Nr. 18. Montag, 24. Jänner 1887. 106. Jahrgang. Mbacher Mum. Vlänumeratlonöpreis: Mit Post Versendung: gauzjäbrig fl, 1L, halbjährig sl. 7,00, Im Comptoir: ganzjährig ,<>0, ssiii dic Zustlllung in« Hciuö ganzjährig sl, i. — Instrtionögebür: Filr llcinc ^nscratc bis zu 4 Zeilen 25 lr., glöherc per Zeile,! lr.: bci ösieren Wiederholungen pr. Zeile 3 Ir, Die ,,Vaibacher Zeitung" erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, Die Administration befindet sich Nahnhosgassc »5, die Redaction Wienersiraße 15, — Unfrankierte Briefe werden nicht angenommen und Manuscripte nicht zurückgestellt. Amtlicher Weil. So. k. und l. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 15. Jänner d. I. die Versetzung des Ministerialrathes im Reichs-Finanz-ministerinm Franz Ritter vou Bitter in den bleibenden Ruhestand über dessen Ansuchen allergnädigst zn genehmigen und demselben bei diesem Anlasse in aller-gnädigster Anerkennung seiner vieljährigen treuen und ersprießlichen Dienste taxfrei das Ritterkreuz des Leopold-Ordens huldreichst zu verleihen geruht. <«« ^'/ ""d k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 15. Jänner d. I. den Sectwnsrath Joseph Ritter Schneider vou Lin^ Yofcn zum Ministerialrathe im Reichs-Finanzminisw nnm allergnadigst zn ernennen und die hiedurch erledigte Sectionsrathsstelle in dichm Ministerium dem k^k. Mnanzrathe und provisorischen Regierung^rathe der Landesregierung für Bosnien und die Hercegovina Franz ^chmldmayer allergnädigst zu verleihen geruht. Der Ministerpräsident hat den ständigen Mitarbeiter der «Wiener Zeitung», kaiserlichen Rath Dr. Emil Dub zum Ministcrial-Vicesecretär ernannt. Am 22. Jänner 1887 wurde in der l. k. Hof- nud Staats- oruclerci das II. Stück des Neichsgesetzblattes, vorlänfig blos, in °eut scher Ausgabe, ausgegeben nnd versendet. Dasselbe enthält nnter ' "r. 5i die Verordnung des Ministeriums für Landcsvertheidignng vom 1U. Jänner 1887, woniit die «Vorschriften, betreffend die Organisation des Landsturmes für die im Neichsrathe vertretenen Königreiche und Länder, mit Ausnahme uon _____Tirol und Vorarlbergs verlautbart werden. Nichtamtlicher Wil. Tcr Horizont llärt sich. Allmählich klärt sich der Horizont Europas. Vor wenigen Wochen noch voll düsterer Wolken, zeigt er >l.ch nns hente in erquickendem Blan und verheißt er ^ne Forldauer der Friedensperiode, die den Völkern Europas derzeit allerdings nimmer so gut anschlägt, ^e in den früheren, in den gnten, alten Zeiten. Die Andlung vollzieht sich eben zur Stunde. und nnser Aener Correspondent lässt uns in seinem weiter unteu d^nden Telegramm einen Blick hinter die Coulissen h^ Nelttheaters weifen. allwo eben an der Hervor-^llng der Friedens-Perspcctiue eifrig gearbeitet wird. ^Es ist just keine rettende Idee, welche die Diplo^ matie da ausgeheckt; sie kocht eben auch nur, ganz wie andere Sterbliche, mit Wasser. Ihr Actionsplan zur Lösuug der bulgarischen Schwierigkeiten, welcher gegenwärtig den Gegenstand der Verhandlungen der Mächte bildet, ist — wie uns unser Correspondent meldet — folgender: «Die Pforte wird sich an die bulgarische Regierung wenden und derselben erklären, es sei im Interesse des allgemeinen Friedens und der Behebung der Schwierigkeiten nnerlässlich, dass die gegenwärtige Regentschaft resigniere und ihre Vollmachten in die Hände der Mächte zurücklege, welch letztere sodann eine provisorische Regierung für die Verwaltung des Landes bis zur definitiven Fürstenwahl bestellen würden. Diese Forderung wird selbstverständlich nnr dann in Sofia die entsprechende Beachtung finden, wenn alle Mächte bereit sein werden, dieselbe zu unterstützen, und dies ist in dem Actiunsprugramme der Mächte anch vorgesehen. Die Bulgaren sind heute schon auf dem Pnnkte, die Demission der Regentschaft zuzugestehen und bestehen nur darauf, dass diese Resignation dem Sobranje nnterbreitct werde, welch letzteres auch die neue Regierung zu bilden hätte. Von da bis zur Erfüllung der Fordernng der Pforte ist nicht mehr allzuweit, uud man rechnet daranf, dass bei entsprechendem Nachdrucke seitens der Mächte die Bulgaren anch den letzten Schritt nicht allzn schwer finden werden. Es soll hierauf die Etablierung eines provisorischen Regimes erfolgen, welches kraft eines europäifchen Mandates seines Amtes zn walten hätte und somit in sichtbarer Weise den Einfluss nicht einer einzelnen Macht, sondern Gesammt-Enropas demonstrieren würde. Nnter diesem Regime sollen sodann die Wahlen vollzogen werden für das neue Sobranie. welch letzteres, nachdem die Mächte sich über einen Candidaten geeinigt, die Wahl eines definitiven Fürsten vornehmen soll.. Wie man sieht, recht einfache Mittel, bei denen die Hoffnung auf die — wie sagen wir doch nnr gleich? — anf die Gutmüthigkeit der Bulgaren eine ungleich wichtigerere Rolle spielt, als die diplomatischen Künste. Wird sich diese Hoffnung auch erfüllen? Es hat allen Anschein, wenigstens ist das Ergebnis der Reise der bulgarischen Deputation an die Höfe Europas ganz darnach angethan, Bulgarien mürbe zu machen. Die Vertrauensmänner des bulgarischen Volkes haben überall die besten Versicherungen erhalten, — es kann aber kein Zweifel darüber obwalten, dafs auch sie sich dessen versichert, dass es derzeit in Europa keine Macht gibt. die, ob groß ob klein, geneigt wäre, Bulgariens wegen das Schwert aus der Scheide zu ziehen und hiednrch die Möglichkeit einer europäischen Conflagration, ja noch mehr, die Wahrscheinlichkeit eines beispiellosen Weltkrieges heraufzubeschwören. Der leitende Staatsmann, der hente ein solches Vu dan^u« - Spiel unternehmen würde, existiert gottlob nicht, das haben die Delegierten des Sobranje in Wien und Berlin, in Paris nnd Rom in gleicher Weise und mit gleicher Bestimmtheit erfahren. Was können die Aulgaren unter solchen Umstanden Vernünftigeres thnn, als die goldene Brücke, die das gesammte Europa ihnen baut, zum ehrenvollen Rückzüge zu benutzen? Und in der That erscheint dieser Rückzug, wenn wir die Details desselben eingehend analysieren, für Bulgarien genug ehrenvoll. Der Wechsel, der sich in der Regentschaft vollziehen soll, ist der einzige schwierige Puukt im Actions-Programm der Mächte, schwierig insbesondere für Bulgarien, welches allem Anscheine nach volles Vertrauen zu der noch vom Fürsten Alexander eingesetzten Regentschaft hegt. Allein unser Telegramm besagt, dass die Bulgaren schon auf dem Punkte sind, diese Forderung zu gewähren und nur verlangen, dass dic Demission dem Sobranje unterbreitet werde, aus dessen Händen die Regentschaft ihre Vollmachten empfangen hat. Dasselbe Sobranje soll dann die von Europa designierte neue Regentschaft wählen, eine For» derung, die uon den Vereinbarnngen der Cabinete infoferne abweicht, als diefe nicht gestatten wollen, dass eine von Gcsammt-Enropa eingesetzte Regentschaft erst vom bulgarischen Sobranje sozufagen sanctionicrt werde. Von dieser Forderung werden also die Bulgaren unbedingt abstehen müssen. Das wird ihnen umso leichter gemacht, als ihre neue Regentschaft Bulgarien im Namen Europas zu verwalten haben wird, was immerhin mehr Bürgschaften für die Stabilität der neuen Ordnnng bietet, als wenn die Regentschaft vom Sobrauje bestätigt, welchem also logischerweise auch das Recht zugestanden werden müsste, sie zu stürzen oder dnrch andere Männer zu ersetzen. Ist einmal die nnter europäischem Schutze stehende Regentschaft eingesetzt, folgt die Wahl für das neue Sobranje, welches dem Werke die Krone auffetzen soll, indem es den neuen Fürsten wählt, über dessen Person freilich zur Stunde noch keine Entscheidung getroffen zu sein scheint, — wenigstens enthält das Actions-Programm darüber keinerlei Andeutung. Es scheint aber immerhin, dass Russlaud, welches sich vou der Unmöglichkeit, den Mmgrelier durchzusetzen, überzeugt hat, dessen Candi-datnr auch definitiv anfgcgeben und mit der des Prin« zen Leuchteuberg vor Europa treten wird. Feuilleton. „Keine Zeit!" ^.. Es ist eine eigene Sache um die liebe Zeit; sie y'U ausgenützt und voll genossen werden, nnd der "erniinftige wird ihr daher' diefelbe nmsichtige Einthei-""3 werden lasfen, wie dem Gelde. Bei beiden ist Mangel und Ucberfluss eigentlich vom Uebel, obschon le letztere Sorte des Uebels angenehmer zu tragen ist; ,kr vernünftige Mensch wird aber mit beiden Dingen Auszuhalten wissen uud thut wohl darau. .. Dafür gibt es eine gewiffe Gattung vou Leuten, 'e niemals «Zeit haben», die im vermeintlichen Eifer //." /hren Beruf sich derart abhastcn. dass sie absolut >U)t dle Zeit finden, den allerflüchtigsten conventionellen "wgangsformcn zn entsprechen, noch viel weniger die -N't. um das Leben zu genießen. Ä.. c 5 M"""' b"' 'keine Zeit hat", ist in allen ?ä, ü' >""' 5" fädelt und bleibt unter allen Um-' unoen cin gleich unangenehmer Patron. Er hat auf biet ^ ^ km"" Zeit. unsern Gruß zn erwidern, uud eine» c?"" ^'" """ die Hand, so wird er flüchtig Mps^ c 6"' entgegenreichen, als schiene es ihm einen ryraufwand von Zeit zu bedeuten, die volle Hand 'dem, c ^" Unterredung ist natürlich eine kurze. H„, s^^agt er entschuldigend - «ich habe keine Zeit', passiv -^^ ^ er natürlich auch keine Zeit, und es Au l? '^'" bavei nicht selten, dass er geschäftliche ' M und Abmachungen, die er wegen Zeitmangels nur flüchtig behaudeltc, halb vergisst, was natürlich die doppelte Zeit kostet. Darum hat er auch «nie Zeit», bringt es bei allem Eifer doch nicht vorwärts und die Leute nennen ihn, den Vielbeschäftigten, sogar noch einen «Schussbartl» oder «G'schastelhuber». Wenn er sich nur einmal Zeit nehmen könnte, er wollte es dcn Schimpfern schon zeigen! Aber das ists eben, er hat keine Zeit. Den Freund, der ihn nach jahrelanger Trennung aufsticht, weist er an seine Familie, denn er selbst hat jcht keine Zeit, und wenn es gilt, den Seinen einen frohen Tag zu bereiten und sie in die grüne Herrlichkeit vou Wäldern uud Wiesen zu führen, überträgt er dies an Frau und Gouvernante, denn er felbst hat bekanntlich «keine Zeit». Ist er Junggeselle im stark heiratsfähigen Alter, fo lässt er wohl einen «Heiratsantrag» einschalten, der mit den Worten beginnt: «Innger Mann, dem es an Zeit mangelt. Damenbekanntschaft zu fuchen u. > Der Dame feiner Wahl mufs keineswegs ein beneidenswertes Los befchiedrn fein an der Seite eines Mannes, der uicht einmal so viel Zeit hat, sich eine Braut zu suchen! Woher soll er auch die Zeit nehmem, sich seiner Familie zu widmen? Er findet natürlich auch nicht die Zeit. ein Theater zu besuchen oder eiu Buch zu lesen, und es gibt unter seinesgleichen sogar wunderliche Känze. von denen mau die Frage hört: «Was gibt es wohl Neues? Wissen Sie, ich habe nämlich keine Zeit — Zeitungen zu lesen.» Stubengelehrte und hie nud da übereifrige Kaufleute stellen ihr Contingent zu dieser Schar, dereu Existeuz mau heutzutage beinahe bezweifeln möchte. Und doch gibt es solche Leute, gebildete Leute, welche von dem Wahne befangen sind, keine Zeit zu haben, um ein Blatt zu lesen, und sich im hastigen Gespräch darüber unterrichten lassen wollen, was in der Welt vorgeht! Das geistige Armntszengnis. welches sich solche Leute mit einem derartigen Geständnisse ausstellen, ist ein sehr bedeutendes, allem sie haben keine Zeit, dies zu merken. Wenn der Mann, der nie Zeit hat, einmal eine Reise thun muss, pflegt er wohl der unleidlichste Coupe'-genosse zu sein. Die andern Reisenden haben bei uns ein reich assortiertes Lager von «Zeiten». Prager Zeit, Wiener Zeit, Vudapester Zeit — je nach der'Strecke, die man befährt. Der Unglückliche hat aber wie gewöhnlich gar keine Zeit nnd flucht beständig über den Zeitverlust an den verschiedenen Hauptstatioueu, ohne der Mitmenschen zn gedenken, die — mit Verlanb! — auch einsteigen und mitfahren wollen. Besonders die kargen 25 Minuten an einer Mittagsstation machen uuseren Mann. der keine Zeit hat, überaus nervös und er bejammert lebhaft diefen Zeitverlust. Wie er so durch das Leben hastet und stets zu nichts Zeit hat. ist er eigentlich eine ebenso komische als bedauernswerte Figur. Er gemahnt einerseits stets an den Haarkräus-lcr. der geschäftig durch die Straße läuft, bis ihm jemand vom Fenster herab zuruft: «Pst! Sie, Barbier, haben Sie wohl Zeit?» — «O ja!» — «Nu, dann laufen Sie nicht so arg!» Anderseits ist der Mann. der nie Zeit hat, anch bedauernswert, weil er vom Leben so viel wie nichts genießt und es dabei in der Regel doch nicht vorwärts Laibachcr Zeitung Nr. 18 148 24. Immer 1887. Politische Ueberlicht. (Parlamentarisches.) Wie gemeldet wird, soll der gewesene Haudelsminister und Abgeordnete Freiherr von Pino sein Reichsrathsmandat nieder« gelegt haben Baron Pino vertrat im Abgeordnetenhause den Klagcnfmter Laudgemeindenbezirk. — Das in Kürze zusammentretende Abgeordnetenhaus wird wieder einige Veränderungen aufweisen. Es wurden nämlich seit der Vertagung ueugewühlt: An Stelle des Fürsten Liechtenstein Dr. Pscheiden. für den verstorbenen Abgeordneten Obreza der Staatsauwalt Dr. Fer< jancie, an Stelle des ins Herrenhalls berufenen Fürstbischofs Dr. Valussi Dr. Jordan, endlich für den von der Triester Handelskammer gewählten Ritter von Vucetich Ritter von Stalitz. (Der Kärntner Landtag) hat sich in seiner Freitag-Sitzung für die Trennung des Depositenamts' dienstes vom Steueramtsdienste beim Klagenfurter Haupt-Steueramte ausgesprochen und den Landcsaus-schuss angewiesen, in Verfolgung der von den competen-ten Behörden über den Üandtagsbcschluss von 1883 bereits eingeleiteten Schritte auf die Errichtung eines eigenen Depositcnamtes für Klagenfurt hinzuwirken. (Tirol.) Dem Antrage der clericalen Majorität des Schulausschusses im Tiroler Landtage auf Ablehnung der Schulvorlage stellt die Ausschuss-Mino-rität eine Resolution entgegen, in welcher die Regierung aufgefordert wird, innerhalb ihres Wirkungskreises alle Sorgfalt anzuwenden, alle Anorduungen zu treffen, um das Gedeihen der Volksschule möglichst zu fördern und die rechtliche Stellung der Lehrer zu verbessern. Der Landesausschuss habe im Einvernehmen mit der Regierung für den nächsten Landtag eine Vorlage zur provisorischen Regelung der Activitäts Gehalte und Ruhegcuüsse der Lehrer, sowie der Versorgungs-Ge-bttren ihrer Witwen und Waisen vorzubereiten. (Die kroatische Regnicolar-Deputa-tion) hielt Freitag in Budapest eine Sitzung, an welcher auch Minister Koloman von Bedekovic theilnahm. Da drei Mitglieder noch nicht anwesend waren, wurden keine Beschlüsse gefasst, sondern die meritorischeu Vcrhaudlungen vertagt. Mehrere Mitglieder der Deputation gaben dem Wunsche Ausdruck, dass die Be» rathuugen beschleunigt werden mögen. Die gemeinsamen Sitzungen der ungarischen uud kroatischen Deputation nehmen diese Woche ihren Anfang. (Zur auswärtigen Lage.) Von einem besonderen Correspondents! wird dei «Pol. Corr.» aus Berlin berichtet, dass mau in maßgebenden politischen Kreisen die Lage als ernst betrachtet. Man verheimliche sich in diesen Kreisen nicht, dass sich die dunklen Punkte, die man seit geraumer Zeit beobachtet hat, laugsam zu drohendem Gewölle zusammengezogen haben. Der friedfertige Ton der französischen Presse hat nicht zur Beruhigung beitragen können, da das Losungswort: «Ruhe und Mäßigung» laut und für ganz Europa vernehmbar ausgegeben worden ist. Frankreich treffe höchst auffällige Maßregeln an der deutsch französischen Grenze, indem es fich mit noch nicht anf-geklärter Eile für die Herstellung großartiger Barackenlager daselbst vorbereitet. Die französische Regierung scheint gar kein Geheimnis daraus macheu zu wollen, da sie einen großen Theil der erforderlichen Bretter von deutscheu Holzhändlern in deu Reichslanden angekauft hat. Es bleibe zu erwarten, ob die französische Regierung für diese großen Ankäufe eine Plausible Erklärung zu geben vermag oder nicht. (Der deutsche Kaiser) hat die von dem Herzog von Ratibor überreichte Loyalitäts Adreffe mit Worten erwidert, in denen sich wiederholt der Schmerz des Monarchen über die Ablehnung der Militärvorlage im deutschen Reichstage und die besondere Befriedigung über diese wie über jede Kundgebung ausprägte, welche davon zeugt, dass man im Lande die Ansichten der Reichstags-Mehrheit durchaus nicht theilt. Der Kaiser betonte auch, dass die zur Kräftigung der Armee verlangten neuen Maßregeln dazu dienen würdeu. jede Kriegsgefahr zu mindern. Mau darf wohl erwarten, dass der Eindruck dieser Kaiserworte im Reiche ein tiefer und nachhaltiger fein wird. (Die Arbeiterbewegung in Belgien) hat bisher zwar uicht zu einer allgemeiucu Arbeits-eiustellung der Kohlenarbeiter geführt, aber jetzt auch die großen Kohlenbassins Centre und das Borinage ergriffen. Einzelne Kohlengruben, wie iu Escuuffiaux, haben uuter dicseu Umständen den Betrieb gauz ein» gestellt. In der Kammersitzung vom 18. d. M. brachte das Ministerium die ersten Arbeitergcsetze ein; ein Gesetz, das die Patrone zwingt, alle Arbeitslöhne in bar auszuzahlen; ein zweites, das die Löhne der staatlichen Arbeiter unerreichbar und uupfändbar macht, und ein drittes, das die öffentliche Trunkenheit bestrast. Der Finauzmiiiister stellte weitere Arbeitergesetze und An träge anf außerordentliche Credite in Aussicht. Tllgesncuigleiten. Se. Majestät der Kaiser haben, wie das ungarische Amtsblatt meldet, der griechisch-katholischen Schule in Huuyadvärhely, der römisch-katholische» Schule iu H^dervär. der Schule in Zahar uud der römisch-katholischen Schule in Nyirbätor je 100 fl. uud der griechisch-katholischen Kirche in Szentegyed 150 fl. zn spenden geruht. — (Vom Hofball.) Mit gewohnter Prachtent-falwug gieng Donnerstag abends in dem reich geschmückten Ccrcmonieusaale der Hofburg iu Wieu die erste große Hoffestlichkeit dieses Jahres, der Hofball, vor sich. Gegen halb IU Uhr erschien der Hof. Während des Tanzes con-versierte Se. Majestät der Kaiser mit zahlreichen Persönlichkeiten, zunächst mit dem Ministerpräsidenten Grafen Taaffe, dann mit dem Uuterrichtsmiuister Dr. von Gautsch, dem Handclsminister Marquis von Bac-quehem uud Grafen Hohenwart. Der Kronprinz couversierte mit mehreren Herreu vom diplomatischen Corps und „lit dem Herreuhausmitgliede Herrn Nikolaus Dumb a. Ihre Majestät die Kaiserin verließ uach der erste» Quadrille deu Saal und begab sich in das Alexauder-Zimmer, wo ihr eine Reihe vou Damen vorgestellt wurde. Nach Mitternacht war das glänzende Fest zu Ende. — (Die Blume — das Bouquet des Weines.) Das Bouquet des Weines ist nicht schon im Moste oder im juugen Weine enthalten, sondern entwickelt sich erst aus dem Weiue. Geringe Weine bilden kein oder nur sehr wenig Bouquet. Auch südliche Weine, welche soust vortrefflich sind, besitzen uur wenig vou diesem wertvollen Bestandtheile des Weines. Die Chemie weiß über das Bouquet des Weines nur sehr weuig zu sageu, doch soweit ist es gelungen, festzustellen, dass sich das Bouquet durch das Lagern aus dem Alkohol des Weiues und der im Weine enthaltenen Säureu, haupt- sächlich aber aus der Weinsäure entwickelt. Das Bouquet ist im Weine uur in gauz geringer Menge vorhanden und eines der flüchtigsten Nestandtheile des Weines, weshalb es beim Abziehe,,, Filtrieren, kurzum, bei jedem Zusammentritt mit der Luft verliert. Künstliches Bouquet herzustellen, ist bisher noch nicht gelungen; der Grund ist, dass man die Zusammensetzung uud Bildung der Vonqnctstoffe noch viel zu wenig lennt. « — (Toga uud Barett.) Wie die «WienerH allgemeine Zeitung» meldet, soll der Herr Iustizministel in kurzem eine Verordnung erlassen, dass bei den öffentlichen Gerichtsverhandlungen die Mitglieder des Tribunals, die Staatsauwälte uud Vertheidiger, gleich den französischen Nichteru, eine Toga uud Barett tragen sollen — (Das Ende einer Yacht.) Aus Fiume wird uns geschrieben: Die Besucher von Fiume und Abbazia werden sich uoch der schönen Mcht «Aldcgonda» des Grafen Vardi erinnern, die im vergangenen Jahre unter dein Commando des österreichischen Marine-Offi" cicrs Richard Ritter uou Barry mit dem Prinzen und desseu Gemahlin, Prinzessin Aldegonda, eine läugerc transatlantische Seereise trotz der heftigen Stürme glücklich zurückgelegt hatte. Die Zacht war dann in Southampton in England verkauft worden. Jüngst ist nun das schöne Schiff in Cannes, wo es sich als Theiluchmcr des «Royal-Mcht-Club» befand, vou einem großen Dampfer des Nachts in den Grund gebohrt worden. An dem Zu-sammenstoße soll der Dampfer Schuld getragen haben, - (Blutvergiftung.) Wie man aus Pettau schreibt, ist im dortigen Militärspitalc kürzlich ein Pion-nier gestorben, nachdem der Arzt ihm einen Zahn aus' ^ gezogen; die Vergiftung soll durch deu Gebrauch einer unreinen Zahnbürste entstanden sein. — (Romantisch,) Die schöne, juugc englische Schauspielerin Miss Alleyn vermählte sich vor einigen Tagen mit Mr. Noble, einen, enorm reichen Witwer aus Leamiugton. Den, Wunsche der Braut folgend, ward die Trauung iu der Dreifaltigkeitskirche in Stralford-cm-Avon gefeiert. Die Braut schluchzte und weinte laut wäh- Z rend des Trauungsactes, und als der Segen gesprochen« wurde, stellte sie sich auf den Stem, der Shakespeare's ' Grab bedeckt. Iu dasselbe versenkte sie Kranz und Schleier, die ihr Haupt geziert. Das Festmahl fand im «Shakespeare-Hotel» statt; bei demselben erhob sich die Schauspielerin und sprach im weißen Kleide, mit aufgelöstem Haare, deu Monolog der Julia! - (Meteor.) Aus Olmütz wird telegraphiert: Freitag nachmittags 5 Uhr 4 Minuten wurde hier ei" prächtiges, lichtgrüues Meteor iu der Richtung von E nach West, drei Secunden dauernd, beobachtet. Das Meteor zerstob schließlich mit starkem Knall in mehrere Stücke. — (Beruhigung.) «Ich muss doch einmal sehen, ob das Eis hält.» -- «Ich bitte dich, Arthur, geh' nicht, du könntest einbrechen.» - «O, ich werde doch nicht!» — «So gib mir wenigstens Uhr und Portemonnaie!» Local- und Plovinzial-Nachrichten. tlrainischcr Landtag. Sitzung vom 21. Jänner. (Forts, und Schluss.) Abg. Dr, Poklukar berichtet namens des Finanz-ausschusses betreffs der Entwässerung der Thalbecken von Altcnmarkt, Znknitz nnd Planwa. Das Ergebnis der gepflogenen locale« Untersuchungen uud der gegenständlichen Berathung lässt sich im Folgenden zusammenfassen- bringt, denn er kennt das Geheimnis der weisen, ver-ständiqen und fruchtbringenden Zeitcinthtilung nicht. Er weih nichts von jener klugen Ausuützuug 5er Zeit, die das Maß der Arbeit und das der Erholung in Betracht zieht und dabei weit befser fährt, weil der Mcnfch in diefer der Erholung gewidmeten Zeit seine Arbeitskraft conferviert und verstärkt, so dass sie in deu der Arbeit gewidmeten Stundcu weit elastischer ist, als die unseres Mannes, der «nie Zeit hat». Von den Engländern, und theilweise auch vom französischen Bourgeois, könuen wir diebbezüglich lernen, und weuu von ersteren auch dai Wort ausqieug: 'I'imn i^ mm^ — Zeit ist Geld. so weiß der Eugläuder doch, dass auch Erholung Geld ist. und diesem Umstände verdankt er vielleicht einen Theil des Nationalrcichthums und des ganz soliden Alters, zu dem es durchschnittlich die Bevölkerung des Inselreiches bringt. Ein näheres Bei« spiel bieten uns die Norddeutschen. Wie ruhig und glatt uud dabei recht güustig wickeln sie ihre Geschäfte ab und finden noch immer Zeit genug, je nach Umständen ein guter Hausvater oder ein vollendeter Lebemann zu sein, Zeituugen und Bücher zu lesen, Eius zu trinken und Eins zu politisieren. Unsere nervösen Leute, die «nie Zeit haben», könnten davon lernen, und es wäre gar nicht schwer, denn das ganze Geheimnis liegt nur in der richtigen Eintheilung des kostbaren Outrs Zeit. Was der Manu, der «niemals Zeit hat», zudem socialistische Grundsätze: Acht Stundeu Arbeit, acht Stunden Erholung und acht Stundeu Schlaf sagen würde, weiß ich wohl nicht; allein es ist anzulichnm, dass er mindesteus zu der achtstündigen Erholung keine Zeit fände. Wie es die Erfahruug lehrt, hat er oft uicht einmal so viel Zeit, um seine Gläubiger zu befriedigen, und die Zierde dieser Gilde bildete wohl jener Defraudaut, der mit überseeischer Pust seiuen Chef davou in Kenntnis setzte, dass er ihm eine beträchtliche Summe gestohlen habe. Er habe nicht Zeit. zwei oder drei Jahre im Zuchthause zu sitzen nnd sei deshalb lieber nach Amerika gereist. So haben viele Leute zu gar nichts Zeit während ihres ganzen Lebens, bis sie sich eines Tages denn doch Zeit uehmen müssen, das Zeitliche zu segueu, bis der alte kernige Spruch zur Wahrheit wird: Hinsscht die Zeit — hrrkonnnt dor Tod, O Mensch, brdrnl's in Glücl nnd Noth! Sie sind nicht beneidenswert, die Armen, die dann zum erstenmale «zu etwas Zeit haben». H. Elfinger. (Nachdruck ucrliulci,,) Z)ie Zgl'inne öes Glücks. Roman von Max von Wcißclithurn. (12. Fortsetzung.) Entflohen. «Ein Wort mit Ihnen, Signor!» sprach eine Stimme, welche Lord Almaine sofort als jene drr alten Dienerin Marianne erkannte. «Nnu. was gibt es?» fragte er mit dem abweisenden Hochmuth, welchen er im Verkehr mit Unter-gebeueu slets au deu Tag zu lVgcn pflegt»'. «Sie wcrdeu mir verzeihen, gnädiger Herr, wei!" es den Anschein hat, als ob ich mir eine Freiheit herausuehme.» sprach die Italienerin ruhig, «aber --das Glück der Signorina liegt mir sehr am Herzen!' «Und auch mir, veolueUa,» erwiderte der Lord, erwägend, dass es rathsamer sein würde, die Gunst der Altcu zu bewahren, als sie zu verscherzen. Mariannes Mienen klärten sich auf. «Aber, Signor. wenn ich recht verstanden, was ich gehört —» «Wie? Sie haben die Horchcrin gespielt?» «Und weshalb nicht?» fragte die Alte mit ruhia^ Würde, die den Grafen vermuthlich zu jeder anders Zeit belnstigt haben würde. «Sie sind ein vornehme/ Herr, ich nur eine alte Dienerin, aber ich liebe die Signorina — und wenn eine meiner Handlungen s'k vor Schmach zu schützen vermag —» «Wer spricht von Schmach?» unterbrach Lold Almaiue sie. «Sie träumen. Marianna!» «Vor Leid hätte ich sagen sollen,» fuhr diese nubeirrt fort. «Milordo, Sie habeu die Liebe dcs ! Kiudes errungen, und doch hörte ich, wie Sie el" heute sagten, Sie seien an eine andere gebunden.» Der Lord stieß einen Nuf des Verdrusses aus' Marianna's Kreuz« und Querfragen wurden ihm laM «Wenn Sie das Fräuleiu nicht zu Ihrer ^ mahlin zu machen beabsichtigen,» fuhr die alte Diener" standhaft fort, «weshalb sprachen Sie dann zu ihr l"' Liebe?» «Oute Frau,» rief der Graf, von Unmnth y" gerissen, «Männer in uuiuer Lebensstellung hm"'' ^Lllibacher Zeitung Nr. 18 149 24. Jänner 1887. Alle Commissionsmitglieder theilten die Ansicht, dass von großen Arbeiten, wie solche als weitgehende Maßnahmen bezeichnet werden, und welche im wesentlichen in der Regulierung der unterirdischen Wasserläufe beständen, abzusehen sei und dass man sich mit Erfolg auf jene Maßnahmen beschränken könnte, die als «örtliche» bezeichnet Worden sind. und die wir zusammenfassen können als: Eröffnung, Erweiterung und dauernde Erhaltung der von der Natur gegebenen Abflussschlünde, Im einzelnen würden diese Maßnahmen bestehen in der Reinigung der vorhandenen Sauglüchcr, theilweise in der Anlage von Canälen zu denselben, um das Wasser auf kürzerem Wege zu den natürlichen Abflussschlünden zu leiten, dann in der Tieferlegung der Eingangsschlünde jener Sauger, Welche höher als die Thalsohle liegen, sowie in Vorkehrungen, welche geeignet wären, nur neuerliche Verstopfung, Versandung und Verlegung der Abstusspunktc hintanzu-halten. Allenfalls könnte sich hieran im Thalc von Pla-nina auch die Correction des Unzflnsses an einigen Stellen anschließen, doch könnte diese Arbeit auch einem späteren Zeitpunkte vorbehalten bleiben. Anbelangend die Reihenfolge, in welcher diese «örtlichen» Maßnahmen zu treffen wären, so müsste unbedingt damit in dem am tiefsten gelegenen Thale, d. i. jenem von Planina, begonnen werden, woranf die Arbeiten in dem Becken von Zirtnitz und schließlich in jenem von Altenmarkt-Laas folgen müssten. Der landschaftliche Ingenieur Herr Hrasty hebt hervor, dass, obzwar er eines-theils mit sämmtlichen gestellten Anträgen einverstanden sei und auch er die vollständige Lösung der Entwaffn rungsfragc der Kesselthäler von Planina, Zirknitz und Laas als emc praktische Anfgabe von zuversichtlichen! Erfolge ausWe, er anderntheils doch auch hervorheben müfsc, dass es nicht gerathen sei, die gedachten Arbeiten vor der Con-tatM'img des Zusammenhanges dieser Thäler mit dem ^.mbacher Moore als allfälligen Recipients für die Wasser ablettung, und bevor nicht diesfalls eventuell nothwendige Vorsichtsmaßregeln getroffen werden, in Angriff zu nehmen. Dlese Ansicht, welcher auch der Delegierte des Laudes-ausschusscs, Herr Otto Detela, beipflichtete, wurde jedoch von sämmtlichen anderen technischen Commissionsmitgliedern als irrelevant bezeichnet, und bemerkte namentlich der t. k. Oberingenieur Eypert, dass er dem dicsfälligcn Bedenken nmsoweniger eine eminente Bedeutung beimessen tonne, als man die Rückwirkung der örtlichen Maßnahmen "uf die Inunoationsverhältnissc des Laibacher Moores nicht kennt. Herr Ingenieur Markus gibt zwar zu, dass die Verhältnisse im Becken des Laibacher Moores durch die m den Kessclthälern von Laas, Zirknitz und Planina beabsichtigten sogenannten örtlichen Maßnahmen nicht werden gebessert werden; allein es frage sich, ob die letzteren drei Thäler deshalb versumpfen sollen, weil die Entwässerung des Laibachcr Moores in einer unabsehbaren Zu-lunft nicht werde durchgeführt werden; übrigens glaube er, dafs eine bedeutende Einwirkung auf die Inunda-twnsverhältnisse des Laibacher Moores durch die Vornahme der beabsichtigten örtlichen Maßnahmen wohl nicht 'lattfinden dürfte. Der k. k. Oberforstrath Salzer glaubt ?uf Gruud eigener Erfahrung, dafs die Einwirkung der ln den Thälern von Planina, Zirknitz und Altcnmarkt zu senden Maßnahmen auf das Laibacher Moor nur die ^ könne, dass ein beschleunigter Abflufs der Hochwässer ^ den Thälern ein früheres, aber nicht intensiveres ""Me,, der Ueberschwemmungen des Laibacher Moores ^Folge hätte, Ehe die gegenwärtige Verschlammung und Verstopfung der Sauglöcher und Abflnfsfchlnnde eingetreten sei, seien die Hochwässer ja auch rascher als jetzt in das Laibachcr Moorbccken gelangt; er halte das letztere für genügend groß, um die Hochwässer ohne Schäden aufnehmen zu können; durch Vornahme der geplanten örtlichen Maßnahmen stelle man gewissermaßen nur den früheren Zustand wieder her. Der k. k. Landesforst-Inspector Herr Goll und der Forstmeister von Obcreigner haben sich ebenfalls in ähnlichem Sinne ausgesprochen. Endlich sprachen sich nach längerer Berathung alle Mitglieder der Commission eiu hellig dahin aus, dass vorläufig von weitgehenden Maßnahmen zur Entwässerung der gegenständlichen drei Thäler Umgang zn nehmen wäre, da diese radicalcn Maßnahmen abgesehen von der gegenwärtig nicht zu crmessenden Entwicklung auf das Thal von Laibach — langwierige Studien und Versuche erfordern würden, oi>' Besserung der Zustände in den Thälern von Altcnmarkt, Zirknitz und Planina aber dringlich sei nnd in einem immerhin nenneswerten Maße dnrch die örtlichen Vorkehrungen zu erreichen sein werde. Von dem für die Zwecke der in Aussicht genommenen Landes - Wasserbancommission bestimmten Credite per 6000 fl. sind bcstritten worden: li) das weitere Erfordernis über die 500 st. für Arbeiten des Forstassistentcn Pntil mit 312 fl. l)7 kr.; l») die Kosten der technischen Vorer-Hebungen und der Commission in Zirknitz mit 187 fl. A3 kr.; <-) zur Anschaffung der für Wasserbauten unumgänglich nothwendigen Nivellier- und hydrometrischcn Instrumente 49!) fl. N2kr.; ch die Ergänzung der Bezüge des Ingenieure Hrusky, welchen« die Erhebnngcn nnd Projecticrungen nicht bloß der Arbeiten in den Inner-lrainer Thälern, sondern aller Wasserbau-Arbeiten des Landes übertragen wurden, 2W fl. 97 kr., - zusammen also 12W fl. ü!) kr., so dass also von jenem Credite ein bisher nicht benutzter Rest von 4700 st. 1! kr. erübrigt. Da im Laufe diefcs Jahres Forstassistent Putik seine Erforschungen und Arbeiten fortfetzen und Ingenieur Hrasky auf Grund der dadurch gewonnenen Anhaltspunkte das Generalproject über die Entwässerung der Kessel» thäler von Altenmarkt, Zirknitz uud Planina ausarbeiten wird, da ferner in Verbindung damit örtliche Maßregeln zur Beschleunigung des Wasscrablaufes, z. B. Reinigung und Erweiterung der Sauglöcher n. f. w., vorgenommen werden, so ist es nothwendig, für die Bedeckung der dics-fälligcn Auslagen vorzusorgen, weshalb der Berichterstatter folgenden Antrag stellt: Für die technischen Untersuchuugeu und für die localen mit diesen Untersuchungen in Verbindung stehenden nnd bereits ansgeführten Arbeiten zum Zwecke der Trockenlegung der Kcsselthäler bei Altenmarkt, Zirknitz und Planina wird für das Jahr 1887 aus dem Landesfonde, uud zwar aus dem vorjährigen übriggebliebenen Credite in Vorauszahlungen die Verlängerung bis zum Höchstbetragc von 2000 fl. bewilligt. — Per Autrag wird angeuommen. Abg. Klun berichtet namens des Fiuanzausfchusscs ausführlich über die Petition der Gemeindevertretnng von Rudolfswert uud St. Michael um Bewilliguug eines Beitrages den Schulschwestern Oe I^olr« Damn in St. Michael für die Erziehuug von taubstummen Mädchen und bcantragt: Die betreffende Petition wird dem Landcs-ausschusfe zugewiesen mit dcm Anstrage: 1.) mit der l. k. Landesregierung unverzüglich neue Verhandlungen anzuknüpfen betreffs der Verwaltung des Holzapfcl'schen Nachlasses und den betreffenden Fond in eigene Verwaltung zu übernehmen, ohne sich die 5proc. Verwaltungs- ^Ht jedes hübsche Gesicht, welches ihren Weg kreuzt. ^Signorina und ich — wir verstehen uns vor-^Mich; geben Sie sich nicht weiter die Mühe. sich in ^'Nge zu mengen, von denen Sie nichts begreifen und 'k Sie auch weiter nichts angehen.» .. «Signor,» stieß sie leidenschaftlich hervor, «das «lnd ist ebenso hochgeboren wie Sie; sie kann dem ^ochsten im Reiche ebenbürtig zur Seite stehen.» Lord Almaine lachte. . «Wir wollen nicht weiter über diese Angelegen- ^lt streiten; es ist gar keine Ursache vorhanden, wes- Mh Sie sich länger der Ihnen nöthigen Nachtruhe "tziehm sollten. Wenn Ihre Signorina sich mit der achlage, sowie dieselbe mm einmal ist, zufriedengibt, weshalb wollten Sie sich damit plagen? Ich wcrde ^orge tragen, dass ihr keiu Unheil zustößt, Marianna!» c, 'Sie dürfen ihr keiu Lcid zufügen! Hätte sie ^lvst ihren Aruder nicht, der sie beschütze» kann, so dals 'l?^ '^ .b" alte Marianua, es nicht zugeben. 's ihr nur ein Haar auf dem Haupte gekrümmt bin '^^ Sie nicht zu weit!» rief er gereizt. «Ich "/° lucht qewohnt, mir meine Wünsche durchkreuzen ä" lassen, gleichviel von wem!» a„f ^"rianna legte mit feierlicher Geberde die Hand "uf seinen Arm. ^ «Si/^n"'' sprach sie im Tone kalter Verachtung, aru '."'b. vornehm, reich und hochgeboren; ich bin '. niedrig und unwissend. - aber — ich verachte bau« - ^""^ meiner Seele. Sie kamcn in das würd,. ?6 verhältnismäßig armen Mannes. — es " >Men Gastfreundschaft geboten, wclche Sie mit niedrigem Undank lohnen! Nein, Sie follen meine Worte anhören, ob dieselben Ihnen behagen oder nicht, Sie sollen es wissen, dass in dcm Herzen einer alten, schlichten Frau, wie ich es bin, nur Abscheu und Verachtung lebt sür deu vornehmen Herrn, welcher zum Dank für ihm geschenkte Freundschaft, für ihm gc» schenktcs Vertrauen den reichsten Schatz des Armen stiehlt, der ihm Gastlichkeit erwiesen, indem er das Glück eines jungen, aufkeimeuden Lebens vernichtet!» Lord Almaine stieß eine leise Verwünschung aus. «Lassen Sie mich!» kam es zornbebend zwischen Zähnen hervor. «Sie sind wahnsinnig!» «Ja, gehen Sie, doch das Eine hören Sie noch. Ich würde es jetzt gar nicht mehr wünschen, dass meine Siguorina Sie heiratete, und wenn Ste auf dcn Knien diese Gnade erflehten. Ich bete um ein glück-liches Geschick für meiues Herzens Liebling!» Erst jetzt nahm sie die Hand von seinem Arm und ließ ihn voran ins Haus treten; dann folgte sie ihm und versicherte von inuen die Thür; geräuschlos huschte sie an der Seite des Grafen die Treppe nach dem oberen Stockwerk hinan. Als sie vor Cora's Zimmerthür anlangten, hörten sie beide leises, leidenschaftliches Schluchzen. Lord Almaine blieb unwillkür' lich stehen, und Marianna sah beim matten Schein der Kn-zc, welche sie in Ihren Händen trug, dass er bleich geworden war. Er gieng rasch vorüber lind trat in sein Zimmer, während die treue Dienerin vor Cora's Thür lauschend verharrte, bis das leidenschaftliche Schluchzen aufhörte und sic hoffen konnte, dass dcr Schlaf die Augen des jungen Mädchens geschlossen habe. (Fortsetzung folgt.) kosten im Sinne des Landtagsbeschlusses vom 30. September 1808 zn verrechnen; 2.) sich mit der k. k. Regierung ins Einvernehmen zu setzen betreffs des Verbrauches eines Theiles der Einnahmen aus dem Holz-avfel'schcn Vermögen für die Erziehuug der Taubstummen, und zwar in dem Sinne, dafs aus den Einnahmen des Holzapfel'schen und Wolf'schen Stipendiums für Taubstumme jährlich wenigstens 5000 fl. fruchtbringend angelegt werden für den Bau einer eigenen landschaftlichen Anstalt. Das Uebrige sei für die Erziehung der Taub« stummen Krains in dem Ausmaße zu verwenden, dass für laubstumme Mädchen im Institute der Schulschwestcrn D« lloli'6 DmnL in St. Michael, solange die Landes-interessen dies angezeigt erscheinen lassen, 20 Platze zu je 150 Gulden für jedes Mädchen, also im ge-sammten Höchstbetrage von 3000 Gulden zu creieren seien. Mit den Uebcrschüssen und den Beiträgen ans dem Holoheim'fchen Fondc für Taubstumme aber sei nach Ermessen des Landesllusschusses die Erzichuug dcr taubstummen Knaben in dcr Linzer oder in einer andern derartigen Taubstummenanstalt zu besorgen. An der sich nun entspinnenden Debatte betheiligtcn sich der Landcspräsident Baron Win klcr, die Abgeordneten Snklje, Pfeifer, Deschmann und Baron Apfal-trcr n. Abg. Sukljc drückte deu betreffende,: Behörden, der Landesregierung und der Finanzprocuratur deu Dank aus, dass sie mit rationeller Verwaltuug des Holzapfel-scheu Nachlasses, denselben in kurzer Zeit so sehr vergrößert haben. Er drückt weiters die Hoffnung aus, dass die Verhandlungen des Landesausschusses mit der k. k. Regierung cincn für dic armen Tanbstnmmen güustigen Ausgang finden wcrdcn. Landespräsideut Baron Winkler erwähnt, dass zwar in diesem Gegenstände die Ansichten der Regierung und dcr Finanzprocuratur mit den hier ausgedrückten nicht ganz übereinstimmen, doch drückt er die Hoffnung aus, dass es vielleicht möglich sein werde, ein Ueberein-kommcn zn finden, widrigenfalls werde der competente Richter entscheiden müssen. Ihn werde es gewiss freuen, wenn ein Uebereinkommen erzielt werden sollte. (Bravo-Rufe.) Alle übrigen Redner befürworten die Anträge, die sodann auch angenommen werden. Abg. Kavcie berichtet namens des volkswirtschaftlichen Ansschusses über die Petition der Bewohner Wippachs um Regulierung der Wasserläufe im Wippacher Thale und stellt folgenden Antrag: Dcr hohe Landtag wolle beschließen: 1.) Die k. t, Regieruug wird ersucht, einen Fachmann in das Wippachcr Thal zu entsenden, der zn untersuchen hat, was zur Regulierung der dortigen Flüsse, beziehungsweise Bäche, nöthig wäre; 2.) dass dcr auf diefer Grundlage gemachte Plan so schnell als möglich mit Staatsmitteln ausgeführt werde, d. i. die k. k. Regierung wird ersncht, zn diesem Zwecke einen entsprechenden Beitrag ans dcm Meliorationsfonde zu bewilligen; 8.) der Landesausfchuss wird bevollmächtigt, für die Arbeiten, die unerläfslich noch im laufenden Jahre ausgeführt werden müssen, aus dem Landesfonde in Voranszahlungen den Betrag von 1000 fl. zu bewilligen, und sei in, Einvernehmen mit der hohen k, k. Regierung in der nächsten Session ein Gesetzentwurf betreffs der Ausführung dicfer Projecte dem Landtage vorzulegen. Nachdem noch in diesem Gegenstände die Abgeordneten Lavrencic, Dr. Stcrbcncc, Deschmann und Dr. Poklukar gesprochen, werden die Anträge angenommen. Abg. Dr. Papez berichtet namens des volkswirtschaftlichen Ausschusses über die Petition mehrerer Grundbesitzer aus dem Bezirke Nassenfuß um Regulierung des Neuringbaches und beantragt, diese Petition den« Landes-ausschussc zuzuweisen, der in dieser Angelegenheit genaue Erhebungen zn pflegen und den, Landtage in der nächsten Session darüber Bericht zu erstatteu habe. Nachdem die Abgeordneten Hren und Gutmannsthal die Petition warm befürwortet, wird dcr Antrag des volkswirtschaftlichen Ausfchusses angenommen. Abg. Dr. Samec berichtet namens des volkswirtschaftlichen Ausfchusses über die Petition der Insassen von Mertwize, Ober- und Unter-Skopitz inbetreff des Artillcrie-Schießstandes und beantragt, die Petition der Regierung mit der warmen Bitte abzutreten, bei der Abschließung der Verträge mit der Militärbehörde die Interessen der Bethciligten nach Thunlichkeit zu wahren. — Der Antrag wird angenommen und hierauf um ^/.3 Uhr die Sitzung geschlossen. — (Personal Nachricht.) Dem Landesgerichtsrathe in Laibach Herrn Dr. Karl Viditz wurde aus Anlass der angesuchten Versetzung in den bleibenden Ruhestand in Anerkennung seiner vieljährigen ausgezeichneten Dienstleistung der Titel und Charakter eines Ober-landesgerichtsrathcs mit Nachsicht der Taxc verliehen. ^ (Gegen die Freitheilba rkeit der Baucrngründe.) Infolge der in den Landtagen vorgebrachten Beschwerden, dass die gesetzlichen Bestimmungen betreffs der Theilbarleit der Bauerngründc vielfach missbraucht werden, sind an die Administrations-Behör-den sämmtlicher Kronländer Weisungen ergangen, solchen Laibacher Zeitung Nr. 18 150 24. Jänner 1887. Missbräuchen energisch entgegenzutreten und eventuell mit Strafen vorzugehen. — (Der Laibacher deutsche Turnverein) hielt vorgestern im Casino-Glassalon seine diesjährige grundgesetzlichc Hauptversammlung in Anwesenheit von 92 Mitgliedern ab. Dem hiebci erstatteten Jahresberichte zufolge verzeichnete dieser Verein am Schlüsse des abgelaufenen Jahres einen Stand von 283 Mitgliedern, um 62 mehr als im Vorjahre. Die Zahl der Turnabende, an welchen in drei zeitlich getrennten Abtheilungen geturnt wurde, betrug 96. Die durchschnittliche Zahl der Besucher 28. Das Barvermögen des Vereines beziffert sich mit 1789 fl. 77 kr. gegen 1529 st. 25 kr. des Vorjahres. In den Tnrnrath wurden gewählt die Herren: Arthur Mahr, Prof. Dr. Binder, Heinrich Proste, Alois Dzimski, Josef Pock, Adalbert Damasko, Alois Cautoni, I. PH. Uhl, Victor Ranth, Josef Dornig und Josef Strän sky. — (Aus dem Landtage.) Der kraimsche Landtag hält heute seine letzte Sitzung in der laufenden Session. Auf der Tagesordnnng stehen u. a. folgende Gegenstände: Vericht des Spccialausschusses über den Entwurf der Gemeinde-Ordnung und Gemeinde-Wahlordnung für das Hcrzogthum Kram - mündlich« Bericht des Verwaltungsansschusses über die Petition der Untergemeinde Orle um Ausscheidung aus der Gemeinde Dobrunje und Constituiernng einer selbständigen Gemeinde; mündlicher Bericht des Verwaltungsansschnsses über die Petition der Ausschussmitglieder der Gemeindevertretung von Oberlaibach um Enthebung des gegenwärtigen Gemeindevorstehers von seinem Amte; Bericht des Verwaltungs-ausschusses über die Regierungsvorlage eines Gesetzentwurfes, wodurch einige Bestimmungen, betreffend die Ausübung des Iagdrechtes, abgeändert werden; mündlicher Bericht des Finanzausschusses über das Subventionsgesuch des patriotischen Landes-Hilfsvereines für Krain in Laibach; mündlicher Bericht des Finanzausschusses über die Petition des slovenischen dramatischen Vereines in Laibach um Subventionserhöhung und um Bewilligung von vier Vorstellungen per Monat im Landestheater mit Beginn der Saison 1887/88, und schließlich der Bericht des Finanzausschusses über deu Voranschlag des Landesfondes für das Jahr 1887. — (Ein relegierter Student,) Auf dem schwarzen Brette der Wiener Universität ist eine Knnd-machung des Rcctorats angeschlagen, demzufolge der Hörer der juridischen Famltät I, P. aus Krain auf Grund eines Beschlusses des akademischen Senats wegen gröblicher Verletzung der akademischen Vorschriften von der Wiener Universität für immer relegiert wurde, Er hat nämlich, um ein Stipendium zu erlangen, ein Colloquium durch einen anderen Studenten ablegen lassen. Auf Grund dieses Colloquiums hat er auch thatsächlich das Stipendium zugesprochen erhalten; als er jedoch zu dem betreffenden Professor kam, um sich die erforderliche Unterschrift geben zu lassen, bemerkte der Professor, dass der Stipendien-bewcrber mit dem geprüften Studenten nicht identisch sei. Es wnrde sofort eine Untersuchung eingeleitet, welche zur Entdeckung des Schwindels führte. Natürlich wurde dem Stndcnten sofort das Stipendium entzogen. Infolge dieses Vorkommnisses sollen die Vorschriften über die Legitimationstarten der Studenten sehr verschärft werden, insbesondere sollen dieselben mit der Photographie jenes Studenten, für den die Legitimationstarte gilt, verfehen werden. — (Localbahnen.) Für die Herstellung der Localbahnen Weiz-Gleisdorf, Gon obitz - P öltschach und Fürstenfeld-Hartberg wird eine steierische Localbahn-Gesellschaft mit dem Sitze in Graz gegründet. — (Die Südbahn-Hotels.) Die jüngst gebrachte Melduug von einem Projccte, welches den Verlauf der der Südbahn gehörenden Hotels an ein Finanz-consortium zum Gegenstande haben soll, ist, wie verlautet, vorläufig auf eine Anfrage zurückzuführen, welche diesbezüglich von einem deutschen Banthause an die Verwaltung der Südbahn gerichtet worden ist. Die letztere hat zu der Anregung bisher keine Stellung genommen und dürfte auch nicht die Absicht haben, vorläufig wenigstens ihre Hotel-Unternehmuugen zu verkaufen. Dieselben sind in der Entwicklung und namentlich jenes in Abbazia im Aufschwünge begriffen, und es wäre daher wohl verfrüht, in diesem Stadium der Zukunft zu präjudicicren. Allerdings spielt bei Kaufsauerbietungen der Preis die entscheidende Rolle; allein so viel ist wahrscheinlich, dass diese Angelegenheit vorerst greifbare Gestaltung kaum annehmen wird. — (Gifthandel.) Das Ministerium des Innern dringt auf das Nachdrücklichste darauf, dass die Aufsicht über die Apotheken strenge in der Richtung gehandhabt werde, dass kein Apotheker Gifte ohne ärztliche Ver-schreibnng verabfolge und verschleiße, falls er nicht gewerbliche Concession dazu erhalten hat, Aunst und Fiterawr. — (Landschaftliches Theater.) Die dritte in dieser Saison bei sorgfältigster Inscenierung vor nur mittelgut bcsnchtcm Hause gegebene 'Verdi'sche Oper Rigolelto, Koren Krüppelheld allem schon ei» bedeutendes psychologisches Interesse wachzurufen vermag, hat gegen die Vorgänger «Ernam» cnt» schieden in allen Theilen einen günstigen Success auszuweisen gehabt. 3is auf das Finale des zweiten Auszuges hat Herr Scherte! den Zwitterhcldcn «Rigoletto» gesanglich sehr zufriedenstellend, schauspielerisch hingegen über unser Erwarten detailliert aus° gearbeitet; seiner ganzen Darstellung überhaupt musste man mit Spannung folgen. Der Herzog des Herrn Negro hat iu gesanglicher Hinsicht befriedigt und stellenweife Beifall errungen. Weuiger der Eorrectheit des Gebrachte» als des liebenswürdigen Spieles, der reizenden Erscheinung und der frisch quellenden Stimme wegen würd,» Frl. Ianowie 5 als Rigoletto's Tochter wiederholt, namentlich in dem Garten Duette mit ihrem Vater durch lebhaften Applaus ausgezeichnet. In den übrigen lleineren Rollen wäre vorerst Herr Passn als greiser Graf und Verge! -tung drohendes Element des Stückes zu neunen; geschickt wie immer hat sich Herr Dohrs des Vravo Sftarasucile entledigt-, minder gut Frl. Angjelic mit der allerdings ihr nicht zu> sagenden Courtisane abgefunden, infolge dessen das große Quar-tctt des dritten Aufzuges etwas abgefallen war. Die ähöre uud das Ensemble sind wegen der Präcision lobend hervorzuheben, wie denn auch das Orchester unter der Leitung des Herrn Diree» tors Schulz seiuer nicht leichten Aufgabe bestens gerecht gc worden ist. Mit starten Strichen gieng die schöne Millökcr'sche Operette Das verwunschene Schloss an, Sonntag'Abend in Scene. Die Hauptpartieu wurden von den Herren Rust (Sepv) uud N a k l c r (Andredl) mit vielem im Gesang sowoh! als im Spiele an den Tag gelegten Animo bewältigt; Herr Rust namentlich hat für den innigen Portrag seiner Arien wiederholten Beifall eingeerntet. Lobenswert war die «Reger!» des Frl. Froh» lich. Wiewohl das Ensemble noch einiges zu wünsche» übrigließ, so war die Vorstellung wegen der costümlich reichen Aus» stattung des dritten Auszuges und der im ganzen zufrieden-teilenden Leistungen der Solisten eine der besfcrcn Operetten» aufführungen in dieser Saison Schließlich müssen wir wieder an das i'. t, theaterbesuchende Publicum appellieren, welches der Meinung eingedenk sein möge, dass man bei fortdauernder Theilnahmslosigleit ein Theater» unternehme» systematisch ruinieren muss. —k. -(«Ueber Land und Meer».) Von der so rasch beliebt gewordenen Octav>Ausgabe uon «Ueber Land und Meer» liegt nunmehr der erste Band des laufenden Jahrganges, fein in ganz Leinwand gebunden, mit reicher Gold' und Schwarzdruck' Pressung aus Deckel uud Nucken, vor uns und stellt sich ve» möge des etwas vergrößerten Formates noch stattlicher als seine Vorgänger dar, ohne deshalb au Handlichkeit eingebüßt zu haben Achnliches gilt uon der inneren Ausstattung, die durch die neue Gestalt, namentlich hinsichtlich der Illustrationen, außerordentlich gewonnen hat. Prachtvolle Holzschnitte, zu ciuem nicht geringen Theile iu künstlerischem Sep^ratdrilck dem Bande eingefügt, schmücke» denselben iu eiuem Reichthum »ud ciucr Schönheit, wie kaum eine Publication ähnlicher Gattung sie auszuweisen vermag, uud der mit größter Uebersichtlichkeit und geschmackvollster Eintheilung angeordnete Inhalt bietet an Uutcrhaltungs-stosf wie au fessclttd eingekleideter Belehrung über alles Wissens-würdigste, lvas uusrre Zeit beschäftigt, eine Fülle, die weder au Ausdehnung noch an Gehalt etwas zu wünschen übrig lässt. Schriftsteller wie Karl Frenzel, Ossip Schubin, Gregor Samnrow, Ernst Eckstein, Ludwig Hevesi. Künstler wie Piloty, Ma),- Sam-bcrg, H, Kaulbach, Thumann, H. Baisch, Ritter. E, Sucher, Ezachorsli, Benjamin Constant und viele andere wirtcu zusani' mc». um diesen, Prachtbande den SustutM. Dieses Einstichen muss so geschehen, dass an der Schnittstelle einige kleine lebensfähige Zweigchcn stehen, welche dann rafch neue Triebe bilden und die Krone verjüugen. Laibach, 22. Jänner, Auf dem heutigen Markte sind erschiene» - 7 Wagen mit Getreide, 5 Wagen mit Heu und Stroh, 9 Wage» und l Schiff mit Holz. Durchschnitts-Preise. n.! l>^ f>, > lr. si. i ll' il, ,11. Weizen pr. Hektolit. 6 99 8j- Butter pr. Kilo . . —!90—!^ Koru . 4 87 6 30 Eier pr. Stück . . - 3 -!- Gerste » 4l22 5 — Milch pr. Liter . . — 8 — ^ Hafer . 2 92 3 30^ Rindfleisch pr. Kilo — «4 —-^ Halbfrucht » -------6 90! Kalbfleisch » —54------ Heide» » 4 6 5^10,! Schweinefleisch ' —52 — — Hirse » 4 87 5^ H Schöpsenfleisch » — 34 — ^- Kukuruz » 4 »7 5 50! Häudel pr. Stück . -!d0 — — Erdäpfel 100 Kilo 2 85,-------Taube» » —"20------- Linfeu pr. Hektolit, 11-----------Heu pr. M.Ctr. . 2 85 — — Erbse» . 8-----------Stroh . . . 2 85 - — Fisole» ' 11-----------^ Holz, hartes, pr. ! Ri»dsschmalz Kilo l-----------^ Klafter 6 5,0 —-^ Schweineschmalz» —64-------! —weiches, » 4i10------- Speck, frisch, » — 60-------Wei»,roth..100Üit. —— 24 — — geräuchert » — 68-------— weißer, » —^— 20 -^ Landschaftliches Theater. Heute (gerader Tag): Ein Tropfen Gift. Schauspiel in 4 Acten vo» Oskar Blumeitthal. Verstorbene. Den 1 9. Ianne r. Maria Tavöar, Inwohnerin, 74 I-, Schießstättgasse 5, Altersschwäche. Den'20. Jänner. Karoline Perlesnit, Riemers-Wattin, 52 I,, Alter Markt 2, Lungentuberculosc. ^ Barthelmä Rau-nicher, pension. Steueramts-Ädjunct, 82 I., Aemonastraßc 10, Marasums. Den 2 1. Iänncr. Amalie Seunig, Private, 71 I., Ball-Hausgasse 8, H.'rzlähmung. — Antonia Drenik, AssecuraNj' bcaiMeno-Tochler, 7 Monate, Congressplak 1-l, aeute Bronchitis. — Maria Pistator, Arbeiters-Witwe, i!6 I,, Alter Markt 19, Entartnng der llntcrleibsorgcme. — Lorrnz Prosen, Wagner, 5(1 I,, Römerstraße 5, Tuberculose. Den 22. Iä » ner. Matthäus Marovt, Taglohtier, 73 I., Eastcllgasse 10, Tuberculuse. Im Spitale: Den 2 0. Iä » » er. Auto» Kusar, Inwohuer, 60 I.. Marasmus. — Matthäus Rebolj, Arbeiter, 54 I., Auszehrung. Lottozichimgcn vom 82. Jänner. Wien: 78 62 59 21 W Graz: A5 72 24 « 21.' Meteorologische Beobachtungen in Laibach. ^ » " ^ ^_________ ^ <- ' ?U.'WtgV"747,11 -13,8 W, schwach Diebel ! """ 22. 2 » N, 744,56 — 2.8 NNO. schw. heiter « 0.00 9 » Ab. 743,88 — 6.2 W. schwach heiter j ?U.Mg. 741,94 —11,2 windstill Nebel " 23.2 »N. 742.00' 1,4 W. schwach heiter 0,00 l) » Ab. l 744.22 , - 7.0 ! W. sch.uach , heiter l De» 22. morgens dünner Nebel, tagsüber heiter, Abend' roth; sternenhelle Nacht. Dc» 23. morgens Nebel, da»» heiter 1 Abendrot!). Das Tagesmittel der Wärme an beiden Tagen —7,6" und — 6,2", beziehungsweise um 5.6° und 4,2« unter dem Normale^________________________ VerautwortliäM Redacteur: I. Nagliö. Alle» Verwcmdtc», Freunden uud Bekannten, welche uus anlässlich des Todes unserer lieben, niv vergesslichen Mutter, der Frau Anialic Scunig ^b. Kaut) Gutsbesihers-Witwe Kranzspenden gesandt, ihre Theilnahme ausgedrückt, sowie für die ehreude Begleitung zur lctztcu Ruhe statte sagen tiefempfunden ihren herzlichsten Dank die trauernd Hinterbliebenen. Laibach (Stroblhof), 24. Jänner 1887. Danksagung. Für die vieleu Beweise der Theilnahme wäh-reud der Krankheit sowie für das ehrende Geleite zur letzten Ruhestätte des nun in Gott ruhenden Bartholommls Nämlicher l. l. Steueramtsadjuncten i. R. wie auch für die schönen Kranzspenden sagen wir hiemit allen Freunde» und Befaimte» unsern iunia/ sten Danl. Laibach, 24. Jänner 1887. Die trauellldcn Hiutcrbliebcncll. 151 Course an der Wiener Börse vom 22. Jänner 1887. n^ dem oMenm VourMatte Geld «dar, Staatö-Nnlehen. «otcn„ntc ....... «o-> 80 L5 Sill^lenle....... ^45, »i-ß., °^« <°/° Ctaalslose 250 fi. >ü«'?5i5U -.s l«bs,>! 5°/^ ^„^ 50« „ >»e»0l2?'s,„ «s<,^l 5",^ Flinflel 10« .. 137 50 lö«'- «b^^ Etaalslo!,: . . ,00 „ Iü4bu l«.°>-5l> ^"" » , , 5«------! —.- ^omo.Nentcnscheine . . per St. —- - - ^°/°veft, Goldrente, steuerfrei . l)i>30Ni5«> "«fiert. Nottnientl, fteuerftei . »7 90 98.!« ung, Volbrente 4°/„ . . . . 100-4 n,oc> 55 , Papierrente 5«/» , . . . 90 :u un-4« » Elsenb.,?Inl.il0sl.ö.W,S. >^8 50 1^9 — « ^ftdahn-Prioriläten . . v? — »»- , Staats-Obl.(Ung. Oftbahn)-------l^e 50 " ». « /l vom I. 1«7U . 1!« s,on? .^l, PlämieN'NnI. k lUo fl. ö. W. H9noil0 — 5H««H-Ntg.»vole 4°» 100 fl. . . !2l-?ü'2««0 ^rundentl.. Obligationen ' (slli 100 ft L,-3l,) ö°/, böhmische.......,0»,_______ °«/« mahr.sche.......lou 75 io? 20 ° /° niedl-rofterreichische . . . iog —>11U — b°/n oberdsterreichischl .... ,«5-! —-— °°/° ftnrische.......i«55oj __^_ d /« lroatische u:,b slauonische . ,»b f>n io«ü0 ° ,« siebenbiliailche.....1„» ?«!io< 4l» Geld «Lars 5«/o Temeser Banat . . . . >04'—l0K.-5°/„ ungarische......l«4 ^0 l04 8N Nndere öffentl. Nnlehen. Donau-Neg.»rose 5«/i> lno fl. . liö'— ll6'50 bto. «nleihe l«?8, Neuerfrei . iou — 10« b0 «nleben b. Stabtgemcmde Wien I04-7l iu5 75 Nnlcden d. Stadlgemeinbc Men (Silber und Gold) . . . . l20'25I3l- Pliimien«Nnl, b. Etudtgem. wie» 121 oo iz<« io Pfandbliefe (<ür ioa fi.) Vodencr. aU8,öslerr,4'/,<>/o VoIb. 125----------- bto. in 50 „ „ 4'/, "/<> 101 — >Ul'50 dto. in b<1 „ „ 4«/<> . »6 70 »7 !i,' dto. Piämien-Lchulbverschl.3°/° 101—ici'5u Oest.Hypolhelcnbanl i0j. b>/,°/° l«2'— loi 75 Q'„ Pcsl in I. i»A9 verl, 5>/,°/, —'— — — Prioritiits-Obligntionen (fllr 1«0 ft.) «ölisabeth ^ Weftbahn 1. «emission —>— __» ^ciblnands'Nordda^n in Eilber il>0'40i00'80 ^ranz»Il,'>cs°^nhn..... _.^ __ __ Galizische il»,l-Ludwig» Vahn j L,U. Ib81 »U<1 N, S. 4>/,°/<> . 98 ?b 1U0 25 Oesterr. Nordwlflda^n . . . iob 7o!i0»'30 Eielrublilger.......____^ __,__ Staatslahn l!«misfion . . lon 5U20i — Slibbahn i^ L°/<>.....156-75 !5? 7K „ ^2°/°.....128L01«» — Ung.-galiz. Vahn.....------,01- Diverse Lose (per Slltll). «ircdillost IU0 fi......172'»0 173 — Clarv-'Lose 40 fl......44 - 45.— 4°/u Donau.Dampssch. iou fi. . 114-7K I1«'- iiaidacher Prämien-Anlcy, 2a ft. > ««— —— Osener Vose 40 fl.....47 25 477b Pal7b 43 25 N«!l)e>l Kieuz, oft.Ges.v. »oft. 14-— 14»» Utudols-^ose 10 ft.....18 50 18 bU Lalm-Lose 40 fl......5575 h« zz,', St,'Gc!!0!s»z.'ofc 40 fl. . . . «0 — «0b0 WaldfttiU'^osc !iu sl. ... «5 — 55-51. Windischllräh^'o!»: «0 sl. , .------ 45 — Vant-Actien (pei Slü«l). Änglo.Oeftelr. lvant «00 fl. . loz-5o iu<;-Vanlverein, Wiener, iuo fl. . ^ 97 ?b »8 i!b ^^."«1^^3^,200fl.S.40°/o!«40-L41 -2rdt..Anst f.Hand.u.V. Il!0sl. 28» 5i>i!8I-30 Lrebltbanl, «lllg, u»g. Luu fl. . ^91 «5.291-75 Depositenbank, slllg.^o fl. . !i?o — i?',-— <>tKccllipl^Ges.,«lcdelöst.5U0sl. !55<,—H55 — hl)poi^,elcnb., «st.i!(»usl.üü''/<,i48b0 14« bv betten von Transport» Unternehmungen. (pn Stück). Nlbrecht.Vahn «oo sl. Gilb« . —--------— Nlf°lb°ssium.°Bahn zoo fl. Gilb. !8z-18lb0 «ussig'tepl. Llftnb. WO fl.LM.--------------- Nöhm, Nold!>ali« 15« fl. . . l7N—177 — ,, westbahn ^uo fl. . . .------— — Nuschtiehvabn Lisb, 500 sl. j.)20Ufl,T.------—'— Dur^Vodendachcr!t.«Ä.2u»fl.S. —'—------ «ilisabeth-Bahn 200 fl. Slzb.»Tir.llI, L. i«78 20«fl.S. —--------->— Ferdlnanb«-»i«rbb. 1000 fl. !iM. «»^!. 234u MnfNrchen-Varcser«l0fl.S. 20a -200 GaIiz.Karl.l,wbwlg->t>.Hll0fl,O,200ftö.W.-----------'— Kalilcubcrg'Eilcnbahn 10N N. .------------'— «aschau>Odeil'.«>ziscnb.2U0sl. S. —'--------'- ^emberg» Lzeriiowitz'Iasjy «isen» dahN'Oe,ellscha!l 200 fl. ö. W. «25 ^5 225-75 VIovb, öst,-!!ülj., Trieft 5Ü0sl, 25'— 26.— Nubolf'Vln,iv!l ^vu il. 0. W, . «48—248 50 Veld Na« Sübbahn »00 fi. Silber . . . 9? 50 98 «il Vüb«Nordb.Verb..!U.2O0 fl. U st. Silber iu?-50 1UU'50 Ung. «ortwstbah!, i!U0 fl. Silberllü»-»» 1«i- — Uui;,W»:ftd.(>«aab'OrHz)^oafl.S, i«i50 18550 Industrie.Actien (per Stück). Egybi und Kindberg, 6>sen< unb Stahl-Inb. >n Wien l00 ,'l. , —-— --— Einw.»^cihg. I. «0 fl. 4U^<> gi- gz>— „Hlbcmühl", Papiers, u, jj.«V. 65 — 65 70 Hilontan-Ocscllsch., öftülr,«alpine z^— L5'5« Prager <ölse!l-Ind.»Ocs. 20,) fl, . ??-—178 — Salgo-Tari-Eiscnrass. 100 sl. , ^- —-— Trisaller Kohlen»»««!, 7« fl. . -.-— — — Wassenf..«., Oeft. in W. il»v fl,,l7-—«».— Devisen Deutsche Pl»tz«......«l, «5 «2 40 London.........l«7iol27?o Plllio .........',0-18,50 l7» Petersburg .......— — — — Valuten. Ducaten........5W 5-9» lG»Francs»Stlickc..... 1003 iuO4 Ailb«......... —-- «. » Deutsche Neichsbanlnot«!! . gz,5 gzzy