Srlanmer»tton6=1?retfe: g 11 r Laibach: P,«zjShrig ... 8 ft. 40 It. r/elbtii6rig • • • 4 „ 20 „ SiMrljilhrig . . 2 „ 10 „ ^vasllich ... — ,, 70 „ Laibacher Rrdaclion: Huhiihosgassc 9ir. 135 Mit der Post: O>ivzjilhttg... 11 fl. — ft. -»idiithrig ... 5 „ 50 „ Vlrrteljiihtig . 2 „ 75 „ Kirr Zostellung in« Haus vier-tsiiiSSjria 25 tr., moiiall. 9 ft. Nummetn 6 ft. agblatt Lnouyme Millheilunzeu tmbcn nicht bctlitlfldjUqt; Manuscrtpte nicht j«rll(fge|enbei. ExprSilion- & Jnierain, Bureau: ikongtcHplay ‘Jit. til (» dauviung soil 3gn. c. X\eiu* mayt & Fed. iBamticrg.) JnsertionSvreise: Flit die einspallige ‘lietitsctU 6 4 It., bri »rotiinaligtr 6ro» tdbaltimg a 7 ft., brnmohgtr k 10 It. JnsetlionSstempcl jtbtsme! 30 tr Bei ytSheren Jnsetaren uni bfltrtr (Siitfdjaltung tntipt-« tbtiibct Rabail. Nr. 276. Montag, 1. Dezember 1873. — Morgen: Bibiana. 6. Jahrgang. Unseres Kaisers Ehrentag. Heute beginnt in Oesterreich cine Fcstwoche, trie seine BSller noch teine erlcbt; es macht sich uberall von den Alpen bis zu den Karpathen tine gehobene seierliche Stimmung gcttenb, tin wahrcr Welteiser in der Kundgebnng dynastischer Gesiihle vffenbart sich uberall, in bem cntlcgcnsten Gebirgs-dorfe roit in ber glanzenben Rcichshauptstabt, wie tine gleiche wohl iwch nie erlcbt wprdcn, scit Defter* reichS Boiler unter bent Sccpler be« Hauscs Habsburg vereinigt find. Unb was ist ber Anlah zu dieser allgcmeinen Hulbigungsfcier? OeitcrreichS Bolter feiern ben Tag, an welchem vor funfunb-zwanzig Jahrcn unser constitutionellcr Mkonarch den Thron seiner Baler besticgen. Es waren schwere Zeiten, a(6 unser Kaiser die Ziigel der Regierung erfahte, schwere Zeiten fur ihn, schwere Zeiten fur seine Bolter. Mitten in den Stiirmen bes Jahres 1848, in einer Epoche, in welchcr den jungen Erzherzog noch cine geraume Zeit vom Throne zu trennen schien, schcn roir plotz-lich ben kaum I8jahrigen Jiingling an bie Spitze eines in scinen Grunbvesten erschiitlerten Reiches be« rufen. Nach Ausbruch bes Krieges in Jtalien hatte er an ber ©cite Rabetzky's Bewcisc von per-sonlichcr Unerschrockenhcit gegeben. Die Bcbrang-nisse unb Gesahren, in benen bas Reich schwcble, lichen es alS wiinschenSwerth erscheincn, eine jungc unb kraftvollc Personlichkcit an bie Spitze bes Staates zu stcllcn. Die cncrgische Politik ber Re-stauration, bie nun bcginncn solite, hatte bisher nur in einzclnen Pcrsonlichkeiten am Hofe, namentlid) in ber Erzherzogin Sophie unb im Erzhcrzoge Lub-wig eine kraflige Vertrciung gcfunben; bie milbe unb nachgiebige Ratur FerbinanbS I. roibersirebte iht ebenso, wie bie bes Erzherzogs Franz Karl, bes Vaters Franz Josef I. Nach ben Oktobcrercignissen in Wien jcboch gewaimen bie Lertreler ber Reslau-rationspolitik bei Hofe bie Oberhanb, am 22. November wurbe bas Minifterium Schwarzcnbcrg bc-rufcn, am 1. Dezcmbcr ber Erzherzog Franz Joscs im Hoflagcr zu Olmiitz fiir volljahrig crklart unb am 2. Dezember bahnte ihm die Niederlegung der Kaiferkrone vonseite seines Oheirns, Ferbinanb 1. unb bie Verzichtleistung seine« Vaters ben Wcg Sum Throne. So trot ber junge Herrscher, the er noch bie Freuben ber Jugenb zu Enbe genossm, ja the er sie noch zu kosten bckommcn, bit Rtgitrung tines von politischcn Sturmcn burchtobtcn unb in stintn Grunblagcn crschutttrtcn Reiches an. Wahrenb Jtalien burch bie Siege Radetzty's wieber bent vsterrcichischcn Scepter untcrworscn wurbe, rnutzte sich ber junge Kaiser ben Besitz ber ostlichcn Rcichs-halstc mit ben Wasfcn in ber Hanb erkampfen. Nach Besiegung bcS ungarifchcn Aufruhrs unb Ab-schluh bes Fricbens in Jtalien entfaltete sich die osterreichische Politik unter bem Ministerium Schwar« zenberg nach atihcn hin, besonbers in Deutschland, mil ungewohnlicder Kraft. Leiber wurbe ber Urn-stanb, batz bas Reich burch bie Opserwilligkcit seiner Sohne siegreich hervorgegangen aus all ben Stiirmen unb schwcrcn Schicksalsschlagcn, nur bazu bcnutzt, bie glorreichen Errungenschaften bee Jahrcs 1848 zu beseitigen. Der so hoffnungsvoll begonnene Reichstag von Krcmsicr wurbe zersprengt, seldst bie octroyiene Bersassung bcs JahrcS 1849 fiel ber Reaction zum Opfer; ein Sabcl- unb Kuttenregi-mcnt unter Bach unb Thun trat an beren ©telle; ftatt einer Verfassung erhielten bie Bolter bas Con-corbat, ben schrnahlichen Pact, ben ber ©taat mit ber roinischen Hierarchic schlotz zur AuSrottung ber Jbeen bcs FortschritteS unb zur geiftigen Knechlnng ber Bolker. Der Monarch konnte sich nicht mehr an seine Bolker w:nben, benn bie traurige Politik seiner Rathgeber zog eine ©cheibemauer zwischcn ihm unb mis; bie Bolker konnten und burften sich nicht mehr an ihn wenben, bemt volts« unb freiheitsfcinbliche Regierungsmanner, ein alle geisiige Regung er-stickenbeS Polizei- unb ©cvormunbungssystcm sianben uns ira Wege. Bevor ber Herrscher unb seine Bolter einanber naher tommen, bevor sic cinanber verstehen konnten, muhte erst ber Lcidcnskclch von bcioen gelcert werben, unb bieser Leibenskelch war ein bitterer fiir ben Kaiser, ganz so wie fur bie Bolter. Aber eben bas bem Jrrthum wie ber Er-kenntnis gleich zugangliche Gemiith bcs Monarchcn bringt uns benfelben menschlich naher. Die schweren ©chicksalsschlagc, bie im Jahre 1859 bie aufjere UJiachtstellung bcs Reiches trafen, lichen ihn zucrst einen Blick thiut in ben Abgrunb, in wtichtn bie 2>iiswirlhschast ber Gcistlichkcit und deS jlbcls bas Reich cnblich zu fturzen fcrohte. DaS Bolt — hatten fie ihn gclchrt — miiffc politisch rechtlos bleiben, ber Gcistlichtcit unb bent Abel, ben allei* nigen ©tiitzcn bes Thrones, ber mafegebenbe Einfluh zufaUcn. Hochhcrzig entfchlvh sich jctzt ber Kaiser, bem Wnnsche ber Bolter nachzugeben, einen Theil seiner Kronrechte zu opfern, feinen Boltern Antheil zu gewahrett an bet Gesetzgebung. Doch bie Art unb Wcisc, wie bie neuen Rathe ber Krone, bie ©rasen Rechberg unb Gvluchoweti, bif Zusagt bes Kaisers ins Lebcn zu fuhrcn gebachten, befricbigte bie Bolter nicht; noch month bebentlidjer Riitffchlag sanb ftatt, noch osiers gerieth bit constitutionelle Entwicklung ins ©todken unb auswartige Berwick« lungen brachten ben ©taat ncuerbings bem Zufam-ntenbruche nahe. Erst jctzt, als bie fcudal-klericale Partet ncuer-bings ihr Ungeschick bekunbet, als zur auswartigcn Ohnmacht auch noch ber wirthschastliche Ruin im Jnnern, ber ©taatebankerott brohte, wurbe mit bent alttn abgewirthichafteten System cnbgiltig gebrochen. Der Monarch gab stint Zustimtnung zur Wieber- herftcllung unb Reform der Verfassung in freiheit-licher Scziehung. Hand in Hand mit ber Wieber« ausrichtung ber politischcn Rechte bes Volkcs ging bie Reform ber Schulc, ber geiftige Fortschritt, bit ‘©efreiung auS ben Fesseln ber Unwiffcnheit unb ber ! geiftigen Horigkeit. Alle Umtriebe ber alien Erb-' feirtbe ber Polksfreiheit. alle Verfuche, bie freifinni# gen Gefctze zu hintcrtrcibcn, ben geiftigen Fortschritt zu hemmen unb zu unterbriitfen,. schciterten schlieh-lich am festen Willen unb an ber rcblichen Gesin-nung bcs Monarchen. Wahrenb fo bas i'tbermiithige, bie Volksfreiheit hbhnenbe Sabcl- unb Kuttenregiment schliehlich stet-nur bahin fuhrte, ben iibcl berathenen Monarchtn ben Herzen seiner Bolker zu cnlfrembcn, eine Scheibt-maucr zwischcn bem Throne unb bem flaaterhalten* ben Biirgcrlhum aufzurichten, hat bie ©erufung be« Volkcs zur Theilnahrne an ber Gesetzgebung, bie Wiebereinsetznng btr Dolker in ihre Rechte ben Mon-archen ihrem Herzen naher gebratht. GenicinsarneS ?eib, cin Ucbermah bes Misgcschickcs, bag Volk unb Herrscher erbulben mutztcn, tcttet nun Rcgenlen unb ©iirgerthum fester ancinanber, thcilnahrnsvoller blicfen bie Volter zum Throne auf, feit von bort ber Ruf ber Frcihcil ergangen, feit von bort auS als Ziel bes gemeinfamcn ©trtbens fcierlich vcrfiinbet wor-ben, „cin machtiger, von ben Jbeen bes RechleS unb ber Freihcit getragcner ©taat." Darum tommt aber auch am Ehrentage bcs Kaisers aus vollem, banfcrsuflten Herzen ber Jubelruf: Gott fchutze, Gott fegne. Gott erhalte noch lange unscren constitutio-ncllen Kaiser Franz. Josef ben Ersten! Cardinal Rauscher unb das Kaiser-jubilaum. (Schluh.) Jnbcm ber Hirtcnbricf auf biefe Wcise bit Wieberherstellung bes von ber Mirche beherrschten unb gdeiteten patriarchalifchcn AbsolutiSmuS als bit alltinigt Rtttung verkunbet, roirb bie Nutzanwenbung gemocht, bie Vcgitimitat in Frantreich von Hugo Capet bis auf iiubwig XVI., welchcr ber Revolution unterlag, gepriefen unb als einzige Rettung fur Frankreich aus ben gegenwartigen Wirren bie Suhne bes Frevels hingeftetlt, welchcr mit bem ©ruche be« Srbrechte« begongcn worben. Von ben Habsburgern werben namentlich jene verherrlicht, welche in Muliger Gcgcnrcformation bie fin stern Jbeen bes Mittelalter« gegen bas Hereinbrechen einer neuen Zeit gefchirmt. „Die Borfahren Sr. Ma-jeftat — fchlieht ber Earbinat — ftanben fur bie kathvlische Kirche in einer Zeit groher Gefahren tin; lichen fit fich cinfchuchtcrn ober burch bie Hoffnung zeitlichen Gewinne« vtrfuhren, fo war in Deutfch-lanb ber Sieg bes Protestantismu« entschieben. Wo cs sich aber urn Gott unb bit L'ahrheit hanbeltt, bort z-ihlten sit ihre Ftinbe nicht unb legten ben Landergewinn nicht in die Wagschale. Der Enkel und Srbe Ferdinands des Ersten sicht sich nun jenen gegcnuber, denen das Evangelium nicht minder alS die kirchliche Ueberlieferung ein eitler Wahn und die Verfolgung der Religion der echte Libera-lismus ist. Schon tiinbcn ihre Wortfuhrer ouch in Oesterreich ohne Ruckhalt an, botz dem Forlschritte zum Frommen das Christenthum zerstsrt werden muffe, und ©chute und Presse wirken zusammcn, um an die Stelle des brcieintgen Gottes den Me-chanismus des todten Stoffes und dieSeescheide als Ahnfrau des Geistes zu setzen. Zwar wird gelegentlich noch von der Religionsfreiheit gesprochen, abet nur um Kinder und Thoren zu gangeln; man will die Freiheit von der Religion und bekennt dies durch Wort und That. In dem Kampfe fiir das heiligste Gut Oesterreichs und der Menschheit stehe der Herr unser grotzcr Gott dem Kaiser Franz Josef als ein machliger Helser zur Seite, der Geist des Rathes und der Starke geteite ihn, und bevor das zweite Vierteljahrhundert seiner Herrschaft obgclou-ftu ist, babe die uerjiingte Macht des Glaubens, der die Welt besicgt, Oesterreich verjungt und gekrasligt. Amen, so sei es!“ Da haben wir wenigstens Klarheit. Der Kir-chcnsurst, der noch 1864 bei der Publication der papstlichen Encyclica und des angehangten Syllabus die das gebildete Bewuhtsein unserer Zeit verlctzcn-den papstlichen SLtze moglichst ins milde zu deu-«ten suchte, der zur Zeit der Vcrfassungssistierung als Anhanger der Febrnarversassuug die Adresse des niederosterreichischen Landtages, roelche die Wieder-herstellung bcrfclbcn begehrte, mituuterzeichnele, der noch aus dem Concil als beredter Gegner der papstlichen Unsehlbarkeit in Worl und Schrist auslrat, entpuppt sich aus einmal als leidenschasllicher Ver-theidiger der absoluten Staats- und Kirchengewalt, als entschiedener Feind jcglichcn Fortschrittes. Die Gesetze, roelche das Verhaltnis zwischen Staat und Kirche regeln sollen, bczeichnet er im voraus als Religionsversolgung, wic fie nur ein Nero oder Diocletian inaugutitrett konnte, Gewissens- und Glaubenssreiheit als Zerstorung des ChristenthumS und als den AuSflutz pantheistischer und atheistischer Grundsatze. ES ist gut, dofi der Cardinal, ben noch viele irrthumlich zu den Verfasiungsfreunden gezahlt, uns reinert Weiit eingeschenkt, wenigstens wird sich Minister von Stremoyr nicht mehr aus die Versas-sungssreuudlichkeit dieses Kircheusursten berufen kon-nen, um seine laymen Matzregeln, wo nicht seine grotze Nachgiebigkeit gegcnuber den klericalen Velleitaten zu beschSnigen. Von Rauscher selbft nimmt uns seine jetzige Erbittcrung gegen die Liberalen ganz und gar nicht Wunder. Ist es doch seit geraumer Zeit mit seinem kirchen-politischen Einflutz ziemlich schlimm bestellt. Freilich war das eheinals anders. Durch seine Stellung als Prinzenlehrer am kaiserlichen Hose, namcntlich als Lehrer des gegenwartigen Kaisers in Philosophic und Weltgeschichte, hatte er das unbedingte Vcrtrauen der Erzherzogin Sophie, der Mutter des Kaisers, und ubte wohrend der ersten Regieruugsjahrc des jugendlichen Herrschers auf die Leitung des Staatswesens den machtigsten Einfluh. In einer Versammlung der Bischose 1849 wurden die Forderungen des hohen KleruS an den Staat procifiert. Dieselben liesen, wie be-lannt, aus den vollstandigen Bruch mit den Ueber-resten der josephinischen Kirchenpolitik und auf die mbglichst consequente Wiederherstellung der Bestim-utungen des kanonischen Rechtes, als unverbruchlichen Normen fur das Verhaltnis der Staatsgewalt zur katholischen Kirche hinaus. Wie Rauscher die Seele iener bischoflichen Versammlung gewesen, so ver-stand er es als Geheimrath deS Kaisers jenen Forderungen Gehor zu verschaffen. Im Auftrage des Kaisers ging er 1854 nach Rom, um die Verhand-lungen der Ssterreichifchen Regierung mit der papstlichen Kurie zu leiten, und ffihrte dieselben durch den Abschluh des am 18. August 1855 (am 25ten Oeburtstage des Kaisers) unterzeichneten Concorda- tcs zu Enbe. Zur Durchfiihrung des Concorbatcs bcrics er — ein allgewaltiger osterreichischer Papst — eine Versammlung der osterrcichischcn Bischose nach Wien, welcher 1858 ein ncunmonollichcs Pro-vinzialconcil solgte. Wir alle haben noch im Ge-dachtnis, wic uns dicsc unselige Politik nach Solferino und nach Koniggratz fuhrtc, wie sich ber Carbinal vergebens betniihtc, jedes Uebergreifen ber politischen Bewegung, roelche diesen Nieberlagen solgte, auf bus kirchliche und kirchen-politische Ge-biet abzuwehren. Die Vorlagc ber cofessioncllcn Gesetze, roelche die erste Bresche in das „gefchrieb:nt Canossa" legten, konnte er nicht verhindern, cbenso-wcnig die Kundigung des Concorbatcs. Unb nun stcht in ein Paar Wochcn bic Vorlagc jcncr Gesetze in AuSsicht, roelche bas Verhaltnis des Staates zur Kirche cudgiltig und im Geistc ber mobernen Ge-setzgebung zn regeln bestimmt sinb und die Zusam-mensetzung unseres Volkshauses ist gliicklichcrweise eine derartige, botz es fur hicrarchische Bcstrcbungen, wie sie in ber Glanzperiobe Ranschcrs an ber Ta-gcsorbnung roarcn, darin schrocrlich mehr Ruurn geben durste. Entschicben verdammen aber musscn roir bie Hetzpolitik bcS Cardinals, ber sich nicht entblobet das Rcgiernngsjubilaum des Monarchal dazu auszubcu-ten, um Misklang und Zwictracht unter den Par-teien rege zu erhalteu. Doch sollen uns bic Ultra-montanen das schone Fest nicht truben. Erst seit-dein Kaiser Franz Joseph mit dcit alien Ucberlie-scrungcn gcbrochcn unb bent Reiche seiner Voter in ber Freiheit eine neue scgcnsreiche Zukunst crschlosscn, ist das bynastischc Gcsiihl ber Volkcr Oesterreich« zum unvcrsalchtcn Ausbruckc gckommcn, erst jetzt hat daS Vcrlranen aus ben Bestand Oesterreichs neue Grtmblagen gewonnen unb bic Feier bcs zroeiten Dezember rotrb es aller Welt barthnn, wie anhang-lich unb treu bie Volker Oesterreichs ihrem Monarchal find. Politische Rundschau. Laibach, 1. Dezember. Inland. Ganz ohne dot hcrkommlichcn Spec-takel scitcns ber „anticentraliftifchen Portcicn" schcint bit dicsjahrigc Landtagssession doch nicht ab-lausen zu roollen. Von den czechischen Dcpulicrtcn des prager Landtages, die ihre Mandate nicht nie-dergelcgt haben, ist es zroar noch uugeroih, ob sie durch eine stoatsrechtliche Knnbgebung, etroa nach bent Muster ber im oortgen Jahre ubcrreichten Schmahschrift, ihrcn Sondcrstandpunkt zu roahrcn gedenken; aber bit Dcclarantcu bcs mahri-s chen Lanbtogcs haben bcrcits am 27. v. M. bent Lanbcsprasibcntcn ein Schriststuck iiberreicht, dessen Jnhalt in einer Art Verroahrnng gegen ben be* flehenben staatsrechtlichen Zustanb zu bcstehen scheint. Der Eintritt ber mahrischcn Czechcn in ben Lanb-tag unb tht Urloubsgesuch an den Reichsrath bil-den jedoch zusammen das Eingestondnis, dotz sie die Possivitotspolitik der Vergongenheit ols verschlt ancrkcnncn und mit derfelbtn cnbgiltig zu brechen gedenken. Darum wird Prozok mit seinen 26 Ge-nossen wenigstens ben Schein bes bisherigen stoats-rechtlichen StanbpunkleS in der iiberreichten „StaatS-schrift" zu retten versuchen. Auch die staatsrecht-liche Opposition deS oberosterreichisch en Landtages scheint einem ahnlichen Bedursnisse entsprochen zu haben, als sie durch den Mund des ultramon-tanen Junkers Weitz v. Starkensels eine RechtS-verwahrung einlegte. Landeshauptmann Dr. Signer hatte nemlich in der EroffnungSredc unter an-dcren der directen Wahlen und des unbedingten Ein-tritteS fammtlicher Abgeordneten von Oberosterreich in den Reich-rath gedacht. Diese Stelle seiner Rede wurmte gar fehr die klericalen Abgeordneten. Der edle Weitz v. Startenfels wnrde von ihnen beordert, eine Gesammterklarung dahin abzugeben, dotz sie (die ultramontonen Deputierten) nur desholb in das Parlament eintraten, um auf diesem Wege „den durch die Aprilgesetze (Wahlreform) geschaffenen Zu- standen unb ihren Wirkungen noch Moglichkeit bie Spitze zu brechen." Der Lonbeshaupttnann bemerkte aber ganz richtig, botz er mit ber abgegebenen Er-klorung die Sochc fiir erledigt erachte, inbern roeber seine Ansproche „noch weniger aber bie Rechtsver-binblichkeit der Staatsgrunbgesetze" Gegenstonb ber Debotte im Lonbtoge sein fonnen. Man sicht ab^r aus ben mit ber Erklarung Hohenwarts im Reichs-rathe ubereinstintmenbeit Kunbgebungen, datz die Jesuiten der „Rechtspartei" die Mcntalrcscrvation als Glaubcnssotz betrochten; sic geloben mit ban Munde die Staotsgrnndgesetze zu beobochtcn, be-kampscn dieselben aber nach rote vor auss routhendste und laucrn nach dan Bcispiclc ihres Herrn und Mcistcrs nur auf ben Moment, wo sic bie Ver-sassmtg unb a lies, was bainit im Zufammenhange stcht, crbrosscln konncn. In P e st concentricrt sich angenblicklich bas Qllgenteinc Inter esse um die Fragc, ob Szlavy zum Vcrblcibcn zu beroegen sein wirb. „Pcsti Naplo", der versichert, datz die Combination Szlavy-Ghyczy in Abgeordnetenkreiscn viele Sympathien stndet, berichtet, datz Szlavy durch zahlreiche Abge-ordnett gebeten wurbe, auf seinem Posten auszu-harren; ouch stellt dos genonnte Blatt eine entschie-dene von der gesainrnten Dcakpartci ausgehenbe Manifestation in Aussicht, urn Szlovy znm Ver-bleibcn zu beroegen. Auslattd. Eine roahrhast vernichtenbe Kritik hat Lasker im prcuhischcn Abgcordnctcnhouse gegen die Klericalen geiibt. Er zcigte, roie sie sich sriiher an bie (konservativen herangebrangt hattcn unb bie eifrigsten Schilbknoppen einer blinden Reaction gcroesen feiert, und nun, roeit sic damit nicht zum Zielc kornmen konntcn, den Spietz umdrehten, sich mit liberalen Allnrcn onsputztcn und mit den Social-dentokralen liebaugeften. Ihre Toktik, jetzt dos Wohlgesctz und die Minifterveranttoortlichkeit aufs Tape! zu bringen, zeichncte er als eincn Versuch, die roeitere Aussuhrung ber Kirchcngcsctzc unb die Ausbildung ber Sclbstvcrroaltung zu htnbern. Schr tressenb bemerkte er fiber bie Bcbcutunz diestr Gesetze: „Die Kirchcngcsctzc und die Kreisordnung haben die Kraste des Hanses seincrzeit im hochsten Grade absorbiert, unb diese Materien find noch lange nicht erschopst. Die Kirchengeseye ohne positive ErgSnznng in alien ben Stiickcn, in beitett ber Staat dent Burger zu geroahrctt im Stande ist, was ihm gcroahrt werden mutz, roentt er in gcorbtietett Vcrholtnissen lebeit soli, wurbe fein Gluck sein, sondern cin U n g l u ck. Es ist nothroendig, uberafl Ordnung zu fchaffen, unb nicht ntbglich, die Burger des Staates mit ihrem in-timsten Familienrecht onzuroeisen, sich an die zu roenden, die sich im ossenen Kamps gegen die Gesetze des Staates besinden. Dazu mussen die Ge-meindcvcrhaltnissc geordnct werden, bettn so kann es nicht longer im Lanbc zugehen, botz z. B. nach bent Tobe cincs Rcligionsgcnosscn seine Angehorigen im Ramen der Religion dodurch bcschimpst werden, botz matt einent ehrenroerthen Mann ein ehrenroerthes Bcgrobnis verroeigert. Gloubcn Sic, datz man solchc Zustandc jm Staatc Prcutzcn duldcn soli und ob roir nicht in Gefahr sind, dodurch in den Ver-fall der Silten zu gerathen ? Was hilft cs dem Volke, roenn einzelne Priester erklaren, sie thun es im Namcn bet Religion, roenn bas Volk keinen An-klang daffir in seinem Herzen hot." Die Houplstofft dtr Untcrhaltung in Frank-reich bilden die verunglucktr neveste Jrrfahrt deS Grafen Chambord und die ob dieses Fiascos zum wehmiithigstenAusdrucke gelongendenEnttauschun-gett seiner Palodine. Man bringt sogar den pariscr Ausenthalt deS W e l f e n k L n i g s in Verbindung mit den RestaurativnSplonen des LegitimismuS und verrnuthet, vielleicht mit Unrecht, dotz ein Theil der jedenfalls betrochtlichen Summe, welche Graf Chom-bord, der einen grotzern Mangel an Mittcln slan Zwecken hat, auf Ltlienequtpagen, Pferbe* geschirre und fonstige onticipierte Herrlichkeiten aus-gtgebtn hat, dem bis jetzt den Bismark'schen Krallen entgangenen Reste des Replilienfonds cntnommen Worden ist. Am 27. v. find die Kammern zu B u k u r e st uttb die Skupschtina zu Kragujevatz er-offnet roovben. B-iben Thronreden der Fur-sten Karl und Milan verleiht der Passus uber die auswartigen Beziehungen, namentlich die Er-wahnung des durch die fiirstlicheii Besuche in Wien bestatigten guten VerhallnisseS zu Oesterrcich-Ungarn erhohte Bedeutung. In Kragujevatz wie in Buku-rest wurden diese Erklarungen mit Geifall von den Volksvertretungen aufgenommen. In Bukurest ins-besondere ist die offentliche Meinung dem Fursten Karl sehr dankbar fur die Consequenz, womit der-selbe an die europaischen Machle sich anzulehuen und der Anspruche der Turkei sich zu erwehren sucht, wie dieselben noch jiingst in der Frage der Bezieral-schreiben und Conventionsabschlusse sich hervorge-wagt haben.____________ ___________________________ Local- undProvinzial-Angelegcuheilen. (Sum K a i s e r j u b i l a u m.) Der LandeSschnlralh beschloh. bah der 2. Dezember ale Fenaltag in allen Bolkeschulen geseierl und die Schnl-jugend iiber bit Bedeulung des Tages in entspre-chender Weise delehrt werbe. — (Rohrschiitzengesellschaft.) Am 2. b M. wird au6 Anlah bee 25jahrigen Regierungs- jubilaumS Sr. Majestai dcS SaiferB Franz Josef I. ber hiesige k. k. priv. ©chiehstanb sestlich beslaggt unb roirb aue ben ©chiehstanbekanonen cine Salve con 21 Schiisien abgefeuert roerben. (©oitee.) Der Herr k. k. Landesprdsibent Alexanber Graf Auersperg gibi aue Anlah bet Kaifer-JubilSumsfeier am 2. d.M. abends tine ©oitee. — r@in F e st c o n cert. ) Die Festlich teiten zum RegierungSjubilaum unsetee Monarchen tourden gestern in ganz wllrdiger Weise durch ein Festconcerl eingeltitet. Der GlaSsalon ber Casino-teftauralicn prangte im reichjicn Flaggenschmucke unb auch alle Ubtigen Raume roaren sestlich geziert. DaS zahlrtich anwesende Publicum lauschle ausmttlsam bem Programme ber Regirntntekapclle, daS mit aller Prii. tifion burchgefiihrt wurde; die Kaiserouverlure mil der VollShymne mujjte aus siiirrnischeS Verlangen wieberholl rocrben, ebenso daS HUbjcht Slreichquiniett „Du bist die Rah" von Schubert; ber musikalischt ©chtrz, bar berUhmlt »Fischttlitb" unb seine nachsten Verwandten, wurbt beistiflig aufgenommen. — (8u« ben ©trasanflalltn.) Der 2. Dezember wird auch in ben ©irafanflatten unb in ben Gerichtsgesangnissen OesterreichS festlich begangen toerben. DaS Justizrninisteriurn Hal angeorbnet, bag an biesem Tage in jeder Slrafanstall unb in jebem Gefangenhause eine6 GerichiehojeS erster Jnstanz, wo die Gelegenheil vorhanben ist, ein feierlicher, mit einer Kanzelrebe verbunbentr GoiieSbienst abzuhallcn fti. Auch wurbe gestallel, bah an biesem Tage allen gt» sunbtn ©tfangentn stall ber gewohnlichen bie flir Sonn- unb geroiffe Festtage vorgefchriebene Kost vtr. Qbrticht werde. — (Zroeite LandtagSsitzung.) (Schluh.) Btim ndchsten Punkt ber TageSorbnung: Berichi bes Lanbesausschnsits Uber die Wahl ber beiben Hbgtorb-nelen Braune unb PakiZ erhebt sich Btttgtrmeister Defchrnann zu einigen ©emtrlungen bezitglich ber Wahl be6 HbgeorDneten PaliZ. Da man die Wahl bet Stablgemeinde Laibach einet so rtislichtn PtUsung ttnttrzithen zu mUfien geglaubl, boh zwei Jahre hin. butch bad DamvkltSschwen bet Verwerfung liber daS Haupt bet zwei hauplstiidtifchen Abgeordneleu geschwebl, t>a man bei biefet Wahl sogat bit Zuftellungslisten bet Wahlcetlificalt auS bem Actenstaude hetvorgtholt, to set eS nut techt unb biflig, batz bet Lanbtag auch bit Wahl bet Lanbgtmtinben von Rtifniz unb Groh. laschjz etnet gtnauen Prttfung untcrztehe. In Laibach fti bit Majorildl flit bie GewLhllen eine so tclaiantt Stttesen, in ben ttmfihnten Lanbgemetnbtn Habe btt teanbibat mil tintr ©timme gefiegt, bie et sich noch dazu selbst gegeben. Unb boch finbet eS bet SžonbeB* ausschuh gat nicht bet Mtthe wetth, z« nrttersnchen, ob allen gesetzlichen Wahlvorschriften G-nlige geleijlet rocrben. Und boch sei eg belannt, bag feine Neuwahl bet Urwahler jiattgefunben, bah einfach bie Wahler vom Jahtt 1871 mit Wahlccnificatcn bctheilt war* ben, vhne Rucksich! batauf, ob fie heute noch bad Wahltecht besitzrn. Det § 6 bet LanbeSotbnung setze sest, bah nach tiblauf ber «anbtag6pertobe, obet wenn einzelne Abgeorbnete auetreten over bit Signung ver-lieten, bie Wahl ber iZBahlmtinner neu vorgenommen roerben solle. Bei allen Wahtetgruppen, deim Groh-gtunbbesitze, bei ber ©tdbtegruppe, bei ben Hanbele-kammern fei man bieher immer in fotcher Weise vvt-gegangen. Rebnet fragt, roatum bei ber Lanbgemeinbe-gtuppe bacon abgegangen roorbcn sei. Wenn man sich auf einen hergebrachten UsuS berufe, fo fei biefet eben fo ungetechtfertigt als ungtfetzlich. Denn ber § 29 ber Wahlotbnung otbnct behuf« bet Wahl bet Ulbgeorbneten bet Lanbgemeinben an, bah bie poli« tifche BezitkSbehotbe bie Wahlerliste auf Grunb ber letzten Bolkezahlung richtig ftelle. DaS fei bei bet letzten Wahl in Reifniz unb Gtohlafchiz nicht ge-fchehen ; batum haben auch viele Wahler mitgewahlt, bie bort nicht rnehr wahlberechtigt, z. B. zwei Cvo-peratoren unb ein Pfatttt, bit schon langst nicht mthr in jentn Lanbgemeinben bie ©eelforge aueiiben, haben desfenungeachtet die weitt Reife bahin unternommen unb unbeanfldnbet bag Wahltecht auSgellbt. Ein Gtunbbesitzet, ber im Jahtt 1871 baS Wahltecht be* feflcn, Habe (either fein Gut verkaust, fei nach Honig-stein Ubetfiebell, wo er, ba et feme zehn Gulben an ©teuetn bezahle, nicht meht wahlberechtigt fei. Das feten nun ailed Umftdnbe, welche ben Landtag veran-ioffen sollten, bie Wahl beS Primus Pali! wenigstenS anndhernb mit berselben Aufmerkfamkeil zu prllsen, wit bit ber Lanbeehauptftabt. Rebnet stellt baher ben Antrag, eg moge ein AuSfchnh von fttnf Mitgliebem vom Lanbtage gewahll roerben, roelcher bit Wahlvvtgdngt priifen, bit ndthigtn ISrhebungen pflegen unb feinerjeit bem Haufe Bench! etstatteu folle. Da auch ber LanbeSprafibent baS Vorgehen bei biefet Et-ganzungSwahl in ©chutz nehmen zu mUffen glaubt unb mit det bishetigen Gepstozenheit zu rechtfertigen fucht, falll ber Antrag DefchmannS unb bit Wahl btS Primus Patii, ber sich felbfi bie ©timmt gegtbtn unb zu beffen Wahl in ben betreffeuben Lanbgemeinben nicht mehr wahlberechtigtt Wahler mitgeroirft, roirb vetiftciert. Hierauf roerben ber vom LanbeSauSfchuh vorgelegte Votanfchlag des GtunbenllastungSfonbtS silt 1874 unb beffen RtchnungSabschluh pro 1872 bem Fmanzauefchufse zugeroiefen. Ebenso bit 93oranfchlfige unb bie RechnungsabschlLfft oetfchicbenet StistungS-fonbe. Die Erhohung bet bestehenben acht LanbeS« stipenbien jilt ©chiller bet Lanbeeroalbbaufchute von 180 si. auf 201 ft. roirb liber Befiirroortung beg Dr. BleiroeiS genehmigl, ebenso ein Beiltag von 250 si. aus bem LanbeSsonbe jut Mustttlthrwetkstiitit flit ©pitzenklLppelei nebst einet Fachzeichenschult in Jbtia. Dtt Bericht beg Lanbtgausfchufsts bttrtffenb bit Trtn-nung ber sanitaren unb abministrativen Leitung in ben Lanbegwohlthiitigkeitganstalien witb mit tinem Amen« bemcnt angenomrnen. Gegen ben Antrag bes LanbeS-augfchuffee belttffenb bie Bewilligung tint« Ouartiet* gelbeg fUt ben ©eelsorger in ben Sonbegroohlthdtig* leitganfialttn trhtbt sich Dr. ©uppan, rotlchtr btmttit, jebe Religionggenossenschast folle ftlbst fttr bit Seel-forge ihtet Angehbtigen auftommen, btghalb fbnnt er flit tint ntut Belastung beg Lanbesfonbeg nicht stim-men. Flit ben Antrag fprechen Costa unb Kramarič, worauf berfelbe von ber Majoritat angenomrnen roirb. Der Bericht beg LandeSangschusieS betreffenb die Her. stellung und Erhaltung bet Zufahrtgstrahen zu Oen Eisenbahnstationen roirb einem liber Antrag beg Dr. Gosta gewdhlten volkgwitlhschaftlichtn Augschuffe zuge-toieftn. Dtesem AuSschuh gehbren bit 3Ibgeorbneten: Deschmann, Jugovič, Laurenčič, Murnik, ©avinschegg, Kotnik unb Paki§ an. Dtwstlbtn Ausschuffe witb ilbtrroitftn bet Bericht beg LaubegauSschusseS betreffenb tine Gtfetzvorlagt jut Bewilligung einet Maulhgebllht fUt bie Benlltzung einet bei Ratfchach zu erbauenben Savtbrllcke. Der Bericht beg Lanbegaugfchuffeg betreffenb ben Berkauf bet bem Kranftnhaugfonbt gehorigen Wiese „Rakova Jitšj" witb einfiimmig angenomrnen, an ben Fiaanzausschuh geroitjen ba gegen ber Bericht be« Lanbeeaugjchuffee, mit welchem bie Voranschldge beg Lanbesfonbes unb seiner Subfonbe pro 1874 unb bie RechnunggabschlUsse pro 1872 vorgelegt rourbtn. Die etngelaufenen Petitionen roerben ben btlrtffenbtn AuSschiisstn zugeroiefen, bie sich mittlerweilc constituiert, b. i. ihte Obmannet unb ©chriftfilhrer gewahll haben unb sosort ihre Thaligkeit beginnen. Rachbem bet Landeshauptmann noch die nachste Sitzung silt Samg-tag ben 6. Dezember festgefetzt, roirb bie Sitzung urn 2 Uht gefchlosstn. — (Aug bem Vtrtingltbtn.) Dtt Vettin znt UnttrflUtzung blltftigtr Realchlilet in Laibach hdlt am 3. b., nadjmittagg 5 Uht, im Zeichensaalt ber Obettealschule (Maht'fcheg Haug) eine Genttalvtrsammlung ab. Programm: 1. Vet-lesung beg Geschdsis- unb Rechenschastgbetichteg; 2. Wahl ber Aueschufjmitglieber; 3. Wahl beg Dbmanng, beg Obmann-Siellverltelerg, beg Kassierg unb ©ecretdrg; 4. Wahl zroeiet Rechnunggcensoren; 5. allsdlligc An« trage ber SSeretngmilglieber. — (Die 6 r b f f n u n g btr @i f tn 6 a hn Villach-Tatvig), fchreibt man ber ,Kl. Ztg.", ist am Dienetag Thatfache geroorben, unb jene Un« glaubigen, roelche baran stetg gezroeijelt haben, tonnen nun bie oerlornen Wetten jahten. Rachbem bereitg Uber bie ErLffaungSfahrt tint Mittheilung gemacht routbe, bringen roir tint kurzt Befchreibung liber bie Fahn nach Tarvig unb bie bortigen Festlichkeiten. Gg roar ein reiner, milber Herbstabenb, man meinte im Monate Oktober zu fein, a(g ber lange P-tfonenzug ober Bab Billach biej kunstvoll construicrte Gailbtlicke bti Milllnern pafsierte unb sich bann gegen Firnitz bie rotite Fernsicht in bag Gailthal unb auf ben sllb-lich getegenen ©pitzen ber Karavanken ettiffnete. Dit ©onne, nahe im Untergehen, wars ihre letzten Strah« ten aus ben schtoff abstllrzenben Dobtatsch unb auf bag weihe Haupl beg Mangart, ber mit bet fpdter sichtbar geworbenen Luschatikirche, bem Miltaggfoget bei Matborgeth unb ben breiten Rilcktn beg Montasio einen hetrlichen Anbtick bottn. — In ber Station Amotbstein trat bereitg bit Abtnbbammtrung tin, bit Waggong routben beteuchtet unb nach tuczem Halt ftgnaliflerte bie Locomotive bit Anfahrt an bie anf hohen fchlanlen Onabratpfeittrn ruhenbe eifetne ©tilde iiber bit Gailitz. Im tebhaflen Discurse roaren bie Felfencinfchnitte, Aufbdmmungen unb Durchstiche batb pafsiert unb bag Plateau mit ber festlich erleuchttttn Station Thort-Magtern crreicht. Run tarn bet Zug in jene knnstvollen Objecte, welche mit biclen Hinber-niffen unb ©chwietigktilen aulgefllhrt roerben muhltn, urn silt bie Bahn unb bie oberhalb fUhrenbe Reichg-strahe Ranm zu schafsen. Die btrtite eingetretene Dunkelhtlt btr Racht geflattete jeboch nicht, bie kolossa-ten FetfensprUnge unb bie mllhevoll angelegten Ddmmt gegen ben ©chtitzabach zu berounbern. Die Einsahrt in ben kllrzern Tunnel bei Unter-Goggau wurbe butch ben Psisf btr Locomotivt angtztigl unb nach Utbet-fetzung btt tiftrntn Brlicken Uber ben Magetbach signs-iifierte bie Locomotive in anhaltenben, gtcHcn Pfiffen bit Passiernng beg 500 Meter tangen Tunnels untet bem DLlschen Obergoggau. Alg sich bet Zug Uber bem Damm im Rautergraben mit ll60 ©teigung to Plateau ber Station Tarvig hinaufbog, routben an> haltenbt PLlletschUfse vernommen unb ein ptachlvollet Anblick bot sich ben Ankommtnben bar. Die herrliche Alptnlanbfchaft im ©Ubtn mit rtintn Conluren bet Mangarlgruppe, bie fttnf Spitzen btg Schbneckes, bie Riefenleicht beg bleireichen Kbniggbergeg unb bie Wdschbttggtuppt im litbtichen Lichtt btg jungtn Mon-dtS auf btr einen ©tilt, bit impofante Facketbeteuch-tung im Bahnhofe unb langg bet ganjen Zufahtt-sttahe, bann bie Pechfenet ober ben Ftlgtinfchnitten an btt anbtttn Stitt rtefen einen Sinbrucf hervvr, ben leitut btt Ihtilnthmtt beg Ftstzugtg vctgesitn witb. Wdhtenb bet Zug nach kutzem Halt bag tilhnste Object, bag 1st bie eiferne Btiickt ttbtt die Schlitza, in fchroinbtlnbtr Hoht Uberfetzte, um rotilet big Laibach zu fahttn, trat btr grbhtrt Thtil btr am Bahn-hoft Angetommenen ben Wez nach Tarvig an, um on bet Unterhaltung im Gasthause Gelbfluh theilzu-nehmen, welche die Bauunternehmung ihren gelabenen GLsten unb ihren Beamten veranstaltet hatle. Nach tincm Festessen, bet welchem Toaste auf bie Kronprinz Rudolsbahn, auf bie Bauunternehmung, welche selbst durch den Krach in ihrem begomiencn unb tUhmlichst beeenbeten Werke nicht beirrt routben unb auf bie da-bei thatig gewesenen Jngenieure auSgedracht roorbtn roaren, folgle tin Tanzkranzchen, welches in heiterster Weife bis in bie Morgenstunben anbauerte. lento, ProfeflorSgatlin, 3 ft., Herr Ruprecht, k. k. Be- j zirkSwunbarzt, 1 fl., Herr Scheibl, k. f. BezirkSwunb- I arzt, 1 fl., Herr Gnesda, Saffcefteber 1 fl., Frau ■ Antonie, Edle von Schrey, 10 fl., Herr Auqust Ticdui« Ids Sohne 20 fl., Frau Fanni Kovalfch 5 fl., Frau J-fchenagg 1 fl. Sum me 184 fl. Berzeichnis Ler mit Riicksicht nnf die am 1. Dezember I. 3. unterbleitiende Ztadtdeleuchtnng grzeichneten mil-den Leitriige fur die laibachrr Stadtarmen. Rubolf Millitz 2 fl., Amon Perme 5 fl.. Elife Payer 3 fl., Vmzenz Seunig 25 fl., Lambert Luck-mann 25 fl., Johann Luckmann 10 fl., Jofef Luck-mann 10 fl., Karl Luckmann 10 fl., ThereS Schreycr 3 fl., I. Z. 3 fl., Dr. Emil Ritter v. StLckl 10 fl.. Michael Pregl, EhrenbUrger, 5 fl., Graf Bolza, k. f. Hauptmann i. b. A., 10 fl., August Tfchinkel Lohne 30 fl., Emmerich P. C. 3 fl., Johann Gutmann 2 fl., Jeanette Recher 10 fl., Franziska Schupeuz 5 fl., bet hochwiirbige Fiirstdifchof Batlholma Wibmer 100 fl., Biktoria Freiin v. Mac-Neven 5 fl, LanbeSgerichlS-prtifibent Ritter von Lufchin 20 fl., Alexanber Rehn, 1.1. Vizeconful, fammt Gemalin 5 fl., Brauerei &i» btUbet KoSler 50 fl., Peter KoSler 25 fl., Doctor Jofef Rosier 25 fl., vom LocalauSfchuffe beS etsten allgemeinen BeamtenveteineS mit bet Wibmung flit ben Armenfonb 60 fl., Ebuarb Kottek 1 fl., Wilhelm von Lehmann 1 fl., Victor Ruarb 20 fl., Franziska Sol-wey 1 fl., Dr. Jofef Kapler, k. k. BeztrkSarzt, 5 fl., Jofefine Schutz-Wilt 1 fl., Albert Zefchko 10 fl., Georg Lercher 2 fl., Georg Auer 8 fl., Domherr Jofef Ritter v. Hillmayer 2 fl., Domprodst Johann Chryfost. Pogačar 5 fl., Karl Molly 2 fl., Anton Schmalz, jubiltertec k. t. Appellationetath, 5 fl., Jofefine Krisper 20 fl., Jofef KtiSpet 10 fl., Jofef Vincenz KtiSpet 10 fl., Jofef v. Anreiler, k. k. Post-btamter, 2 fl., Raimunb Zhuber v. Okrog 5 fl., Jofef Pillet 5 fl., Thomas Glantschnigg 3 fl., Wenzel Stebry 2 fl., Johann Fteihert v. Gnmschitz 5 fl., Arthur Miihleifen 5 fl.> Johann KoSlet 20 fl., von SemebkovSki, I. k. GenSbarmerieoberft, 2 fl., Major Anbelmat 1 fl., Jgnaz Seetnann 10 fl., Major uon Lingg 2 ft., Joh. Baumgartner sen. 5 fl., Doctor Steiner, Abvocat, 5 ft., ein Ungenannter, Kap.-Bst. Nr. 70, 2 ft., Funttk, Photograph, 10 ft., Gustav TLnieS 10 ft., Kart Faukal 1 fl., Klein unb Kovač 2 fl., Ungenannte 10 fl., Michael Paktc 2 fl, Domherr MathiaS Merfchol 3 ft., Rubolf Enblicher 1 fl., LucaS Taucar 10 fl., Balenttn Konfchegg 1 fl., Anbreas Praprotnik 1 ft., I. C.,Mayer 25 fl., Etne« rich Mayer 15 ft., Anton Gnesba 5 ft., Frau Anna Mayr 5 ft., Franz fiber 1 fl., M. R. 1 fl., Tr. Alex Hubec 1 fl., NikotauS ©chettina 1 fl., Freiin v. Rechbach 10 fl., Johann Perles 5 fl., L. M. S—S 2 fl., Jak. Kapfch 10 fl,', Anton Treo 5 fl., Anbreas Wittenz 2 fl., Jak. Spolaric 1 fl., Jofef v. Schivitzhoffen 8 fl., Magbaleno Gllnzler 1 fl., M. G. 2 fl., Johann Bach 3 fl., Karl v. Wurzbach 10 fl., Frau Marie Seemann, Hertengaffe 5 ft., Major Haufenblatz 3 ft., Dr. Schifferer 3 ft., Prof. Nejebly 2 ft., Johann KoSjek 3 ft., Kart Tambor-«ino 3 ft., Franz Legal 5 fl. Mr das Clisabeth-Min-erspital toutben anlahlich be« KaiserjubilaumS gefpenbet: Frau GrSfin Sofie Auersperg 30 fl., Frau Hočevar, Re* gierungStathSgattin, 10 fl., Fran Baronin Marianne ZoiS 10 fl., Frau GrLfin Jenny Aichelbug 10 fl, Herr RegierungSrath Dr. Ritter von StLckl 20 fl., Frau Ottitie Htovath 5 fl., Herr Albert Ramm 10 fl., Frau Julie von Ftabung 5 ft., Frau Konfchegg, ProfeflorSgatlin, 4 fl., Frau Baronin Katharine ZoH 20 fl., Frau Marie Bock 10 ft. , Fcau Rotalie Sajiz, ged. Fabris von Freienthal 5 ft., Herr P. C, Emich, Civilingenieuet ^ ft 5t«vm ftprnnfhiwo m- itikncning. t'aibad), 1. Dezember. Triibe, falter Norboft ziemlich stark, in ben Alpen Schneefall. Siiarme: morgens 6 Ubr + 4 0", nadimit-tags 2 Ubr + 8 0° C. (1872 + 143°, 1871 + 4 3 .) Barometer im raschen Steigen 73676 Millimeter. Das vorgestrige TageSmtitel ver jVarmt -j- 2-4°, das gestrige + 2-2° C., beide »m 0.6- iiber bent Normale. Der ge= strige Niederschlag 13-90 Millimeter. Derirorvene. Den 29. November. Fran Maria Baltilsch, k. k. Landesgerichts-Hitfsamterdirektioiis-Adjnnktensgatlin, 70 I., St. Petersvorstadt 9ir. 10, Zehrfieber. — Maria Weisfeit, Strasbansaufseherslind. 9Wochen, ©tact Nr. 53, Kenchhnsteti. — Margaretha Obreza, Arbeiterin, 66 I., tm Filialspitale, Polanavorstadt Nr. 68, Wassersncht. Lelegrapvifcder ^.ursdericdl aw 1. Dezember. x Papier-Renle 69, euDcv;lKcnte 73,60. — 1860t 8taat8»8ntcben 102,50 —Boiikac>.en 980. — littbit 230,— — Lonbon 113,60. — wilbcr 108,25. — X. I. Wltnz-Duclliri 20i^raiu8:<2>tilde 906. Flit die bicffeitig bcwicsene Theilnahme wah-rend ber Krankheit sowic autaftlid) des Dobe« inifereS eroig thcucrn, emig mivergetzlichen Balers rcfp. SchwagerS Alois |fld)tnanu, g ewesene n Herrs chastsver waiters, unb fiir baS zahlreiche ©etcite znr ercigen Niche fngeii hiemit allen Freuuben unb ©efnnnten ben ticfgcftl£)ltcn Dank (638) die trauernden Hiuterbliebcuen. Laibach, 1. Dezember 1873. Die Waldwoll-Producte (Unterfleiber, Sohlen, Leib-l'inden, Watte, Praparate rc.) ans ber Lniritz'schcn Fabrik $U Remda in Thiiringen, feit longer aid 20 Jahren gegen Rheumatismus, Gicht re. nniibertrefflich bewahrt, arztlich empsohlen nub berorbitet unb and) auf ber WeltniiSstellimg Wien mit cinem Anerkenunnasdiploin misgezeidniet, ftnb nttr allein echt 3n haben filr Krain bci (570-2) M, Bernbacher. 120.000 Chlr. |r. Ert. ev. als Hanptgewinn. tiewinno von 80.000, 40.000, 30.000, 20.000. 10.000, 2 k 12.000, 10.000, 2 d. 8000, 2 a 6000, 5 L 4800, 13 L 4000, II L 3200, 12 a 2400, 27 a 2000, 3 i, ItiOO, 55 H 1200, 126 & 800, ti L 000, 2 L 480, 312 L 400, 312 a 200, 10 S, 120, 307 L 80 und 34.320 L 44, 40, 20 etc. etc. Tlialcr Pr. Crt. enthftlt bie vom Staate genehmigte unb garantierte UM" grofic Geldverlosung -7M worin die (Sefatnmtfumme der Capitalien von iiber 2 Million 120.000 Thalrr Pr. Crt. biniien ivenigen Monateit in fiebenmaliget Ziehung znr sicheren (Sntfdjcibung getangt. Die Ziehung erster' Abcheilimg ist planmcihig auf den 17. ititb 18. Dezember d. I. festgesetzt und ist der Preis der Lose: „ 1 50 „ 1 hatbes „ „ —'75 1 viertet Gegen Emseudung des Belrages in fl. 6. SB. Bank-noten am bequemsten ber Sidierheit halber in recom-mantierteii Stiefen, uersenbe id) direct unter gratis Beisiigung bes Prospectes bie mit Staatswappen ver-sehenen Driginaltose selbst nach meitefter Entsernnng prompt unb uersdiroiegen. Sofort nach der Ziehung evfialt jeber Bctheiligte bie Ziehniigsliste nebst Reno-vationslos iibersandt unb metben Gewiniigetber unter ftrniflftcv DiScrc'ion jopleid) ansbezahlt. Man wende fid) baldigst vertranensvoll an das stets vom Gluckc begiinstigte Bankhans (620—4) Sigmund Hekscher, Hamburg. <-»*««•«■ 0 Hi 7. Glocken- & Maschinen- & Feuerloschgerathe-Fabrik von 11 piwsi y a%c y % aim i i i I % 1111 \ % 3 ft., Frau Leopotb'.ric Ba- _________________ Druck von Jzn. v. »lrinmayr & Fed. Bamberg in Laibach in Laibach - empfiehlt sich zu geehrten Auftragen auf: Harmonische Qlockengelaute sammt Montierung, mittelst welcker selbst eine Glocke von 40 Ztrn. leicht von einem Mann gelautet werden kann; ferner alle Gattungen Ftmsprta, lerlcliierle, Fmpei, WeiDitiel il Metallwaren zu den billigsten Preisen. BGemeitiden und Feuerwehren werden zur leichtern Beschaffung von Glocken I _________________________ und Spritzen auch __________ Ancrkennungsiliplom. | RfttenZilllllillgeil gewahrt. | Anerkennungsdiplora. 8 Prfl»mnliilll«i- V erdienstmeilaille. Verleger «nd fiir bie Nebaction verantwortlich: Ottvmar Bamberg.