ZUR STRATIGRAPHIE UND TEKTONIK JUNGTERTlXRER ABLAGERUNGEN IM NORDWESTLICHEN KRŠKO POLJE IN SLOWENIEN* Herribert Pierau Mit 4 Abbildungen und 11 Tabellen Allgemeines Das Material zu vorliegender Arbeit konnte ich wahrend meines Studienaufenthaltes 1953/54 an der Universitat Ljubljana aus den jung-tertiaren Ablagerungen des nordwestlichen Krško polje gewinnen, Ziel der Untersuehungen war zu versuchen, den tertiaren Schichtkomplex des Gebietes altersmaflig genauer einzustufen und wenn moglich, mit Hilfe von Mikrofossilien stratigraphisch zu gliedern. Zu diesem Zwecke wurde • Gekiirzte Fassung der Dissertation, vorgelegt 1956 an der Christian Al-brechts Universitat zu Kiel. zunachst ein Gebiet von etwa 60 kin2 im Raume Skocjan—Smarjeta (siehe Abb. 1) ostlich Novo mesto geologisch kartiert und den tertiaren Abla-gerungen ein dichtes Netz von Schlitzproben fur eine sp&tere mikro-palaontologische Bearbeitung entnommen. Im Mai 1955 suchte ich das Arbeitsgebiet zur Entnahme von Kontrollproben noch einmal auf. Die Lagerung Im Norden, Westen und Osten werden die Tertiarablagerungen des Arbeitsgebietes von einem Rahmen mesozoischer Gest eine (Mitteltrias und Oberkreide) begrenzt. Fur die Tertiarschichten wurde bisher normale, soh-lige Lagerung angenommen. Bei der Kartierung zeigte sich jedoch, dafi die tertiaren Ablagerungen am Vinji vrh antiklinal aufgewolbt sind. Der Vinji vrh ist ein tektonischer Sattel (siehe Abb. 3), dessen eine Flanke steil nach Suden, die andere — flacher — nach Norden einfallt. Nach einer flachen Einmuldung im Radulja-Tal steigen die Schichten zu einem weiteren Sattel nach Norden an; jedoch wird die Nordflanke dieses zweiten Sattels an einer NW—SO streichenden Storung (Storung von Skocjan) unter-druckt. — Der Vinji vrh-Sattel lafit sich tiber eine Strecke von etwa 4,8 km verfolgen; seine Sattelachse taucht nach NO unter. Ausbildung und Schichtfolge des MiozSns Zur leichteren Ubersicht sollen die Namen der einzelnen Altersstufen schon jetzt eingefiihrt werden (siehe Tab. 1), ohne daB damit dem Ergebnis der mikropalaontologischen Untersuchungen vorgegriffen werden soli (siehe Seite 124). Das Torton Die tertiare Schichtfolge beginnt mit einem weiBlich- bis gelblich-grauen konglomeratischen Kalk, der triadische Gesteine diskordant uber-lagert. In der Grundmasse des Kalkes befinden sich eckige Kalk- und Dolomitbrockchen aufgearbeiteter Triasgesteine. Ahnliche Konglomerate beschreiben auch H e r i t s c h und S e i d 1 sowie Tornquist vom Siidrand des Krško polje. Schichtfolge des Miozans im nordwestlichen Krško polje Uber der konglomeratischen Basis liegen gelbe bis graugelbe Kalke, die in graue h arte Kalke iibergehen. Dariiber folgt eine machtige Serie von Kalken und Mergeln mit kugeligen Kalkknollen (Kalkalgen). Die Kalke sind braun gefarbt und enthalten meist nur kleine, kugelige bis zvlindrische Gebilde, die im Anschlag das Bild konzentrischer Ringe zeigen. In den lockeren, kalkig-sandigen Mergeln (nordlich oberhalb Osrešje) sind die Kalkknollen bis kinderfaustgroB und lessen sich leicht aus ihrem Verband herauslosen. TRIAS K RE IDE T orton Mitron TERTIAR Sormat Klrnovik Unltrpann on IRvhfto roil Photon Dor Bolrodort-Schotfr Zagrod QUARTAR Poljan* Zlogonj» Zburt Kltvtvi Skocjan + 17} Zavinjtk Stara vas Radulja il Jakob 'O Dotruika vas Osrrljt marjna Osrtij* Tomaija va. Slrtlac 'O Ruhna vas Oradinj* Sao- O Smarjtikt toplict Kronovo O Kartenbeilage: Zur Geologie im nordwestlichen Krško polje Ausbildung Zone (Vergl. Tab. 9 u. 11) S A Schluffige Mergeltone weiche Mergel Bruchschillkonglomerat Zone III H M A Wechsellagerung von Tonmergeln und Mergelkalken Zone II T Schluffige Mergeltone Basiskonglomerat Zone I T 0 oberes R T Leitha-Bildungen (Mergel und Lithothamnienkalke) Zone VI Wechsellagerung von Mergeln und mergeligen Kalken (Leitha-Bildungen) Zone V O N unteres Schluffige Mergeltone Zone IV Zone III Tuff Schluffige Mergeltone und Tonmergel Kalke und Kalk-sandsteine (Leitha-Bildungen) Zone II Basisschichten Zone I Tabelle 1. Schichtfolge des Miozans im nordwestlichen Krško polje Die Mergel mit Kalkknollen begrenzen als Hangendes einen in sich geschlossenen Schichtkomplex, der als »untertortone Basisschichten* auf der Karte gesondert ausgeschieden wurde. Zu den Basisschichten zahlen auch die — teilweise murben — Kalke und Mergel mit Kalkknollen. auf denen die Qrtschaft Bela cerkev errichtet ist. S tac he (1358), auch He-ritsch und Seidl (.1919) hielten diese Schichten fur eine jiingere Ablagerung, zumal rundumher Anzeichen fur sarmatische Ablagerungeh gegeben wareri. Es handelt sich aber um eine vom Vinji vrh abgerutschte Sdholle der Basisschichten (siehe Abb. 2), die sich uber sarmatische Ablagerungen geschoben hat. Auch die Scholle ostlich der Storung von Draga, unterhalb der Hohe 389, ist durch Rutschung dorthin gelangt. — Nicht iiberall sind die Basisschichten so machtig ausgebildet wie am Nordhang des Vinji vrh! Die Kalke und Mergel mit rundlichen Kalk-knollen konnen auf einem dunnen Schichtstreifen reduziert sein oder auch fehlen; das ist faziesbedingt. Wo untertortone Basisschichten im Arbeits-gebiet anstehen, sind sie kalkig ausgebildet. In Richtung ehemaliger submariner Schwellen nehmen die Bildungen an Machtigkeit zu. Im Bereich submariner Mulden sind die kalkigen Basisschichten zu Gunsten fein-klastischer Ablagerungen reduziert. ttber den Basisschichten folgt eine Serie schluffiger Mergeltone und Tonmergel (Tegel). — Zwischen dieser Schichtfolge und den Basisschichten liegt haufig ein Horizont mit groBwuchsigen Ostreen (Bruch-stiicke bis zu 2 kg), den auch H e r i t s c h und S e i d 1 sowie Torn-quist am Rande von Gorjanci beobachtet haben. — Die Serie der feinklastischen Ablagerungen kann in ihrem Lie^endabschnitt noch von kalkigen Schichten unterbrochen sein. Das betrifft Gebiete aus dem Bereich ehemaliger submariner Erhebungen (Poljane, Zagrad). In diesem Falle treten Leitha-Bildungen, Kalksandsteine und kalkige Mergel auf, die in schneller Folge mit weichen Tonmergeln und Mergeltonen wechsel-lagern, schlieBlich aber in schluffige Mergeltone ubergehen. Die Farbe der Mergeltone ist wechselnd, vorherrschend aber grim und braun. Auch in der Festigkeit ergeben sich Unterschiede. Sie sind durch verschiedenen Schluff-, Feinsand- und Kalkgehalt bedingt. Ein geringer Kalkgehalt ist stets nachweisbar. Bei anstehenden Ton- und Mergelgesteinen bewirkt er einen blaulichen bis grauen Verwitterungsuberzug. Im Verband der feinklastischen Sedimente des Untertortons wurde der Horizont eines vulkanischen Tuffes von meist 25 cm bis 40 cm Machtigkeit angetroffen. Dieser Tuff erwies sich bei der Kartierung als brauch-barer Leithorizont. Er ist haufig aufgeschlossen, und vor allem tritt ein Tuffhorizont im Profil der tertiaren Ablagerungen des nordwestlichen Krško polje nur einmal, an dieser Stelle, auf. In dem graugriinen selten blaugrauen dazitisch-rhyodazitischen Tuff sind Biotitblattchen nur selten erhalten (Vinji vrh), meist schon herausgewittert. Haufig ist Glas-substanz an der Basis des Tuffhorizontes in einem schmalen Streifen angereichert. Ein mergeliger oder toniger Tuffit bildet den Ubergang zum Hangenden. Selten ist der Tuff direkt von weiBen, plattigen Mergeln (Vinji vrh) uberlagert. — Im Liegenden des Tuffhorizontes scheint lokal ein kleines, linsenartig ausgebildetes Kohlefloz aufzutreten. Ich selbst habe das Floz nirgends beobachten konnen, doch scheint sein Vorkommen auf Grund glaubwiirdiger Angaben (Brunnenbauer) wahrscheinlich. — Uber dem Tuff folgen wieder schluffige Mergeltone und eine etwa 1 m mach-tige helle Kalkbank, die im Bereich submariner Schwellen und Erhebungen groBere Machtigkeit erreichen kann. — Untertortone Tonmergel und Mergeltone bedecken den Nordhang des Vinji vrh-Sattels westlich der Storung von Draga. Auch der Halbsattel von Zagrad ist hauptsachlich von untertortonen feinklastischen Ablagerungen bedeckt. In den kalkig- mergeligen Schichten des Untertortons befindet sich neben anderen Mol-lusken massenhaft Cardium hians. Die Mergeltone fiihren reichlich Fisch-schuppen und Pflanzenhacksel. Der durch Stache bekanntgewordene FOssilfundpunkt von Smarjeta mit Turritella carniolica befindet sich in griinen und braunen schluffigen Mergeltonen des Untertortons. Diesen Fossilhorizont mit zahlreichen groBwiichsigen Turritellen traf ich auch auf dem Hiigel westlich von Zbure an. Leitha-Bildungen bei Zloganje und ostlich Skocjan entlang der Radulja geben einen Hinweis fur das Auftreten groiierer submariner Schwellen im Untertorton des nordwest-lichen Krško polje. Die hoheren Anteile der Leitha-Bildungen gehoren vielleicht dem unteren Obertorton an. Die mit 7° gegen Zloganje anstei-genden Mergeltone und selbst der Tuffhorizont keilen nach Osten zur Schwelle hin langsam aus (Seitenweg westlich Zloganje). Der Ubergang zum Obertorton vollzieht sich allmahlich. Er kundigt sich durch Zunahme des Kalk-, Schluff- und Feinsandgehaltes an. Gelbli-che Farbtone werden vorherrschend. Die obertortonen Schichten werden vor allem von schluffig-mergeligen und mergelig-kalkigen Sedimenten aufgebaut, die sich in schneller Folge ablosen. Harte Kalke sind selten. Einen Eindruck von dem raschen Fazieswechsel in den obertortonen Abla-gerungen vermitteln die Aufschlusse im Hohlweg von Bela cerkev nach St. Jožef (Hohe 392), der AufschluB von Rink, und die Schichtfolge am Hohlweg westlich oberhalb von Tomažja vas. Aus dem Hohlweg westlich von Tomažja vas beschrieb Stache eine Reihe Makrofossilien, die er dem Fossilhorizont von Smarjeta stratigraphisch gleichordnete. Unter Berucksichtigung der Mikrofauna ist eine Parallelisierung der beiden Vorkommen jedoch nicht moglich (siehe oben und vergl. Profil VII). Die stark aufgerichteten Schichten mussen damals verdeckt gelegen haben, sonst hatte Stache hier ihre Lagerung erkennen mussen. — Obertortone Ablagerungen sind ostlich der Storung von Draga auf den Hangen des Vinji vrh und auf dem Halbsattel von Zagrad verbreitet. Innerhalb der obertortonen Schichtfolge treten ein schmaler Horizont fluviatiler Schotter sowie ein diinner Streifen eines weifigelblichen Bentonits auf. Im obersten Abschnitt des Tortons haben Leitha-Bildungen die Vorherrsohaft. Gelbe, feinsandige, weiche Mergel, Lithothamnienkalke und -mergel wurden beobachtet. Daruber folgen schliefilich knollige Lithothamnienkalke sowie Sufiwasserkalke. Die Aufschlusse im oberen Obertorton sind liickenhaft und wurden nur bei Tomažja vas sowie westlich Bela cerkev angetroffen. Das Sarmat Die Ausfuhrungen St aches (1858) enthalten keine Angaben iiber das Auftreten sarmatischer Ablagerungen. H e r i t s c h und S e i d) (1919) vermuteten sarmatische Schichten als Denudationsrest bei Bela cerkev. Tatsachlich befinden sich sarmatische Ablagerungen an der Siid-flanke des Vinji vrh-Sattels. Als schmaler Streifen ziehen sie oberhalb der Krka entlang der Strafie Ruhna vas—Draga und sind westlich und ostlich der Rutschscholle von Bela cerkev aufgeschlossen. Wahrend an der Nordflanke des Vinji vrh-Sattels die flachgelagerten Schichten bis zum Untertorton erodiert wurden, blieben die jungeren Ablagerungen an der Siidflanke dank ihrer starkeren Aufrichtung erhalten (siehe Abb. 2). Die hochsten Schichten des Sarmat sind meist eingeebnet und von jungen Auelehmen der Krka uberdeckt. — Gute Aufschliisse sind selten, denn der Streifen mit den weichen sarmatischen Ablagerungen wird landwirt-schaftlich genutzt. Makrofossilien wurden in den Schichten nur vereinzelt angetroffen. Sie konnten deshalb fur eine Gliederung der Ablagerungen nicht herangezogen werden. Auf der nordlichen der beiden Riigelkuppen westlich Bela cerkev war auf einem Acker iiber obertortonen Schichten eine 50 bis 80 cm machtige Konglomeratbank aufgeschlossen. In der Grundmasse eines grauen Kalkes befinden sich neben Molluskenbruch-schill kleine, kantengerundete Trummer aufgearbeiteter Triaskalke und -dolomite, Die Konglomeratbank befindet sich an der Grenze zwischen Torton und Sarmat. Daruber liegende braune Mergel und graue Mergel-tone sind kaum aufgeschlossen. Es folgen graugelbe, schluffige Mergeltone und graugelbe, feinsandige Mergel. die vereinzelt kleine, glatte, rundliche bis langliche Kalkmergelgebilde fiihren und in eine schmale Kalkbank mit den gleichen Gebilden iibergehen. Im Hangenden dieser Bank treten wieder weichere gelbbraune Tonmergel auf, die zu weichen bis plastischen Mergeltonen uberleiten. Braune, schluffige Tonmergel bechlieflen die Serie. Daruber befinden sich Banke eines graugelben, rauhen, schluff-haltisen Kalkes in Wechsellagerune mU braungelben Tonmergeln. Die durchschnittliche Machtigkeit der Banke betragt 30 bis 50 cm. Diese Schichtfolge wird im Hangenden von einer kleinen Schill-Konglomerat-bank begrenzt. Die liber der Bank in Richtung auf die Miozan-Pliozan-grenze folgenden Schichten sind nur luckenhaft aufgeschlossen. Sie be-stehen vorherrschend aus weichen, feinklastischen Sedimenten. Junge Auelehme geben diese Schichten nur in Einzelaufschliissen oberhalb der Strafie Ruhna vas—Draga frei. Unter Berucksichtigung von Schichtlticken ergab sich an Hand der Einzelaufschlusse folgendes Bild: Graugelbe, feste Mergel setzen die Schichtfolge iiber der Schill-Konglomeratbank fort. Eingeschaltet ist eine Bank grauer, rauher Kalke mit runsiger OberfHche. Daruber folgen Tonmereel und crraue, nlastische Mergeltone, deren Schluff- und Feinsandgehalt zum Hangenden hin zunimmt. Daraus ent-wickeln sich braune, schluffige bis feinsandige, blattrige Mergeltone, die wie geschichtete dunne Pappblatter aussehen und reichlich Pflanzenreste (Blattreste) fuhren. Weitere Aufschliisse fehlen. Auch die Grenze Miozan-Pliozan ist nicht aufgeschlossen. Stratigraphische Untersuchungen Im vorangegangenen Kapitel wurde nur die petrographische Ausbil-dung der miozanen Ablagerungen beriicksichtigt und zusammenfassend beschrieben. Die einzelnen Horizonte wurden im Folgenden auf ihren Inhalt an Mikrofossilien untersucht. Fur die Beschreibung wurden solche Aufschliisse ausgewahlt, bei denen grofiere Schichtstofie zuganglich waren. Die Ergebnisse der mikropalaontologischen Untersuchung sind in 9 Profil-Diagrammen zusammengestellt. Unter der Nummer vor den ein- zelnen Schichten laufen die Schlitzproben und ihre zugehorigen Francke-Zellen in der Sammlung des Geologischen Institutes an der Universitat Kiel. Die Aufrichtung der Schichten wurde vernachlassigt; die Horizonte sind in sohliger Lage dargestellt (Vergl. hierzu Abb. 2 und 3.) Bei der mikropalaontologischen Untersuchung wurden alle Mikrofos-silien berucksichtigt, die Foraminiferen der Art nach bestimmt. Auf eine genauere Bestimmung der ubrigen Faunenelemente muBte in den meisten Fallen verzichtet werden. Ostracoden, Echinodermenreste, Spongiennadeln, Kleinmollusken und Molluskenbruchschill sowie Reste von Fischen (Oto- Erklarung der Zeichen und Signaturen: /m Profit: Konglomerat und Brocclo Fluv/atilt Sefiottor Tuff Katk M Kolksandsttin IDQUUI uuuuu IDDUUI Katk mit Kfiottin Mor g H /m Diagramm» hčuf/g M org o t mit K n oil on mittol M or gol ton wonig lithe, Zfihne und Knochen) wurden nur summarisch erfafit. Die Mikro-fauna aus Kalken und harten Mergeln war in alien Fallen so stark korrodiert, daG eine Bestimmung der Fossilien nicht moglich war. Die Pro-ben wurden deshalb in den Diagrammen nicht aufgefuhrt. Das Profil I. Das Profil wurde am Nordhang des Vinji vrh am Wege unterhalb der Hohe 392 (a—e) und westlich davon am Wege siidlich Osrešje (g—o) aufgenommen. Es umfafit eine Schichtfolge, die im vorangegangenen Kapitel als untertortone Basisschichten beschrieben wurde. Das Profil II. Die Schichtfolge wurde in Zagrad unterhalb des Bildstockes an der Wegkreuzung angetroffen. — Die tieferen Basisschichten sind in dem Profil nicht aufgeschlossen. Kalke und Mergel mit Kalkknollen scheinen in dem AufschluB zu fehlen. Das Profil umfafit den oberen Teil der Basisschichten, Leitha-Bildun-gen und eine Folge von Tonmergeln und Mergeltonen des Untertortons. Profil I 0 — • —0 o — e — — e —o G — O — n 073) m (172) e — o —o k ' 'r-l, ', J 07t) i A (170) -- O — 0 o — o — ---- 9 — 0 — 0 0 —» o — i i, i, i L I 1 1 I »' ■» ■' ■' i_i IZL A o A° ° A ° A A ° A° c 0» o b c ac a. c.c o o «*> • o =» s v> o o 5 Die Serie der tonnigen Ablagerungen ist durch den Horizont eines vulkanischen Tuffs gegliedert. Das Profil III. Diese Schichtfolge ist im Hohlweg von Osrešje aufgeschlossen. Zwischen den sud-lich der Ortschaft auftretenden Basisschich-ten (siehe Profil I) und diesem AufschluB liegen die Aufschlufiverhaltnisse so ungun-stig, daB ein durchgehendes Profil nicht aufgenommen werden konnte. Das Profil IV. Hinter der Wassermuhle von Zavinjek ist die Schichtfolge uber dem Tuffhorizont in abweichender Ausbildung aufgeschlossen. Es handelt sich dabei um Ablagerungen der Leithakalkfazies. Die feinklastischen Sedi-mente treten zu Gunsten kalkiger Bildungen zuriick. Die zwischen den Leitha-Sedimenten auftretenden fluviatilen Sande und Schotter im oberen Profilabschnitt verdienen beson-dere Beachtung. In obertortonen Ablogerun-gen am Stidhang des Vinji vrh konnte ich ebenfalls einen dunnen Schotterhorizont beobachten. Den Leitha-Bildungen von Zavinjek fehlen jedoch Mikrofossilien, die eine sichere Einstufung ermoglichen. Das Profil V. Das Profil wurde an der Wegabzwei-gung vom Karam des Vinji vrh den Sudhang abwarts und auf dem Kamm westlich der Hohe 369 aufgenommen. Es vermittelt den AnschluB an die bisher beschriebene Schichtfolge. Die AufschluBverhaltnisse Uber dem Tuffhorizont sind unubersichtlich (Wein-bau). Ein zasummenhangendes Profil ergibt sich ab Horizont b. Dieser entspricht dem Horizont 1 im Profil III. Das Profil VI. Das Profil wurde oberhalb schaft Zalog und westlich des Tabelle 2 der Ort-Guthofes Rink aufgenommen. Dem Horizont a des Profils entspricht Horizont f in Profil V, was durch die Mikrofauna bestatigt wird. Das Profil VII. Das Profil wurde am Hohlweg oberhalb westlich Tomažja vas kartiert. Das Profil VIII. Der AufschluB befindet sich am Feldweg westlich von Bela cerkev. Der Schichtkomplex umfafit die obersten Schichten des Tortons im nord-westlichen Krško polje. Das Profil IX. Die Aufschliisse zu diesem Profil befinden sich am Feldweg oberhalb der Strafie Ruhna vas—Draga etwa 300 m ostlich von Draga. Die Schicht-folge m—q wurde mit Vorsicht aus einer Reihe von Einzelaufschliissen zusammengestellt. Schichtliicken miissen dabei berucksichtigt werden. Der mikropal&ontologische Befund Sieht man davon ab, dafi jede Schicht eine spezifische Mikrofauna fiihrt, so ergeben sich fur grofiere Profilabschnitte gemeinsame Ziige in der Zusammensetzung der Fauna. Vergleicht man dagegen die Faunen dieser Profilabschnitte, so ergeben sich wesentliche Unterschiede in ihrem Fossilbestand, und es zeigt sich, dafi sich innerhalb gewisser Zonen eine Veranderung der Fauna ruckweise, geradezu gesetzmafiig vom Liegenden zum Hangenden vollzieht. An Hand des Faunendiagramms auf Tabelle 11 lafit sich die Verteilung und Entwicklung der Mikrofauna im Miozan des nordwestlichen Krško polje uberblicken. Um ein moglichst geschlos-senes Faunenprofil zu erhalten, wurden Proben aus den Profilen I—IX so ausgewahlt, dafi sich ein fast zusammenhangendes Profil aufstellen liefi. Einige AufschluBlucken in den Profilen I—IX konnten durch Proben (Nr. 185, 180, 76, 77, 85) aus anderen Aufschlussen des Arbeitsgebietes, wo die betreffenden Schichten sicher ermittelt werden konnten, aus-geftillt werden. Die Proben 185 und 180 wurden einem Aufschlufl siidlich Zalog, die Proben 76 und 77 im Hohlweg Bela cerkev—H6he 392 und Probe 85 250 m siidostlich Profil VIII entnommen. Neben einer Vielzahl von Ostracoden sind Nonion aus der Gruppe communelboueanum und Rotalia beccarii das vorherrschende Faunen-element in einer langen Reihe aufeinanderfolgender Profilproben. Diese beiden Formen stellen zahlenmafiig etwa 95aller Foraminiferen. Ihr zahlreiches Auftreten unterstreicht den brackischen Charakter der Fauna. Die »Basisschichten« sind nahezu fossilleer (Probe 170—173). Die Entwicklung der Mikrofauna setzt erst dariiber ein. Die Proben 9—71 umfassen einen Profilabschnitt mit einer artenarmen, individuenreichen Brackwasserfauna. In dieser sind Elphidien, Asterigerina planorbis, Amphistegina lessonii und zahlreiche Fischotolithen mit den Durchlaufer- Profit a. o e o in o -o ® S 3 M? c 2/5 5: S o £ OKO1 s 9 e t> t» * ■o 2 ■o ® •«•» o • •o a o e <* e šs O * ■t 1Š 6 ž e s e a o s J-v N i S O . < % t) ). » C Č "E = -2 3 t - a C C * ^ J •» i«i qq: »o o S "> c e % a « 3 C O 5 c c a o. o g u 2 * o a d c C 0« • 5 C : o, £ >o o «. o S C v» o i?? lil » Q.-0 se.® X o t) C C o s? O C g 3 O C e II I4* 5 if * i: M • 5 s e C o. 3 C «. o a c ki A. £ N « c 25 i.* I ' i o <» * o o »o t w m(166) / k(167) Ji(t9Q h(t$$) 9064) um *(I62) Tu c(t6t) M 60) o T-« i i II Profil /K k J i h(2 7/ m d c(30) Tudi) I ■ ■ * »■ nS5 rm rm i.i.ii.' r ir Tabelle 4 formen Nonion und Rotalia vereinigt. Die Fauna zeigt Anklange an den Typus einer Fauna aus Leitha-Sedimenten. Probe 71 wurde dem Tuff-horizont entnommen. Er fuhrt eine sparliche Mikrofauna. In der an-schlieBenden Schichtfolge (Probe 162—144) beleben zahlreiche Milioliden, Globigerinen und Reussella spinulosa die sonst eintonige Formengesell-schaft. Auf eine schmale Zone im Profil (Probe 60—180) beschrankt sich das Auftreten einer grofieren Anzahl neuer Arten. Neben Nonion und Rotalia dominieren groBwuchsige Exemplare der Gattung Robulus. Einige Arten [Bolivina dilatata, Virgulina (Virgulinella) mtocenica, Cibicides aknerianus, C. austriacus, C, boueanus, C. lobatulus, C. dutemplei/, die vorher meist als Kummerformen und nur vereinzelt im Profil vertreten waren, entwickeln nunmehr eine rege Entfaltung. Eine Reihe neuer Formen wie Gultulina austriaca, Loxostomum digitate, Uvigerina bono-niensis compressa, Eponides haidingeri, Cancris auriculas und Nodngens-rina scripta vermehren den Artenbestand dieser Zone. Es handelt sich meist um marine Formen aas dem Bereich tieferen Wassers. Der folgende Profilabschnitt (Probe 62—196) enthalt eine Auswahl bestimmter Arten aus dem Bestand der Zone mit der reichen Marinfauna. In Vergesellschaftung mit Milioliden (Quinqueloculina akneriana, Q, oube-riana, Q. boueana, Sigmoilina tenuis, Triloculina consobrina) und Elphi-dien (Elphidium crispum, E. fichtelianum, E. macellum var. aculeatum, E. rugosum, E. ungeri) befinden sich Guttulina austriaca, Globulina gibba gibba, Bolivina antiqua (selten!), Bolivina dilatata (selten!), Virgulina schreibersiana, Loxostomum digiiale, Cancris auriculus und Asterigerina planorbis. Neu hinzu kommen Entosolenia marginata und Ammodiscu* incertus, deren Zahl sich zum Hangenden hin vergroBert. In der Fauna sind Formen marin-brakisehen Flachwassers vereinigt. — Mit der ruck-weisen Verarmung der Fauna in Richtung zum Hangenden verstarkt sich die Auslese ganz bestimmter Arten. Selbst die Durchlaufer Nonion aus der Gruppe commune/boueanum und Rotalia beccarii treten allmahlich zuriick. In dem Profilabschnitt mit Probe 85—88 haben Elphidien und Anomaliden die Vorherrschaft angetreten. Daneben konnen sich nur noch Ammodiscus incertus, Milioliden, Globulina gibba gibba, Nonion aus der Gruppe commune/boueanum, Entosolenia marginata, Rotalia beccarii, Cancris auriculus und Asterigerina planorbis — meist in geringer Anzahl — behaupten. Im folgenden Profilabschnitt (Probe 127—129) befinden sich Massen groflwtichsiger Elphidien (Elphidium macellum, E. crispum) in Vergesellschaftung mit Rissoiden. Rotalia beccarii und Globulina gibba gibba sind als Kummerformen vertreten. Die Entwicklung der Fauna hat sich zu Gunsten einer individuenreichen, artenarmen Seichtwasserfauna ent-schieden. Abgesehen von akzessorischen Kummerformen behaupten sich nur noch Arten aus der Familie der Nonioniden. Auch in der weiteren Folge bleibt Elphidium macellum zahlreich vertreten. Im nachsten Profilabschnitt (Probe 126—117) treten Elphidien der Gruppe hauerinum/antoninum aus einer Reihe weiterer Arten (Elphidium rugosum, E. josephinum, Nonion tuberculatum) hervor. Die Proben Pnfii v. s i mi * C C « « C 3 « O o H1S3) #152) f04$ *{H4)