Mtis/, Ž^ Slnmthalcr odcr Steiner AlpenZ— k. k. Oymnasilllprofessor iu Laibach. ! ^^./, Ws' 33ohl viele Leser dieses Aufsatzes lernten^u ihm?^ Jugend beim geographischen Unterrichte die Bezeichnung— «Steiner Alpen > für jenen Gebirgsstuck kennen, welcher vom Grintovec über die Ojstrica bis zum Velili Vrh sich erstreckt und in sich eine abgeschlossene Welt von Alpenherrlichkeit entfaltet. Heute aber haben wir fast eine ganze Literatur über «Sannthaler Alpen«. Der Name «Sannthaler Alpen» stammt von jener Zeit her. als Adolf Schau-bach in seinem großen Werke «Die deutschen Alpen» den Irrthum begieng, Band V, Seite 12, zu schreiben (worauf sich auch I, Frischauf, «Sannthaler Alpen», Seite 10, beruft), dass mit Rücksicht auf das Hauptgewässer, die Sann, jene «unbenannte» Gebirgsgruppe «Sannlhaler Alpen, heißen möge. Weiters (II. Auflage, 1867, V.Band) Seite 10: «Gebirge im Süden der Dräu . . . Karnischen Alpen . . . Karawankas und Sannthaler Alpen», Seite 11: «das obere Sannthal umfafsenden Sannthaler Alpen», Seite 298: «die großartigen Sannthaler Alpen». An minder wichtigen Stellen ist dafür allerdings überraschenderweise wieder «Steiner Alpen» geschrieben, 2 z. V. Seite 12, «12: «Flow der Steiner Alpen«. Seite 338, 346, 350: «Sulzbacher oder Steiner Alpen, welche einen Kranz bilom . . .» Im Bande l (1871), Seite 364, schreibt Schanbach: ««) die Sannthaler Alpen ... Als Westcap des Ganzen steigt stolz der Grintouc oder die Rinka lW85 Fuß) empor, der König aller Sannthaler Alpen».* Er hatte keinen Namen vorgefunden, schloss aber darans irrthümlich: Das Gebirge hat keinen Namen, darum sei ihm das Vorrecht zur Taufe offen. Der Fehler Schaubachs ist also ein unrichtiger Schluss vom Nichtgefnndenen auf das Nichtvorhandene. Als nächster Anwalt für die neue Schaubach'sche Benennung dieses Gebirgsstockes tritt der von allen Touristen hochgeschätzte Dr, I. Frischauf auf, der in seinem Buche «Sannthaler Alpen» eine sehr genaue Beschreibung des Gebirgsstockes liefert, die ihm den Dank aller Touristen sicherstellt, die Bezeichnung «Sann-thaler Alpen» nahm er aber aus Schaubach mit der Berufung, dass kein Gesammtname in der Gegend bekannt sei. Ihm genügte Schaubachs Autorität, obwohl er durch Anfrage bei der Section «Kram» od.r beim Landesmnseum zu Laibach auf den Irrthum wäre aufmerksam gemacht worden. Wir würden heute noch diesen Kampf um den Namen unterdrückt haben, wenn es uns nicht als Pflicht erschiene, den alten Namen «Steiner Alpen» in letzter * Grintovec oder Ninla, welch bedeutender Irrlhum, Wie weit sind diese zwei Verge voneinander entfernt? Der Kenner dieses Gebirgsstockes kann daraus ersehen, welche schlechten .Narteu und Notizen Schaubach für diese Gegenden seinem Werke zu« gründe legte. 3 Stimde gegen einen durch Zufallslaune emporgekommenen zu vertheidigen. Der erste Theil unserer Aufgabe erscheint uns gelöst, nämlich der Nachweis, dass durch Schaubach-Frischauf ohne gellügend eingehende Nachforschung das ihnen «namenlos» erscheinende Gebirge kurzweg «Sannthaler Aspen» getauft wurde, ohne weitere Begründung als die, es sei die Sann das größte Gewässer jener Berge. Der zweite Theil unseres Aufsatzes soll nun erweisen, dass der Name «Steiner Alpen» wirklich schon fast 200 Jahre besteht, in ausgezeichneten Werken stets als etwas Allbekanntes gebraucht wird und daher dirsc ganze lange Vertheidigung einer guten alten Sache nur nothwendig ist, um eine durch des Zufalls Laune in Umlauf gebrachte Neuerung zurückzuweisen. Lassen wir nun also die alten historischen Quellen und geographisch-kartographischen Beweise selbst reden! Freiherr vou Valvasor (den wir vorausschicken müssen, weil sich die Späteren stets auf ihn beziehen) kennt das Gebirge und uenut es in semer «Ehre des Herzog' lhums Krain» (1686—1689) «Schneegebirge», «Schneeberge', 7 bis 8 Meilen lang und den größten Theil des Jahres beschneit, und erwähnt es an verschiedenen Stillen, nicht nur bei dem Orte Stein und den alten Schlössern in der Nähe, Steiubüchel, Oberstein, sondern auch bei Assling und solchen Punkten, wo an die Rinderalmen (Frischaufs-) oder waldigen Vorberge Steins nicht gedacht werden kaun. Hacquet, der berühmte Naturforscher, schreibt im Jahre 1778 in einer höchst lesenswerten «O^lc-grupina «»rniolic-a», Seite 33: »Allein sobald mau 4 den klonen Kankcrfluss übersetzt hat, so fangen die hohen Alpen wieder an, welche mehr als über die Hälfte kahl sind, man heißt sie: Grmtauzi, Kotschna, Brana, Sedlu und auch Ostriza oder am gemeinsten 1'a Kam6>«li!
  • In wissenschaftlichen Kreisen wird der Irrthum Schaubachs - Frischaufs allgemein anerkannt uud nunmehr wieder der Name «Stcimr Alpen» zu Ehren gebracht; so gebraucht z, B. der ausgezeichnete Gelehrte und Alpeuforfcher Böhm ( Einthoilnug der Ostalpen», 'Seite 470) nur mehr diesen historisch berechtigten Ausdruck. Uebereinstimmend schreibt Dr. Eberhard Fraas in seinem hochinteressanten geologischen Werke «Scenerie der Alpen» 1892, Seite 84: «Die Gailthaler Schiefer-formation fchließt sich an das Gebiet nordwestlich vom Kalkgebirge der Steiner Alpen.» Wogegen sich für Sannthaler Alpen weder historische Belege, noch alte Karten uud nicht ein wissenschaftlich bedeutendes Werk 11 anführen lässt! In Kram aber gebrauchen die Section richtig. Nach dem Flusgsystcme aber ebenfalls, da selbst die weitesten Zulaufe der Feistritz, Neul, Radomla, uur vun den Niederschlägen dieses einen Gebirgsstockes gespeist werden. * In dritter Linie gilt der Name des wichtigen Thalcs, das der Gebirgözug einschließt, zur Namens-übertraguug berechtigt. Darum war der Geograph jederzeit berechtigt, aus diesem Thalnameu den Oerguamen dadurch zu bilden, dass er «Gebirge», «Alpen», «Hi)lM-zlig» oder auderes dazusetzte, wie z. B. «Lechthalcr Alpen« und "Zillrrthaler Alpen ^ u. s. w. Die «Saunthaler Alpen' sind in diesen Rahmen durchaus nicht zu bringen, die rechte Thalwand allein hätte uoch einen Schein vou Recht, den in keuscher Eutferunug lockenden Alpenzug mit ihreu herrlichen Fluren durch Namens-glrichheit zu uerbiuden; dem Wauderer an Ort uud Stelle würde sich dafür cin zwiugend^r Eindruck nicht era/ben. Wer V. Lergetporers tadellus geuaues Relief dcr Steiner Alpen uut Muße und touristischem Alick zu studiereu Gelegeuheit hatte, muss zur Ueberzeugung gekommen sein, dass, vom Thale der Saun aus gesehen, sich stets ewige Gipfel wechselseitig verdecken uud der Ansicht entziehen, die Summe aller Eiuzelansichten aber durchaus nicht gleichwertig ist dem Gefammtbilde." * Man vergleichen Lech»Alpen, Stubaicr Alpen, Mur< Alpen. ** Vom Süden der Alpcn aus, z. V, von der Säue-Ebene, der Umgebung von Nudolfswort, dein Laibacher Felde, dein Moore, bis zu den südlichsten Höhen an der Meereslüste (als! Schneeberg, Monte Maggwre, Nanos und viele andere). 15 Es ist somit die Bezeichnung 'Tannthaler Alpen» keine glückliche odrr berechtigte; ebenso gut, wenn nicht sogar richtige, müsste «Feistritzthaler Alpen» gesagt werden; der Name «Savethal-Alpen» aber hätte mit «Sannthaler Alpen» gleiches Recht, denn dem Touristen ist es doch gleichgiltig, ob eine rcchte Userseite (Sann) oder eine linke (Save) den Namen herleiht. Nebenbei sei bemerkt, dass die Punkte im Savethale, welche einen Gesammtblick ans die «Steiner Alpen» gestatten, zahlreiche sind. Als viertes Moment der Namengebung ist unbestreitbar der Ortsname zu setzen. Von einem Orte aus, der den Zngang zu einen: Gebirge beherrscht, von dem es gut übersehen wird und der als Handels-, Industrie- und Badeort weithin bekannt ist, kann ein Gebirge mit vollem Recht benannt werden. Die «Stainzer Alpen» sind dadnrch in ganz Steiermark jedermann ihrer Lage nach bekannt; ebenso das «Vergland von Idrill", «Vergland von Cilli>, das «Warasdiner Gebirge», «Berchtesgadeuer Alpen», «Kitzbüchler Alpen».* Die Orte übertragen ihren historischen Namen leicht auf die geographischen Verhältnisse ihrer Umgebung. «Stein» aber ist ein wohlhabendes Bürgerstadtchen, ein den Italienern aus Trieft, Görz uud anderen Orten schon lange bekanntes Äade- und Sommerfrischplätzchen, es liegt am Eingänge und vor der Mitte unseres 5 Noch schlagender beweist dies der Name «Freiburger Alpen», wo dir Stadt selbst meilenweit entfernt ist, und «Vene« tiancr Alpen», die nur in ihren beschneiten Oipfeln dem Sohne der Lagunenswdt Muiukeu von tiihler Labe und 1'chcittiger, matten» dustisser OebirgslMei «Sectauer Alpen«, «Bructer Alpen», «Rl/ttemuanner Tauern», «Wienerwald», «Eijenerzer Alpen», 1« Gebirgszuges und beherrscht vereint die besten Aufstiege zu allen Gipfeln eben in seinem Steiner Feistritzthale; umsomehr als die Section «Krain» es sich zur besonderen Aufgabe stellte, Ali stiege und Uebergänge aus dem Feistritzthale zu allen Hohen und Sätteln herzustellen und zu erhalten, ja sogar sich mit dem Plane beschäftigt, in diesem Gebiete den Bau einer Schutzhütte zu ermöglichen. Die Stadt hat also ein volles, unbestreitbares Recht zur Namengebung für ihr felsen-thürmiges Hinterland. Außerdem ist der deutsche Tourist in der Stadt Stein, wo alle Bürger der deutschen Sprache mächtig sind und dem Fremden in freundlichster Weise entgegenkommen, im Gegensatze zu dem Sann-thale mit fast ausschließlich slovenischer bäuerischer Bevölkerung, wie zu Hause. Die Eisenbahn Laibach-Stein hat der touristischen Wichtigkeit dieser Stadt gegeuüber dem Sannthale für Hochtouren einen bedeutenden, nicht mehr auszugleichenden Vorsprung gegeben; denn wer wird von Cilli aus mit dem Postwagen 60 Kilometer weit sich schütteln lassen wollen, um einen Aufstieg oder zwei ausführen zu können l Wogegen mau heute in einer Stunde 30 Minuten von Üaibach mit der Staatsbahn bis Stein fährt, dem Mittelpunkt aller großartigen Aufstiege (Wien, Abfahrt 7 Uhr 30 Minuten früh, Ankunft in Stein 8 Uhr 40 Minuten abends, oder von 8 Uhr 20 Minnten abends bis 9 Uhr vormittags). Die touristenfreundliche, hübsche Stadt Stein -^ mit einer ganz zeitgemäß geleiteten Curanstalt für Kneipp'sche Cur sowie elektrische Heilmethode — bietet vorzügliche Unterkunft und hat für Führer und alle Touristenbcdürfnisfe bestens vor-grsoigt. Was Abbazia den Freunden des Meeres ist, 17 wird mit Recht Stein sowohl den Hochtouristen wie den Sommerfrischlern in Oberkrain werden. Der Tourist von heute verfügt durchschnittlich nur über Urlaubs- oder Ferienwochen; da muss er trachten, einen gemeinsamen Ausgangspunkt für mehrere Besteigungen zu gewinnen, um sich von den Strapazen jedesmal ganz erholen zu können, Einkäufe zu besorgen u. s. w., und das alles vermittelt ihm für die ganze Gruppe der Steiner Alpen Stein an, besten. Die Bedeutung des Städtchens Stein, des einzigen knapp am Fuße des Gebirgsstockes, erlaubt aber auch vollgiltig die Uebertragung seines Namens auf das Gebirge. Die Slovenen bleiben nach wie vor bei dem alten Namen in ihrer Sprache (Ort: Stein — kanmik) «liamniökft planink, (--- Seiner Alpen) für den ganzen Gebirgszug, warum soll also der historisch nachweisbare alte deutsche Name «Steiner Alpen» verdrängt werden ? Frischauf hat in seinem Werke die Namensfragc mit folgenden Hauptsätzen behandelt: «Die soeben besprochene Gebirgsgruppe besitzt noch nicht einen allgemein gebrauchten Namen. In Steiermark führt sie die Bezeichnung ,Sulzbacher Alpen', in Kärnten Kotna^ und in Kram Meiner Alpen'. Keiner dieser Namen bezeichnet die gesummte Gruppe. . . Der dritte Name .Steiner Alpen', von der am Fuße der Südseite gelegenen Stadt Stein herrührend, würde noch am meisten Berechtigung zur Bezeichnung der Gruppe besitzen, falls dieselbe von einer Ortschaft entlehnt wird; denn die Stadt Stein ist der größte Ort des Stockes, von den umliegenden Höhenpunlten kann die Grnppe auch ziemlich vollständig überblickt werden. Doch auch in 1« Stein versteht man unter dem erwähnten Namen nur die waldigen Vorberge (!), während die höheren Felspartien entweder ganz unbeachtet bleiben (?) oder nur manchmal (!) eine Tour über Anregung fremder Gäste auf den Grintouz oder auf die Planjava unternommen wird. Die soeben besprochenen Verhältnisse lassen es gewiss gerechtfertigt erscheinen, wenn der von Schaubach mit Rücksicht auf das Hauptgewässer vorgeschlagene Name ,Sannthaler Alpen' für diese Gebirgsgruppe allgemein angenommen würde.» Was Frischauf von den «Sulzbacher Alpen» sagt, ist richtig, man sieht vom Orte Sulzbach an der Sann nur ein Stück der ganzen Kette, dasselbe gilt auch von der Vellacher und Eeeländer Seite. Von den gegenübe» liegenden Höhen übersieht man freilich von den einen mehr, von den anderen weniger diesen Gebirgszug, da sie aber fast gar nicht besiedelt sind, so kann der Name vom Ansichtsorte unten im Thale nicht giltig sein. Als Kocna bezeichnen somit beide nur jenes ihnen zugebogene Stück der ganzen Gruppe, welches ihr beengtes Gesichtsfeld eben darbietet.* Es dürfte somit der Nachweis erbracht worden sein, dass für den Fall, als dicse Alpen keinen allgemeinen Namen in der Geographie, Kartographie und Touristik besessen hätten, bei der sodann berechtigten und nothwendigen Taufe nur der Name «Steiner Alpen» mit vollem Fuge hätte zuerkannt werden müssen. * In treffendster Weise zeigt dies auch ein Blick auf Lergetporers große Reliefkarte der «Steiner Alpen', eine musterhafte Kllnstleistung (Veldes iu Kram, Preis 40 fl.1, welche für geographische Seminare. Alpenvereins-Sectwnen u. s, w. sehr empfohlen werben kann. 19 Es dürfte manchen Leser auch die Entwickllmg des «Kampfes für die Steiner Alpen» interessieren, und darum seien einige Worte hier am Platze. Auf diese Frage wurde ich im Jahre 1890 durch Herrn Stöckl, einen gründlichen Kenner dieser Alpen, aufmerksam grmacht. Da damals der Centralausschuss des Deutschen und Oesterreichischen Alpenvereincs in Wien war, lag der Gedanke nahe, durch einen Vortrag in der Section «Austria» in Wien unter Vorweisung von Lergetporers Reliefkarte die Stimmung des Central-ausschusses zu gewinnen. Zu Ostern 1890 wurde dieser Vortrag gehalten, und der damalige erste Präsident des Alpenvereines, Oberlandesgerichtsrath Ritter v. Adamek, wurde derart für die Bezeichnung «Steiner Alpen» gewonnen, dass er lselbst Kenner dieser Alpen) den Vortragenden (Prof. Dr. Gratzy) um einen genauen Auffatz mit Belegstellen und Kartenpausen ersuchte, damit der Centralausschuss weitere Verfügungen beschließen kbnne. Vorsichtshalber und aus Höflichkeit wurde diefe Be« weisführung Herrn Dr. Frischauf zur Einsicht und Entgegnung zugesandt, beide Ansichten aber dem wissenschaftlichen Beirathe des Alpcnncreines als Schiedsrichter übergeben. Diefer entfchied unter Vorsitz des Universitätsprofessors für Geographie Dr. A. Penck (Wien) zu vollsten Gunsten der Steiner Alpen; darauf ließ der Centralausjchuss iu den «Mittheilungen» (1891, Nr. 11 vom 15. Juni) den Aufsatz veröffentlichen, beschloss, sich officiell nur mehr dcs Namens Steiner Alpen zu bedienen und ließ nur diesen Namen auf seine Karte der Ostalpen, die dem Jahrbuche 1891 bei-gegeben wurde, setzen. 20 Im Jahre 1892 wurde die Gemeinde Strin auf die ihr günstige Entscheidung des Alpenvereines sowie die Znstimmnngsbiiefe hervorragender Gelehrter aufmerksam gemacht. Namentlich waren Verfasser von Geographie-Schulbüchern uud Atlanten sowie die Reise-bücher-Verlagshandlungcn (Baedeker) aufgefordert worden, in den Neuauflagen ihrer Werke die Correctur vorzunehmen; ans der Reihe der bereitwilligst Zusagenden nennen wir hier nur die Herren Universitäts-Professor Dr. Alexander Supan (Gotha) für «Peter-mann'sche Mitth^iluliglN«, Director Dr. E. Hannak (Wien) für «Oesterreichische Vaterlandskunde», Director Dr. F. M. Mayer (Graz) für «Ol sterreichische Vater-landskunde», die ausgezeichneten AlpenschriftstellerDoctor Heinrich Noö für eine Schilderung ans den Steiner Alpen und Freiherr von Schweigcr-Lerchenfeld für das Werk «Alpenglühen»; ferner die Redactionen des «Globus' (Braunschweig), der «Deutschen Rundschau für Geographie und Statistik» (Wien), die durch feine vorzüglichen Kartenansgaben berühmte Verlagsbuchhandlung A. Hartlebm (Wien), der Verlag drr Marschen Reisebücher, der Verlag von Karl Baedeker (Leipzig) u. a. m. Weiters erfndr die Gemeindevertretung von Stein, dafs in dem Werke «Die Ostalpen» ihre Gebirgskette von Dr. Fnschanf bearbeitet werde und dieser sie trotz allem doch wieder ^Sannthaler Alpen» nennen wolle. Dagegen beschloss nun die Gemeinde, welcher den Wert dieser Streitfrage in Vezng auf die Hebung des Frem-denverkehres ihr vortrefflicher Bürgermeister Hr. Mocnit klar gemacht hatte, Stellung zn nehmen; in einem Dank- und Anerkennungsschreiben wurde Dr. O. Gratzy 2! bevollmächtigt, weitere wissenschaftliche und literarische Schritte zu unternehmen und der Gemeinde darüber Bericht zu erstatten. Diesem ehrenden Ersuchen entsprach ich bereitwilligst, und seien hier zwei meiner erfolgreichsten Schritte angeführt. Bei der Hauptversammlung des Deutschen und Österreichischen Alften-vereims in Mrran überreichte ich dein ersten Präsidenten, Universitätsprofefsor Dr. I. Scholz, den Protest der Gemeinde Stein gegen jeden weiteren Gebrauch des Namens «Sannthaler Alpen» seitens der Vereinsmitglieder, und wurde mir vom ersten Präsidenten in freundlichster Weise für das Interesse der Stadt Stein an den Verciusarbeiten gedankt, auch die genaue Prüfung des Protestes zugesichert. Die Section «Krain» hatte schon vorher das Verdienst, in schriftlichen Verwahrungen sowohl bei Dr. Richter. Dr. Frischauf als auch beim Celitralauischnsse ihr unerschütterliches Festhalten am Namen «Steiner Alpen» betont zu haben. Der zweite Schritt war die Bitte bei der k. k. Landesregierung in Laibach um deren- amtliches Ansuchen an das k. und k. militär - geographische Institut, dasselbe möge in der Neuauflage des Blattes sZone 20, Co-lonne Xlll) der Specialkarten (Generalstabskarten) den Namen «Steiner Alpen» statt «Sannthaler Alpen» setzeu. Nach Einholung des Gutachtens des Landesausschusses, welcher sich über Referat des Herrn kaiserlichen Rathes Murnik vollkommen für meine mit dem Sprachgebrauche im Lande übereinstimmenden Beweisführungen aussprach, wurde seitens der k. k. Landesregierung, die ebenfalls den Namen «Steiner Alpen» für allein richtig hält, das amtliche Ansuchen um Eorrectur der Specialkarteu nach Wien abgeschickt. 22 Diesem Ansuchen muss aber Folge gegeben werden, weil alle Aenderungen in den Werken des k. k. militär« geographischen Institutes nur auf Verlangen der Landesregierungen geschehen dürfen uud müssen. ^ Im Frühjahre 1893 wird also aller WahrscheinD lichkeit nach der Streit ein Ende erreicht haben, nach-D dem die Specialkarten für alle Berufenen den vollsten» Beweis erbringen werden, dass die vereinten Stimmen« der Section «Kram», der Stadt Stein, des Landes-« ausschusses und der k. k. Landesregierung zugunsten V der Bezeichnung «Steiner Alpen» eine ganz andere i Macht bedeuten, als die einzige Stimme Dr. Frischaufs, der dagegen mit keinem wissenschaftlichen Beweise, sondern nur mit persönlichen Ansichten zu antworten vermag. Dic Gemeinde Stein nwqe nun in dem Eintreten solcher Kräfte für ihr Interesse den Wert und die Bedeutung des Deutschen und Oesterreichischen Alpen-veremes für die Hebung des Fremdenverkehres schätzen nnd sich durch Förderung des Tonristenwefens zugleich Ehre und Gewinn erwerben. i ^k ■■■■• / Im Selbstverläge t«s Verfasser«, Puchriuckerci von KlllNtnayr 4 Vamberg, Laidach. 3»20 »zi.