Verein i g t e Laibacher Zeitung. ^«o. 20. Gedruckt mit Edlen von Kleinmayer'schen Schriften. Frcytag den 8. März 1816. I n n l a n d. Wien. ^)as Geburtsfest des Kaisers wurde auch in Iudcnbürg mit jener allgemeinen Theilnahme, an firchlichen^eremonien sowohl, als an öffentlichen Belustigungen gefeyert, auf die es aller Orte» so vollen Anspruch bat, zngleick ober avch mit der Gründung eines Foudes begleitet, der blos Zulagen an die aus diesem Knis gcbürtigen INvaliven und binterlasscnen Militär - Familien zum Gesichtspunkte bat. Durch das hiesige Kreisamt aufgefordert, und durch eine allegorische Vorstellung iu Ritterkleidungj so wie durch einen unentgeldlich zusammengetragc-nen Glucksbafcn begünstiget, war der Erfolg so gut, daß bis beute bereit« ,2^6 ss. 64 kr. W. W. und 3/5? fl. /.9 zs^kr. in Odliganoneu cingicngen, und noch mebrcre Beylage zugesichert, sonach das Kreisamt nebst dem, daß der Garnison zurErhoblung an dresem Tage ia fl. übergeben worden, schon gegenwärtia m der Lage ist, den Land-pehrswittwcn fttnes Kreises monatlich 2 fl. nnd jedem iftrer noch unversorgten Kinder monathlich i fl. zusichern. ^(G.Z.) Se. k. Maj. babcn den k. f. Bergrath Ioh. Fort. Eybold, zum wirklichen Inner« Deßerreichischen Gubernialrath.und Direcktor der k. k. Innerberaer.Hauptgewerkschaft be-lördert. (G. Z.) Ausland. Deutschland. Sctt ungefähr ^ bis 6 Wochen zahlt Nürnberg vier Opfer eines unglücklichen Augenblicks. E,n junger Mann erschoß sich; eine bejahrte Frau fand in dcr^egnitz ihren Tod; vor ungefähr 8 Tagen erhicng sich ein angehender Wirth, und am 20. Febr. endete ein Fremder, H . . n, sein Leben, indem er sich aus einem Fenster des Gasthofes, worin er logirte, auf die Strasse herab stürxte. ' (G. Z.) Frankreich. Das Gcburtsfest Sr. Maj. des KaiscrF d. Oesterreich wurde in unterm Elsaß von Seite der öster. Militär-Chefs überall mit großer Zeyerlichkeit beganaen. (W. Z.) Die Generale Drouct, Lefevre-Desnouet-tes und Grouchy, welche alle die Flucht er« griffen haben, sind aufgefordert worden^ am i5. Ianer vor dem Gerichte, welches d^s Urtheil über sie fallen soll, zu erscheinen. Die Citation gegen den General Grouchy (der sein Domizil in Paris hat) ward an des- ' sen Hausthüre angeschlagen. Eine ^«jährige Frau hat ihren Mann vor den konigl. Gerichtshof des Ehebruches beschuldigt, und aufSchndung geklagt. Der Ehemann machte die Bekanntschaft seiner Frau vor etwa 50 Jahren in einer^der Dran-zssischen Colonien; er kam mit ihr im Jahre ,?85 nach Frankreich zurück, beyrathete sie, nachdem er vier, mit ihr außer der Ehe erzeugte Kinder Zesetzmassig anerkannt..hatte, und erzeugte mit ihr in der Folge noch sieben Kinder. Man muß gestehen bemerkt Hie Gazette de France bey Erzählung dieses sonderbaren .Vorfalls, daß diese Frau sich die Untreue ihres Mannes etwas spät zu Herzen genommen habe. In der Nacht vom 4. auf den 5. Febr. sind die inwendigen Geföch sten, Föderisten und Jakobiner versammelten sich auf einem öffentlichen Platze, und durchliefen die Straßen mit dem Geschrey, die Königlichen zu ermorden. An ihrer Spitze war e.in abgedankter Offizier von der Loirearmee, der die Büste dc< Königj von Rom trug, und sein: Es lebe der Kaiser und der Köntg von Rom! schrie. Der Kommandant von Lyon versammelte sogleich die Nationalgarde, und alle ihm zu Gebote siehende« Truppen, u^d zerstreute deXcebellischen Haufen, jedoch nicht ohne Bhttvergiessen, mehrere Personen kamen ums ^eben. Unter den Verhafteten befinden sich/elbft mehrere- von der gegenwärtigen Neuerung Angestellte. (K. Z.) Man versichert Cambaceres sey am 3. d. von einem Sekretär und 2 Bedienten beHlei- 'tet, von Paris abgereist. Es heißt, er habe ein Vermögen von 14 Mill. ^r. mitgenommen. Ueber die muthvolle Ausdauer, mit welcher Talleyrand.il» Paris verweilt, erstaunt dte ganze Stadt. Nach staitzösischeu Blattern hat jede Partei eine andere Ansicht da? von: Einige sind sogar der Meinung, jener Veteran der Revolution, der bereits in fünf Revolutionen seine Rolle spielte, könnte wohl eine sechste ausbrüten, sobald man ihn aus dem Staatsrath entferne.^ Wieder Andere fragen, was denn zu thnn sey , um in Gunst zu bleiben, und sich Realist nennen zu dürfen, wenn der Wieoerher,tc>ler des köiügl. Throns von 1814, d,er Unterhändler von Wie» und der Minister von Gent in Verdacht ko'N'nt es nicht zu seyn? Auch spricht manvon einerMi-nisterial Veränderung^ und setzt de^ Herzog von Angouleme an diei^pitze des.Ninisteriums. In dem geheimen Ausschuß am 8. Febr. durchging Hr. Syrieys de Marinhec dieGe-schichte der Geistlichkeit wäkrend der Revolution. Als er auf die Vonaparte'sche Periode kam , sagte er : ,,Muselmann in slegyp-ten, Christin Paris, kannte Vonaparte kellt anderes Gesetz, als das seines Ehigeitzes. Nach jeder An von Rubm dürstend, strebte er nie aufrichtig nach dem, die Altare wieder aufzurichten.; wenn er auch einen Augenblick dleß zu wollen schien, so geschad es nur m der Absicht, das Werkzeug, dessen er sich bedienen wollte, spater, wenn er machtig genug wäre, wieder zu zernichten. Im Jahre 1802 schloß n ein Konkordat mildem. Papste. Der Hauptzweck dieses Vertrags, worm das Oberhaupt der Kirche für den Gott der Christenheit so viele Opfer brachte, war, aus de» Händen des Bischofs von. Rom die Herrscherkrone zu empfangen. . . In diesem Kampfe der Tugend gegen das Laster ließ, Gott zu>, daß sein Statthalter auf Erden einen Fehler beging, so wie er einstens , zuließ, daß sein treuer Apostel ihn dreymahl verlaugnete:c." Vor dem Assisengericht wurde ein Karabiner zum Tode verurtheilt, weil er seine Geliebte erschlagen und bcstohlen hatte. Er war sehr reumüthig, daß er nach geschehn nen Nrtbeilsfpruch im Weggehen sagke: ^.Wenn die Richter mick nur zu zwanzigjähriger E^senstraseverur theilt bättten, so würde ihr Spruch ungerecht gewesen seyn. - 'Als der Koni) an diesem Tage aus der Messe kam, ^cl thm eine Dame zu Füssen und flehte um Gnade für ihren Sohn, der zum Tode vkruribcilt worden, weil er ein"n Gendarmen der ihn verhaften wollte getödtet hatte. Der König, von dem Schmerze der unglücklichen Mutter gerührt, hat das Todesurtheil vernichtet, wegen der Größe des Verbrechens aber befohlen? daß dem Schuldigen eine andere Straft auferlegt wcrdensoUe^ Zreye Gtadt Krakau. Am 12. Februar wurde das Geburtsfest Sr. k. k. Majestät hier in Krakau besonders feyerlich begangen. Alle Autoritäten der neuen Freystadt erschienen beydem von Seite Oesterreichs bevollmächtigten Organisirungs-Hof-kommissar, geheimen Rath, Kammerer und Stephans -Ordens - Ritter, Grafen Swerts-Spork Erzellenz, um ihm die Huldigungen und Wun'chefur ihren erhabenen Beschüßer darzubringen. Der Herr Hofkommissär veranstaltete etne Mittagstafel, wozu alle Au-thorltatcn eingeladen waren, und Abends war dessen Wohnung glänzend beleuchtet. Am«. Februar ist der Großfürst Constan-)l" von St. Petersburg wieder nach Warschau zurückgekommen. (W. Z.) N u ß l a n d. OM^ ^" 3>" ^. Jan. zu St. Petersburg KN^.'"" Vermahl ^^ Großfürstin.; ^. banna Powlowna mit dem Kronprinzen von Wurtemberg, Friedrich Wilhelm, in Gegenwart der ganzen kaiserl. Familie und vcs Hofstaates, wurden folgende Ceremonien veooachtet. Die Braut trug el^valser empfangen. Vey Ansiim- mung h , während der Gebethe Kronen über den Brautpaar halten. Nach dem Gcüech' nimmt der Geistliche dieselbe, krönt zuerst den Bräutigam mit dem Worte? „dieser Knecht Gottes wird gekrönt für bie Magd Gottes," darauf eben so die Braut. Kronen werden entweder gar nicht aufgesetzt oder doch bald wieder abgenommen. Ehemahls waren diese Kronen nichts anders als Kranze von Blumen oder junge» Zweigen; jetzt sind es meistens ordentliche Kronen, gemeiniglich von Silbcr, vder einem andern Metalle, und in jeder Kirche vorhanden. Ja man hat mehrere borten derselben nach Verschiedenheit desStandes.'An einigenOrten ivird diese Krönung bey der zweiten Ehe weggelassen, und statt der Krone em Heiligen-Bild über den neuen Paar gcbal-ten. —- Bey gewöhnlichen Trauungen wenigstens gibt der Geistliche dem neuen °" Paar auch aus einem Becher rothen Weiu drep Mabl zn trinken« zum Andenken an hie Hochzeit von Kan a. ß , S p a n i e «i. Folgendes ist dcr wörtliche Insialt dcs könig^.. Dekrets, welches den ehculabligen Fi-^an;minisicr und Schatzmeister des Kätn>^ reichs, und blshertgen Direktor der fönigl. Mannfaktnrcn, Don Philipp Gonzalez Val-lejo, seines Amtes entsetzt: ,,Nm einen feyerlichen Beweis meiner Gerechtigkeitsliebe und ein für immer adsthre-ckendes Beyspiel tür diejenigen meiner Unterthanen zu geben, die, mcin Vertrauen und mcine beissen Wünsche für das Glück meines Volkes mißbrauchend, sub mcincr könic;l. Person nahern, um sa^nahlüchtige Berichte zu erstatten, mich mit falsck.cn Nachrichten zu hintergehen, und, unter dem Schein des öffentlichen Wohles, mir Maßregeln vorschlagen, die dem Staatswohl gerade entgegen sind, und wobey diese Menschen nur von ?hrem persönlichen Haß, oder andern ^)ri-vatrücksichten geleitet werden,,,befehle lch^ daß Don Philipp Gonjalez Vallcfo , der mein Vertrauen und meine guten Absichten miß-< brauchte, seines Amtes als Direktor der kon. Manufakturen vonQuadalarara undVrihue« ga entsetzt werde. Da Wir jedoch Guade für Recht ergeben lassen wollen, so »st derselbe auf zehn Jahre nach Centa vernneftn , von ,^o er, selbst nach Verlauf dieser Zeit, nicht ohne Uusere Erlaubuiß zurückkehren darf: „Ihr babt es vernommen, lasset es nun bekannt machen, und gebet die nöthigen Ve-slhle, daß es vollzogen werde."- ., Von des Königs eigener Hand uuterzeichne't. , Im PaUasi am, 28 Januar ^16. Spanisches - Amerika. . Nach Versicherung der Times hatte man am 12. Dezember 1815 auf der Insel Trinidad Nachrichten aus Marganta erhalten, daff die dortigen Einwohner den ihnen kürzlich von Genera! MoriUo gegebenen Gouverneur abgesetzt, und sich neuerdings jür unabhängig erklärt hatten. Ihrcm Bcnspiee le waren Cumana, Barcellona, Gumna^ kurz alle Provinzen ?on Venezuelna gefolgt» Diese neue Umwälzung sey hauptsächlich durch die Sambos (eine eingeborne Völker'chaft) bewirkt worden, welche sich früber mit den' Spaniern zur Bezwingung der Insurgenten vereinigt, jetzt aber wieder die Partey der letzter:, ergriffen hatten , um die kleinen, von General Morilo bey seinem Zuge gegen Car-thagena zurückgelassenen Garnisonen zu übe«? wattigen. (W. Z.) M i s z e l l e n. Im Jahre 181^ wurden zu Paris verzehrt 65,3/,? Ochseu, 68,871 Kühe, 6687, Kalber und 3n8,/^26 Hammel. Im Jahre 18,5 wird die Consumation vermuthlich etwas betrachtlicher aewcscn seyn. Zn"Paris sagte vor Kurzem ein ^jähriger Schneider mit vieler Heiterkeit: er befinde sich sehr wohl, könne alles essen und trinken, habe noch keine Runzeln , und werde gcwiß 100 Jahre erreichen. Kaum hatte cr diese Worte ausgesprochen, so sank er um und siarb. (G. Z.) Wildschuren werden jetzt von den Pariser Damen Lavalettc's genannt, weilnnter Vcr^ mummung in einer Wildschur Madame^La-valette ihren Mann aus dem,Gefängniß hat entschlüpfen lassen. ^G. Z.) Wechsel - Cours in Wien am 2. März. 1816. Aug«b,für»«fi.cu>,.ss.^ ^^'. Conventlonsmünze von Hundert 25o is2 st. GnbernialVerlau tb aruyg Zu Folae einer Zuschrift des k. k. Guberniums in Zara vom <2 Febr. < I. haben Se. Mai vermag einet herabgelangteil hohen Hossammer-Verordnung vom n.Ianl.I.Nro.932 . zu befehlen geruhet, daß zur Besetzung der FiskaladnmktcnssicUe in Dalmanen welcher ein jahrlicbcr Gebalt von 800 fl. M. M. anklebt, eln Coucurs ausgeschrieben werde Dem zufolge wird somit allgemein bekannt gemackt, daß sich jeder Bittwerber übee die Kenntnisse der italienischen, und deuMen Sprache, dann der österreichischen Gesetze, d?« Verfahrens, und der Gcschäftslcitung auszuweisen,und bas diesfäUige Gesuch lang-Yens bis zum i5. May d. I. dem gedachtcu'k. k. GubernmMemzurelchen habe. Lcnbach am 5. März 1816,