Degutardische Laibacher Zeitung, Sorabend del? 23. Februar 1799. Nr. 16. Fama rnalum;, quo non «Hud velocius ullum* Tarn ficti prauique tenax, quam nuncia veri. ^ ...... Virfvilius.l.4.Aencid. Innlandische Begebenheiten. Laibach« Sc.Mai habendem Hrn. Philipp Terl^r, Professor dcr Auölegungskunde dcs altcn und neuen Testaments am hiesigen Lyzeum die k. k. Pfarre zu Bl.ibcrg in K'ärntcn anä-dlgst zu verleihen gcruhct. DiestrThä-ttge L^hror bckleidte im vorigen ^ahre ble ^burde des akadcmlscheu Ri?tors, und nun die eines Repräsentanten der Theolog.Faknltat,cin Beweis,daß er von seinen Kollegen geachtet ward. Venedig, den 4< Febr. Gestern ist dcr von d:s Kaisers Maj. ernannte bevollmächtigte Minister Cavalier Pesarc», «inter srohcm.Inbel allerEjn^ wohncr, hicr eingetroffen. Ausländische Begebenheiten. , Deutschland. Seyn — oder nicht seyn.-------Kneg -------VeyallerPub- ltzität, ein ganz neues Phänomen in der politischen Welt, welche die Unterhandlungen in Rastatt bisher beobachtet haben, ist man über den Allsgang immer noch eben so ungewiß. Täglich neue Foderungen von einer Seite, Veranschlagungen aufder andern; neue Zudringlichkeiten, neue Zurechtweisungen; aufVorstellungen erfolgen tröstende, aber selten erfüllte Versprechungen; mit dergleichen Szenen wechselt der Schauplatz der Politik zu Nastatt täglich ab: Die letzte französis. Note wird von dort unter 7. Febr. geschrieben den rnssis. Truppenmarsch betreffend, ist am 4. d. in Wien eingetroffen. Man hofft, daß die kais. Antwort auf dieselbe am 11. oder 12. d. hier ankommen, und friedlich ausfallen werde: Berichte aus Regensburg lassen hoffen,daß dasReichs-tagskonklusum am 14. d. zu Stande kommen werde. Noch immer Ungewißheit im Gan-. ge dcs Fricdens'Gcschäfflcs : doch erhält sich noch immer die Hoffnung zu ! cincm Reichs-Fricden. Preußen soll ! sich sehr thätig hierbei beweisen. Die ^ Preußische Gesandtschaft hat gestern einen Courier nach Paris geschickt. Uebrigens wird hier ziemlich allgemein eingepackt,und die Französis. Truppen am linken Rhcinuftr müssen sich gefaßt halten, am 1 Z.Febr., wenn es die Umstände geben, auf allen Punkten zumahl vorrücken zu können. — Em Courier vom Spanischen Gesandten in Paris ist «ach Wien hier durch gegangen. — Aus dem kaiserl. Lager bey Friedderg verbreitet sich nun auch die Nachricht, daß man dort seit ein Par Tagen große Hoffnung zum all-gemcincnFrieden auf dem festenLande hab..Ob man gleich nochkcineAntwort von dem Wienerkabinet auf die lctzte französis. Note erhalten haben kann, und diese Antwort allein über Krieg und Frieden entscheiden wird, so verbreitet man doch seit gestern ziemlich beruhigende Gerüchte für die Freunde des letztern. — Zu gleicher Zeit hoffet man indessen, daß dieFriedens-unterhandlungen mit dem deutschen Reiche, mit Einwilligung des Kaisers, werden fortgesegt werden können, und daß Preussen auf das nack-drücklichste sich verwenden werde, um dem Reiche Neutralität und Ruhe zu verschaffen. Die preußische Gesandtschaft hat gestern eincn Courier nach Paries abgeschickt. Man will wissen, das Hr. Grafv. Metternich ziemlich, beruhigende und hofnungsvolle Nachrichten für die Fortdauer des Friedens von Wien erhalten habe. Von einer andernSei-te versichert man, daß Frankreich, unter Berufung aufdie mitWürtembcrg geschloffen Vertrage, dieVescyung der FestungHohcntwiel, 4 bis 6 Stunden von Schafhausen, begehrt habe, und daß dics wohl die Ursache sein mögte, warum von diesem Hofe zwei Gesandten nach Paris geschickt worden sind. Der Knotten ist geschürzt; noch einen Augcnblik und er muß sich löse«. Oberpfäzische Gränze, den 4- K^b. Vorgestern rückten in die hiesige Ge- send ungefähr 1600 Mann Tyroler Scharfschützen ein, welche bisher zu Eger gestanden haben. Gestern haben sie zu Mitterteich, Falkenberg, Renth und in einigen andern Orten Rasttag gehalten und heute sind sie üd:r Erbendorf weiter nach Amberg marsHirt, in welcher Gegend sie bis auf weitere Ordre stehen bleiben sollen. Heute ist nun auch ein Croa-ten - Rcgiemcnt angesagt worden, das morgen ebenfalls hier eintreffen sott, und dann denselben Wegnehmen, jedoch nicht ganz bis in die Gegend von Amberg zu stehen kommen wird. Münche n. Die vom Churfürsten an die Klöster, Dom-und.Collegi-atstifte in Vay?rn gcfordcrte Contribution von 15 Millionen Gulden wird wirklich eingetrieben, und das Kir-chensilbcr dcr P.AtiHustiner in München , und m hrerer Klöster vom Lande ist b-rei's nach der Mänze gewan« dort Die Klöster sind wirklich in einer mißlichen Lage. Kirchensilber nnd aller Vorrath reichet mcht hin, den Contributions-Antheil, der für manches Kloster über 100,000 Gulden btträgt, zu bezahlen. Es borgt nun Niemand, Zur Zeit, wo man von nichts wahrscheinlicher, als von Saculansittoncn spricht, dcn Stiften und Klöstern Geld, und wcr daselbst Gc!d liegen hat, kündctcs jetzt auf, und v?rm?hrt dadurch das Gedränge , zu dem noch die lmmerwäh-rendenEinquartirungen derk. k.Trup-P-" komm?«. Die Contribution ist !-^ A°" g-"ommen, unerschwing-Uch. DcrHofschnnedieSachc selbst «MMsehen, mch man sprlcht mun da- ß von, daß die 15. Millionen auf ro, und die verlangte zehnfache Decimation auf die sechsfache reducirt werden soll. Salzburg. Eben angekommene Nachrichten berichten unS, daß sich 3e. kurfurstl. Durchlaucht in der Pfalz in sehr mißlichen Gesundheits-umständcn befinden. — Die zum Aufbruche an den Lech:c. befehligten k.k. Truppen sollen Gegenbefehle erhalten haben. Berlin, den2<5. Iän. Der regierende Herzog von Braunschweig, derPrinz Wilhelm von Braunschweig und der Landgraf vonHessenkassel sind hier angekommen. Das Zusammentreffen dieser wichtigen Personen, die die ersten Stellen bey der Armee begleiten, und besonders die nahe Ankunft des Englischen Unterhändlers Thomas Grenville lassen vermuthen, daß wichtige Unterhandlungen im Werfe seyn. Asckaffenlmrg, den 24. Jan. A-schaffenburg soll nun, wie es heißt, die künftige Residenz des Churfürsten von Mainz werden. Der Churfürst hat seinen Baumeister Jung von Mainz kommen lassen und eine besondere Vau-Deputation niedergesetzt. Der Schloßgarten bey dem Schönen-Thal wird eingezogen und verbaut, und es soll auf der andern Seite des Manns eine regelmässige S^adt unter dem Nahmen Carlfricdricksstadt er-bautwerdcn. Da jenseits dcs Mains bis an den schönen Busch alles cliur-färstlich ist, so wird allen Dicaste-r^anttn, die vou Mainz nach Mchas- fenburg ziehen und sich ds. anbausn, 1) der Platz unentgelditch abgegeben , 2) Steine und Holz nach dcr Kammertaxe abgereicht. Schon sind?oa Plätze von Adelichcn undDicasterial-Personen jenseits des Mains genommen. Das hiesige Collegiat - Stift zu St. Peter soll die künftige Kathe-dral-Kirche ausmachen. — General Pichegrü hält sich zeyt, wie es heißt', in einer gewissenGegend Deutschlands auf. Er soll sich geäußert haben, daß er nie gegen sein Vaterland die Waffen führen würde; denn, was eine Partey an ihm verschuldet hätte, daS habe nicht sein Vaterland verschuldet. Portugal!. Z Die neuesten Berichte aus Lissabon vom ia. Iam-melden, daß im ganzen Königreiche Portugall nun die stärksten Kriegsrüstungen gemacht werden. Seit dcr Abreise des letzten Detasche-mentö Vrittischcr Truppen nach dem ! mittelländischcnMeer?,lst angekündigt , . worden, daß nächstes Frühjahr eine ! nen?Verstärkung vonEnglaud erwar- ! tet wird. Die Portugiesische Regierung hat jetzt einen Plan zu einer allgemeinen Rüstung unter den Händen, imd der vorncbmsteTheil dcr Truppen wird an den Grenzen von Eatalouien ein l'ager errichten,sobald die Vcrstär-ku:?q von England angekommen ist. Nachrichten aus Brasilien melden fortdaurLud von einerInsurrektion zu Salvador uud in derProvinzFernam-buc, welche von einigen fremden Einwohnern und freicnIndianern.imIn-nern d?s Landes angesponnen worden ist, von welche« aber schon viele hingerichtet worden sind. Spanien. Das aufkömgl.Vefehl zu Barcelona, am 8. April 179b. niedergesetzte Kriegsgericht, welches die in demKrie-ge mitFrankreich,am27. Nov. 1794 erfolgte Uebergabe der Festung Figue-ras, zu untersuchen hatte, hat vor kurzem ein sehr strenges Urtheil aMllt, wodurch d e4schul3igstenOjfiztere zum ^ Tode verrurtheilt; eine große Anzahl der minder Schuldigen aber mitAbse-tzung und Gefängniß gestraft wordm. Nachdem Se. Maj. der König, den Prozeß, und das darüber gefüllte Urtheil reif geprüfet, auch Ihren obersten Kriegsrath über beides gnädigst angehöret hatten , geruheten Allerhöchstdiesclben folgendes Dekret zu erlassen: Ich genehmige das Urtheil deS ! Kriegsrathcs von Generaloffizieren, z welchcr auf Meinen Bcfchlc, den 8. j April 1796 zu Barcelona niedergesetzt wurde, um dasVerhaltcn des Gouvere neurs uud der übrigenPersoncn Zu un-tersuchcn, welcke an der säiändliche« und entehrendenUebergabe derFcstung St. Ferdinand von Figucras Theil nahmen. Allein obfchon es dieGercch^ tigkeit erfordert,daß nach erfolgterDe-gradirung, die Strafe des Todes z" welcher der Räch die 4 schuldigste«, Torres, Keating, Allende undOrtuzar, rechtlich verurthcilct hat, Statt habe" sollte, will Ich doch, ohne daß Meine Güte zumBeispiele dienen,und inFällen von solcher Schmach angeführet werden könne, barmherzig feinend begnadige die 4 schuldigsten Torres,Kea-ting, Allende,undOrtuzar, mit demLc-bcn, aber von diesem Augenblike an, nehme Ich ihnen ihren militärischen Uniform, und andereVorzüge undUn-terschcidungszeichen,die damit verbunden sein könnten, fordere MeineDcpe-schen und königl. Briefe von ihnen zu-rük,und streiche ihre Nahmen aus den Registern der Stände, und aus den Matrikeln der Armeen, in welchen sie eingetragen oder angemerkt stehen könnten. Ich befchle,daß sie, nachdem Man ihnen Meinen königl. Beschluß, nach den in Kriegssachen üblichenFor-maütäten, wird vorgelesen haben, in 2 Stunden darauf, anfZcit ihres Lebens ausMeinen Staaten verbannet, und im Vetretungsfalle der Nükkehr, ohne weiteres Verhör, mit der Strafe beleget werden, die ihneu der Kriegsrath zuerkannt hat. Ich verbiethe unter Meiner Ungnade, und beiStrafe,allen Mcw.'n Unterthanen , wer Standes sie ftin mögen, sie auszunehmen odcr ihnen weiter beizustehen, als es die Menschheit fürReistnde fordert. Unter derselben Strafe verbiethe Ich ebenfalls, wer es auch still könnte, jemahls vor Mr für diese Unglüklichen zu sprechen. Ich befehle, daß man Meinem Dekrete die größte Publici-tat gebe, daß man hiervon so viel Abdrüke besorge, als nöthig ist, und daß man es auf allen Meinen ^eb.ethen in Europa, Amerika, A-sien^und Afrika, publicirte. '"k" 14. Januar 1799. Italien. Ueber den Französisch - ncaposita^ Nischen Krieg nichts neues. Etwas muß doch immer grscheben sein. Mein die interessirten Partheicn beobachten ein hartnäkigesSlilschweigen.So viel ist zuverläßig, daß dieFranzosen,nachdem sie in Kapua eine Besatzung von 9000 Mann gelegt, eine solche S'tcl? lung um dieHanptstadcNeapelgenommen haben, daß sie die Stadt und dcm Hasen mit ihren Geschütz bcstreichett können;.ob sie aber schon in die Stadt eingerückt stnd,darüber sind noch keine Nachrichten eingegangen. Wcil wir also nichts neues sagen können, also etwas altes. Von der Belagerung Ka-pua wird noch folgendes nachgetragen. Am 5. Jan. wollte Gcncral Mathieu, welcher die Französis. Division vor Capua anfuhrte,zuglcich mit eimm bc-rcits in Französis. Dienste getretenen Obcroffizicr Pignatctti einen Sturm anfdicFestung wagcu, ob er gleich zu wenig Mannschaft hatte. Dieser war so schlecht angelegt und von so bösin Folgen, daß cr an Todten und Verwundeten gegen 5000 Mann zäbltc, ihm selbst ein Arm zerschmettert wurde,und cr mbst viclcnNägcn mitVcr-wundeten nach Nom zur Heilung zu-! rükgcbracht werden mußte. Der An-! griff wurde den 6. 7. und «. mit vicl i Blutvergießen wicderhohlt. Sckon j war ein neuer Sturm im Werke, alS die Garnison vou Capua sich crgäb. Am iO. d. begab sich ein Genera! ins Französis. Lager, und übergab die Schlüssel der Stadt. Zugleich zogGe-neral Elbe mit 900^ Franzosen eiN/ und besetzte die Festung. Allmählig bewegte sich die Französis. Armee vorwärts, und breitete sich bisAversa ans. Zwischen diesem Orte und Cupua soll ein Treffen zumNachtheile derFranzo-sen vorgefallen , und ihr r an 3200 in Mruzzo massakrirt worden sein. . . . Wns von all?« dem wahr sein dürfte, kann nur die Zeit lehren. Civita-Vechiahat sich z'l Folge eines Berichts aus Novcrcdo vom 2. Fcbr. endlich auch an dieFcanzosen er-gcl^en. DieNeapolitanische Besatzung »vardkri^gsgefangen. Rom,das sein Vrodöaus in diesem Haftn hatte, lebt nun wieder anft , Mau wußie in Paris d?« 2. Febr. noch nicht, was a 's dcm vormaligen franz. G.sandten la Camb?St.Michcl zu Nap.l gcwordcn ist. Florentiner Vcrichte vom 2.F br. g.ben uns darü-bcr folgnden Aufschluß. Soutags sru^c lang'e d.r franz. Gesandte am königl. n.apollsanlfchtn Hoft la Cam-be St. Michel im hicsigcn Haftn (von G n m)an, nachd m.r den ia. Dc^. ans.incm Lignrischen Schift von dort abg^ftgclt war. Er siel den Varbari-sch.nKorsareni>ldi>Hände,und wurde na HTunis g bracht, ab r sogleich wie-dcr srci gelassen. DieSchifs-Equipa-ge und die sich dabci bcsindlichcn L^igurischen Reisenden schrieben, unterdessen an das Direktorium, dast sie durch die Vermittlung dieses rühm vürdigen Gesandt« von den Ketten dcr Ba. baren noch frei geblieben wären. Die Korsaren, nachdem ße ihn ersanntzhabln, erklärten ihm, daß er srei wäre; daß sie aber das Schis und Schlfsvolk als eine gute Prise ansahen. Er könnte also nur mit seiner Suite nach Sardinien absegeln. Allein gerührt von dem Unfälle der ligurier wollte er sie nicht verlassen, und versicherte sie, daß sie nicht ! umsonst unter französis. Schuy stehen ^ sollten. Kaum waren sie aufder Nhe-de von Tunis angelangt, begab er sich zn dcn Dcy: dieser bestand auf seinen Fodcruna/n, ließ sie sich vorführen, ^ und befahl sie sogkich unter die Sklaven zu bringen. Der Gesandte wie-5 derhoblte seine Begehren, ab.r immer l ohne Erfolg; endlich erklärte er, daß cr ohne dieLig'^rier nicht vonTunisab-l gehen würde, und daß,wen kein anders ! Mittel sei, sie zu befreien, er inNamen ^ der franz. Republik das Losegeld für i sie bezahlen wollte. Zu folge dieserEr-! klarung, wurde das Schis, die Mann-Z schaff und die Reisenden srei gelaffcn. ^ Durchdrungen von d^r tiefsten und ge-^ rechtesten Erkenn-lichkeit verlangten ! sie daher, daß das Vollziehungs - Di-^ rcktorium in ihrem Namen dem groß? ^. mäthia.enWodlthätcr danken sollte,der i sie alievon )emEl?»ded.r schrecklichste Sklamrei b.freiet hatte. *Nro. 11. Dieses Zeitungsblattes Art. Italien erzählten wir nach einer sehr authentischen Quelle, daß la Combe wirklich in Rom ange-langt sei. Wieder ein Streich del betrügerischen Fama. Frankreich. Straßbu r g, den 7. Abr. <3eit einigen Tagen ist die ganze Mainzer (Rhein) Armee auf den Kriegsfuß g^ fttzt. ObergeneralIourdan ist bcrcitb wieder bier. Er begiebt sich in die helvetische Republik. Einen Beschluß des Direktoriums zufolge, hat die Mainzer Armee, die von den bata-Vischen bis an die italiännischcn Gränzen stand, aufgehört, und ist in 3 neue Armeen abgetheilt worden. Das Zentrum derselben steht unter Iour-dan,Hauptquart.Straßburg: der bisherige linke FlügeldcrMainzcr Armee UntcrObergeneral VernadotteHaupt-yuartier Mainz; und der bisherige rechte Flügel in der Schweitz unter Massena, Hauptquartier Zürich. Paris, den 1. Febr. Das Direktorium hat einen Courier aus Ae-gypten erhalten, welcher demselben die befriedigendsten Nachrichten von der Lage der Armee und ihres Generals überbracht hat. Seit dcmAuf-stande in Cairo ist kein merkwürdiges Eräugniß vorgefallen. Buonaparte hat sich damit begnügt, die französis. Authorität in jenem Lande durch eine strenge Mannszucht, wovon die Eingebohrnen am ersten die Vortheil anerkennen und empfinden, zu erhalten. Die Contributionen gehen pünetlich ein : die Armee ist neu gekleidet, sie hat sehr wenig Kranke. ^- Man hat mit Unrecht geglaubt, daß General Verthicr in Europa angekommen sey. Es ist allein zuver-^6ig, daß Ludwig Buonaparte in Korsika gelandet ist. Das Datum "leser Nachrichten istvom 16. Dez. ^ Krieg mit Algier. Die neulich ge-oachte Kriegs-Erklärung gegenFrank-relch lstvon der Regierung in Algier am 2 l.Dezemb. geschehen, und zwar a«t emen am 19 Dez. in Algier an- gekommen Befehl des Großherrn von Constantinopel, so wie auch dergleichen nachTunis, Tripoli ulldMarokko, ergangen waren. DerFranz. Consul Moltedo ward arretirt, und alle inAlgier befindlichen Franzosen zu Sklaven erklärt. Auck wurden sogleich 6 Korsarcn ausgeschickt, um alle franzs. Schisse wegzunehmen. Der Spanische, Dänischeund Schwedische Consul, und ein reicher IudeVacri wcn-dcu bey dcm Dey alles an, um das Schicksal der gefangenen Französin zu erleichtern. — Dor Sultan von Marokko will auck Truppen den Türken zu Hülfe nach Aegypten schicken. G r 0 ß b r i t a n i e n. L o nd 0 n, den25.Ian. HcrrPitt hat in den gestrigen Parlamcntsdcbat-ten seinen festen Entschluß gcäussert, Irland mit Großbritannien zu vereinigen, und so wird auch diese Union ohne Zweifel, tros dcs Widerspruchs der Stadt Dublin, zu Stande kommen. Bey dieser Gelegenheit sagte Herr Pitt derOppositionsparthey derbe Wahrheiten: Unaufhörlich, sagte er, schrie man. Irland befinde sich im elendesten Zustand. Jetzt, da man das Schicksal desselben verbessern will, finden gewisse Herren in der vorgeschlagenen Union den Untergang dieser Insel! Ein Gegenstück zum vorigen Artik. Irland. Am ic>.Iän. hatdieBürger-schaft zuDublin in einerGeneral-Ver-sammlung folgende Beschlüsse gefaßt und in allcnZeitungen bekannt machen lassen: 1) Daß die Neichsverfass'mg und das Commerz von Irland allein durch ein Irländisches Parlament er- halte» worden, und also auch allein durch dasselbe behauptet und wirksam beschützt werden kann. 2)Wir sind der Person undRcgierungSr. Mai. zwar zugethan, und völlig überzeugt, daß die jetzige Verbindung Irland's mit dem Brtttischen Reiche die Wohlfahrt des Reichs befördert hat; aber wir verbitten uns eine incorporirte gesetzgebende Union mitEngland,weil sie nnserm ge-genseitigenInteresse höchst nachteilig « ist, unddaraufzielt^ieZuneigungder Gtzmüther desVolks vom vorfchwistcr-tenKönigreiche abwendig zumaßen, und z« einer unhellbircn Eifersucht zwischen den dndenLäud.rn dcnGrund, zulegen. Z)Eineimorporirend^qesctz-geb?ndeUnion,dic unser cigencsParla-mcnt auslöscht, und nur wemgeIrlän-disckc G!« der in denBrittisch cnSenat sendet, würde die freie Rcichsverfas-sungdicscsLandcs in eine willküh-liche Umändern, weil sie die Irländische Nation der Herrschaft eimr Gewalt unterwerfen würd.'/lbcr w.'lch' «ie kci-ve c?ntco!lircnde Machl haben könnte. 4) Di5 Unterhaus enthält die Vormünder, nicht die Gebi ether und Veherrschcr des Volks; die Reichsversassung muß das Parlament so leiten und einschränken, wic daäGc-fttz di? Richter des Landes, und dlc ge-seizgodcndeGcwalt ist nickt vermögend, dic jetzig? Rcgicrung)form zn ändern, geschweige umzustürzen. 5)Wir be-fchwörcn unftreVrüder von allenReli-gionsparteien, mit uns in jedcr consti-tutioneöen Bemühung sich zu verewigen, unsern Handel und unsere Unabhängigkeit zu erhalteuMt emcmWor-te,wir hoffen zuGott,daß in dcr bevor-stthenden höchstwichtigen Entschei- dung das Parlament sich daran erinnern werde, daß es bloß Organ des Volks ist, die Constitution zu schütze« und seinen Wlllen anzukündigen; und daß das Volk von Irland nicht z« der traurigen Nothwendigkeit getrieben werden wird, zu ersten Grundsäysn Zuflucht zunehmen, umsein? unoer-äußerllchen Rechte zu bchaupten, welches allein nothwendig sein kann,wenn dasZutranen gemißbraucht ist, und ze-ncRechte verrathen sind. 6) Einen je-den,der eineMaßregel vortragen wird^ die z'! ihremGrnnde dieErlöschung des unabhängi^enParlammts vonIrland hat, betrachten wir als einenFeind des Landcs,d rVritischenVerbind'Mg und derConstitution,wclche wir zu behaupt tcn geschworen haben. 7) Diese Ve-l schlüsse sollen sogleich an unsere würdi-z genStelvcrtrstcr imParlamente über-i schilt werden, und wir zweifeln niHt, daß sie sich einemSchritte fest widersetzen werden, welchen nach unscrcrMei-nvng dic gcsctzgcbendcGewalt nicht bes foliwl kann. — Grattan, dcrIrländis» For,dem man seit einigerZeit so herab^ gewürdigt hattc, daß man die Galgen straße nach seincinNahmen nannte^ <^ nun wieder dcrLi'/bling u. dasIdo! des Volks. SnncGcsundheit wird in de" Geselschaftenmiteinem^mahligonV^ vat getrunken , weil man sich von W den stärksten Widerstand gegen die "^ nion imParlamrnte verspricht. — 3^ Dublin wurde bei einer öftntlichenO^ sellschaft folgender Trinkspruch auSs^ bracht: „Möge daSSchiksaldesCasa^ den trcffen,wclcher imParlamente ^ Irland denAntrag zu einer Union n"' England macht!«