lur Kunst, Literatur, Theater u. geselliges Leben. Nedigirt von Leopold Kordosch. ^s5 OG. Montag am MH. Februar W^H^ No„ dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, j^des Mol ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in Laibach aanzjöhr,« <>, »^^^^ dalbia!ir,g » ss. Durch d,e k. f. Post >,»ier Oouvert n,,I »or,osre,cr Zusendung aan^ic>dr,g «, baibiaor,« 4 !l, C,M., u„d w,rd dalbjähr,« uorau»­ A u die Geliebte. N u allein bist „ieincr Seele Streben, Meiner Sehnsucht einzig höchstes Siel; Dir allein fühl' ich Die Pulse beben. Du umschwebst mich in der Träume Spiel. Dir allein gilt meines Herzens Sehnen, Meines Blutes freudig schneller Lauf; Meines Lebens Freuden, meine Thritnen Flamme» dir allein als Opfer auf. Di , bist es, Uon der mir Lebenswarmc» Du, von der mir jede Freude quillt; Du, die mir allein, wenn ich mich Harme, Nur mit einem Blick den Kummer stillt. Wenn des Grames Wolken mich umdüstcrn, Such' ich Rettung nur in deine»! Blick; Und will Schwermuth sich mit mir verschwistern, Scheucht dein Lächeln sie Von mir zurück. Todt sind ohne dich der Schöpfung Näumc, Eine Wüste mir der Fluren Grün, Eines Himmels Freuden — leere, Traume, Wen» ich nicht in deiner Nahe bin. Was der Sonne Strahl der jungen Rose, Ist ein Blick aus deine,» Auge nur; «Die Zufriedenheit mit meinem loose Dank' ich, Herrliche, allein nur dir! — Mag die Welt, die böse, sich bemühen. Falsch zu deuten, was mein Lied dir bringt: Ewig werd' ich doch für dich nur glühen, Vis mein Stern am Lebensabend sinkt. F. S. Italienische Schattenriffe Von I. Lowenthal. (Beschluß.) I n dieses Meisters Kunststatt verbrachte ich die sieben schönsten Jahre meines Lebens; allein ich sollte nicht lange meines Glückes theilhafcig bleiben. Zwei Monate pflegte ich jährlich in Gambassi zuzubringen, wo ich immer von Frau Katharina mit wahrhaft mütterlichem Wohlwollen aufgenommen wurde. Mi t ihr lebte ihre Tochter Elisa ; 55 Jahre hatte ich mich gewöhnt, sie als Schwester zu be­trachten , allein plötzlich bemächtigte sich ein neues mir un­bekanntes Gefühl meines Innern; ich liebte, lebte und athmete nur für Elisa , bald nahm ich wahr, daß sie meine Empfindungen theilte; dies spornte mich nur noch mehr, mich in der Kunst zu vervollkommnen und mich durch Erringung eines rühmlichen Namens ihrer Hand werth zu machen. Jede neue Arbeit war für mich ein Schritt naher zu meiner einstigen Bestimmung; ich malte mir eine heitere glückliche Zukunft aus; ach! man träumt so schön zu achtzehn Jahren; allein diese Zukunft schwand für im^ mer, wie das Licht dieser Augen geschwunden. Ein Brief meiner Elisa benachrichtigte mich, das; sie sich mit ihrer Mutter nach Frankreich begeben müsse, in­dem ihr Vater, der zum Hauptmanne der Leibwache avancirt war, sie zur Braut eines Sohnes des Kammerherrn Hel­selin bestimmt habe. Schnurstracks verließ ich Florenz und eilte nach Gam­bassi. Ich fasite mit Elisa den Entschluß, heimlich nach Venedig zu entfliehen und unsern Bund dort vor dem Altare segnen zu lassen. Schon standen wir an dem Ufer der Era, als zwei Schüße aus einem von Franzosen be­setzten Thurme fielen; ich ward ander Seite getroffen und stürzte in'ö Wasser; wen der andere Schuß getroffen — ich weiß es nicht. Ich erwachte in einem fremden Zimmer; vor meinem Bette saß mein Vater, der mir alle Pflege angedeihen ließ. Mi t Vorsicht wurde ich nach Volterra gebracht, von wo ich nach meiner Genesung mit meinem Vater nach Ve­nedig reiste. Von Elisa erfuhr ich nie wieder etwas; ich wußte nur, daß sie mit ihrer Mutter nach Frankreich ge­reist war. Ich blieb nur wenige Monate in Venedig; kaum war mein Vater nach Gambassi zurückgekehrt, als ich meinen Stand zu ändern beschloß; das Künstlerleben hatte keinen Reiz mehr für mich. Damals gerade machten Philip p IV. von Spanien und Carlo Gonzaga ihre Ansprüche auf das Herzog­tu m Mantua geltend; dieser fand bei Frankreich, jener beim deutschen Kaiser kräftige Unterstützung; zwei Jahre IHtt hatte schon der Kampf gedauert, als 3Z.000 Kaiserliche zu Gunsten Philipp's auf Mantua losrückten, um es zu blockiren. I n seiner Verlegenheit bat Gonzaga die Re­publik Venedig um Verstärkung; am Fuße der Marcus­säule ward eine Freiwilligenliste ausgelegt, in welche auch ich mich einschreiben ließ. Bald standen wir den Kaiserli­chen gegenüber; von ihrer überlegenen Macht angegriffen, nahmen die Unseren die Flucht, ich allein schlug mich mit einigen tapferen Friaulern durch die feindlichen Truppen bis Mantua durch. I n der denkwürdigen Nacht des 18. Juli, wo die Kaiserlichen den Hauptangriff auf die Stadt mach­ten, ward beschlossen, die Festung in die Luft zu sprengen; ich selbst erbot mich, die Minne zu zünden. Die Besatzung hatte schon die Thore verlassen; ich zündete, die Minne sprang, ich verlor die Besinnung—was dann mit mir vor­ging, weis; ich nicht. Als ich im Hospitale wieder zu mir kam, war es Nacht um mich her, eine Binde deck« mein Gesicht; sie wurde mir abgenommen — ich sah das Tageslicht nicht mehr wieder, das Pulver hatte mich meiner Augen beraubt. Mein Arzt, ein Franziskanermönch, sprach mir Muth zu, er pflegte mein, ließ durch seine Ordensbrüder in Volterra Erkundigungen nach meinem Vater einziehen. Der Arme war gestorben; ich stand nun allein zu zwanzig Jahren, des Lichtes und aller Freuden beraubt. Der gute Pater hielt mich durch seinen Trost aufrecht, daß ich meinem Schmerze nicht erl.ig. Nach meiner Genesung nahm er mich mit sich nach Rom; seiner Fürsorge habe ich mein At­telier zu danken. Später mußte mein Wohlrhäter in Mis­sionsangelegenheiten nach Indien reisen, und ich hörte wei­ter nichts von ihm. Ich übte nun steißig meine Kunst, und war einerseits froh, meine Arbeiten nicht zu sehen; eine einzige hätte ich so sehr zu sehen gewünscht," — „Und diese ist!"' „Die Büste der Magdalena." — „„Is t sie kein idealisches Gebilde?"" „Nein, ich trage das Original im Herzen." „.Euere Elisa!"" „Sie ist's." „„Und ihr gebet sie dem Kardinal?"" »Nach meinem Tode erst soll sie ihm gehören, wie könnte ich auch im Leben mich von ihr trennen? Ih r kennet nun meine Geschichte und begreifet, warum die Büste mir so cheuer, und warum es mich so heftig ergriff, als der Fremde von ihrer Ähnlichkeit mit seiner Elis a sprach." „„Wie hies;, sagtet ihr, der Fremde?"« „Hesselin" — «„Fasset Muth, wer weiß, was der nächste Morgen euch bringt."" Der Blinde aber zuckte die Schultern, als ob er auf Alles resignirt hätte, und zog sich dann in seine Wohnung zurück. 2. Loril!!,'"! erster Gang war nach dem Hotel des Frem­den; er hörte hier mit Vergnügen, daß dieser abwesend, und nur die Dame zu Hause sey; er ließ sich melden und wurde sogleich vorgelassen. Die Ähnlichkeit derselben mit Giovanni's Büste überraschte ihn so sehr, daß er sich nur mit Mühe eines Ausrufes der Verwunderung enthal­ten konnte. „Der Besuch eines Arztes" sprach er, „dürfte euch befremden, doch ich komme nicht als solcher, sondern als Freund eueres Schwähers—" „„Des Herrn Hesselin?"" Ein freudiges Oefühl bemächtigte sich seiner bei die­sen Worten, seine Vermuthung wurde nun zur Gewißheit. „Signora!" sagte er im Laufe des Gespräches: „Ich hätte eine Bitte an euch." — „„Womit kann ich dienen?"« "Herr Hesselin wird euch morgen in's Attelier ei­nes blinden Bildhauers führen; wollt ihr euch ohne ihn dorthin begeben ?" Die Dame runzelte die Stirn bei dieser sonderbaren Frage, „„Ich gehe nirgends, als in Begleitung meines Schwähers"" erwiederte sie ernst. „Und wenn die Tugend dies Opfer von euch heischte?" „„Wenn es sich mit dieser verträgt, bringe ich es gern."" „Wohlan denn! der Besuch gilt eine« Kranken!" „„Einem Kranken?"" „Den ihr durch ein bloßes Wort dem Leben wieder schenken könnet." „„Herr Doctor! euere Worte sind mir Räthsel."" „Der Kranke ist euer Landsmann." „„Aus Gambassi?"" „So ists, und wenn zwei Luster einen euch theuern Namen nicht aus dem Gedächtnisse zu verwischen vermoch­ ten, so müsset ihr ihn noch kennen." „„O nennet ihn, ich wünsche, ich verlange es."" „Giovann i ist's, Schüler Pietro Tacea's." „„Großer Gott! Giovanni lebt und ist blind, Gott! was habe ich gethan, was habe ich gethan!"" „Er lebt; in jener Nacht der Flucht i'am er mit dem Leben davon!" „„Und ich habe ihn als todt beweint!'"" Sie erzählte jetzt »oi-Mu, wie sie, in den Willen ih­res Vaters sich fügend, Herrn Hesselin ihre Hand ge­geben, der sie sehr harr behandelt und endlich in der Schlacht bei Nochelle das Leben verloren hatte. „„Möge Gott Allen verzeihen,,,,, schloß sie ihre Erzählung, „„wie ich hoffe, daß er auch mir vergeben werde, wenn ich mehr schwach als strafbar -Ui« unterbrach ihn, „und doch möchte ich Euerer Eminenz den Besitz der Magdalena früher, als ihr ver­muthet, prophezeihen!" „„Möge denn also seyn!"" erwiederte der Kardinal, er grüsice freundlich und verließ mit dem Franzosen die Werkstatt. „Giovanni!" nahm jetzt »erilic, das Wort: „meine Prophezeiung har sich bewahrt, zur Vollendung euerer Magdalena fehlte nur das Modell, das Modell ist ge­funden." „,,O scherzet mit meinem Unglücke nicht!"" „Und wenn «ch mit ihr komme, die euerer Magdalena gleicht, würdet ihr sie empfangen?" — „„ßei-Mo, ich öffnete euch mein Herz, darum entweiht dieses Werk mit einein mir fremden Bilde nicht."" „Nicht entweihen, weihen will ich es, guter Gio­ vanni!"" „„Das vermöchte nur Eine.'""— „Und diese Eine lebt!" „„Gott des Erbarmens! was saget ihr?"" „Die Wahrheit. Bleibet ruhig, und »srüin hält Wort." — Eine halbe Stunde später öffnete sich die Thüre; eine verschleierte Dame trat ein, Giovann i eilte ihr mit aus­ gebreiteten Armen entgegen, und laut schluchzend hielten beide einander umschlungen. Nach zwei Tagen schwuren sie sich ewige Treue am Altare, und Pallot a erhielt die theure Büste. G onelli genoß nur zwei Jahre der Ehe Glück. Er starb im Jahre 1642, beweint von ganz Italien und sei­ ner untröstlichen Gattin Elisa. Gamoens Jugendliebe ^) Novellcte von Moriz M a rk b r e i te r. Die Hauptsache aller der zahllosen Leiden des unglück­ lichen Dichters der Luisiade lag in seiner unseligen Le,den- Ichaft zu einer hochgestellten Dame, der Herzogin von A^. Die Eifersucht ihres erzürnten Gemals verbannte ihn auf Jahre fern von der theuern Heimat auf die Küste von Koromandel. Nach einem dreijährigen Aufenthalte voll von ')Äi,s der trcsssichcn, m Wie» erscheinenden Zeitschrift Her Wanderer.'« Entbehrungen und Kummer betrat er, nachdem er früher Schiffbruch gelitten, den vaterländischen Boden. Nur zwei Güter hatte er aus dem doppelten Schiff­bruche seines Glückes gerettet: Die Luisiade, jenes unsterbliche Werk, das größte, das Portugall je aufzuweisen hatte; sein zweiter größerer Schatz war ein Freund, ein Sclave, ein Schwarzer von Geburt, dessen Treue und Liebe aber zu seinem unglückli­chen Gebiether glänzend gegen die Fühllosigkeit seiner wei­ßen Brüder abstach. Es gelang dem Dichter anfangs, eine kleine Unterstü­zung von seinem hochherzigen Gönner zu erhalten, doch als dieser starb, versiegte auch diese Quelle und es gebrach dem großen Dichter an Brot, seinen Hunger zu stillen, am Pfuhle, sein ergrautes Haupt darauf zu legen. Da übernahm es der treue Domingo, in den Strassen Lissabons seinem verkannten Herrn die nöthigen Lebensmittel zu er­betteln. So stand er eines Abends vor dem Thore eines hell erleuchteten Pallastes, vor dem lange Wagenzüge hielten. Domin g o war an diesem Tage unglücklich gewesen. Der Verfasser der Luisiade war ohne Brot geblieben, und bekümmert wollte Doming o nach Hause gehen, als eine reichgekleidete Dame von einem Diener gefolgt, den Pallast verließ. Doming o näherte sich ihr mit den Wor­ten: „Erbarmen, Senora, nur ein Paar Maraoedis für den Verfasser der Luisiade, den unglücklichen Camoens." „Camoens!" rief die Dame, und eine Purpurröthe überflog die eingefallene Wange. „Schnell, wo ist er? führe mich hin!" — Sie eilte von dannen, so schnell, daß Domingo kaum ihr folgen konnte. Endlich hielten sie vor einer zerfallenen Hütte am äu­ßersten Ende der Vorstadt. Der Neger beeilte sich, den vornehmen Besuch sei. ncm Herrn anzumelden. Die Dame trat ein. Sie fand den erhabenen Dichter auf einem elenden Strohlager, bleich und erschöpft liegen. Camoens richtete sich auf. „Charlotte!" rief er, und sank lautlos zurück. Die Dame beugte sich zu ihm herab. „Ludwig!" rief sie, „mußten wir gleich so uns wiederfinden, doch fürch­te nichts, Deine undankbaren Zeitgenossen haben dich ver­kannt und vergessen; doch spätere Jahrhunderte werden zu deiner Urne wallen, und der Name Camoens wird glänzen bei den Sternen." Mi t diesen Worten verließ sie das Gemach, den trost­losen treuen Diener im tiefsten Schmerze zurücklassend. Am andern Morgen fand man in der elenden Hütte zwei Leichen, und der königliche Gerichtshof zu Lissabon befahl für den großen Dichter und seinen Freund ein Grab zu bereiten. I n späteren Zeiten bezeichnete ein Marmor die Ruhe­stätte des größten Dichiers Portugalls, der im Elende starb, während sein Werk und sein Geschick ewig leben werden in dem Munde seines Volkes, M der Geschichce seiner Zeil. 352 3Iev«e des Mannigfaltige». I n Brüssel sollte unlängst ein Fräulein heirathen. Der zur Unterzeichnung des Ehekontraktes bestimmte Tag war da, und eine große Gesellschaft hatte sich zu dieser Feier versammelt. Der Bräutigam war ein Millionär, Sohn eines Banquiers. Das Hochzeitgeschenk, das er der Braut verehrte, war ein Brillantschmuck, imWerthe von l00.000 Franks. Der Bräutigam zog sich in ein kleines Kabinet zurück, wo sich bald darauf ein Schwärm junger Pensionärinen versammelte, die gekommen waren, das Brautgeschenk ihrer Gespielin zu bewundern. Man be­merkte den Bräutigam nicht und eines der Mädchen sprach : „Hast du gehört, liebe Freundin, was Caroline zu uns gesagt hat?" „„Nein!"" „Sie meinte, das Alles wä« noch viel schöner, wenn man es haben konnte, ohne den Mann miinehmen zu müssen." »„Das hat sie mir auch gesagt"" sagte eine Andere „Und mir auch" rief eine Dritte „aber wo ist denn der Bräutigam, ich möchte ihn doch gerne sehen!" „„Meine Fräulein"" entgegnete dieser, in den Kreis der geschwätzigen Dämchen tretend „„wenn man Sie nach ihm fragt, so sagen Sie, daß er sich durch diese Thüre hier entfernt habe."" Tags darauf schickte man ihm sein Brautgeschenk zurück, und er hatte nichts Besse­res zu thun, als auch das Brautkleid von der Putzmache­rin zurückholen zu lassen. Eine neue Lehre, daß eine Braut noch lange keine Frau ist. I n den nächsten Tagen erscheint in München eine neue Ausgabe von Schiller'3 Werken, und zwar eine solche, die tanzt und Bier trinkt. Der Bürgerverein da­selbst will nämlich Schillet's sämmtliche Werke in einem Maskenaufzuge bildlich darstellen. — Göttingens berühmtester Mann, der Senior der Uni­versität und Senior der Naturforscher, Verfasser mehrerer classischer medicinischer Schriften und naturhistorischer Werke, der Obermedicinalrath Johann Friedrich Bl u m en­bach (geboren am 12. Mai i?52) ist am 22. Jänner d. I . in einem Alier von 88 Jahren nach kurzem Krankenlager sanft verschieden. Ingleichen starb zu Berlin der als Dich­ter und Literat rühmlichst bekannte Franz Freiherr von Gaudy am Schlagflusse in der Blüche seiner Jahre. Die Rcgensburger Zeitung theilt folgendes Mittel gegen den Zahnschmerz mit. Dieses Nemedium hat jede Hausfrau Jahr aus, Jahr ein, wo nicht im Hause, doch im Garten. Es befiehl in der gemeinen Garten-Zwiebel. Man hat zu diesem BeHufe nur nothig, ein kleines Stück­chen einer Zwiebel zu schälen und es an den schmerzenden Zahn oder an das Zahnfleisch zu bringen. Der Zahn­schmerz läßt alsbald nach, und es ist selten nothig, das Einfassen einer frischen Zwiebel zu wiederhohlen. Der Gebrauch der alten Deutschen, Pferde zu essen, hat sich noch in Dänemark erhalten. Wenn ein Pferd ein Bein bricht, oder sonst untauglich wird, so untersucht die Obrigkeit seine Gesundheit, dann wird es geschlachtet und gegessen. Der „Dorfzeitung" ist aus einer Universität Folgen­des eingesendet worden: I n mehreren Städten haben sich Flickvereine unter den Männern gebildet; denn da viele Frauen fast ihre ganze Zeit auf Putzen, Sticken, Lesen, Spazierengehen, Visicenmachen, Kartenspiel, Theaterbesuch und andere edle Beschäftigungen verwenden müssen, und also zu dem unedlen Geschäfte des Flickens gar keine Zeit haben; da ferner die Tochter vom Hause meistens von ih­ren Müttern schon längst nicht mehr zu dieser niedrigen Arbeit angewiesen und angehalten werden, und da auch die gewöhnlichen Nähcrinen nicht mehr flicken wollen, so ,hat sich eine Anzahl sparsamer Männer aus dem Mittel­stande, die wohl eingesehen haben, daß jeder nicht mit Reichthum ausgerüstete Haushalt, wo nicht geflickt wird, den Krebsgang geht, vereinigt, ihre Strümpfe, Hemden, Schlafröcke lc. selbst zu flicken. Sie thun dies gemein­schaftlich, um sich bei diesem noch etwas ungewohnten Ge­schäfte mit Rath und That zu unterstützen. Eine merkwürdige Erfindung von unschätzbarem Nutzen und außerordentlicher Wichtigkeit ist die einer Buchsta­be n- S etz - und Ablcgma schine, welche der Seher Kl i e-gel in Preßburg gemacht. Sie setzt in etwas mehr, als einer halben Stunde einen ganzen Druckbogen Ciceroschrift. Es ist unberechenbar, welcher Gewinn aus dieser wichtigen Erfindung hervorgeht. I n einer medizinischen Zeitschrift liest man die Beob­achtung eines Falles, wo eine Frau auf einen heftigen Verdruß in einer Nacht völlig schwarz wurde und schwarz verblieb. Unsere schönen Leserinen »Verden dies beherzigen und sich vor einer so gräulichen Verwandlung hüthen. Erklärlicher Gleichmnth. A, Ihr hortet doch dc» Hagel schwirre», U»d wie der D«»ner laut gekracht?— Ih r saht die Fenster rings zerklirren, Und steht „och da, und lacht? V. Ei, Hagel her —und Hagel hm! Ich lache doch in meine»! Sin», Weil ich ei» — G la se r mc i st e r bin. — X. Widerlegung. (Zufällig verspätet.) Mi t nicht gelinge»! Befremden lese» wir 19 dem Pesther »Spie« gel« Nr. y d. I. unter dem Titel: >>K o r re sp , n den z « us L a i b a ch« (vom 2l>. Icnmer) die lächerliche Nachricht, daß ei» Schust.r i< 1» I u N i­»us Kern er Geister sehe und zwar in dem Dorfe Iclo. — Das, ein Dorf dieses Namens in Krain gar nicht Vorhanden ist, darüber wellen wir hinausgehe», doch riunclu der Geistersthcrci müssen wir benierten, daß Jo­seph Ä—, ein achtjähriger Knabe zu Selo bei Laibach an den Folgen der schlechten, älterlichcn Behandlung, oder wie Einige wissen wollen, Mißhand­lung gestorben seyn soll, worüber aber nichts änitlic h vorliegt, und daß sich ein Nachbar die Mühe nah,», de»! Meister Knieriem, Vater des erwähn­te» Knaben, in s.iner Branntwemseligteit zur Warnung für ähnliche Fälle eine» frommen Spuck zu »lachen, worüber sich Mensche,! aus de» höheren Classeu schwer!,ch alterirt haben, zumal in uuserm Jahrhunderte, wo der­gleichen Begebenheiten höchstens in einer Spi»»stube »och ei»igen Glauben flüdc» könnten. Referent jenes übrigens sehr holperigen Aufsatzes ist daher wahrlich zu bedaucr», we»» er den Nachbarlandc» »icht etwas Anderes berichte» tau», als solche Äusgeburce» einer beschränkten Phantasie. Eben so lieh er sich in seinem Berichte über den sich leider wirtlich am ly. Jänner d. I. hier ereignete» Brudermord einige Unrichiigteiten zu Schulden komme»; der »»glückliche Brudermörder, dc» ei» u»beso»»e»er Uugeublick zu der rasche», Verbrecherische» Thal verleitete, heißt nicht T—n, sondern K—z,. Er wurde, voll Neue über das Geschehene, in ei»em der hiesigen Gasthäuser ergriffen. Sein bei der Arrctirung bewiesenes Venehme» zeigte keine Verstocktheit, und die Worte, die ihm Herr S—pf! in sei,.em Referate in de» Mund zu legen beliebt, sind ganz unwahr und erdichtet. Wir schweigen »» Uebrige» vo» einer Begebenheit, deren traurige Folge »ur i» einer veruachläßigte» Erziehung zu suchen ist, und wüuschc» »ur, Herr S^pfl möge sich bei Berichten aus Laibach in fremde Blätter in Hinknnft einer größere n Wahrhaftigkeit befleiße», wenn er als Korre­spondent Glauben verdiene», und »icht widerlegt werde» will. Joseph Nuche» ha > ». Auflösung der Homonyme im Blatte Nr. 85. Helena. itaibach. Druck und Verlag von Joseph Vlasnik.