Wihtkii», str A»«." Ätr. Mittwoch» KA. J««t I8VS. vi» Jahrgmig Die „Marburger Zeitun«" «rscheint jeden Sonntag, Mittwoch und Freitag. Preise — für Marburg: ganzjährig 6 fl., hulbjähslg Sfi., vierteljlihrig Ist. 50 fr, für Austellung in» Hau< monatlich 10 lr. — mit Postversendung: «anzjahrig 8fi.. halbjährig 4 st., vierteljährig 2 fl. Die ein Mal gespaltene Varmondzeile wird bei einmaliger Sinschaltu«ß mit 10, bei zweimaliger mit 15, bei dreimaliger mit 20 kr. berechnet, wozu für jedesmalige Einschaltung L0 kr. Jnseraten-Stempelgebühr kommen. Zur (gkjchicht«? ttes Tatik-;. Dem Fürsten Leo Sapieha. welcher die Würde eines j^alizischtn Lau desMarschalls niedergelegt, werdin von allen Seiten Huldigungen dar-gebracht. Der Gefeierte Hot die Adresse des Landesausschusses in eitttr Weise beantwoistel. aus der sich nkuerdings mit aller Bestimmtheit ergibt, wie er über die Aorderung des galizischen Landtages denkt. Die Regierung möge daher aus eine ausdauernde Opposition des Landtages gefaßt sein. Leo Eapieha getjört zu der gemäßigtesten polnischen Partei, und es wird stch unter den polnischen Abgeordneten nicht einer ftude«. »velcher noch weniger als dtr Fürst vtrlangkn würde. Ein Ab» steilen Von der Forderung ist daher nicht zu erwarten und die Gemüßigten wollen nur verhüten, man möge die Sache nicht auf die Spittze treiben und den gesetzlichen Weg nicht verlassen »--ja ste wollen s'lblt die „getreneste" Opposition in Schranken halten, werden daher im Landtage die Weiter-heschiltang des Neichsrathes befürworten; denn nur dort tönneu die For dekNNgtN Valiziens berückstchtigt. dort daher muffen fie vorgelegt, dort verfochten und dort il»r Sieg errungen werden. Wie Leo Sapieha. so hült auch das ganz« Land an dcr Forderung fest, selbst die äußcrstt Partei ist dülin mit den Äemäßigten einig, «nr tvas die Mittel linbelongt. ivklche angetvendet werden sollen, um ihr zum Siege zu verhelfen, sind die An« sichten getheilt. Die Wählerverjammlung. die nächsten? in Lemberg nbge« halten werden soll, wird viellcicht zu liner Klärung der Frage und Einigung unter den sich gegenseitig bekämpfenden Patteirn verhelscn. In der bulgarischen Jagend und Intelligenz gibt l1ch ein wahrhaft Nationaler, freier Geist immer mehr kund, der in tiner den Petersburger Zielen schnurstracks entgegengesepten Richtung vlnwörts schreiten »vill. Um diesen Geist schon bei seinem Entstellen zu unterdrücken. wenden die Sendling« Rußlands alle erdenklichkn Mittel an. Do d»e Vesieiung der slavischen Stämme in der Türkei von ruftischer S'ite als Alleinrecht betrachtet lvird, so dürfen natürlich die Mitbewerber nicht geduldet werden. Dieselben bestehen aber trotzdem, medren sich, nehmen mit jedem Tage an Zalil und Mitteln zu und bedrohen Rußland mit einer ernsten, ziemlich gesährlichen Konturrenz. Die Lage wird immer schwieriger Das Schachtgespenst. Von tudvig Storch (4. Fortsetzung.) IV. Polizeiverhör. Die achte Stunde des folgenden Morgens brachte der kleinen Familie eine unangenehme Ueberraschung in ihre Wohnung, und zivar in der Person eines Polizeikommissars und zweier Polizeiditner. Vom Erstcren wurde Doktor Liebheld auf's Höslichste ersucht, stch anzukleiden und ihm auf das Bureau seines Ehess zu folgen. Doch habe er den Befe!?l. auch /sammtliche Papiere des Herrn Doktors mitzubringen. Der artitle Beamte virttcherte die Damen, sie brauchten kcinerlki Besorgnib zu hegen; er sei überzeug», es «verde sich Alles schnell zur Zufriedenhrit dcr Behörde und des Herrn Doktors aufklären, und er bedauere nur die kleine Störung welche ihnen zu machen Amtspflicht ihn z»vinge. Alle Effekten der Fa-milie tvurdcn sorgfältig untersucht und alle Papiere hinweggenommen Doktor Liebhtld suchte seine Frau und LieSchen so gut als möglich zu beruhigen und versprach, bald iviederzukebren; doch blieben sie in Bestür-zung und Angst zurück und ihr «ummkr stieg, als jener an diesem Tage nicht wirderkek)rte. Der Advokat hatte ein anstandiges Zimmer, aber erst am c'ndern Tage wurde er zum Polizeidirektor geführt. Der Beamte tvar ungemein liöflich. „Sie müssen entschull^igen. geehrter Herr Doktor, daß ich Sie ers heule um eine Unterredung bitte. Es mußten gestern nötliige Recherchcn dazu gemacht und Borbereitungen getroffen «Verden. Sie sind selbst Iurisi und wissen desizalb gknau. wie viel von Ihren wahrheitsgetreuen Ant« ivorten auf meine Fragen für Ihr eigenes Wohl abhängt. Ich darf Ihnen nicht Vcrhelilen. daß Ihr Thun und Treiben in Ungarn und Oester-reich seit einem Jahre die Aufmerksamkeit der Polizei hat erregen und Sie in Verdacht bringeq muffen, als hätten Sie unredlichen Verkehr mit und eS hat sich zur Klärung derselben ein Kongreß als unausweichlich herausgestellt. Derselbe wird auch jetzt in Petersburg abgehalten. Der W a ff en m i ni st e r des Papstes. General Kanzler, bereist seit einigen Tagen die Grenzen, insbesondere die neapolitanische; er wird die Ueberzeuguug mit nach Hause nehmen können, daß die Zahl der päpstlichen Truppen durch Fahnenflucht immn mehr zusammenschmilzt und die Widerstandskraft der Schlüsselsoldatcn beinahe Null ist. Bon zu Tag zeigt es sich immer mehr, daß eS mit de? weltlichen Herrschaft des Papstthums auf die Neige gel»t. Pius IX. nützt daher die wenigen Tage von Aranjuez. die der weltlichen Macht noch g'gönnt find, auf seine Weise aus. so gut er kann. Er schleudert Bannstrahlen, die nicht zünden wollen und verbietet seinen Gläubigen italienische, portugie-sische, französische und deutsche Bücher. Unter den Jung. Kaiserlichen, schreibt man aus Paris, herrschen schmachvolle Enttäuschung und Bestürzung. Die dynastische, gutgesinnte Opposition, die gan« Mittelpartei tvird weiter nach links ge-drängt und ihre gemäßigtesten Organe äußern sich mit einem ungewöhn-lichen Trotze. Im Publikum erregt der kaiserliche Briefwechsel ein unbeschreibliches Erstaunen über eine schier »"begreifliche Berblendung. Dieses hofft noch, der Kaiser werde das Gegrnlheil Von dem thun. was er an Mackau, gtschrieben. Im entgegengesetzten Falle muß die Lage biS zum Brechen stch spannen und muffen die Folgen zum offenen Bruch mit der Viation sül)ren. Der „GauloiS" spricht einen allgemeinen Gedanken auS. indem e? voraussteht. eS werden eines Tage» 300.000 bis 400.000 Menschen aus den strategischen Linien der Boulevards spazieren gehen, um gegen das Kais.rthum zu prot'stiren. W s bann? Wird man in diesen Haufen hineinzufeuern tvagen? Wird sich ein Offizier finden, der sich dazu hergibt? Die Massenpromenade wird den Straßenkampf ersetzen. Die strategischen Gaffen find breit genug, um eine Ausstellung von 800 000 bis 400.000 Mensthen zu gestatten. Das Publikum macht sich mit dieser Strategie mehr und me.ir vertraut. Pr i m. der Präsident und K r ieg s m i n i st e r hat das neue Kabinet den KorteS vortlesteUt und erklärt: Die Regierung werde die Be'saffung ge-viffenhaft achten und derselben Achtung verschiffen. Er beschivor die Republikaner, in gemäßigter Wcise vorzugehen, tveil dies die von zweideutigem Rufe, und die Dinge, die gestern in Ihrem Bksitz gefunden lvurden. sind leider geeignet, diesen Verdacht zu bestätlgen. wenn Nicht gar zu Verstäiken." „Ich kann und werde jeden Verdacht gegen mich beseitigen und dar-thun. daß Mcine Absicht eine reine und edle ist.- „Ich wünsche und hoffe es. mein Herr." versetzte der Polizeidirektor in einlM glatten Tone, lvelcher den Aiveisel keineswegs ausschloß. Die Herren nahmen auf dem Sopha Platz, dann fuhr der Beamte fort: „Sie haben übcr ein Jahr lang Nachforschungen nach einem Manne aus den untern Stünden. Namens Theodoro, in Ungarn gehalten. Welchen Zweck haben Sie bet diesen ungrwöhnlichen Recherchen „Ich suchte nicht den Mann — denn er ist ja nicht mehr am Leben — sondern seine N^ichkommenschaft. seine Familie, seine Elben, um diesen aus dem Nachlasse des Verstorbenen zu übergeben, tvas zu diesem Zwecke in meine Hände gelegt ivorden ist." ..Wenn Sic rm Erbe nuSzuantwoitcn haben, tvtshalb betreten Sie. der Rechtsartwalt. nicht den sür solche Falte gesetzlich vorgeschriebenen Weg und ivenden sich an die Behörde, deren Kenntniß der Personen und Verhülttlisse Sie schnell zum Ziele führen m^ßte? Warum schlugen Sie nicl.t einen zweiten gcbriiuchlichen Weg ein. und forderten in den öffentlichen Blättern des Königreichs Unj,arn oder aller österreichischen Staaten die betreffenden Personen auf, sich bei Ihncn zu melden?" Der Grund liegt eben in einer seltsamen Verwicklung der Verhält-nisie. und da dieS nicht mein Geheimniß ist. da ich blas Beauftragter bin. welcher seine Ehre sür das Verschweigen der bestimmenden Umstände verpfändet lzat. so tverden Sie mir erlauben, daß ich Ihnen die Antivort auf diese Fragen schuldig bleibe." „Damit tommrn Sie u'cht durch, mein Herr, und Sie müssen selbst einselieit. daß Sie mit dieser Ausflucht nur den bereits auf Ihnen lastenden Verdacht vermehren.^' „Aber worin besteht der Verdacht? Gegen ihn will ich mich verantworten." „Ist eS nicht verdachterregend genug, daß Sie über Jahr und Tag von VilagoS aus iu allen ungarischen Städten nach Personen eines Namens sorschen. der selbst nicht zu den gut renommirten gehört? Daß einzige Art sei. zur Berwi'klichung ibrer Wünsche zu llelunt^en. Das öaao joUe wegfN der Berschwörungsn der Karlisteu m»d Isabellisten keine Vesorgnlß hegtn. D>e Reitiernng wünscht die guten Bezichungkn mit dem Auslände zu erhalten und erachte cs für nützlich, mit t^eu tlzemaiS spa-mschen Nationen Beziehungen anzuknüpfen. Die Rejiierung sei vorzui^s-weis, Mlt der Ftnanzfrage beschüsligt und hoffe dieselbe, zu müßigen Bevmtiuntten Geld zu finden. D»e leßt'N Berichte über den Aufstand der Kubaner sind ziemlich wirrer und unbestimmter Natur ; im ganzen j doch lauten ste für vte Aufständischen günstig. Die „Neivyorker Handelszeitung" schreibt darüber: D>e nkuesten Nachrichten von Kuba beslätigrn die Llindun^i einer zl,hlreichen ELpedltion mit zehn Kanonen und andern wünsch.nswerthkn Auiuliren. bei Hellem Tage, ohne Widerstand, ln der Bai von Nipo. Tags darauf fand sich der Kriet^sdampfcr „Marselia" ein und machte den Versuch, die Ex-pedition zu ditlozirrn. wurde aber von den Kanonen fortgetrieben. Daraus rückten Landtrupp n gegkN die Aufstäno>schkn vor. und es gelang ihnen, drei Kanonen zu nehmen. Dlejelben wurden iljnen aber «vleder abgenommen unk» sie mußten sich mit einem Verluste vo» fünsundvierzig Todleu und vielen Verwundeten zurückzielien. Dle gelandeten Freilchärler. meinens kriegsge-übte Amerikaner unv Deutschs, zogen sich ins Jnneie: die Spanier »vollen ihnen mehiere Schlappen bcigsbracht haben. Beim Kampf am Ufer wurde ei« Preuße gefangen und sofort tlschossen. Em solcher unklugkr Akt muß natürlich zu blutitler Vergeltung führen. Es verlautet, d ch noch mehiere Sidijfe mit Freischärlern gelanvet. Man kann demnach nicht behaupten, daß der Ausstand sein Ende erreicht habe. Die Wahl der «««e» Gemeindevertretung. Vll^ Die Gesinde- und Arbeiterpolizei, die Hand, habung der Dienstbotenordnung und die Sittlich« teitspolizei beruhrn auf Gesetzen und Berordnungen. welche zum großen Zhkile mit den Forderungen der Neuzeit im Widerspruche stehen und erst durch neue gesetzliche Btstlmmun^len den geüuk'erten Verhältnissen angepaßt werden müffen. Die Rothwendigkeit einer kollegialen Berathung über diesfütlige Gegenstände ist gewit» außer Zw ifel uns nur durch die wiederholt grforderte Errichtung des Stak>tralhcs wird die Möglichtut geboten, diese Geschäftszweige dcs selbständigen Wirtungskseises in einer Weise zu verwalten, die Bürgern»eister. sowie angestellte Beamte Gerant« woitungen und vielfachen Mißlitlligkriten überhebt, tv'lche nahezu die Existenz Verleiden, ivenn sich die Vollzu,»sorgane b,i ihren Amtshandlungen nicht auf Beschlüsse einer Körperschast berufen können. Das Armenweien und die Sorge für die Gemeinde-WohltlzätigkeitSan st alten bilden eine große Last für den Gemeinde Haushalt und es ist datier die Aufgabe der Vertretung, eine Organisation zu schaffen, ivelche mit möjilichster Schonung der Steuer-trät^er eine ausgiebige Unterstützung wahrliaft Hilfsbedülftiger ermöglicht. Die ausreichende Unterstützung jener Armen, welche gesetzliche Ansprüche aus die Hilfeleistung der Gemeinde haben, erfordert aber eine strenge Hintanhaltung des Slraßenbettels und Abschaffung jener Leute, welche anderen Gemeinden angehören und l)krechtigt find, dort ihre Beisorgung zu beanspruchen. Für die Armenversorgung ist aber wieder eine unter mehrere Persönlichkeiten getheilte Verantwortung uothweadig. ivenn nicht einzelne Personen in der unerträglichsten Weise mit Betteleien überhäuft werden und für ihr mühevolles Geschäft schließlich doch nur Undank und sie dabei immer die Mitwirkung der Behörden scheuen? Aber dazu kom-men noch ganz andcre und lvichtigkre gravirente Uinstände. Weshalb hielten Sie sich mit den beiven Damen. Jhlen Begleiterinnen, nur einrn einzigen Tag in Krcmnitz aus. >vo Sie doch leichter, als an andern Orlen, »der das. was Sie ivünschcn, halten belclirt ivelden köimen. und weshalb sah Ihre schnelle Entfernung auS dieser Bergstadt einer Flucht ähnlicher, als einer Abreise?" „De? Grund lag in einer unbesiegbaren Furcht meiner Hrau. daß ihr von tiner ln Kremnitz wolinenden einftußreichen Person Schlimmes zustoßen könnte, und nach srüheren bösen E>sat>rungen mußte ich selblt gemeine Rachehandlungen von j'NeM hochgestellten Manne fürchten, denen wir uns nur durch eine schnelle Abreise entziehen zu können glaubten." „Und iver ist dieser hochgestellt? Mann, den mit Recht zu fürchten Sie angeblich Uisache haben?" „Der Ol^erdergmeister von Hammerstein." „Welchen Grund haben Sie zu solcher Furcht?" „Herr von Hammerstein war der B.rlobte mnner Fr^u. eh' ich sie kennen lernte. Ihr Rücktritt und ihre Verbindung mit mir riefen sehr unwürdige Schritte gegen uns auf. und »vir haben Ursache, gegen ihn fort und fort auf der Hut zu sein." „Wußten Sie denn Nicht, daß Herr von Hammerstein in Kremnitz amtirt?" „Wir erfuhren eS leider erst in der Stadt selbst, in ivelcher wir auS seelischen Gründen gern langer veriveilt hätten. „Welches lvaren dlesr Gründe?" „Weil Kremnitz der Geburtsort meiner Frau ist. wo sie nur die paar «rsten J^chre ihres Lebens zugeliracht hat, so daß ihr nur dunkle Erinnerungen daran vorschweben." „Wer ivar der Pater Ihrer Gattin?" „Der verslo'bene Ber,»Meister von Schönebeck. Der ehemalige, nun auch aus dem Leben geschiedene Oderbergmeister von Holdrat ivar ihr mütterlicher Gioßvater." In den Zügen des Polizeidirektors ging während dieser harmlosen Mitth'jlung eine Bewegung vor. Er versank einige Augenblicke in Nach-denken; dann fuhr er fort: Verdächtigung ernten sollen. — Nur eine Armenkommifsio«. tvelcher in den einzelnen Stadttheilen mit den Verhältnissen der lZinwohner wohl bekannte Armenväter zur Seite stehen, vermag eine billige und gerechte Ansprüche befriedigende Bertheilung der Unterstützungen an tvahrhaft Hilfsbedürftige ins Wert zu setzen. — Fremde, welche in einzelnen bkrücksichtigungswürdigen Fällen elnee Unterstützung tvürdig find, erhalten dann eine Betheilung aus jenen Beiträgeu.welche durch die Ar«ento«»iffion von den Einwohnern für solche Aivecke in entsprechender Weise eingesammelt werden. Werden bei strengster Hintanhaltuug des Strahenbettels der At««»-kommiffion jene Beträge von den Einwohnern zur Verfügung gestellt, mit welchen sonst die Einzelnen betheilt wurden, so kann die Gemeinde ihren heimatsberechtigten Armen und berückfichtigungswürdigen Fremden eine ausgtebige Hilse schaffen ; insbesondere wenn die Vertretuaa für Zwecke der Armenversorgung die freiwillige thatkräftige Unterstützung solchei? Persönlichkeiten nicht unterschätzt, welche gewiß diese humane Veftrebung földern. sobald sie nur wiffen. daß sie Nicht von „der Behörde" zuiückgeivitsen »Verden. — Anerkennung verdient schon die bisher getroffene Verfügung bezüglich deS Straßenbettels an den Wegen nächst den Fried-Höfen zu Allerheiligen und warum sollte dieses System nicht ivährend i'es g.'nzen Jahres aufrecht erhalten werden können? Die Bauund Feuerpolizei, die Handhabung der Bauordnung un d E r t h e i l u n g der polizeilichen Bande w i l l i g u n g e n bilden nahezu den wichtigsten Zweig des selbständigen Wirkungskreises der Gemeinde; denn die in dieser Richtung gefaßten Beschlüsse wirken fördernd oder störend in ferne Zeiträume, je nachdem sich tvohlwollende oder selbstsüchtige und auf Voreingenommenheit bafirte Einflüffe geltend machen. Alles auf Baupolizei Bezügliche muß unbedingt von wirtlichen Sachverständigen berathen werden, welche vollkommen unabhängig sind; insbesondere aber in jenen Fällen, wo ste als Bauherren over Unternehmer betheiligt und daher nicht unparteiisch sind, muß die Ve-schlußfasiung des Gesammtausschuffes eingeholt werden. In wie ferne diesem Grundsatze in der vorigen Wahlperiode Rechnung getragen wuröe. ist gewiß allen Lesern dieser Zeilen zur Genüge bekannt, und mehr als einmal wurden Klagen gegen das Gebahren der gegenwärtigen Vajtsektioa laut. — Soll in Marburg in Hinkunft das Baugewerbe nicht zum Monopol der Bausektion des Gemeinderathes werden, so muß die neue Gemeindevertretung, welche die Wahrung der öffentlichen Interessen höher stellt, als unberechtigte Rücksichten auf einzelne Persönlichkeiten. unbedingt die Handhabung der Baupolizei Männern übertragen, welche in der Lage sind, vorkommende Baugefuche rein objektiv zu behandeln und die Einhaltung des normirten Stadtplanes von Jedermann ausnahmslos zu fordern. St^tt vieler Beispiele, ivelche hier die tägliche Erfahrung lehrt, wollen ivir nur eines einzigen, vämlich des Baues des neuen Mauthhauses in der Grazer Vorstadt erwähnen. — Wäre das löbliche Stadtamt hente iN der Lage, ein Kommiffionsprotokoll vorzulegen, zvelches die Zustimmung der Anrainer zur Ausführung des Baues durch deren Unterschrift nach-iveist? Wurde nicht ein. Nachbar, ivelcher die Zuziehung zur Kommission forderte, schriftlich Mit seinem Begehren abgewiesen? Und doch hat eigentlich die politische Behörde (hier die Gemeinde) gerade nur die Aufgabe, den Bau so lange gar nicht zu gestalten, bis die Einsprüche der Nachbarn oder Anrainer im gesetzlichen Wege ausgetragen find. — Freilich führte den Bau t^cr Obmann der Baufettion selbst aus. und fand die Gemeindevertretung, in Folge des Rekurses eines Nachtbars, erst später Gelegenheit sich darüber auszusprechen, wie sonderbar es sei. daß gerade „Wie reimt sich mit diesem offenen Bekenntniß Ihre Angabe zu lammen, daß Sie der Beauftragte eineS Andern ivären?" „Die Angabe der Familienverhültniffe meiner Frau hängt ja nicht Mit dem mir ertheilten Austrage zusammen, die Verwandten eines griechischen H.indtlSmanneS aufzusuchen." „Nicht?!" betonte der Beamte scharf und mit einem Anfinge von Spott. „Versuchen Sie nicht, der Wiener Polizei was weiß zii machen. Es dürfte Ihnen schiverlich gelingen." Abcr das befremdende Erstaunen in den Zügen des deutschen Ad-vokaten ivar doch zu natürlich und ehrlich, als daß der Polizeidirektor nicht davon hätte stutzig gemacht iverden sollen. „So wissen Sie durch Ihre Gattin nicht, in welchem Verhältniffe jener Handelsmann Georg Theodoro, dessen Ableben Sie behaupten, und oeffen Erben Sie suchen, zum Großvater Ihrer Gattin. Herrn von Holörat, stand?" „Davon »veiß weder ich noch sie etwas. Sie hat nie den Namen Theodoro genannt und schiverlich den Träger desselben gekannt." „Aber ist er nicht bei Ihnen gestorben und hat Ihnen sein erwor-benes Gut zur Vererbung an seine Fainilie hinterlaffen?" „Nein, so ist eS nicht. Ich habe den Mann nie gekannt. Ich bin ja nur der Beauftragte eines Andern." „So kennen Sie auch ivohl den Siegelring nicht näher, den' man gestern mit dem Reisepaß Georg lheodoro's zusammengepackt bei Ihnen gesunden hat?" Die Frage war mit Erbitterung nnd mißbilligendem Kopfschütteln gesprochen. „Nein, ich kenne ihn nicht. Er ist mir anvertraut worden, damit er mir vielleicht das Aussuchen der Erben Theodoro's erleichtere. „Und auch Ihre Gattin kennte nichts von der geheimen Geschichte dieses Ringes, sie. die Enkelin seines ehemaligen Besitzers, sie. die Tochter seines nnchlierigen Besitzers?" Liebheld ivar sprachlos vor Erstaunen, und der Polizeidirektor schlug eine höhnische Lache auf; denn er glaubte den Mann nun verstrickt zuhaben. „Sie wüßten nicht^ daß sich um diesen Ring die verhängnißvolle Geschichte und geiviffermabkn der Untergang jener Familie dreht, welcher doch Ihrer Angabe zu Folge ihre Gattin entsprungen ist?" bei diesem Objekte ein ebeuerdiges Gebäude bewilligt wmde. wo sonst ausnahmslos ftockhohe Häuser ausgeführt werden müssen. Geradezu Heiter-telt errtgend ist der Ernst, mit welch.« deiselde Obmann der Vc,usektion bei dem Bau der neuen ArbeiterhSuser kine Einrichtnntl forderte, welche er bei seinem eigelien Baue beharrlich verweigerte und zu deren Einsütz. ruag er erst tn Folge des ermahnten Rekursrs deS Nachbars, durch Geweindetzertretungsdeschluß verhalten wirdkn mußte. Es befinden sich in Marburg Sachverständi^ie für Bauangelegeilheilen zur Genüge, um eine Bausektion lßilden zu können, welche nnabl»äng,g nach alle« Seiten ist und bei Ausübung einr» ösfcntlichcn Rechtes mit eigenen Peivatspekulationen nicht in Widerspruch geräth. (Fortsetzung folgt.) vermischte Rachrichten tN^e ligiöse B ewe a u n Die Zusammenberufung der allge. meinen Kirchenversammlung bat in den romanischen Ländern, in Spanirn. Italien und am meisten in Frankreich, eine ganze Lttcratur von Protesten, ein ganzes neuts Protestantenthum jzervorgerufen. dos bald eine größere Anzahl von Mitgliedlrn zählen wird, als die alte protestantische Kliche in der germanischen Welt. Einer der stärksten Proteste dieser Art ist unter dem Titel: (ZdriLtiamaws ot Rom" („Das Ehristenthum und Rom") erschienen, dessen Bersaffer, D. Landare. fich den deutschen Ritter Ulrich von Hutten zum Borbild genommen und desien Wahlspruch: „Ich Hab s gewagt!" auf seine hoch empor geschwungene Fadne gischrieben. Nicht gegen die tveltliche Macht des Papstthums, die der B«rsasser wie jeder ver-ständige Mensch für überivunden und beseitigt hält, sondern allein gegen seine geistige Gewalt ist diise mit der Wasse der geschichtlichrn Beobachtung ausgerüstete Fehdeschrist gerichtet. „Das Papftthum", heißt es in d»r Einleitung, „hat das erhabene Bedürfnch der Menschen, den Blick nach oben zu richten, um dort Gott, den Weltordner, die übcrstnnliche Macht zu suchen, von der wir uns abhängig fühlen, zu seluen Zwrcken ansge« beutet, indem es lich zum Spender und Bertheiler der göttlichen Gnade machte, indem es Jahrhunderte lag einkn Gott nach seinem eigenen (des Papstthums) Eb'Nbtld otteoyirte. indem es band und löste, indem es die Sünden Vergab, und nach Willkür ewige Seligkeit oder ewige VerdamnlN'ß über die Menschheit verhing." — Und tveiter sagt der Verfasser: „Der Tag. an welchem eine neue Zivilisation den Jrrthümern uud Mißbräuchen der Vergangenheit ein Ende malhen wird, ist nahe, denn das Licht, das göttliche, das geistig und pliystsch bellbende Licht ist neu geworden! Nichts wird demnach mehr die Vernunft und die Freiheit zurückhalten können, zur Wiedererlangung ihres seit zwölf Jahrhunderten Mlßkannten aber ewi-gen Rechtes zu gelangen. Die Menschheit »st in ei»e neue Phase getreten und das Pcpstthum im Berschmlndln." — Nach diesen Auslassungen, die übrigens auch durch anderweitige ähnliche Erklärungen bestätigt werden, scheint es fast, als ob die Stunden deS ultraniontanen Pfuffenthums — den« der gegenwärtige, beinal»e schon kindisch gewordene Greis, der zus Zeit den päpstlichen Stuhl inne hat. ist nach ollen Berichten nichts anderes als ein willenloser Spielball in den Händen der Jesuiten und Römlinge — gezählt seien, und als ob dle sonst so schlau berechnenden AutoneUt's und Genossen des Satzes vergeffen hätten, daß ..zu scharf glspannte Bogen springen." Der heutigen gebildeten Welt die ungeheuerlichen Sätze des Sy!» labus und die Unfehlbarkeit des Papstes, also osfknbare Sottisen, als Glaubenlshre ausdräugen zu wollen, ist doch ein zu plumper Stkrich gegen den Gelst der Zeit. Jeder ehrliche Freund des Fortschnttes und der Kultur kann es daher nur freudig begrüßen, wenn unter den so lange durch. „Nein, bei Gott! nein!" stammelte Liebheld. „Wüßten nichts von jener grauenhasten, über allen Zweifel fest-stehenden Erscheinung des Geistes, der diesen Ring sucht, diesen RiNzi verztveifiungsvoll verlangt, um diesen Ring gräßliche Jammertöne aus-stößt, und dieses umaehende Gespenst ist doch durchaus kein anderer Geist, als der des Vaters Ihrer Gatlin? Uud anch diese wüßte von dem Allen nichts 7" „Mein Erstaunen steigt mit jedem Worte, das ich tveiter von Ihnen vernehme. Ich darf mit Bestimmtheit annehmen, daß auch meine grau nichts von allen diesen Dingen weiß, sollst hätte sie mir ganz gewiß Mitthellungen darüber gemacht." „Aber wie sind Sie denn in Besitz dieses Rinpes gekommen? Doch wohl aus keinen Fall anders, als durch Erbschaft Ihrer Gattin von Ihrem Großvater, Herrn von Holdrat?" „Nichts weniger als das. Meine grau hatte mit dem Ringe nie etwas zu schaffen. Ich zweifle, daß sie ihn je gesehen hat. Er gehört zur Nachlassenschaft jenes Georg Throdoro und ist mir. wie ich Ihnen bereits gesagt, anvertraut worden, damit er mir vielleicht das Aussuchen der Erben dieses ManneS erleichtere." „Und tver ist denn dieser Auftraggeber, der im Besitz dieses n^ichtigen Ringes war. an welchem doch eigentlich nur Ihre Gallin Jnter.ffe haben kann? Wer ist der Mann, tvelcher jetzt im Besitz der übrigen Nachlassen» schaft Georg Theodoro's ist. die an die Erben zu bringen er sich so viel verhüllte, lichtscheue. geheimnißvoUe Mühe und jo viel Geld kosten läßt? Ger ist dieser merkwürdige Mensch?" „Seinen Namen zu nennen, verbietet mir jetzt noch mein gegebenes Ehrenwort. Sehr wichtige Gründe halten ihn ab. hervorzutreten." „Ich glaub' et wohl!" lachte der Beamte boShast. „Aber können Sie sich als RechtSgelehrter und vernünftiger Mensch vorstellen, daß «vir uns mit solchen Lappereien abspeisen lassen, wenn es sich um die endliche Lösung eines hartnäckig allen Versuchen geschickter Meister widerstandenen Räthsels. um die seit zwanzig Jahren erstrebte Aushtllung eines undurch» dringlichen Dunkels handelt, dessen innerster, geheimnißvoller Kern ein Verbrechen ist, sein muß. über deffen Art und Weise und Beschaffenheit Pfaffentrug geknechteten katholischen Völkern jene innerlich gefestete, geistige Erhebung erfolgt, die es ihnen ermöglichen wirv. jener unwürdigen Baude sich ganzlich zn erledigen, und freiheitliche.' eine gedeihliche Eatwickelung sichernde Zustände zu begründen. Nicht blos die geistige, sondern auch die stttliche und wirthschaftliche Entwickelung d^r Völker hat entsetzlich unter der Pfaffenherrschaft tlelitten uub leidet gegenwärtig noch. (Rh ein Pfalz) In der Rheinpfalz haben bei den AbstimmuN' gen über die konfessionslosen G-mcindeschul'n nach der R-^ihe Katho« liken. Protestanten und Juden stch fast einmüthig für die Einführung dieser Schulen ausgesprochen und die „fröhliche Pfalz" ist über dieses Er-gebniß allgemein in die freudi^^ste Aufregung versetzt worden. (L a n d w i r t h s ch a fi.) Einer der bedeutendsten Krebsschäden, die noch an der Landwirthschaft nagen, ist die Laubentnahme aus den Wal-düngen, zum Zwecke des Einstreuens. Gerade die Gebirgsgegenden stud Mit ihrem flachkrumigen Verwitterungsboden daraus augewiescn. von den beivaldeten Höhen diejenigen Mengen von feuchten Niet>krschlügen zn er« war'tn. die nothwendig sind, um die Felder in ertragbarem Zustande z« erhalten, denn die geringe Dicke der Krume und die Meistens geneigte La^;? derselben sind die Ursachen, daß selbst öftere und starke Regen nicht von nachhaltiger Wirkung seie, können R.'sch fl„ß,n hier die Wasser ab. und was der Boden aussaugt, verdunstet schnell wiedtr. weil er nicht viel zu fassen vermag. Hier ist die B'^ietation aus die fiuchten Niederschläge angeiviesen. welche die Waldungen immerwährend vermitteln. Doch wer es aus Anschauung kennt, ivie überall die Laubholzivoldungen mehr und mehr verschwinden und dürftigen Nadelholzbeständen den Platz räumen, nicht etiva. weil die Nadelholzkultur ertragreicher »väre. sondern w'il die Laubholzb stände auf diesen Stellea nicht mehr fortkommen, der muß stch wohl die Frage vorlrgen. wodurch dieser Mißstand veranlaßt sei, tvohln er schließlich führen werde, und durch welche Mittel der von Zahrz hat zu Jahrzehnt näher rückenden Gefahr, die bewaldeten Gebirgsgegenden dem Ackerbau ganz entrückt zu sehen, begegnet zu werden vermöge. — Dem Kenner ist es nicht zweifelhaft, daß die allseitige Abstellung des LaubKreu-zuges das vortrefflichste Mittel sein 'vürde, den Waldbodea in seiner Kraft zu erhalten und da, wo er bereits verarmt ist allmälig wieder so zu bereichern, daß er für den Laubholzbau fähig ivürde. Wir wissen es »vohl, daß die gioße Menge der Laudstreu zu bedürftig sei. und daher nuverweilt in Zorn entfl «mmt, wenn man von der Beseitigung der Laubstreuservitute, wie von ciner Nothivendigk it red't. Wenn indessen drr Nachweis geliefert werden könnte, daß die Lanbstr^uentnahme nicht nur die Wälder, sondern auch die in Waldgegenden wirlhschaftenden Laadwirthe der Verarmung entgegenführt, dann dürfte Mancher anderer Gesinnung iverden. (Hirtenbrief.) Der Kardinal-Erzbischof Fürst zu Sthwarzenberg Hot aus Anlaß der bevorstehenden Kirchenverfammlung einen Hirtenbrief erlassen, worin er die Bedeutung derselben auseinandersetzt und zum Schlüsse mittheilt, daß der Heilige Bater gleichzeitig mit Einberufung der Bersamm lung einen vollkommenen Ablaß in Form eines Jubel Ablasses verkündet hat. der vom 1. Juni bis zum Schlüsse der Versammlung von allen Ehristgläubigen gewonnen werven kann, welche nachstehende Bevingungen erfüllen; 1. ivährend dieser Zeit die bestimmten Kirchen Roms oder außerh.lb Roms die von den Viichöfen od r ihren Stellvertretern zn bestimmenden Kirchen oder eine derfelben zweimal besuchen, durch einige Zeit für die Bekehrung aller Irrenden, für die Verbreitung des Glaubens, für den Frieden, die Ruhe und den Sieg der katholischen Kirche andächtig beten; 2 außer den üblichen Ouatember-Fasttagei; am Mittwoch, Freitag und Samstag einer Woche fasten ; 3. während der erwähnten Zeit ihre Sünden beichten und das heilige Altarssakrament ehrerbietig empfangen, 4. den Armen ein Almosen reichen, wie es ihnen die Andacht eingibt. nicht einmal Vermuthungen aufzustellen waren? Nein, mein Herr, hoffen Sie nicht, so durchzukommen. Ihre Angaben sind lauter Widersprüche. Sie haben uns zur ersten Dämmerspur in diesem sinstern Labyrinth ver-holten, und Ihre Zusammenkunft mit einem bestraften Verbrecher und höchst verdächtigen Menschen gestern im Prater hat uns die Gewißheit verschafft, nach welcher Seite wir vorzuschreiten haben." „Dieser Mensch ist der einzige Bruder und Erbe des verstorbenen Georg Theodoro." „Genug mit diesem Märchen!" sagte der Beamte bitter. „Wir wollen doch sehen, ob Ihre Gattin nicht mehr weiß von diejer wichtigen Sache." „Meine Frau ist als dreijähriges Kind von ihrem Großvater aus Kremnitz und Ungarn geführt tvorden. und »eil ihr Großvater und Vater Feinde waren, so „Ganz recht! ganz recht! Todtfeinde!" fiel der Polizeidirektor hastig ein. „So hat der Erstere. ihr Erzieher, nie etwas über ihren verstorbenen Vater bei ihr verlauten lassen. Sie kann Ihnen deshalb keine andern Angaben machen, als ich." „Wir werden sehen. Wenn Sie Ihrer Gemahlin Unangenehmes ersparen wollen, so geben Sie die beobachtete RückHaltung auf. und machen S'e ganz off ne Mittheilungen. Sie sehen, ich bin von jedem Ihrer Schlüte unterrichtet. Es handelt sich um die Aufklärung einer der dun-kelsten und räthselhaftcsten Thaten. bei welcher selbst die Geisterwelt betheiligt ist. So «Verden Sie einsehen, daß sie mit Borwänden wie gegebenes Etzrenwort und poetischen Eifindungen nicht auskommen." „Mein Herr, ich kann nur dem Fürsten Staatskanzler oder dem Kaiser selbst nähere l^köffnungen über Peisonen. die durchaus geschont iverden müssen, und über bis jetzt unbekannte. Thatsachen machen." „Wohl! Ich werde Seiner Durchlaucht Ihr Gesuch vortragen." Am Abend wurde Doktor Liebheld in das Palais des Fürsten Metternich geführt. (Fortsetzung folgt.) (Lehrer» Cr d e« w a l l e n.) Siaeu Lehrer in Tirol (Erz. diözes« Salzliarg) hat die Laadesstelle in Anerkennung seiner ersprießlichen Dienfte mit einem Schreiben beehrt, dafür soll ihm aber die Vel^alts' jnla^e von Zy fi. nicht melir ausgezahlt werden. iv?il dessen Dimstsaffion ein jährliches Einkommen von 142 fl. ausweist. Marburger Berichte. (S e l bft m o r d.) Moutaii Nachmiitag erschoß sich der Feldwebel Gärtner vom heimischen Aegim^nt Hartunq — ein jungcr. sehr verwend-barer Unteroffizier; er hatte schon vor acht Tagcn den Versuch gemacht, sich das Leben z« nehmen, war aber durch Kameraden daran verhindert worden. Schwermnth soll Gärtner zur That bewogen haben. (kodesfall.) Am 21.. d.M. ist beim Graben des Brunnens in der Plckardie ein Arbeiter (Johann Sechner) in denselben — elf Klafter tief — gestürzt und gestorben, nachdem er die lepte OelunA empfangen. (Falschmünzer.) Leopold W., der kürzlich hier verhaftet und in Untersuchung gezogen worden, gesteht, die IL9 falschen Sechier. die man bei ihm vorgefunden, gemünzt zn haben, und bekennt außerdem, er habe seit zwei Jahren in der Gegenv von St. Marein. Cilli und Märbur., solche Sechser (von Messing, versilbert, mit der IahreSzahl 1849) nnsgegeben. (Verein „Fortschritt") Der politisch - voltswirthschastliche Verein hält morgen Abend 7'/, Uhr eine Sitzung, die im Gasthofe zum schwarzen Adler staltsind et ^ zur Lerhandlung komme» : Anfnahme eines BereinSlokalS. Austaffnag deS Fragekastens. Gemeindewahle». Letzte Voft. Der «»ngreß der böhmischen La«dwirthschasts»-rei»- lßat eine ^rwahrung gegen da» «rnndfteuergesetz besebloffen. - Kriegsminister hat den Verkauf der Srenzwaldnnsen eingestellt. Eine Bande »on sechzig Karliste« ist in ?tavarra eingedrungen. Eingesandt. Am Freitag, AbtndS, ehe der Postzug in Pößnitz ankam, wollte ein Geschäftsmann dort Waaren aufgebeti. Der Stationsbeamte Herr F. behauptete, der Geschäftsmann müsse eine Eintrittskarte lösen, was dieser nicht für nöthi;^ hielt, endlich aber den Beamten ersuchte, ihm eine solche Karte herauszubringen, da er sich von seiner Waare nicht entfernen wolle. Der Beamte, welcher erklärte, dM nicht verpstichtet zu sein, ließ am Ende des Gesprächs vernehmbar daS Wort „Lümmel^- fallen. Ich glaube, da» ein Beamter, welcher des Publikums wegen da ist, eine solche Aeußernng sich nicht erlauben darf. SinReisender. Der Gefertigte zeigt hiemit dem ?. I. Publikum ergebenst an. daß er sein Gchnhvaarenlager auS dem Jpavitz'schen Hause (Domgafse) in das Heumayer'sche Haus (am Hauptplatz, Anfangs der Draugaffe) überleg hat. Indem er für den ihm bisher gewordenen ehrenden Zuspruch Höf« lichst dankt, empfiehlt er sich auch ferner zu zahlreichem Besuche resp. Alinahme unter Berstcherung stets reeller und solider Bedienung. «ch.««g«v°u MIppttsvIi, 409) Schuhmacher. Das GerWhch (410 bei der «vangelischen «irche wird Donnerstag dm 2t. d. M. Bomlitta« lv Uhr im Äanje» oder thtilweise lizitando »eräußert. Verkäuflich ist (411 wegen eingetretener Familienverhältnisse eine kleine, angenehme Rkalitüt. ö Minuten von der Bahnstation Pöltschach entsernt; enthaltend circa 1 Joch Rebengrund, dann Obst, und Gemüsegarten. Accker. ein nettes, gemauertes, mit Ziegeln gedecktes Herrenhaus mit 2 Zimmern und Spar Herdküche, ferner eine Kuh« und SchweinestalluNi^, Brunnen und Presse. Diese Realität sammt Falirnissen wird um den Preis von 2400 fl. hintangegeben. Hievon werden 1000 fl. auf der Realität versichert bclafsen und kommt der Rest pr. 1400 fl. auszubezahlen. Dieses Besitzthum ist sehr angenehm gelegen und eignet sick vor nehmlich sür Industrielle oder einen Herrn Pensionisten und war der Vorderer gleichfalls dieser Kategorie und 5 Jahre auf demselben. Auskunft ertheilt Herr Wilhelm Kray, Burgplatz, im Dienst boten Bureau. Marburg. Drei Aecker und eine Wiese, bei jedem Acker Futter und Laubpauschen, mit leichter Zufuhr, sind ent-weder zusammen oder getheilt zu verkaufen. Anzufragen in LeiterSberg. Haus Nr. 258. (412 4 Äiilk gkilralllhtk MlittermaDnell »u Fabrikation gedrehter und gebohrter Schraubenmuttern, in der Provinz bei billiger Betriebs (Wasser) kraft und niedrigen Arbeits» löhnen nachweisbar sehr lukratives Geschäst. find in Wien billig zu verkaufen. Adressen sul) X. N. 579 befördert die Annoncen-Srpedition von Hsasensiei» ^ Vogler in Wie«. (413 Z. 6310. Exekutive Versteigerung. (391 Vom k. k. Bezirksgerichte Marburg wird hiemit bekannt gemacht: Es sei wegen schuldiger 36 fl. öst. W. s. A. die exekutive Versteigerung der dem Josef ilnd der Theresia Wagner gehörigen, auf 3233 fl. bewer-theten Realität Urb. Nr. 222 sei TrautmannSdorf betvilliget und hiezu drei FeilbietungS Tagsatzungen auf den 27. Juli, 28. August und 30. Geptimder 1869, jedesmal Vormittags von 11—12 Uhr. die beiden ersten in der diesgerichtlichen AmtSkanzlei, die dritte am Orte der Rea lität in Zellnitz mit dem Anhange angeordnet worden, daß die Pfand-realität bei der dritten Feilbietung auch unter dem Schätziverthe hintan-gegeben werden wird. Jeder Lizitant hat. bevor er ein Anbot macht, ein 10"/o. Vadium in Barem. Staatsobligationen nach dem letzten Kourse oder Einlagebücheln einer steierm. Sparkasse zu Händen der Lizitationskommission zu erlegen Die übrigen Lizitationsbedingnisse und das Schätzungsprotokoll können in der dieSgerichtlichen Registratur eingeschen werden. Marburg am 20. Mai 1869. Eine Wohnung, die AuSsiD auf den Hauptplatz, sonnseitig, mit 3 Zimmern, jedes mit ftparatem Eingang. Sparherdküche und Holzlege, ist sogleich zu vermiethen. Gefall^,e Anfragen in der Handlung „zur weihen Taube" am Haupt-platz Nr. 95. Quartier zu vermiethen. r r. ^ Hi'use Rr. 16S in der Rebengasst ist das ebtnerdige Qiartier, ^stehend au» g geräumigra Zimmern «ebst Kabinei, dann sehr -rißer Sparberdkuche zc. zu vermiethen und Anfaiig« Axaust d. z. ,« be,ieheu. Nähere Auttunft wird im 1. Stock diese« Haus.« ertheilt. (40v Mehrere eillgerichtete Zimmer, fthr elegant, besonder» für ledige Heire« geeiguet. sind billig ,,, veraebe». Auskunft IM Komptoir diese« Blatte». m der «ärntnergasse. im Hause dt« Herrn Tischlermeister« Lehrer, ist vom 1. August zu verteilen, wie auch die Einrichtung zu kinei»^Srei«Itr-gcschaft zu verkaufen^ Nähere« in, Gewölbe das-lbst. Ein Mlchverschleiker ^r eine Meierei bei Marburg gegen entsprechende Provision wird aesuckt Näheres im Komptoir dieses BlatteS. D»uornäs LLILv Sössen >»uv11e So!»vto1»v! NüÄäü» V-'F.?'''' -"-''i«.«.... »er per-itiilieli« Vsv6 2^2 Soiton m»t 60 anst. ^bdiläuog^sn. I» Umlsodlasi 8 versii-evlt. 'klilr I 10 --- A. 2 40 xr.. ist äurok »11oSu «L' von KervlÄ ^ 3tvfallspl»te, I. ^iiilAUGn! Disss Itnils ÄÜsr ^uprsjsuvtk^ uvsl'nu8»iH^. ,/sllvs ^xvmplsr