Gröfel, Gräbel 'Steinhaufen' - Dialektologisches und Namenkundliches rund um einen Slawismus im Bairischen Hubert Bergmann (Dunaj) IZVLEČEK: V pričujočem članku se bližje osvetljuje bavarski slavi-zem Gröfel oziroma Gröbel 'kup kamenja ipd. ' (< slovensko groblja) in skuša iti po sledeh, ki jih je ta slovenski etimon pustil v imenoslovju vzhodne Tirolske in Koroške. Inhalt dieser kurzen Darstellung wird ein Slawismus in einigen bairischen Mundarten Osttirols, Kärntens, der Steiermark und des Salzburger Lungaus sein, der auch in der Namenlandschaft dieser Regionen Spuren hinterlassen hat. Es handelt sich dabei um Integrate, die dem modernen slowenischen grôblja entsprechen. Betrachten wir eingangs kurz die lexikografische Dokumentation dieses Lexems. Pleteršnik führt groblja mit der Bedeutung 'Steinhaufen' an1 und liefert einen Kontextbeleg aus der Bibelübersetzung von Dalmatin (1584).2 Für groblje gibt er zusätzlich eine Bedeutung 'Schutt, Ruinen' an, unter Verweis auf Cigales Deutsch-slowenisches Wörterbuch aus 1860, Janežičs Deutsch-Slovenisches Taschenwörterbuch in seiner zweiten Auflage aus 1867 und Miklošičs Material. Als weitere Zusatzbedeutung, ohne deutsches Äquivalent, nennt er pos[eben] kup kamenja z njive pobranega, setzt hier einen Verweis auf Jarniks Etymologikon und liefert eine areale Verbreitungsangabe ljubljanska okolica. Schließlich führt er für Pleteršnik I 255; an anderer Stelle (I 256) nennt er eine Nebenform grômblja und verweist von dieser auf groblja. Der betreffende Beleg: iz Jeruzalema so groblje kamenja storili. Offenbar stammt diese Stelle aus der Übersetzung des ersten Verses von Psalm 79: Gott, die Heiden sind eingedrungen in dein Erbe, / sie haben deinen heiligen Tempel entweiht / und Jerusalem in Trümmer gelegt (= Einheitsübersetzung lt. <> [22.3.2007]); vgl. die Übersetzung im Slovenski standardni prevod: O Bog, narodi so prišli v tvojo dediščino, / oskrunili so tvoj sveti tempelj, / Jeruzalem so spremenili v kup razvalin (SPismo 855). • o • ^" h« h« P. < s h« Bavarian Slavism Gröfel or Gröbel 'pile of stones, etc.' Z (< Sln. groblja) > ABSTRACT: This article sheds additional light on the Bavarian Sla- q vism Gröfel or Gröbel 'pile of stones, etc. ' (< Sln. groblja) and seeks to identify the traces that this Slovenian etymon has left in the onomastics of East Tyrol and Carinthia. 43 2 Hubert Bergmann: Gröfel, Gräbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund ... 8-1 das Syntagma ledniška groblja die fachsprachliche Sonderbedeutung 'Moräne' an, W von hier geht ein Verweis auf Jesenko.3 Bereits vor Pleteršnik wird das Lexem bei N Pohlin als Grobla 'Die Schutte'4 und bei Gutsman als grobla 'Schutt'5 verzeichnet. M Betrachtet man die lexikografische Dokumentation von slowenisch groblja in der W Zeit nach Pleteršnik, so verdient hier vor allem Badjura Erwähnung, der in seinem 0 Werk Ljudska geografija schreibt: L „Navadna groblja .. pomeni kup z njiv, senožeti, seči.. pobranega napotnega q kamenja, ki ga nakopičijo kje na rodem prostoru (kočniku, pleši), da ni plugu, kosi v ali motiki v napoto." (Badjura 149). Z 1 Ganz ähnlich Karničars Anmerkung zu groblja bzw. grobljica: im Frühjahr wurden Steine zusammengerecht und am Nordrand des Ackers angesammelt.6 Bei N Zdovc findet sich das Wort als gr&bla] Dass SSKJ schließlich verzeichnet sowohl A groblja als auch groblje (n.) sowie ein davon abgeleitetes Adjektiv grobljast p i „groblja -e ž (ô) 1. kup nametanega kamenja: pobiral je kamenje na njivi in f ga nosil na grobljo; s plevelom porasle groblje // star. podrtija, razvalina: njegova domačija je pusta groblja; stolp je samo še črna groblja 2. geogr. nasutina ledenika: i vzdolž ledenika se vlečejo groblje / čelna, stranska groblja" (SSKJ I 766) • 7 „groblje -a s (ô) 1. večgrobelj: med grobljem so rasle koprive / od hiše je ostalo le še kamnito groblje 2. zastar. pokopališče nihče v vasi ni več pomnil, kdaj so zadnjega pokopali na tisto groblje / staroslovensko groblje grobišče" (SSKJ I 766) 1 2 „grobljast -a -o prid. (ô) nanašajoč se na grobljo: tam je svet razdrapan in grobljast / hodila sta po strmem, grobljastem plazu" (SSKJ I 766) In etymologischer Hinsicht ist slowenisch groblja letztlich zu urslawisch *grebti, *grebç 'graben' zu stellen.8 Skoks Vermutung, bei dem im kroatischen Dialekt der Gegend um Kastav (nordwestlich von Rijeka) belegten, in semantischer Hinsicht slowenisch groblja entsprechenden groblja handle es sich um eine Kreuzung zwischen dem Substratwort grava und grob 'Grab', muss wohl als irrig angesehen werden.9 3 Das Syntagma ledniška groblja findet sich bei Pleteršnik noch unter zwei weiteren Lemmata, nämlich unter ledniški (I 505) und morëna (I 602). Ein weiteres Mal begegnet groblja schließlich unter dem Stichwort vališ (II 746). 4 Pochlin o.P.; Schutte wohl fälschlich für Schütte. 5 Gutsmann 271. 6 Karničar 78, s.a. ebd. 323. 7 Zdovc 32. 8 ÉSSJ VII 132, SP VIII 222. 9 Skok I 610; zum Substratwort grava 'Stein' und dessen umstrittener sprachlicher Zuordnung s. Kramer, J.: Etymologisches Wörterbuch des Dolomitenladinischen (EWD). 8 Hubert Bergmann: Gröfel, Gröbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund ... Slowenisch groblja wurde in einige süd- bzw. südmittelbairische Mundarten10 ^ Osttirols, Kärntens, der Steiermark sowie des Salzburger Lungaus als Gröfel bzw. Gröbel entlehnt (zu den genauen Lautungen siehe weiter unten). Die Semantik dieser Integrate liegt dabei nahe an jener des modernen slowenischen Äquivalents. Als häufigste Bedeutung von bairisch Gröfel/Gröbel wird im untersuchten Material 'Steinhaufen, Schutthalde' angegeben. Aus den Bedeutungsangaben zu mehreren $2 der unten aufgelisteten Belege geht darüber hinaus hervor, dass damit v.a. jene meist _ am Feldrand gelegenen Steinhaufen bezeichnet werden, die dadurch entstanden sind, dass man die bei der im Frühjahr erfolgten Flurreinigung auf den Feldern und Äckern aufgelesenen Steine an einem bestimmten Ort zusammenschichtete. M Im Laufe der Jahrhunderte entstanden durch dieses Aufhäufen der Lesesteine p. Halden, die teils beeindruckende Dimensionen aufweisen. Sie dienen, ähnlich ^> wie die Trockensteinmauern entlang der Feldwege, unterschiedlichsten Tieren und Pflanzen als Lebensraum und erfüllen so eine wichtige Rolle im Ökosystem der betreffenden Kulturlandschaft.11 Diese Bedeutung von Gröfel/Gröbel ist somit exakt die gleiche, wie sie etwa Pleteršnik und Karničar für slowenisch groblja Z anführen. Wenden wir uns nun der wortgeografischen Verbreitung von Gröfel/Gröbel in q den bairischen Mundarten zu. Diese reicht im Westen bis in jenen Teil Osttirols, der noch über ein slawisches Substrat verfügt (konkret sind dies das Einzugsgebiet der Isel, das Lienzer Becken sowie das Pustertal bis auf die Höhe der Ortschaft Assling). Die Osttiroler Belege seien im Folgenden in chronologisch aufsteigender Reihenfolge angeführt12: als Simplex: Dieses Mad ist voller Stain und Gröfl (Ainet; RF o.P.; 1775) Gröfl 'Steinhaufe, auf welchen auch noch andere Dinge geworfen werden' („Pustertal"13; Unterforcher [1887] 11) Gröfl Pl. 'wirr durcheinander liegendes Gerölle von großen Steinen' („in unseren Gegenden" [= Defereggen?]; Hintner [1909] 43) Bde. Hamburg 1988-1998, III 434. Kroatisch groblja wird im ÈSSJ sowie im SP nicht angeführt, ebensowenig wie Skoks etymologischer Deutungversuch. Zur Gliederung des bairischen Dialektraumes in Österreich vgl. die Übersichtskarte zum WBÖ-Beiheft Nr. 2 (Bergmann, H. / Geyer, I. / Glauninger, M. / Groschopf, E. / Wandl-Vogt, E.: Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich. Beiheft Nr. 2. Erläuterungen zum Wörterbuch. Lautschrift, Abkürzungsverzeichnis, Literatur- und Quellenverzeichnis, Gebietsverzeichnis, Gemeindeverzeichnis [mit einer Übersichtskarte und 6 Detailkarten zum Gebietsverzeichnis]. Wien 2005). Vgl. dazu <> [22.3.2007]. Genus, soweit in der Quelle angegeben und nicht anders vermerkt, bei allen in diesem Beitrag angeführten bairischen Belegen stets feminin; Ortsnamen und Gemeindezugehörigkeit nach dem amtlichen Ortsverzeichnis 2001 der Statistik Austria. Mit Pustertal wurde bis ins 19. Jh. nicht nur, wie dies heute der Fall ist, das Tal der Ri-enz bzw. der Drau in Süd- und Osttirol bezeichnet, sondern man subsummierte darunter auch die gesamte Isel-Region. Hubert Bergmann: Gröfel, Gröbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund . — o Z z p k 2 1 i Eine Gröfel am Rande eines Feldes im Gemeindegebiet von Gaimberg (Osttirol). Deutlich zu erkennen ist, wie der Steinhaufen am Rande aufgemauert wurde (Foto: Bergmann 2006). gereifle 'Geröll-, Steinhalde' („Defereggen"; Schatz I 218) gReOl 'Geröllhalde' (ME Schlaiten 159.5) gRêivl 'Geröllhalde, Steinhaufen' (ME Matrei i.O. 153.7) gerë[vlê n. 'Geröllhalde, voll größerer Steine' (ME Hopfgarten i.D. 153.7) greivl 'Geröllhalde, auf einen Haufen geklaubte Steine' (ME Virgen 159.5) greifl 'Steingeröll, Schutthalde' (Nikolsdorf; TSA III Karte 13) Greifl 'Steinhaufen am Rande der Felder' (Thurn; Mußhauser 14) greifl 'Steinhaufen' (Gaimberg; H.B.; 2007) im Kompositum Steiner-gröfel: ■ štconogreifl (Gaimberg; H.B.; 2007) Das Verbreitungsgebiet dieses Slawismus setzt sich nach Osten hin in den südbairischen Mundarten Kärntens fort, auch hier seien die betreffenden Belege in chronologischer Reihenfolge angeführt: als Simplex: ■ die GrofeF4 (Spittal an der Drau; Regg.F.III H.13 Nr. 387; 1457) 46 14 Es kann nicht sicher gesagt werden, ob sich dieser Beleg auf ein Toponym bezieht oder appellativisch zu verstehen ist. Hubert Bergmann: Gröfel, Gröbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund . grëifl (Döllach, Gem. Großkirchheim; KKK; 1910) 7 Greif 'Steinhaufen, entstanden durch Abladen der Feldsteine' (Bad Bleiberg; HK/DBÖ, Sammler: Steinacher) Ich danke meiner Kollegin Dr. Barbara Piringer für die Transkription der hier und an anderer Stelle in Gabelsberger-Kurzschrift notierten Bedeutungsangaben. = Teil einer Antwort auf Frage 16 im 1. AdV-Fragebogen: Was erzählt man den Kindern über die Herkunft der kleinen Kinder? Der Antwortbeleg in vollem Wortlaut: das Kind sis af deaa unte deaa [das Kind - es ist auf der / unter der] „Gröwl" gfuntn g'woa'tn [gefunden worden] (wird der Name eines ortsnahen zusammengeschütteten Steinhaufen [sic!] genannt. Eintrag in der Liste der Worterklärungen am Ende des Bandes. Grell 'Haufen, auf die die Lesesteine geschichtet werden' (Obervellach; HK/ DBÖ, Sammler: Wenger) Gröifl, Gröfl 'Steinmauerriegel, vom Felde zusammengetragene Steine, welche hügelweise aufgeschüttet werden und sozusagen eine Mauer bzw. einen Zaun bilden' (Winklern; HK/DBÖ, Sammler: Trojer) Gröfl 'Steinhaufen im Allgemeinen, auf dem Feldrain zusammengeworfene Steine' („Gurktal"; HK/DBÖ, Sammler: Wintschnig) Gröfl 'Haufen, auf die die Lesesteine geschichtet werden; Steinhaufen, die schon längere Zeit liegen' (Kötschach, Gem. Kötschach-Mauthen; HK/DBÖ, Sammler: Weinländer) grëifl 'Schutthalde' (Teuchl, Gem. Reißeck; HK/DBÖ, Sammler: Kranzmayer) Gröfl 'Steingerölle, Schutthalde' (Puch, Gem. Weißenstein; HK/DBÖ, Samm- Z ler: Poschinger) Gröfl 'Steinwand' (Ebene Reichenau, Gem. Reichenau; HK/DBÖ, Sammler: O Schiwitz) grefë 'Steinhaufen' („Liesertal"; HK/DBÖ, Sammler: Kranzmayer) graifi 'Steinhaufen' („Lurnfeld"; HK/DBÖ, Sammler: Kranzmayer) greif 'Steinhaufen'15 (Kalch, Gem. Greifenburg; KKK; 1916) greif 'Geröllhalde' (Mitten, Gem. Großkirchheim; KKK; 1917/1918) greif 'Steinhaufen' (Teuchl, Gem. Reißeck; KKK; 192?) Gröwl16 'Name eines ortsnahen zusammengeschütteten Steinhaufen [sic!]' (Kliening, Gem. Bad St. Leonhard im Lavanttal; AdV; 1930) Gröfl 'Steingeröll' (Unterlercher 23417) grqfl 'Steinhaufen' („Weißensee"; KKK; 1942) grsifl 'Steinhaufen' (Sonnberg, Gem. Stall; KKK; 1944) greiwA 'Steinhaufen' (Judendorf, Gem. Friesach; KKK; 1946) greifl 'Steingerölle' (Göriach, Gem. Lurnfeld; KKK; 1946) grsivl (Pußtratten, Gem. Stall; KKK; 1946) Gröfl 'Steine, die im Laufe der Jahre beim Ackern zusammengeklaubt und im Felde oder an seinem Rande zusammengeworfen worden sind' („Nockgebiet"; Moro [1952] 13) gRêfl 'Geröllhaufen' (Villach; Herzmansky 130 bzw. 278) greifl 'Steingeröll, Schutthalde' (Oberdrauburg; TSA III Karte 13) 47 ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ ■ 15 16 17 Hubert Bergmann: Gröfel, Gröbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund . greif! n. 'Geröllhalde' (Liesing, Gem. Lesachtal; Schabus 470) 2 in den Komposita Stein-gröfel, Stein-gröbel, Steiner-gröfel und Stauden-gröfel: i ■ SchtaangröifP (Winklern; HK/DBÖ, Sammler: Trojer) ^ ■ Stangröfl 'Steinhaufen' (Ebene Reichenau, Gem. Reichenau; HK/DBÖ, Sammler: Schiwitz) S ■ Stoangröfl1 (Thalsdorf, Gem. St. Georgen am Längsee; HK/DBÖ, Sammler: Ruderstorfer) 0 ■ af a Stoangröfl oder af an Raumachhaufn20 (St. Oswald, Gem. Reichenau; Moro v [1928b] 1) Die Philister send über die Stoangröfl von der Lusn [Flurname] aufer und hâmp si ba der Bâstubm [Badstube] aufgstöllt.. Die Philister send über die Stoangröfl âchn gekuglt (Unterlercher 2821) N ■ Darauf [d.i. nach diesem Wetterspruch] müssen die Hexen die Wolken wei>- terschieben an einen Ort, wo lauter Steingeröffel und Dürrholz ist22 (Graber p 390) 1 ■ št$nr)greiwA 'Steinhaufen' (St. Oswald, Gem. Eberstein; KKK; 1946) 1/1 ■ štCngrefe (Unterkreuschlach, Gem. Gmünd in Kärnten; KKK; 1947) Fl ■ štarjgrefk 'die am unteren Ackerende ausgeklaubten Steine [?]' (Laubendorf, i Gem. Millstatt; KKK; 1947) 3 ■ štQogreiwX 'Platz, wo man die Steine vom Acker zusammenwirft' (Oberhof, Gem. Metnitz; KKK; 1949) o ■ štoogreiwX 'wo die Ackersteine hingeworfen werden' (Wöbring, Gem. Metnitz; « KKK; 1949) — 2 ■ Stanagréfl 'schotterige Streifen in einem Feld, Steinriegel' (Feistritz an der Drau, Gem. Paternion; HK/DBÖ, Sammler: Litscher) ■ Standärgrelfl 'Steinhaufen, entstanden durch Abladen der Feldsteine' (Bad Bleiberg; HK/DBÖ, Sammler: Steinacher) ■ štanda(R)gReifl 'Steinhaufen; übertragen: steiniger Acker' (Molzbichl, Gem. Spittal an der Drau; Rudolf 313) ■ štandoRgRefl 'Geröll, Steinhaufen' (Villach; Herzmansky 130 bzw. 278) ■ štSndcgreifl n. 'Geröllhalde' (Liesing, Gem. Lesachtal; Schabus 470) ■ 18 = Antwort auf Frage B25i im 17. WBÖ-Fragebogen: Verwendung des Rains zur Ablagerung der ausgeklaubten Steine, als Rast- und Mahlstätte für die Feldarbeiter; Zusatzkommentar auf dem betreffenden Belegzettel: Hügel. 19 = Antwort auf Frage C8b im 17. WBÖ-Fragebogen: anstehender Fels im Ackerland. 20 D.i. Raumach-haufen, Bestimmungswort ist eine Kollektivbildung zu bairisch raumen 'das Feld (meist im Frühjahr) von Laub, Kleinholz und größeren Steinen räumen', vgl. Schatz II 475. 21 Der Autor beschreibt hier, wie er als Kind mit seinen Gefährten die biblische Geschichte von David und Goliath nachspielte. 22 Der unmittelbar zuvorstehende Bannspruch stammt aus dem Mölltal, die Passage handelt von Wetterzauber in Mittel- und Oberkärnten. 48 Hubert Bergmann: Gröfel, Gröbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund . Staudngröfl 'Gröfl, die schon so lange Zeit liegen, daß sie bereits mit Staudn usw. bewachsen sind' (Kötschach, Gem. Kötschach-Mauthen; HK/DBÖ, Sammler: Weinländer) Zu ergänzen sind noch die zu Gröfel gebildeten Kollektiv-Ableitungen Gröflach, Gröflach-haufen und Gröflerach: ■ Gröflach 'Steinhaufe, auf welchen auch noch andere Dinge geworfen werden' („Pustertal"; Unterforcher [1887] 11) ■ er [der Bauer] freut sich auch seines Besitzes und seiner zweiten Heimat; „koa Gröflach, koa Stoanach, koa Staudach", so lobte er sie einmal (St. Oswald, Gem. Reichenau; Moro [1928a] 2) ■ gReiflaxhašu&m 'Geröll-Haufen' (ME Schlaiten 153.7) ■ gRëivÏROx 'Geröll' (ME Matrei i.O. 153.7) Auch ein von Gröfel abgeleitetes Verb lässt sich nachweisen: Ebenfalls belegt ist das Wort (allerdings nur sporadisch) für die Ober- und die Weststeiermark sowie vereinzelt auch für den Lungau, den südöstlichen, ebenfalls slawisch unterschichteten Teil des Bundeslandes Salzburg: als Simplex: Gröbel n. 'durch Frost abgesprengtes Gestein auf Hochalpen, das in großen Felsstücken oft weite Strecken bedeckt' (Unger/Khull 308) greiwl 'Steinhaufen' (Rinneg; KKK; 1924) greiwl 'Steinhügel' („Gerichtsbezirk Oberwölz"; Lawatsch 105) gräiwl n. 'Gröbel: Gerölle' (Graden; Hutterer/Kainz/Walcher 30423) im Kompositum Stëin-grôbel: Z ■ Stoangröbl 'Haufen, wo die Lesesteine auf- bzw. zusammengeschichtet werden' > (Neuberg an der Mürz; HK/DBÖ, Sammler: Sturm) O ■ Stoangrebl 'Steinhaufen' (Judenburg; HK/DBÖ, Sammler Steiner-Wischenbart) ■ Stoa(n)grewl 'steiniger Bauerngrund'24 (Stiwoll; HK/DBÖ; Sammler: Wagner) ■ stongrëwë 'Steinhaufen' (Seetal, Gem. Tamsweg; KKK; 1924) ■ stôogrëwë 'Schutthalde' (Seetal, Gem. Tamsweg; KKK; 1924) ■ stqggreiwl 'Steinhügel' ("Gerichtsbezirk Oberwölz"; Lawatsch 105) ■ Steingröbel n. 'Steingerölle, -mure' (Unger/Khull 573) ■ ■ ■ ■ ■ Ebd. in etymologischer Hinsicht zu dt. grob gestellt. Anmerkung Orig.: die Bezeichnung hat den Beigeschmack eines humorvollen Sich-Ab-findens. 49 Hubert Bergmann: Gröfel, Gröbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund . Schtaanzsämgröifln 'Steine zusammenschlichten, gewöhnlich an der Feldgrenze' (Winklern; HK/DBÖ, Sammler: Trojer) — z In lautlicher Hinsicht ist v.a. die Vertretung des -b- im slawischen Ausgangswort im Bairischen interessant. In den meisten Formen aus Osttirol und Kärnten erscheint dieses als -f-, was darauf hindeutet, dass das Wort bereits vor m 1200 in die betreffenden südbairischen Mundarten integriert wurde. Die steirischen Belege sowie jener aus dem Lungau weisen hingegen dafür stets einen Bilabial 0 -w- auf, was nahe legt, dass die Integration hier später erfolgte.25 Interessant ist, v dass die wenigen Kärntner Belege mit -w- allesamt aus dem Osten und Nordosten z des Landes stammen, d.h. die Belegorte liegen in relativer räumlicher Nähe zur 1 Steiermark. Wohl über eine Analogie zu den Kollektivbildungen auf Ge- lässt sich die Tatsache erklären, dass Gröfel/Gröbel vereinzelt neutrales Genus aufweist. Kranzmayer vermerkt in seinem Ortsnamenbuch von Kärnten, dass neben Gröfel in Oberkärnten auch Gröbel und in Osttirol die Form Gröbe in Gebrauch sei.26 In p dem für diesen Beitrag durchgesehenen Material finden sich darauf jedoch keine i Hinweise. Obschon bereits Hintner zu Beginn des 20. Jh. auf einen möglichen slawischen Ursprung von Gröfel hingewiesen hat,27 interpretierte Schatz dieses (ohne Verweis 1 auf slowenisch groblja) als Kollektivum auf Ge-, allerdings ohne näher auf das 3 Grundwort einzugehen. Finsterwalder, der die Drucklegung von Schatz' Wörterbuch • besorgte, ergänzte den betreffenden Wörterbucheintrag mit einem Verweis auf « Zillertalerisch gerêfl 'Blockwerk aus feinerem Gestein als das 'Gemäuer''. Dieses 7 ist tatsächlich ein Kollektivum, gehört jedoch etymologisch offenbar zu einem areal ebenfalls auf das Zillertal beschränkten und gleichbedeutenden röflwerch.28 2 Möglicherweise sind dazu auch die Deferegger Belege zu stellen, die zum einen 50 Vgl. Bergmann 299. Kranzmayer II 93. Hintner (1909) 43. Schatz I 218 u. II 489. Beide Wörter sind im HK/DBÖ sonst nicht belegt, möglicherweise besteht ein Zusammenhang mit dem ebenfalls singulär (für die Zillertaler Ortschaft Fügen) belegten Verb röfeln 'rebeln, abstreifen' (HK/DBÖ, Sammler: Plenk), das wohl wiederum mit dem bei Schatz (II 477) genannten und weiter verbreiteten refflen 'sich an etwas reiben, streifen, kriechend klettern' in Verbindung stehen dürfte. Ingenhaeff/Rei-ter (73) verzeichnen ein gèrêfl n. 'Staudengebiet, von Stauden bewachsene Fläche'. Finsterwalder fragt sich zudem, ob ein Zusammenhang zwischen dem Zillertaler gerêfl und dem weit verbreiteten Wort Geräffel (graffl, k-) 'zusammengerafftes Zeug, Gerümpel' besteht, für welches er mehrere historische Belege mit der Bedeutung 'Blockwerk' anführt Schatz (I 217). Seine Aufzählung könnte unter Umständen um den Eintrag Großes Stein Geräffel ergänzt werden, welcher sich auf Anichs Karte aus 1774 als Benennung für eine große Felshalde südlich des Dorfer Sees im Gemeindegebiet von Kals am Groß-glockner findet. Es kann aber andererseits nicht gänzlich ausgeschlossen werden, dass Anichs Beleg zu unserem Gröfel gehört, man vgl. etwa die historische (1781) Schreibung Gräflhof für den im vorliegenden Beitrag behandelten Ortsnamen Gröfelhof. Vgl. in diesem Zusammenhang auch das bei Unger/Khull (572) angeführte Steingeraffel 'großer Steinhaufen, steiniger Absturz, Steinmure'. 25 26 27 28 Hubert Bergmann: Gröfel, Gröbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund . neutrales Genus sowie den ortsüblichen Reflex go- für die Vorsilbe ge- vor r ^ aufweisen und zum anderen, wie der Autor dieser Zeilen durch Nachfrage bei Dialektsprechern in Erfahrung bringen konnte, die Geröllhalden im Hochgebirge, nicht jedoch Lesesteinhaufen benennen. Slowenisch groblja hat auch in der Namenlandschaft Südösterreichs mehrfach Spuren hinterlassen. Ein dem oben angeführten Appellativ Gröfel entsprechender Siedlungsname bezeichnet einen Weiler bei Theißing (Gem. Bad St. Leonhard im Lavantal).29 Ein Ortsteil der Gemeinde Irschen im Oberkärntner Drautal trägt den zusammengesetzten Namen Gröfelhof, dessen erster Teil zu dem hier behandelten Wort zu stellen ist.30 Die Ortschaft geht auf einen im 16. Jh. errichteten herrschaftlichen Ansitz zurück31 (1674 Herr zu Rieterstorff und Grefflhof [Schnorr p. 97], 1781 der Besitzer des Adelichen Gut Gräflhof[ebd. 96]). Gröflitze (greiflitss f.) ist der Name einer Flur in Ainet im vorderen Osttiroler Iseltal.32 Hier ist an das Etymon die im Flurnamenbestand der Region häufig anzutreffende Endung *-ica getreten.33 Einige historische Belege zu diesem Onym: 1540-1562 inn Grofflize, ain ackher [LR f. 36']; 1553 in Gröfflize ain Ackher [LR f. 41']; Ain Ackher von der Kirchen hinauß in Gräfflize [LR f. 116]; 1775 ain o Stückh Mad Gröfliz genant.. Dieses Mad ist voller Stain und Gröfl; an Mayrs sein Gröflütze [RF o.P.]; 1780 Ein schlechtes Maad, Gröflitz genannt [RA 15]; 1840 Ein schlechtes Mahd Groflitz genannt [TBA 25]; an die Nagelischen Grundstücke Gröflitz und Winkelacker [TBA 39] Ein analoger Flurname Groflitze (grouflitss f.) begegnet uns in der Ainet gegenüber liegenden Ortschaft Schlaiten, hier ist die Umlautung unterblieben.34 Ein Flurnamen Gröflitze lässt sich auch für Oberdrum nachweisen, einen Ortsteil Kranzmayer II 93. Kranzmayer II 93. Nicht geklärt werden konnte, ob ein in einem Dokument aus dem Jahre 1381 für die Gegend um Oberdrauburg bzw. Greifenburg genannter Gröfler [OR] in Zusammenhang mit diesem ON steht. Den Namen der Nachbarortschaft Griebitsch stellt Kranzmayer (II 92) ebenfalls zu slowenisch groblja, allerdings geht er von einer Ableitung *grobljiščeaus. Ihm zufolge lautet der Ort im Dialekt grisbišk, Schnorr (32) gibt die aktuelle (1975) ortsdialektale Aussprache mit Griewisch wieder. Im ANB (I 446) wird der Erstbeleg mit in monte Grwhis angegeben und der Name als *Grobišče (zu *grobi 'Graben') etymologisiert. Kranzmayer (II 92) nennt einen späteren Beleg Grwoisch und datiert diesen mit 1267-1268. Offenbar derselbe Beleg findet sich bei Schnorr (32) als GrWisch. Weitere Belege für diesen Namen: 1509 die grüebitscher [Einwohnername] (Schnorr 104), 1576 die Pauern am Grüebitsch (ebd. 105). Näh. s. Wiessner, H. / Vyoral-Tschapka, M.: Burgen und Schlösser in Kärnten. Bd. 3: Hermagor, Spittal/Drau, Villach. 2. Aufl. Wien 1986: 100 f.; ebd. zur Etymologie des Namens: Der mundartliche Ausdruck "Grafel" bedeutet so viel wie Mure oder Moräne und weist auf die Lage des Hofes hin. Genauere Lokalisierung: südwestlich des Berger-Hofes gelegene, ehedem Steinhaufen und Gestrüpp enthaltende Weide, die später planiert wurde und heute als Mahdfeld dient, inzwischen teilweise jedoch verbaut ist. Vgl. Bergmann 301 f. Genauere Lokalisierung: unmittelbar an den vom Kraß Bach durchflossenen Graben Sl 51 29 30 31 32 33 34 Hubert Bergmann: Gröfel, Gräbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund ... 2 ^ der an Ainet und Schlaiten angrenzende Gemeinde Oberlienz.35 Die betreffenden historischen Belege: z 1680 Ain Grunt Flëckhl die Grofliz genant [StB f. 143']; 1780 Ein Maad, M Gräflize genannt [ROd 9]; 1840 Gröflitz [TBOd 14] In derselben Ortschaft liegt ein urkundlich schon relativ früh bezeugter weiterer Flurname gleichen Ursprungs ein, in dem das -b- des slawischen S Ausgangswortes nicht als -f-, sondern als -b- erscheint, nämlich Gröblitze?6 r 1365 in der Grobliza [OR]; 1423 in der Groblize [OR]; 1471 in der Grobliza o [OR]; 1501 in der Groblizen [LR f. 35], in der Groblitz [OR]; 1550 in der Groblizen v [ULB f. 28]; 1553 ann der Groblizen [LR f. 85'], an der Gröblizen, das khlein Gröblize [LR f. 127']; 1680 ain Mader Gras die Grobliz genant [StB f. 131'], Ain Gruntstuckh in der Grobliz [StB f. 133]; 1746 die Groblizen [StB f. 558], von der Grobliz [StB f. 559]; 1775 Gröblizen [AF f. 147'], die Groblitzen [AF f. 222], Grobliz N [AF f. 564]; 1780 Ein Acker, Gröbliz heisend [ROd 33], einen Acker, Grobliz A genannt [RO 86], Ein Acker, das Gröblizle genannt [RO 29], Ein zu den Acker, p Gröblizl gehöriger Wald [RO 30], ein .. Acker, die Gröblize heisend [RO 30], einen M Acker, Groblitz genannt [RO 86], Ein Acker, die Groblizen heisend [RO 110]; 1840 S Ein Acker Gröblitze genannt [TBO 34], Gröbliz [TBOd 48], Gröblitz [TBOd 98]37 Im benachbarten Oberlienz trifft man auf eine Laimgröfel3 (1780 Ein M Stuck Acker, Laimgräfl genannt [RO 52]; 1840 Laimgraf [TBO 60]) und eine 3 LandgröfeP9 (1359 an der Lantgröfel [OR]; 1746 Landtgröfl [?] [StB f. 582]), wobei unklar ist, ob sich die Oberlienzer Belege in der Lannggröfl bzw. in der « Hinndern Langgröfl aus dem Jahre 1553 [LR f. 127] ebenfalls auf diese Flur 7 beziehen. Ein Länergröfele, das 1746 für Oberlienz belegt ist [StB f. 599], weist eine Verkleinerungsform von Gröfel als Grundwort und vermutlich bairisch 2 Läuner (im betreffenden Ortsdialekt länn) 'Lawinenbahn, die Steilrinne, an der die Lawine oder der Bergrutsch abgeht'40 als Bestimmungswort auf. Schließlich lässt sich eine Flur Gröfel auch für Glanz (ebenfalls Gem. Oberlienz; 1840 Gröfel [TBGl 10]), für Nußdorf (Gem. Nußdorf-Debant, Osttirol; 1780 die Gröfl [Köfler (1973) 31]) sowie im Namenkompositum Gröfl-Acker41 auch für Lavant (Osttirol) belegen. Im Görzer Urbar von 1299 werden ein Besitz an der Grovel [UVGG 36] sowie zwei Schweighöfe, ebenfalls an der Grovel, für das Virgental (Osttirol) angrenzendes Heimfeld des Kraßnig-Hofes. Zu diesem Namen konnten trotz gezielter Suche keine historischen Belege ausfindig gemacht werden. 35 Totschnig/Lobenwein 13. 36 Totschnig/Lobenwein 13. 37 Bei jenen historischen Belegen, die aus Dokumenten stammen, die den Ort Oberlienz betreffen, ist unklar, ob sie letztlich hierher zu stellen sind oder ob sie ein anderes Objekt benennen. 38 Totschnig/Lobenwein 15; als Bestimmungswort dieses zusammengesetzten Namens fungiert Leim 'Lehm'. 39 Totschnig/Lobenwein 15; Land, wohl das Bestimmungswort dieses Namenkompositums, trägt im Südbairischen auch die Bedeutung '(ebener) Talgrund', vgl. Schatz I 371. 40 Schatz I 372. 41 Moser 21. 52 Hubert Bergmann: Gröfel, Gröbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund . genannt [UVGG 44]. Es handelt sich dabei wohl um die früheste Nennung des ^ heutigen Prägratner Gröfler-Hofes (1545 Cristan Gröfler [Köfler (1974) 16]), " den auch Schatz als gröflhof verzeichnet.42 1545 wird ebenfalls für Virgen ein Ulrich Gröfler [StB f. 122] genannt. Der Familienname Gröfler ist noch heute im o Virgental anzutreffen.43 Bidermann nennt für Obermauern (Gem. Virgen) einen 7 Flurnamen Gröflizach.44 Darin kann wohl der oben genannte Aineter Flurname Gröflitze, erweitert um ein deutsches Kollektivsuffix -ach, erblickt werden. Für die Nachbarortschaft Niedermauern verzeichnet Bidermann ein Grobizach und stellt diesen Namen zum bereits erwähnten Gröflizach.45 Für die Ortschaft Saps in der Oberkärntner Gemeinde Malta ist Gröflach als Flurname belegt,46 eine Groflach benannte Flur liegt im Gitschtaler Weißbriach ein.47 Ebenfalls hierher gehört ein p. Hofname Gräfler4 (grqflß) in Zirkitzen (Gem. Bad Kleinkirchheim, Kärnten; 1827 Gröfler, 1872 Gräfler [Pichler 110]) sowie ein Hofname Gröflacher49 (grçflaxo) in Untertschern (Gem. Bad Kleinkirchheim; 1470 Gröflach, 1520 das Gröflach, 1668 in Gröflach, 1790 Gröflacher Hube, 1883 Gräflacherhube, Gröflacher Hube >~ [Pichler 91]). Die Endung -ach in Gröblach, dem Namen eines in der Kärntner Gemeinde Maria Saal gelegenen, schon früh bezeugten Hofes (1200-1203 in > Zagrublach), geht hingegen nicht auf ein deutsches Kollektivsuffix, sondern auf o eine slowenische Kasusendung zurück.50 Zum Schluss seien noch zwei Onyme aus dem slowenischen Namenbestand der Südkärntner Gem. Eisenkappel-Vellach angeführt, die mit unserem Flurnamen Gröflitze etymologisch zusammenhängen, nämlich Groblje (Hofname, Trögern/Korte) und Grobljice (Flurname, Ebriach/ Obirsko)51. Für Wellersdorf / Velinja ves wird ein Hausname Hrobslčnjak genannt.52 Auch im Familiennamenbestand finden sich Namen, die mit Integraten von slowenisch groblja in Zusammenhang stehen dürften. Feinig/Feinig stellen hierher die Familiennamen Grobelnig, Gröbel und Gröblacher.53 Außerhalb des geschlossenen bairischen Sprachraums schließlich findet sich in der (ehemaligen) südbairischen Sprachinsel Zarz/Sorica ein weiterer Hinweis auf eine unabhängige Übernahme von slowenisch groblja ins Deutsche, wobei 42 Schatz I 218. Hintner (1909) 43 nennt auch für Gsies Gröfler als Personennamen. Zwischen Osttirol und dem in Südtirol gelegenen Gsies bestanden seit jeher enge Beziehungen. 43 Vgl. das österreichische Online-Telefonbuch unter <> [22.3.2007]. 44 Bidermann (1877) 204, s.a. Mitterrutzner 19; bei Unterforcher (1889) 7 Gröflitzach. 45 Bidermann (1877) 204, s.a. Mitterrutzner 19 und Unterforcher (1889) 7. 46 HK/DBÖ (HK/DBÖ; Sammler: Podesser). 47 Hubmann 12. 48 Pichler 110. 49 Pichler 91. 50 ANB I 451. 51 Karničar 78 bzw. 100. 52 Feinig/Feinig 74. 53 Feinig/Feinig 74. 53 Hubert Bergmann: Gröfel, Gröbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund . diese ein ähnliches Resultat gezeitigt hat wie im Binnenbairischen - greiwl (m.) ist dort der Name eines Berges.54 — z W Literatur- und Abkürzungsverzeichnis o S AdV - Belegmaterial zum Atlas der deutschen Volkskunde (AdV). Archiv des Instituts L für Europäische Ethnologie / Volkskunde der Universität Innsbruck. 0 AF - Adelsfassionen des Landgerichtes Lienz (1775), Tiroler Landesarchiv, Kataster v Nr. 120/5-6. n ANB - Altdeutsches Namenbuch. Die Überlieferung der Ortsnamen in Österreich 1 und Südtirol von den Anfängen bis 1200, Wien 1989-lfd. Anich, P., Hueber, B., 1974, Tyrolis sub felicis regimine Mariœ Theresiœ Rom. N Imper. Aug. chorografice delineata a Petro Anich et Blasio Hueber colonis A oberperfusianis curante Ignat. Weinhart prof. math. in univers. Œnipontana. p Innsbruck 1774 (Faksimile), Innsbruck, hrsg. H. Kinzl (= Tiroler Wirtschafts- « studien 30). 1/1 Badjura, R., 1953, Ljudska geografija. Terensko izrazoslovje, Ljubljana. Bergmann, H., 2005, Slawisches im Namengut der Osttiroler Gemeinden Ainet M und Schlaiten. Anmerkungen zur Slavia submersa im vorderen Iseltal, Wien 3 (= Beihefte zur Österreichischen Namenforschung 5). • Bidermann, H. I., 1877, Die Romanen und ihre Verbreitung in Oesterreich. Ein « Beitrag zur Nationalitäten-Statistik mit einleitenden Bemerkungen über deren 7 Verhältniss zu den Rechts- und Staatswissenschaften, Graz. • ÈSSJ: Etimologičeskij slovar ' slavjanskich jazykov. Praslavjanskij leksičeskijfond. - Moskva 1974-lfd. Feinig, A., Feinig, T., 2005, Familiennamen in Kärnten und den benachbarten Regionen, Klagenfurt (= Studia Carinthiaca 26). Graber, G., 1941, Volksleben in Kärnten, 2. Aufl., Graz. Gutsmann, O., 1789, Deutsch-windisches Wörterbuch mit einer Sammlung der verdeutschten windischen Stammwörter, und einiger vorzüglichem abstammenden Wörter, Klagenfurt. H.B. - vom Autor vorliegender Arbeit aufgezeichnete mundartliche Belege aus dem Ortsdialekt von Gaimberg (Osttirol). Herzmansky, S., 1969, Der alte Wortschatz der Bauern, Handwerker und Knappen in der Umgebung von Villach, Diss., Wien. Hintner, A., 1878, Beiträge zur Tirolischen Dialektforschung. Der Deferegger Dialekt, Wien. 54 Kranzmayer/Lessiak 76; zur Lokalisierung s. ebd. die zweite Karte im Anhang (dort eingetragener slowenischer Name: Grebl vrh). Bemerkenswert ist, dass sich in der Mundart der Sprachinsel Gottschee/Kočevje Gröfel/Gröbel nicht nachweisen lässt, obschon, wie oben angedeutet, davon ausgegangen werden kann, dass dieses in der Heimat der Gott-scheer zur Zeit der Auswanderung nach lautlichem Befund bereits Teil der mundartlichen Lexik war. 54 Hubert Bergmann: Gröfel, Gröbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund . Hintner, V., 1909: Die Gsiesser Namen, Wien. ^ HK/DBÖ - Hauptkatalog zum Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich 7 (WBÖ), Österreichische Akademie der Wissenschaften / Zentrum Sprach- ^ Wissenschaften, Bild- und Tondokumentation / Institut für Österreichische o Dialekt- und Namenlexika (Wien) [Große Teile dieser Zettelkartei wurden 7 bereits digitalisiert und bilden einen Teil des Datenbankverbundes Datenbank <2 der bairischen Mundarten in Österreich (DBÖ), auf den für die Recherche zu _ diesem Beitrag auch zurückgegriffen wurde. Die mit der Quellenangabe HK/ ^ DBÖ zitierten Belege wurden Großteils im Zeitraum 1913-1932 erhoben]. Hubmann, H., Die Toponyme und Hausnamen von Weißbriach (Gemeinde Gitsch- _ tal, Kärnten, Bezirk Hermagor), Österreichische Namenforschung 15-16 p. (1987-1988), 5-90. < Hutterer, C. J., Kainz, W., Walcher, E., 1987, Weststeirisches Wörterbuch. Gram- ^ matik und Wortschatz nach Sachgruppen, Wien - Köln - Graz (= Schriften zur deutschen Sprache in Österreich 13-14). >- Ingenhaeff, W., Reiter, M., 1992, Kleines Zillertaler Wörterbuch, Schwaz. Z Karničar, L., 1990, Der Obir-Dialekt in Kärnten. Die Mundart von Ebriach/Obirsko > im Vergleich mit den Nachbarmundarten von Zell/Sele und Trögern/Korte q (Phonologie, Morphologie, Mikrotoponymie, Vulgonamen, Lexik, Texte), Wien (= Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Sitzungsberichte 551). KKK - Kranzmayer, E., Lessiak, P., Kundfahrtenkatalog, Österreichische Akademie der Wissenschaften / Zentrum Sprachwissenschaften, Bild- und Tondokumentation / Institut für Österreichische Dialekt- und Namenlexika (Wien) [Ca. 122000 Exzerpte aus den besonders in der 1. Hälfte des 20. Jh.s durchgeführten Mundarterhebungen in insgesamt 771 Orten (vorwiegend in Südösterreich und im angrenzenden Oberitalien und Slowenien)]. Köfler, W., 1973, Chronik von Nußdorf-Debant, Innsbruck (= Ortschroniken 5). Köfler, W., 1974, Chronik von Prägraten, Innsbruck (= Ortschroniken 9). Kranzmayer, E., Ortsnamenbuch von Kärnten, 2. Bde., Klagenfurt 1956-1958 (= Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 50-51). Kranzmayer, E., Lessiak, P., 1983, Wörterbuch der deutschen Sprachinselmundart von Zarz/Sorica und Deutschrut/Rut in Jugoslawien, hg. v. M. Hornung u. A. Ogris, Klagenfurt (= Archiv für vaterländische Geschichte und Topographie 68). Lawatsch, G., 1945, Die Mundart des Gerichtsbezirks Oberwölz, Diss., Graz. LR - Lehenregister des Landgerichtes Lienz (1501), Tiroler Landesarchiv, Handschrift Nr. 1972. - Lehenregister des Landgerichtes Lienz (1540-62), Tiroler Landesarchiv, Handschrift Nr. 4111. - Lehenregister des Landgerichtes Lienz (1553), Tiroler Landesarchiv, Handschrift Nr. 1963. ME - Mundarterhebungen. Unpaginierte Kopien von in den 1970-er Jahren in Hopfgarten i.D., Virgen, Matrei i.O. undSchlaiten durchgeführten Dialekterhebungen, Österreichische Akademie der Wissenschaften / Zentrum Sprachwissenschaften, Bild- und Tondokumentation / Institut für Österreichische 55 Hubert Bergmann: Gröfel, Gröbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund . ^ Dialekt- und Namenlexika (Wien) [Anstelle der nicht vorhandenen Seitenzahl w wird die jeweilige Fragebuchnummer angeführt]. N ME Hopfgarten i.D. - Tatzreiter, H., Mundarterhebung Hopfgarten in Defereggen M (1971). Näheres s. unter — ME. ^ ME Matrei i.O. - Gabriel, E., Mundarterhebung Matrei in Osttirol (1970/1971). Näheres s. unter - ME. S ME Schlaiten - Lipold, G., Mundarterhebung Schlaiten (1970). Näheres s. unter L — ME. 0 ME Virgen - Tatzreiter, H., Mundarterhebung Virgen (1971). Näheres s. unter — v ME. 2 Mitterrutzner, J. Chr., 1879, Slavisches aus dem östlichen Pusterthale (Drau- und 1 Isel-Gebiet) in Tirol, Neunundzwanzigstes Programm des kaiserl.-königl. Gymnasiums zu Brixen, Brixen, 3-28. N Moro, O., 1928, Die Bichlbauerleut', Sonntagsblätter. Schriftleitungsbeilage der A „Freien Stimmen" (Klagenfurt) 7 (1928), 1-2. p Moro, O., 1928, Von Neujahr bis Aschermittwoch im St. Oswaldertal, Sonntagsblätter. Schriftleitungsbeilage der „Freien Stimmen" (Klagenfurt) 52 (1928): S 1-2. Moro, O., 1952, Volkskundliches aus dem Kärntner Nockgebiet. Volksmedizin / M Volksglaube / Volksdichtung / Volkskunst / Hofwesen und Arbeitsleben, Kla- • Moser, H., 1976, Chronik von Lavant, Innsbruck (= Ortschroniken 26). 2 [Mußhauser, R.,] Von „A Boisl" bis „Zwoschpan". Dialektwörter aus Thurn, o.O., 7 o.J. [ca. 2005]. • OR - Oberforcher-Regesten / Osttiroler vor 1500 [handschriftliche Exzerpte in 2 Karteiform], Archiv des Museums der Stadt Lienz auf Schloss Bruck. Pichler, H., 1960, Die Haus- und Hofnamen des Gerichtsbezirkes Millstatt in Ober- kärnten, Diss., Wien. Pleteršnik, M., Slovensko-nemški slovar, 2 Bde., Ljubljana, 1894-1895. Digitale Version: Furlan, M./Dobrovoljc, H./Jazbec, H. (Hg.), Pleteršnik, M., Slovensko-nemški slovar. Transliterirana izdaja, Ljubljana 2006. Pochlin, M., 1781, Tu malu besedishe treh jesikov. Das ist: das kleine Wörterbuch in dreyen Sprachen. Quod est: parvum dictionarium trilingue, Laibach. RA - Rustikalsteuerkataster der Gemeinde Ainet (1780), Tiroler Landesarchiv, Kataster Nr. 120/16. Regg.F.III H.13 = Herold, P. (Hg.), Regesten Kaiser Friedrichs III. (1440-1493) nach Archiven und Bibliotheken geordnet. Heft 13: Die Urkunden und Briefe des Österreichischen Staatsarchivs in Wien, Abt. Haus-, Hof- und Staatsarchiv: Allgemeine Urkundenreihe, Familienurkunden und Abschriftensammlungen (1447—1457), Wien 2001 (online unter [22.3.2007]). RF - Rustikalfassionen für die Gemeinden Ainet, Alkus, Amlach und Dölsach (1775), Tiroler Landesarchiv, Kataster Nr. 120/7. RO - Rustikalsteuerkataster der Gemeinde Oberlienz (1780), Tiroler Landesarchiv, Kataster Nr. 120/32. 56 Hubert Bergmann: Gröfel, Gröbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund ... ROd - Rustikalsteuerkataster der Gemeinde Oberdrum (1780), Tiroler Landesarchiv, ^ Kataster Nr. 120/31. Rudolf, I.: Die alte Bauernmundart von Molzbichl bei Spittal an der Drau. Diss. Wien 1965. Schabus, W., 1971, Dialektgeographie des Lesachtals (Kärnten), Diss., Wien. Schatz, J., 1955-1956, Wörterbuch der Tiroler Mundarten, 2 Bde., Innsbruck (= Schlern-Schriften 119-120). Schnorr, G., 1975, Irschen. Eine Gemeindechronik, Irschen. Skok, P., 1971-1974, Etimologijski rječnik hrvatskoga ili srpskoga jezika, 4 Bde., Zagreb. SP = Slownikpraslowianski, Wroclaw - Warszawa - Krakow 1974-lfd. p. SPismo - Sveto pismo stare in nove zaveze. Slovenski standardni prevod iz izvirnih jezikov, Ljubljana, 1997. SSKJ - Slovar slovenskega knjižnega jezika. Ljubljana 1970-1991 (online unter [22.3.2007]). StB - Steuerbereitung des ganzen Pustertales (1545), Tiroler Landesarchiv, Kataster Z Nr. 0/8. - Steuerbereitung (Kataster) des Landgerichtes Lienz (1680), Tiroler > Landesarchiv, Kataster Nr. 120/2a. - Steuerbereitung (Kataster) des Landge- q richtes Lienz (1746), Tiroler Landesarchiv, Kataster Nr. 120/3. TBA - Transportobuch (Güterbeschreibung und Namensregister) der Gemeinde Ainet (1840), Tiroler Landesarchiv, Kataster Nr. 120/41. TBGl - Transportobuch (Güterbeschreibung und Namensregister) der Gemeinde Glanz (1840), Tiroler Landesarchiv, Kataster Nr. 120/47. TBO - Transportobuch (Güterbeschreibung und Namensregister) der Gemeinde Oberlienz (1840), Tiroler Landesarchiv, Kataster Nr. 120/58. TBOd - Transportobuch (Güterbeschreibung und Namensregister) der Gemeinde Oberdrum (1840), Tiroler Landesarchiv, Kataster Nr. 120/57. Totschnig, E., Lobenwein, P., 1978, Chronik von Oberlienz, Innsbruck (= Ortschroniken 37). TSA - Tirolischer Sprachatlas, 1965-1971, 3 Bde., Innsbruck - Marburg (= Deutscher Sprachatlas. Regionale Sprachatlanten 3). ULB - Urbarlehenbuch des Landgerichtes Lienz (1550), Tiroler Landesarchiv, Handschrift Nr. 2197. Unger, Th., Khull, F., 1903, Steirischer Wortschatz, Graz (online unter [22.3.2007]). Unterforcher, A., 1887, Beitrag zur Dialekt- und Namenforschung des Pusterthales, Jahres-Bericht des k. k. Staats-Ober-Gymnasiums zu Leitmeritz in Böhmen 1887, Leitmeritz, 3-22. Unterforcher, A., 1889, Slavische Namenreste aus dem Osten des Pusterthales, Jahres-Bericht des k. k. Staats-Ober-Gymnasiums zu Leitmeritz in Böhmen für das Schuljahr 1889, Leitmeritz, 3-30. Unterlercher, M., 1932, In der Einschicht. Das Leben eines Kärntner Bergbauern- buben. Erinnerungen eines Siebzigjährigen, St. Ruprecht / Villach. UVGG - Klos-Bužek, Fr. (Hg.), 1956, Das Urbar der Vorderen Grafschaft Görz aus dem Jahre 1299, Wien (= Österreichische Urbare 1/3). 57 Hubert Bergmann: Gröfel, Gröbel 'Steinhaufen' — Dialektologisches und Namenkundliches rund . WBÖ - Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich, Wien 1970-lfd. W Zdovc, P., 1972, Die Mundart des südöstlichen Jauntales in Kärnten. Lautlehre und Akzent der Mundart der „Poljanci", Wien (= Österreichische Akademie der Wissenschaften. Philosophisch-historische Klasse. Schriften der Balkankommission. Linguistische Abteilung 20). o Gröfel, Gräbel 'kup kamenja, groblja' - dialektološka in imenoslovna v razprava o bavarskem slavizmu ^ Povzetek i Slovensko groblja »kup kamenja ipd.« najdemo danes kot slavizem v več različni nih bavarskih narečjih na Vzhodnem Tirolskem, avstrijskem Koroškem, avstrijskem A Zgornjem in Zahodnem Štajerskem, kakor tudi v Salzburškem Lungauu. Semantično P so ti izposojeni elementi zelo blizu slovenski izposojni predlogi. Tako v slovenščini HH kot v večih od zgoraj navedenih bavarskih narečij gre za kupe kamenja, ki ležijo večinoma ob robu polja ali njive in predstavljajo rezultat večstoletnega čiščenja kmetijskih površin. Naš slavizem ima v bavarščini dve različni pojavni obliki, ki se M v glavnem razlikujeta po tem, kako se v bavarščini substituira glas -b- iz sloven-3 ske predloge za izposojo. Za ti dve bavarski pojavni obliki lahko uporabimo dve • osnovni fonetični formi: Gröfel (slovensko -b- > bavarsko -f-) in Gröbel (-b- > -b-). « Dejstvo, da imamo dve različni fonetični obliki, lahko pojasnimo z različnim časom 7 prevzema iz slovenščine v bavarščino. Poleg tega se izkaže, da imata ti dve fonetični • realizaciji tudi bolj ali manj jasno arealno porazdelitev: Gröfel prevladuje na Vzho-2 dnem Tirolskem, avstrijskem Zgornjem in Srednjem Koroškem, medtem ko najdemo redkejše izpričbe različice Gröbel na avstrijskem Spodnjem Koroškem, avstrijskem Štajerskem kakor tudi v Lungauu. Beseda se ne pojavlja samo kot simpleks, ampak tudi kot osnovna beseda v različnih zloženkah in kolektivnih tvorjenkah, kakor tudi v primeru neke glagolske tvorjenke. V pričujočem članku sem - seveda ne do popolnosti - skušal zbrati čimveč izpričb tega slavizma, pri čemer sem pregledoval predvsem gradivo za Wörterbuch der bairischen Mundarten in Österreich (WBÖ). Kot je bilo pričakovati, se slovensko groblja pojavlja nemalokrat tudi v imenskem gradivu raziskovanega zemljepisnega območja. Tudi za te izpričbe navajam ustrezne primere, deloma podkrepljene z zgodovinskimi zapisi. Hubert Bergmann Österreichische Akademie der Wissenschaften Zentrum Sprachwissenschaften, Bild- und Tondokumentation Institut für Österreichische Dialekt- und Namenlexika Wohllebengasse 12-14, 1040 Wien hubert.bergmann@oeaw.ac.at 58