erwachende Menschenaugc mit der jungen Schö^fang zu iiberiaschc!?. Ein Mann zog des Wege?, dessen ! leichte Kleidung die Bekanntschaft des jungen Reisende» mit der Natur des Gebirges offenbarte; er fröstelte, dcnu von der „langen Bank" herüber batte es tüchtig geregnet, und er war bis auf die Haut durchnäßt; dcu ohnmächtigen Kragen seines Nöckchenö hinaufgeschlagen, sich iu sich selbst verkriechend, die Augen aus den Pfad hin gerichtet, batte er einen ängstlichen Eindruck gemacht, lvenn ihn ein menschliches Auge durch die Nebelmauern hätte beobachten lonnen. Nun lam ein frischer Wind aus der liefen Klauseschlucht, der den Nebel zusammenballte und i» phantastischen Äcstal-ten vorübcrjagte; da hatte ein Jäger Hirsche mit stolzem Geweih, spürende Hunde vorbcijagen gesehen, unser junge Fremde steht Schiffe mit Mast und Tauen und flatterndem Segel — das Vellen tines Hundes schreckt ihu auf au«°> seiner träumerischen Betrachtung der Nebelbilder, er sieht dcn Gie« > bel eines rothen Ziegeloacheö, bald steht das Jägerhaus ein« ! ladend vor ihm; er wirft einen Vlick auf seine tropfenden Kleider und einen auf oas schlichte, weiße Haus, in welches einige Stufen bequem führten; der Hund tritt ulin heraus aus seiner Hütte, welche sorglich mit Stroh gedeckt war, steht dem Wanderer mit großen Augen in das Angesicht, wedelt mit dem zottigen Schweif und verkriecht sich wieder lautlos. Dieser steigt die Stufen hinan, tritt in das lange Vorhauö, auf dessen Steinpflaster seine genagelten Schuhe lauten Wiederhat! weckten; links zeigt sich die Thür in das Zimmer mit messingener Klinke, sie geht vor ihm auf und herauö tritt ein Mädchen, dessen schlanke Gestalt ihn so überrascht, daß er fast erschrocken einen Schritt zunickmacht und einen guten Morgen mehr stammelt als spricht. Ihr länglich-ovaler Kopf ist umrahmt von dichten, blonden Locken, welche in reizender Zufälligkeit den blendend »reihen Hals mehr offenbaren als bedecken; ein hellblaues Musseliukleid wallt ihr zu den Sohlen herab, ein großes, blaues Auge, das Mter goldenen Wimpern ruhig, aber warm emporblickte, lud ihn noch freundlicher ein, als die hellklingenden Worte: „Schönen Dank! bitte, nur herein!" welche sie sprach, während sie in reizender Ungezwungenheit die Thüre weit öffnete und in's Zimmer erwartend zurücktrat. Er folgte ihr gern. Er fröstelte nicht mehr, denn er dachte nicht mehr au sich, als er in dein, mit den einfach' stcn, aber bequemen Möbeln aus massivem Eichenholz ver» scheuen Zimmer stand, allein mit der Göttin dieses Ortes, der schlanken Artemis. Ueber dcr Thür drohte cin Hirsch« Z gcweih herab; die 2'Lände hingen voll alter, verrosteter Ge« ^ k< wehre, was mit der Reinlichkeit der friedlichen Gegenstände n der Stube sehr kontrüstirtc. Ein Auch lag auf dem Näh- ^ g tischchen aufgeschlagen — also dort saß die Holde und las, ! e in tiefer Cinsamkeit mit ihrem Dichter — wer mag der ! 3 Glückliche sein? — als ich sie störte. l d „Mein Fräulein! läge nicht dort ein Vuch — ich ! i dächte an einem Zauberorte zu sein und fürchtete, daß mir ! n das gastliche Haus und seine holde Göttin plötzlich in Duft ! ,1 zerstießen könnten." i „Ich las eben Stifter!" sagte Leonore, angenehm be- s rührt von dem frcmdklingenden Akzente des Reisenden. d „Können denn Götter nicht auch Bücher haben?" ! 9 „Sie bedürfen keiner!" antwortete sie lakonisch. l Sie erröthetc sanft, denn sie mußte den Eintritt des f jungen Fremden in das Jägerhaus wie eine augenblickliche ( Erfüllung des stillen Wunsches ansehen, der in ihr bei dem ^ i Lesen der Narrenburg von Stifter aufgestiegen war: „warum ^ t kömmt hierher in diese Wildnis; nicht auch ein Heinrich?" ! , und Heinrich's Schritte hallten auf der Flur, Heinrich's ! i Gestalt trat ihr entgegen — ein frischer Waldhauch lag auf ! , seinem gebräunten, von einem blonden Schnurrbart sanft ^ l beschatteten Antlitz, das eine hohe Stirn und sanfte, aber , « großgeschnittene, blaue Augen germanistren; konnten in sei- ! ner kleinen Reisetasche nicht auch Heinrich's Steine und , ^ Blumen, in seinem schönen Kopfe nicht Heinrich's närrische ! Gedanken wohnen? — Sie traten nun Beide zum Buche > heran, dabei kam Leonorens Arm mit Heinrich's nassem Aermcl in Berührung, „Mein Gott! Sie sind ja ganz naß!" ! „Ja, der starke Regen hat mich uon Reichenau her eingeweicht!" „Aber das ist ja unleidlich!" ste schüttelte sich fröstelnd, ! als steckte ste selbst in nassen Kleidern. „Sie müssen sich ! umziehen!" „Ich habe nichts mitgenommen!" „So leihe ich Ihnen meines Vaters Kleider! — Ehe Heinrich protestiren konnte, war Leonore zur Thür hinaus; sein Herz zitterte leise vor Wonne, daß die Holde sich um ihn bekümmerte, und als wolle er ein Orakel fragen, sah z er in das offene Vuch, die Stelle war's, wo die Geliebten bei Nacht im Garten voll Mondschein mit einander kosend lispeln! Glückliches Omen! Das flinke Mädchen kam mit ! einem grünen Iägerwammö und einer Jacke mit grünem ! Kragen zurück. „Wie heißen Sie?" frug er komisch-schnell der "Eintretenden entgegen. „Leonore! und Sie?" „Ich, Heinrich!" „Ach, das ist herrlich!" rief sie unbesonnen aus, und um die Nöthe zu verbergen, welche mit der Besinnung auf ihrer Wange erschien, lief sie, ihm das Gewand in der ! Hand lassend, eilig zur Thüre hinaus. Während sich Heinrich umkleidete, überlegte er, wie sich ein jedes andere Mädchen, das er bisher in der Welt kennen gelernt, in gleichen Umständen so ganz anders benommen hätte. „Ich trete als ein Fremder in dieß einsam gelegene Haus, cin Mädchen steht sich mir allein gegenüber, erschrickt nicht, ist nicht verlegen, genirt sich nicht, mir die Bequemlichkeit des Umkleidens zu gestatten, mir sogar selbst die Kleidungsstücke ihres Vaters zu bringen — und wie steht ihr diese Freiheit so gut, die andere Mädchen frech erscheinen ließe! sie scheint gleich einer Göttin unverletzlich, sicher, wie bedeckt mit dem Schild der Athene!" Er war nun in der vergilbten Iägertracht und hängte sein nasses Gewand a'n de:n großen grünen Kachelofen auf, der trotz der vorgerückten Jahreszeit (denn schon hatte der Mai begonnen) eine angenehme Wärme ausstrahlte; scheu blickte er nach der Thür und eilte vor einen Wandspiegel, sich in seiner absonderlichen Metamorphose zu betrachten. Er gefiel sich nicht übel und sah oft nach der Thür, ob Leonore nicht kommen wolle, und als sie nach einigen Minuten noch immer nicht erschien, beschloß er, sie aufzusuchen. „Ist es nicht echt weiblich," dachte Heinrich, indem er das Vorhans durchspähte, ,,dasi sie nicht eher in die Stube zurückkehrt, bis du sie, ihr entgegentretend, überzeugst, das ^ die Umwandlung bereits gewiß vollzogen worden?" Hinten ! ging eine Thür in den Hosraum, er durcheilte diesen und kam durch eine zweite Thür in einen Garten: er blieb am Eingänge stehen, hielt den Athem an und sah, ganz Auge, Leonore, welche ihn nicht kommen gehört, träumerisch in z ein Naturspiel verloren, welches die Morgensonne, die end-^ lich hervorbrach, in dem Nebel des Westens erzeugte; er ^ erglühte schamroth, zerfloß um die Scheitel der waldigen Berge in rosigen und endlich in violetten Duft und ließ den blauen Aether golden erglänzen, fiel als silberner Schleier ! von den Wipfeln der Bäume und zog, von einem sanften ! Morgenwind bewegt, flatternd durch die Thäler. Leonore stand nun in vollem Sonnenlichte, ihr frisches Antlitz war rosig angehaucht, aus ihrem Auge strahlte der Himmel zurück und ihre ganze Gestalt athmete Seligkeit. Jetzt sing unten in der Klauseschlucht das Mühlrad zu klappern an und weckte Leonore, welche nun den Lauscher sogleich ent-! deckte und erröthete; denn sie glaubte, er könnte auch ihre Gedanken belauscht haben! Sie konnte ein Lächeln des Wohlgefallens nicht unter« ! drücken, als sie den fremden, und doch schon liebgewordenen ^ Mann in dem Iagdkleide ihres Vaters vor sich sah. Er stand beschämt vor ihr da, als fürchtete er, ihr zu miß« fallen; links entdeckte er rine Ruhebank und lud Leonore ein, sich dort niederzulassen, um nur aus lem Gegenüber in das ruhigere Nebeneinander zu kommen. Sie setzten sich. Heinrich's Gestalt gefiel auch so; indem er den Vortheil des l schönen Wuchses dem Auge entzog, ließ er ihm Zeit, das ' edle, schon durch das Leben gebildete Antlitz zu betrachten, - ! an dem nicht mehr so schr die Malerin Seele, als der bildende Meißel des Geistes erschien. Ohne daß er nch brü-: stete, sprach aus der stol;gcwölbten Vrust männlicher Sinn; t > die Anmuth lächelte um seine Lippen, Würde thronte auf 3 seiner heitern Stirn, Lconore uu:ßte sich gestchen, er sei ein .! MaNN. ! „Werden Sie eine Zeit lang in unserer Gegend ver- . weilen?" frug sie und machte zürnende Augen wegen der j Bewegung, die sie bei dieser Frage in sich entdeckte. „Ja wohl! und darf ich wiederkommen?" erwiederte er eben so bewegt. „Werden Sie wiederkommen wollen?" „Ich werde müssen!" ! Ausweichend fuhr sie fort: „Werden Sie mit meinem ! Vater etwa Geschäfte abzumachen habe»?"" „Kann sein! Ist Ihr Vater hier Förster?" „Er war es; der junge Herr Graf pensionirte ihn, nnd , wo der Vater früher unter dem allen Herrn Grafen allein mit einem Forstadjunflen alles versah, ist nun ein ganzes Heer von Forstbcamtcn angestellt. Schade nm unsere schönen Wälder! Mein Vater ist untröstlich über den Ruin derselben. Ich dachte nun, Sie waren selber der Herr Graf." „Der bin ich nun freilich nicht." „Doch in seinen Diensten?" Nein '" „Jetzt bin ich schon neugierig! Aber warten Sie, sagen Sie mir nichts! ich muß es erratheu: Sie sind gewiß ein Naturforscher! O, Sie werden hier kostbare Pflanzen finden! ' Gestehen Sic's nur: in Ihrer Reisetasche sind Steine, und wo haben Sie Ihre blecherne Kapsel?" ! „Sie machen mich durch Ihre Sicherheit lachen; ich ! bin kein Naturforscher!" »Nicht? ach Schade! nun so sind Sie ein Oommiij vo^NZoul'!« sagte sie etwas boshaft, weil sie's nicht verschmerzen konnte, sich in ihren Narrenbnrgs'Hoffnungen getäuscht zu finden. ' „O, mein Fräulein, der nun schon gar nicht. Kurz — ^ ich bin ein Holzhändlcr!" (Fortsetzung folgt.) f ! Die Nömerschanzen in den Mischen Alpen. Während anderwärts Reste von altrömischen Befestigungen vielfältig untersucht, beschrieben und zur ausgebreiteteren «Kenntniß gebracht werden, bleiben die julischen Alpen mit ! ihren heidnischen Mauern und alten Schanzen sowohl in der > Nahe als i„ der Ferne wenig berücksichtiget, ungeachtet darüber in Tliester Zeitschriften durch Dr. Kandier und in Laibacher Blättern von anderer Seite bereits Mehrereö veröffentlicht worden. Da in gegenwärtiger Zeit die Vertheidigungölinie der Mischen Alpen wieder in Anregnng gebracht wurde, so ! dürste es angezeigt sein, das auseinanderzusetzen, was im Alterthume in jener Rücksicht vorgcsorgt worden ist. Der älteste Name jenes Gcbirgszuges, welcher sich in verschiedener Breite und in mehreren Verzweigungen vom hohen Il-i>llni bis zum Schncebcrge erstreckt, findet sich bei ! Hcrodot unter dein Ausdrucke der V c u c t er b er g e. Bei Strabo kommt dafür der Name Okra vor; den nämlichen Namen und noch jenen der Karoanken findet man bei Ptolcmäus, indem er schreibt, daß Italien im Nordostcn durch den Karst oder Karvankas (/^«^ove7«ö/« ^A«yov«/Xsc> bcgränzt sei (6!>s)^,-. I,'I,. lll, c^i'. 1.) Die Benennung jütische Alpen kommt zuerst bei Rufus Festns, und sodann bei Ammianus Marccllinus, Pacatius, Hieronymus, Sokratcs und Sozomenus vor. Aber auch der Name p a u n o-nische Alpen und apenninische Berge findet sich bei Tacitus nnd Zosimus, wenn auch mit allgemeinerer Bezeichnung. Die Alpcngebirge umgaben, nach Herodians Worten, Italien wie eine Mauer auf der ganzen Nordseite, und die julischen Alpen bildeten im Osten eben dic letzten Ausläufer gegen das adriatische Meer zu. Sie heißen darum die Pforten oder die Sperren Italiens sporluc «ni ,'1, d. i. Mauer»-werk) und in der Gradischavorstadt, 270 Klafter nach der Lange und 2tl) Klafter »ach der Breite, zeugt davon mehr als hinlänglich. Von dort ans erscheint bei dem altei» I^»upoi !U8, dem heutigen Oberlaibach, der Rest eines festen römischen Lagers von 4 Joch Flächenraum im Vierecke mit gleich langen, zn 80 Klafter messenden Seiten, gleichsam als innerer Kreispunkt zn den folgenden Befestigungen ; die Pfarrkirche von Oberlaibach, der Pfarrhos und der größere Theil der Ortschaft Hrib zeigt sich innerhalb des besagten Vierecks eingeschlossen; die Mauern sind noch ii, so weit kennbar, daß sie auf der Katastralmappe die Greuz-punkte der einzelnen Aecker und Wiesen abgeben können. Dieß dürfte die alte Station n ll IVlinum gewesen sein. Nun beginnen die eigentlichen festen Schanzen und Mauerwälle und folgen sich in mehreren Abtheilungen. Die erste Schanzmauer hat unter dem Namen Heidenmauer (.ijliovülki 2>(l) ihren Zug auf den Höhen zwischen Oberlaibach und Loitsch; sie beginnt in der Nähe des Pfarrortes 8l!s»llnm, auf dem Hügel .Icrinov ^r>6, ziebt von dort herab zur Idrianerstrasie, übersetzt den Berg .Icl-mnv vc'rli, überschreitet bei dem Wcgmcisterhausc dic Eisenbahn und die Hauptstraße, steigt über den Berg Oslii-icki vl'lli, übertritt 4 sodann die alte Straße, wendet sich sofort gegen den Verg l! I^'udl^,n3ki v«,l>, und erreicht jenseits der Ortschaft Virl! ' an den Ursprüngen des Laibachstusses die Ebene. Mauer« , reste von ü Schuh Breite und 1 bis 8 Schuh Höhe, auch j < Ruinen von Thürmen lassen sich daselbst durch eine Strecke ! von drei Stunden verfolgen. Die z we il e S cha nz ma u er, Ti'nkenschanze (lui'äko ' ^anco) genannt, laßt sich auf den Höhen zwischen Loitsch, Hruschiza, Planina und Nakek erkennen. Dieselbe sperrt ^ die neuhergcstellte Straße über den Birnbaumcrwald, welche ! eben den Zug der alten Nömerstraßc von l.niiFl>!i'LUM, dem heutigen Loitsch, über die Station llll l'^lum oder »ll .^uiiim»» ^lzici!, dem heutigen Einräumcrhause in Hruschiza verfolgt, an einem Sattelübergange jenseits der Ortschaft I(nle<,>, wo- i selbst sich noch Neste eines römischen Kastells finden; sie zieht stch sodann über die Ortschaft 6l,i'0cN'evl.>c an der Hauptstraße und I.«x0 an der Eisenbahn, mehr oder weni- ^ gcr kenn bar. Die dritte S ch a n z m a u e r wahrt eben den hoch» slen Punkt der Birubaumerstraße bci der Ortschaft Hruschiza, ^llsuäion, kleiner Birnbaum), 2637 Fuß über der Meeres, flache. Eben an der Stelle von Hruschiza findet sich ein ^ Mauerviereck mit 3t! Klafter langen Seiten' und Thurm« > resten^ innerhalb dessen das Einräumerhaus, ehemals Post-Haus, und die Ruine der St. Gertrudiskirche sieht; dieß ist wohl die Vcste, in welcher nach IulianS Berichte der Gegenkaiser Magncntins üch einige Zeit gegen Thcodostus ! hielt und woselbst eben dieser Tbeodosius auf dem Zuge ^ gegen Eugeniuö sein Lager hatte und seine im Kampfe zer« > streuten Truppen sammelte. Von diesem Punkte aus zieht sich die alte Schanzmauer einerseits gegen Schwarzenbcrg im Nordwesten, anderseits durch die Waldung über Kalten« feld gegen Mauniz, auf den Höhen zwischen Planina und Adelsberg im Südosten hin; die Spuren derselben sind jedoch in dieser Gegend wenig kcnnbar, und nur einzelne Land-leute wissen davon zu erzählen. ^ Die Fortsetzungen dieser Nömer schanzen sind in südöstlicher Richtung an allen jenen Stellen kennbar^ woselbst die Passe über die jütischen Alpen gangbar waren. Eo zunächst auf der Höhe von Rakitna, zwischen Zirkni; «nd Oberlaibach: sodann auf dem Bergsattcl bei Oblak, zwischen Zirkniz und Eoderschiz; ferner bci Prestd (pl-cxi(l, ! Zwischenmauer), zwischen LaaS und Czubar, vom Berge i>ux»l-iää« bis über den Verg ^ul'lli'sku F0rn sich ziehend; endlich bei Fiume am Meere, welchen Malierrest selbst Val-vasor zeichnet und beschreibt (Ehre Krams IV. Band S. 100.) Dock ist noch ein vierter Schanz wall, alte Schanze (5tlN'c 8M> genannt) find noch auf drei Seiten bis zu einer Höhe von 2 und 3 Klaftern und einzelne von den 16 Thürmen noch zu einer Höhe von 3 bis ii Klaftern, einer selbst bis zu 10 Klafter hoch vorhanden. Der fernere und hauptsächlichste Waffen platz für den Krieg in den Donaugegenden, und die wichtigste Schutzfeste gegen einen Angriff auf Italien von jener Seite, war das alte ^, cz u i l e.j u , dessen Mauern, Walle und Thürme einen mächtigen Feind Monate, und selbst Jahre lang aushalten konnten. An die vorstehende Beschreibung möge man nun eine kleine geschichtliche Betrachtung über die Wirksamkeit dieser Schutzwehie Italiens gegen das Donauland, oder auch uni^ gckehlt, uut der Anwendung a»f die Neuzeit knüpfen. Man möchte glauben, diese vielfachen und starken Verschanzungen werden in alter Zeit doch eineiseitö Italien, oder anderseits Pannonien und Norikum geschützt haben. Doch nein! Die Geschichte stellt k.nuil ein Beispiel dafür auf. Von Italien ans drangen die Römer in früherer Zeit über die julischen Alpen unaufhaltsain gegen die Donauländer vor, und in ! gleicher Weise überschritten in späterer Zeit die Gegcnkaiser ! diese von Natur und Knust befestigten Bergwälle, und lle» > ferten ihre Schlachten in den Ebenen an der Save, Drave und Donau. Nicht minder durchbrachen römische Kaiserdeere aus dem Morgeulande, und früher und später Barbaren» Horden von der Ostscite her, ohne langen Aufenthalt diese Schirmuestcn Italiens und entschieden ihre Kämpfe deutschen Länder, erstreckte sich bald auf alle Montage auch ' außer der Fastenzeit und setzte an die Stelle der nützlichen Arbeit den Müßigaug und sein Gefolge voi, Sünden und ! Lastern. D.,s erste Verbot dagegen erschien sckon unter ! Kaiser Marimilian ll. „„d wurde sofort, aber fast immer wirkungslos, bald hier, bald dort, alle Dezennien bis auf »nscre Tage herauf erneuert und verschärft. Aber Jean Paul ! sagt tressci'd: „I» Deutschland braucht man allcmal drei ! Jahrhunderte, um einen Mißbrauch aufzuheben!" Druck und Vctlag v»» IgN. V. KlelNmayr 35 F. Vamberst ln Laibach. — Orrantwortlichcr Ncdattmr ',5. Vtltttverg.