NannrrNag den 2tt. Juli 1838. G c si c r :- ? i ch. "^ > en. Se> k. k. Ma-rstat haben mit Allerhöchster Einschließung vom ?. Juli d. I., den Laibacher Gubernial - Concepts - Practikantcn , ?l l b c r t Grafen von Deym, zum überzähligen unbesolde-len Kreis - Commiffär für Illyrien allergnadigst zu ernennen geruhet. (W. Z ) Trie st, 22. Juli. Aus Athen hört man nur Gutes. KönIgOtto h.n sich im wahren Sinne des Wortes «manciplrl. Er regiert mit seltener Kraft und Thätigkeit, und hüt so ziemlich den schlechten Keim erstickt, der unter der provisorischen Administration Wurzel gefaßt halte. Die wenigen fremden Abenteurer, die sich noch in Griechenland herumtreiben, und auf Kosten der Griechen sich zu bereichern suchen, finden keinen Anklang inehr, und ihre Machinationen, um Zwietracht zu »rzeugen, scheitern an dem guten Sinne der griechischen Nation, di, Ruhe und Eintracht will, und sich »on den schweren Lasten zu erholen sucht, die sie seit dielen Jahren zu tragen halte. König Otto ist der Mann des Volkes, und wird die ihm gesetzte Auf-zadt glücklich lösen. (Mg, Z.) Mahren. Brunn. Unccr den hier anwesenden Fremdcn zle-hen vier Türken großtA^smtlksamkeit alif sich. Zwei von ihnen sind Kaufleute, die auf Anordnung des Sultane sich über den ßablikationsgang der Tuchwaaren unterrichten lassen, um ähnlich, Fabriken in ihrer Heimath iU «richten. In der That hat die hiesig, Erzeugung beö Tuches und der Modeartikel, z. B,. des Bnstol, fine solche Vollronimenheit erreicht, daß sie vielen Ottaten als Mustcr gelten kann. Die Anderen sind Militär-Musici, di« d,n Auftrag haben, in Böhmen und Mahren, die Behandlung der Blasinsirumente zu studieren, um dann die Milila'rmusik in der Türkei zu Vervollkommnen. —- Dr. Wotypka, Arzt beim Dragoner Regiment Minulillo, aus Pilsen in Böhmen gebürtig, tritt mit allcrgnä'oigster Genehmigung Sr. Maj. des Kaisers in die Dienste des Sultans, um die türkischen Militarspitäler nach den österreichischen zu organisiren. (Adler.) F t a I i e n. Rom, 50 Juli. Der dsesijährigeStaatskalell: d?r, Cracas, nach dem Verfasser so genannt, ist kürzlich erschienen Das beilige Collegium, welches, wenn es vollzählig ist, 70 Cardinäle enthalte»!, sollte, besteht gegenwärtig nur aus 57 Eminenzen; 6 sind vom Papst in Petto ernannt, und ^ Hüte sind vacant. Das Alter dieser 57 Eminenzen zusammen gezahlt^ macht die enorme Zahl von 56l2 Jahren aus. Der a'ltcste ist Cardinal Bussi, der 82. und der jüngst,, Cardinal della Genga Eelmaltr!, zahlt 37 Jahre. Der heilige Vater hat das 73ste Lebensiabr und daS achte seiner Regierung angetreten. (Allg. Z.) Liv 0 rn 0 , Hl, Juli. Das so eben anbekommene französische Dampfboct bringt uns frische Nachrichten aus Ägypten. Der Pascha war in Alexandrien, und hätte den Consuln offizielle Anzeig, von seinem Vorsatz, sich unnbha'ngig zu erklären, gemacht. — In Cairo war »ine fürchterliche Feuersbrunst aufgebrochen, die schon etwa I0W Häuser verzehrt balle. Eine Horde Beduinen war in die Stadt gedrungen, um zu plündern, und, wo das Feuer nicht war, es anzuzünden, so daß die Stadt in einem traurigen Zustande »rar.— Vorgestern warfen eine österreichische und eine dänische Fregatte auf unserer Rh s.,!<,mg uoii 3a Mann enthalte,!. 239 ist am nämlichen Tage mit sechs'Bataillons und 600 ' Pftrden in Segorbe angelangt. „Cabrera," fügt die Quotidienne diesen Nachrichten bei, „ist in Ver Verfassung, nicht bloß einen kräftigen Widerstand zu leisten, sondern auch Oraa sein Unternehmen bereuen zu lnachen. Mißlingt der Angriff der Cdristincs. so ist Cabrera unbestrittener Herr und Meister von Nieder-Arragonien und dem Königreiche Valencia.« (Ost. V.) Madrid, 6. Juli. Die finanzielle Verlegenheit der Regierung ist jetzt so hoch gestiegen, daß keinem Beamten ohne Ausnahme, außer aus ausdrücklichen kö'nigl. Befehl, feine Besoldung ausgezahlt werden darf. In den den Cortes vorgelegten Budgets werden die Kosten des laufenden Jahrs auf i,5^6,09^,l9l Realen, und dagegen die öffentlichen Einnahmen nur auf 827,97^,785 Realen veranschlagt, so daß ein Deficit von 708,119,406 Realen entsteht. (Mg. Z.) Nachrichten von der nava r re si schen G ranze «orn 8. Juli zufolge soll General Maroto am 3. mit «cht Bataillons in der Richtung nach den Encarta-lionen aufgebrochen seyn, wohin gleichfalls ein Expe-bilionscorps unter Sopelana abgegangen war; sechs visc.iyische Bataillons sollten sich mit dieser Streitmacht vereinigen. Es hieß, Don Carlos wolle für seine Person am /,. von El-Orrio aufbrechen. Espar. tero war wieder in Naoarra eingerückt. (Öst. V.) Großbritannien. Der Bombay-Gazette vom 21. Mai zufolge soll der englische Gesandte Hr, M'Neil die Weisung erhalten haben, das persische Hoflager zu verlassen, oder selbes wegen beleidigender Schritte für die englische Regierung aus eigenem Antriebe verlassen und dem Capita« Hennel in Vushire den Vefehl zugeschickt haben, diesen Ort gleichfalls zu verlassen und sich unter den Schutz der englischen Flagge im persischen Golf zu begeben. — In Bombay war bei Abgang der »Berenice,« die obige Nachrichten nach Suez gebracht hat, das Gerücht verbreitet, daß russische Truppen in Teheran eingerückt, oder nach einer andern Version, daß ein russisches Truppencorps sich mit den Persern vereinigt habe. 2lm 5. Juli Abends ist auch von Liverpool ^ Dampfschiff, d?r „Royal William,« nach New-Pork abgegangen. Es hält 617 Tonnen Last, seine Maschinen haben 276 Pferde Kraft, und es braucht stündlich 1h Centner 21 Pf. Kohlen, deren es so viel an Bord hat, daß es damit die Neise ganz gut hin und zurück machen kann. Seine Länge beträgt 175, seine Breite 27 Fuß. Die Kajüten können 80 Pas- sagiere aufnehmen. Auf seiner ersten Fahrt hat es 22 Passagiere an Bord. Der Ball, den Marschall Soult am 6. Juli in seinem Hetel zu London gegeben hat, war übrigens glänzend i die Gesellschaft bestand aus mehr als 1200 Personen, unter denen sich die Herzoginn von Gloucester, die Familie Cambridge, dcr Herzog von Sussex, der Herzog von Nemours, der Prinz Ernst von Hessen-Philippsthal, der Herzog von Sachsen-Coburg, der Fürst von Leiningcn, der Herzog von Nassau mit dem Erbprinzen und dem Prinzen Moriz, die Krönung5-bochschafter mit ihren Attaches, die in London residi-renden Gesandten und die vornehmsten Edelleute des Reiches befanden. Die Anfahrt der Kutschen dauerte von "/z auf 10 bis gegen l Uhr. Das Hotel des Marschalls war außerhalb mit Festons von bunten Lampen erleuchtet, und üder dem Porticus strahlte ein großer Stern. Eine große Volksmenge halte sich gegen 10 Uhr vor dem Hotel versammelt. Der Herzog von Wellington würbe von ihr mit Enthusiasmus begrüßt. Die Treppe, welche dit Gäste hinanstiegcn, war mit carmoisinenen Draperien verziert. In dem Haupt'Va'llsaal empfing der Marschall mit seinem Sohn seine Gäste. Es wurde in zwei Sälen getanzt; im ersten spielte wieder das Slrauß'sche Orchester. Außer diesen beiden Sälen waren noch vier andere zur Erfrischung und Unterhaltung geöffnet. Vei dem Souper wurde das Dessert von dem prächtigen vergoldeten Service gespeist, welches Napoleon dem Marschall geschenkt, und'kas auf 10,000 Pf. St. geschätzt wird. Der Gemeinderalh von London hat das Fest, welches er, den KrönunZsbolhschaflern geben will, vom 10. auf den 15. Juli verschoben, wtil dcr Mar« schall Soult am 10. Abends schon mehrere Personen zu ,einem Diner bei sich eingeladen H.Me, unter ihnen auch den Hcrz'oa. von Wellington, über den sich der Marschall zu der Committee, bei welcher er sich wegen des ihn abhaltenden Hindernisses entschuldigle, m folgender Weise äußerte: „Ich habe den Herzog unter ander» Verhältnissen stets bereit gesunden, mich auf dem Schlachtfeld? aufzusuchen, und ick wlnde daher sehr undankbar zu seyn glauben, wenn ich mich nicht eben so bereit zeigte, ihn in der Zuiückgezogenheit des Friedens aufzusuchen, und an meine festliche Tafel zu laden." Am il. Juli gaben der Herzog und die Herzoginn von Northumberland e'm glänzendes Fest in ihrer reizenden Villa Sion House, an den Ufern der Themse, welches Ihre königlichen Hoheiten der Herzog und die Herzoginn von Cambridge, der Prinz Georg von Cam- 240 5 ^ bridge, der Herzog von Nemours, der Herzog von » Sachsen-Coburg , der Herzog von Nassau mit seinen ^beiden Söhnen, der Prinz- Ernst von Hessen-Philipps- ttzcll, der Prinz Christian von Holstein-Glücksdurg mit ihrer Gegenwart beehrten, und zu welchem sämmtliche Krö'nungsbothschaftev, das diplomatische Corps, die aus gezeichnetsten Fremden und die Elite des Adels geladen waren. Die Zahl der Gaste mag über 1508 betragen haben. Auf der Eisenbahn zwischen London und Birmingham wurde kürzlich ein auf einem Wagcndache befindlicher Mann, als die Wägen durch einen zu niedern Vogen gingen, durch den Zusammenstoß mit diesem herabgeschleudert, und kam unter dem Wagen jämmerlich um. Der Bogen war bloß 18 Zoll höher als der Wagen. Auf derselben Eisenbahn wurden im vorigen Monate auf einem durch drei Locomotive gezogenen Wagenzuge 1652 fette Schafe nach London gebracht. (Öst. B.) London, 10. Juli. Das Dampfschiff the Great Western, ist nach einer Abwesenheit von 26 Tagen, wovon es 8 Tage im Hasen uon New - Uork zubrachte, von seiner zweiten Fahrt nach Amerika in Bristol zurückgekommen, indem es die Reise dahin in ill'/ü Tagen und die Rückreise in 12'/^ Tagen machte! Es hat zweiundneunzig Reisende mitgebracht, welche die Bequemlichkeit des Schiffes und die Leichtigkeit der Fahrt nicht genug rühmen können. Di« Möglichkeit der Reise mit Dampfschiffen ist zwar nun außer allem Zweifel, doch bleibt immer noch die Frage zu lösen, ob sich Nelsende genug finden werden, um die schweren Kosten zu erstalten, besonders da eine sehr große Concurrenz dabei eintreten zu wollen scheint, und bekanntlich der sehr große Ilaum, welchen Maschinen, Kohlen und Waffer wegnehmen, keinen für den Transport von Waaren übrig lassen. (Allg. Z.) Die Angabe von der Einnahme Teherans ducch die Nüssen wird allgemein für grundlos gehalten. Ueber Trapezunt und Constcmtinopel ha'tte nuin jedenfalls flüher von diesem Ereignisse benachrichclgt wor-Ven seyn müssen, als auf dem Umweg? über Bombay. Die Unternehmer des Themse-Tun nelö ver-' langen von dem Staate einen neuen Zuschuß von 550,000 Pf., was mit den bisher verwendeten 265,000 Pf., wovon bereits 8l»,000 Pf. von dem Staate zu« geschossen, einen Gesammtaufwand von 6 l.'4,000 Pf. ausmachen würde. Aber auch mit dieser Summ« wül-. de schwerlich das Werk zu Ende geführt werden können Vom 27. Februar bis 2. November 1L37, während "welcher Zeit der Tunnel um l9 Fuß, 6 Zoll gefördert wurde, betrugen die Kosten lg,Zoo Pf. M. Z.) R u ß l a n v. Der Astronom Fed er off., der sich seit dem Jahre l852 im südwestlichen Sibirien aufhielt, um die Puncte zwischen dem 50. und 60. Breitengrade zu bestimmen, ist mit einem ausführlichen Bericht über scine Arbeiten beschäftigt. (Öst. V) Gsmanisches Reich. Berichte aus C 0 n st a n tin op e-l vom 5. Juli melden: „Am 28. v. M, ist die türkische Flotte, aub fünf Linienschiffen, sieben Fregatten, vier Briggs und Gocletten und einem Dampfboote bestehend, unter dem Commando des Großadmirals, Achmed Fewzi Pascha, in das Meer von Marmara ausgelaufen» Sie soll sich einige Tage in Gallipoli aufhalten, und sodann die in der schönen Jahreszeit gewöhnlichcKreu-zung im Archipel unternehmen. — Berichten aus Smyrna vom 30. v. M. zufolge war am 23. die vom Admiral Gallois befehligte, aus den Linienschif. fen „Jupiter," „Santi Petri," „Triton" und »Tn: dent," so wie aus einigen kleinern Fahrzeugen zusammengesetzte Escadre in dem dortigen Hafen ein-gelaufen; sie sollte am ,. d. M, nach den Darda« netten absegeln. In Smyrna fanden noch einige Pestfälle unter der israelitischen Bevölkerung Statt und namentlich schien die Seuche inScalanova über: Hand zu nehmen. — Hier erhält sich der Gesundheils: justand fortwährend befriedigend." Die Handels' und Seeberichle des österreich»« schen Lloyd melden »us- Alexandria vom 2. Juli: »Am 20. Juni brach in Cairo im Quartier, d«r L,-vantincr ein starkes Feuer aus, dessen man erst am 25. Meister werden konnte. Zweihundert vierund-zwanzig Häuser wurden theils verbrannt, theils vox? sichtsbalber niedergerissen. Beim ersten Ausbrucht entstanden Unruhen, erzeugt von einigen Schlechtß<: sinnten, um desto leichter dabei stehlen zu könne?!., sssswurden jedoch sogleich festgenommen und somtt dti> Rauben ein Ziel gesetzt. Viele Waaren und kostbare Gegenstände, für den Betrag von l00,000 spanischen Pezze, wurden beim k. k, österreichischen Viceconfu< niedergelegt, welcher bei dieser Gelegenheit nicht nuk den österreichischen Unterthanen, sondern auch den Hemden bedeutende Dienste «wies.' (Öst. V.) Vevacteur: F-r. käu. Kktnrich. ^nl^cr^ Dgna) Äl. Ovler v. Nlclnmavt.