Katholische Missionezeitschrift öer Missionäre Söhne öcß hist. Herzen© Jesu Btcrn Nummer 9 - Jänner 1943 45. Jahrgang Spedizione in abbonamento postale. Edizioni per l'Estero. 3um Titelbild: Der Missionär unterwegs. (2In den Ufern Des Rio Napo.) Ein Augu-stinermissionär des Apost. Vikariates San Leone del Amazonas hat in Begleitung seiner Indianerchristen den Rio Napo, einen bekannten Nebenfluß des Amazonas, überquert und ist im Begriff auszusteigen. (Fides-Foto.) Inhalt: Gebetsmeinung, 6. 65. — Besinnliches, 6. 66. — Aus dem Apostol. Vikariat Mariannhill, 6. 66. — Die Missionierung Latein-Amerikas, 6. 67. — Zur Zeitlage, 6. 69. — Sitten und Gebräuche bei den Bapedi, 6. 69. — Jahresbericht 1941 der kath. Missionen von Belgisch-Kongo und Ruanda-Urundi, 6. 72. — Die Ungetanste. — Abbildungen: Der verstorbene P. Bernhard Zorn mit einer Gruppe Katechu-menen. 6. 67. — Mission in Peru, 6. 68. — Kinderpflege 'im Missionslande, 6. 72. Preis: ganzjährig Italien 8 Lire, Ungarn 2.50 Pcngö, Schweiz 2.50 Franken. Versand durch Missionshaus Millan b. Bressanone, Italia. Gebets-Erhörungen und -Empfehlungen. Zum Dank für Erhörung in einem schweren Anliegen durch die Fürbitte des ehrw. Bruder Meinrad spendet ein Almosen. A. H., Bandoies di sotto. Durch die Fürbitte der Armen Seelen und des guten Bruder Meinrad Hilfe gefunden in einem großen Anliegen. 2 hl. Messen und Veröffentlichung waren versprochen. M. W., Terento. Durch die Fürbitte des Bruder Meinrad ist meinem Kinde, das von Geburt an augenkrank war, ohne ärztliche Hilfe auffallend und rasch geholfen morden. Veröffentlichung und 2 hl. Messen versprochen. H. P., Naz. Eifriges Gebet, bes. zu Bruder Meinrad, um Hilfe in einem großen .Familienanliegen erbittet L. £., Bolzano. Bitte, nicht nachzulassen im Gebet für einen bei der Deutschen Wehrmacht stehenden Soldaten, auf daß er f. .z. heil und gesund in die Arme seiner besorgten Eltern zurückkehren möge. Arme Seele, Brunico. Zur Beachtung! Gebetserhörungen werden nur dann veröffentlicht, wenn in der Mitteilung an uns der volle Name unterzeichnet ist. Kürzungen erfolgen durch die Schriftleitung! Wir bitten um das Gebet für die in den letzten Monaten verstorbenen Abvn- nenten, unter ihnen Hochw. Alois Holzer, Pfr., Bizze di fuori. Anna Ingarten S. W., Campo Turcs. Anna Bachmann, Monguelfv. Pfr. Pietro Mischi, La Balle. Dr. Hibler, Bressanone. Robert Romai, Pecs, Ungarn. Allen Freunden und Verehrern des Dieners Gottes P. gofef gteeittademeQ SVD, sowie allen, die lernen möchten, wie man eine „neuntägige Andacht" hält, sei das handliche Heftlein wärmflens empfohlen, das Dr. Johannes Baur bei der Berlagsanstalt Athesia Bolzano veröffentlicht hat: „N ovene, Anleitn n g zum f r u ch t r e i ch e n Halten von N o v e n c n, vor allem zun: Diener Gottes P. Josef Frein ade meh S. V. D. Katholische Missions-Zeitschrift Kerausgegeben von der Kongregation: Missionäre Söhne des heiligsten Kerzens Jesu Mil Empsehlung des Kochwürdigsten Fürstbischofes von Bressanone Nummer 9 Jänner 1943 45. Jahrgang Gebetsmeinung. Für die heidnische Jugend, der Christus nie gepredigt wurde. Gott der Herr hat Himmel und Erde und alles, was darin ist, erschaffen. Der Mensch ist ein Meisterwerk der Schöpserhand Gottes und eben deshalb fein Eigentum. Das gilt auch vom Heiden, der vielleicht nur recht verschwommene und erbärmliche Vorstellungen vom höchsten Wesen hat. Christus ist für alle Menschen gestorben, auch für die 5)eiben; mit seinem Blute hat . er fick ihre Seelen erkauft, sie gehören ihm, auch wenn sie diesen guten Herrn noch nicht kennen gelernt haben. Jedes Menschenherz bleibt unruhig, bis es in Gott feine Ruhe gefunden, denn es ist für ewiges Glück erschaffen. Dieses Bollglllck kann aber nur erkauft werden mit Anweisungen auf den heiligen Gnadenschatz, den die Kirche verwaltet. Auch das Herz des Heiden wird ohne die Gnade nie und nimmer glücklich werden. Diese Gedanken sind uns wohl bekannt. Wir Missionsfreunde tun aber gut daran, sie uns zu Beginn des. neuen Jahres wieder ins Gedächtnis zu rufen, denn sie sind zugleich die Triebfedern aller apostolischen Arbeit. Es soll uns nicht gleichgültig lassen, wenn das Ebenbild Gottes in den Seelen der Heiden beschmutzt und geschändet ivird. Als Freunde, Brüder und Schwestern Christi bangen mit, es könnte sein bitteres Leiden an diesen Seelen verloren sein. Erleuchtet und erwärmt vom Geiste Gottes wollen wir es nicht dulden, daß diese armen Menschen wie das liebe Vieh dahinleben lunti nie etwas vom übernatürlichen Leben der Kinder Gottes hören sollen. Millionen Heidenkinder ivachsen als unsere Zeitgenossen heran, eine riesige heidnische Generation. Kein Zweifel, jede christliche Generation mirti vor Gott irgendwie verantwortlich gemacht werden für tins Heil ihrer heidnischen Zeitgenossen. Für,das Geschlecht, das setzt heramvächst in den Missionsländern, sind wir die berufenen Helfer, Friedensund Heilsboten. Daß wir da vor allem an die heidnische Jugend denken, ist natürlich. Wer die Jugend hat, hat die Zukunft des Volkes. Und dann, jede Missionsarbeit ist Erziehungsarbeit und wendet sich deshalb zunächst an die noch weiche, biegsame, für jeden formgebendcn Eindruck empfängliche Jugend, wenngleich auch die Bekehrung der im Heidentum v e r zo-genen und verknöcherten Alten nicht vernachlässigt wird. Missionsarbeit ist nicht bloß Unterricht, ist nicht nur Vermittlung von Wissen, und wäre es auch das Wissen um die erhabensten göttlichen Offenbarungswahrheiten, sondern ganz besonders Anleitung zu treuer Pflichterfüllung, Erziehungsarbeit am Katechumenen, daß er alles halten lerne, was Christus uns befohlen hat. Deshalb ldürfen wir uns auch, nicht damit begnügen, wie es wohl protestantische Sekten tun, einfach den des Lesens Fähigen die Bibel in die Hand zu geben, also die Bücher der Hl. Schrift recht eifrig zu verbreiten. Auch wenn sie deren ganzen Inhalt verstünden, wären sie noch lange keine Christen. Es muß ihnen das christliche Leben vorgelebt werden, sie müssen zur Nachfolge Christi erzogen werden. Dazu brauchen die Heiden, vor allem die jungen Heiden, Missionäre. O daß doch diese Missionäre immer zurecht kämen, um verderbliche heidnische Einflüsse auf die „von Natur christlichen" Seelen der Kinder verhüten zu können! Wie schwer finden erwachsene Heiden zum wahren Glauben! Im Sudan sagte mir ein alter Heide/ der am Sterben war, kühl und trotzig: „Alle unsere Vorfahren sind (beim Sterben ohne den Fremden fertig geworden: ich brauche dich auch nicht." Der arme Schwarze hatte mit dieser Berufung auf die „Stammessitte", nach der sie ohne priesterlichen Beistand zu sterben pflegten, ganz patriotisch gesprochen und dabei nicht einmal so unrecht; sie waren alle fertig geworden, das Wie war freilich eine andere 6ad)c. Daß doch die Glaubensboten zur Stelle wären, den schlimmen Einflüssen zuvorzukommen, die manche iveiße Kolonisten durch ihr dem Gewinn und dem Vergnügen gewidmetes Leben auf die Naturkinder ausüben; durch Schrift und Bild, durch Kino und Radio machen sie nur zu oft Propaganda für ein Neuheidentum, das auch die Gebildeten Heidnischer Kulturvölker durch einen gewissen äußern Glanz berücken kann, umsomehr den ungeschälten Wilden. Seit Christus auf Erden gelebt, wurde in jedem Menfchennlter das Gebet zum Kimme! emporgefandt „Zukomme uns dein Reich!" Es ist sicher auch in der Vergangenheit oft gewohnlieitsmäßig und gedankenlos gesprochen worden, wichtig ist aber vor allem, daß wir Uns heute ehrlich selbst fragen, ob es uns Ernst ist mit dieser Bitte des Vaterunsers. Wir wollen wenigstens diesen Monat allen Ernstes versuchen, mit diesem göttlichen Gebet die Zugend der Heidenvölker zum großen Kinderfreund zu führen, daß er sie segne! P. H. 3., 3. 6. C. Sesinnllches, f) Du bist ungeduldig, weil Gott von dir Geduld verlangt. 2) Du bist ungeduldig, weil Gott mit den Menschen soviel Geduld tfut. 3) wätfreud du ungeduldig bist, ertrügt dich Gott mit Geduld. 4) Daß deine Ungeduld auf chre Rechnung komme, müßte Gott mit dir die Geduld verlieren. Dann aber weife i Denn Gott allein ist weise und Gott allein ist gut! n Aus dem Apost. Vikariat Mariannhill. Rom. — Die spärlichen Nachrichten, die tropfenweise ans dem rühmlich bekannten Apost. Vikariat Mariannhill von der Südostküste Afrikas einlaufen, beweisen, das; die dortigen Missionäre — rund 70 — dem Geist ihres Stifters, des Abtes Franz Pfänner, bis auf den heutigen Tag treu geblieben sind. Man wird wenig Missionen finden, in denen der alte Grundsatz des Ora pt labora so genau befolgt wird wie in Mariannhill. Patres und Brüder wetteifern nicht bloß in der seelischen Betreuung ihrer schwarzen und weißen Schäflcin; nach dem Vorbild der ältesten Missionäre des Abendlandes sind sie auch auf sozialem und Landwirtschaftlichem Gebiet bemüht, die Nachkommen Chams an der christlichen Kultur teilnehmen zu lassen. Was die stattliche Zahl der Brüder — rund 150 — auf allen Gebieten des Handwerks seit Fahren geleistet haben, müßte von Rechts wegen eigens behandelt werden. Die nahezu 500 Schwestern aus 6 verschiedenen Kongregationen sind aus schulischem und medizinischem Gebiet wahre Engel christlicher Liebe. Von den Heilig Blutschwestern widmen sich die Hälfte (150) als Klausurschwestern der Anbetung und Sühne, sie schaffen das Fundament für die Arbeiten der andern. Wir sind überzeugt, daß auch gerade setzt, wo eine Reihe von Patres in ihrer Seelsorgsarbeit gehindert und in Mariannhill interniert sind, die Missionsschwestern mit verdoppeltem Einsatz beitragen, die Mission auf der Höhe zu halten. Die Katholikenzahl beträgt ungef. 90.000. Die Bekehrungen beschränken sich nicht auf die Nichtchristen, die Statistik zeigt, daß unter den Konvertiten sich auch viele nichtkatholische Christen der schwarzen und weißen Rasse befinden. Noch in der Karwoche dieses Zahres konnte der Apost. Vikar von Mariannhill, 6. Exz. Mons. Fleischer, eine hochgestellte Persönlichkeit, Dr. Fo-witt, den ehemaligen Regierungsinspektor der Schulen Natals und jetzigen Direktor der Schulen Ugandas in die Kirche aufnehmen, nachdem er den anglikanischen Glauben abgeschworen hatte. Mariannhill wird von Hoch und Nieder geschätzt. Noch zu Anfang dieses Jahres machte die katholische Negerkönigin von Basutoland einen dreitägigen Besuch in Mariannhill, wo sie durch würdiges Auftreten, durch Gottesdienstbesuch Der verstorbene P. Bernhard Zorn mit einer Gruppe Katcchumenen. und Sakramentenempfang das ganze Volk erbaute. Gewiß trägt auch die hierzu Lande vielgepflegte, von Abt Pfänner überkommene Marienverehrung zur günstigen Entwicklung der Mission bei. Eine große Zahl der Missionsstationen trägt die Namen berühmter Marienwallfahrtsorte und sind selbst zu Gnadenstätten geworden. Möge die Königin der Apostel weiterhin ihre segensreiche Hand über Mariannhill halten! (Fides, Dez. 1942.) Die Missionierung Latein-Amerikas. Rom. — Unter diesem Titel hat der ehemalige Apostolische Nuntius von Costarica, S. Erz. Mons. Carlo Chiarlo, einen höchst interessanten Vortrag an der Gregorianischen Universität in Rom gehalten. Die Persönlichkeit des Redners, der viele Jahre aus eigener Anschauung die südamerikanischen kirchlichen Verhältnisse studieren konnte, das Licht, das seine Ausführungen auf die früheren und jetzigen Missionsverhältnisse in Südamerika werfen, veranlassen uns, die Hauptpunkte aus seinem Vortrag einer größeren Oeffentlichkeit zugänglich zu machen. Der Redner greift aus der großen Zahl der für den Glauben und die Kultur Lateinamerikas bedeutungsvollen Missionäre P. Bernardin de Sahagun heraus, der das Evangelium und die Apostelbriefe ins Az-tekische übersetzt hat, P. Toribio Motolinia da Bonavente, den Verfasser der „Historia de los Indios", der Geschichte der Indianer Neuspaniens. " Unter den Blutzeugen ragen hervor P. Anton Ruiz de Montoya und P. Rochus Gonzales de Santa Cruz. Als Muster und Vorbild für die werdende Christenheit zeichneten sich aus Rosa von Lima, Toribio de Mongrovejo, der große Erzbischof von Lima, Franciscus Solanus, Aloysius Beltran, Peter Claver, Peter de Gante: Das gleiche Grab umschließt den Leib der hl. Rosa von Lima und den des fei. Martin de Porres, der, einfacher Klosterpförtner und Diener, in seiner Hand nicht das Schwert des Krieges, nicht das Buch des Gelehrten, sondern bezeichnend genug den Besen als Zeichen seiner Heiligkeit trägt. Und das war gerade charakteristisch für das ursprüngliche Christentum in Südamerika, daß die Missionäre verstanden, die trennende Scheidewand zwischen europäischem und einheimischem Element niederzureißen. Der Einheimische durfte ohne weiteres an der spanisch-portugiesischen Kultur teilnehmen. Während in Nordamerika und Australien die Eingeborenen nahezu zum Aussterben verurteilt wurden, fand dort im Süden eine physisch-geistige Verschmelzung des spanisch-portugiesischen Stammes mit den heidnischen einheimischen Elementen des Landes statt, wenn auch die Kultur der Eroberer die herrschende wurde. Latein-Amerika eigentümlich ist dann auch die verschiedene Art des Vorgehens bei der Evangelisation: Nach Eroberung einer Gegend war das erste der Städtebau. Die dort angesiedelten Kolonisten, Indianer und Mestizen wurden von der sofort errichteten regulären Hierarchie und den aus Spanien und Portugal herbeieilenden Missionären betreut, die sich außerdem noch der in den Wäldern und auf den Bergen lebenden Indianer annahmen. Latein-Amerika kannte nicht den Uebergang von Apostolischen Präfekturen und Vikariaten hin zu Diözesen: hier waren die Diözesen das Ursprüngliche. Erst im 19, Jahrhundert wurden auch hier Apost. Präfekturen und Vikariate errichtet. Weniger erfreulich wirkte sich die an sich gutgemeinte S ch u tz h e rr s ch a f t der Monarchen von Spanien und Portugal aus, die mit allen Mitteln sich der Mission in Peru. Dort wo die östlichen Kordilleren Perus sich langsam zum Titicacasee hinabsenken, liegt das Apost. Vikariat Urubambe. Wild, ungeschlisfcn, wie ihre Berge sind die Bewohner, von denen wir hier einige wenig vertrauenerweckende Vertreter wor uns sehen. Bereits hat sich der Einfluß der spanischen Dominikanermissionäre geltend gemacht. Die christlichen Indianer haben ihre Scheu vor ben Weißen abgelegt, sie verkehren in freundschaftlicher Weise mit den Missionären. (Fides Foto.) Missionen annahmen und sie unterstützten. Das königliche Patronat verstrickte leider auch die Missionen in den politischen Wirrwarr, die Missionen und die Kirche erschienen den Eingeborenen mehr als politische denn als die geistige Macht. Die Folge war Mißtrauen und feindselige Verstocktheit den Dienern des Evangeliums gegenüber. Die Geschichte der Missionierung Latein-Amerikas wäre unvollständig ohne einen Hinweis auf die sog. Reduktionen, die unzweifelhaft eine große und zumeist eine segensreiche Rolle spielten. Bekannt ist die Tatsache, daß die Jesuiten und auch St. Franziscus Solano sich der Musik bedienten, um das Bekehrungswerk wirksamer zu gestalten. Rach liegt zu Füßen des toten Franz in der ihm geweihten Kirche in Lima die Geige, die der Heilige als Begleitungsinstrument für die Verkündigung des Gotteswortes mit sich führte. Die Reduktionen fanden ein frühzeitiges, für die Missionen unvorteilhaftes Ende. Schwache Nachbildungen sind in der heutigen Zeit beispielsweise die Bemühungen der Franziskanermissionäre in dem Apost. Vikariat Chiquitos in Bolivien, wo bis 1932 6000 Indianer dem Nomadenleben entzogen und einem seßhaften Leben in patriarchalischem Stil zugeführt wurden. Die Aufhebung des Jesuitenordens und die Unabhängigkeitskriege schlugen der Missionierung tiefe Wunden, aber das Fundament des Glaubens blieb und die jäh unterbrochene Missionsarbeit konnte bald wieder aufgenommen werden. Fortsetzung folgt. Zur Zeitlage Gest immerstln srostlich der lostnenden^Msteit näcst Ms freier Schollef und unter warmem Dach Und freu dich des schlichtesten Mastles in friedlicher Stube, Genieste die wostlige Uuste, nur fei doch kein Bube! - Und danke den Männern, die treulich gekämpft für diefUstren, Und denke der Minen, die stierd fetzt und stseimat verlieren! n Sitten und Gebräuche bei den Bapedi. (P. M. R. F. S. C.) V. Etwas über den Häuptling. 2. Seine Stellung zur Regierung. Fortsetzung. Nach einer Regierungsentscheidung vom Jahre 1921 wird jeder Eingeborene, der sich mit Erlaubnis des Häuptlings in dessen Gebiet niederläßt, diesem untertan. Umsomehr, wenn der Häuptling ihn in seinen Stamm aufnimmt. Es liegt sogar ein Fall vor, daß ein Europäer sich von einem Häuptling als Stammesmitglied aufnehmen ließ, ein minderwertiges Individuum, wohl um als Wildling einmal wild zu leben. Da aber die Eingeborenen ihre strammen Gesetze haben, so dauerte es nicht lange bis er mit diesen in Konflikt geriet, vor das Stammesgericht kam und empfindlich bestraft wurde. Er appellierte an den RegierungskotNmissäri dieser, noch wenig vertraut mit den Rechten des Häuptlings, maßregelte den Häuptling und setzte ihn ab. Der Fall wurde an höchster Instanz bekannt. Die Folge war, daß der Kommissär flog und der Häuptling in seine Würde wieder eingesetzt wurde. Er hatte nur von seinem Rechte Gebrauch gemacht. Der Missetäter wurde aus dem Stammesverband wieder ausgestoßen. In Bezug auf Landaukauf und -verkauf ist der Häuptling nicht abhängig von der Regierung, wohl aber an die Zustimmung seines Rates (lekgotla) gebunden, nicht jedoch an die der Volksversammlung (pitso). Hingegen müssen alle Kontrakte, die den ganzen Stamm in Mitleidenschaft ziehen, der Regierung zur Billigung unterbreitet werden. (Gesetz von 1924.) Durch den Akt 38 der Gesetzbestimmung vom Jahre 1927 ist vorgesehen, daß das Strafrecht des Häuptlings in Stammesangelegenheiten von der Regierung geregelt und festgesetzt werde. In einigen Siedlungen hat man derartige Versuche gemacht, sie aber als praktisch undurchführbar, wieder fallen gelassen. Somit bleibt diesbezüglich Alles beim Alten. Wohl aber bleiben Vergehen gegen die Regierung der Gerichtsbarkeit des Häuptlings entzogen; diese darf er nicht strafen, um der Autorität der Regierung nicht vorzugreifen. (Entscheidung vom 29. Nov. 1923.) Darüber läßt sich ein richtiger eingeborener Machthaber selbstverständlich kein graues Haar wachsen. Das wären im Großen und Ganzen die wichtigsten Bestimmungen in Bezug auf die Macht des Häuptlings. Schließlich ist er noch Herr im Hause, besonders, wenn er mit der Regierung auf gutem Fuße steht. Aber die Neger haben viel Grütze im Kopfe und haben das los. 3. Begräbnis des Häuptlings. Weil wir nun schon einmal beim Häuptling sind, so lassen wir ihn mal sterben — es ist dies aller Menschen, auch der schwarzen Los und schauen uns die Begräbniszeremonien an, die gar nicht uninteressant sind, umsomehr als sie vom ganzen Stamme als eine der feierlichsten Vorkommnisse betrachtet werden. Hat der Häuptling seine Augen für diese Zeitlichkeit geschlossen, ist es erste Pflicht seiner Minister, den Stamm und alle Verwandten des Verstorbenen, und wenn es sich um den Großhäuptling handelt, sämtliche Unterhäuptlinge vom Todesfälle zu benachrichtigen und zum Begräbnis einzuladen. Es geschieht dies durch Trommelschlag und durch Boten. Da Einbalsamierungen nicht üblich, ja nicht einmal bekannt sind, und das Klima eine längere Aufbewahrung nicht zuläßt, so findet das Begräbnis oft schon am Todestage, höchstens am zweiten Tage statt. Zuerst wird einmal aus des Häuptlingsviehherde ein schwarzer Ochs geholt und mit aller Sorgfalt geschlachtet. Die Haut darf nämlich nicht aufgeschnitten werden. Deshalb wird ihm das Fell einfach über die Ohren gezogen, in der gleichen Weife, wie man hierzulande eine Katze oder jeinen Hasen auszieht. Es ist das keine leichte Aufgabe, aber die Eingeborenen bringen sie fertig. In diesen Hautsack wird nun der Leichnam hineingeschoben und eine schöne gegärbte Ochsenhaut ihm gleichsam als Polster unter den Kops geschoben. Zu seiner Seite legt man Perlen und andere kleine Schmucksachen, die er gewöhnlich zu tragen pflegte. Es handelt sich jedoch nur um Glasperlen. Bemerke dies deshalb, damit ja keine schmucksüchtige Leserin versucht wird, in’s Negerland zu fahren und in alten Häuptlingsgräbern nach Perlen zu fischen. Dieser Hautsarg wird noch mit einem Mantel aus Schakalfellen umgeben und schließlich in Baumwoll- oder auch Wolldecken eingenäht. Der Rangälteste begibt sich nun in des Häuptlings Viehkraal, den die verschiedenen Hütten des Verstorbenen kreisartig umschließen. Dort soll das Grab aufgeworfen werden. Der Thronerbe hat das Recht, den ersten Spatenstich zu tun. Der wird also vorgerufen. Im Allgemeinen hat's da keine Schwierigkeiten, da bei den Bapedi das Nachfolgerecht genau geregelt ist. Immerhin kommt es vor, daß ein Bruder oder Verwandter des gesetzlichen Erben sich einen bedeutenden An- Hana zu verschaffen wußte; — denn die Ehr- und Herrschsucht hat auch in der Negerbrust sich eingenistet. Dann entsteht allerdings ein Kampf zwischen den zwei Thronprätendenten um die Schaufel, beziehungsweise um dm ersten Spatenstich. Und da deren Anhänger nicht müßige Zuschauer sein wollen, eine regelrechte Prügelei: Ein eigenartiges Grablied mit Instrumentalbegleitung, wenngleich es keine Musikinstrumente sind! Habe schon früher im Nachfolgerecht einen derartigen Fall erwähnt. Das find aber Ausnahmsfälle. Nach dem ersten Spatenstich wird das Grab von den anwesenden Männern regelrecht ausgehoben. Habe in einer Abhandlung über dieses Begräbnis gelesen, daß der Hüuptlingsnachfolger den ersten Rasenstich macht. Wer den Artikel von Etappe! gelassen hat, hat sich wohl einen Bären und .zwar einen großen, grauen, einen Grizzlibären aufbinden lassen. Denn einmal gibts in einem-Mehkraal der Bapedi überhaupt keinen Rasen, ja nicht einmal einen Grashalm; und an dem Platz, wo das Grab aufgeworfen wirds schon gar nicht, nämlich unter dem Misthaufen, dessen Höhe oft den Meter weit überschreitet. — Es ist dies keine Pietätlosigkeit nach dem Gedankengang unserer Eingeborenen, sondern eine Ehrung des Toten, dessen Geist die Rinder beschützen — und noch etwas tun soll, worüber später. Missetäter hingegen werden nicht im Mehkraal beigesetzt. Ist das Grab' ausgchoben, dann wird der Tote behutsam hinabgelassen. Der Nachfolger wirft einige Handvoll Erde auf ihn, und ohne weitere Zeremonien wird das Grab zugeworfen. Sobald dies geschehen, nähert sich ein Weib mit einem großen Topf voll klaren Wassers auf dem Haupte und stellt -ihn zu Füßen des Grabes — man möchte meinen, es sei unser Weihwasserkessel. Der Rangälteste und alle Männer, die mit dem Toten zu schaffen hatten, waschen sich die Hände in diesem Topfe. Ich dies geschehen, kommt die Frau wieder herbei, hebt den Wassertopf über ihren Kopf in die Höhe, soweit ihre Arme reichen, und wirft ihn mit aller Gewalt auf das Grab, daß die Scherben auseinanderfliegen I wahrscheinlich eine symbolische Handlung, die die Vergänglichkeit und Zerbrechlichkeit des irdischen Glückes andeuten soll. Sobald die Scherben aus--einanderfliegen, brechen die Männer in den Klageruf aus: Po, Kgosi, yo. Oh, der Häuptling, oh! Dann setzen die Weiber ein und. das Klagegeschrei dm Kraal dauert stundenlang an. Ist es endlich verstummt, dann nimmt der Dorfälteste im Hofraum die Rinder in Empfang, die von verschiedenen Stammesmitgliedern als Trauergeschenk mitgebracht wurden, holt einige Ochsen aus der Herde des Häuptlings, läßt sie schlachten und zubereiten; und nun beginnt das Totenmahl und der Totensuff, geradeso, wie es im hl. Land T. früher auch Brauch war und zum Teil, glücklicherweise in verminderter Auflage, noch ist. Das Fleisch des schwarzen Ochsen, dessen Haut dem Toten als Sarg dienen mußte, muß zuerst .und so schnell wie möglich verzehrt werden; auf keinen Fall darf über Nacht etwas davon übrigbleiben. Doch Dank der Kaufähigkeit der Neger und der unbegrenzten Aufnahmsfähigkeit ihrer Mägen besteht keine Gefahr, daß auch nur eine Fleischsaser des schwarzen Ochsen übrigbleibt. Die Häute der anderen, zum Totenmahle geschlachteten Ochsen werden von den Männern sofort verarbeitet und als Trauergewand für des Häuptlings Witwen zubereitet. Für sie beginnt dann die übliche Trauerzeit unter dem üblichen Zeremoniell, von dem früher Erwähnung geschah. Jahresbericht 1941 der kath. Missionen von Belgisch-Kongo und Ruanda-Urundi. Unter diesem Titel hat die Apostolische Delegatur in Belgisch-Kongo und Ruanda-Urundi in Leopoldville die Missions-Statistik vom 1. Juli 1940 bis zum 30. Juni 1941 erscheinen lassen. In der Einleitung heißt es mit Recht: „Die Früchte der Arbeit, die alle die Missionskräfte unter Leitung ihrer Oberhirten wiederum geleistet haben, sind gewiß recht trostreich. Aber der Blick des Missionärs bleibt nachdenklich an der langen schwarzen Säule hasten, die graphisch die 10 Millionen Seelen darstellt, die noch zu bekehren sind. Ihr gegenüber nimmt sich die Säule der bekehrten Katholiken mit 2,352.312 und der Katechumenen mit 989.006 Seelen doch recht bescheiden aus." Das der Apost. Delegatur unterstehende Gebiet hat einen Flächeninhalt von 2,330.141 qkm und ist auf 23 Apost. Vikariate und 5 Apost. Präfekturen aufgeteilt. Immer noch stehen Urundi-Ruanda mit 400.005 resp. 329.197 Katholiken weitaus an der Spitze. Es folgen Ober-Kafai mit 285.343 und Lifala mit 156.924 einheimischen Katholiken. Auch Kwango mit 121.238, Ki-santu mit 111.648, Boma mit 105.997 Gläubigen übersteigen das erste Hunderttausend. Die kleinste Katholikenzahl weisen das Apost. Vikariat Sakania mit Kinderpflege im Missionslande. „Bei den Lenten, von denen wir nur zu gern glauben, daß sie, weil anscheinend näher der Natur, über die natürlichen Dinge weit bei ier Bescheid wußten, herrscht eine unglaubliche Unkenntnis der einfachsten Regeln der Phnsiologic und Gesundheitspflege, was eine ungeheure Kindersterblichkeit zur Folge hat". Dort aber, wo Missionäre und Ordensleute arbeiten, hören sich die schwarzen Mütter gern einen Rat an, bringen ihre Kleinen zur Armenapotheke oder ins Mutterheim und dort ist auch die Sterblichkeitsziffer viel niedriger. In einem Distrikt von Aeqnatorial-Afrika ist die Kindersterblichkeit bei den Christen nur 37%, während sie in einem völlig animistischen Dorf auf 60% ansteigt. (Apost. Vikariat von Leopoldville, Scheuter Mission). (Fides Foto.) 9736 und die Apost. Präfektur Bikoro mit 9114 Katholiken auf. Weitaus die größte Zahl Erwachsenen- und Kindertaufen hat Urundi mit 19.731 Bekehrungen und 27.496 Kindertaufen. In weitem Abstand folgen Obcr-Kasai mit 9509 und Ruanda mit 9221 Bekehrungen. Albert See hat 7440 und Stanley Falls 7018 Gläubige. Die kleinste Ziffer weisen Sakania mit 331 und Bikoro mit 625 Neubekehrten auf. Gegenüber dem Vorjahr hat sich die Gesamtzahl der Katholiken von 2,280.120 auf 2,452.312 gehoben. Die Erwachsenentaufen haben sich in der gleichen Zeit von 110.500 im Jahre 1940 auf 101.656 im Jahre 1941 gesenkt. Die Zahl der Missionspriester ist von 1305 im Jahre 1940 auf 1147 im Jahre 1941 zurückgegangen. Hingegen ist die Zahl der einheimischen Priester im gleichen Zeitraum von 99 aus 113, die Zahl der Schwestern von 1524 auf 1528, die Zahl der einheimischen Brüder von 127 aus 146 und die Zahl der einheimischen Schwestern von 200 auf 224 gestiegen. Die Zahl der fremden Missionsbrüder ist mit 598 (gegenüber 588) fast gleich geblieben. Die Weißen Väter sind in 5 Missionssprengeln und die Scheutvelder Missionäre in 4 vertreten. Prämonstrntenser und Jesuiten wirken in zwei Missionen, alle übrigen Orden und Kongregationen wie Priester vom hl. Herzen, Dominikaner^ Redemptoristen, Herz Iesu-Missionäre, Benediktiner, Franziskaner, Kapuziner, Heilig Geistväter, Kreuzherren, Augustiner-Assumptionisten, Franz Sales-Missionäre, Mill Hiller, Passionisten, Oblaten, Lazaristen in je einer Mission. Nimmt man noch die Zahl der Schulen und Schüler, der Hospitäler, Dispensarien und Mütterheime nebst Insassen zum Vergleich mit 1940 heran, so wird man finden, daß in Belgisch-Kongo und Ruanda-Ürundi große wertvolle Arbeit auch im letzten Berichtsjahr geleistet wurde. Der Krieg hat sich auch hier in seinen Folgen geltend gemacht, aber lange nicht so wie in jenen Missionsgebieten, die direkt Kriegsschauplatz geworden sind. Wir können nur wünschen, daß diese blühenden Missionen auch in Zukunft von Ereignissen verschont bleiben, die einen empfindlichen Rückschlag für die Sache der Missionen und somit der Kirche im Gefolge haben. (Fides.) Die lingefcmffe. Eine wahre Begebenheit. Zur Zeit, da die Stadt Nürnberg noch katholisch war, lebte dort ein frommes Mägdlein, das, um Gott besser dienen zu können, in ein versperrtes Kloster trat. Kurze Zeit, ehe sie den Schleier erhalten sollte, kniete sie eines Abends allein im Chor, in stilles Gebet versunken. Da kam's über sie wie ein seltsamer Traum. Ihr war, als stehe sie im Tale Josaphat und als höre sie die Posaunen des letzten Gerichtes. Aui leuchtender Wolke thronte der göttliche Richter und Engelscharen flogen nach allen Seiten hin, um die Menschen zu versammeln. Bald standen die einen zur Rechten des Richters mit strahlend frohen Gesichtern, die andern heulend, jammernd zu seiner Linken. Die junge Klostermaid aber, die sich keiner schweren Schuld bewußt war, stellte sich getrost aus die rechte Seite und harrte der Dinge, die da kommen würden. Sieh, da stand plötzlich vor ihr ein ehrwürdiger Mann, strahlend von himmlischer Herrlichkeit. In der einen Hand hielt er eine goldene Feder, in der andern ein Buch und daraus stand geschrieben: „Liber generätionis Jesu Christi". Das Mägdlein verstand, daß das der heilige Matthäus sei und wollte ihn ehrerbietig grüßen, er aber blickte sie ernst an und sprach: „Mägdlein, geh von hinnen, du bist nicht getauft." Das Mägdlein erschrak wohl über solche Rede, aber eine junge Rürn-bergerin ist nicht aus den Wund gefallen. Also faßte sie sich und erwiderte flugs: „Heiliger Sankt Matthäus, du hast zu deinen Lebzeiten Wucher getrieben und den lieben Nächsten betrügen; solches hab ich nie getan, roarum sollt' ich also auf die linke Seite? Und sie blieb, wo sie war. Da verschwand Sankt Matthäus und an seiner Stelle stand ein anderer, der noch herrlicher aussah; der hatte zwei goldene Schlüssel in der Hand und das Mägdlein verstand, daß das der heilige Petrus selber sei. Der über machte ein noch viel strengeres Gesicht als Sankt Matthäus und sprach dieselben Worte: „Mägdlein, geh von hinnen, du bist nicht getauft." Aber das Mägdlein hatte nun schon einmal angefangen, sich um seine Seligkeit zu wehren, und so sprach sie in aller Einfalt: „O heiliger Sankt Petrus, du hast zu deinen Lebzeiten den Herrgott dreimal verleugnet; das hab ich nie getan, warum sollt' ich also auf die linke Seite?" Und sie blieb, wo sie war. Da schwieg Sankt Petrus und ließ ab von ihr. Es kam ,aber nun ein Dritter und auch der war herrlich und glorreich anzusehen. In der leinen Hand hielt er eine perlenweiße Muschel voll Wasser, in der andern einen ,goldenen Stab, um den sich ein schimmerndes Spruchband schlang mit der Inschrift: „Ecce Agnus Dei." Und das Mägdlein erkannte, daß das Sankt Johann der Täufer wäre. Als nun aber auch der mit strenger Miene sprach: !„M8gdlein, geh von hinnen, du bist nicht getauft", da warf sie sich aift die Knie und bat:, „O heiliger Johannes, so cs wahr sein sollte, daß ich nicht getauft bin, erbarme dich über mein Elend und taufe mich, denn du bist des Taufens wohl kundig." Und sieh, der gute heilige Mann hatte Mitleid mit ihr und goß unter dreimal das Wasser seiner Perlenmuschel über ihr Haupt, während er die Worte der Taufe sprach. Als sie nun aber das Wasser fühlte, wurde sie wach und sah, daß sie im Chore der Klosterkirche kniete. Aber triefnaß waren ihre Locken und naß der Fußboden, über den sie sich beugte. Da sprang sie auf und lief zur Acbtissin und erzählte, was ihr wiederfahren war. Die Aebtissin, die eine kluge Frau war, hieß das Mägdlein ruhig sein und ihren Klosterpflichten nachgehen, sie aber schickte heimlich zu des Mägdleins Mutter und ließ fragen, welcher Priester das Kind getauft habe. Da erfuhr sie, das Kind sei bei der Geburt in Todesgefahr gewesen; darum habe eine hilfreiche Nachbarin ihm in Eile die Taufe gespendet. Es traf sich aber, daß diese Nachbarin noch am Leben war, und so ließ die Aebtissin sie rufen. Das' alte Weiblein fühlte sich darob gar hoch geehrt und gab mis alles willig Antwort. Als aber die Aebtissin zweifelnd fragte, ob sie das Kindlein auch recht und gültig getauft habe, wurde sie aufgeregt. „Was, nicht recht soll ich's gemacht haben? Und hab es doch im Namen des großen heiligen Sankt Nikolaus getauft!" Diese wunderliche Geschichte steht in einer alten Chronik ausgezeichnet und wurde mir von einem frommen und klugen Priester aus Vaterland als eine glaubwürdige Geschichte erzählt. fpernusgcber: Kongreg. b. Missionäre Söhne d. hlgst. Herzens Jesu, Millan-Bressanone. .Schristlcituiig: Dr. theol. et phil. P. M. Raffeincr F. 6. C., Millan-Bressanone. Druck: A. Wcgcr's Buchdruckerei, Bressnnone. Nulla osta. — R. Prefettura, Bolzano — Gab. No. 5087, 28 dicembre 1939—XVIII. Missions-Haus Millan-Bressanone, Ztalia.