MbacherOMtmlg. Nr. 30«. Prünumerationspiei« : Im ^omptoii g^nzj, N. l!, b>llbj. N. 5.50. Wr dic^ufteNuü«, ins Hnu« hllll>i.5»li. Mit ber Posi aailzj.fl.15, halbj.si.7.5l>. Mittwoch, 9. Scptelnber Insert! onsgebilhi bi«iuZeil«n! Nual so lr., 8!».80lr., »m. 1 si.; louft pr. Zeile Im. (! lr., iiui. «lr,, 3m. 1U lr. u. s. w. Inscrtiousftcinpel jcbcöm. 30 k». 1868. Amtlicher Theil. Se. t. t. Apostolische Majestät geruhten mit Allerhöchster Entschließung von, 1. September d. I. den Staatsanwältcu Earl Pohl in Rcichcnbcrg und Albert I autsch in Chrndim dcu Ti^l und Character von Lanoesgcrichtsrälhcu allcrgliädigst zn verleihen. Herbst >». i». Nichtamtlicher Theil. Mckblick auf dic Thüligklit dl5 Ncichs-rathcs. IV. Zwischen dcr Anerkennung lind Nichlaucrkcllnung des scU'stäudigen ungarischen Staatsrcchtcs konnte uian "icht ohnc große Gefahr stecken bleiben. Man mußte sich entscheiden, nud die öffentliche Meinung draug auch diesseits der Leitha wie iu ganz Europa überhaupt mit Energie darauf, daß man sich entscheide. Nnd in dem Augenblicke, als dcr zerrissene Faden der Rcchtseontinuität wieder angeknüpft wurde, war es uichl blos staatsrechtlich, soudcru veruünftigcrwcisc unmöglich, bezüglich des fiuauziellcu Ausgleichs deu Ungarn cine bc^ stimmte Veilragsziffcr zu oelroyircn. Man wußte in unseren parlamentarischen Kreisen sehr gnt, daß die Lösung dcr staatsrechtlichen Frage nnr nut ncucn siuauzicllcu Opfern zu erkaufen sein werde, und man fand dcn endlichen Abschluß dcr inncrcu Wirreu und die Fcststclluug eines coustitutioucllcu Staats-lcbcns dieser Opfer werth. Schließlich, wenn man auch vor dcr Last ucucr Vcrbiudlichkcilcn zurückschreckte, mußte doch der Trost zu dem Entschlüsse slärlcu, daß mau mit redlichem Willcu dcn Ausgleich anstrebe nnd daß man in Anhofflüig eines ncnen großen Anfschwuugcs des GcsamiutstaatcS die ncncn Verbindlichkeiten nnd Aus-alcichslasleu übernehme. In dieser Beziehung ist dcr finanzielle Ausgleich als ein sehr heilsames Wert zu betrachten uud sowohl die Uugaru, als auch wir wissen Mm, daß Oesterreichs gauzc Zukunft uud Größe einzig von dem gutcu Willen, vou dem Selbstvertrauen, von der Echöpfungstraft dcr Völker abhängig sei. Lauge genug hat mau bei uns mit politischeu Phrasen mid verdeckten Staalsuoranschlägcn sich über die wirklichen Gefahren getäuscht, vou welchen das öffentliche Wohl uud dcr Bcstaud dcö Reiches selbst bedroht war, und sich gescheut, der gauzcu Misere uusercS Finanz- wesens offen iuS Auge zu blicken; lauge gcuug hat mau c>cn Wechsel auf die Ehre der Zukunft ausgestellt, der mit dem Giro der Ehre der Gegenwart versehen, als neuestes Swatsaulcheu anf dcn Geldmarkt wanderte. Nun endlich ist durch den ungarischen Ausgleich die bitlcrc Nothwendigkeit an uns herangetreten, der großen Schuldfragc dcn Schleier vom Gesicht zn reißen , denn dcr Baukcrolt prangte warnend und mah-ucud übcr dcm Eröffnnngsthor des Ausgleichs mit Un gärn uud des ucucn politischen Systems. Vergeblich warö, noch länger sich über dcu vollen Ernst uuscrcr Lage uud übcr dasjenige zu täuschen, was diese Lage von nns fordert nnd was wir zur eigenen Rettung, zur wirklichen und definitiven Ordnung dcr Stnatsvcrhältuisse zu thun haben. Dcr Ausgleich mit Ungarn staud vor dem Reichs- rathe als zwingende Nothwendigkeit ...... uud cö galt, dcu Bankerott abzuwcudcu. Nicht dic feige Nuchrcuhaf' tigkcit durste dcu Staat retten — uciu, dariu lag kcinc Rettung, sondern Arbeit, Mühe, ernstestes Bestreben, dic Pflicht zu crfüllcu. Ucbrigeus mußte mau sich auch fragcu, ob es dcuu wahr sci, daß wir dcu Staatsban-kerott erklären müssen, daß wir die Zinsen dcr Staatsschuld, dic mau uns aufbürdctc, uicht zahlen köuucn? Iu Bcaulwortuug dieser Frage mußte mau sich sagcu, daß wir sie bezahlen müssen und werden — und zwar im Interesse dcö Voltcö, im Interesse dcr Millionen Aürgcr, Gcwerbolcutc, dcr Arbeiter, dcr Witwen und Waisen. Nud so hat sich mich dic Majorität dcs Aus^ glcichöciusschusscs uud die des Abgeordnetenhauses dcö Rcichsrathcs erklärt. Mit der Annahme dcr Gesetzentwürfe über dic Bcitragslcistuug dcr dicsscitigcu Läudcr zu dcn Kosten dcr gciuciusamcu Angclcgcuhciteu, übcr dic Staatsschuld uud über das Zoll- uud HandclSbünd-uiß mit Nngarn ist dcr Verfassnngsaufbcm nahezu voll' endet wordcu uud wird auf fcstcrcu Stützen der Frei« hcit ruhcu, als es bci uus dcr Fall war. Mit diesen Gesetzen ist dic ncuc Rcichsform ab> geschlossen; Nnaarü steht auf eigenen Füßen und muß sich so gut wie wir forthelfen. Wir werden uns forthelfen. Mit diesem Jahre 1808 begann dic Acra dcr gesetzlichen Freiheit uud das Volk wird geholfn uud mit seiner clastischcu Krast nach dcu höchsten Gütcru dcr Erde zu ringen, strebe». Nach dieser Richtuug aber hat die Regierung dcu parlamentarischen Strom geleitet. Nnd nach wenigen Jahren wird man crstauucu, wclchc außerordentliche' sittliche Verbesserung dcs österr. Eharaktcrs aus dieser Richtuug und diesem Beispiele dcr Rcgicrung hcrrwrgcheu wird uud mit ihr, wclchc Hebung uuscrcr wirthschaftlichcn Kraft. Was ein freiheitlicher nnd volkS wirlhschaftlichcr Aufschwung für Hilfsmittel schaffen kaun, hat Oesterreich noch uicht erprobt. V. Nach dcm verfassungsmäßigen Ausbau in nnscrem Innern gab es kcinc Frage, die das Gcsammlintercssc so sehr in Auspruch nimmt, wie dic Wehr fr age, ils die wichtigste gcmciusame Angclcgcnhcit, die so tief Anschneidet in alle Verhältnisse dcr Monarchic. Sie ist im Pester Parlamente glücklich gelöst wordeu. Nnd ob gleich dieselbe erst in diesem, und noch uichl im Reichs-rathe cutschicdcu wurde, so wollen wir sic doch schon jetzt in die Thätigkeit dcs RcichsrathcS ciubczichcn, da wir hier nach dcr Annahme in Pcst kcinc wcitcrcn Differed ^en bcfürchtcu zu müsscu glauben uud die Wchrfragc als bereits erledigt betrachten. Dic Fordcruugen uud Pro jcctc dcr uugar. Hccresdualistcu, die an dem durch die Zcitcn uud Geschicke geheiligten und erprobten Bestände dcr wichtigsten Institutiou dcr Gesammt-Mouarchic in dcm Augcublicke mäkeln wollten, wo dicsc nächst deni Hort dcr neu erstarkenden bürgerliche» Freiheit in der un getheilten Armcc eiuc erhöhte Garantie ihrer Zukunft erblickt — dicsc Fordcruugcu uud Projecte haben diesseits, aber auch bci der ungar. Rcgicruugspartci selbst, sowohl iuuerhalb als außerhalb dcs Heeres Besorgnisse wachgerufen, die, wenn sic wcitcrc Nahrnng erhielten, das Vertrauen ill die Aufrichtigkeit uud factischc Vcdcu tuug des Ausgleichs tief erschüttert, ja vermchtct hätten. Gerade deshalb war cö vorzugsweise an Ungarn, den Beweis zn liefern für die Lebensfähigkeit des Dualis^ nius, dcr iu uuscrcm Staalswescu in geklärter Form Platz gcgriffcu hat. Letzterer hat bis auf dic gcmciusa mcu Angclcgcuhcitcu die St aatsei nhci t gespalten; da wir aber auch dcr Nationa leiuhc it cutbehrcu. wie kciu andcrcs Staatswcscn uuscrcs ErdlhcileS, so kouute Oesterreich llmsowcuigcr der M a chtci u hcit entbehren, deren Träger das ungcthciltc Heer ist. Es wurde uuausgescyt mit allen militärischen, politischen und ökouomischcu Grüudcn die Eiuhcit dcr Ar-mce vertreten, weil voll ihr die Zukuuft Oesterreichs, seiuc Großiuachtstelluug, wie auch dic Zukunft NugaruS abhängt und für die Theiluug dcS Hccrcs ciu historisches R'ccht iu Nngaill sich uicht avlcileiv lasse. DieS bcwicö in. Pester Parlamente ebenso Graf Andrassy als Frau,; Denk und andcrc. Auch wir beharren auf diesem Stauopunttc. Weder cin älteres noch cin jün-gcrcs Gesetz Nngarns spricht für die Zweitheilnng und namentlich der XII. Gcsctzartikcl vom Iahrc 1^07 dic-tirt im 8 11 geradezu die Eiuigung ccs Kriegsmaterials von beiden Reichshälftcn zu einer Armee uud überläßt dcm Mouarchcu die militärische Organisation. Dieses Gesetz spricht ferner von der Ergänznng der österr. Armcc uud ist dicsc demnach dcr Sammelbegriff, in dem sich alle Theile trcffen uud wo dcr Mouarch übcr Fcststelluug der gleich dienstlichen Vorschriften und der iibcrcinstimmcudcn tactischcn Regeln zu entschcidcu hat. Tom a so und Pcpina. (Novelle.) (Fortsetzung.) Sie betraten nun eiu cnacö Thal, wo hohc dichtbelaubte Bäume das bischen Vichl. das sie bis dahin gehabt hatten, abhielten. Als Pcpiua ihvcu Mann ganz außer Athem sah, wollte sie ihm das Bündel mit ihren Habscligkeiten abuehmcn, indem sie ihm versicherte, daß sie viel stärker sei, als er. Abcr Tomaso uahm dieses Anerbieten sehr übel auf und nachdem er gesagt hatte, er sci uicht dcr Mcum, die Hilfe irgcud ciucr Frau nn-zuuchmcu, machte cr ciuc Anstrengung voran zu laufen, auf die Gefahr hin, bci jcdcm Schritte zu fallcu. Daun fiug cr sciu Kricgslied lauter als jc, wicdcr zu singen au. Endlich gelangten sic auf eine mchr offene Straße, die ihnen dic Allssicht auf cincu wcitcn, von der auf' gehenden Sonne beleuchteten Landstrich eröffnete. Sie gingen wicdcr am Rande eines Abgrunds hin, in dessen Tiefe cin schänmcudcr Bergstrom brauste, da stieß Pc-ftiua plötzlich ciucn Schrcckcusschrci cms. Ihr Vlinn aing schwankend, hart am Rande des Abgrunds hin. immerfort singend nud das mit Getöse auf dic Felsen herabfallende Wasser betrachtend. . — Du willst Dir also dcu ftals brechen, Einfaltspinsel? rief die arme Frau ihm zn. Komm, bleibe nicht hier, eS ist zn gefährlich. Gib mir dies Paquct; Du siehst ermüdet aus und kannst Dich kaum aufrecht erhalten. — Das ist uicht wahr, sagte Tomaso, ich fühlte mich uie stärker, uud . . . . cr schwieg plötzlich und betrachtete mit stummem Stauuen Pepina, die ruhigcu Schrittes auf ihn zukam, »licht ahnend, daß sie eine schöue Person vou 30 Jahren geworden war. — Was hast Du denn, fragte sie ihn. — Ich kann meine Augcu vou Deiner Gestalt uichl abwenden. Ich habe nie etwas schöneres gesehen. Nmarmc mich! — Bist Du närrische Schweig uud geh weiter; Du laugwcilst mich! , , ,. ,, Aber wcit culfcrnt seiner Frau^zu gchorchcu, hlclt sich dcr juugc Greis hart an ihrer Veite uud sagte lhr alles Süße'was cr uur crsiuucu kouutc, wahrend stc sich cutwcder taub stellte, oder ihn wcgcn scmcr )tarrhcit dcrb ausschalt. Als cr sah, daß seiuc Evmplimcntc d»c üble Laune seiner Frau nur noch steigerten, versuchte cr cin audcrcs Mittel sie zn besänftigen; cr fing mit seiner gebrochenen Stimme cin Llcbcslicd zu singen an, nnd zwar mit so pathetischem uud leidenschaftlichem Ausdruck, daß Pepina iu Thräucu zerfloß. -- Du weinst, thcnrc Freundin, sagte Tomaso, nicht zwcifclud, daß sciu Gesang sciue Frau zu Thränen gerührt habc. Bist Du unglücklich? — Unglücklich? erwiederte sie. Ich glaube wohl, daß ich unglücklich bin. Wie löuutc cs anders scin, wcnu ich ciucu GrciS sich so uärrisch betragen schc. Du solltest Dich schämen, iu s" lächcrlichcr Weise mit der Stimme eines alten, heiseren Raben zu singen. Wenn Du keine Achtung vor Dir selbst hast, so solltest Dn sie wenigstens für die Gefühle Deiner Frau haben. Tomaso wollte ihr eben mit einiger Heftigkeit ant Worten, da fiel scin Ange auf sie und sein Zorn schwaud vor ihrer Schönheit. Sie giugcu eine Weile schwcigcud wcitcr; Pcpiua hatte ihre Thräucu getrocknet und in dem Wunsche, jede mmnacuchme Empfindung zu ver wischen, fragte sie mit Sanstmnth ihren Manu, ob cr weniger von seinem Rheumatismus leide. — Mein Rheumatismus? crwidcrte rr mit Bit' tcrkcit: wcuu ich mich nicht bctlagc, so brauchst Du dich auch nicht ;u bcuuruhigcu. Ich leide nicht mchr daran, als Du selbst, ich versichere Dich .... Nun, und Dciuc Hühneraugen? Schmerzen sie Dich noch so wie gestern? — Mciuc Hühucraugcu! sagte Pepina mit ciucm ucrächtlichcu Zurückwerfen dcö Kopses, indem sie daS nettcste, kleine Füßchcu, wie man cS nur in der Lombardei scheu kann, vorstreckte. Ich möchte wissen wo Du Sie finden könntest! Aber, geh, zanken wir nicht mchr; gib mir Dein Paket, denn Dn siehst mundet auö, uud ich bin stärker als Du. Tomaso war zu höflich, um sciuc Frau zu bcläsli gen, und so setzten sic denn ihren Weg ruhig fort, bis sie ciuc tlcinc Herberge crrcichtcu, wo sie cin Früh' stück zu sich uahmcn. Dcr Wirth bccilte sich, Brot, Käsc und Wciu für Tomaso, uud Milch und Früchte für Pcpiua hcrbcizuschnffcu. AlS sic mit ihrer Mahlzeit fertig ware", kmiM" sic mit dcm Wirth ciu Gespräch au, m'd 1"'" l'"u 1510 Von diesen Gesichtspunkten ist auch zur Vcfric-digung der westlichen Ncichshälfte über daö Wchrgcsetz in Ungarn entschieden worden, nnd bildet die Annahme des Wchrgcsctzcs den Schlußstein in nnscrcm Ansgleichs-werte. saibach, 7. September. Die preußische Abrüstung scheint einem wahren Bedürfniß des preußischen Cabinets zn entspringen, die Welt über seine Friedensliebe nicht im Unklaren zn lassen, nnd die von der Vörsc eingeschlagene Hausscrichtuu^ scheint das Vertrauen in die augenblickliche Fricdcusslimmuug Berlins zn bestärken. Zwar gibt es noch immer solche, welche glanbcn, daß die Reserven, die ehestens bcnrlanbt werden sollen, uö-thigenfalls ja wieder cinbcrliscn werden können, nnd die Verschiebung der Rckrutcnslcllung nni drei Monate wird von anderen dahin ausgelegt, sie gelte nnr der Einhcim-snng der Ernte. (5in großes Wiener Blatt hält das Vorgehen Preußens für eine» Fühler, für ein Symptom, daß Prcnßen einen Zusammenstoß mit dem übcrrhcini schen Nachbar womöglich vermeiden möchte. Es frägt sich, was Frankreich thun wird. Dcr „Monitenr" wird möglicherweise Preußens Handlungsweise als ein Er gebniß der würdevollen fricdliä)cn Haltung Frankreichs mit hoher Satisfaction uotircu; allciu, vielleicht weiß Kaiser Napoleon selbst noch nicht, was er thun wird, vielleicht, meint schließlich der Correspondent, hängt alles von Prcnßcu selbst ab. Prcnßen sollte die Ursache dcs Mißbehagens, welche es selbst empfindet, nicht blos auswärts, sondern auch in sich suchen. Die zärtlichen Umarmungen, wclchc eS forlwährcud mit Nußland austauscht, die Intimität der Beziehungen, die cS mit diesem freihcitsfeiudlicheu Staate uuterhält, nnd die vielleicht gefährlicher ist, als ein geschriebener Trutz- uud Schutzvertrag bildcu eiucu Pfahl im Fleische der ganzen gebildeten Welt, und bewirken ein Fieber des Mißtrauens, das sich gegen Preu-ßens jetziges Regime richtet. Der Weg über Langen-schwalbach führt nicht zur Beruhiguug Oesterreichs, allein eben so wenig znr Beruhigung Europas, uud wenn der Czar demnächst Berlin mit einem mehrtägigen Vesuche beehren sollte, so mag dies die Berliner Hof-und Militärkreisc wohlthätig erwärmen, Deutschland wird dabei frieren. Wenn Prcnßen sich mit dem, was cs hat, begnügen nnd auf jeden Gedanken der Vergewaltigung des deutschen Südens und Oesterreichs verachten wollte, wozu bcnöthiglc es diese drohende nordische Vcrbindnug, da eS ihm doch leicht fiele, sich mit Oesterreich nnd Süddenlschland in aufrichtig deutscher, brüderlicher Weise auseinanderzusetzen? Und löst es diese Verbindung uicht, fährt es fort, Ungarn mit seiucn Agenten und Libellen zu überschwemmen, offenbar in der Absicht, das Laud der Stephanskronc nicht etwa zn cmancipircu »- einer solchen Illusion sin'o wohl nnr Madarasz nnd Consorten fähig - sondern cs nntcr dem bloßen Scheine der Selbständigkeit zn einer Dcvcndcuz Rußlands zu machcu, muß dann uicht Oesterreich aus dcu gewichtigsten Gründen der Sclbsterhaltung in eincr Attitüde der größtmöglichen Reserve verharren und sich freie Hand nach allen Seiten zn sichern suchen? Ein Zwangsdcntsch-land, geschaffen durch russische Eonuwcnz uud jciu Dasein durch russische Protection fristend, ist eine monströse Idee, wclchc der bessere Genius Deutschland ohne Besinnen von sich stößt. Dies scheint Preußen selbst zu fühlcu, sonst würde cs die Existenz ciucs Bündnisses mit Rußland dnrch die zu seiner Disposition stehenden Organe nicht so oft haben dcmcntircn lassen. Daß diese Dementis bis jetzt überall keinen Glanbcn gcfuudcu haben, ist nicht znm Verwundern; denn die Welt glaubt eben unr, was nach der Vage dcr Dinge und Thatsachen glaublich ist. Wcuu daher Prcußcu dcu rechtcu Augenblick gekommen glaubt, um Frankreichs Politik zu einer Art Umkehr zu bestimmen, so möge cs selbst eine uicht wc-uigcr dringende Umkehr vollziehen durch das Fallen-lasscu sciucr russophilcn Politik nach Außen, dnrch das endliche Aufgeben ciucr junkerlich reactionären Politik im Iuucru, die, sage mau was man will, nicht aufrichtig deutsch sein kaun, weil sie dem freiheitlichen Entwicklnngs-tricbc dcr deutschen Nation widerstrebt. Der Protest, welcher in dcr samslägigcn Landtagsucrhandlnng von Baron Apfallrcrn in seinem uud seiner Gcsiuunugsgc-uosscn Namen gegen dcu Landtagsbeschluß auf Annul-liruug dcr Wahl dcs Abgeordneten Mulcj abgegeben wurde, lautet: Da das Gcmcindcgcsetz den Regiernngsorgancn das Recht wahrt und ihrem Ermessen cs anheimstellt, Gc-mcinden zlim Behufe dcr Wahl des Gemeiudemisschns-scs iu drei oder zwei Wahltörpcr zu gruppircii und nur die Gesichtspunkte bczcichuct, wclchc die Behörde hicbci im Augc beHallen solle (i> 13 G. W. O.); da auf Grund dieser gesetzlichen Bestimnnlug die Marktgcmciudc Adelsberg uach drei — jeuc von Oberlaibach nach zwei Wahllörperu sich eonstitnirt iiiid in dieser allseitig rechts-kräftigen Eoustituirung den Gemcindeanssshuß gewählt haben; da die zu dieser Wahl gcschcheuc Gruppiruug auch bei dcr Wahl dcr Landtagsabgcordncteu aufrecht zu erhalten ist (Z lo L. W. O.) lind da bei solcher Wahl in Gemeinden mit drei Wahllörperu die Wähler des ersten nnd zweiten Wahlkörpcrs alle, uud aus dem drittcu Wahlkörpcr uur jcuc wahlberechtigt sind, die miudcstens zchu Gulden au directer Steuer entrichten, hingegen in Gcincinden mit zwei Wahlkörveru die ersten zwei Dritthcile der sämmtlichen Wähler das active Wahlrecht besitzen; da die Wahlliste!, für die Landlagswahl dcr Markte Adclsberg, Oberlaibach nnd Laas genau uach dieseu gesetzlichen Bestimmungen auf Gruud dcr bei dcr letzten Neuwahl der Gcmeiudcrcpräsentanz richtig gestellten Liste der Gcmeindclvähler verfaßt worden sind, uud auf dieser vom gesetzlichen Standpunkte aus nnan-fechtdarc» Grundlage die Wahl auch wirtlich, uud zwar mit genauer Beobachtung aller formclleu Ncn'mcu vor-geuoiuincu wordcu ist, hicbei von den erschienenen 20>> Wahlberechtigten 15,0, sonach nahezu drei Vierthcilc Herrn Alois Mnlcj znin Laudtagsabgcordncl^n gewählt haben, die Giltigtcit dieser Wahl v<)n Seite dcr dabei zuuächst bcthciliglen Wählerschaft auch nicht bcstrittcn N'ordcn ist, da dessen ungeachtet die Majorität dcs hohen Landtages mit deui eben gefaßten Bcschlnsse die Wahl des Herrn Alois Mnlcj als uugillig erklärt uud gegen dessen Zulassung sich ausgesprochen hat, dem hohen Landtage zwar die Entscheidung über die Giltigteit dcr Wahl ;ustcht, er jedoch nnr dies innerhalb dcr Grenzen des Gesetzes, insbesondere dcr Landtagswahlordnung lhuu darf; — iu Anbetracht dieser Thatsachen halten cs meine Gcsiuunugsgcuosscu und ich für uuscre Maudatspslicht, gegcu den cbcn gefaßten Laudlagsbcschluß (dcr die Auuul-iruug der Wahl uou Adclsderg-Oberlaibach-Vaas aus- spricht) Verwahruug einzulegen, iudem wir denselben als einen, den grnndgcsctzlichcu Bestimmnngcn der Land-tagswahlordnung directe widerstreitenden Act erklären. Preußische Erklärung über die UsedolnM Depesche. Das „Memorial Diplomatique" läßt sich aus Acr-liil näheres melden über die Aufnahme, wclchc die Erklärungen des Barou Werther bezüglich dcr VcröffcnllichlM dcr Nole dcs Heirn v. Usedom bei Herrn v. BeuN gefuulcn habe». Herr Barou Gcust soll diese Mittheilung mit ciucr großen Glcichgillialeit aufgenommen haben, so ;wa>-, daß eine zweite Lesnng derselben ihm übcrflnssia schien Er soll mündlich gccmlmorlct haben, o^ß, obgleich cr die Gcfühlc zn wütigen wiss,-, ivclchc das Berliner Cabinet veranlaßt hätten, ihm aus freie» Stücke» diese Erklärung zu gcben, er doch vorzöge, nie-malö Gelegenheit zu haben, auf cinc Vcraangcnhcit zu^ rück z» kommen, wclchc Oesterreich sich bcstrcbcu würde, zu vcrarsseu, um nicht seine Zcit in nutzlosen Auschul' diguügcu zu vcilicrcu. Dic Politik deS Wicucr Eabinct»', soll dcr ilauzlcr hin^cfügt habcu, ist friedlich und ueltiäglich. nud sie verabscheut mit Recht alles, was sie von dieser Bal,n abteilen löuutc. Herr von Bcust halte indcsscn, »achrein cr diese Principien z»m Gilinde gelebt, uicht geglaubt, die Arglimentc ohne Bemcrluuge» auuehnleu zu lönncn, wclchc in dcr prcnßschcil Depesche entwickelt wordcu waicn, um die Traglvcitc dcr ')iotc dcs Herrn uou Usedom zu mildcrn. Herrn von Bellst znfolgc ist cs gcwiß möglich, daß dcr'prcußischc Ac'ini' stcr in Flore»; in dilscu, Falle persönlichen Ansichten gefolgt fei u»d daß cr sich uicht darum bekümmert habc, ihucu die Sanction seiner 9iegicrung aebcn zu lassen; abcr wenn dein so ist, so muß Herr u. Usedom in scincn Archiven irgend welches Actenstück bewahrt habeu, welches aulhcnlisch dic Mißbilligung bezeugt, deren Gegenstand cr gewesen ist. ^tuu abcr ist dieses Attenstück nicht vcröffcütlicht worden, uud das ciuzigc, welches veröffentlicht worden ist, beweist das Geacntheil. Ucbcrdirs dürfte es schwcr halten, zn bestreiten, daß dcr Fcldzugsplau, um den es sich handelt, uud den mciu dcsavouirt, uicht iu Wirklichkeit dcrjeuigc gcwcscu ist, deu dic gegen Oesterreich coalisirlcu Armecu au-geüommen hatten. Was eudlich das Aigumcut betrifft, welches aus dcr Nolhwcndigkc't gezogen wird, iu dcr sich Preußen befand, aus allen, cine Kriegswaffc zn Mluhcn, in Betracht dcr Ideen, dic man sich danmls in Berlin von dcn iicüstuugcn Oesterreichs machte, so hält cs dieler einfachen Reflexion nicht Stich, daß dic berühmte ungarische Legion, von dcr mau dic Idcc in der Note dcs Herrn Usedom wieder findct, von dcr preußische» Regierung erst nach dcr Schlacht bci Königgrätt orgauisirt wurde, d. h. zu einer Zeit, wo Prenßcu in', Stande lvar, z» coustalile», daß die Mililärl,äflc Oesterreichs uicht so fnrchlgebiclend waren, wie man be-fürchtet halte. Oesterreich. Wieu, 5. September. >^c. Fr. Pr.^ (Abhaltung von Amtstagcn anßcrhalb dcs A m t s-sitzes der Bc zirkshanptmannsch a ftcn ) Der Minister des Inueru hat mittelst cincs Circulars an sämmtliche Statthalter nnd Landcspräsidcntcn angcort" net, daß von nun an regelmäßig Amtslagc in jcncn Ortcu, wo bisher gemischte Bezirksämter bestanden nnd nunmehr dic Bezirksgerichte ihrcn Sitz haben, abznhal-tcu sein werden, und die Feststellung dieser Amtstagc, dcrc» Auzahl uud Eiulhciluug iu jcdcm politischen Äe^ zirke dem Ermessen dcr Statthalter anheimgestellt. Da die Abhaltung dieser Amtstagc gcwiß für dic Bcvölkc-ruug des Laubes vom größtcu Iutcrefsc ist, so dürfte dicfc Vcrordnnug allgemein frcndigst begrüßt werden, nmsomchr, da dcr Herr Miuistcr beifügte, daß cr auf einen möglichst raschen nud ciufachcn Geschäftsgang uud auf die zweckmäßigste Benützung nnd Einrichluug dieser Amtslagc, die womöglich stets dnrch dic Bczirkshanpl-lcute pcrsöulich abzuhalten sind, das größte Gewicht lege. — 5. September. (Definitive Rcgulirung der Gendarmerie.) Emc Eircular-Vcrorduuug des Rcichs'Kricgömiuistcriums vcrlautbart die mil laiscrli-chcr Entschließung vom 23. Angust d. I. genehmigte Auflassung der Gcndarmcric-Gcucral-Inspection nnd die cinuernchmlich mit dcm Minislcrinm für öffentliche Sicherheit beantragte Crcirung del Stelle cincs Gcn> darmeiie-Iuspectors. Dem Gendarmerie-Inspector, wcl^ chcm cin Obcrliculcliant der Gcndarmcric als Adjutant bcigcacbcn wird, obliegt bezüglich dcr Gendarmerie der uu Rcichsrathc ucrlrclcncn Länder dcr militärische ^^ fehl und die Aufrcchthaltung der Zucht und Ordnung, die DisciplinaryStrasgcwalt indem gesetzlich normirten Maße, bann die Pcrsonal-Aiigclegenheilcu der Offis'^^ und Mannschaft, insofernc solche nicht vom Ncichs' Kriegsmiüistelium besorgt wcrdcu. Dcr Gendarincr»-'' Inspector hat die ihm unterstehenden Gcndarmcric>AU' lheiluugcn im Sinne dcr dicsfalls für den General^ Geudarmeric-Inspector bestandenen Vorschriften zcitwe'l zu inspicircu. Allc andcrcu bisher von dcr Gendarmerie^ General.Inspection ausgeübten As,cndcn übergehen " züglich dcr Gendarmerie dcr im Reichsralh vcrtreie.n. sie, ob sie einen weiten Weg gemacht hätten. Tomaso antwortete einfach, ohnc dcs Astrologen zn erwähnen, daß sie mehrere Stuudcu gcgangcu seien, und fragte, wie weit sie noch bis Vellnggio hätten. — Vier Meilen uugcfähr, sagte der Wirth. Dort geht es jetzt lustig her. Ihr geht wahrscheinlich auch hin, um Euch zu unterhalten? — Ich weiß nicht, wovon Ihr sprecht, sagte Tomaso, von diesen Worten entzückt, während Pcpina sie mit Glcichgiltigkeit anhörte. Was geht denn dort vor? — O, es befindet fich dort ein Trnpp schöner jnn-yer Soldaten mit einer vortrefflichen Mufik. Ach, das trifft fich glücklich! rief Tomaso ans. -^ Und, fuhr der Wirth fort, allc hübschen Mädchen viele Meilen in der Runde begeben sich jeden Abend dorthin, um mit ihnen zn tanzen. Das Gesicht Tomaso's verlängerte sich um ein beträchtliches. — Wenn Ihr cmigc Tage in Vcllagiv znbringcn wollt, so rathe lch Euch. wohl achtzugeben, sagte dcr Wirth lachend, sonst könnte man EuchEurc hübsche En-lelin entführe». ^ ' — - Ihr irrt Euch gewaltig, mein Freund, saatc Tomaso beleidigt; das ist meine Frau. — Der Wirth gab sich so sichtlich Mühe, cin lautes Gelächter zu unterdrücken, daß dcr Greis es bemerkte uud ihm eben eine Grobheit sagen wollte, als Pcpina ganz erschreckt ihn davon zurückhielt, iudciu sie sagte, daß sie die Nncht nicht in Äcllagio zubringen, soudern erst am folgenden Tage morgcus über dcn See fahren wollten. - - Ich glanbe, daß Ihr wohl daran thuu wcrdct, sagte der Wirth, ich versichere Euch, daß Euerc hübsche Frau dort sehr vielc Bcwundcrcr finden würdc. Dcr erzürnte Greis gab eine sehr fcharfc Antwort, nnd selbst Pcpina bat dcn Wirth, leine solchen Abgeschmacktheiten zn reden, denn ihr Mann sei für sie schöner, als allc Soldaten der Welt. Bei diesen Worten brach dcr Wirth iu ciu so sarkastisches Gelächter aus, daß Tomaso gauz außer sich seine Zeche auf dcn Tisch warf, und allc Schimpfwortc sciucs Wörterbuchs mit in dcn Kanf gab. Dann verließ er mit Pcpina das Haus. Nun giugeu sie ciuigc Zeit schweigend fort. Tomaso war von dcn Bemerkungen dcs Hcrbcrggebcrs bis in dcn Grund dcs Herzens verletzt, nnd vielleicht noch mehr von dcr Rnhe Pcpina's. Warum hatte sic die augenfällige Bcwnndernng dcs Wirthes nicht als Beleidigung ausgcuommcn? Sie hätte vielmehr davon beleidigt sein sollen. Wäre cs möglich, daß sie darau Gcfallcu gefunden hätte? Nun, nach allem fchicu das sehr wahrschciu-lich; uud wer weiß? . . . vielleicht wüufchtc sie selbst in Vcllagio zu bleiben, um mit dieser tollen Jugend zu tanzen? Während die jugeudliche Eiubildungslraft dcs Greises sich in so nngercchtfcrtigtcn Befürchtungen erging, hatte Pcpina die Scene in dcr Herberge bereits vcrgef. sen, mid schritt rnhig weiter an ihrcn neuen Wohnort, au ihre kleinen wirthschaftlichen Anordnungen und an ihre Hausfraucnftflichten dculcud. (Fovtsetzmis! fe>lnt.) 151! Länder an das k. l. Ministerium für LandcSverlhcidi ssung und öffentliche Sicherheit. Aezüglich der in Sie d cn b ürss c n nild Ero alien bestehenden Gcn^ darmcric-Ablhcilnn^cn, wcrdcn bi« zur dcsinill'm'n Eitt fcheidnng über den Foitdestand dieser Alilheilniigeu dic bitlhcr bei der Gendarmerie'Gci!cr<'l.^»spcctic>n besorg, ten Agenden vom Reichs KricaMnnistelmm ausgeübt werden. Der Gcndarmcric-Inspcclor uliteistiht i>, mili^ tänschcr Beziehung dem Ncichs^Kriegsministerinm, in allen anderen Vcziehnnßcn ^bcr dein Mimstcrinm sü> ^audcsvcrthcidigling nnd iisfcütlichc Sicherheit. kemberg, 4. September. (Polnische Fordern ngcn.) Die „Oazzelta ^iarodowa" veröffentlicht folgendes Programm der Partei Zicmialkowsti's: Die LandesgeselMdnna, werde dnrch das Gesctzgebuugsrecht über den Vandtalis- nnd Ncichsrathöwahlmodnö, da^ Schulwesen, dac< Eiuil- nnd Strafrccht, die administrative und Instizorganisatim! erweitert, Einführung der polnischen Sprache in Amt nnd Schule, Autonomie der Schnlvcrwaltnna,, Verwendung der ^'andcscinküuftc vor allem für ^andcsbcdürfnissc, eigene verantwortliche Landesregierung nnd Minister zur Seite des Monarchen. Pest, 5>. September. (Di. C on g rc g at i on des Pester ComitateS) hat die vorläufige Nckruteu-Eonscription verweigert, da der betreffende Miuisterial-erlaß mit dem Gesetze über die Publication der Gesetze im Widersprüche steht. Uusland. Berlin, 4. September. (Eine militärische Stimme über die f r a uzösischc n N ü st unge n.) Das heutige Militär-Wochenblatt, welche, wie bekannt, das einzige amtliche Organ für Ernennungen u. s. w. in der Armee ist, bringt heute in seinem nichtamtlichen Theile einen Artikel über den Sicherheitsdienst in der französischen Armee mit folgendem bcmertcnewcrthcn Eingang: „Ais znm Jahre 1866 war die französische Armee die einzige in Europa, die sich großer Erfolge zu rühmen l'altc. Preußen haitc 1848 nnd 1849, selbst in den glänzenden Fcldzngc von 1864, lcincm cbcnbürli» gen Gegner gegenübergestanden; Oesterreichs Sieg bei Novara war dnrch die Tage von Magenta nnd Soll> rino verdunkelt. So war mau in, fianzösischcn Heere von der ni'bedingtcn Nebcrlcgcnhcit der französischen Waffen übcrzengt. Aber der Tag von ilöniggrätz, Trochu's u»d Anderer scharfes Wort wccklcn aus dem Schlummer, und seit zwei Jahren sehen wir in Frankreich auf nlkn militärischen Gebieten eine ungewöhnliche Regsamkeit; lmter der Leitung des energischen Kriegs-wiinstcrs )ticl ist unendlich viel geschehen, das die höchstc ^nfmcrlscunleit erfordert. Die neue Organisation, frei« l>ch erst in Jahren ga»z durchgeführt, bringt den im ^ricgßfallc verwendbaren ztrnftcn einen jährlichen Zuwachs von 70.000 Mann; die ganze Armee ist mit dem Ehasscpotgcwchr bcwafsucl, das trotz mancher Mängel, die ihm französische Mililä^Zcitschriflcu vor« werfen, eine vortreffliche, dem bisherigen Gewehre unendlich überlegene Kricgswaffc ist. Die Bekleidung der Infanterie ist geändert . . ., das alte pedantische Reglement nicht mehr in iiraft; in Chalons wle in den "ndercu lagern sucht mau nach neuen taktische» For° '"kn . . . Des Kaisers eigenste Schöpfungen, daö Gc» ^ über die Exoneration wl-rdc aufgehoben, daS über "'e Dotation^Easse wcscutlich beschränkt. Auch iu der periodische Literatur zeigt sich das Strcbcu, die Erfahr ^nngcu des nordamcrikanischcn nud des deutschen Krieges i"Nl Glatzen der Armee zu verwerthen. Gleiche Thätig» lett hcnscht in der Marine. . . . Man braucht diese ^uistuiigcn nicht als Bolbercituligeu zu ciucm uahcn ^nnnffötricgc anzusehen. Franlicichö Heer war, zum -^hrile wcgcu der Koste» dcr lnczicanischcu Expedition 1«66, unlcr der normalen Stärke dcS F^cocnsc seitens der Stadt an ihn gerichtete Einladung znm Besuche derselben augenommcn und wird von Schwerin aus, wo die Truppcnbcsichtigungcn nach dem 10. September bcgiuucu, herkommen. Anch Hamburg dürfte auf dieser Reise den Besuch des Königs empfangen. Pariö, 4. September. (Aus dem Lager von ^halous) wird dem „Monitcur" vom 3. d. 8 Uhr Abends lclcgravhirt: Der Kaiser uud der kaiserliche ?riuz habcu heute Früh Foutaiucblcau vcrlasseu, um uch iu das Lager vou Ehalouö zu bcgcbcu. Sc. Majc-!^"t ist begleitet vou dem Obcrststallmeislcr Gcucral mcury, dem Adjutanten General Easlcluau, dem Dr. "aron Larrcy, den Ordonnanz-Officicvcu ssanptlcutcu «' PP und Avril und dem Stallmeister Raiubaud. Der "'er lche Priuz ist begleitet von seinem Adjutanten """'tllcntcnant Graf d'Espcuillcö und sciucm Stall-ter Bachou. Um 5 Uhr iu Mourmclou augclom^ dem ^7^'".^"' ^"'s"' ""b dcr kaiserliche Prinz auf ra l^" ^ von dem Befehlshaber des Lagcrö Gcuc- ^eboeuf und seinem Gcncralstabc empfangen. Sie stiegen sogleich zu Pferde und begaben sich nach dem kaiserliche« Quartier, iudcm sie d.is vou den Truppen gebildete doppelte Spalier passirten. Der Kaiser und sciu Sohn wurdcu uou deu begeistertsten Znrnfen dcr Armee begrüßt. itevautepust. Smyrna, ^9. August. Die Fieberepidemic ist im Zunehmen. ^ C o u sta ntiu opcl, 2!). August. Dcr türkische Botschafter in London, Mu-surns Pascha, ist in mchriuouatlichem Urlaube hier angekommen. Erneuert ist das Gerücht im Umlaufe, er werde zum Gouverneur von Erela crnanut werden. — Athen, 29. Angnst. Enmnuduros wurde nicht gewählt. — Die Natioualbauk schlug dem Minister Bul-garis ein Anlchcn von einer halben Million Drachmen ab. Ueberlandpost mit Nachrichten aus Calcutta vom 6. August und aus Bombay vom 1l. August. Ehizai in Afghanistan wurde vou Mahomed Mub Khan, dem Sohne des Emirs Schir-Aly-Khau, besetzt. — Hongkong, 24. Juli. In Mdo fanden erneuerte Feindseligkeiten zwischen den Anhängern dcS Tai-knn und den Truppcu des Micado statt; die crstcreu zogen den kürzeren. — Die Franzosen erhielten für die Ermordung ihrer Landslcutc volle Gcnngthnnng. — Die einheimischen Christen in Nangasati wurden zum Tode durch Ersäufnng vcrurthcilt. Die fremden Eon-sulu remoustrirteu mit unbekanntem Erfolg. — Einem Gerücht znfolgc würden im Pekinger RcgicrungSdepar-lcmcut Europäer angestellt werden. — Alcock kehrt nächstens uach England zurück. — Alexa ndrien, 28. August. Die Rückkehr dcS Vicetömgs ist abermals verschoben. Hagesneuigkeiten. — Se. Majestät der Kais« Ferdinand haben zur Vollendung der inneren Einrichtung der Kirche zu All-Zmi^rod den Acttag von 300 st. uud zur Anschaffung rincr Orgel zu MuzYtowice den Äetrag von 200 fl. zu spenden geiuht. — iP er sonaln a ch ri cht.) Se. Czxelleliz der Herr Minister Graf Potocli wird sich, wie die „Oester. Corr." vernimmt, am 12. d- M. nach Linz zum Vollöfisle begeben, am 4. October in das Salztammergnt und am ?ten October nach Vorarlberg. — (Eröffnung der K u nst g e w er b es chul e des l. l. Museums für Kunst- und Industrie in Wien.) Dic Kunstgewe,beschule des öslcrr. Museums wird am 15. October d. I. eröffnet werden. Die Cinzeich-nungen zur Aufnahme in dieselbe beginne» am 1. Ottoder im provisorischen Locale der Schule, Wühiingerstrahe Nr. 1 (Gebäude der ehemaligen Gewchisabril). Die Schule hat die Aufgabe, lnnstgeblloete Kräfte sl!r die Bedürfnisse der Kunst-mdustril', d. i. Zeichner, Modeleure, Deülnateusc für Fal). like» Lchrer für 3leal- Gewerbe- und andere Zeichellschulen :c. heranzubilden. Sie zcif°.lll in eine Vorbereitui'gsfchule und vier Fachschulen, u. z. cine Fachschule für Aaukunsl in ihrer Anwendung auf die Auoschmuclung der Wohnungen, eine silr Vildhaucrci, eine Fachschule für das oinamenlalc und eine für da» sigurale Znchnen und Malen, und zwar alle diese Künste in ihrer Anwendung auf d,e verschiedenen entsprechenden Geweihe. Damit smd auch Nebenjücher in Verbindung gebracht, als: Pelspccllve, Schallenlchre und Ploieclionolehlc. Kunstg.sch'chle und Kunsttermmolog.e, Far-bcn^hemie, Anatomie. Zui Aufnahme m die Vorbernlungö-schule ist elfoiderlich: Der Nachweis über zulilclgelcgle Studien an cincr Untcrrealschule, einem Untergymnasium oder Realgymnasium, oder der Nachwliö über den Äcsuch einer Ztichenschnle bis zum zuiuclgclegten 14. Lebenöjahre, und für bcioc F5lle der Nachweis «her d,e Ausbildung in den Elementen des Zeichnens durch Vorlage von Prohen. Wenn solche nicht beizubringen sind, hat der Ausnahmswer. her sich einer Pnisung zu unterziehe". Zum Elntntt in die Fachschulen isl erforderlich: Der n»t guwu Erfolg ahsol-uirte Voidereitungöcurs oder nebst °cm 3lachweise der zur Aufnahme in di/ Vorbercitungßschule erforderlichen Eigen, schasten auch noch der Nachwtts ilbcr jene Zeichenfertigleit, welche für einen elsolgrcichen Acsnch dcr Fachschule nothig ist. Auherbem gilt in der Negcl das vollendete 1«. Lebensjahr zur Aufnahme in eine Fachschule °ls Bedingung, von wllcher jedoch in besonderen Fällen «om Lchrercolleg.um Dispens ertheilt werden lcmn. Die Aul^hme m d.e Fachschule ist nur eine votl5ufi>, auf ein hal^s Jahr: wenn der Schüler während dieser Zeit Aefäh'g""g und Fle.h ge-zcigt hat, erfolgt die d.fi"itive Aufnahme. Jeder Schuler dcr Kunslgcwerbeschule hat bci der Ausnahme emeTazc von 2 fl. und in halbjährigen in vorhinein zu zahlenden Naten cin Schulgeld von jährlich 10 sl- stlr t>lc Vochere.lung«. schule, von jähllich 18 fl fur die Fachschule zu entrichten. Vci nachgewiesener Mittellosigkeit und entschiedener Aefüh-gung lann von der Entrichtn»!, des Schulgeldes Befreiung stattfinden. Tcr Besuch sowohl der Vorherellungöschule als jeder ciuzelnen Fachschule ist auf zwci Iahrc beschränkt. Äe-sonders begabte Schüler lönneu «her V.fchluß des Profcsso-ren-Collegiums noch cin drittes Jahr in der Fachschule zu-hringen. Außer deu ordentlichen Schülern werden noch Hospitanten zugelassen, welche ktine Aufnahmötaxe, jedoch das Schulgeld u. z. wenigstens fi!r ein Semester in vorhinein zu entrichten haben. — Die Reglements der Kunstgewerbc-schule des österr. Museums sind durch alle Buchhandlungen um den Preis von 10 lr. zu beziehen. — (Wiener Pädagogium.) Der Unternchts-minister o. Hasner bat den vom Gemeinderath beschlossenen Lihlplau fNr das Pädagozium anstandslos genehmigt und zwar in drr Vorauöse^uüg, dcr Gemeindei-alh wolte die mit der Anstalt vcibundcne Nebungsschule, deren Lchlplan von dem gesetzlich noch bestehenden Schulvlan w.sei'llich abweicht, nicht schon dermalen silr line öffentliche Vollöschule erllHren. — (Einführung von Blousen für die Fu ßtrupp en.) Man schreibt der „Presse": Nach dcr Circular Velordnung des Rcichs^liefMunislers vom 29s»,n August werden sämmtliche Fußtruppen mit Blousen adju« slilt. Die derzeit vorgeschriebenen Waffenröcle sind nur sür den normirten Fricdenöstand beizubehalteli und in« Bereit-schasls- oder Kriegsfalle gleich dem Czalo und dem Jäger-Hute zu deponiren. — (Treffer.) Von den Gewinnsten, welche bei der lctztcn Ziehung der 1664er Lose gemacht wurden, gingen dlei ins Ausland: einen Treffer von 15.000 fl. machte cin preußischer Lieutenant in Ems und zwei Treffer zu je 5000 fl. wurden in Prcußisch-Schlrsien gemacht. '— (Ein Ja gda b cn leuer Victor Ema-nuel's.) Nach der Mailänder Zeitung hätte Victor Ema-nucl kürzlich auf der Jagd bn Valdien in großer Lebens-gcfahr geschwebt. Cr war beim Velsolgen eines Wildes auf einen mit Schnee bedeckte» Felsen gerathen, von dem er nicht wieder herab lonxte. Da erschien, wie ehemals dem Kaiser Mar auf der Marlinswand, cin Hirte des Ge-hirges, dcr ihn glücklich wieder zurückbrachte. Der Künig dankte aufs herzlichste seinem Netter und schenkte ihm 1000 Scudi und außerdem noch eine lebenslängliche Rente. Locales. — (Tagesordnung derGemeinderaths-Sitzung) vom 10. September, Nachmittags um 5 Uhr. Anträge des Comit«^ fllr Prüfung und Nevisio» der Ge» mcindc'Orbnung. — Geheime Sitzung: Mittheilung des Landes-Pläsidial-Erlasscs ddo. 2. d. M. Z. 1115, be'-lresfend die Gcmeinderalhbeschlufse vom 13. August l. I. — (Krantenst aud im allgemeinen Krauten-hause im Monate Aug u st 1 8 6 8.) Am Schlüsse des Monates Juli sind in der Behandlung verblieben 375 Kranke, 151 Männer und 224 Weiber. Zugewachsen sind im Monate August 208 Kranle, 109 Männer uud 99 Weiber. Ve handelt wurden 583 Kranke, 200 Männer und 323 Weiber. Entlasten wurden 172 Personen, 99 Männer und 73 Weiher. Gestorben und 14 Männer und 5 Weiber, so ver« blieben in dcr Behandlung 392 Kranke, 147 Männer und 245 Weiber. — (Aus Amerika) erhält die „Tanica" Nachrichten von dem Herrn Missionär Ialob Trobec, auö welchen wir entnehmen, dah der Missionsdienst in der letzten Zeit dadurch äußerst beschwerlich aewordcn ist, daß besonders mehrelr ältere Priester Amerika verlassen haben, um nach (5'urova zusiichulchren, daher die zurückgebliebenen jilngcren Kräfte mit Arbeit überbürdet sind. Der Missions plit'stcr Herr Acrgdold aus Graz soll demnächst in Europa eintreffen und auch Laibach besuchen, um wo möglich Priester oder Seminaristen sür die Mission zu gewinnen. Wir erfahren serner aus dem Schreiben des Hrn. Trobec, bah der Nestor unserer lrainischen Missionare, Herrn Pirz, sich trotz seines hohen Alters der besten Ge» sunoheit ersreut. In der Gegend von Wabashaw (Staat Minnnesota) aus welcher das Schreiben — vom 7. r». M. — dalirt, ist die Ernte sehr gut ausgefallen, nur hindert der Regen die Einbringung des Weizens. — (Der 25. Iubcl'Iahrgang des öfter» rcichischen Vollölale n der s) aus dem Leopold Som« mei'schen Verlage in Wien liegt uns vor. Seit der Grün» dung diese« Volls-Iahrbuches, vor 25 Jahren (zu einer Zeit, wo ein ähnliches illustlirtcs Unternehmen in Oesterreich noch nicht eilslilte) war die Verlagshandlung stcls bt-müht, dem Buche bezüglich seines Inhaltes die wahre Form, dem Titel entsprechend, zu gcden, die Geschichte der Zeitereignisse des jeweilig abgelaufenen Jahres populär zu schildern und entsprechend zu illuftriren: so ist auch in dem vorliegenden Jahrgange besonders zu erwähnen: „Nur eine Hülle!" Dorfgeschichte, mit einem hübschen Voltsbuch-Tilel« bllve: mehrere andere Erzählungen - „Das Schützenfest in Wien," mit einem gelungenen Titelbilde, den Festplatz darstellend : «Wer sind Schulze-Delitzsch und LassaUe und was wollen sie?" mit den Porträts von Schulze-Delitztch und Lassalle: „Die Ereignisse des letzten Jahres," darin unter anderem enthaltend: die Aushebung des ConcoldatS; die Abschaffung der Kettenslrafe: die Auflassung des Schuldge« gesängnisses: die Ermordung des Fürsten von Serbien i all' dies mit entsprechenden Illustrationen. Der Voltsta-lcndcr ist bci seinem billigen Preise als ein wahres Volls< buch zu empfehlen. — (Im Bade K r api n a-T»plitz) smd vom 24. bis 31. August 95 Curgüste und Fremde eingetroffen-Gcsammtzahl bishin 1775. — (D iü cesa uve r ä nd er u ugen.) Dem Herrn Ioh. Milar, Coopcrator in St. Nuvrecht, wurde dir Pfarre Neudegg verliehen. Dem Herrn Fr. Bergant, Localist, in Vojsto, wurde die Pfarre St. Oswald verliehe», Vojblo am 2. d. M. auszeschüeben. — Gestorben ist Herr Audr. Kerziönil, Pfarrer in Preddvor. Prcvevor ist am 31. August ausgeschrieben, sowie Semik am äliften August. ______ 1512 Jus drn Landtagen. Linz, 4. September. Wickhoff uud Gcuosscu be-autragcu: Dcr ^audcc. September. In der hcniigm Sitzung wlllde die Walil der Schviflfnhnr uoigeuomuicu n»d der Aericht dcs Landcsan>?schnssci<, delreffeud die Llln-dcsackclbaüschülc, znr stcuutuiß ^uommcii. Ueber die Petition d>r vberösterrcichischen ^lindwirll)schaftö!gcscll-schaft wcgcn (5nichluüg eincr ^cll-dcShypolhekcnbant wnrdc culgc^cu dem Anträge dcs FinimzanSschnsseö mit 18 gegen 16 Slimmcn znr Tagc^ordnnng nder^cgan' gen. ES folgen hieraus Berichte verschiedener Ausschüsse liber Angclcgcnhcitcn prooinzicllcr Natur, Nächste Sitzuug Mittwoch. Salzbnrq, 4. September. Mg. Gschnitzer stellt den Antrag: Eö sci eine Dautadicssc an Sc. l. f. apost. M»jcs!ät den Kaiser zn richlcn >ür das in den beiden 9tc!chöl)älftcn wieder znr Gcllnng gebrachte Vcr-fassnngsrcchl ans jcncr Grnndlagc, wclchc dcm modür-ncn 9icchte>slac,tc die Gewähr von TXnicr verleihen kc»uu, fiir die Einsetzung eines verantwortlichen uud ftar-lamcntarischcll Ministcrinms »nS Männern des Volles, welche daS allgemeine Ve«tränen vcsilzen, nnd für die Sanction der Ocschi, welche die Verjüngung Oester« rcichs zn ihrer Folge haben uud darnach angethan sind, den miltelaltcrlichcn Schnlt nun dcm Audcil Oesterreichs wegznlümcn. Dcr Antrag wird sammt dem Adrcs;' cntninrsc dem Verf^ssnngsansschnssc ndelwicsci', nin hicr-nder bei dcr nächsten Sitznng am li. r. M. Bericht zn erslaltcn. Abg. Thalmayer bringt den Antrag ein, es sei daö l, i. Äiiuistcliuiu anzugehen, daß der Erlaß vom l>. Mä>z 1865), nach welchem die Schnla/mcindo nicht die Znstcmdigkeilsgcmeiiidc für vclpflichlci erklärt wird, dae> Schulgeld fnr arme Kinder zn bezahlen, aufgehoben weide. Dieser Anttag wird detnSchnlanöschnssc übn'wicscn. Prag, 5>, Scptc,nber. Dem Vernehmen nach lit> antrabt die Eommission über die ^Ilcgie'nngsourlagcn, , betreffend die Abändc,!ing deS Paragraphes I dcr Gc- , mcindcwühlordnnnge» nnd die Abänderung dcr Ge- ^ mcindeordnnngc!, für Prag nnd Rcichcnbcrg die nnver» änderte Annahme dieser Vorlagen. Anßcrdem wird von dcr Eommission die Annahme einer Resolution bcan^ tragt, durch welche dic Regierung aufgefordert wird, in ' der nächsten ^andtagssesfion Ontwürfc dcr revidirte» ^ Gcincindeordnnng für Prag nnd Neichcnbcrg vu.zlllcgcn. Brunn, 4. Scptcmbcr. Dcr Bericht des ^an^ dcsanöschnsscs wcgcn Einleitung von Vorarbeiten zur ^ Errichtung einer mährischen ^andcshypothctcnanstalt wird ^ einem Specialauöschnssc zngcwicscn. Die Ncgicrnngs- '. vorlagen betreffs Aushebung dcs politischen Ehcconscnscs nnd Abänderung der (^cmcindcordnung für Mähren nnd der Ocmcindcslalntc sür Arünn, Iglan, Znaini und ^ UngarischHradisch werden in zweiter und dritter Lesung angenommen. Hierauf folgcu Verhandlungen über Angelegenheiten von localcm Interesse nnd Wahlen. Nächste Sitzung Mittwoch. c Klagcnfnrt, 0. September. Der Landcsaus- c schnß legt folgende drei ^andcegesctze vor: Ein Gesetz, ^ durch welche der tz. ^ dcr (^cmcindcorbnnng abgcän. dcrt wird; ein Gcfctz, wodurch im Nachhange zum s §. 89 der Gcmcindcordnung Äesliinmungen bezüglich ^ der ^^iicindcuorstsher erlasse» weiden, »nd schließlich ^ cin Gesetz, wodurch die Genicinden ucrpflichlct werden, die für ihre Gcmcindcai'gehörigcu aufgelaufenen Hchub< s tosten zu tragen. Dcr politische Ausschuß w,rd mit der ^ Verichtcrstatlul'g übcr diese Gesetzntwürfc betraut, , Graz, 5. September. Friedrich Vrandslctter bringt , einen Antrag anf Vefeiligung der d,r Bildung größerer Gemeinden cutgegenstchendcu Bestimmungen dcr Ge,. L mcindcgcsetzc cin. Hierauf werden Theile dcs Prälimi-nars uud Berichte des Piliüousausschnsses erledigt. Mittwoch fiudct die Adrlßdcbattc statt. 5 Lemverg, 4. Scptciubcr. Die Entwürfe über Eiuführuug der poluischcn Amtssprache bci den Finanz-behördcn nnd Gerichten lverden in zweiter nnd dritter Lesung angenommen. ^cmbcrg, 5. September. Iatobil stellt eincu Antrag auf Aufhebung aller M^> und Slolgebühreu. Der P^titiouSau^chllß erstattet Bericht; die Vorlage dcs LaudcsauSschusscs wcgcn Versicherung der Wohnung dcr Gemeindevorsteher auf dcm flachen Lande mif Ko» stcn dcr Gemeinden wird abgelehnt. Neneßc Psjl. Alan meldet der „N. Fr. Pr.", daß die Reichs-rathsscssion bestimmt am 17. October cröffuct wcrdcu wird. Dic ^audtagc tonnen daher auf eine erhebliche Verlängerung ihrer Session nicht rechnen. Die Minister, welche Mitglieder dcs uöhmischcu Landtages sind, insbesondere Frcihcrr v. Bcnst, Dr. Hcrbst, Plcner uud Dr. Hasucr sollcu hcutc im Präger Vandtag erscheinen. Der Statthalter von Tirol, Freiherr u. Wasser, wird in den nächsten Tagen in Wien eintreffen. Im Justizministerium sind Gesetzentwürfe, über dic Verhängnng dcs BelagcrnngSzuslandcs nnd über das Reichsgericht zur Vorlage für dcu Neichsralh vorbereitet wordcu. Iu dcr uächsteu Sitzung soll daö neue Prcßgcsctz erscheinen. Linz, ?. September. Oberstlieutenant Bartels wurde vom Kriegsgerichte dcr Majcstätsbelcidigung nnd dcr Ehrcnbclcidinnng der Aiitglicdcr dcs kaiserlichen Hauses nichtschnldig (?) erklärt. Dcr oberste Militärgerichts-hos hat das Urtheil bestätigt. Prag, 7. Scptcmbcr. Dcr Priester deö Eistcr-cienscr-Ordcns, Pater Joachim Fclbcr, wurde wcgcn dcs Vcrbrcchens der Störnng der öffentlichen Rnhc zn einer dreimonatlichen fchwcrcn Kcrlcrstrafc uernrlheilt. Krakau, ?. Scptcmbcr. Dic Ä^ajcstälen werden hier vom ganzen Landtage empfangen werden. München, 7. September. Ihre Majestät die Kaiserin von Oesterreich traf diesen Abend von Gcratshauscn hicr ein nnd setzte sogleich mit dem Eou-rierzugc die Reise nach Wien fort. Marseille, 7. September. Heule habeu mit Ausnahme einer einzigen Buchdruckcrci sämmtliche hiesigen Buchdrucker die Arbeit eingestellt. Telegraphischl' HUechselco,,rfe vom ?, September. !>p^c. Hlirlalliqneö 5>«.W. — l.pn'c. Mclalliqne« mil Mai. »üd '1ic.l)ciuber Zinse,! 58,«0. — s>prrc. KlatlniiülÄlilchrl! iiL,,^^. - IWOrt ^'und0» 114 75). — Silb.r N2 0:'» — A. l, Dmalc» 5>,^l l. Das Postdampfschiff „Borussia/' Eapitän Frauzen, ging am W. August vollbesetzt vou Hamburg nach ?iew' ^ort ab. Kandel und Volliswirthschastliches. Laibacher Geschäftsbericht vom i! Srplcmbci'. Iü Fisolen herrscht cinissermcchm Verlehr; man zahlte die vulwuchciillichcii Preise, nämlich für Eoot« 5» fl., fill' schmn' griine <1 fl. «0 Ir. bis 4 fl. W lr,, filr mercanlil rulhe 4 sl. 60 tr. l)>i! 4 fl. 70 lr,, fl!r gemischte 4 fl. 25 lr. bis 4 fl. 40 lr. pr. Ctr. ze nach Qnalilät. Dic it il m mrl: E rnte ist schwach anSgesallei,; Wocheincr, süßer, starter, vein gesiebter Kümmel ist mit I«- 15'/, sl. ab Kraiubnrg zn haben. — jtiimmcl aus dem croalischcn Liloralc gilt 20 fl. pr. (llr, ohne Sncl, doch sind zn diesem Preise leine «änser, wa<< dauon hierher gebracht N'ordcn ,st, wnrde riiigelagert. ^n Post toslcl polnische Waare I5»'/,"1»> sl. in eislen'Kosten, mährische hochprima 1" fl. ab Znaim verstanden, inclusive snct. Wachhu ldcrbeerr n waren mäßig zugeführt, die L< ,> ist reichlich m,o gnt in Qnalilä!. Preis zwischen !>0 nnd 110 Ncntrcuzer pr, Mchcn je nach Onalitcit WacholderöI ist billig, ziemlich r'in abgcleaene Waare gilt 45-48 fl, Wacholder-Branntwein in guter, 19—20 grtioi-ger Waare sammt Faß 35 fl. pr. Eimer, netto Cassa. H o ni g behauptet die vorwöchentlichen Preise; man lanft Auf Zwetschken siud Aufragen eingetroffen, doch isl da-uo!i noch nichlö zugeführt worden, sclbst Ansfasl^muskr stehen unö nicht zn Geboth nber 4 fl., höchstens 4'/, fl. wird egale trockene Waare laum gezahlt werden. Dcr MouatsauSweis der Natioualbauk vom ?j1. Aii!;>isl einholt folgende Hanptziffern: Actiua: Metallschat? 1l l..'^2.?,^5fl. 75. Ir,,' in Melall zahlbare Wechsel 37,W2,7«:j.400 fl, Swatönoten, welche der Baut gehören, .'l Mill. 4«2 fl . Hypolhelnr-Darlrhcn <;8,0l;?.2!> l sl, Effecten de« ^!^ese>vefo!idt< nach dem Eonröwerthc vom .'!<). Juni l8<»8 14 Mill, 421 651 sl.. Saldi lausender Rechnungen :»,?,^.!'77 sl. Passiva: Vantfoud 1I0,25i0.l>00 fl., Reservefond 14,421.711 fl., T^ankno. tennmlanf^7,173.^0 fl., Psandbriefc im Umlaufe 59.5tt9.720 ft. .! Ocrstc „ — - Milch pr. Maß . — W Hafer „ 1 30 Rindfleisch pr. Pfd. — 2' Halbfrncht „ - — Kalbfleisch ,. — 2" Heiden ,. 3 10 Schweinefleisch „ — 2! Hirse „ 2 3l! Schüpsenflnsch „ — ll ^nlurn^ „ 3 10 Hilhndel pr, Stück — '^! Erdäpfel ,. 1 40 Tanben „ — IN ^'il,sen „ 3 84 Heu pr. Zentner . — — Erbsen „ 3 84 Stroh „ . — .. Fisolen ,. 3 84 Holz. hartrS, pr. Klst 5 2<» Rindolchmalz pr. Pfd. — 47 — weiches, „ 3 90 Schweineschmalz „ — 42 Wein, rother, pr.lsimer <» — Speck, frisch, „ —38 —weißer „ .- .- Speck, geräuchert, Pfd. > — 44 Attssetommclle Fremde. Am 4. September. Htadt 3Uic». Die Herren: Maier, Kanfm., uon Mainz. MuöPiiltrr, Kanfm., von Kanischa. — Weber, Kanfln., vo» Trieft. Elefant. Die Herren: .ssronberger, Eiscnschitz, Kanflt., Kran?, Reisender, und Schönbaucr, Stndirender, von Wien. — Or Aouclli, uou Zara. - Mordar, nnd Niipnik, Privatier, vo,! Trieft. — v. Reun, General.Consul, uon Gra;. -- Dr, Ga» strr, von Sleiu. Vaic'risclicr .<>of. Dir Herren: Wirth, Vnchhaller, vou Tries!, - Dr. (5ucet, Advocnt, van Fiume. Hkaiser vo» ^esierreicli. Die Herren: Samon, magische» ^lilnstlcr, »on Wien. Echnbert, von Stein. — Lazcr, Pro- ftssor, von Gürz. — Ridi, und Lihlarz, t. l. Beamte«, von Sittich. Mohren. Die Herren: Kilhnc Privatier, vo» Kempten, -- itesll, Kausm,, vou Mainz. «Molelnuslilllscljv Veolittchluil^^ll ill Qiilinch. Z "? ^tt ß?! « 3 3 W 6 ll. Mg. 328 ./,< ->- 8,?I windM l)eitcr ? 2 „ N. 328..,^ 18.l O.z. starl halbheiter 0.0» l0 „ Ab. 328.,.o , >12./. O. z. starl bewollt <> l». Mg, 328 ,.i "12^ windstill > heiler 8 2 >, N. 328^8 -l-15.5 O. mäßig !;.Hälfte bcw. 0.00 l0„ Al). ! 328,.,.. 4-10.» O. schwach ! halbheiter Den 7.: Nachniitlag windig. Abrndrolh. Den 8, : Herr-licher Morgen, ^iihl. ^iachmittag eüoas windig. Abendrolh Das Tagelu 0.i!' über dem Normale. Peranlworllicher Nebaclenr: Ignaz u. ^NVIilln a l) r. Ich gebe hiemit allen Frennden nud Belliuntl» zn wissen, daß meine Schwester Mm» Puntigam, Äeamtcnstochter, am 2 d M. uach langem schmerzlichen beiden gc-slorbcn ist. Rndolfswerth, am 4. September 1808. Agathe Edle v. Potzenlmrt, Vcamleuowilwe. IÜ^lÜlltlWl. Wien, 5. September, Die Börse fest und die Effectrucomse bei limitirlem Umsätze höher, Devise» und Valuten unverändert. Gelb flllssig. Vessentllsie ^cyulv. /<. des Staates (flir 100 fl.) Geld Waare In l>. W. zu 5vEl. filr 100 fl 55.50 K5.70 dctto v. 1.1800 . . . 58.90 59.— delto rückzahlbar (>) . . . 95.— 94.25 Gilber-Aulehcu vou 1864 . . 08.50 69.— Silberaul. 1865 (Frc)iat.-Anl. niit Iäu.^oup. zu 5"/.. 62.70 62.80 „ „ „ Apr,-Coup. „ 5 „ 02.70 62.83 Metalliqneö . . . . „ 5> „ 5.8.— 58.^») delto mit Mai-0 Mit Verlos. v.J. 1839 . . . 169-.. 109 50 „ ., „ '854 ... 78. - 7«.25 „ „ „ 1860zn5N0fl. «4.25 84.35 „ ,. „ „ I860 „ 100 ., 92.50 93.-. „ „ „ „ 1864 „100., 95.75 95 85 llomo-Neutensch. zu 42 I., -n'sl. 23 50 24.— Domaiuen 5pcrc, in Silber 105.— 105.25 U der Kronländer (fur 100 fl.) Gr.-Eutl.-Oblig. Niedcröfterreich . ,," 5«/.. ^'.75 86.25 Nberiisterreich . „^ „ ^-'" "-'-" Salzburg .... ,' » „ «?.-- ««.— Böhmen .... zu 57« «2.- 92.50 Mähren .... „5« 89.50 90.- Schlesien .... „5 „ 88.— 88,50 Steierniarl ... „ 5 „ 87.— 88.— Uugarll.....„ 5 „ 76.50 77. Temcser-Vaual . . „ 5 „ 7^.— 73.50 Eraatien uud Slavonien „ 5 „ 75.50 76.50 Galizien .... „ 5 „ 66.40 66.80 Siebenbürgen . . . „ 5 „ 72.- 72.75 Bulovina .... „5 „ 66.50 67.— Ung. m. d. V.-li, 1867 „ 5 „ 73.- 73.50 Tem.«,m.d.V.- '' ^ Wiudischgrätz „ 20 „ „ . 20.-- ^,50 Waldstein „ 20 „ „ . 20.5« ^,^^ Keglevich „ 10 „ „ . 14.5 '- Rudolf-Stiftung 10 „ „ . 14.50 ^ W . ch f . ,, <« "»'''^ Angsbnrg für 100 fl, südd. W. «5."'N ^ ^ Franlfnrl a.M. 100 fl. delta l»^ ^ ^«' Hamburg, für 100 Marl Baulo 84 A . <„, Loudou sür 10 Pf. Sterling . N4?>i ' . 45 Paris für 100 Franks . .' . ^^ ^' ' (5v„rS der («Yeldsovte«, ^ ^kld . «^ tt. M!nz-Ducateu . 5 fl. 43j lr. 5si> ^ ,' Viapolcoutid'or . . 9 „ 13 ,' ^ " .„ ,. Rufs. Imperials . — ,, ^ " ^ " s,8j " VereiuSlhalcr . . l " ^ " n«i " 75 " Silber . . 112 „ 50 " "" " , ,^ Krainische OrnndentlaftuunS - ^^«'8^"^' oatuot.ruull: 86 50 Geld, ^"