tnr Kunst, Literatur, Theater u. geselliges Leben. Nedigirt von Leopold Kordesch. ^ ROK. Freitag am AA. April Von d,e,er Zr,t,ckrnt er,A,e,,i>„ w°ch.„i,,!<> zwei Nnunnern, jedes Mol ein halber D°aen. Der Preis des Blattes ist in Laiback aanziöhria c> ^ !? ,ü/ "'^"5"'^lc t, t. P°,i „nier Oouvert m,i r°ri°sr,,er Znienduna gan,i°br,g u, baldiobria , «, C.M., und w,rd °»Ib,i,!!r>g vor«»?.' bejah!,. ^IUe f. k. I'ostl>,»ier nehmen vrnnuuierai,»,, an. In La,baw pranumerir, »,an be,m Verleäer am siaan, Nr. >()u, im elften «locke. 3lm Grabe des Erlösers. HVeine Seele, tiefbetriibtc, weine! Hingestreckt am nackten, kalten Steine Ruhet dein Erlöser, ruht dein Gott! Er, de,» erst das Siegeslicd erklungen. Dem sein Volt Hosanna zugesuugcn. Liegt im Felsengrabe, fall und todt. 2 wie mußten deine 'Wunden brennen, ' Wie die Dorne» schmerze», die dich lrönen. Wie die Schmach, die deine Seele traf! Sünder, blicke hin auf jene Leiche, Kaltes, starres Felsenhcrz erweiche, Seele, wache auf aus deinen. Schlaf! Sieh, dorr liegt er, Fried' in seinen Mienen, Er, dem Legionen Engel dienen. Der so oft das Wort des Segens sprach — Erd' »nd Fels und Berge mußten beben, Dunkelheit und Nacht die Welt umgeben. Als sei» liebevolles Äuge brach! — Laß' « laß' mich trinken ans den Fluten Deiner Gnade, wärmen in de» Glitte» Deiner Lieb' in kalter Erdcnnacht, Daß auch ich meiner Todesstunde Stimme, jubelnd und mit frohen. Münde I n den Sicgesrnf: Es ist «ollbracht! — G. Vchcllander. Gebräuche der Weinizer bei den Hochzeiten. Von Bernhard T h o »I sch i t sch. So wie die Bewohner des Moitlinger Bodens (bsli Kr!>^n/,i) in Tracht und Sprache von andern Krämern sich unterscheiden, eben so eigenthümlich sind sie in ihren Ge­bräuchen, besonders die Weinizer in der Art der Hochzeit­feier. — Es bringt die gute Sitte mit, daß, wenn die Brautwerber zu den Eltern der Braut kommen, sich diese auch sogleich verschämt entfernen muß. und erst nach der zwischen beiden Theilen getroffenen Heirathsverhandlung gerufen, und um die Zustimmung befragt wird, welche sie dadurch an den Tag legt, daß sie dem Bräutigam Hasel­nüsse und Aepfel darreicht. An den Aufgeboth-Sonntagen erscheint die Braut dockenmäsiig geputzt in der Kirche. Die derben Hände sind mit meßingenen und bleiernen Ringen gepanzert, die Stirne ziert eine mit allerlei Perlen und glänzenden Steinen gestickte Binde Oni-tn) und ein unge­heuerer Wust von verschiedenfarbigen Bändern hängt über die ganze Breite des Rückens herab. Sonderbar bringt es der Brauch mit, daß die Braut während der ganzen Dauer der Andacht stehen muß, um sich — als Braut zu beur­künden, und die Aufmerksamkeit der versammelten Pfarr­menge auf sich zu lenken. I n dem Aufwände der Hochzeilfeier pflegt der Weini­zer — außer den Auslagen auf die Musik, für die er kei­nen Sinn hat — seiner Armuth ungeachtet, mit anderen Krainern gleichen Schritt zu halten. — Das Gelage be­ginnt immer schon am Vorabende des Trauungstages und dauert bis etwa 4 Uhr Früh, um welche Stunde der Bräu­tigam und die ganze Sippschaft aufbricht und sich zur Braut verfügt Hier wird ein tüchtiges Frühstück s>l,'/,l,e!>) eingenommen, bei welchem es dem Bräutigam obsteht, die Fuße des aufgetischten Kapauns mit eigener Hand ent­zwei zu brechen, um zu zeigen, daß er stark und der Braut würdig sey. — Nach reichlich eingenommenem Imbiß be­wegt man sich zur Kirche. Voran trägt ein Bursche eine rothe Fahne, an deren Spitze ein Apfel prangt; dann fol­gen die Hochzeitgäste, welche, wenn sie sich wacker ange­ zecht haben, gewöhnlich eine Disharmonie brüllen, die mit jener der Wölfe viel Aehnliches hat; endlich das Braut­paar (»>!!,i). Der Bräutigam (m!!,<>>) crägt zum Merk­male seines neu angetretenen Standes auf dem Hute (i'iikei'inll) so wie an dem blauen Mantel (linneuiic) einen großen Strauß; über die Weste («nbi!,»,'?,) sind zwei rothe Tücher kreuzweise angebracht. Wenn die Braut (ml^cln) schon an den Verkündsonntagen geglänzt hat, so macht sie nun vollends im-urs; denn außer der erwähnten Binde, den Bändern und Ringen, welcher Schmuck sie als Braut bezeichnet, zittert auf ihrem Kopfe nun auch eine hohe, glänzende Krone (ve»/.) und es hängen an ihrem Halse mehrere Reihen Perlenschnüre von weißem, blauen und rothen Glase. Eine schwarze, härene Binde umgürtet den Leib; an dieser Binde ist gewöhnlich ein rothes Tuch an­gebracht, welches unter der Brust herabhängt. Uehrigens 458 trägt sie einen leinwandenen, in dichte Falten gelegten Kittel 0<,>i»5i>l»), und wenn die Hochzeit auch in die warme Sommerszeit fällt, einen Pelz und wollene Strümpfe. — Ist die Trauung vorüber, so verfügt sich ein jeder nach Haufe; beim Bräutigam aber wird die festliche Fahne auf dem Gipfel des Daches aufgepflanzt, wo sie während der gan­zen Dauer der Hochzeit weht, zum Zeichen, welch' eine große Ehre dem Hause durch den Besuch Hymens wieder­fahren sey. Erst gegen Abend versammeln sich beim Bräu­tigam die von seiner Seite eingeladenen Hochzeitleute, welche sich nun unter dem Vorangehen des Fahnenträgers insgesammt zur Braut begeben. An dem Orte angelangt, verwehrt ihnen eine vor der Hauschüre angebrachte Schwanke den Eintritt, bei welcher ein Bursche die Angekommenen mit den Worten anredet: „Wer da? was wollt ihr?" — De» Fahnenträger erwiedert: „Wir haben ein buntes Thier verloren und glauben, dasi es sich Hieher verlaufen habe." Nun wird die Schranke von der Parthei des Bräutigams auseinander gerissen, wornach der Fahnenträger das Wort nimmt: „Wollt ihr uns heuce beherbergen?" Der Vater der Braut erwiedert: „Wir vermögen es nicht; denn seht nur, wir haben kein Mehl und kein Holz.» — Bei diesen Worten zeigt er auf ein Wagenrad, das von einigen Jun­gen herumgedrehet wird und die Mühle vorstellen soll, und auf einen Burschen, welcher mir einem alten Besen Holz hackt. I m Augenblicke wird das Rad in Stücke gerissen und der Besen hoch in die Luft geschleudert. (Beschluß folgt.) Die drei Kirchen am Bachern. «Allmächtig ist das Wort des Herrn!» Der junge Graf Friedrich von Cill i kehrte nach der Hofburg seines Vaters zurück. Er sprang hastig vom Pferde, erwiederte kalt und herrisch die Grüße der Höf­linge, schritt rasch zur Treppe hin, und begab sich in seine Schlafstube, welche sorgsam verriegelt wurde. Es mochte dem stolzen Grafen wohl manches Ding nicht nach Wun­sche gehen, denn er schritt behende durch das Gemach, stampfte mit den Füssen in den Boden, strich sich heftig den Bart und fluchte laut. — Friedrich, der schönste Mann im Lande, der Sohn und Stammhalter eines der mächtigsten Häuser damaliger Zeit, hatte sich nach den Befehlen seines Vaters, doch ohne Liebe, die alternde Grä­fin Elisabeth von Frangepa n zu Madrusch als Ehegat­tin heimgeführt. Die Reizlose vermochte den stattersinni­gen Friedrich nicht zu fesseln, und doch war sie reich an weiblichen Tugenden, deren Besitz die Hochachtung des edelsten Mannes verdient. — Bisher hatte Friedrich seine Gemahlin stets mit gebührender Aufmerksamkeit behan­delt; da sah cr die schöne V er onika v. Dessenitz, und fühlte heiße Liebe für sie. Bald wurde die Gräfin dem zärtlichen Schäfer ein Gegenstand des Hasses, und nur ihre Tugend und Unbescholtenheit hinderten ihn, sich von ihr öffentlich zu trennen. „Soll ich denn ewig an diese kalte Frau gekettet bleiben, und immer nach der Willkühr eines herzlosen Va­ters am Gängelbande den Hofschranzen zum Gespötce die­nen?" sprach Friedrich, und steigerte durch nutzlose Grü­ beleien seinen Unmuth bis zur höchsten Stufe. Man pochte laut an der Thüre. Der Graf unter­brach das Selbstgespräch und öffnete dem vertrauten Die­ner. Es entspann sich zwischen ihnen eine Unterredung, denn der schlaue Knappe hatte seinen Herrn belauscht. — „Laßt mich sorgen, edler Herr" sprach er, „gewährt mir freies Spiel und vergesset nicht, mich zu schützen und zu lohnen, so will ich Euch wohl helfen; doch kann ich Euch die Art,, wie dies geschehen soll, nicht sagen." Da reichte der Graf dem bösen Gesellen die volle Börse und forschte schnell: „Du trägst auf Scheidung an?" „„Ja, und zwar auf Scheidung für immer"" entgegnete kalt und höhnisch der Knappe, nahm das Sündengeld und entfernte sich. — Graf Friedrich aber ließ sich wieder den Renner vor­führen und ritt hinaus in die finstere Nacht. Am andern Morgen fand man die Gräsin Elisa­beth todt in ihrem Bette.*') Friedrich verband sich ge­gen den Willen seines strengen Vaters nun mir der schö­nen Veronika , welche zwar nur wenige Ahnen zählte, jedoch reich an Liebesreizen war. Aber Graf Herrman n riß seinen überglücklichen Sohn gar bald aus den Armen der Gattin, und ließ ihm Zeit, ihrer im Thurme von Cilli zu gedenken. Veronik a strebte vergebens den Grimm des erzürnten Vaters zu besänftigen, und erlitt für die kurze Zeit ihres Glückes durch des alten Grafen Meuchler im Bade den Tod (1428). Friedrich erlebte mannigfache Geschicke. Während der Regierung seines Vaters oft und hart bedrängt, ver­ließ er eines Tages die geliebte Heimath und schickte sich an, mit wenigen Begleitern nach Rom zu pilgern, doch er wurde von dem tückischen Markgrafen Nikolaus von Fer­rara in schwere Haft genommen, und erst, nachdem er sich vergebens die Hülfe seines Vaters erbeten hatte, durch den edlen Heinrich Grafen von Görz in Freiheit gesetzt. Aus dem schönen, kräftigen Manne war ein Greis ge­worden. Als Graf Herrman starb und Friedrich n. (1434) das große Besitzthum seines Hauses übernahm, zierten weiße Locken dessen Haupt, denn er war schon «? Jahre alt. Der Kaiser Sigismund erhob den Grafen Fried­rich, dessen Schwester, die böse Barbara , mit ihm aufdem Thron von Ungarn und Böhmen saß (1436), zum Reichs­fürsten. Obgleich Friedrich den höchsten Glanzpunkt sei­nes ruhmgekrönten Hauses erlebte, so war er doch nicht glücklich. Der plötzliche Tod seiner ersten Gemahlin, das traurige Lebensende der heißgeliebten Veronik a störten ihm den Seelenfrieden; böses Beispiel, schlechte Rachge­ber, der angeborene Hang zur Sinnlichkeit rotteten die Neigungen zur Tugend mehr und mehr aus, bis er sich zum Wüstling, zum glaubenlosen Spötter und Frevler er­niedrigte. Er vergeudete gewissenlos die letzten Lcbens­ ')Weit entfernt, mit den Geschichtsschreibern Friedrichs zu behaupten, das, er seine tugendhafte Galiin habe morden lasse», sind wir vielmehr der Meinung, daß nur der Mangel an geschickten Acrzlen ihre» Tod herbeigeführt habe. Anm. d. Verf. 459 kräfre; Gelage, Minnespiel, Tanz und Mummenschranz nah­men auf der Hofburg, wo viel sittenloses Gesindel weilte, kein Ende. Nur ein Mal des Jahres, am Todestage der unvergeß­lichen Veronika, zog sich Friedrich aus dem Kreise seiner geselligen Umgebung zurück und überließ sich ernst­haften Gedanken an, Gott und Ewigkeit. — Da pilgerie der alte Sünder mit wenigem Gefolge zu den frommen Karthäusern nach Geirach, welches Kloster von ihm und seinem Hause manche reichliche Spenden erhielt. — Er verlebte dort den Tag in Gesellschaft dieser schweigsamen Mönche unter Ausübung strenger Bußwerke. Doch kaum verließ er die düstern Mauern, so war auch das „memeuto .muri" wieder vergessen. Es war an einem schönen Frühlingsmorgen des Jah­res 1147. Graf Friedrich von Cill i kam eben von Gei­rach. Ein lustiges Gefolge harrte des ungebesserten Büs­sers im Thale. Bald umringten ihn die Pfeifer und Harf­ner, welchen der schwankreiche Tischrath folgte; glänzend gewappnete Ritter dienten dem Prunksüchtigen als Ehren­wache, Knappen, reichgekleidetc Diener, Troßbuben und lockere Dirnen schloßen den Zug. Bald stimmten die Harfner ein lustiges Lied an, es erschütterte der Hofnarr mit seinen drolligen Einfällen und derben Witzfunken das Zwerchfell der frohen Schar, es johlcen die Mägdlein und Bursche, und der hochbejahrte Graf war mit diesem Aufzuge höchlich zufrieden. — Aber im Hohlwege entstand eine Stockung des Zuges; der un­geduldige Greis sprengte sogleich dorthin, um sich von dem Grunde dieser Hemmung selbst zu überzeugen. Da stand an der Oeffnung des Hohlweges ein junger Mönch. I n der Linken hielt er das Bild des gekreuzigten Erlösers, seine rechte Hand streckte sich gebieterisch gegen den Gra­fen aus. Er war aus dem Orden der mindern Brüder. Aus den schönen, aber leidenschaftlich schwärmerischen Gesichts­zügen, die, ein Mal gesehen, nicht so leicht mehr vergessen wer­ den konnten, erkannte Friedrich jenen berühmten Johann von Capistran , welcher zu jener Zeit wegen seiner un­gemeinen Rednergaben in den Ländern von der Donau bis zur Adria sehr in Ansehen stand. Johannes wußte sich die Herzen des Volkes zu gewinnen, und war ein stren­ger Eiferer für gute Sitten, Frömmigkeit und Tugend.— Der Graf grüßte höflich den frommen Mann und wollte weiter ziehen; doch dieser hielt eine jener berühmten Büß­predigten, deren feurige Kraft seine Zeitgenoßen so sehr fühlten. — Er forderte den Grafen zur Besserung auf, bat, drohte —und siegte. Friedrich stieg vom Pferde ab, und hob den begeisterten Redner in den Sattel. — Still und in sich gekehrt, ritt er an seiner Seice nach Cilli. Dort verschloß er sich mit dem frommen Johannes und besprach sich mit ihm, bis der Morgen graute. — Nach einigen Tagen sah man zur allgemeinen Ver­wunderung den gefürsteten greisen Grafen von Cill i aus den Thoren seiner Burg im härenen Gewände, mit Pil­gerhuc, Stab und Rosenkranz versehen, mit bloßen Füssen durch die Stadt wandern. — Er zog nach Rom, um sich dort den längst entbehrten Seelenfrieden zu holen. — Wanderer! wenn du Marburg, die gastliche Drau« stadt, betrittst, so grüße mir dort meine Lieben, und dann hebe dein Auge zu den waldigen Höhen des Bachers em­por. Eine kleine Thurmspitze ragt über die Gipfel der äl­testen Bäume, und lugt bedächtig, wie ein alter Hirt, in das schöne Wendenland hinab. Es ist der halbverfallene Thurm vom Waldkirchlein St. Wolfgang. — Der las­sende Graf, Friedrich II. von Cilli hat dasselbe, so wie die Kirchen von Et . Heinrich und zu den heil, drei Königen zur Sühnung seiner Fehler gegründet. — Dieser Fürst verlebte 3 3 Jahre, erwarb in der Geschichte sich ei­nen bleibenden Namen, starb am 9. Juni 1 tZ4 und ruhet zu Cilli; auch haben sich von ihm und seinem hohen Hause noch manche schöne Sagen beim Volke, besonders innerhalb den Grenzen der cillischen Besitzungen, erhalten. Seckou in Obersteicr. Ioh. Vmz. Von »tag. Die eiserne Krone. Von W. A. Gerle. Ruhmvoll saß Hermias , der Fürst, auf dem golde­nen Thron seiner Väter; ob seinem Haupte glänzte die Krone, von vielfarbigen Edelsteinen strahlend, das greise Haar fiel in Ringellocken auf die Schultern, und der Pur­purmantel stoß über die Stufen herab; da er aber meinte, es werde mir ihm bald zum Sterben kommen, theilte er seine Lande zwischen die beiden ältesten Söhne, und als er endlich auch des dritten und jüngsten, mit Namen Leo, gedachte, wußte er nicht mehr, was er ihm hinterlassen solle; doch der muthige Jüngling sprach: °Gib mir nur die alte, rostige Eisenkrone, die im Winkel deiner Schatz­kammer liegt, und rüste mir ein Schiff aus, so will ich mir schon selbst ein Reich suchen und erwerben." Der Vater that, wie es der Prinz begehrte, und als Leo's Schiff auf dem Meere dahin schwamm, er aber bei Hellem Sonnenschein auf dem Verdecke stand, und die Luft mit seinen rabenschwarzen Locken spielte; schaute er, wie die Nuder die Wellen schlugen, zarte Meerfräuleins tanz­ten um das Fahrzeug herum, und der Prinz meinte, das Schiff sey ihm wohl ein lustig bewegliches Fürstenthum, das mit ihm um die Erde herum schweife. — Da thürmten sich plötzlich schwarze Gewitterwolken empor, der zackige Blitz fuhr am Mastbaume nieder —i n helle Flammen brach das Schiff aus, und Alle stürzten ins Meer. Ein alter Fischer saß am Ufer, seine zerrißenen Netze auszubessern, und beklagte die Unglückseligen, welche auf dem vorbenann­ten Schiffe gewesen waren — da fing es an, sich im Meere, zunächst des Ufers zu regen, und ein Jüngling schwamm einher, mit einer eisernen Krone auf dem Haupte. Die war im Seewasser wieder rein und glänzend geworden — er theilte die Wogen mit starker Hand, und kam dem Fischer wie ein Fürst vor. Als der Jüngling das Land erreicht hatte, fragte ihn der Alte, wer er sey? .Ich bin" entgegnete jener, »ein zwei Mal geborner Sohn; die irdische Mutter, die mich 42O zuerst vor 20 Jahren iu's Leben gebar, wurde eine Für­stin genannt; nun aber hat mich die starke Mutter See mit vielen Brüdern in ihren Schooß aufgenommen, und von Allen mich allein wieder an's Licht geboren." Nun blieb der Prinz einige Zeit bei dem gutherzigen Fischer und lernte sein Gewerbe, als er aber eines Ta­ges vom frühen Morgen, wie die Sonne aus dem Meere auftauchte, bis zur dunklen Nachtzeit mit der Angel am Strande geseßen war, ohne ein einziges Fischlein'zu fan­gen, schmähte der Alte, daß er sich so ungeschickt anstelle, und der Jüngling rief mit kühner Hoheit: ^Was kümmern mich deine armseligen Fischlein? mir strahlt ein anderes Gebilde voll Fürstenglanz auf dem Meeresgründe wie am Himmelsbogen. Siehst du dort im Walde den königlichen Leu, wie er seine Mähne schüttelt, und im Donnertone die Gebote seiner Macht durch die Klüfte des waldigen Gebirges erschallen läßt? — ich will ihn erlegen mit dem scharfen Speer, und in sein goldfarbenes Pelzgewand meine Schultern hüllen. (Beschluß folgt.) S h a r a d e. Viersilbig. Bei jeder Hausfrau wirst du meine Ersten finden. Um meine Zweiten Nagen nur die Blinden; Das Ganze ist ein Schmerz, und trage wird dein Schritt, Hast du es, Freund, auf einer Reise mit. Bernhard T h o m sch i t sch. Vlevne des Mannigfaltige». Der Lehrer Lalic zu Verbowsky, Agramer Comita­tes in Kroatien, hat sein von ihm als Specificum gegen die Hundswuth bei Menschen und Thieren gepriesenes Heil­mittel der Regierung bekannt gemacht. Es ist die Wur­zel derkeutillu.'l erlic-ilttl» (Kreuz-Enzian). Belehrungen über deren Anwendung sind bereits gedruckt und an die Be­hörden in Cirtulation gebracht. Möge die Erprobungszeit von zwei Jahren die damit zu machenden Versuche mit dem günstigsten Erfolge krönen, da das Gutachten der k. k. med. chirurgischen Iosephs-Akademie in Wien über diese neue Kurmechode sich nicht ungünstig aussprach! — In Nom fiel am 25.Märzd.I. ein fußhoher Schnee, welches gewiß ein seltenes, jedoch kein unerhörtes Ereig­nifi ist, indem es vor 2tö Jahren gerade an demselben Tage ebenfalls tüchtig schneite, daß der Schnee Strassen und Dächer bedeckte und den ganzen Tag liegen blieb. Die ehrenvollste und anständigste Auszeichnung für vorzügliche Schauspieler findet in England Statt. Er­scheint dort ein Heros der Kunst auf der Bühne, so wird er nicht durch wildes, disharmonisches Händeklatschen em­pfangen, sondern das ganze Auditorium steht augenblicklich stillschweigend von den Sitzen auf. Die Damen wehen dazu mit den Tüchern, und man setzt sich nicht eher wie­der, als bis der Liebling durch eine Verbeugung oder ei­nige Worte seinen Dank ausgesprochen hat. Veautwortung einer allgemeinen Frage. Nicht nur um den häufig sowohl mündlich an uns gestellten, als von ferne geschriebenen Anfragen »warum während des eben been­deten Thealerkurscs in unserem Blatte so wenige Recen­ jMS " Wegen der bevorstehenden Oster-Feiertage wird das werden. sionen der Oper »nd des Tchauspiels erschienen sind« ge­nügcnd zu begegnen, sondern vorzüglich um sich wegen des Titels der Zeit­schrift, die auch Theate r umfassen soll, Vor den, Lcsepubliknm pflichtschul­digst zu rechtfertigen, finden wir uns genöthiget, Folgendes zu bemerken: Wir haben bereits im Blatte Nr. 44 dieser Zeitschrift, unterm 50. Sep­ tember l82g offen gesagt, daß die unparthciische Kritik über Nnhncnleislnn­gen sich nur da in der gehörigen Mitte behaupte» tonne und zum Fron» wen des Ganzen dienlich senn mag, wo die ausübenden Kräfte des Künst­lerpcrsonals in gehöriger Einigkeit und Harmonie stehen, und daß sie, so lange dies nicht zu Stande gekommen, offenbar entweder zum Nach­theile des Schauspiel-Directors und seines Personals, oder des theaterbcsu­chenden Publikums, nämlich gegen die Verwahrung des guten Geschmackes, ausfallen muffe. Wir haben damals, um weder den, einen, noch dem an­dern Thcile zu nahe zu treten, für das,Beste erachtet, die Referate über das diesjährige Theater auf so lange einzustellen, bis der Einklang und dasIn­emandergreifen unter den Mitgliedern des G !ü Z g l'schen Theaterpersonals hergestellt seyn würde. Allein dieser Zeitpunkt, dieser sehnlich erwar­tete Zeitpunkt — er ist während der ganzen Dauer der Thxttersaison lei­der nicht eingetroffen; die Leistungen des Thcaterprrsonals sowohl in der Oper als im Schauspiele haben sich beinahe nie (mit nur geringen Ausnah­men) über die Mittelmäßigkeit erhoben, und, einige fremde Gäste abgerech­net, die lheilweise Anklang gefunden, bot unsere diesjährige Saison eine,» unpartheiischen Referenten nie, Gelegenheit, ein allseilig befriedigendes Referat über das Geleistete abgeben zu tonnen, daher auch »ur die Gass­ vorsselluuae» der Sängerin Mad. Frisch und zu gleicher Zeit die Leistungen einiger Opcrnmitgliedlr besprochen wurden, vom Schauspiele aber keine Er­wähnung geschehen konnte. Die Kritik mußte daher bis nn's Ende beharr­lich schweigen, und wir waren außer Stande, den Titel der Zeitschrift zu rechtfertigen. Indessen halten wir dafür, daß eine Theaterunteruchmung zuweilen auch, trotz des redlichsten Strcbens, besonderes Unglück habe» sonne, und daß dieser Fall unser» Unternehmer, Hrn. Joseph Wlöggl, im vorzügliche n Grad e getroffen. Eine gute Primadonna ist die Sonne, die das ganze Operupersonale freundlich beleuchtet und in Vortheilhaftes Licht setzt. D» wir nun diese Heuer ganz entbehren mußten, da weder Dlle. Nellevillc, noch Dlle. Salvini im Stande waren, den gercch» te» Forderungen unsers kunstsinnigen Publikums zu entsprechen, so mußte dieser Umstand ec> ipün von übler Rückwirkung auf die übrigen Opcrn­mitglieder seyn. Hr. Reich», an» leistete als erster Baß Verdienstliches, Hr. Cle­ment war unstreitig ein braver Barriton, der für die Zukunft viel verspricht, auch die Tenore, die Herren Mau r und Sch u nk thaten, was sie sonnten, uud das Publikum erkannte gewiß alles an, was anzuerkennen war; allein, ein Mal disgustirt, und immer (besonders im Schauspiele) vergeblich auf Besseres hoffend, mußte letzteres in. Besuche des Theaters lau uud lauer werden, wenn nicht ganz erkalten. In , Schauspiel tonnen wir bloß Dlle. S ten tz sch, die auch in der Oper in zweiten Parthieen verwendet wurde, Dlle. Schmid, dann die Hrn. Uhink, N erger und Stahl­berg , (letztere in komischen Parlhieen) nennen, die den Faden hielten und lheilweise befriedigte» und ansprachen. Von allen übrigen Mitglieder» muß die Kritik schweigen, und wenn wir noch des wirklich braven, leider hier verstorbenen Kapellmeisters Spottle r rühmlich erwähnen, so sind wir mit Allem «m Ende. Das theaterbesuchende Publikum Laibachs weiß die wahre Kunst ge­wiß zu würdigen, wie nicht leicht ein Publikum einer Provinzialhauptstadt, und wir halten dafür, daß jeder Unternehmer, der eine gut e Gesellschaft mitbringt, unbczweifelt hier mehr, als anderswo seine Rechnung finden müsse, welchen Beweis die erst verflossenen drei Jahre sattsam geliefert haben. Indem wir durch diese Erklärung Alles ins Reine gebracht zu haben glauben, schließen wir mit denr aufrichtigen Wunsche, daß es im künftigen Theatcrkurse einer solchen Deklaration nicht bedürfen möge. Leopold Kordesch. Berichtigung . I n dem Aufsatze: »lieber Krains Kirchcngemälde« des letzten Blattes, ist unter den Gemälden Menzinger's in der deutschen Ordcnskirche ausVersehe» statt: »Mari a Hilf " »Mari a Himmelfahrt« abgedruckt worden. Die Redaktion. Montagsblatt morgen Samstag Nachmittags ausgegeben Laibach. Druck und Verlag von Joseph Nlasnik.