.M W. Dinstllss mil 7. ÄlMst l860 Die „^^ibach^r Zntiiug" erscheint, mit Auckuat)»!, dcr Sl,'»»: und Feiertage, taglich, unsi kostet saiuml b,n AeÜ^i^en i», Cl'üN'toir ganzjährig li ft., ha lb jä!, riq ) si, 50 fr., »lit Kreilzl'aiid i,» (5o,»»" toiv cia»z,'. 12 ft., halbj. <; fl. Für dic Z,l!^'llu»g >»'< H.nls sind hl,Ibj, .'>9 lr. mchrzil .'»trichtc». Mit der Post vortusrei g a „ < j., uutlr Krcilzl'aiil» u»l> q^lu^tsr '.'idresse 15 il.. halbj. 7 ft. 5!» fi. Instrtiol> >.< >irb >'« h r sür ei»e Garmond-S^alttn-zlile oder den R.ium dtrsclbe», ist fiir lm«lige Hin» schaltüiig <» kr., für Tmalige !f lr.. für ^nniligt ll) fr. u. s. w. Zu dicsc» Wtl'ühlln ist noch der Iüscrtiexs» »^niivcl Pl-r 30 lr. für eine jcreSmalige l5i»schalt»»g hinzu z» r»ch»n!. Insrraic l'i^ 10 Zlilcn ll'stcn < ft. UO lr. f>>! :! Äal. 1 fi. 40 lr. fur 2 Äi.il und V« fr. !ln ! MlU ^!!!!l ^ül'lgiiff pcs Ixs^rtionositlupcls.) Amtlicher Theil. <^Vc. k. k. Apostolische Majestät babcn mit Allerhöchstem an del, Minister des Innern gerichteten Handbülete vom 23. Inli d. I. die Josephine von Babarc;y zur Ebrendame des freiwclt'adeligen Damenstiftes Maria Schul l>, Vrünn allergnädigst zu trimmen a.erul't. Am 4. Alisslist i860 wild in der k. l. Hof- und Staalsdruclerei ii, Wien das XI.V. Slüct des Reichs-Gessh-VIaliss ans^eden nnd versendet werden. Dasselbe entbäü nnlcr Nr. 168. Die Verordnung der Ministerien des Innern, der Justiz »no der Finanzen vom 23. Juli 1860, womit dic der Pesthcr ungarischen Kommer. zialbank n,it der a. h. Entschließung vom 20. Iäo-,,er I860 beivilliglen Ausnahme von den alige» meinen bingerliche» Glseyrn. uiid znaleich gcwäh» tcn Befreilingen von deu tm a. h. Patente von» 2. August 18.'l0 (N. G. B. Nr. 329) uorgeschric' benen Stempel« nnd unmittelbaren Gebühren knnd-gemachl werden. Nr. 1^!>. Den Erlaß dcs Finanzministcrillms vom 28. Inli 18l)0 — cjiltili fnr die im <,l1g,meinen Zoll« qeliiele l'eglifftne» Grönländer, für welche die Zol!-und Slaalömonopols-Ordnung Giltiglcit hat —> betreffend die Anfhel.'nm'z der Koütrole deS Vczna/a der rohen Vannlwolle fnr die Maschinengarnspin-nereien des inner» Zollgeluetes. Nr. 190. Die Verordnung des MinisterinniS d,Ü Innern uom 30. Inli l8(i<) — ^ilti,, fnr alle Kronläodn'. in wcl^en d. Gnlschliel»n»g vom 2!l. Inli 18U0 gtüchmigle AilCdshiiiing der, den Bewohner» der Valsti^dna in Tirol, mit der a. H. (^„lschlil' ßllng vom 17. Oltol!<-r 18.')8 (N. G. A. Nr. 20!)) zngrstandcüe Vl'^nüsti.ulng im Hanftrhandel mit Hciligcnbilderil nnd Gcl'sll'nchtril. dann auf die Fnhrnng von Nül.'edcnl'Iiä'cn profcuicn Bildern nnd Lai'dlmten. 3lr. I9l. Die Vermdnnnss dcs Minisierinms de> Justiz vom 30. Juli <8«0 — wilks^m fnr da^z loml'lirdisch.vciu'linnische Kömgleich vom Tage d,r Kiüidil'achnng — wodnrch die dem Proui»zial-Trilmnale in Mailand zugestandene Gsrlc1)t>?l'crtlagcn wird. Nr. 192. Den Erlaß des zinanzministcrinms vom 30. Inli 18l>0. ndcr die Wic»erl,erslclNing von 2 Nel,'cnzollämtcrn im Gclmtc der Finanzlandeö'Di-rektion in Agram mit den Standorten Zvoni^rac» nnd Mali-Halan. Nr. l93. Dic Kundmachung des Finanzministcrinmö vom 30. Ioii 18tt0. iilicr die Ermächtignng dcs Hanptzol^nntes Tranlcnau in Vö'hme» znr Zoll-iircdiiirilng. Nr. U)i-. Den Erlaß des Finmizminifterinmö vom 31. Inli 1860, nl'er die mil a. h. Entschlieftnng vom 22. Juli 1360 angeordnete Anflassnng der Stemr-Dircktion in Troppau nnd GinsetMig von Slkuerkommissioncn in Mähren. Wicn. 3. Angnst I860. ^om k. k. Nsdaltsonö.B'.irean c>es Ncichsgesctzl'laltcs. Nichtamtlicher Theil. O e st errei ch. Laibach. Der uns vorliegende achte Jahresbericht der k. k. Untcr - Ne alschule enlhält einen naturwissenschaftlichen Anfsal) vom Wilhclm Hinkn!a: „Der Milchsaft dcr Pflanzen, in seiner Vedeulnug fnr den Hanöhalt der Menschen." Dcr Verfasser, welcher seine Arbeit sclbst eine Zusammenstellung von IiercilS Vekauntem nennt, gil't unö cine inlercssantc Uebersicht aller desjenigen Pflanzen, welche durch ihren Milch» safl uns mißlich geworden sind. und »heilt dieselden ein: l. in Pftonzen, deren Milchsaft den Menschen zur Nahrung dient' 2. in solche, deren Milchsaft durch elUlN großen Geh.ilt an Kanlschul in Knnsten und Gcwerlien eine :imf"ssendc Anwendung findet, und 3. in Pflanzen, die durch il)r.n Milchsaft als H.ilmillel dienen oder zu heftigen Giften zahlen. Den Schnlnachrichtl-n entnehmen wir folgende Daten. Das Lclirerpersonalc licstand aus l, wirNichcn Lehrern und l Supplentcn. Die Zahl dcr Schüler betrug am Beginne res Schuljahres l66. am Schllisse 1^7, mithin 1l mehr al^ iu, vorhergehenden Schnl« jalire. Von den ^li<> ciilgslrftclie,, Schülern waren l0l Slaven, tiü Deutsche, !0 Iialirncr. Mit Prämien wurden belheilt: Ans der dritten Rcalschnlklasse: v. N e u ; e n l'c l g V,ucenz miö ^,,' l'ach; —ans dcr zwliien Stc.llschnlklassc: .^»nschilsch Vinzenz auö Obergoijach. G r ll l» c r <^rai,z ans Nran. bath in Sleicrmark und Nasatti Anlo» aus Görz im ttüsteulande; — aus der crst.u Ncalschulllassc: Bllchneder Anton auVrechender Untcrlicht ertheilt, bcslcheiw anö Zeichnen, oentscher Sprache und Nechnru. und Natur« wissensch.'ftcil. Den Zc-ichnenliiuerncht bcsnchtcn 2l Gesellen und 100 Lehrlinge; Rechnen, Deutsch und Geographie besuchten 31, dcu uaturwisscnschafllichn, Unterricht 29 Lehrlinge. Die mit dem Unterrichte betranten Lehrer waren cifligst b.slill'1. Den ^drüugen dic theoretischen Grnn!'-bcgriffe j^iier Kenninisst beizubringen, oercn sie zui rationcllcn piaktlschen Erlcrnnng uno Anünbnng ihrer bclreffcnden Gcwcrlie lliinmgänglich bcnöthigen. unc, zwar unentgeltlich; nnr der Lehrer des zreihandzeich. uens. Joachim Ol'l^ik, erhielt für scinc seit 1856 biö 1860. fünfjährigen B.mnhnngsl, yrner vo>n löblichen Staolma.zisliatc cinc Nemnnsr.ilion von 10^ ft. ö. W. Dcr löbliche Vcllvaltuligsrath dcS gewerblichen A»^h,lföikassa-Vereinö hat heller abermals wie im oorige» Jahre die Gewerbeschule mit 100 ft. bedacht. Ob bei den durch das nme Gewerbcgeseh her» vorgerufenen Verhältnissen eine Eiwciicrnng der Ge» iv.rbeschllll.' oder Unigestaltung zu li„cr gewerblichen Fachschule nolhivendig geworoeu ist oder nicht, ist eine Frage, d.rcn Beantwortung wir znr grlegcnercn Zeit einmal vornehmen werocn. Ebenso werden wir auf dic Nolhwcndigkeit dcr Errichtnng cincr Ober^Ncal-schule nächstens einmal zurückkommen. Dem Ausweise über den Bestand der vicrklasslgcn Mä' ocheu - In d ust ria l. Hauptschnl c bci dcn Ursu I i n e ri n n cn entnehmen wir Folgendes. Die G.sammt^ahl dcr Schülerinnen, welche im verflossenen Schnljahrc di,sc Anstalt besüchicn, ist 9^-4. Von diesm beslichicn die änßclc Schule (vier iUasscn in fü»f Lchizimnn-rn) 72li, die Wicdlrholuugsklasse 104. die Industrialschnlc 222, die Zcichnungsklassc ü0 Schü-l'linnen. Die blassen der sogenannten inncren Schnlc wllrden von 114 Schülerinnen besncht. Einer znm ersten Male gedruckt anögegebcnln Uebersicht des Lehrganges in rcr Mädchenschule des Fräuleins ^ e o p o I d i n c Pel ritsch eilt« nchnisn ivir zur Vervolistäüdignng unscres Berichtes über dic Statistik der Schulen in ^ili.ich uoch Fol-gei'deö: In 4 Klassen und einer Fortbildungoklassc wurden voll 5 Lehrerinnen und ll Lehrern li0 Schülerinnen ulttcrrichlet. utld zwar: i„ del» Elemclitar« gegenstanden, dculscher. französischer nnd italienischer Sprache, Geograpl'ie. Geschichte. Naturgeschichte. Zeich« ucu, Gesang. Mnsik, weibliche Arbeiten :c. Wien. Ein Ministerial.Erlaß für dic serbische Woiwodschaft und d.,S Temeser Banat ordnet an, daß von den Gerichten und Staatsanwaltschaften «die serbische, ungarische und deutsche Sprache in dem gangen ssronlande, außerdem die romanische Sprache im Teme^varer, Lugoser und Großebit im ganzen Umfange der k. k. Staaten entzogen. Auf dieses Blatt dürfen daher weder Bestellungen aligeoommen werden, noch ist oess,n Beförderung durch die f. k. Posten, selbst nicht im Dnrchzn^e durch Österreich, gestattet. Prass, 3. August. Dcr Präsident dcS hiesigen .ssatbolil!'!,'.»lrll,!s. Otiokar Graf Ezerniu. macht be« kannt. daß in Prag vom 22. l,,s inklnsiuc 27. Sep-temblr d,e zwölfte Generalversammlung der latlloli. scheu Vereine Deutschlands stattfinden werde. Für den 24 . 2'i.. 26. nnd 27. September sind die eigeut. lichen Generalversammlungen anberanmt. Dic öffentlichen Versammlungen werden im Saale auf dcr So» phienmsel. die geschlossenen im Saale des Karolinums abgehalten. Die Verhandlungen werden in deutscher und in böhmischer Sprache geführt. Italienische Staaten. Garibaldi hat an seine Truppen fola/liocil TagS-befehl gerichtet: M'ri, 19. Inli I860. Armeebefehl. — Die Brigade Medici hat sich nm das Vaterland wohl verdient gemacht. Ibre Soldaten, mit üb.rlegcücr Macht angegriffen, haben abermals gezeigt, was die Bayonnete der Kinder der Freiheit zu leisten vermögen. Die Brigadeqenerale (5osellz. Medici, Carini unc' Bikio sind zi, Generalmajors cruannt wolden. der Oberst Eber zum Bri« gadegencral. Die Nalio»alarmee von Sizilien wild für jeyt ans 4 Infanteriedioisionen dcr ersten Kategorie. anS einer Brigade Kavallerie bestcheu. Die Divisionen werden gewählt von dcr 13. an. welche Ge-ner.il Tüir kommaüdirt. In Bctrrff der Formation der Brigaden dieser Divisionen werden mir die Generalmajors Vorschläge machen, sie werden auch die uöthi-gen Anträge stellen wegen Ernennung vou Offiziere!,. Die Armee wild den Namen ,Südarmee« annehmen. Dcr Generalstabschcf ist mit der Ansführung dieser Ordre betraut. Der Diktator Garibaldi. Der «Moniteiir« bringt, ohne über Art ,mb Weise des Z»st.!nd>kommens der ssolwiulion ein Wort ;n sage», folgenoc Bestätigung der mitgltheilteil »,a« politaüischeu Depcjchen: «Eine Militärkl'nvcntiou wnrde ill Messina auf nachfolgenden Glnndlagen unterzeichnet: Eiustcllung dcr Fcii'dseligkliten; ken, Angriff der Zitadelle- kcin Vombardlincitt der Stadt; freier Verkehr dcr Truppen auf beiden Seilen in Messina. EyracuS mid Agosta; Gleichheit beider Flaggen, der ncapolitauischcll sowohl als der sizilischeu; freie Schifffahrt in der Slraße vou Mlssina. Neapel. Geueral Nunziantc hat au den nca< polilanischen Ministerpraildenlen folgendes Säireiveil vom 22. u. M. gerichtet: ,Herr Ministerpräsident'. Ich ^„u nicht mehr auf memer Brust b.e Dekcralione,, „„„ Negierung tragen, welche ehrenhafte, rechtschaffene und loyale Manner mn »olcheu vermengt, oic bloß Verachtung vcrd.enen. Ich habe verlangt, entlassen, aber „ich" '" Dlspomb.lliat gcsept zu werdcu. und da ich diese nicht annehme uuo auf meinem ersten Verlange,, d,-harrte, so sende ich die Diplome der verschiedenen nur verlieheneu Orden zurück, iudem ich Sie um EmpsallgSbcstäliguug bitte." 7«» Seine Gemalin. die Herzogin vo» Vi'igua»!?. bat folgendes Schreiben an Se. Majestät d.-n König gerichtet: «Sire! Dcr Posten einer Hofdame gelört mir nicht. Ich sende deßhalb Ew. Majestät das Erne». «ungSdekrct zurück." Aus Rom, 27. Il.li. schreibt man der „Voss. Ztg.": «Die Römer beschäftigt ein Vorfall, in dcm zumal der Volksglaube ei«e schlimnie Vorbedeutung sieht. General ^amorici^re kehrte vor einigen Tage» von cilier Inspektionsreise der voil ihm au 5er Noid» grellze allfgcstelUen Detachcmcnts hierher zurück, wie man sagt. durch ein Wunder. Als er nämlich die Ocrtlichkeilen um Pcsaro mit einer ziemlich zahlreichen Ntittrsuite rclognos^irlc. wurde er bald von jenseitigen piemonlesischcn Freischaaren bemerkt, ohne daß er diese say. Es ist nicht genau bekannt geworden, rb er ans Unkcnntniß der von den Insnrgcnlen mar-lirten Grenze, ol> in der Zerstreuung orer ob absicht-lich zu weil vorritt, sslliug. er sah sich plötzlich lim« singt. Nur die Schnelligkeit seines Pferdes rettele ibn. Doch wurde» mcbrcrc der Begleiter verwunde!. Sonst l)«U mau das Begcbniß ln ciu mysteriöses Hclldll»lcl tiugebnlll. wobei ein Gerücht erzäblt wird, das Pferd sei ihm erschossen, cr sei aus dem eine« Begleiters lnlkommen. Frankreich. Paris, 1. August. Am Dinstag hat Herr Thou-veuel den im Ministcrium d. a. Angelegenheiten versammelten Diploinalc» das Koiwet'lionöpvojckl vorgelesen, dessen Unterzeichnung zu frnyzcitig angekündigt wor-den war. weil dieselbe erst m, letzten Augenblicke durch die neuen Forderungen Vl'n Rllßlaild wieder illFrage gestellt worden ist. Das Projekt bestcht alls 6 Arlikeln: rer erste spricht im Allgemeinen aus, das die Mächir vo» Europa sich geeinigt hal'cn. um zu intcrocnircn und der hohen Pforte ihren Beistand zn leihen, um die auf so bcdancrliche Wcisc gclrüblc Ordnung wieder beizustellen und die Christen vor den gcgcn sie gerichteten Verfolgungen zu schilpen, Ailikel 2 han-belt von dcr Landerpedition. deren Stärke erst später bei'limml werden soll. Mündlich führte Herr Tbouvcncl dt» Gedanken aus. daß dic Zahl der Truppen auf l2 000 Mann festgesetzt werden möchte' Frankreich würde 6000 stellen und. ric audcrn 6000 sollten durch die audercn Ma'chle znsammcngenolnmen aufgebracht werden- Frankreichs Truppen, weil maisch, fertig, würden sich sogleich unch Unlir^ichnung res Uebereiukommens auf den Weg machen u»d die Truppen der andern Mächte folgen. Artikel 3 bestimmt, daß eiue ans Schiffe" der verschiedenen Mächte zu-sammcngcsctzte Flolle die Operationen der ^andtrup^ pen zn unterstützen habe. Art. 4 setzt fest, daß d.r Pefcblshabcr der Erpcdiliou dcn türkisch.» Kommissar zu Ralbe ziebcn werde. Gegen diesen Artikel pro« l«stille dcr türkische Gesandte mit allcr Energie, und vcrlangie. daß lcr Kominandanl den türk. Kommissär nicht bloß um desscu Ansicht zu bcfragcn haue. son-rcrn nichts thun dürfe, ohne die vorherige Gcncbmi-guug dlsselbc». Dieser Auspruch wurde uicht uliicr« stützt, und so verlas Herr Tbouvcucl Artikel 6. durch welchen der Pforte auferlegt wird. die Erpeditionö-lruppln sowie die Mannschaft der Flotte während der Dauer dcr Elpediiion zu unterhalten. d. h. Alles zu liefern, mit Ausnahme der Besoldung und der Klei- dung. Art. 6 besagt, daß dic Dauer der Expedition später festgesetzt wellen solle. Diese Konvention soUtt eben unterzeichnet werde», als H^rr u. Kisseleff den A»t'.ag stellie, die Expedition dürfe nicht bloß auf die Christen im Orient l)tsch>änll bleibli,. sondern slch auf l,,^ c!ll-l>li«'U8 el<; loul. »ilc>, die nnter türkischer Botmäßigkeit sich liefiilden. ausgedehnt wcrceu. ^ord Cowley bekämpfte diese Zumulhung sehr heftig noch ehe der türkische Gesandte das Wort nehmen konnte. Der britische Gesandte führte dcn Gedanken ans. daß durch oic von Rußland verlangte Ausdehnung die Mächte den vor Augen gehnbtcn Zweck ve>fehlen. Dieser sei uänilich cin doopclicr. Man wolle dic Christen in Syrien beschützen und zugleich die Uual>-bängigkeil dcr Pforte sicher». Wenn Rußlands Vorschlag angenomml» werde, jci die Autonomie dcr Pforte gefährdet und England könne darauf uichl eingeben. Der türkische Gesamte sprach ebenfalls seine Protcstaliou ans. und man mußlc sich trennen, ohne zu einem Ergebnisse zn gclangcn. Graf K'sselcss war sehr unangenehm assign durch eie schonungslose Haltung von ^ord Cowliy. wie Rnßlano und seine Diplomaten überhaupt sehr übel von der zwischen England und Frankreich erfolglen Aunä'hcruug berührt sind. Wann man sich geeinigt haben wird, läßt slch nun nichl bestimmen, da die Regierungen wieder direkt mit ihren Weisungen zu Hilfe kommen müssen. Man ist auf eiucn langern Aufschul» hier gefaßt, wie aus dem Umslaudc deroorgchl, daß General Beau> fort d'Haulpoul wied«r von Toulon hier «ingclroffen ist. uuo auch daraus, daß die blgouncne Ausiüstuug mclirercr Kriegsschiffe mittelst telegraphischer Befehle voil Admiral Hamelin eii'gcstellt worden ist. Großbritannien. London, 1. August. ,,^u vl)U>j ni llil toul^ in» ti!li,^^l.' ^<>l»ij ri^il ll^uil>ll' <.'l «un,^ l'il'N Uluolll«:; t'uilc'li cl« ln<> lcülo I'ui»«^o ljUl! vuu» ^u^l'cx cuu-vc'nulilc" So schließt der Brief des Kaisers Napoleon au „nwn c!».'l- lV'l^l'Zl^". Uno dieser hat folgenden U5l»f dem Bureau gehabt habcn mochlc. drucki dcn Brief französisch ab. mit dcn haarsträubendsten Druckfehlern. Was den Brief selber belriffl, so ist cr in scincr Alt uimjm.', jedenfalls ncn in der 5»^». Der Kaiscr h.,t in dcn let)!cn Jahren seinen anon.'äctigcn Ministern einen von» früheren abweichenden Depcscheustul beigebracht, nnd vielleicht gelingt es ihm nnt dcr Zcil. auch eine neue Mode sür eigenhändige alle»höchste Handschreibeu in Gailg zu bringen. Dcr Anfang ist gemacht. Freilich ist Persiguy's Stellung zn seinem kalstillchcn Herrn eine ausnahmswciss. Nicht jedem Gesandten ist die Aufzeichnung beschiedeu. die Tugenden und Fehler, Freuden nnd Leiden seines Gebielcrs so lange und genau zu kennen, wie Monsieur Fialin. Aber für ein Aktenstück, das dcr Oeff«nllichkcit l'cstimmt war — o^er wußtc etwa dcr Kaiser nicht, welchcn u>,l»ssy> doch immer ganz apart burschikos. Zumal dcr Schluß nnd der Passus: «^'ord P.,l,n,r'ston k.m>t nlich. nno ,r wird mir glandc». wenn ich etwas belbcuere." Türlei. Es ist zu erwarte», daß anlhcnlischc Nachiichlcil die blutigen Anftrilte >n DaluaökuS in einem au-dereu. viel milderen Lichte erscheinen lusscu wcrdcn. als es angesichts der von bleicher Fnrcht eingegcbcncn. von Uebertreibungen unc> ^'ngcu stropenden Bcrichlc. meist griechischer Korrcspoudcntcn. möglich war. welche bis jept in Europa eingctroffcn sind. So schreibt man über die Entstehung n»o Bedeutung dcs „Gcmchfls" iu Damaökus dem «Iinpartial de Smyrne" bereits Details, die ganz anders klinge» als Alles, was l'is jehl verlautete: ..Wir habcu". sagt der ^Impaltial". «in unserer jüngsten Nummer die uns vou Beyrul zugekom« lnellln Briefe nbcr die dcdauerllchen Vorfälle zu Damaskus veröffentlicht. Alle diese Briefe waren lm crste» Augeublickc der Aufrcgunq geschrieben, und wir bossen deßhalb, daß die neuen Details einen günstigeren Eindruck machen werden. Wir vcröffcnllichcn nach< stehend einen unö aus glaubwürdiger (lürkischel) Quelle Ulgckomiucucn Bericht, wodurch wir selbst erst den Gruud dcs Aufstandcs. der uns bis jel)t gänzlich fremd war, kcuuen lcrnt.n. Der Brief lautet: »Em diesiger Christ wurde bei einer türkischen Frau betroffen und arrrtirt. von dcr Behörde indessen wieder freigegeben. Hicrauf drangeu einige Vagabunden unter Schreien und Fluchen in die christlichen Quartiere. Die Christcn beklagten sich deßhalb beim , Gouuerncur. welcher sofort die Vagabunden festuchmen » lind sie zur Slrafc an den Orlen. wo sie Skandal gemacht, die Gasscn lehren ließ. Diese Schmach ging dcn Türken so sehr zn Herzcn. daß die lürkiiche Iu-g,uo aus dcn niederen Klassen die Straßenfeger mit Gewalt aus dcn Händen ihrer Wachen befreite, was eine solche Unordnung hervorrief, daß sich ein Kampf zwischcn Tülkcn und Chiistcn enlspailn. der mit Anlegung von Fclicr und der Tödtung von 20 Türken nnd 30 Christcn endete. Die Nachricht dieser Begebenheit hatte sich rcsch ln der Umgrgtnd usslncitef. u,,d am nächsten Tage drangen d,c Drusen, gefolgt von einer Masse Gcsindcl. in die Siadl, und began» nen zu morden u»d zu plündern, bei wclcher Gclcgcn» sowohl Türken wie Chiistcn alS Opfer fielen. ^Tausende dieser letzteren fanden Zuflucht bci l'ravcu lürkischcn Kaufieulcn, viele von ihncn aber wurdcn wieder von dcr wüthenden Bande aus dcn türkischen Häusern, die man in Brand steckte, mit Äcwalt herausgeholt. Nur der Hilfe dicscr braven Türken l>'t man es zn danken, daß der größte Thcil d«r christlichcn Bcoöllt>« dclle fand, wohin sich dcr tapfere Gouverneur gleich beim Beginn der Unruhen znrückge^og'l, hatte. «Die Zahl der gcfalleucu Christcn belälift sich auf 300. Die Unruhen sin» noch lm Gange; vicle Feuilleton. Die 6mmellsinstmnk uom l 8. Juli m slianien. Ueber die Sonnenfinsterniß vom 18. Juli gehen der „Neuen Hannovcr'schen Zeitung" von einem Han» noveraner, welcher dcn in Spanien angestellten Beobachtungen beiwohnte, folgende Notizen zu: Zu Viltoria. in einer prächtigen. fruchtbaren Gegend dcs nördlichen Spanieu's. waren schon am 13. d. M. Astronomen ans Dcntschland, England. Frankreich. Rußland und Dänemark angekommen, um die zur Beobachtung dcr Sonnrnftüstcrniß nöthigen Vorarbeiten zu beginnen. Aber In Wolken hing dcr Himmel anf Madrid. Kcin Sonnenstrahl in Spanicn's Gcsildcu. Man telegraphirtc vergebens nach allen Seilen, ob anderswo dcr Himmel günstiger; bis zum 17. eroff» „cte sich keine Aussicht anf eine Aeudcrung zum Bessern, Am 18. endlich um 6 Uhr früh zeigte sich ciue klciuc Wolkeulückc im Nordostcn und cin flischer Niud blies aus dieser Richtung, so das, man hoffcn dürfte, dcn Porgang wenigstens theilwcise beobachten zu können; um 9 Uhr war sogar ein Theil des Himmels im Nord-. often klar. Abcr plößlich ward es windst,ll und die Aussicht wicdcr trübe. Ich beschloß, noch cine Stunde zu warten und wenn das Wcllcr dann nicht günstiger geworden. nach Nordollcn. der sonnigen Stelle entgegen, zueilen. Doch schon nach einer liatt'cn Stunde bcganncn die Wolken zu siukcu nud sich rings anf den Bergen zu lagern; überall wurde cs licht und dcr Himmel blaute au vicltn Stellen. Die Gesichter dcr Astronomen erheiterten sich; mau eilte in's Fr.ie. um die Instru-menlc alifzustl-lleu. In Pilloria wurde eS Icl'elldig; das Volk strömte binaus nud limlagcrte den von einer Schupwachc umgcbruell Bcobachlnngsplal), n^n dcn sich später sogar 100 Mann Soldaten aufstclltc». währcud kleine Ablbcilungcu von Kavallerie nnd Polizei» beamte» in der Nähe bcrcit w^rcn, jcdc Slörung dcr Beobachter zu vcrbmdcrn. U'N >2 Uhr war fast der ganze Himmel blau. Um 1 Mr 26 Minuten Villoria. Zcit (—63 Minutcn 8 Sekunden ge^rn Hannover) nabm Jeder seincn Play cin. da nach Verlauf von l0 Minnlcn das Schauspiel bcg>uncn muLtc. Plöi). Iich erschien eine kleine Wolkc und verdeckic die Soniic. Schnell entfernte ich mein Sonncngl.is. um mit der ganzen Kraft des Teleskops dcn Wollcnschlcicr zu durchdringen, und uach einigen Sckunren. um 1 Uhr 34 Minuten, gelang cs mir. den Anfang dcr Sonncnsinstcrniß. dcr vor 3 Scknndcn begInncn habcn mochte. zu seben. Die Wolke verschwand bald und null störte nichts mehr die Bcobachtuna, des prächtigen Schauspiels. Allmälig verdunkelte slch die Gcgcnd. Himmel und Berge veränderten die Falben. Uni 2 Ubr 30 Minuten 17 Slkuud," sah ich Vcnus mil bloßen Augen, um 2 Uhr 4Ü Minuten 7 Sekunden Jupiter in der Nähe dcr Sonne. Bald erschienen ;wci Protiiberanzen an dcr Sonne. Das Volk ward stiller. AIs aber um 2 Uhr 4?! Minutcu ö? Sekunde» der letzte Strahl dcr Sonne verschwand, überall Hlcrnc erschienen und plötzlich die Strahlenkrone der Sonne i„ nie gcahntcr Schö-'h'it über dcu schwarzen Mond hervorbrach, ertönte ein bewunderndes Ah! aus tausend Kehlen. Volle 2 Minuten 48 Sekunden dancrtc die glänzende Erscheinung, und als wieder wie cin Blitz dcr erste Strahl der Sonne hervorbrach, begrüßte ibn cin nngeheurcr Volk^jnbel. Das war prächtig, rief Mädler mir zu; das Schauspiel halte auch scine Erwartung überlroffen. Allinälig nahmcn Himmel und Berge wicdcr hellere Farben an. Ich winkle di, Sichcrheitswachcn in incincr Nähc heran; mit großcm Vergnügen s.chcn sie durch mcin Teleskop. Dann wurdc auch dcm Volke iu mcincr Nahc de Versammlung hielten, darüber einig — daß die Pr"" luberanzen lcr Sonne angeboren u,ld nicht clwa dcM Monde oder unserer Atmospbäre. wie bis ltl)t ""' manchen Astronomcn angenommen wilrde. Die Pro' tuberanzen. welche zu Vitloria beobachtct wnrden-^ es erschienen nach Eintritt der tolalcn Finsterniß "^H drci. — standen feN wie ungeheure Berge im a.!""' zeudsten pichle und dcr Mond zog übcr sie hiliweg» 5«V Tüllen, wclä-c Christen bci sich aufgenommen, wnrecn geloelel !" U>,'bcr di. Nolle, welche dcr Gouverneur von Da-maslus, Achmct Pascha, während dieser Vorgänge gespielt I at. wiro ocr »Ocslerr. Ztg." aus ttoiülan-ti»opel vom 27. Juli geschrieben: »Achmcl Pascha hat sich durch seine Unlbäligleit in den ersten Siun-den des Gcm.yelZ ci»e schwere Vcrantworilichkeit auf geladen, uoi» ocr er sich schwerlich ganz w>>d reinigen können. Dic ga»^ Macht. über die er zu gebiete» haile. l'cfiand >n 8l)l) Mann regulärer Truppen, dcren Velciiwiüigkcit, sich z»r Veschünnng der Christen uer-wenden ,;» lasse,,, mit Ncchl in Zweifel gezogen wc>> do» „ln^l. uno die linier allen Umbinden zn schwach waren. ei,!e so zahlreiche uno fanatische Bevöllernüg. wie cs dic von D.i,naskus l)eka»ntllch ist, damü im Zaul,'. zu l'altcn. Dennoch vrrsuchie es Ach»>ct Pascha mit eimr Abtheilung von !W0 Mann. srcillch zu spät. den Aufsta»? zu lmlerrrnckcn; doch mußic er, oa die Solcalcu ol'ncwcilcrs gcmeinsehaflliche Sache mil den Plüudcreru machicu (?). diese 'Absicht anfgebe», und sah seitdem d<.in Morden als thcilnahmloscr Zuschanrr zu. Or ist übrigens als einer der geschicktesten „nd aufgeklärlestol türkischen Anführer bekannt, wie dieß uon nnem Manne, der in Europa, in Wien erzogen wurde, nicht a»ders zn erwarten ist. Der Vorwurf beö blinocu Fanatismus kann ihm also nicht gemacht werocn, und eine geheime U»tcrsiül)nng des Aussän« »es ist uon ihm nicht dcull'ar." Dottaufürsteuthüuler. Bukarest, 30. Juli. Am Donnerstag machlc das nenc Mmlslerium der Kammer seine Aufwartung. Hergcbrachtcrmnßeu mußte der Kabinclsprasioenl das Programm slineS Ministcrinms vorlesen. Die besie Eigenschaft des mixisteriellen Programms ist ftiiie Kürze. In Folge dcö häufigen Mimsterwcchscls haben wir so viele Programme lesen müssen, daß wir derselben überdrüssig sind. u»o daü cs wirklich für die Minister s„jl" ,miti, ölt Abnhcrren dcö gegenwämgi» l'rel>!)ls>l,e>! Mmlstcrs des Aeuß^rn »-,nst anch in Vöhnlen ansä,si,,. Die Schleinipc sind sin »raltcs meißniiches Geschlecht. Der metßuische Oberstmarschall Hugo o. Schleinil) kaufte iin Jahre l49l) einen Theil der Burg Tolicnstein. balo folgten ihn» uiclc seiner Verwandten nach Vöhiuen »nd a!l-niälig gelangte nicht l'loß die ganze Burg, welche zu ibrem gemeinschaftlichen Ritterslhc diente, sonder» auch Rumburg. Schluckenau und Hainspach i» den Vefil) der Schleiniße. Mazimillan Rudolf, aus dem Hause der Freiherren u. Schleinih war der erste Vi« schof voll ^eilmeril), Or starb am 111. Oltobcr 167ii, lind bald nach seinem Ableben verschwand anch sein Geschlecht aus Böhmen. — Ein Herr Schildbürger?) in Dresden hat soeben bei H. Schöpff daselbst folgendes Schnflcheu' herausgegeben, dessen Tllel schon viel Heiterkeit erregt: „Goethe's schönste Gedichte nach den Vedürf« nisscn unserer Zeit verbessert uno yerausgegcden von I. M. Schild in Oktav." — Man wird versucht, au Narren in Folio zu deuten. Jedenfalls ist dcr Mann, der wohl purifiziren ,mU ,eine M reichlsch < Ilalieu machen cine ehrenvolle Auöuahme. aber auch diese können sich mit den Bändern dießseits der Alpen, liamentlich mit Norddclllschland. nlcht messln. Die Negier,lngen sorgen dorl zl, weuig fnr den Elemeutar>Un!crricht. In Toscana ist die Volks» schule noch bis auf deu heutigen Tag reines Priual-unternehmen, uno theils in den Häudcll von Prlual. lehrern. die sie zum Gegcustandc der Spekulation machen, und entweder gar nicht oder auf eine höchst unverständige und einseitige Weise einer Aufsicht un. lclliegeu, lheilö in den Handen der Geistlichkeit. Man kann sich daher nicht wundern, daß, den uolhdürftig. stcn religiösen Unterricht ausgenommen, in Toöcaua oon bunden Kindern unr sechs irgend elwas lernen. Aber auch dieser Unlellicht beschränkt slch bei den melsleu nur auf 5!c>eu. Schreibeu uuo Rechnen, uno so nolhdürflig, daß man annehmen darf, daß nicht mehr als zwei Perzent der Äeuöllerlmg in Toscana mit den nothwendigsten Vorkcnnluissen für eine aUg?» meine VUdung vtli'hen sind. Wie es unter solche» Umständen iil Toscana, Rom und Neapel mil den, Uulcrrichtc in der Geschichte und Geographie aussieht — vo» audern Ocgeusländen des Wissens nicht wei> ler zu reden — nnd wie demnach dort die allgemeine Volksbildung beschaffen sei, liegt auf der Hand. Man kann es für Neapel z. V. daraus abuehm.n. daß doll e»l Gisch besteht, vernlöge dessen wemgslcns ei» Drittel d,r Gemelnderäthe lesen nnd schreiben können lnuü, nud außerdem sl»d eiilzelne Erfahrungen dcr Reisenden cbensovielc Acispiele der Unwissenheit in Itallcn. Viele Italiener hallen z. 2). nnscr Deutsch« land für ein ^and. wo es im Grunde nicht viel an> dcrcs gibt. als lalle Nebel, ungeheure Sümpfe uud uudnrchoriugliche Wälder^ mit wilden reißenden Thie» ren, etwa wie Julius Cäsar und Tacilns cS schllder». Wcnn es dorl so aussiebt, so kann man sich kaum wundern, wcnn ein denlschcr Reisender von einem päpstlichen Polizei-Vcamten gefreit ward, „ob es bei nns auch Tage gäbe, wo die Sonne scheine", lind daß co für uiclc Italiener innerhalb der denlschen Glcuzen nur Oesterreich, vielleicht noch Vaiern. uud iu seltenen Ausnahmsfällen Sachscn gilit. Alle übri« geil Staaleu uud ü'ülstcu Deutschlands sind VasaUei" staaten nod Vizclöuige des Kaisers von Oesterreich, der dort auch Kaiser von Deutset'land genannt wird. Pltnßcn lennl zwar der Post'. Siener« nnd Pollzci-Veamie dem Namen nach, aber ts gehört ihm schlech» terdings nicht zu Deutschland. In der tt'Sk>,nischen Stadt Pistoja wußte dcr Präfell deS Departements nicht, daß man in Prenßen deutsch rede und «so nahe bei Deutschland sei." Man kann dic Vewcise für dieß alles in ocm Bliche: »Vilder italieiuschen Landes uno Bebens. Beiträge zur Physiognomik Italiens nud seiner Bewohner, von Otto Speyer" (Band l. Verlin. <8ii9) lesen. — Hicks. ein berüchtigter Mörder und Seeräuber, ist vor 14 Tagen in Nsw-Aork gehenkt worden. Dic Prozedur war sehr eigenlhümlich. Nachdem lr den Mord, nm dessentwillcn er znm Tode vernr« theilt worden war, nnd noch ein Dnhend anderer bisher nngcrachter Mordthaten eingestanden hatte, dlk< tilte er seine schauderhafte Lebcnsgeschichte einem Iour-»allsten in die Feder, und wieg das Honorar seinen Angehörigen an. Dann kleidete er sich zn seinem lehlen Gange in ,i» phantastischls Seemannsgewand, als ginge c^ znm Maskenball, nnd übergab st,1) l»em Henker. Hinrichtungen stud in New'Poik der Regel nach hall» geheim, dießmal aber gestalteten die Behörden ,,dem Publikum zu Liebe" eiue Ausnahme. Der Nichlplal) ward auf cine nahe an der Sladt gelegene Insel, wo HickS seine lehle Mordthat vtl» ndl batte. verlegt. Dorthin fuhr der Velnrtheilte mit den Richtern uno dcm Henker nnd dem Galgen dann etwa 600 speziell Geladenen. Die Gesellschaft aß, trank und scherzte, als befände sie sich ans einer Lustfahrt, uud nm den Auöstn) recht angenehm zu machen, fnhr dcr Dampfer nicht etwa gerade nach der Insel, sondern schwcukic anf dem Wege noch cin qnt Stück ob, um nahe am «Great Eastern" vorbeizukommen. Dann erst wuroe anf die lleiue Insel losgesteuert, die vo» flaggenden Booten mngeben war. Hicks starb inmitten von mindestens l0.009 Zuschauern, und die F,eunde des Mayors volirlen ibm eine Dankadresse „dafür, daß er so srenndlich war, sie zu dem Schauspiel zu laden". Ucucjlc Nachrichten und Telegramme. Turin, 3. August. Der russische Gesandte Gr<,f Stackelberg soll durch Herrn von Balabme erslßt werden. Farinl ist ans Genna zurückgekehrt. Seine Mission soll sich auf eine beabsichtigte revolutionäre Erpe-dilion gegen den ssirchensta.it bezogen haben. In Fornacellc im Toscanischen ist eine große nach der Aemilia bestimmte Waffenscndung aufgefangen worden. — Dem Grafen Cavonr wurde ein Projekt zur Gründung eines italienischen Lloyd vorgelegt. Vtailand, 4, August. Die .Perseueranza" meldet, die sardinische Negicrung babe die Aushebung der Altcrsklafslll von l838 nnd 1639 angeordnet. Neapel, 3. August (über Genna). Die Stadt ist fortwährend ruhig. Turin, 5. AugnN. Das Gerücht zirkulirt. daß die Gesandten Neapels ihre Rückreise Vcschastsbmchle. ivesterreichische stationalbank. Der Bank-Ausweis vom 1. August weist nach: Silbervorralh 8l.1N.307 st. (gegen 8l.06l>,ll2.': fi. vom vorigen Monate). Baük-ioteliumlauf itt 1,437.087 ft. (gegen 4ll6.043.l46 fl. vom vorigen Monaie). Eskomplirle Effekten 46.liö4.2«0 ft. (gegen 43.4ü2.!i0tt fl. uorn vorigen Monat,). Vorschüsse 62.703.ttttä ft. (gegen N 1,813.680 Guloen vom vorigen Monate). Fundirle Staatsschuld 46.8!>l.l)97 ft. (gegs» 4723l.6«7 ft. oom vor. Monat). Slaatsgülerschuld 96.800.000 ft, (gegen 97,300.000 fi. vom u. Mon.) Darlehen der Hypolbcl.n.Nrcdils.AblbeiIl,ng üä.093.472 ft. (gegen ll4,732,03l> ft) Effekten ans dem Tilgungsfonde mit 33'737.ttl)0 ft. (gegen 34 Millionen vom vor. Monal,). — Unverändert sind geblieben: Vorschüsse .nlf das April-Anllhen mit 99 Mill. Vorschüsse auf daS Silber-Anlehen mit 20 Mill. Gruudentlastungs-Obligationen 23,063.628 ft. Eisenbahn»Nalen 40 Millionen. Nen zngewachscn ist die Nubrik: Wechsel anf auswärtige Pläps mit 8.696.274 st. Metcorolügischt Deobachluilgeu in Lail>«ch. "' ^^ "^n ^^w' «l„> W,...r„, „......^'^„, 5. Nllgust tt Uhr >2'ilg. .. ^2:l.«ä -l-!7.7 „ 3>V. !»i!t.ll». bewölkt N UN o. „ U Uhr Mrg. 3?Z «,'» ^. <». 5 Wr. .^W. ,1,ll thclw. ytct'sl 2 ., yleh»'. 32^.2« --ll».» .. 6"'. mitt.l!». th,ilw. bewöllt l» 00 lN .. ?lbd. 32ä.n, 4.,3.ä .. >!"'. schlich l,.it.r «. ^ 6 Uhr Mrg. 325.«! -.><).«» Gr. 8^V. still N,^z 2 .. Nchm. 3->5..-l! -.20.N „3VV, schwach tl>ilw. l'twötll tt. 0» <« ., Abd. 3'^.2l -l-,i.echsel. Ü"/. Matalliquc.) 7>»,l>0 ^ Allgsburq . . 1<>«,:!0 5'/. ?lüt.,?l«l. «0 40 ! Loud»!! ' . . ,26 Z0 B^il^fti.» . . «4<». .ss. k. Dufat." »».5 Fremde n 2l uzeige. Ten 4. August 1«60. Hr. Dl. Prußi,^. Doktor dcr Mcri^m. uon Fillme. — Hr. Dr. GcN'ez. Verg«.Physiker. vc>n Ic^ri.i. — Hr. VoOarl,. Iligsnicur. r'ou Hof. — Hr. Schel» lin, Gütcr.Ii'spclll'l. vc>n Graz. — Hr. Vüylcr. Kaufmann. —Hr. v. Dolirmovich. Gulsbcicher. und — Fr. Gläsiu ^lchilnberg. GulSl'rsißerin. uou Wiln. Dlll li. Die Hn'r,l, 5?aizl u„o Wcliuer. D^k-tore» der Rechte, von Prag. — Hr. Kcrn, Doktor rer Nechlt. und —Hr. .ssooilscklk. OcschaflSrklsender, voll Wie». — Noizizka, Fal>rlk>zl'esitzlr. uon Seelouil). — Hr. Wrillcr. Hanoelsmanu, ro>, A^ram. — Hr. Preschcru. Vtenlicr. und — Zr. Gräfin Vorgyctll. ^riualc. von Tr,cst. Z. 138ö. (i) An die P/I. Mulngcr dcr Kmn Nachdclll mchr als drci Vicr-theilc der bci dcr Vcrgleichslnassa der Herren Arnstein u. Eskeles angemeldeten Forderungen, als zur Liqnidirullg geeiqnet, anerkannt worden sind, so wird nuu-mchr die Vergleichsverhandlnng auf den 18. Ilugust 1«ii0, Vor-lnittags!> Uhr im Administrations-Bureau, innere Stadt Wien Nr. 93!), anberaumt, mld es werden die Herren Gläubiger hiemit eiugeladen, hiebet entweder persönlich zn erscheinen, oder sich dnrch einen mit gehöriger Vollmacht versehenen Machthader vertreten zn lassen. Wicn, 4. August I860. Dr. IAIIN6 IvaisOt') k. k. Notar, als Veraleichsleiter. Z. 1383. (2) ßft^ Heute, Dinstag "WH ist uoch oir ssrosie von mdN im Hotel „zum Löwen" von 3 bis 9 Uhr zu sehen. llntr6 20 ^Ivi-., Iviiidn' 10 ^kr. (5rgcbl'ilst Ein Praktikant in eine Spezcrei-u. Nürnberger Wa-rcnhandlung wird aufgenommen. Näheres im Zeitungs - Comptoir. Z. 1227. (2) >GW^ DarlcycllWngs-Pomlldc «?^WW Dieses Mittel wird täglich ein Mal Morgens in der Portion von zwei Erbsen in die HlNitsicllcii, »ro der V.irl wachscu MMW^^M soll, eingericbcn und erzeugt binnen sechs >7^^^^"5 Monaten einen vollen kräftigen Vartronch^. Dasselbe ist so N'irksau«, daß eö schon bci j»ngen?eu< ten von 17 Jahren, wo noch gar tVin Varlwuchs uo»" Handen ist, den Vart in der oben gedachte» Zeit her- uorrllft. Die sichere Wirknng garantirt die Fabrik. Chinesisches Haarfärbemittel u Ft. N. 2.10. Mit diesein kann man Augenbrauen, Kopf« und Varthaare für die Dauer echt färben, vom blässesten Vlond und dunklen Alond bis Braun und Schwarz, man hat die Farbennuanlen ganz in seiner Gewalt. Diese .ltomuosttion ist frei von nachthciligen Stoffen, so erhält z. -U. das Auge mchr Cha.after und Ausdruck, , wenn die Augenbralien etwaö dunkler gefärbt werden. Die vorznglich schönen Farben, die durch dieses Miltel hervorgebracht werden, übertreffen allcö bis jcht <§r>-stirende. Erfinder: Nöthe 65 Comp. in Berlin, Kon«» mandantenstr. 3l. — Die Niederlage befindet sich >« Laib ach bei Herrn ^llZt»,»t "R''>'«»»!<«»»», Hauptpl^tz Nr. 23!). Z. i:^2. (l) So eben neu angekommen und zu billigen Preisen zu haben: Stereoskopen und Bilder, so wie alle GllltlMHN! Fernröhre, Brille« »nd »ndcle optische Gegenstände. TtepnaUee Vtr. H.5. 3. 260. (7) zu ungemein billigen Preisen von allen Gattungen liOiiKsIiawlN — Sliawl-Triolic'rn —Neiden-, WcIkn-, Seim f\v oll- und llaiiiiiwollivarcu — lliiiiclcni — ]?Höfi<'Isg»iclirn? fl^uiniiolicni — HeU-l l;anm<"»1 und Federn für HopspölNler und BDcu'l&riHi'ii. — fertigest Miiivnisvn -^ BSelldeckeii — Ncli»sw»H- und IBaumwoI! - B2et4koiKen — lieben und NoiiBieiiM*liirnien — Mlaltaner IVaNcliwaren — ReiieKfen Tajieien-i?lu«lerii xuiii AiiHMiialieren der Xiiimiei> befinden sich am Haupiphit* Nr. 239 in Laibach bei Albert Trinker. 371300. (4) Bekanntmachung1. „Oesterreichischer Phoenix in Wien." Hierdurch beehren wir uns, ergebenst anzuzeigen, dass wif dem Herrn Friedrich Wagner in Laibach die General-Agentur unserer Gesellschaft fiirKrain und Käriiten übertragen haben, und rntf 1. August das Feuer- und Transportversicherungsgeschäft definitiv eröflhen. Wien am 26. Juli 1860. Der Vcnvaltungs-ltath: Die Direction: MMufßO AUuraf zu Haltn % Cfeorff Schmidt. Präsident.