Mutzen und VergnüM. ---------------^-Ml 21 M»---------------- Frcytag, den 25. May 1621. ' ---------- ^, ^..»»—», ____________ » ^^ Historisches Tagebuch für Krain. ' ^ Nechie K'^mackn"^^^ ^'nischcn Ce^te ouf den Thron Pohlens berufen, stirbt aber, bevor er feine '^^' '^^ ^"^ «. errichtet zn Wien eine orientalische. Handclscompaa.ne ch " r e? ,^^""V'^ den-ssandcl nach den türkischen Staaten zu Waffer un° zu Lande au schtt ß- T^st /^n nfb.^''^s ^tarb dcr vorletzte ^^ von ^'dst.aß, Leopold v. Vnset (1771). - 29.Das ^ m.d'KöZ Nq Z'"^,'; ^'"^ l'^9). - 5o. Erster pariser Friede zwischen den h«w Verbündt ^^^^'^? ^^!?rin^^^1/^^llchcn^.narchie,(^5). __ -. Theuerung: der Staar ^>e italienische Operngcsrssfchaft, 1821 zu Laibach. (Eingeschickt). ^-^l? hier anwesend isasielusche l^perngesellschlift/ z>>-sammengesseNtvon dem Untelnehmer Hc^rri, Anton Cu-niberti/ hatsich zuletzt mir der Ofi^lvi >'^i i^. E d li a r-^»und Cristina^im hiesigctt landstandischen Thea» ^r producirl'. Dies^ große heroische Oper übertraf an Fracht und Knnstallswand alle frühern Vorstellllngen dieser )lrr. ^ ie Munk von Rossini, obschon zu Venedig ^s Drang der Zeil cn wenig Tagen ent^nden, und ^ klchsa.n aus seinen frühern beeren Wevke?, ^us.nn- ^ngetrcigen, wurde dort, wie hier, mit dem glänzcnd- ^" Veysall aufgenommen. Als erste Zierde dieser beliebten Oper erscheint "treilig Signora Boroni/ eine in Italien wohl- ekannre Sängerinü. Ilt ihrer ssarken xmfaogsreichen ^'tall'nmme liegt ei„ Fond von liedlichen Ausfüh- ^ungen der schwierigsten Gesangstücke. Während sie als ^^^""bl'ge ui.d^efilhsoolle Schauspielerinn, in ernsten " tragischen Bi'tlxitionen/ die Seele ergreift, erregt "k durch ihrei, Mrtrag im Gesang ein lebhaftesEnt- zücken, welches noch longe in der Erinnerung des hie« sigen tttnstsi»..igo„ P„s>l^„ms leben wird. Signora Moren, welche in der vorigen großen Oper, l.a On6i'6ntow, sich so vorcheilhaft aus-gezeich>,et hatte, lind nun in der0j)6i'g Z<'ria zum ersten Mahl als Musicus auftrat, zeigte uns schon jetzt, zu welchen schonen Hoffnungen ihr schr gebildetes mustka-llsches Talent, und ihr angenehmer Zgediegener Contra-Alt auch in diesem Fache berechtiget. Herr Bert 0 z; i, erster Tenorist, gewahrte mit seiner schmelzenden Stimme und geschmackvollen Me. thode im Vortrage die erfreulichste Erscheinung. Dem Duette im zweyien Act, mit der Signora Boroni, wußte er besonders so viel Gracie zu geben, daß das -Publikum, im Taumel des Genusses, die Wiederhoh-< lung forderte. Nicht minder ehrenvolle Erwähnung verdient der erste Bassist, Signor Torri, der sowohl d^rch sei,, ne durchgreifende Baßstimme, als durch sein edles lebendiges Spiel sich als vorzüglich guter Künstler be. währt. Costüm und Dekorationen sind ausnehmend schen> und man kann ohne Übettreibmia saaen, daß auf die- ftv Bühne noch nie ein solches Ganz« zusehen war,'und daß selbst Italie» , dieses an imposanten Theaterprobuctio-nen so uppigs Land, nicht-iMme-r ein Besseres vorzu^ ncisei' vermag. Vaihach am 25. May 1821. Die Woch'ein, von Pr 0 f. R icht e r, (Beschluß). Die ganze Wochein enthält ungefähr 2^, Ortschaften, ^Kirchen, 3 Pfarreyen, darunter die zu Mitter» dorf die Mutterpfarre ist. (Hr. Koller zü Feistritz besitzt die vollkommenste topographische Karre dieses ThaleS). Im Jahre 176» einhielt das Wochsiner Thal ver« mög Militür-Conscriprion 6^2 Häuser, 722 Fanlilien, I724 Seelen. (folglich beynahe 6 Seelen auf » Haus, 5 Seelen auf eine Familie). barunter wäre» 56o hubtheilige Bauern, 48I Söhne als Erben, 45 Rekruten, 4K3 Nachwachs zum Wehrstande, 6 Beamte und Geistlich», 1676 Frauenzimmer. Im Jahre 1,792 stand es mit der Bevölkerung als«: 667 Häuser, 7Z5 Familien, 3g25 Seelen, darunter 606 hubtheilige Bauern, 46g Söhne als Erben, 2g5 Keischler, 65 Rekruten, 536 Nachwachs zum Wehrstande 6 Beamte und Geistliche »g/zi Frauenzimmer. In benIahren 1601 uno i6a5 warber Stand dieser: 697 — , — 699 Häuser, ^^ä — ! — 776 Familien, H167 -—I — 4oLt Seelen, darunter 63i — — 76g hubtheilige Bauern, 457 — — «, - Söhne als Erben , 5o5— — 3Z6 Keischler, 523—^ — 8o5 Nachwuchsz.Wehrst., ä —. »_ 6 Beamt. uno Geist., 2o53 — — 2c»i6 Seelen. Im Jahre i6r6 ,var die Bevölkerung der Wo-chem 3623 Seelen in beylausig 24 Ortschaften, mit 6 Kirchen und 5 Curarien, davon Mitterdorf die alte? ste oder Mutterpfarre. Der Ackerbau und die Viehzucht sind kaum Hins reichend, die grundbesitzenden Familien zu ernähretl. Sehr wenige Bauern erbauen so viel Getreide, M sie verzehren. Das übrige Volk lebt vom Arbeitsverdienste, als Knappen, Holzer, Köhler, Nagelschmiede u. s. w. Jährlich wandern 200 —3a« Mann auf der, gleichen Arbeiten aus dem Thale und selbst aus deck Lande, nach Karnchen, Steyermark und Croatien. Der Verlag der zwey Eisenwerke zu Feistritz und Allhammel hat seit 1756 jährliche 56ooo Gulden betragen, die auf Löhnungen, Gedinge und Materialien vorausgabt wurden und folglich im Thale blieben. Die Meng« deö -Hornviehes ist noch nicht so ge» nau erhoben worden. Im Jahre 1802 zählte man 4oc»a Kühe, 3c»oo Kälber und erzeugte bey 70a Cent. Schmäh« Nimmt man aber auf jeden hubtheiligen Bauern 6 Melkkühe, was stcher eher zu wenig als zu viel ist, so kann man obige Zahl s» ziemlich als die mittlere an« sehen; und auf das Butter« und Schmalz-Erzeugniß schließen, wenn jede Kuh im Jahre nur 12 Pfund Butter gibs>; — Der Schmalzhandcl nach Triest war von jeher bedeutend, also daß man dasel-bst eine ordentliche Niederlage einrichtete und einen eigenen Fac« tor anstellte, um den Preis in der Höhe zu erhalten, Bis nach Les fahren di» Schmalzhändler gewöhnlich einspannig und laden 5 Centner, dann laden sie mit zwey Pferden 6 bis g Centner; dit Rückladung vo» Trieft ist Salz. Die Kalber werden nach Görz M«d nach Tri«st geführt. Die Pferdezucht wirft gegen i3a Füllen lahrUch ab. Die Ziegen , obwohl sie dem Nachwüchse der Walder schaden, gehören doch zu einem der vorzüglichste" Nahrungszweige, „ühmlichder ärmern Classe der Keisch-ler und Inwohner, und man darf füglich aufjede Ami- ll« 6 Stück rechne«. Zwey gute Zlegen geken beynahe s» viel Milch, als eine Kuh, uud ernähren »«ie kleine Familie. Die Schafzucht liefert jährlich etwa 600 4 ammel ^ 12/5 Gulden. Die heimische Wolle wird zu grobem bliche, zu Strümpfe,,, Hüten ses sind nähmlich zwey Hutmacher im Thale) u. dgl. verarbeitet. Andere Kleidungsstücke liefert Krainburg. Ehe noch die Spinn« Maschinen in Karnthen eingeführt waren,, spönnen die Wocheiner für die MoroMe Tuchfabrik, und verdienten bey 4000 Gulden jährlich. — Der Flachsbau reicht kaum für den Bedarf hin; ble Fischerey im See, verpachtet vsn den beyden Herr« lHaften VeldeK und Nadmansdorf, ernährt, so wie die Gemsen-Jagd,kaum ein Paar Familien. Die Bewohner von Oanusche gewinnen mit Pfelfeslschneidö!: (eine eigene Gattung oft recht zier-llch ausgelegter Tabaks-Pfeifen, wird hier auS Erlen-Wurzel verfertigt) ungefähr 70a Gulden des Jahrs. Die Nahrung der Wocheiner ist einfach. Die Bau-lrn schlachten im Herbste eine Kuh und im Winter ein Schwein, wovon sie bis zum Sommer hin geräuchertes Fleisch und Speck haben. In der heißen Jahreszeit wud Bock« und Hammelfieisch gegessen. Die gewöhn-uchste Speise sind Mehlgemüse, Kraut und Rüben, denn e Erdäpfel, die in ganz Krain eigentlich nur eine, ^m VuchweiLen untergeordnete Rolle spielen, werdeil "' der Wochein noch wenig angebaut. ^bst giox es ebenfalls wenig, weil die Bäume be" starken und frühen Winterfroit nicht aushalten kön-^N; doch Holzbirnen werden mel gedörrt und Hasel-'^!se steißig gesammelt. Die «ulerarmstcü Leute dörren ^fr b« rothen Beeren des Mehldorncs und machen ein srobes Mehl daraus, das sie, nnl Hirsemehl gemischt, '" Brot backen. Der Wein wird aus dem Görzerischen über de„ "Mattel ob dem Dorfe Bazha auf Saumrossen in ^nen Lä'geln oder Faßchen herüber gebracht. Zehend und Collectur an die Vrey Pfarren, un» ^denen dieWocheiner stehen, betragen ^200 Gulden lü^ "^se Zehend gehört nach Radmansdorf. Die ^ esfürsttiche», Gaben und die Urbarsgebühren der ^"rschafte,, Veldes und Radmansdorf belaufen sich «"f4<><>o Gulden. Die Sprache der Slaven bes Wocheiner, Thall hat sich ill ihrer alten Neiingkeit erhallen, wenig^ent mehr als in irgend einer Gegend Krains. Die AuZ'pvach-, im untern Thalv besonders, wird in dieser Hinsicht fur musterhaft gehalten. Im oberen Thale hingegen werde» fast keine reinen Votale, sondern lauter Diphryngeit gehört. Übrigens zeichnen sich die Wochsiner durch körperliche Größe, Scarte uod Gcs^indheir a;lH. Der Kröpf, in allen benachbarten Berglandern, besonders in Kärns then und Steyermark zu H.ruse, ist in der Wochein ganz unbekannt. Das weidliche Geschlecht ist zwar min» der schön, als im Oberkrainer Thale, z. B. bey AslinZ, aber von desto stärkerer Muskelkraft und besserem Temperamente. Zn den letzten fünfzig Jahren haben meh« rere Einwohner,sowohl mannlichen als weiblichen Ge< schlechts ein ?llter von 100 bis io5 Jahren erreicht. Der Charakter der Wocheiner ist nichrj ganz <5 einfach, als er sonst gewöhnlich bey Alpenöewohnern ge< funden wird. M W Über den Nutzen der Chemie *). W Die Entdeckung des Magnets, und die Anwendung demselben zum Compaffe, machte eine Verbindung durch die Schifffahrt unter allen Völker« möglich. D,e spater erfolgte Ersindmlg der Buchdruckcrtunst bracht« ' große Fortschritte in der Bildung hervor, welche durch den zunehmendenHandelund den gegenseitigen Tausch der freyen Künste ulNer den Völkern der Erbe noch höher stieg. Noch waren diese schönen Künste nur Erfahrungen der Alchimisten **), welche sie als Geheimnis von *) Diese Abhandlung ist auß dem <^«nüc»1 K552/5 ol **) »?K^ versuchte James Prices in London, die Alchimie wieder m Ailfliahme ju bringe». Er zeigte «in rothes Pulver vor, und em weißes, nuc 0ea?n er Quecksilber in Gold uno Silvcr verwandeln zü lonnen vorgab, und machcc öamit mehrere !üersucye ver sehr achtbaren Personen. AlS aber seine Pulver erschöpft waren und man von allcn Seiten m ihn drang, lnne Versuche ^il crncucrn, ftüczcc er sich int Meer, ^iu Oascyn zn cndigön. Im ^.i^r lZ2H wurde von dcm König Eouarbill. s^lgcndss, in Betracht twener bekannten Alckiinmtn.hel^nnc acmiiHü: , 'i<>. »isssm Geschlecht zum andern fortpflanzten, die keine Wissenschaft, keine Theorie bildeten, di« sich auf gewisse Thatsachen stützen konnte, bis der engllsche Tanz. ler Bacon zeigte, daß man bey Versuchen die Eigen« schaften der Dinge zu ergründen suchen müsse, und ein System seiner philosophischen Forschungen hecauSgab. Seit dieser Zelt machten die Wissenschaften gro« ße Fortschritte, und vornehmlich die Chemie. Welche schnelle Vervollkommnung darf man in Europa nicht in den Künsten, Manufakturen und in allem, was auf Genuß ^ und Nochdm'fi sich bezieht, ron der allgemeinen Richtung des Geistes erwarten! Jeder der einer Fabrik vorsteht, muß die Grundsätze einer Wissenschaft kennen, die er in jedem Augenblick anwenden kann. Nach diesen Betrachtungen halte ich e« für sehr vortheilhafr, wenn in den drey Königreichen das Erlernen der Chemie einen Theil des öffentlichen Unterrichts ausmachte, und ich glaube der Gesellschaft einen Dienst zu erweisen, wenn ich ibr di? Wichtigkeit dieser Wis< senschaftzeige. Einige Bespiele werden die Wahrheit dieser Behauvtung darchnn. — Vor zwey tausend Jahren machte man den Archlmei>ez *) lacherlich, weil er sich mit Maibemalik und andern abgezognen Wis« senschaften beschattigte; und doch sehten ihn diese Kennt« Nisse in Stand, eine Maschine zu erfinden, welche die Fortschritte eines gan^n römischen Krieq^hreres aufhielt. Die römischen Ssldaten fürchteten die Wir- derman "weiß, w'.e man uns versichert hat, daß Ican Rowö und M. NnUam von Ally, vermittels eines alchimistische« Ätlitels Silber machen, datz sie seit länqerer I^it es bereiten und noch fortfahren. Erwägend 0asi diese Privatpersonen durch ihre Kunst, und indem sie dieses kostbare M?taü machen, uns große Dienste leisten könnea, ss wie auch unsern Unterthans, so haben wir unser-n vielgeliebten Tlwmas Cary befohlen, sich d^c besagten Jean un) Wiliam, wo sie zu nnden, gern oder ungern, zu belnächtiqen und sie urtter guter Bewahrung, mit allen Werkzeugen ihrer Kunst, uns zu brmqen." ) Archimedes scheint keine chemischen Kenntnisse besessen zu baben, da man erst 4oa Jahre iväter Nersiche mit der Umwandlung der Metalle abstellte. Oer oriechlsthe Physiker, Johann G^er, ist der erste, welcher ein gutes We-k über die Chemie schrieb und große KenntM« besaß. tungen seiner Kenntnisse.Iso', daß ein eiliger Smck, an der Mauer von Syrakus hang nt-, hinger, icht hat« te, das ganze Heer in BeMzung und zur Flucht zu bringcn. Wie niesen Zufallen ist nicht ein Befehlshaber eines Heeres oder einer Fsone ausgesetzt, wenn cr nicht die allgemeinenGesetze der Naciir kennt! IuliusCasar sagt selbst, daß sein Heer, da es sich der englischen Küste nahte, furchtsam wurde, als es sah, daß das Meer, wegen der Ebbe, die Schiffe auf dem Sande sitzen ließ, indem es glaubte, es wäre Folge eincr Kriegslist der Britten, und er glaubt, daß er dadurch einc ganz» liche Niederlage hatte erleiden können. Aus gleichem Grunde waren dem großen karthagischen Feldherrn dan-nibal die steilen Felsen der Alpen wohl unübersteiglich gewesen , hätte er nicht die Wirkung der Essigsaure auf die Kalkerde gekannt *). Die Dampfmaschine gibc einen andern Beweis von der Nützlichkeit allgemeiner Kemttm'ss«'. Watt hat öfters bekannt, daß die ersten Gedanken über diestn Gegenstand in ihm durch Black's Vorlesungen übn' die Chemie entstanden; indem er von der Theorie von der gebundenen W^rme und der Ausdehnung der Dämpfe Anwendung machte. So wurden chemische Vorlesungen und die Verbreitung philosophischer Kennte nisse vor: großem Nulöen kür ein ganzes Volk. Es wäre sehr zu wünschen, daß alles, was sich auf den Handel dieses Landes bezicht, öffentlich verhandelt würde, und baß viele unterrichtete Personen das Beyspiel Bancroft's befolgten und den Manufacturisten die besten Verf^hrungsarten lehrten; oder daß man den Professoren Farish von Cambridge und von Ure in Glasgow nachahmte, welche in Privat.-Vorlesungen über verschiedene Verfahrlmgsarten und Mechanismen Unterricht ercheilen. (Die F ortsetzun g folgt). *) Hannibal machte durch Feuer die Kalkfclsen rmirbe, und durch ^ufiösen des Kalks in Wciinsstg. ^ewe Sollten lösten sie mit Eisen-verczeugen ob< u^v Mi' ten in die Tieft, was den Heerzug Yemmtt- Gedruckt bey Ignaz Äloys Edlen y. kleinmayr.