V ere i nigte Lat Lacher Zeitung. Gedruckt mit Edlen von Kseinmayer'schen Schriften. '"'---------^------------> ,«..........> Dienstag den,3. August 1816. I n n l a n d. Wien. V^e. f. k. Maf. haben, in Erwägung dcr webriälrigen und ausgezeichneten Tienstlei-siung des dey dem f. k. General-Rcchnungs-dirck:orirm dienenden Hsn Hofratbs, Carl V. Eyberq zu Eichbcrg Ul.d Wertbeneck, denselben zum Vize-Presidenten besagter Hof-sicUe zu ernennen gcrubet. (W. Z.) Zur Verewigung der glücklich erfolgten Rückkunft des Kai'ers, bat der Magistrat und die Bürgerschaft von Wien eine Dcnk-wünzc praacn lassen, und durch eine Depu-tazion ^ Ercmplare, zwey im Golde, und zwey in'Silber, von größerer und kleinerer Gattung Er. Maj. ehrfurchtsvoll überreicht (W. Z.) Ungarn. Am 3 Iuly starb Michael Krauß, nach^ rem er ,25 Iabre qclcbt, also drey Iabr^ bunderte gcfehcn hatte Er war im Iabre 269! zu Pofchendorf im Eisenburgcr-Komitat geboren, war als Kind mit seinen Eltern erst nach Kis.Gomba, und dann nach Ka-polnas-Visnye gekommen, und seines Be-.rufcs eln Boncr. Er war dreymal l verbci-ratbei. Mit seiner ersten Gattinn erzenate er 22 Kinder. Sie jwb; er blieb nur drin? halb Jahre lang Witwer, beirathete wie-dcr, und erzeugte abermahls 9 Kinder. Zum zweyten Mahle verwitwet, heirathete er nach 7 ^"hrcn, als Nreis von Zi^ Iakiren zum dritten Mahle, und wurde nach acht ^ah-ren wieder Witwer. Die Zabl seiner Kinder, Enkeln, Groß-und Nr-Enkeln betrug 70. ^tcGrundberrschast c^osepb o.Marffy. konlgl. ^ath und erster Vize-Gespann des H.orontaler Komitats) unterstützte ihn vom Jahre »808 an, wo seine Kräfte brachen, mir zuvorkommender Milde, (.^ieerließikm alle Arten von Steuern, wies ihm monath-Nch cwen Mctzen Korn an, und beschenkte !dn mehrmahls mit Geld, Kleidungsstücken )c. Seln Tod war sanft und schne«. Er war evangelNch-lutherischer Religion. Der re-formirte Prediger zu Hedrabcly, Hr. Stephan v. Veres, hielt ibm die Lcichenprcdiat (über 1 Mos. 5, 3o, 3,.) (W Z.) Ausland. Preussen. In der wöchentlichen Berliner Todten-lisicvom 3.blsi5.Inl. sind6Pcrsonen anae' zciat, welche zu Berlin eines gewaltsamen Tovcs gestorben w'd; nemlich (zwey) ertrunken, erdenkt, mn dem Pferde gestürzt, von der Treppe gestürzt, an den Folgen eines Falls gestorben. (G.Z.) Rm 23. Iul. Abends baben Se. Maj. der König, die Reise nach Karlsbad, in Begleitung des KlügeladMantens Oberstli?'.senants von Vrauchitsch, über Potsdan'uno Magdeburg angetreten. S>. Ma'. acdachten am 27. Abends in Karlsbad eiuzr.treffen. Daß seit dcm 2^. Iun. vor dem Berliner Zeugbause von dcm in Frankreich erbeuteten Geschütz die ungeheure 48 pfundige Kanone, und'2 ^aubitz-Kanonen aufgepflanzt sind, haben wir bereits erwählt. Dieser 2 Haubi- 'tzeu (von Französischem Guß) Bestimmung war: „Cadir aus einer Entfernung von 6030 SchrMen zu beschiessen." Versuche haben ' gezeigt, daß dic größte dieser beyden Haubitzen , mit einer Ladung von 46 Pfund Pulver, 7lg versichert ward, zuwiderlaufend. Eils Sumnien vereinigten sich hierauf gegen das Begehren; neun haben die Sache ^l »'!'<>>.i: genommen, und zwey sich das Protokoll offen behalten. (W. Z.) Frankreich. Die Herren.WilsoN s Bruce und Hutchin-son haben am 23. Fuly ibr Gefängniß verlassen, da die Zcit ihrer Haft zu Ende war. General Wllson und Hr. Bruce wollten in Kurzem uach England zurückkehren; Hcrr Hutchinson verließ sogleich Paris, um sich zu seinem Negimcnte zn begeben. Das Kriegsgericht der lI.Militärdioision zu Lyon, bat am «8. Iuly den Gen. Mou-ton - Düvernet zum Tode verurthells» Er ergriff das Rechtsmittel der Revision, und seine Frau eilte nach Paris, um sich dem Könige zu Füssen zu werfen, welcher ihr aber, wie schon erwähnt, die Begnadigung abschlug. Die Gazette de France will wissen, der Kaiser von Nußland, dcr schon früher de r Pforte seinen Wunsch zu erkennen geben ließ, die Gewässer von Italien vor den Gewaltthätigkeiten der Barbaresken gesichert zu sehen, habe auf Anlaß der nculichcn Vorfalle dem Divan erklären lassen, er werde sich für die Sache der Menschheit gegen die Sceran-ber mit den übrigen Europäischen Machten verbinden. Hierauf habe die Pforte die drey Barbarcsken-Negierungen in neuen Firmans zu sorgfältiger Schonung des Handels aller mit Nußlaud verbündeten Staaten aufgefordert. (W. ?.) Der Preussische Gesandte zn Paris, Graf v» Goltz, erltcß unterm i^> Inly nachstehendes Zirkular an die Preussischen Konsuls in den Französischen Hafen: „Mcin Herr, ich bitte Sie, alle Preussische Handelsleute oder Sckiffskapitaine, die sich in ibrer Stadl befinden, zu benachrichtigen, daß der Kaiser von Marokko, sichern Nachrichten zufolge, zu Larrache zwey Briggs und eine Korvette ausrüsten läßt, die geizen die Russische»/ preussischen undOestcrrelchischeu Schiffe kreuzen soUen.^ Mii dem Obigen stimmen Prwatbricfe ans Spanien 6berein, welche die Nachricht bestätigen, daß Eeuta aufBefehl des Königs stark befestiget werde, und daß man auch den Kaiser vonMarokko mitunter diejenigen rechnet,gegen welche die Englischen, Holländischen, (spanischen, Neapolitanischen :c. Eskadres den Krieg eroffnen werden. (W. Z.) S P an i e n. Man bat die Nachricht erbalten, daß der Französische General Humbert an der Spitze von /,o bis 5o Fra-nzösischen Offizieren, und eli-.es Trupps Ueberlanfer, sich über New -Orleans mit den Mexikanischen Insurgenten vereinigt habe, die ihn mit Freuden und Ehren aufnahmen. ^(Dieser General Hum-bcrt ist durch seine kübne Landung in Irlaud im Iabre 179? bekannt; mit etwa ,5no Mann drang er von der Nord-Westküste fast bis in dic Mitte der Insel vor, wo er der Ucbcrmacht erlag.) (W. 3-) Wie es beißt, ist Befehl ergaugcn, eine kleine Eskadre gcgcn die Algierer in den spanischen Häfen auszurüsten; die Festung Ccnta (an der afrikanischen Küste) soll ausgebessert, und die Garnison versinkt werden. ' «, /. (K Z) Gr 0 ß b r l t a n n i e n Londoner Blatter versichern ^ der Prinz-Vvegent beschäftige sich gegenwärtig in Nebereinstimmung mitder Königin 5 seiner Mutter, und seinem Conseil mit der Bestimmung der Thronfolge für das Königreich Hannover. Die «Prinzessin Charlotte von Wales wird dem Prinzen-Regenten, ibrem Vater, nur auf dem Tbrone von England folgen. In der natürlichen Erfolge wird dem Herzoge von Vork, zweyten Eol>n des Königs, der Thron von Hannover zufallen; allein cs scheint, daß Se. königl Hoh. geneigt sind, auf Ibre Ansprüche zu Gunsten eines Ihrer Brüder zu verzichten, uyd daß es de.r Prinz 'Adolph Friedrich, Herzog bon Cambridge, fcy, aus den die Wahl gefallen ist , uld daß die Reift, welche derselbe kürzlich nach Berlin gemacht hat, in Beziel'^ng auf diese wicktige Auge-legenden steb . Der Herzog von Cambridge lvlrd unvcrzü^ick ii>. London erwarten. ^Um, ,';. Nocknninags lvurde dicsicrbliche Hülle des Hrn. Shcz,idan, aus dem Hause des Herrn Peter Moore in der grossen Georgsstraßc, nach der Wcstmünsier Abtey gebracht. Der Leichenzng bestand ans den angefehensten Personen aller Partheyen, die zu Fuße folgten. Man bemerkte darunter die Herzoge v. York, 0, Su.s.>r, v. Argyle, den Marquis v. Anzlesea, den Grafen Beid-gewater, Lord Sidmoutb, General Phillipps und Hr. Canning. Die Lords Mnlgrave und Holland, der Bischof von London und der Lord - Major trugen die vier Enden des Leichentuches. Als ber Sarg bey der Aotey ankam, hatten die letzten Personendes Gefolges kaum George-Street, von wo der Zng ausging, verlassen.' Sdcridans's Grabstätte befindet sich dem Denkmahl des Doctor Goldsmith gegenüber; zur Rechten desselben ist Shakes-vcare's Denkmahl; links jenes des berühmten Tonsetzers Händel. . (G' Z.) Es heißt, daß die Instrukzionen Lords Ermouth ausdrücklich dahin gehen, nur dann Feindseligkeiten gegenAlgier anzufangen,wen» die Unterschrift des Traktats, welchen er dem Dey vorlegen soll, verweigert wird. Eil» Agent von Christoph, dem Neger-König in St.'Domingo oder Hayti, befindet sich jetzt in London, um Europäer, welche Gelehrsamkeit nnd Wissenschaften besitzen, zu den neu errichteten Lebrstüblen für di.e Neger einzuladen. Mehrere Gelehrte haben die gemachten Antrage angenommen, und Kontrakte unter gebor.igcr Bürgschaft, geschlosser. Die Vortrage sollen in Französischer und Englischer Sprache gebalten werde»?. Die Verbreitung der Englischen Eprache gehört unter die Hauptabsichten Christophs. (W. Z.) Die Times Enthalten ausführliche Betrachtungen über die immer zunehmende Ausivan-' derung uach Frankreich. Zu Paris hielten sich 29,no^ Eugländer auf, in dem kleinen Boulognc 1200, in der Schweiz wenigstens lo,oon, Genf sey so voll, daß man selbst die zur Elziehungbingeführi^en Kinder nicht mehr unterbringen könne In ganz Frankreich hielten sich gegenwärtig wenigstens 5^»,noo Engländer auf. Da diese insgesammt ans den nlittk'rn oder höchsten. Klasse:-, der Gesellschaft waren, so rechi^e m,in gewiß nicht zu niedrtg, wenn man die jäbrliche Ausgabe jeder Person im Durchschnitt auf 20c) Pfund anschlagc. Also bezahle Großbritannien auf Kosten feiner uieberu Volksklassen und seiner Armen einen jährlichen Tribut von o Mil< lionen Pf. Sterling an das Ausland Bey der allgemeinen Noth, bey dem hier und da schon leise ertönenden Worte Nazion al-.Bankerott, sey woyl'üchts billiger, als zuerst nach dem Vermögen solcher, gegen die Lelden ihres Vaterlandes sühlloscr Menschen zu greifen. :c. . ' - (W. Z.) China« Zufolge den neuesten Nachrichten ans Can-ton hatte in der Provinz Sze-Chuen eine Verfolgung der Christen Statt. Dieselben Nachrichten geben die gegenwartige Bevölkerung von China, nach einer daselbst öffentlich bekannt gemachten statistischen Berechnung vom Jahre 1790: auf » ,3 Mill. Seelen an. Dieß ist nicht die ^äifte jener Zahl, .?clcne Sir George Staunton nach seinen Berechnungen anfgestellt hat; indessen ist es nicht sehr wahrscheinlich, daß die Bevölkerung seit der Zeit, als oocn erwähnte Berechnung vorgenommen wnrde, sich so sebr vermehrt habe, da Hunaersnoth und innerlicher Krieg mehrmahls im Reiche wütheten. Höchstens kann man i5o Millionen annehmen. Groiscir nimmt 200 Mi'.I. an. Am meisten sind die Theile im Innern und jene der Westseite bevölkert; die Provinz Kcang-nan aNein zählt mc r als 3o MiUionen Einwohner. (G. Z>) Niederlande. Ueber die Art, wie der jüngste Tag zu Gent, und zwar daftl^st schon am » . (nicht erst am «!-'.) crwartct wurde, crza')lt das Ionrnal d u Nord ot.'n ans den schwer üdcr der Stadt han-g">:den Wolken. Plötzlick erscholl von allen Seiten Geschrei, Gebeul, Wehklagen und T^cille:-; drei Vicrtheile der Einwohner stürze 'en finden wir die interessante Nachricht, dasz »>ock> jetzt die Ebene von Lernea (in Griechenland) ^'on einer Wasserschlange, ähnlich der vo« Herkules getödteten, mit großer Wildheit verwüstet werde, so daß ein neuer Herkules aegeu sie aufstehen müßte. (G. Z.) Die verwittwcte Grasinv, Conyngdam 5a< in baarcn Gutrccn cin Vermögen vo« i,65a,0un ss. hinterlasse,'. Die Grafin Lavalctte ist beym Prii'z Eugen, ihren nahen Vere wandten, in Bayern angekommen. (K. 3>) Wechsel-Cours in Mieu. am 7. August 1816. Augsb. fur 100 fi^ cliir. fi.j285 is2 2 Mo. EonvelUionsmünze von Hundert 289 »i'6 si«