lnr Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Leopold Kordefch. ^ ÄO. Freitag am 23. Februar 2844. Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen, nnd allmonatlich ein in Wien von Meisterhand in Kupfer gestochenes kolorirtcs Costumebild, illyrische Volkstrachten in Doppelfigur enthaltend, in Oroßquart. Der Preis des Blattes ist in Laibach ganz­jährig 6, halbjährig 3 fi. Durch die k. k. Post unter Couuert mit portofreier Zusendung ganzjährig 8, halbjährig 4 fl, L. M., und wird halbjährig vorausbezahlt. Alle k. k. Postämter nehmen Pränumeration »n. I n Laibach pränumcrirt man beim Verleger am Ra»n, Nr. IZU, im ersten Stocke. Ave Maria. Vtieder auf das Thal - Steigt der Dimm'rung Schleier, Jeder Laut «erhallt — Vögleins in dem Wald, Wie der Unk' im Weiher. Nur vom fernen Kloster Tönt im Olöckleins Licde: »Ave Maria!« Und auf Fern und Nah Schwebet Ruhe, Friede. — I n der Zelle düster Kniet die junge Nonne; Ach, ihr Herz allein Will nicht ruhig sein Bei des Glöckleins Tone. Auswärts im Vertrauen Sicht sie in die Weite, Ach, als flehte sie: »Süße Melodie, Dumpfer, dumpfer läute!« Norciß Maithal. Heldenthaten auf dem Predil im Jahre l8»9. Von F. X. Legat. dreimal seit dem franzosischen Königsmorde hatte, bereits Oesterreich den schweren, bluti­gen Kampf für's alte Recht wacker, wenn auch nicht immer glücklich, gekämpft; in drei wichtigen Frie­densschlüssen (zu ^ampo lnrmio 179?, Luneville 1801 und Preßburg 1805) hatte es dem neufränlischen Ueber­muthe schmerzliche Opfer gebracht; vergebens! Zum vierten Male sah es sich gezwungen, sein Recht wider Navo­leon's die ganze Welt bedrohende Herrschsucht in die nothwendige Wagschale des Krieges zu legen. Am 8. April 180,9 erfolgte das allerhöchste, auf so viele gerechte Be­schwerden gegründete Kriegsmanifest des Kaisers Franz I.; tags darauf überschritt der Generalissimus Erzherzog Car l die Grenzen Baierns am Inn , und begann den ehrenvollen, daseinswichtigen Kampf widerINapoleon selbst, wider den gefürchteten, bisher unbesiegten Gewaltherrscher, der bereits über die ganze westliche Hälfte Europa's gebot, während Erzherzog Johann mit 70.000 Mann in Italien wider den nicht minder siegreichen Vicelönig Eugen, Napo­leon's Stiefsohn, vordrang. Vier nach einander folgende unglückliche Schlachttage (von Abensberg bis Regensburg, 20. — 23. April) zwangen den Erzherzog Carl , am linken Donauufer gegen Wien sich zurückzuziehen, während Na­poleon am rechten folgte. Wien capitulirt den 13. Mai, Napoleon residirt im l. k. Lustschlosse Schönbrunn, setzt dem Erzherzoge über die Donau nach, und wird von diesem in jener denkwürdigen Riesenschlacht von Aspern und E Il­lingen (den 21. und 22. Mai) zum ersten Male besiegt. Da kam die zweite, weniger glückliche Riesenschlacht bei Wagram (den 6. Juli) und als deren Folge der traurige Wiener Friede, welcher so viele schöne Provinzen vom alten, geliebten Kaiserhause losriß. Inzwischen war auch Erzherzog Johann , obgleich er bei Sacile (den 16. April) über den Vicelönig Eugen gesiegt hatte, dennoch gezwungen, langsam durch Kärnten und Krain den Rückzug gegen Un­garn anzutreten, um nicht wegen des raschen Vordringens Napoleon's zwischen dessen und des Vicekönigs Armeen zu gerathen. Ihm nach folgte unter steten Kämpfen auf verschiedenen Wegen durch Tolmein und Flitsch, dann auf der Udineser Straße das Hauptcorps des Vicekönigs gegen Kärnten, während General Schlit t gegen Istrien drang und am 18. Mai Triest besetzte, General Macdonald aber den 20. in Laibach einzog. Vor diesen Tagen nun wurde dem Vicekönige in den Engpässen von Malborg ­hetto und Predil ein Widerstand zu Theil, der ihm Tau­sende von seinen tapfern Kriegern und eine unersetzliche Zeit von mehren Tagen raubte; hier, an den Grenzen Krain's , geschahen jene für Oesterreichs Kriegsgeschichte un­sterblichen Heldenthaten, jene glänzenden Beweise von öster­reichischer Tapferkeit und Treue, wie sie der zu allen Zei­ten hochgerühmten Aufopferung eines Leonidas und seiner Spartaner kaum nachzustehen verdienen. OI Ueber die erster« Heldenchat, wie nämlich der Inge­nieurhauptmann Hensel das wichtigere Blockhaus von Malborghett o bis auf den letzten Blutstropfen verthei­diget hatte, gaben wir bereits im IV . Jahrgänge dieser Zeitschrift, Nr. 15 und 16, einen weitläufigen Bericht, unter der Aufschrift: »Die Thermopylen der karni­schen Alpen" , und äußerten dabei mit der trefflichen österreichischen Zeitschrift v. I . 1813, V. Heft, aus wel­cher wir jenen Aufsatz geschöpft hatten, mit Recht das ge­meinschaftliche Bedauern, daß nicht auch eine genaue, akten­mäßige Darstellung von der zweiten, in eben jenen rühm­lichen Tagen amPredi l vorgefallenen Heldenthat des In ­genieurhauptmanns Herrman n und seiner Mithelden vor­handen sei, um dann mit geschichtlicher Genauigkeit über eine That sprechen zu können, deren Andenken das Lob aller Zeiten verdient, wie es schon damals sogar die Be­wunderung des Feindes verdient hatte. Da erschien endlich in der österreichisch-militairischen Zeitschrift v. I . 1843, X . Heft, auch über diese That ein langer, gründlicher Artikel von Herrn Franz Pfau , k. k. Hauptmann. Hierzu sind diesem Herrn alle einschlägigen Akten, Plane und sonstige Dokumente des k. k. Kriegs­und des Geniearchivs, dann jenes der General-Artillerie-Direktion zu Gebote gestanden; ferner gab ihm ein vor Kurzem durch das Szluiner Regiments-Commando mitge­theiltes Memoire des pensionirten Herrn Lieutenants Mi ­chael Gol l eck nachträglich noch manche interessante De­tails. Herr Lieutenant Golleck befand sich nämlich als Feldwebel unter der Besatzung des Blockhauses am Pre­dil , war schwer verwundet -gefangen worden, und hatte in der Folge für seine bewiesene Tapferkeit die goldene Medaille erhalten. Auch die über diese Begebenheit ver­öffentlichten französischen Werke wurden mit den oben er­wähnten Quellen verglichen. Besonder« Dank sind wir also dem k. k. Herrn Hauptmann Franz Pfa u für diese lang ersehnte Mittheilung schuldig, weil sie uns zum nach­folgenden Aufsatze den wesentlichsten Stoff und dadurch die angenehme Gelegenheit geboten hat, den verehrten Lesern wieder etwas Denkwürdiges aus der Geschichte der braven k. k. Armeen, etwas Unvergeßliches von den Grenzen Krains vorlegen zu können. So viel als Einleitung zum geschichtlichen Verständniß desselben. Schon bei Beginn des Krieges im Jahre 1809 waren die felsigen Bergabstufungen von Thalavai, oberhalb Mal ­ borghetto (an der Udineser Straße), und der höchste Straßenpunkt auf dem Berge Predil , zwischen dem Dorfe gleichen Namens und zwischen Oberbreth (an der Görzer Straße) als die vorzüglichsten Sperrpunkte von Inner­ österreich gegen Italien zur Vertheidigung bestimmt worden; der schnelle Ausbruch des Krieges und die in diesen hohen Gegenden noch immer bedeutend herrschende Winterkälte er­ laubten aber keine solide, starke, zugleich zeitraubende Be­ festigung. Man mußte sich daher mit Erbauung von Block­ häusern aus Holzstämmen begnügen, die, von Felsenskar­ pirungen und Gräben mit Brustwehren umgeben, als Kern­werke dienen sollten. Sie wurden in rechteckiger, gleichsei­tiger Form von 8 bis io Klaftern zur Seite und « Klaf­tern Höhe, mit ? Schuh hohen Sockeln von großen Stein­blöcken, ohne Mörtelverband, ausgeführt. Durch starke Dippelböden waren sie in verschiedene Stockwerke abgetheilt, und hatten terassenförmige Decken aus festgestampfter Erde, welche mit Brustwehren versehen und hinlänglich hinausge­schoben waren, um durch ihre eingeschnittenen Oeffnungen die Wände und Eingänge' durch Musketenfeuer vertheidigen zu können^ Die Eingänge waren durch Aufzugbrücken und Gitterthüren verwahrt. An Besatzung konnte jedes Block­haus eine starke Compagnie (jenes von Malborghetto noch mehr) fassen; an Munition, Proviant und anderen Bedürfnissen konnte für einen Monat und länger der Be­darf unterbracht werden. (Fortsetzung folgt,) Lucy Bernard. Wahre Begebenheit, übersetzt aus dem Englischen. (Fortsetzung,) War es nun vernünftig von ihm gehandelt oder nicht, genug er kehrte nach N . bald zurück und sprach so beredt über die seit Kurzem gemachten Entdeckungen, daß Lucy nicht länger ungläubig bleiben konnte. Die Eltern ließen sich zwar weniger schnell überzeugen, aber sie gaben doch endlich nach und bald wurde Willia m der Gegenstand des Neides der jungen Männer zu N. indem er den Preis da­von trug, nach welchem so Viele geseufzt hatten. So ward die dörfliche Schönheit in die geschäftige, geräuschvolle Stadt verpflanzt, und gab die sorglosen Freuden des jun­gen Mädchens für die sorgenvolle Glückseligkeit des ehelichen Lebens auf. , Zuerst indessen zeigten sich nur wenige Wolken an dem Horizonte ihres Glückes. Freilich war die junge Frau nicht an das beschränkte Leben gewöhnt und an die vielen Stun­den, welche sie allein zubringen mußte, wenn ihr Mann in der Faktorei war, noch an das Entbehren frischer Landluft. Aber wenn der Gatte nach Hause kam, .so schien sich ihr die enge Stube zu erweitern, die Luft ward gleichsam rei­ner, und sie hatte keinen Gedanken mehr für die grünen Felder und freundlichen Wälder, in denen sie früher so manche frohe Stunde zugebracht hatte. Und genießen die Großen der Erde etwa eines höheren Glückes? Mögen sie selbst antworten — mögen sie die glücklichen Stunden ihres Lebens zählen und sagen, .ob dieselben nicht, weder durch Reichthum, noch durch Macht, sondern durch das süße Be­wußtsein einer vertrauensvollen Liebe ihnen zu Theil wur­den; einer Liebe, die, wo sie sich findet, aus jeder Woh­nung ein irdisches Paradies machen kann, Leidenschaften unV unrechte Gedanken verbannt und die Seele für den Himmel vorbereitet, dessen Vorgeschmack sie ist. , ' Lucy's Vater konnte nur wenig für sie thun, denn der Pacht war hoch und die Zeiten waren schlecht, aber Willia m hatte etwas Geld erspart, welches ihm ein gro­ßer Schatz zu sein schien, und da beide mäßig und arbeit­sam waren, so begann Lucy ihren Hausstand mit frohen 63 Hoffnungen. Aber erzogen, wie sie war, in der Fülle eines Pächterhauses, hatte sie keine Vorstellung von der noth­wendigen Beschränktheit ihrer jetzigen Lage; Dinge, die sie gewohnt war, als nothwendig selbst für die Aermsten zu betrachten, waren jetzt für sie ein LuMs, dem sie nicht fröhnen durfte, und bald erschrack sie über die Folgen ihrer 'Unkenntnis;. Doch ihr Gatte tröstete sie; sie hatte aller­dings mehr Geld ausgegeben, als recht war, aber kein Ta­del kam über seine Lippen; sie beschlossen nun in Zukunft vorsichtiger zu sein, und obgleich beide insgeheim mit mehr Vesorgniß in die Zukunft 'hinausblickten, waltete doch leine Furcht ob. Es ist nicht nöthig, den täglichen Kreislauf ihres ruhi­ gen Lebens weiter zu verfolgen. Wochen und Monate schwanden dahin, William s Verdienst wechselte, aber sie hielten sich schuldenfrei und legten selbst eine kleine Summe zurück, indem Lucy mehr Erfahrung in der Haushaltung bekam, und Indiens Schätze hätten ihr Glück nicht erhö­ hen können. Aber Unglück sollte sie treffen. Willia m ging eines Morgens, wie gewöhnlich, ge­ sund und kräftig aus, und kam vor der gewöhnlichen Stunde krank nach Hause. Lange kämpfte er zwischen Leben und Tod, und sein Weib wachte Tag und Nacht in sprachloser Angst an seinem Bette. Jugend und eine kräftige Consti­ tution trugen endlich den Sieg davon und sie war sicher, daß seinem Leben keine Gefahr mehr drohe, aber lange, vor dem er genas, schwand ihre Gesundheit. Uebermäsiige An­ strengung hatte ein Fieber zur Folge, und es erfolgte eine langwierige Krankheit, welche sie außer Stand setzte, auch nur den unbedeutendsten, häuslichen Geschäften obzuliegen. Willia m hatte auch während der Wochen seiner Krank­heit nicht arbeiten können und die Ausgaben, welche seine und ihre 'Krankheit verursachten, hatten ihr früher Erspar­tes hinweggerafft und sie selbst genöthiget, eine Schuld zu machen; — das war die Quelle all ihres Unglückes. Willia m arbeitete scharf, um sie abzuzahlen, aber, war es schon früher schwer gewesen, etwas zu ersparen, so war es nun noch schwieriger, als Lucy sich nicht im Stande fühlte, selbst Hand anzulegen und mancher Bequemlichkeiten bedurfte, dieWilliam ihr nicht gern entzogen haben würde; er verheimlichte ihr daher seine wahre Lage. Er meinte es gut in diesem Falle, ohne Zweifel hielt er ihre Gesundheit mit Recht für seine erste Sorge, aber nichts destoweniger war jenes Verhehlen unrecht. Er irrte, wo Hundert schon geirrt haben, und niemals ungestraft. Mögen Gatten und Gattinen, welche ihre schönsten Hoffnungen auf Glück da­hin schwinden sahen, ihre eigenen Herzen zu Rathe ziehen und sagen, ob nicht der Grund davon der erste Bruch jenes völligen Vertrauens war, welches in der gegenseitigen Liebe einbegriffen sein soll. Es war vielleicht- nur ein sol­ches unbedeutendes, gut gemeintes Verhehlen, wie das des armen William , aber der Geist der Unwahrheit wohnte darin, so schön auch die Außenseite erschien, und diese kann in dem Herzen der Menschen nicht seinen Sitz aufschlagen, ohne ihnen die reinsten Quellen des Glückes zu trüben. Willia m sah jetzt ein, daß er einen Fehler begangen hatte, indem er seiner Gattin die Wahrheit vorenthalten; er fürchtete sich jedoch vor ihren sanften Vorwürfen, wenn er ihr mittheilte, wie hart seine Gläubiger ihm zusetzten. Er fühlte ferner, daß sein Gemüth reizbar geworden sei bei den neuen Schwierigleiten, auf die er stieß, denn er antwortete sogar hart, wenn sie versuchte, ihn zu erheitern, und obgleich das erste harte Wort, welches er ihr sagte, bitter bereuet wurde, und Lucy ihre Vergebung mit Küßen besiegelte, bevor sie Zeit hatte, die Thränen, die er in ihre Augen gerufen hatte, hinwegzuwischen, so wurden doch solche Worte wieder und wieder gesprochen, und Lucy's Thränen flössen bald, ohne beachtet zu werden, oder ver­mehrten die Reizbarkeit, welche 'sie hervorgerufen hatte. Endlich kehrte Willia m eines Abends nicht nach Hause zurück. Lucy wartete auf ihn; Besorgniß folgte auf das Warten und Furcht und Schrecken auf die Besorgniß. Es ward spät! sie würde eine Welt darum gegeben haben, hätte sie gewußt, wo sie ihn suchen könne. Einen Augenblick er­schien ihr jedes Andere besser, als dies stille Warten, im folgenden war sie wie fest gewurzelt auf dem Boden. End­lich, als die Nacht schon sehr vorgerückt war, vernahm sie Schritte auf der Treppe. Ja , es war sein Schritt und dennoch war er anders; sie flog zurThür, er war es selbst. Er trat mit einem sonderbaren Lächeln ein, er umfing sie mit seinen Armen, sprach einige Worte, welche sie kaum verstand; aber die Wahrheit lag am Tage — er war berauscht, und sie stürzte mit einer Thränenfluth von ihm hinweg. Die Scene, welche nun erfolgte, braucht nicht beschrieben zu werden, die arme Lucy war nun unglücklich und Alles war jetzt unglücklich. An diesem Tage war Willia m zum ersten Male nicht im Stände gewesen, seine Miethe zu bezahlen, und diese Schande drückte ihn geistig nieder. I n dieser Stimmung mochte er nicht nach Hause zurückkehren und schlenderte trostlos umher, als er zweien seiner Kameraden begegnete, die über sein Betrübnis; spotteten. Aus gefühlvollem Stolz mochte er ihnen nicht den Grund mittheilen, bis einer der Beiden eine unfeine Anspielung auf William's Frau, als die wahrscheinliche Ursache seines Kummers, machte und ihm so das Geheimniß entlockte; denn er konnte es nicht dulden, daß auch nur der Schatten eines Verdachtes auf Lucy ruhe, und erzählte daher seine traurige Lage. Sie gaben nicht viel darauf, sie hatten denselben Druck empfun­ den und lachten über sein weiches Herz. (Fortsetzung folgt,) Aeltere Entdeckungen und Erfindungen. (Uhren.) Die ersten »Taschenuhren« verfertigte vor I M Jahren (1500) Peter ßele zu Nürnberg; woher der Name »Nürn­berger Eier« entstand. Im Jahre 1676, also vor 168 Jahren, wur­den die ersten »Repetiruhren« vonVarlow m England gemacht, und 7? Jahre später (1753) erfand Harrison die »Seeuhr« zur Entdeckung der Meereslänge, welche er auch »Zeithalter« nannte. Später kam die letztere durch Le »°i nach Frankreich. (Velgemälde). Die ersten Oelgemälde auf Leinwand ver­fertigte Johann von Eyk zu Vrügge im Jahre 1410 (vor 434 Jahren). Mit ihm entstanden die berühmten acht Malerschulen als: die florentinische, dieflammendische, die romische, die holländische, die lombardische, die deutsche, die oenetianische und die französische. Im Jahre 1683 (vor «4 161 Jahren) malte zu Dresden der bekannte Alexander Theile die ersten Landschaften in Pastell. (Musiknoten) wurden von Johann äe IN eui-s aus Paris im Jahre 1330, also vor 514 Jahren, erfunden und dafür die alten Punkte in der Musik abgeschafft. I m Jahre 1755 wurden die ersten Noten zu Leipzig gedruckt. (Vier.) Man sagt, König Camprinus (Gambrinus) von Brabant habe das Vierbrauen erfunden, doch scheint die Er­findung des Bieres schon sehr alt zu sein, denn Diodo r sagt, das Vier des Osiris in Eqnpten sei dem Weine gleichgekommen. I m Jahre 1482 nannte man in den Klostern das starke Bier: Paterbier und das Nachbier: Conventbier. Ungalanter Druckfehler. I n einem Abdrucke der Göthe'schen Romanze: »De r Erl ­könig«, wo es heißen sollte: »Mein Sohn, mein Sohn! ich seh' es genau, »Es scheinen die »lten Weiden so gron.« Da lautete die Stelle: ' »Mein Sohn, mein Sohn! ich seh' e« genau, »Es scheinen die alten Weiber so grau.« , Moschus. Feuilleton des Mannigfaltigen. (Ein König kann, was er will.) Ludwig XIV. sollte in einem Ballere, von Lull y komponirt, mittanzen. Aergerlich, bei seiner Ankunft noch nicht die gehörigen Vorbereitungen zu finden, ließ er ihm sagen, sich zu beeilen, da er nicht warten 'könne. Lully , mehr besorgt um seine Composition, als um den Befehl seines Souverain's, erwiederte ganz kaltblütig: Der König ist Herr und Meister; er kann warten, so lange er will. („Germania", ) eine jüngst in Köln erschienene, neue Zeit­schrift, bringt gleich in der ersten Lieferung den Anfang einer Novelle »nach dem Französischen«. Auch nicht übel! — Es gibt jedoch noch mehre Zeitschriften, die ihren Titel eben so schön rechtfertigen. — (I n Wien ) fand unlängst ein Weib in der Donau beim Aufhauen des Eises einen Lithographen-Stein, worauf recht sau­ber eine 10 Gulden Banknote lithograßhirt war. Der Stein wurde sogleich der Behörde übergeben. (M . G» Saphir ) sagt in seiner neuesten »humoristischen Vorlesung«: Die Leute sind jetzt sehr vorsichtig. Da sie wissen, daß man sich jetzt in der Gesellschaft damit beschäftiget, die Ehre abzuschneiden, so bringen sie lieber gar keine mit. („Der Sekretär des Herzogs von Alba") heißt eine neue Oper von Donizetti. In dieser Oper braucht man eine An­zahl von 400 Tambours. Da kann an den Tagen, an welchen diese Oper gegeben wird, füglich der Zapfenstreich erspart werden. (Greisen-Ressource.) In Aachen hat sich eine Gesellschaft gebildet, in der das älteste Mitglied 106, das jüngste 82 Jahre alt ist. (Franz Dingelstedt) heirathet die Lutzer. Da er in jüngster Zeit seine Stimme in Deutschland verloren, so thut er sehr wohl, sich eine Sängerin zur Frau zu nehmen, meint die »Pannonia«. (Entschuldigung.) Ein Literat, der nicht selten im Leih­amte zu thun hatte, erzählt die »Moravia«, stellte wegen eines Druckfehlers den Setzer sehr hart zur Rede. »Verzeihen Sie«, bat dieser ironisch, »Sie wmen ja, wie leicht es sich fügt, daß man etwas versetzt«. (Donizetti ) ist jetzt fünf und vierzig Jahre alt und hat bis jetzt 75 Opern geschrieben, außer den zahlreichen Kantaten und Etüden. Ein französisches Blatt führt darunter nur acht Werke an, die ihm einen dauernden, Namen in der musikalischen Welt machen würden. Diese sind: »AnnaBolena«, »Parisina«, »Lie­bestrank«, »Lucia von Lammermoor«, »Marino Faliero«, »Lu­cretia Borgia«, »Belisar«, und »die Märtyrer«. — Literarische Post. Mit Ende diese« Monate« erscheint bei Pfautsch in Wien eine Denkschrift unter dem Titel: »Zur Gelegenheit der feierlichen Aufstellung und Enthüllung des Monumentes für weiland Se. k. k. apostolische Ma­jestät, Franz I. Kaiser von Qcsterreich, »ls Beitrag zu dessen Charakteristik und «Beschichte« «on Joseph Schulz, Präsidialkanzelisten der ersten österr. Sparkasse. Die Preise für ein Exemplar sind je »ach der äußern Ausstattung 4 fi,, 2 fi,, i fl. 2» kr. und 40 kr. C. M. In eben die,cr Buchhandlung wird in Kürze die Presse «erlassen: »Nildermuseum«. Vollständiges Rcal-Lexikon der Naturgeschichte, mit mehr als 5NN» Abbildungen, herausgegeben in e» Lieferungen » 24 kr, C. M. «on Dr. I. H. Schneider, und mehren andern bewährten Naturforschern. Von unserm geschätzte«, mehrjährigen Mitarbeiter, Herrn Eduard Si­lesius, erschien so eben in Wien bei Carl Gerold: »Ei» Spaziergang durch die Alpen vom Traunstein bis zum Montblanc«. »Die Sonntagiblätter« erwähnen dieser Rciseschrift als eines sehr gediegenen, empfehlenswerthcn Werkes. Bei Jasper in Wien hat so eben eine Sammlung interessanter Erzäh» lungen, unter dem Titel: »Schatten«, «on dem als Dichter und Novellist be­kannten Literaten I. N, Vogl die Presse «erlassen. Ebendort erschienen: »WienerLichtbilder und Schattenspiele« »on GustauZerffi, erstes Bändchen, mit 12 Karikatur-Bildern, Es geht nichts über die französischen Verleger! — Kaum daß ein Literat von Bedeutung etwas schreiben will , erhält er «uch schon in vorhinein ein Honorar, mit dem e» zufrieden sei» kann. Alexander Dumas will „Im» z>l«55iull5 6' un vo^HFe » ?i»i!3" schreiben und erhielt dafür vom Ver­leger schon jetzt 24,uun Franks, Ponsard, der kaum seine »Lukretio« ver­öffentlicht, will in zwei Jahren ein neues Drama schreiben und erhält bis zu dieser Zeit jedes Jahr in.uuo Franken. Wo gibt es demnach ein Land, wo die Schriftsteller glücklicher wären, als in Frankreich? — Garnevals,Trinkspruch. (Auch in den Hundstagen zu gebrauchen). Ist's auch kein Stcinwein, Ist's doch,tcin Weinssein; Ist's auch nicht Rheinwein, Iss doch der Wein rein; Ist's auch nicht Mainwein, Ist doch der Nein mein; D'rum soll's der Wein sein. Dem wir das Sein weih'n. Faschings-Annoncen. Der Fasching ist zwar vorüber, aber Allen noch so sehr im Gedächtnisse, daß der nachfolgende heitere Scherz, den wir aus der von W. A. Lieboldt und G. Winte r trefflich redigirtcn Zeitschrift» »Nürnberger Blätter« im Auszuge entnehmen, seine Wirkung nicht verfehlen dürfte: 1. Um einem ehrenrührigen Gerücht entgegenzutreten, erkläre ich hiermit feierlichst, daß ich das Schießpulvcr nicht erfunden habe. Balthasar Rehmann, Viertels-Inspektor. 2, Ein interessanter Jüngling, der Alles für sich einnimmt, sucht eine Stelle als Kassier in einem Banquiergeschäfte. 2. I m jüngsten Flotenconcerte habe ich die Geduld verloren. 'Der redliche Finder wird gebeten, mir dieselbe zurückzugeben, weil ich die Preußische Staatszeitung lesen muß. Joseph Gottstehmirbei. ^4. Ein siebenjähriger Pantoffel ist billigst zu erstehen durch Jonathan ' Schnurr, Ehemann, seit « Jahren l» Monaten «erheirathet. 5. Todesanzeige. Gestern früh in der siebenten Abendstunde ist meine vielgeliebte Gattin in eine andere Welt übergegangen. Ein Geschwür und zwei sogenannte Acrzte waren die unschuldige Ursache ihres frühzeiti­gen Todes. Diejenigen, diesie nicht kannten, werden meinen Verlust »m ehesten ermessen können. Beileidsbezeugungen werden «erbeten. Justus Traurig, Mitglied des Thicrquälcr-Vereins und Lohnfuhrmann. L. Theater-Anzeige. Am 32. Januar wird im hiesigen Stadttheater aufgeführt werden: »Zitt're« oder: »Das hohe 0 ohne Leidenschaft mit Selbstbewußtsein.« — Das Theater ist nicht geheißt. — ?. Ein Staarmatz, der Schiller' s »Glocke« deklamirt, und ganz deutlich »Kathi« ruft, ist wegen Mangel an Raum billig zu «erkaufen. 8. Beste englische Oclwichse, um herabgekommene Familien wieder in glän­zende Umstände zu bringen, wird gesucht «on Hicronimus Pump an, 9. Daß mir uorgestcrn meine liebe Fran im Gedränge abhanden gekommen ist, theilc ich mit frohbcwegtcm Gcmüthe alle« meinen Freunden, nebst der Bitte um stille Theilnahme mit, — Jonathan Kling sporn, Auflösung der Charade in Nro. 13. Nachtlicht. Laibach. Druck und Verlag des Josef Blasnik.