Laibacher SCBULZEITURB. Organ des krainischen Landes • Lelirervereines. Erscheint Schriftleiter: Johann Sima. Schriftleitung: a*h 10. und 25. jedes Monats. Bahnhofgasse Nr. 31. XV. Jahrgang. Bezugspreise: FürLaibach: Ganzjährlichfl.260, halbjährlich fl. 1-40.—Mit der Post: Ganzjährlich fl.280, halbjährlich fl. 1'50. Versendung: Buchdruckerei lg. v. Kleinmayr & Fed. Bamberg, Bahnhofgasse Nr. 15. — Anzeigen werden billigst berechnet. Schriften und Werke zur Beurtheilung werden kostenfrei erbeten. — Vereinsmitglieder erhalten das Blatt umsonst. Neue Verunglimpfungen! Es vergeht, fast kein Jahr, das nicht grobe Verhöhnungen unseres Standes durch leichtfertig zusammengestoppelte Erzählungen und das Zeitungswesen brächte. Unsere Leser werden sich daran erinnern können, wie die Lehrer und ihre Blätter gezwungen waren, seinerzeit gegen ein weitverbreitetes, in Heften erscheinendes Unterhaltungsblatt (•Gartenlaube») aufzutreten, weil ein «Schriftsteller» darin den «Schulmeister» als Zerrbild der menschlichen Gesellschaft aufmarschieren liess; sie werden weiter kaum vergessen haben, wie wir uns aus gleichem Anlasse gegen ein in Wien erschienenes •Eamilien-Journal» wenden mussten; und endlich dürfte es noch in aller Gedächtnisse sein, wie unsere Zeitschrift im Vorjahre gewisse Unterhaltungsschriften der Hermagoras-Lruderschaft aufs Korn zu nehmen gezwungen war, weil darin der Lehrer von einer Seite lächerlich gemacht wurde, von welcher man so etwas nicht hätte befürchten sollen. Und kaum begann das jetzige Jahr seinen Lauf, gieng schon wieder ein Ent-füslungsruf durch die pädagogische Presse, weil nun sogar eine Jugendzeitschrift es war, die ihre Geburt mit einer Verhöhnung unseres Standes feierte. Es ist selbstverständlich, dass in diesen Ruf auch wir einstimmen, und wenn wir denselben auch etwas spät hören lassen, so ist er darum nicht leiser, als jener der übrigen im Sinne des Fortschrittes arbeitenden Schulblätter. Da tischt nämlich die erste Nummer dieser Zeitschrift — sie nennt sich in wenig zutreffender Weise «Der gute Kamerad» — das wohl so manchem Berufsgenossen bekannte Lied vom «armen Dorfsehulmeisterlein» als einen Unterhaltungsstoff auf, der •in lustiger Gesellschaft, vielen Spass macht». Wir wollen uns dabei und bei der Art, wie diese «Geschichte von der nachahmungsbeflissenen Jugend aufgeführt» werden soll, auch gar nicht aufhalten, sondern nur betonen, dass es uns geradezu unglaublich schien, dass sich solche «Unlerhaltungsstoffe» auch in eine Jugendzeitschrift verirren konnten. Die Lehrerschaft wird wissen, was sie von einer solchen zu halten und wie sie sich derselben gegenüber zu benehmen hat. — Der Verleger suchte allerdings die Sache, als ihm die Kundgebungen der Lehrer zu Ohren gekommen waren, durch eine Erklärung wett zu machen, allein in keineswegs glücklicher Weise. Er bedauerte zwar, «den von ihm wie jedem Gebildeten hochverehrten Lehrerstand ohne sein Wollen gekränkt zu haben,» bemerkte jedoch weiter, dass er den «Scherz («Das arme Dorf- schulmeisterlein») mehrfach in geselligen Kreisen aufführen sah, und dass man über den behaglichen Humor der Verse herzlich lachte» — eine Erklärung, die genügend darthut, wie es mit der Ein- und Umsicht manches Leiters einer Jugendzeitschrift bestellt ist. Was sollen wir aber dazu sagen, wenn sich selbst Blätter, die im Dienste derjenigen stehen, welchen die Ausführung der Gesetze obliegt, so weit wagen, dem Ansehen des Lehrstandes nahe zu treten? Dass sie in einem solchen Falle nicht im Sinne der Obrigkeit, die auch die höchste Schulbehörde im Lande ist, handelten, liegt auf der Hand. Die Ausfälle, die wir da meinen, erfolgten allerdings «unter dem Striche», wo man sich manches erlauben darf, allein da die betreffende schriftstellerische Leistung durchaus ernsthafter Natur war und Spassmachereien aus dem Wege gieng, so kann auch in diesem Falle darin keine Ausrede erblickt werden, dass man möglicherweise sagen wollte, es fänden sich die beleidigenden Sätze ja nur in einem «Feuilleton». Wir danken für solche Feuilletons, namentlich, wenn sie ein Amtsblatt ins Land hinausträgt, und sind überzeugt, dass damit auch der Regierung durchaus kein guter Dienst erwiesen wird. Es war denn auch ein hochachtbares Mitglied einer Schulbehörde, das sich tadelnd über das bezügliche «Feuilleton» aussprach und uns den Anlass bot, dasselbe •— es trägt die Ueberschrift: «Die traurige Kindheit» — aufzusuchen. Wir trauten unseren Augen kaum, als wir auf folgende, den Volkssehullehrersstand berührende Stellen stiessen: «Wie hat der kahlköpfige, trockene, geistesdürftige, pedantische Schulmeister uns Schüler ins tiefste Herz verwundet! Wir wussten noch nicht, was Ungerech tigkei t ist, dass ein loses Wort unversöhnliche Rache herausfordert, wir hatten noch nicht die Erfahrung von der Zurücksetzung des Verdienstes, vor der Gewalt des Reichthums gemacht, der auch in der Schule sich Gunst und Bevorzugung zu schaffen weiss..........Was ist wohl bitterere Enttäuschung, als wenn der Schuljunge die Entdeckung macht, der weise, grosse, gelehrte Lehrer, den er sich nicht anders vorstellen kann, als mit der Hand an der Stirne, eine Bücherrolle in der Hand, im monumentalen faltigen Gewände, dieser grosse Mann sei fähig, den Speckschwarten des reichen Müllers zuliebe eine Ungerechtigkeit zu begehen und den dummen Peter eine Bank höher zu setzen, als er es verdient hat?» Solche Sätze schneiden tief ins Herz und sind nicht geeignet, unserem mühevollen Wirken die Wege zu ebnen und das Ansehen des Lehrerstandes zu heben. Dagegen Stellung zu nehmen, gebietet die Standesehre, gebietet die Aufgabe, die wir übernommen. Wir müssten unsere eigenen Feinde sein, wenn wir uns solchen Vorkommnissen gegenüber in Schweigen hüllen oder gar jene, die unserem Stande in unverantwortlicher Weise nahe treten, mit offenen Armen aufnehmen möchten, wie es im Vorjahre zu unserem nicht geringen Staunen einzelne «Collegen» gethan haben. Muss es denn auch solche Käuze geben? _a. Ein paar Gedanken über die Verbesserung und Erweiterung der Disciplinamittel in der Volksschule. (Vortrag, gehalten in der Gottscheer Lehrervereins-Versammlung am 6. April 1887.) Zur Aufrechthaltung der guten Schulordnung, zur Fruchtbarkeit des Unterrichtes und des sittlichen Erziehungswerkes benöthigt die Schule geeigneter Disciplinarmittel. Dem Zeitgeiste entsprechend und der Philanthropie gemäss hat man in der neuen Volksschule die körperliche Züchtigung der Schulkinder von den Disciplinarmitteln ausgeschlossen und gänzlich verboten, dagegen aber dem Ortsschulrathe die theilweise Auf- sicht über die Disciplin in der Schule und die thunlichste Unterstützung der Lehrer in der Ausübung ihres schweren Berufes übertragen. Mit dem Ausschlüsse der Berechtigung des Lehrers inbetreff der Anwendung der körperlichen Zuchtmittel ist in einer Beziehung die Volksschule in eine edlere Stellung gebracht worden, aber in anderer Hinsicht sind die Schüler — besonders in Orten, wro das Volk noch auf einer niedern Bildungsstufe steht — dreister und unbändiger und die Lehrer ihnen gegenüber physisch ohnmächtiger geworden. Nichtsdestoweniger fühlen wir uns umso dringlicher an die ortsschul-räthiiche Unterstützung gewiesen, je unsorgsamer die Eltern für die vorschriftmässige Schulbildung ihrer Kinder sieh zeigen. Gleichviel, ob nun die im § 24 der Schul- und Unterrichtsordnung erlaubten Disciplinarmittel in manchen oder in allen Schulen sich als ausreichend erweisen oder nicht, ist die ortsschulräthliche Unterstützung zu beanspruchen — einerseits darum, weil dieselbe gesetzlich ist, anderseits aber, weil sie die Schüler vor gröberen Unarten bewahren kann. Dass es gegenwärtig mehr Schulen gibt, in denen die erlaubten Disciplinarstrafen des § 24 nicht ausreichen, als solche, wo sie ausreichen, beweisen die lauten Stimmen der Lehrerversammlungen, welche ihre Klagen über die Unbändigkeit der Jugend nicht unterdrücken können. Die dreistem Unarten der jetzigen Schüler rühren a) von dem allgemeinen, manchmal unfreiwilligen Schulbesuche her, wodurch verschiedenartige, sogar abtrünnige Objecte zu unterrichten sind, b) von der Ueberfüllung der Classen mit mehreren Altersstufen und Abtheilungen; c) manchmal auch von der vermehrten Anzahl der Unterrichtsstunden, während welcher den Kindern das lange Sitzen zur qualvollen Pein wird, d) von dem geringen Bildungsgrade der Gemeinde-Insassen und von andern, derzeit nicht nennbaren schädlichen Einflüssen, wodurch die edle Kraft der neuen Schule beträchtliche Einbussen erleidet. Die ehemals freiwillig besuchte «alte» Volksschule, wohin nur einsichtsvolle Eltern ihre Kinder schickten, hatte der hemmenden Objecte nicht so viele als die jetzige, und dennoch ständen uns heute bei schwierigeren Verhältnissen weit geringere Disciplinarmittel zur Verfügung, wenn wir nicht die ortsschulräthliche Unterstützung in Anspruch nehmen könnten. Wir haben also dieselbe im Auge zu behalten, gleichviel, ob der Ortsschulrath fähig, ob er thätig ist oder nicht. Doch, wie kann diese Anlehnung an den Ortsschulrath erfolgen? Das ist die schwierige Aufgabe unseres Standpunktes. Dieses «Wie» ist umso schwieriger, je unvollständiger der Ortsschulrath selbst sein Amt bestellt. Dessen ungeachtet können wir uns nicht anders helfen und müssen uns dorthin wenden, wo wir Beistand finden sollen, und wir dürfen auf jene Kraft nicht bauen, die üns zu körperlichen Zuchtmilteln verleitet. Nach meiner Meinung sollten jene Schüler, die auf die wiederholten Ermahnungen der Lehrer nicht achten, die durch wiederholte Unarten, durch Bosheit, Hoheit, Trotz, Widerspenstigkeit, Unreinlichkeit, Frechheit, Schamlosigkeit, Lügenhaftigkeit und durch Trägheit im Lernen strafwürdig erscheinen, oder welche durch Neckereien, Schwätzen, Plaudern, durch Misshandlung anderer Kinder den Unterricht stören, von Zeit zu Zeit (von Woche zu Woche) dem Ortsschulrathe angezeigt werden. Dieser hätte dann die Ehern davon zu verständigen und vorzuladen, damit sie sich über die Besserungsmittel ihrer ungehorsamen Kinder mit dem betreffenden Lehrer besprechen. Von den Erfolgen solcher Besprechungen wären die «Sittennoten» oder selbst die «Lernnoten» der Schüler-abhängig zu machen. Weigern sich jedoch die vorgeladenen Eltern, mit dem betreffenden Lehrer in Gegenwart des Ortsschulrathes oder des Schulleiters zu sprechen, so wären sie selbst als «sittenlos» zu bezeichnen, weil sie für die Sittlichkeit ihrer Kinder nicht sorgen oder ihnen ein übles Beispiel geben. Weigert sich hingegen der Ortsschulrath, die Schuldisciplin in diesem Sinne zu unterstützen, so verdient seine Amtierung nicht, eine vollständige genannt zu werden, und sie wäre von der Bezirkssehulbehörde strenge zu ahnden. Ein solcher Vorgang könnte, wenn er nicht an der Unthätigkeit des Orts-schulrathes scheitert, seine wohlthätige Wirkung auf die Schulordnung nicht verfehlen. Man fürchte nicht, dass die Lehrer dabei zu strenge vorgehen möchten, weil sie sich nach ihren pädagogischen Grundsätzen allenthalben, wie bei Ertheilung des Unterrichtes, nur philanthropisch zu benehmen hätten; auch fürchte man nicht, dass dem Ortsschul-rathe deshalb ein zu grosses Schreibgeschäft erwachsen könnte, weil die moralische Wirkung eines solchen Vorganges keine sonderliche Vermehrung desselben zuliesse. Gewiss aber würde ein solches Auftreten den Lehrern eine humanere Stellung bereiten, weil sie dabei nie in die missliche Zwangslage gerathen möchten, ihren Unterricht jemals durch Anwendung der körperlichen Züchtigung zu kräftigen. Eine Verbesserung der bestehenden Disciplinarmittel in der Volksschule wäre also möglich. Wie aber könnte für die Erweiterung derselben gesorgt werden? Diese Frage bleibt freilich eine offene. So lange ein besseres, humanes und ausreichendes Disciplinarmittel für die Aufrechthaltung der guten Schulordnung infolge der Unfähigkeit oder Unthätigkeit des Ortsschul-rathes in der Volksschule ausbleibt, werden die Lehrer die körperliche Züchtigung mancher Schulkinder nur schwer vermeiden können. Streng genommen gehören die im § 24 der Schul- und Unterrichtsordnung erlaubten Strafmittel: «Stehenlassen ausser der Bankreiho und «das Nachsitzen über die Unterrichtszeit» auch zur Kategorie der körperlichen Züchtigungsmittel. Als Stellvertreter der Eltern sollten die Lehrer das Recht haben, eine unschädliche Körperzüchtigung bei jenen Schulkindern anzuwenden, bei denen Erziehungsmittel wie Lob, Tadel, Ermahnung und Warnung zur Erhaltung der nothwendigen Schulordnung nicht ausreichen. Sie sollten dieses Recht darum haben, um es nicht als Tyrannen anzuwenden, sondern um es als Philanthropen zu meiden — möglichst zu vermeiden. J. G. Erker, Oberlehrer. Die Mineralschätze Krains. (Ein Beitrag zur Heimatskunde; bearbeitet von Prof. Wilh. Linhart.) (Fortsetzung.) Von ansehnlicher Bedeutung sind im letzten Decennium ferner die Bleierz-vorkommnisse in Krain geworden, insbesondere jenes von Littai an der Save. Das südliche (rechte) Saveufer bildet hier ein 219 Meter hoher von Ost nach West sich erstreckender Gebirgsrücken, der Sitar je vec (auch Sitariwz geschrieben), der die Littaier Bleierze, die in den letztem Jahren nicht nur in technischer und industrieller, sondern insbesondere auch in mineralogischer Hinsicht Aufsehen erregten, in sich enthält. Doch ist das Littaier Bleierzvorkommnis kein vereinzeltes, sondern gehört einer im allgemeinen von West nach Ost sich erstreckenden Zone an, die aus der südlichsten Steiermark in das Gebiet der Save hereinbricht, sich nach Westen bis in die Gegend von Knappusche, gegen Osten aber bis Petzl bei Lichtenwald erstreckt und welcher im Savegebiete die Bleierzvorkommen von Petzl, Ledein, Podgorje, Rud, Podkraj, Passjek, Maljek, Jesse, Littai, Saveršnik, Strass, St. Marein und Knappusche angehören. Dass an mehreren der genannten Orte, insbesondere an den Gehängen des Sitar-jevec bei Littai, schon in früheren Jahrhunderten Bergbaue im Betriebe standen, beweist uns ein mit dem Bergmannszeichen gezierter Grabstein, der, wie die Inschrift sagt, 1537 dem «Meister» (Bergmeister, Chef des damaligen Bergbaubetriebes) Christoff Brucker-schmid in der Kirche von St. Martin bei Littai gesetzt wurde. Littai war demnach im sechzehnten Jahrhundert und wohl auch schon früher ein Hauptpunkt bergmännischer Thätigkeit im Gebiete dieser Zone. Der ganze damalige Bergbau befand sich wohl ausschliesslich in deutschen Händen. Das Patent vom Jahre 1550 jedoch, das die Protestanten zur Auswanderung zwang, traf sicherlich auch so manchen vermögenden und erwerbsfleissigen protestantischen Bergherrn, denn wie mit einem Schlage erlahmt seit dieser Zeit die montanistische Thätigkeit und geräth in Kürze derart in Vergessenheit, dass selbst Valvasor (1689) kaum mehr sich erinnert, was für Erze ehedem in Littai gewonnen wurden. Er sagt hierüber: «Der Sittarianiz aber, oberhalb Lithay an der Sau, hat wenig Gehöltzes nun mehr, sintemal es sehr ausgehackt und der Berg also schier nackt und entblöst ligt. So hat. er auch weder Aecker noch Früchte. Vorzeiten hat man daselbst ein Bergwerk gebaut, wie man solches noch wohl erkennet. Was es aber für eines eigentlich gewesen, steht leichter zu vermuthen als unbetrüglich zu wissen. Ich vermeyne, man habe Bley-Ertz daraus gegraben, soviel man aus den Halmen (Halden) kann abnehmen und urtheilen. Sonst findet man bissweilen unter diesem Berge einiges Quecksilber; daraus zu schliessen, es müsse da auch einQuecksilber-Ertz seyn.» Erwähnenswert für die Geschichte des Bergbaubetriebes dieser Zone ist auch ein ausführlicher Bericht des kaiserlichen Bergmeisters in Laibach Anton Haubtmann vom 17. August 1740, in welchem sechzehn verschiedene Punkte dieses Gebietes als Stätten des Bergbaubetriebes des Alten angeführt werden, von denen jedoch dermalen die meisten «alt verlegen seien». In Littai nahm nun Bergdirector J. Strobl im Jahre 1873 die alten Bergbaue wieder auf; im Jahre 1875 gieng das Unternehmen in den Besitz C. Wehrhans (und Con-sorten) über, welcher im Jahre 1878 die Gründung der dermaligen «Gewerkschaft Littai» veranlasste. Die kleinen Anfänge ergaben allmählich mit dem Fortschritte der Schürfung in die Teufe so reichliche Erze, dass das Berg- und Hüttenwerk Littai bereits im Jahre 1884 19000 Metercentner Blei und 46 Metercentner Quecksilber erzeugte. Der Littaier Erzberg nun, der Sitarjevec, besteht der Hauptsache nach aus einem bald lichter, bald dunkler grau gefärbtem Sandstein, der nach dem heutigen Stande der Forschung als der alpinen Steinkohlenformation angehörig betrachtet wird. Der unmittelbare Hangendsandstein der Lagerstätte ist ein feinkörniger lichtgrauer Sandstein; im Liegenden wechsellagern in der Regel mit ähnlichen Sandsteinen Gailthaler Schiefer, denen in kleinen ganz unbedeutenden Linsen mehr oder minder reiner, stark abfärbender Anthracit eingelagert ist. Das Erzvorkommen wird als ein gangförmiges angesehen und hat eine Mächtigkeit von 0,5 bis 5 Metern. Das Haupterz ist der Galenit (Bleiglanz, PbS); er ist in der Regel von kystallinisch-feinkörnigem Gefüge und wird nur in der Nähe von Störungen dicht (Bleischweif) oder zerreiblich (Bleimulm); deutlich krystal-lisiert fand man ihn erst in neuester Zeit. Der Galenit tritt regelmässig in Baryt eingebettet auf. Das zur Verhüttung kommende Schmelzgut hält durchschnittlich 78 Procent Blei. Das daraus gewonnene doppeltraffinierte Handelsblei hat nachstehende Zusammensetzung: Blei .... 99-9883 Kupfer .... 0-0045 Antimon .... 0-0027 Eisen .... 0-0025 Silber .... 0-0020 Ein hervorragend schönes Mineral ist ferner der Cerussit (Weissbleierz, PbC03); er findet sich in wunderbar schön ausgebildeten, blendend weissen, seidenglänzenden oder wasserhellen Krystallen von stängeligem oder tafeligem Typus vor, die zu herrlichen Gruppen und Drusen vereinigt die Klüfte und Hohlräume erfüllen. Prachtstücke des Litlaier Cerussites sind bereits hervorragende Zierden vieler österreichischer und deutscher Mineraliensammlungen geworden. Viel weniger häufig ist der Anglesit (PbS04) und der Pyromorphit (wesentlich Bleiphosphat) in seiner grünen und braunen Abart (Grünbleierz und Braunbleierz). Von industrieller Bedeutung ist ausser den genannten Erzen noch der Zinnober, der sich theils als Stahlerz in Bändern bis zu 3 cm mächtig, theils derb eingesprengt, theils als Anflug vorfindet; er ist zumeist an Limonit gebunden. Auch metallisches Quecksilber tritt ziemlich häufig in Form von Tropfen und Tröpfchen auf unbedeutenden Klüften und Rissen auf. Zur Verhüttung gelangen Zinnobererze von 0'7 bis 37-7 0/0 Quecksilbergehalt. Die Quecksilbererzeugung ist in namhaftem Aufschwünge begriffen. Es würde über den Rahmen dieser Abhandlungen hinausgehen, wenn ich es unternehmen würde, die grosse Menge von Begleitmineralien des Littaier Erzvorkommens zu beschreiben; ich will nur erwähnen, dass dieses Gebiet zu den reichhaltigsten Mineralfundstätten Krains gehört und dem Sammler an fünfzig Species liefert. Sehr häufig und in grösserer Menge findet sich Limonit (Brauneisenstein) vor, der als das Zersetzungsproduct des regellos auftretenden Pyrit.es (und Markasites) angesehen werden kann; in den tiefem Horizonten tritt an die Stelle desselben Hämatit und Siderit. Im Gebiete der Störungen, bald am Hangenden, bald am Liegenden, bildet Zinkblende 2 bis 3 cm mächtige Bänder, während Kupferkies, Malachit, Azurit, Fahlerz, Calcit, Arragonit, Bergkrystall etc. sporadisch und in unbedeutenden Partien auftreten. Der weitaus wichtigste Begleiter der Erze, das Mineral, welches das ganze Erzvorkommen typisch kennzeichnet, ist der Baryt, der in der Regel derb, doch auch deutlich krystallisiert vorkommt.. Von dieser Zone ist in meiner Sammlung Nachstehendes vorhanden: Bleiglanz (3 Expl.), Bleimulm, Bleischweif, Steinmannit, Bleiglanz mit Cerrussit, Cerrussit (7 Expl.), Pyromorphit (Grünbleierz), Anglesit, Zinnober (4 Expl.), Quecksilber, Limonit (nierenförmig, nadelförmig, blättrig, zellig), Hämatit, Malachit (2 Expl.), Buntkupferkies, Pyrit, Zinkblende, Fahlerz, Calcit, Bergkrystall. Von Pasjek: Zinkblende mit Pyrit, Siderit und Galenit. Dem Littaier Erzvorkommen ähnlich dürfte auch das von Knappusche bei Zwischenwässern (auch Knapousche geschrieben) sein, das derselben Formation angehört. Ohne Zweifel war auch Knappusche schon im sechzehnten Jahrhundert in Betrieb, verfiel aber nach der Austreibung der Protestanten, wie so viele andere Bergwerke in Krain sowohl wie auch in anderen Provinzen Oesterreichs, wurde dann zu wiederholtenmalen wieder in Angriff genommen, ohne jedoch bis zum heutigen Tage in rechten Aufschwung kommen zu können. Die erzführende Gangausfüllung besteht in Knappusche aus quarziger, grobkörniger Grauwacke mit derb eingesprengten Bleiglanzen von 5 bis 60 cm Mächtigkeit. In grösserer Teufe tritt auch gediegen Quecksilber sowie Zinnober in 15 bis 20 cm starken Schnüren auf. Von dieser Fundstätte sind in meiner Sammlung vorhanden: Bleiglanz, Zinnober mit Quecksilber, Malachit, Azurit, Ganggestein mit Bergkrystall, Ganggestein (2 Expl.), Werfener Schiefer. Des historischen Interesses wegen sei noch eines Bleiglanzvorkommen in Krain erwähnt, auf das man seinerzeit sicherlich grosse Hoffnungen setzte. Im Korošica-Graben, am südlichen Fusse des Loibl, eine schwache Stunde nordöstlich von St. Anna, beiläufig 3000 Fuss über dem Meere, brechen in den Hallstädter Kalken Galmei- und Bleierze als Schichlungs- und Kreuzkluftgänge ein, die, einander rechtwinklig zufallend, in ihren Scharungspunkten sich local erweitern und bedeutend anreichern. Die Schichtungsklüfte sind vorzugsweise mit Schwefelkies und Bleiglanz ausgefüllt, die Kreuz- Müfte sind Brauneisenstein und Galmei führend. Auf dieses sparsame Erzvorkommen erwarb Graf Radetzky, der populärste Feldherr Oesterreichs, als Besitzer der Herrschaft Neumarktl seinerzeit einen Bergbau, der allerdings alsbald wieder aufgegeben wurde. Auf Grund eines Berichtes nun «über den Befund des Sr. Excellenz Herrn Grafen von Radetzki gehörigen Bergbaues in dem Koroshiza-Berg unter dem Loiblberge befindlich» vom 24. Jänner 1816, den Vincenz Polz, freiherrlich von Zois’scher Markscheider zu Jauerburg, erstattet, wurden die Erze dieses Bergbaues von dem damaligen General-Landes- und Hauptmünzprobierer Joh. Rud. v. Gersdorf in Wien «mit Feuer probiert und analysiert». Der Inhalt des «Probierzettels» ist allerdings einigermassen überraschend. Las Wesentliche desselben lautet: «Die untersuchten feinkörnigen, mit Schwefelkies und Kalk innig gemengten Bleyerze enthalten an Bley 8 bis 10 Procento und der Centner des daraus herausgebrachten Bleyes bey 5 bis 8 Loth Silber, dann 3 Quentchen bis 1 Loth auch etwas darüber an Gold. Der grösste Theil des Silber und Goldes (das letztere vielleicht ganz) befindet sich in dem mit dem Bleyerze gemengten Schwefelkiese.» Und merkwürdig: auch heute noch hört man häufig im Loibl- und Feistritzthale von den in den Bergen eingeschlossenen Goldschätzen sprechen; leider weiss niemand so ganz genau, wo dieselben eigentlich zu finden wären. Auch der «Venediger- oder Venezianer-Graben»*, der parallel mit dem Korošica-Graben in das Loiblthal einmündet, soll uach der Ansicht der Leute darauf hindeuten, dass die schlauen «Venezianer» hier seiner-zeit die im Schosse der Berge aufgehäuften Schätze ausbeuteten. Wer denkt da nicht an die «awn sacra fames», der schon Haquet in seiner Oryctographie (I. Theil, Seite 8) so treffend erwähnt. Von dieser Localität sind in meiner Sammlung vorhanden: Bleiglanz (3 Expl.), Pyrit, Galmei (Kieselgalmei und Kohlengalmei), Galmei mit Cerrussit. (Fortsetzung folgt.) Die Hauptversammlung des kärntischen Lehrerbundes in Villach. Kärnten, 17. April 1887. ? Noch gehoben von dem überaus wohlthuenden Eindrücke, den die Hauptversammlung des kärntischen Lehrerbundes am 12. d. M. auf Ihren Berichterstatter gemacht Lat, berichtet Ihnen derselbe über die Hauptmomente dieser Versammlung. Diese über-tr>fft alle ihre Vorgängerinnen der letzten Jahre sowohl an Zahl der Theilnehmer wie aa erhebenden Momenten, während sie in Bezug auf Umsicht, Takt und Energie ihrer Leitung, gemessene, würdevolle und parlamentarische Haltung, wie auf redegewandte, von vielseitiger Sachkenntnis zeugende Begründung und Bekämpfung von Anträgen sicherlich keiner andern nachsteht. Um 10 Uhr vormittags wurde vom Vorsitzenden Herrn Dr. Bran dl, Director der Klagenfurter Lehrer-Bildungsanstalt, die Versammlung eröffnet. Derselbe warf dabei einen Rückblick auf die bisherige Thätigkeit des Lehrerbundes, welche als eine erfolgreiche zu bezeichnen sei. Nachdem Redner noch dem erhebenden Gefühle, die Lehrerschaft für alle Zeiten treu im Bunde vereint zu sehen, mit einigen warmen Worten Ausdruck ver- * Der Name rührt offenbar von dem Schreibnamen «Venedig» des in diesem Graben angesiedelten Oiemaligen Besitzers her, der in Neumarktl und Umgebung nicht selten vorkommt. Noch heutigen Tages lebt derselbe als Vulgär-Name des Bauernhauses «pri Benedku» fort, gleichwie Potočnik-Graben, Potočnik-Bach, Tominc-Graben etc. liehen hatte, wurde zum ersten Programmpunkte der Versammlung übergegangen. Derselbe betraf die sociale Stellung der Volksschullehrer, worüber Herr Professor Braumüller sprach. Redner berührte vorerst die Lage der Lehrer von ihrem ursprünglichen Anfänge her, zeigte durch historische Daten, dass erst mit und nach der französischen Revolution der Volksschullehrer als ein unentbehrliches Mitglied der Gesellschaft bezeichnet wurde, und charakterisierte denselben, als er noch Gehilfe der Geistlichen war. Der Vortragende citierte im Verlaufe seiner wirkungsvollen Auseinandersetzungen Rousseau und Pestalozzi, die keinen geringen Antheil an der Hebung des Ansehens der Lehrer genommen. Die Lage der Lehrer sei heute dessenungeachtet keine erfreuliche, da das »Schulmeisterlein» ja sogar in verschiedenen Blättern bewitzelt werde. Selbst die Reform der Schule werde als eine Modesache, die nach oben in Misscredit. gekommen, bezeichnet. Das Ansehen des Lehrers werde übrigens auch schon dadurch beeinträchtigt, dass derselbe nicht die gehörige Unterstützung von Seite des Ortsschulrathes findet. Es kommt ferner vor, dass selbst mancher Bauer seinen Sohn nicht zum Lehrer ausbilden lasse, weil der Lehrer zu wenig Ansehen geniesse, u. s. w., kurz, es sei nicht zu verkennen, dass die sociale Stellung des Lehrers einer Hebung dringend bedürfe. Der Lehrer müsse es aber auch verstehen, sich geistig emporzuschwingen, wozu ihn selbstbegreiflich nur eine sorgfältige Bildung zu verhelfen vermag. Das Material, das der Lehrerbildung zugeführt wird, sei absolut kein dankbares, zumal viele Candidaten als Vorbildung nur den Unterricht der einclassigen Dorfschule genossen haben. Der Lehrer-Bildungsunterricht könne keine tiefen Wurzeln fassen, und was der Zögling in der Hast gelernt, sei nicht tief genug; es müsse sich bald verflüchtigen. Darunter leidet aber vornehmlich das Ansehen des Lehrers. — Nachdem Redner unter Beifall seinen Vortrag geschlossen, erhielt Herr Benedicter, Oberlehrer in Gmünd, das Wort. Redner hält es für nothwendig, dass die Lehrer dermalen für ihre persönlichen Interessen in die Schranken treten. In den Zweig-Lehrervereinen werden meist pädagogische Fragen erörtert, wodurch die Lehrerschaft ihren Patriotismus zur Genüge bekunde. Seit dem Bestehen der neuen Schulgesetze seien nahezu zwei Jahrzehnte ins Land gegangen, die günstigen Resultate der Schule und für die Schule träten mehr und mehr zutage. Deshalb sei es auch an der Zeit, Umschau zu halten am häuslichen Herde und uns zu fragen: Können wir wirklich die ganze ungetheilte Kraft der Schule widmen? Steht die Entlohnung mit der Arbeitsleistung in einem richtigen Verhältnisse? Redner antwortete mit einem «Nein!» und versuchte, den Beweis für seine Behauptung zu liefern. Als nämlich im Jahre 1870 der kärntische Landtag, der bekanntlich die Fahne des Fortschrittes hoch hält, die Lehrergehalte regulierte, wurde diese That freudig begrüsst, aber seit jener Zeit sind — spricht Redner — grossartige Ereignisse auf socialem und politischem Gebiete vorübergegangen und haben auf die Theuerungsverhältnisse auch unseres Landes einen grossen Einfluss geübt. Wohl haben in Anbetracht dessen die Privaten die Gehalte ihrer Beamten erhöht, und auch den Staatsbeamten sind Theuerungsbeiträge bewilligt worden. Für die Lehrer geschah im einzelnen zwar manches, im allgemeinen nichts. So mancher Arbeiter erhält einen Taglohn von 2 fl., während der Taglohn eines Lehrers der III. Gehaltsclasse nur 1 fl. 9 kr. beträgt — ohne Abzug!! Dies ist, bemerkte Redner, ein schreiendes Missverhältnis. Kein Wunder, dass wir wieder mit dem Lehrermangel zu kämpfen haben werden. Es sei nicht zu erwarten, dass sich junge Leute an Stellen herandrängen werden, die als Sinnbild der Armut angesehen werden. — Auf das alte Sprichwort: «Wer nicht arbeitet, soll auch nicht essen», könne man die Variante machen: «Wer arbeitet, der soll auch essen». Wir verlangen keinen grossen Gehalt, weil bei uns die Steuerkraft zu hoch gespannt ist, wir verlangen nur ein menschenwürdiges Dasein — ein Dasein, nach welchem wir unsere ganze, nicht zersplitterte Kraft der Schule widmen können. Diesterweg sagt: «Hebt und veredelt man die Lehrer, so hebt und veredelt man die Nationen !> Hierauf besprach Bürgerschullehrer Frisch das Verhalten der massgebenden Behörden den militärpflichtigen Volksschullehrern gegenüber sowie die Art, wie verdiente Volksschullehrer nach langjähriger Dienstzeit ausgezeichnet zu werden pflegen. In Deutschland mache man wenigstens Ausnahmen. Auch mangle dem Lehrer jede Carriere. Im Unterrichtsministerium sitze kein Volksschullehrer als fachmännischer Beirath, während andere Stände ihre Vertreter im Ministerium hätten. — Ueber den zweiten Punkt der Tagesordnung: «Hygiene in der Volksschule», sprach Herr Frisch. Derselbe empfahl die Annahme von vier Thesen, welche die Einführung von Commissionen und den Beruf der Schulärzte betreffen. Die vierte These: «Es möge die Schulhygiene einen Gegenstand der Lehrbefähigungsprüfung sowie einen Gegenstand der Ausbildung der Lehrer bilden» — wurde abgelehnt. —- An diesen Vortrag knüpfte sich eine lebhafte Debatte, an der sich die Herren Lottersberger, Dr. Brandl, Koller und Unterkreuter betheiligten. Zum Schlüsse erstattete noch Herr Russbacher den Rechenschafts- und Cassabericht. Es waren genussreiche, frohe Stunden, reich an Belehrung und Anregung; dieses Befühl nahmen gewiss alle Theilnehmer mit nach Hause. Es war eine Freude, zu bemerken, wie die ganze Versammlung niemals den Boden der Wirklichkeit verliess; jeder redete aus seiner Erfahrung heraus, nur das wirklich Erreichbare anstrebend, allen glänzenden Schein und Phrasen vermeidend. Wir sind daher überzeugt, dass alle anwesend gewesenen Berufsgenossen neue Freude und Liebe zu ihrem Berufe mit nach Hause genommen haben, und so wollen wir hoffen, dass auch wieder manches Gute für das Wohl unserer heimischen Volksschule keimen und emporblühen werde. — Rundschau. Ungarn. (Stockung der Volksschul-Subventionen.) Das ungarische Unterrichtsministerium hat jüngst die Stadtbehörde von Budapest verständigt, dass es wegen Mangels an budgetmässiger Bedeckung nicht in der Lage ist, die ihr bisher zugekommene Volksschulen-Subvention von 31000 fl. auszufolgen, und daher bloss 6000 fl. für die Gewerbeschulen flüssig macht. Nun hat sich aber das Unterrichtsministerium im Jahre 1880 verpflichtet, jene Subvention bis zum Jahre 1892 zu leisten. Trotzdem ist dasselbe schon in den beiden letzten Jahren damit im Rückstände geblieben. Infolge dessen hat daher der Budapester Magistrat beschlossen, sowohl wegen Zahlung der beiden rückständigen Jahressubventionen als auch wegen der künftigen Beträge beim Ministerium «vorstellig» zu werden. Deutsches Reich. (Collectiv-Eingaben verboten.) Das preussische Cultus-ministerium hat den Lehrern verboten, sich ferner in Collectiv-Eingaben an die Behörden zu wenden. Infolge dessen hat die königliche Regierung zu Frankfurt a. 0. die Lehrer einer Stadt in ihrem Aufsichtsbezirke mit Disciplinarstrafen bedroht, wenn sie noch einmal, wie geschehen war, sich an einer Collectiv-Eingabe an die Regierung bet heiligten. ynii . : i T.) -og edi'.'i!) nx .olmbr^JIoV n'i^inoh t>\, -lud;.^ Uli J-ödt ti • . hm;:-' bin: UTidi.l—! ,v . - -oH netagni -msanu •leuio Iixpil, •inv/ jinngnd noniotloaT) (Sj'iixndludoy aeg'iudüiin/i mi onogungogniioH dihi ux •mb ninam Aus Krain und der Nachbarschaft. Kaiserliche Spende. Se. Majestät der Kaiser hat dem Ortsschulrathe in Grossgaber zum Schulbaue eine Unterstützung von 300 Gulden aus der Privalcasse allergnädigst zu bewilligen geruht. Veränderungen im Lehrstande. Fräulein Marie Stuchly, definitive Lehrerin in St. Veit bei Sittich, erhielt die dritte Lehrstelle an der vierclassigen Schule in Senosetsch. Herr Franz Golmajer, Oberlehrer in Moräutsch, kommt in gleicher Eigenschaft nach Laserbach und Herr Barth. Kimovec, Oberlehrer in Laserbach, als solcher nach Moräutsch. Die Lehrerinnen Agnes Leustik in Senosetsch und Juliana Gula in Bloke sind von ihren Posten abgetreten. Aus der letzten Sitzung des k.k.Landesschulrathes. Wegen Eröffnung einclassiger Volksschulen in Dobove, Skopitz, Grosspudlog und Hrovaški-Brod werden die Acten an den krainischen Landesausschuss um dessen Zustimmung geleitet.—Ebendasselbe wird veranlasst wegen Errichtung einer Excurrendo-, eventuell einclassigen Volksschule in Podprekär.—Die vom Bezirksschulrathe Stein beantragte Umgestaltung einiger Bäum-lichkeiten beim Baue der zweiclassigen Volksschule in Domžale-Goričica wurde bewilligt. — Der Beschwerde eines Ortsschulrathes wider die Entscheidung des betreffenden Bezirksschulrathes wegen Verlegung der Hauptferien in die Monate August und September wurde Folge gegeben. — Wegen Errichtung einer Parallelclasse an der Mädchen-Volksschule in Stein für die schulpflichtigen Mädchen der Umgebung wurde der Act an den krainischen Landesausschuss um Zustimmung geleitet.— Das Gesuch einer Lehrerin um Bewilligung des Rückersatzes der an den krainischen Lehrer-Pensionsfond geleisteten Beiträge wurde abgewiesen. —Die Dienstesresignation eines Volksschullehrers auf seine Lehrstelle wurde angenommen.-—Die angesuchte Einführung des Halbtagsunterrichtes an der Mädchenschule in Reifnitz wurde bewilligt.— Eine ausnahmsweise Unterrichtseinrichtung an der Schule in Goričica wegen Ueberfüllung derselben wurde bis zum Zeitpunkte der Eröffnung der neuen Schule daselbst genehmigt. — Die Zulassung eines Externen zur Maturitätsprüfung am Schlüsse des Schuljahres 1886/87 am k.k.Staatsgymnasium Laibach wurde bewilligt. — Einem Professor an der k. k. Staatsrealschule in Laibach wurde die vierte und einem Professor am k. k. Staatsgymnasium in Rudolfswert die dritte Quinquennalzulage zuerkannt. — Das von der Direction der Bürgerschule in Gurkfeld vorgelegte Manuscript: «Zgodbe sv.pisma za nižje razrede ljudskih šol» wurde dem hohen k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht behufs der Approbation vorgelegt. — An der zweiclassigen Volksschule in Schwarzenberg wurde der Halbtagsunterricht bewilligt. — Behufs Besetzung der Religionslehrerstelle am k. k. Staats-gymnasium in Krainburg wurde hohen Orts der Vorschlag erstattet. — Mehrere Remunera-tions- und Geldaushilfsgesuche wurden erledigt. Staatsstipendien für Lehramtszöglinge. Das k. k. Ministerium für Cultus und Unterricht hat in Anhoffnung der verfassungsmässigen Genehmigung für die Zöglinge der hiesigen Lehrer- und Lehrerinnen-Bildungsanslalt für das Jahr 1887 einen Stipendienbetrag von 4265 fl. (davon 465 fl. aus dem Vorjahre verfügbar) eingestellt. Die Verleihungsvorschläge wurden bereits gemacht. Todesfall. Am 2. d. M. wurde in Senosetsch unter grosser Betheiligung aller Bevölkerungskreise Herr Math. Japel, Lehrer an der dortigen Volksschule, zu Grabe getragen. Der Verblichene erreichte ein Alter von 54 Jahren und stand seit 1854 im Schuldienste. Als unser Fachblatt zu erscheinen begann, war Japel einer unserer regsten Berichterstatter. Damals diente der zu früh Heimgegangene im Krainburger Schulbezirke, aus dem er später in den Loitscher und darnach in den Adelsberger abgieng, in welch letzterem sich auch sein Geburtsort (Kaltenfeld) befindet. Nun hat er nicht weit davon auch seine letzte Ruhestätte gefunden. Die Erde sei ihm leicht! * * * Aus Kärnten. Dem bisherigen, als Oberlehrer nach Prävali gekommenen k. k. Bezirks-Schulinspeclor für die südliche Hälfte des Schulbezirkes Villach, Herrn Joh. Valentinitsch, Wurde die Inspection der Schulen des Gerichtsbezirkes Bleiburg zugewiesen. Das Bezirks-Schulinspectoral für Völkermarkt-Eberndorf ruht, wie seit längerer Zeit schon, pro-visorisch auch weiter noch in den Händen des Herrn Math. Artnak, Oberlehrers in Völkermarkt. Der frühere alleinige Bezirksschulinspector für den Schulbezirk Völkermarkt lebt im Ruhestande in Untersteiermark. — Der Landesschulrath ernannte Herrn ßalth. Schüttelkopf, bisher Lehrer in Hüttenberg, zum Schulleiter in Knappenberg, Herrn Ant. Kollitsch, Lehrer in Arnoldstein, zum Lehrer in Prävali, Herrn Thom. Hutter, Lehrer in Hörtendorf, zum Schulleiter in St. Thomas am Zeiseiberg, und Herrn Franz Bigl, Lehrer in Ponfeld, zum Schulleiter in Gradenegg. Weiter wurden zu defi-nitiven Lehrern auf ihren dermaligen Posten ernannt: der provisorische Lehrer Herr Christian Zaderer in Teichl, der provisorische Lehrer Bertrand Weissenbach in Berg ob Greifenburg, der Unterlehrer Johann Glantschnig in Steinfeld und der Unterlehrer Michael Krebitz in Kleinkirchheim. — Der Landesschulrath hat die angesuchte Wiedererrichtung der Volksschule zu St. Oswald bei Kleinkirchheim unter der Bedingung zugesichert, dass die Schulgemeinde ein entsprechendes Schulhaus mit competenzmässiger Lehrerwohnung sowie die erforderlichen Lehrmittel beistellt. Ferner Bewilligte der Landesschulrath an den Volksschulen zu Gunzenberg und Steinbüchl für die Sommerszeit einen Excurrendo-Unterricht. Aus Unterkärnten wird uns berichtet, dass vom Herrn Bezirksschulinspector Valen-ünitsch auf den 21. April eine Lehrerversammlung in Prävali einberufen wurde. — Der Zweiglehrerverein «Umgebung Klagenfurt» hält seine dritte diesjährige Versammlung a«i Donnerstag den 5. Mai in Maria Rain ab. Tagesordnung: 1.) Verlesung der Pro-lokolle der letzten Versammlungen. 2.) Die Berichte der Herren Rutter und Zych. H) Anträge der Mitglieder. Bei vollständig ungünstiger Witterung findet die Versammlung arn 12. Mai statt. Diejenigen Mitglieder des Vereines «Umgebung Klagenfurt», welche am Versammlungslage morgens in die Stadt kommen, werden ersucht, sich bis längstens Vä9 Uhr im Gaslhause «Zum Grossglockner» am Benedictinerplatze einfinden zu wollen. Aus Steiermark. An Volksschulen wurden angestellt als Oberlehrer: Karl Zalsky 'n Wolfsberg und Franz Lenger in Stadl; als Lehrer: Oswald Weberhofer in Rub-land, Franz Hatte in Trofaiach und Mathias Kolarič in Marxen; als Unterlehrer Franz Meschko an der ersten Knabenschule in Marburg; als Unterlehrerin: Elise Ottmer in Hönigthal. Aloisia Prager wurde als Lehrerin weiblicher Handarbeiten für die Volksschulen Anger-Baierdorf bestellt. Unmittelbare Zuschriften. Gottschee, 15. April. (Lehrerverein «Gottschee».) Am 6. April 1. J. vormittags um 10 Uhr fanden sich die Mitglieder des Lehrervereines «Gottschee» in den Räumen des hiesigen Volksschulgebäudes zu einer Plenarversammlung zusammen, die einen rccht anregenden Verlauf nahm. Auch ausserordentliche Mitglieder betheiligten sich an den Verhandlungen derselben, unter anderen der hochgeehrte Herr Director des hiesigen k. k. Untergymnasiums, B. K n a p p. Nach einer herzlichen Begrüssung der Anwesenden durch den Obmann Herrn Scheschark wurde die Verhandlungsschrift der letzten Versammlung verlesen und genehmigt. Herr Scheschark erstattete hernach einen kurzen Bericht über die Thätigkeit des Ausschusses seit der letzten Versammlung und brachte mehrere eingelangte Zuschriften an den Verein zur Verlesung. Das Referat des Herrn Oberlehrers Gottfried Erker: «Gedanken über die Erweiterung und Verbesserung der Di-sciplinarmittel in der Volksschule», war recht zeitgemäss und durchdacht. Dasselbe gipfelte kurz in dem Satze: Der § 24 der Schul- und Unterrichtsordnung möge dahin abgeändert werden, dass der Satz: «Die körperliche Züchtigung sei unter allen Umständen von der Schule ausgeschlossen», entfalle. (Dieser Vortrag findet sich vollinhaltlich weiter vorne. Die Schriftleitung.) Die auf den Vortrag folgenden Wechselreden waren recht lebhaft; fast sämmtliche Mitglieder betheiligten sich an denselben. Der Antrag des Referenten wurde einstimmig angenommen und der Ausschuss mit der weiteren Behandlung desselben betraut. Derselbe hat auch die nöthigen Schritte an den deutsch-österreichischen Lehrerbund zu thun, darauf abzielend, dass derselbe diesen Gegenstand bei seiner nächsten Vollversammlung zur Verhandlung bringe. Ueber das Resultat dieser Entschliessung wird in der nächsten Versammlung Bericht erstattet werden. — Nun wurde über selbstständige Anträge Beschluss gefasst. Der Beitritt zur k. k. Landwirtschafts-Gesellschaft in Laibach wurde nochmals angeregt und endgiltig zum Beschluss erhoben. Der hochgeehrte Herr Director Knapp machte die Mitglieder des Vereines auf die Summe von 6000 fl-, welche die krainische Sparcasse für die zu errichtenden oder zu erweiternden Schulen in Krain jährlich bewilligt, aufmerksam. Von diesem Betrage entfiel auf den Bezirk Gottschee bis jetzt nur ein Minimalbetrag. Die Lehrer mögen dahin wirken, dass sich die einzelnen Gemeinden mehr als bis nun um Unterstützungen aus dieser Summe bewerben möchten. Herr Scheschark erinnerte an die landwirtschaftliche Fortbildungsschule in Stauden bei Rudolfswert und meinte, es mögen auch Lehrer aus dem hiesigen Bezirke an dem Unterrichte- an derselben theilnehmen, trotzdem letzterer nur in slovenischer Sprache ertheilt wird. Wenn sich mehrere deutsche Lehrer melden, dürfte vielleicht auch den Ansprüchen derselben wenigstens theilweise Rechnung getragen werden. Herr Lehrer Windisch machte den Verein auf die baldige Herausgabe einer neuen, sehr verbesserten Auflage der Schul-Amtsschriften, besorgt vom krainischen Landes-Lehrervereine, aufmerksam. Es möge dahin gewirkt werden, dass dieselben auch an den hiesigen Schulen eingeführt werden, indem sie den gegenwärtigen Anforderungen vollkommen entsprechen dürften. Ueber den Antrag des Herrn Lehrers Posnik: «Die Bezirks-Lehrerconferenz möge schon im Juni und nicht, wie gewöhnlich, erst, im August stattfinden, indem mehrere Lehrer wegen der zu dieser Zeit stattfindenden Waffenübungen verhindert sind, an derselben theilzunehmen», wird ein diesbetreffendes Ansuchen an den löbl. k. k. Bezirksschulrath gestellt werden. Nachdem noch der Herr Obmann die Mitglieder ersuchte, Vorträge für die nächste Zusammenkunft ehestens anzumelden, wurde die Versammlung mit einem Dank an die Anwesenden für das vollzählige Erscheinen und die rege Betheiligung an den stattgehabten Verhandlungen für geschlossen erklärt. — Hernach versammelten wir uns alle im Gasthause des Herrn Josef Verderber, um bei gemeinsamem Mahle und gemüthlicher Unterhaltung die uns noch erübrigende Zeit recht angenehm zu verbringen. Erst spät trennten wir uns, alle von dem Wunsche beseelt, uns recht bald wieder zu gemeinsamer Thätigkeit zu versammeln. Vereintes Wirken führt zum Ziele! -------• Wien.* (Vom Lehrerhausverein.) In einer der letzten Ausschussitzungen IheiUe der Obmann die Einläufe mit und berichtete über die Ausschreibung eines Preises (fünf Üucaten) für eine sangbare Hymne zur 40jährigen Jubelfeier der Regierung Sr. Majestät des Kaisers Franz Josef I., über die Ausführung mehrerer Beschlüsse des Ausschusses Utid über die Arbeiten des Comites zur Vorbereitung der Jubelfeier. Die Legitimations-karten für die Vertrauensmänner und der Text des Schreibens an schulbehördliche Personen wurden vorgelegt. Sodann berichtete der Cassier Herr Pehm über den Stand der Mitglieder. Es sind dem Lehrerhausvereine seit 28. Jänner 127 neue Mitglieder beigetreten. Der Lehrerhausverein zählt gegenwärtig 1007 ordentliche, 42 ständige, 13 fördernde Mitglieder mit einem Jahresbeitrag per 2 fl., 4 fördernde Mitglieder mit einem einmaligen Beitrage von 20 fl. und 2 Gönner mit einem Beitrage von 50 fl. Gesammt-zahl der Mitglieder 1068. Der Oberlehrer und Chormeister Herr Ernst Schmid übersendete dem Lehrerhausvereine durch den Delegierten des IX. Bezirkes, Herrn Pabisch, eine ^apierrente im Nominalwerte von 100 fl. zur beliebigen Verwendung. Der Spender wird a's Gönner in den Verein aufgenommen und der wärmste Dank des Vereines schriftlich ausgedrückt. Alle Vereinsgelder sind zu 4 °/0 und sicher angelegt; der Cassier berichtete ausführlich über die Anlage derselben; der Ausschuss nahm den Bericht zur befriedigenden Kenntnis. Der Obmann Huber ergänzte denselben, indem er mittheilte, dass ihm der Beitritt des Lehrkörpers in Böhmisch-Leipa gemeldet worden sei, was der Ausschuss freudigst. begrüsste. Herr Eichler berichtete über den Erfolg der Thätigkeit des Ausschusses inbetreff der Zeitschrift «Schule und Haus». Es seien 5329 Adressen von den Lehrern Wiens und der Vororte eingesendet worden, und wurden ebensoviele Probeblätter versendet. Neue Abnehmer sind zugewachsen aus Wien nur 324, aus den Vororten 274; zusammen 598. dagegen seien abgefallen 404 aus Wien (die meisten, weil ihre Kinder der Schulpflicht autwachsen sind), 439 auswärtige, darunter über 400 Lehrer und Schulleiter aus Oberösterreich und Böhmen. Der Schriftführer berichtete sodann über eine Geschäftsordnung des Lehrerhaus-Wreines. Der Antrag des Herrn Pabisch, betreffend die Herausgabe eines Werkes über Kandfertigkeitsunterricht durch den Lehrerhausverein, wird auf die Tagesordnung der üächsten Sitzung gesetzt werden. Herr Bentl beantragte die Ueberreichung eines Majestätsgesuches behufs Erwerbung eines Bauplatzes auf den Stadterweiterungsgründen; der Anfrag wird ebenfalls in der nächsten Sitzung des Ausschusses verhandelt. A. Mikusch, Schriftführer. IvzEa.rxrxig'fa.ltig'es. Auszeichnung. Se. Majestät der Kaiser hat dem Herrn Minister für Gultus und Unterricht Dr. Gautsch von Frankenthurn den Orden der Eisernen Krone erster Ulasse verliehen. Erlass des Herrn Unterrichtsministers. Der Herr Unterrichtsminister hat an sämmtliche Landesschulbehörden nachstehenden Erlass gerichtet: «Es ist zu meiner Kenntnis gelangt, dass die in den Instructionen für den Unterricht an Gymnasien nur Ms Uebungen empfohlenen lateinischen und griechischen Extemporalien an manchen Uymnasien als Prüfungsaufgaben (Compositionen) in Anwendung kommen. Dies bestimmt mich, ausdrücklich anzuordnen, dass schriftliche, extemporale Uebersetzungen (ohne geschriebenes Dictat) aus der Unterrichtssprache ins Lateinische oder Griechische als Aufgaben, die für die Censur massgebend sind, nicht gegeben werden dürfen.» * Wegen Raummangels verspätet. Betreffs der Lehrerversetzungen hat, der Wiener Lehrerverein «Die Volksschule» an den Bezirksschulrath eine Eingabe gerichtet, welche angesichts der durch ausserordentlich zahlreiche Lehrerversetzungen hervorgerufenen Uebelstände Aenderungen vorschlägt, die von nachstehenden Grundsätzen ausgehen: Versetzungen auf eigenes Ansuchen können niemals an solche Schulen erfolgen, deren Lehrkörper vollzählig sind. Auf die Behandlung der Versetzungsgesuche finden im allgemeinen die Bestimmungen über die Behandlung der Bewerbungsgesuche sinngemässe Anwendung. Zu berücksichtigen sind aber in erster Linie die Gesuche derjenigen Lehrpersonen, welche seit einer bestimmten Zeit (etwa seit mindestens sechs Jahren) an zweifellos ungünstig — zum Beispiel nächst den Grenzen des städtischen Weichbildes — gelegenen Schulen wirken; in zweiter Linie die Ansuchen derjenigen Lehrpersonen, welche seit längerer Zeit (etwa seit mindestens zehn Jahren) an einer anderen Schule ohne Unterbrechung in Verwendung stehen. Gymnasial-Reformen. Das Amtsblatt schreibt: Im Unterrichtsministerium soll man sich mit weiteren Reformen im Gymnasialwesen beschäftigen. Zunächst ist es die Methode des Unterrichtes in den classischen Sprachen, welche den Gegenstand ernster Erwägungen bildet. Die Grundlage dieser Erwägungen bieten theils die periodischen Berichte der Landesschulinspectoren, theils die Wahrnehmungen, welche der Minister bei seinen persönlich vorgenommenen Inspectionen selbst gemacht hat. Die Tendenz der Berathungen geht nun dahin, eine Vereinfachung der bezeichneten Unterrichtsmethode herbeizuführen und so dem an vielen Gymnasien zutage tretenden Bestreben, den Unterricht im Griechischen und Latein in hochwissenschaftlich-philosophischer Weise zu betreiben, wirksam entgegenzutreten. Neben einer zweckmässigen Reformierung des Sprachenunterrichtes ist es ferner die Frage der Entfernung des Unterrichtes in den Naturwissenschaften aus den Unter-Gymnasien und Beschränkung desselben auf das Ober-Gymnasium, über welche die Berathungen gepflogen werden. Hauptferien an den Mittelschulen des Küstenlandes. Der Herr Unterrichtsminister hat an die k. k. Landessehulräthe in Görz-Gradiska und Istrien folgende Verordnung erlassen: «In theilweiser Abänderung der Ministerial-Verordnung vom 26. März 1875 finde ich mich bestimmt, an den Mittelschulen in Görz-Gradiska und Istrien sowie an den denselben gleichgehaltenen Lehranstalten die Hauptferien vom Solarjahr 1887 angefangen auf die Zeit vom 16. Juli bis 15. September zu verlegen.» Die Klöster in Belgien. Die Bevölkerung der klösterlichen Anstalten in Belgien kommt ihrer Zahl nach dem gewöhnlichen wirklichen Heeresstande dieses Landes fast gleich. Die Zahl der Ordenspersonen hat in den Jahren 1866 bis 1880 durchschnittlich um 2'81 Percent zugenommen, während die Zunahme der Gesammtbevölkerung nur 1'02 Percent betrug. Im Jahre 1846 gab es in Belgien nur 137 Männerklöster mH 2051 Mitgliedern und 642 Frauenklöster mit 9917 Mitgliedern, zusammen 779 Genossenschaften mit 11968 Mitgliedern. Nach der Volkszählung von 1880 aber war die Zahl der Mönchsklöster auf 213 mit 4120 Mitgliedern, der Nonnenklöster auf 1346 mit 21254 Mitgliedern, also zusammen auf 1559 klösterliche Anstalten mit 25 362 Mitgliedern gestiegen. Da die Ausbreitung des Mönchswesens in den letzten Jahren mehr zu- als abgenommen hat, lässt sich aus der Verhältniszahl der Zunahme bis zum Jahre 1880 schliessen, dass Belgien gegenwärtig an 30000 Mönche und Nonnen zählt, welche sich auf etwa 1700 Anstalten vertheilen. 33-ü.clxer- -ULa^Ld. ZJeit'u.aD.g'sscln.a.ui., Die Lehrbefähigungsprüfung in Oesterreich. Wien, Verlag von A. Pichlers Witwe & Sohn. Preis 40 kr. — Die Schrift trat als drittes Heft der «Pädagogischen Zeitfragen» in die Oeffentlichkeit und verdient entschieden Beachtung. Der unbekannte Verfasser spricht sich eingangs für die Nothwendigkeit der Prüfungen, in erster Linie der Reifeprüfungen aus, weil sie zeigen sollen, wie sich der Schüler im Bereiche des gesummten, ihm gebotenen Lehrstoffes frei bewegen gelernt hat und wie er den Zusammenhang zwischen den einzelnen Gegenständen aufzufinden und zu erkennen im- slande ist. An Lehrer-Bildungsanstalten haben solche Prüfungen umsomehr pädagogische Berechtigung, als sie zum grossen Theile Fachprüfungen sind. Die Bedenken gegen die Berechtigung der Lehrbefähigungsprüfungen, wie sie mitunter auftauchen, werden als nur scheinbare bezeichnet. Sie finden ihre Begründung in der besondern Eigenthümlichkeit des Lehrerberufes; denn bei den gegenwärtigen Besoldungsverhältnissen sei an eine Verlängerung der Bildungsdauer des Lehrers, wodurch allein der genannten Prüfung der Hinterhalt benommen werden könnte, nicht zu denken. Die Lehrbefähigungsprüfung ist unter den jetzigen Umständen ein Fortbildungsmittel des Lehrers und sollte deshalb auch als solches im § 43 des Beichsvolksschulgesetzes angeführt, sein. Die Schrift betont, dass es jedoch kaum möglich sei, dass sich der junge Lehrer in die Praxis seines Berufes ganz hineinlebe und hineinarbeite und zu gleicher Zeit für eine Prüfung vorbereite, bei der eine Menge von Wissensstoff wiederzugeben ist, welcher mit der Schularbeit nur in losem oder in gar keinem Zusammenhänge stehe. Die zweite Prüfung müsste vor allem die methodische Seite berücksichtigen; sie sollte streng genommen nichts anderes als die Pädagogik mit ihren Zweigen umfassen, und selbst Gegenstände, wie die Landwirtschaftslehre, ausschliessen — etwas, womit wir nicht ganz einverstanden sein können. Dabei wird die Verordnung über die Anstellungsprüfung der Schulamtscandidaten im Grossherzogthume Weimar zur Beherzigung empfohlen, welche unter anderem festsetzt, dass sich die mündliche Prüfung über die Geschichte des Unterrichtes, die Unterrichtslehre, die Schulpraxis und die Methodik der einzelnen Lehrgegenstände zu verbreiten habe. Mit dem mechanischen, gedankenlosen Durchpauken von dürftigen Leitfäden sei nicht viel zu erzielen, vielmehr sollte sich der Candidat in die pädagogischen Classiker vertiefen. — Die Schrift enthält noch viel des Erwähnenswerten über die schriftliche Prüfung, die Prüfung für Bürgerschulen, die Prüfungscommission u. a., wir müssen jedoch der Kürze halber von der Anführung desselben absehen. Wäre dieselbe etwas später erschienen, hätte auch die neue Prüfungsvorschrift in den Kreis der Betrachtung gezogen werden können; manche Ausführungen fussten dann auf anderen Grundlagen. — a. Grundlinien der österreichischen Verfassung. Für den Schul- und Selbstunterricht, dargestellt und erläutert von Franz Frisch. Wien, Verlag von A. Pichlers Witwe & Sohn. Preis 20 kr. •—• Leichtverständlich und bündig erklärt der Verfasser die Regierungsformen, die Entwicklung des Verfassungslebens in Oesterreich, führt die Staatsgrundgesetze vor, den meisten Artikeln einige die Sache erläuternde Worte beisetzend, und bespricht dann die Landtage, den Reichsrath, die Delegationen, die Ministerverantwortlichkeit, das Reichsgericht und den Verwaltungsgerichtshof. Hie und da findet eine geschichtliche Angabe Platz. Der Anhang befasst sich mit den Gemeindewahlen (Wahlkörper, Wahlberechtigung u. s. w.). Das Schriftchen wird sowohl in Schul- wie in Volksbibliotheken auf seinem Platze sein. — a. Gesammelte Erzählungen für die Jugend von Franz Frisch, Schriftleiter des «Oesterreichischen Schulboten». Zehn Bändchen, sehr schön gebunden in roth Leinen uiit Schwarzpressung. Verlag von A. Pichlers Witwe & Sohn in Wien. Preis des Bändchens 40 kr. — Die Bändchen enthalten: 1.) Der letzte Graf von Cilli. — 2.) Kleine Erzählungen, 1. Reihe. — 3.) Kleine Erzählungen, 2. Reihe. — 4.) Lange Reue. — Der stumme Knecht. — 5.) Unglück versöhnt. — 6.) Verschiedene Eebenswege. — 7.) Geschichte eines Braven. — 8.) Krieg und Frieden. — 9-) Im Waldhof. — 10.) Heimat und Fremde. — Frischs Erzählungen erfreuen s'ch eines guten Rufes, und das mit Recht. Was sie auszeichnet, ist eine einfache Sprache, wie sie der Jugend zusagt, natürliche Entwicklung ohne Effecthascherei, Uebertreibungen und romanhafte Zusätze und Vermeidung alles dessen, was die Einbildungskraft überreizen könnte. Veredlung des Gemüths und Richtung und Stärkung des Willens sind und bleiben die Endziele, denen zugesteuert wird. Dass dabei auch der Verstand nicht leer ausgeht, braucht nicht erst erwähnt zu werden. Jede Erzählung regt an und wird ihrem Zwecke in der besten Weise gerecht. Darum ist zu erwarten, dass es bald keine deutsche Jugendbücherei mehr geben werde, welche sich nicht in den Besitz der Erzählungen Frischs gesetzt hätte. — »• Unsere Zeitung. Illustrierte Monatsschrift fürs junge Volk. Einsiedeln. Gebr. Ben-ziger. (4 Hefte mit je 1 Chromo und 8 mit je 1 Kunstschnitt. Preis des Heftes 60 Pf.) ~~ Das neueste (4.) Heft weist folgenden lehrreichen Inhalt auf: Frühlingsliedchen. (Chromo- Beilage, nach einem Aquarell hergestellt. Melodie von W. Am. Mozart.) Das Tigerfell. (Erzählung, durch Abbildungen geschmückt.) Das Süsswasser-Aquarium. (Eine Anleitung mit Abbildungen.) Der gehörnte Freund. (Geschichtliche Erzählung mit Abbildungen.) Die Auferstehung. (Nach einem Gemälde.) Durch Italien. (Reisebriefe mit Abbildungen.) Allerlei Notizen, wie: Feuersbrunst am Bord eines Packetbootes. Das älteste Stück Eisen Papierstiefel. Theure Geigen. Räthsel u. s. w. Alte und neue Welt. Illustriertes Familienblatt. 21. Jahrgang. Einsiedeln. Verlag von Gebr. Benziger. (Jährlich 12 Hefte ä 50 Pf.). -— Das 7. Heft dieses bilderreichen Familienblattes bringt: Des Vaters Schuld. (Erzählung.) Bischof Dr. Klein. Ostergruss der Karthäuser. Passions- und Osterblume. Franz Liszt. Der schönste Tag. Wie man ein Schriftsteller wird. Sprachmünzen. Eine Charwoche in Spanien. Entschwunden, wiedergefunden. Denkwürdige Bücher. Zwangslose Skizzen aus dem grossen Inselreiche. (Die Leiden der deutschen Gouvernanten in London.) Im April. Die Todtenglocke zu Jülich. Bürgersinn. Vetter Franz. Allerlei. Monatschau. — Von den Abbildungen sind besonders hervorzuheben: Christi Dornenkrönung. Eine alte Melodie. Ave Rabbi! Ecce Homo! u. a. Die illustrierte Zeit. Berlin, Verlag von Franz Lipperheide (W., Potsdamerstrasse 38). Alle vierzehn Tage eine Nummer. Preis vierteljährlich 2 Vs Mark. — Unter obigem Titel erscheint seit kurzem die unseren Leserinnen bestens bekannte «Illustrierte Frauenzeitung» (14. Jahrgang). Die Titeländerung erfolgte aus dem Grunde, weil der Inhalt vielseitiger geworden und jeder der 26 Doppelnummern noch sechs bis acht Seiten Abbildungen (Bilder aus der Geschichte unserer Zeit, Darstellungen aus dem öffentlichen Leben der Gegenwart) hinzugefügt werden, welche Vielseitigkeit der Titel «Frauenzeitung» nicht mehr zu umspannen vermag. Den Lesern sollen in Zukunft nicht weniger als 164 Seiten Bilder mehr geboten werden als bisher. Neben fesselnden Erzählungen wird die «Illustrierte Zeit» ein mannigfaltiges Allerlei bringen, in welchem besonders die Interessen der Frau und der Familie, namentlich auch die praktischen Bedürfnisse des Haushaltes, eingehende Berücksichtigung finden sollen. Farbige Mode- und Costümbilder werden mit anderem die Abnehmer von Nummer zu Nummer erfreuen. Das erste Unterhaltungsblatt der letzten Nummer (9) enthält: Die Pflegetochter (Fortsetzung). Krieg und Friede. Verschiedenes, das die Mode und anderes betrifft. Das zweite Unterhaltungsblatt bietet: Die Pflegetochter (Fortsetzung). Eduard Grützner (mit Porträt). Herbstzeitlose u. s. w. Von den grossen, herrlichen Abbildungen seien genannt: In der Klosterküche. Fürst Bismarck in Friedrichsruhe. Die Beleuchtung in Berlin am 22. März. Das Festmahl der deutschen Reichsangehörigen in Wien am Geburtstage des Kaisers Wilhelm. Der Bau des neuen Reichstagsgebäudes in Berlin.—Das Modenblatt ist reich an allerlei Mustern, Schnitten, Stickereien, Vorzeichnungen u. dgl. ZBrled.Ig'te Xjetxrstellen.. Krain. Stelle in Schöflein. (Sieh die heutige amtliche Ausschreibung.) Kärnten. — Steiermark. Im Schulbezirke Neumarktl: Je eine Lehrstelle an den einclassigen Schulen in Dürnstein und St. Marein, Gehalt je 600 fl.; bei den betreffenden Ortsschulräthen bis Ende April. — Im Schulbezirke Oberwölz: Je eine Lehrstelle an den einclassigen Schulen in Winklern und Schönberg, Gehalt je 600 fl.; bei den betreffenden Ortsschulräthen bis Ende April. — Im Schulbezirke Murau: Oberlehrerstelle in Stadl, Gehalt 600 fl.; Lehrerstelle in Ruprecht o. M.; beide bis Ende April. Unterlehrerstelle in Murau; Bezüge nach der zweiten Gehaltsclasse. Lehrer stelle. An der einclassigen Volksschule in Schöflein ist die Lehrstelle mit dem Jahresgehalte von 400 fl., der Naturalwohnung und einigen Grundstücken definitiv, beziehungsweise provisorisch zu besetzen. Darauf Reflectierende haben ihre belegten Gesuche im vorgeschriebenen Dienstwege bis zum 30. April 1887 beim gefertigten k. k. Bezirksschulrathe zu überreichen. K. k. Bezirksschulrath Gottschee am 6. April 1887. Verlegt und herausgegeben vom «Krain. Landes-Lehrerverein». — Druck von Kleinmayr & Bamberg, Laibach.