WMlMMUWD Kr Kunst, Literatur, Theater «.geselliges Leben. Herausgegeben und redigirt von Leopold Kordesch. ^ JG. Freitag am I'U. Juli Ä^38. Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blattes iss in Laibach jährlich ü, halbjährig z N. Durch die t. f. Post unter Onuvert mit portofreier Zusendung ganzjährig 8/ halbjährig 4 tl. E. M., und wird halbjährig «orausbezahlt. Alle k. k. Postämter nehmen Pränumeration an. I n Laibach vränumrrirt man entweder im Zeitungs - Comptoir, in der Buchhandlung des Herrn Leo». Palernolll, »der beim Redacteur, «m Marienplatzc, Nr. l», zu ebener Erde. Die Todtenharfe. Nach einer alten Ballade von Job. Nep. V»gl. (^i n Edelmann wohnt' «n dem grünen Rhein,' Der hatte zu eigen zwei Töchterlein. Die Äelteste braun wie die 2rde war, Di« Jüngere weiß> wie die Sonne klar. Die Braune spricht zu dem Schwesterchen: «Komm Laß hinab uns wandeln am Urüncn Strom." »»Was nützt dir's zu wandeln,«" die Iüng're spricht, >,»Nicht wäschest du weiß dort dein Angesicht.»« Und als sie nun wandeln am Strom so hell, stößt die Braune ihr Schwesterchen in die Well. ^„Ach Schwesterchen lieb, ach hilf mir «»'s Land, Ich will dir geben mein goldrothes Band.«« »Dem goldrothes Band hat für mich "keinen Werth, Doch du sollst nimmer geh',, »uf Gottes grüner Erd.« »»Ach Schwester!!!«« lieb, ach hilf mir »n's Land, Ich will dir auch geben mein seid'nes Gewand.«" »Dein seid'nes Gewand hat für mich 'keinen Werth, Doch du sollst ntmmer gch'n auf Gottes grüner Erd!» »»Ach, h,lf mir on's Land, lieb Schwesterlein, Schenk' Hir noch dazu den Bräutigam mein.«« »Dein Bräutigam lange schon mir gehört, Doch du sollst nimmer geh'n auf Gottes grüner Lrd!« »»So grüß' meinen Vater, so fromm und gut, Den Hochzeittrank trink' ich in klarer Flut.«« »»So grüße mir auch mein Mütterlein, Den Hochzeitreigcn spielet mir auf der Rhein.»« «»So grüß' meinen Nräut'gam im grünen Land, Mein Vrautbctt, das find' ich auf weißem Sand.«« —, Es wohnt auch ein Spielmoyn nicht fern dem Rhein, Der sah die Leiche im Molgenschein. Der holt sie behend' aus dem Strom heraus, Line schöne Harfe macht er sich d'raus. Und er nimmt der Jungfrau Goldlöckchcn fein, Die müssen die Saiten der Harfl seyn. Und er nimmt der Jungfrau Fingerlein dann, Und setzt sie »ls Harfenschraube» daran. Zum Hochzeithaus trägt er die Harfe hin, Mo die Nrautlcut' zusammen mit frohem Sinn. Als der Harf er entlockt den erste» Laut Gar wohlgemuth sitzt in dem Vrautstuhl die Braut. Als der H»rf' er.entlockt de» zweiten laut, Fällt das Brautkleid vom Leibe herab der Vrout. Doch als er entlockt ihr den dritte» Laut Sinkt t,«dt »on dem Nraulstuhl hinab dje .Braut. Die Christnacht, Vaterländische Sage von Joseph Buche »Hai». Es war ein herrlicher Frühlingsmorgen de6 Jah­res )6^6. Alles schien neu zu athmen und sich zu freuen her balsamischen Luft des sonnigen Morgens, nur die Mauern der alten Burg Tschernembl blickten düster von der steinigen Anhöhe in die Ebene herab, über wel­che-eben der mürrische Burgherr Erasmusv . Tscher­nembl mit seinem zahlreichen Rüdengefolge voiNj Schloße kommend, dem nahen Eichenforste zuritt. — . Von bem Söller herab aber blickten zwei freund, liche Augen, wie Kastor und Pollur am nächtlichen Himmel, auf die von dem winterlichen Schlafe neu erwachte Natur, und es hatte das Ansehen, dieser Au­gen lieblicher Strahl zaubere sichtlich die Blüten des Lenzes an das Tageslicht herauf. Es war Agnes , Tschernembls einzige Tochter, die geweckt durch den Iagdaufbruch des Vaters hinausgetreten war, und jetzt demselben nachsah, bis ihn Gebüsche verbargen. Nicht weit von der Burg, auf einem kleinen, was, digen Hügel von grünbemoosten, hundertjährigen E<> chen umgeben, stand.eine uralte, Einsturz drohend«? ROH Kirche, der heiligen Agnes geweiht. Jedermann floh diese Kirche, weil sich die Sage von einer UnHeimlich­keit daselbst vom Enkel zu Enkel verbreitete. Die me­lancholische Stille aber, die hier herrschte, hatte einen eigenen Reiz für die einsame Agnes , die seit dem Religionslibertritte ihres Vaters, gleichsam abgeschieden von der Welt, verbannt war, in den düstern Hallen der Vnrg Tschernembl ihr Vlütenleben zu vertrauern. Sie pflegte öfters mit ihrer Wärterin sich dahin zu begeben, und dort zu ergehen. Da nun heute der Va­ter in den Forst geritten war, um einem wilden Eber den Fang zu geben, beschloß sie auch hinzugehen, zu den Füssen der Heiligen zu beten, und sich wie ge­wöhnlich dort auszuweinen. I m Schatten einer greisen Eiche, deren Aeste weit über die alten, buntfarbigen Bogenfenster der Kirche hinauf leichten, ruhte Agnes , und starrte unver­wandten Auges auf das von der Morgensonne vortheil­haft beleuchtete Altarblatt durch das offene Fenster. I m seligen Entzücken nach der grünen Palmenkroue blickend, die ein Engelpaar über dem Haupte der gott­ergebenen Dulderin hielt, kniete die Heilige vor dem rauhen Henker, der sein breites Schwert erbarmungs­los über ihrem Haupte schwang. Die zarte Gestalt, der milde verzeihende Blick der heiligen Jungfrau kon­trastirte so seltsam gegen die Rohheit des Nachrichters, daß der Betrachtenden ei» unwillkührlicher Schauder durch Mark und Bein fuhr. Die Wärterin, der diese Betrachtung zu lange dauerte, zupfte die Verzückte leise am Arm, und wies schweigend mit der Hand aufmehre Plätzchen umher, auf welchen Agnes so seelvergnügt vor wenigen Monden mit Adolph v. Landpreis, ihrem Iugendgespielen, gesessen, und der nun mit Fe r­dinands Heere ausgezogen war gegen die abtrünnigen Böhmen. Wohl waren ihr das frohe, vergnügte, selige Tage; denn der ersten Liebe unnennbar Gefühl ist ein Klang aus der Harmonie des Himmels. Mit einem innigen, dankbaren Blicke sah Agnes die Erinnernde an, und trat mit erleichterter Brust den Rückweg zu der Burg ihres Vaters an. Es war Abend. — An einer runden Tafel saß Erasmus v. Tschernembl, von der Jagd zurück­gekehrt. Ein halbgeleerter Pokal stand vor ihm, und er starrte unverwandt auf die Bilder seiner Ahnen, die im alterthümlichen Saale nach ihrer Reihenfolge ein düsteres Aussehe» verbreitend, aufgerichtet standen, und achtete weder des Grußes seiner Diener noch Ag­nesens wohltönender Stimme, welche, um die üble Laune ihm zu verscheuchen, angenehme Weisen zur Laute sang. Da blies der Thürmer, und bald darauf trat eine lange, hagere Gestalt in einem kostbaren Mantel zu des Saales Pforten herein. «Kuniber t v. Rh eingau!« sprach der Fremde, leichthin vor dem Burgherrnsich verneigend. »Ich habe den Weg verfehlt, vergönnt mir daher ein Obdach,« und ohne des Alten Antwort abzuwarten, trat er gewandt zu Agnes und küßte ihr zierlich die Hand^ Der Burgherr, in dem Fremden einen vornehmen und feinen Hofmann vermnthend, stammelte einige Entschuldigungen, einen so hohen Gast nicht nach Würde bewillkommnen zu köunen. Der Angekommene versicherte mit einem vornehmen Lächeln, keine Ungele­genheit machen zu wollen, winkte einem seiner Diener, die am Eingange des Saales mit Pechfackeln standen, Entfernung, und wandte sich wieder zur Agnes , die mit gesenktem Blicke bescheiden und züchtig vor ihm stand. Er pries das glückliche Ungefähr, das ihn eine so schöne Lenzblnme in der Abgeschiedenheit finde» ließ, in zierlich gesetzter Rede. Da brachten seine Diener die edelste» ausländischen Weine herbei. Man setzte sich zur Tafel. Das Gespräch drehete sich erst um gleichgültige Dinge; doch mit dem Geiste des treffli­chen Weines steigerte sich die Lebhaftigkeit desselben, wo denn der Fremde nach einigen Umschweifen her, vorbrachte, daß er gesendet sey, für die Sache der Böhmen auch in diesem kleinen Lande Anhänger zu werben. Der genossene Wein, die lockenden Versprechungen, die lächelnden Aussichten nach Gold, Ehre und Ansehen erweckten in der rauhen Brust des Tscheruembl den Wunsch, sich auch,in die Welt hinaus zu stürzen, be­sonders als der Fremde sich erbot, sei» Führer zu sey», als er darthat, wie reich, angesehen «ud mächtig er sey, und sich zuletzt gar zum Schwiegersohne antrug. Der Vater schlug zu Beiden freudig ein. Er bestimmte, ohne erst die Tochter, die längst auf ihre Gemächer gegangen war, zu fragen, die Vermählung auf den achten Tag, bis welcher Zeit der Fremde, der sich des Morgens darauf empfahl und fortzog, zuverläßig ein­zutreffen versprach. Mit welchem Schrecken des andern Tages Agnes eine solche Nachricht vernahm, kann man sich denken. Aller Hoffnungen beraubt, weinte sie seitdem unzählige Thränen, und sann auf Pläne, des harten Vaters Sinn zu wenden —vergebens! — Am Vorabende des bestimmten Tages wagte sie einen letzten Sturm von Bitten und Flehen auf ihren Vater: dieser aber lachte kalt zu ihren Thränen, und bedeutete ihr streng, daß Kunibert , laut eines ein­gelangten Schreibens, eine geraume Zeit durch wich­tige Geschäfte verhindert sey, in Tschernembl einzu­treffen, daher sie, als eine erklärte Braut bis zu sei­ner Ankunft in ihrem Gemache zu verbleiben habe, wie es Sitte und Brauch des Landes sey.— Keines Wortes mächtig, schwankte die Niederge­beugte i» ihr einsames Kämmerlein, dessen Gitterfen­ster mit der Aussicht auf die nachbarliche» Berge hin­ausgingen. Der Mond war eben in voller Klarheit aufgegangen, uud schien mitleidsvoll herabzublicken, als verstände er den grenzenlosen Schmerz der Liebe und Entsagung. Da schwirrte es durch die Luft — R<53 und ei» Pfeil mit einem Pergamentstreif umwunden, flog durch das offene Fenster. Aengstlich langte die Bebende darnach, trat zu ihrer Lampe, der stillen Ver­trauten ihrer Thränen, und las in wohlbekannten Zü­gen: »Agnes! seit einigen Tagen bin ich mit Urlaub vom Heere. Ich weiß Alles, du sollst dem Ehrgeitze deines Vaters geopfert werden. Ich werde alles auf­biete», dich zu retten; gelingt es mir aber nicht, dann sey unbekümmert um mein Geschick — ich werde bald Ruhe finden. Adolph.« Lautweinend stürzte sie zum Fenster. Nirgends eine Spur des nächtlichen Bogen­schützen, wie sie auch mit scharfen Augen herumspähte in der mondbeleuchteten Gegend. Wer wollte eine Schil­derung ihres namenlos schmerzlichen Gefühles versu­chen ?— die Nacht verging, es dämmerte, die Sonne grüßte eine Wache und Weinende. — (Beschluß folgt.) Das Doppelgrab. Lrziihlung von Franz Geißne», l. Angelockt von der Herrlichkeit des Abends, war ich außer die Thore der Hauptstadt spazieren gegangen, lind schritt dem äußerst romantisch gelegenen Friedhofe zu. Ein gemischtes Gefühl von Feierlichkeit und Weh­ muth ergriff mich hier, umgeben von den ernstblicken­ den Monumenten. Kaum einige Schritte von der Pforte steht ein einfaches Denkmal, ein Kreuz aus Sandstein, um dessen Fügung sich ein Kranz von Cha­ nen und Immortellen windet; eine kleine ovale Platte von schwarzem Marmor, mit der Inschrift: »Friede Ihnen« ist die einzige Zierde dieses Denkmals, welches zwei nebeneinander aufgeworfene Hügel zu einem Dop, pelgrabe verbindet. I n tiefes Nachdenken versunken, stand ich eine Weile betrachtend vor dem Monumente, als mich die Schritte eines Herannahenden aus meinem Dahinbrü­ ten aufschreckten. Unangenehm erregt von dieser Stö­ rung, wandte ich den Blick dem Nahenden entgegen. Es war eine hohe Mannsgestalt von edler Haltung; die tiefen Furchen des bleichen Antlitzes, und der trübe Blick des sonst ausdrucksvollen Auges verriethen nur zu deutlich, daß die Stürme des Lebens schwer an diesem Manne gerüttelt hatten. Der elegante, doch et­ was vernachläßigte, Anzng verrieth zugleich seine ge­ linge Theilnahme an dem irdischen Treiben. Ueber der ganzen Gestalt schwebte ein Zug von Schwärmerei und schwermüthiger Ergebung in ein schwer lastendes Geschick. Ich konnte den Blick von dieser interessan­ ten Gestalt nicht abwenden; vm nicht zu stören, zog ich mich hinter ein nahes Monument zurück. Der Fremde näherte sich dem Doppelgrabe, ließ sich vor selbem auf die Knie nieder, und seine Lippen schienen im andächtigen Gebet zu erzittern. Nach und nach breitete sich eine sanfte Ruhe über seine Züge aus; auf dem gegen Himmel gerichteten Blick schien seine ganze Seele zu schweben. Die untergehende Sonne röthete mit ihrem letzten Strahle das bleiche Antlitz des Beters, daß es erglänzte, wie in himmlischer Ver­klärung. Sein Gebet war geendet. Langsam erhob er sich, nachdem er beide Leichenhügel geküßt hatte, und trocknete sich eine Thräne von den Wangen. Ich trat ihm, wie von ungefähr, entgegen, und er erwiederte mir freundlich den ihm gebotenen Grnß. Ich gab vor, das Grab einer mir einst theuern Person besucht zu haben, und wenn ich nicht irre — fuhr ich fort, um das Gespräch nicht sinken zu lassen — so hat auch Sie ein ähnlicher Zweck in diese Umgebung geleitet. Er antwortete mir nicht, und mir ein Blick voll schmerz­lichen Ausdruckes nach dem Doppelgrabe war die Be­stätigung meiner Frage. Gerührt von der Tiefe seines Schmerzes trat ich ihm einen Schritt näher, ergriff seine Rechte, und drückte sie wehmüthig ergriffen. Sie haben, wie ich vermuthe viel, sehr viel verloren; sollte die Mitteilung Ihres Kummers Ihnen einige Erleich­terung gewähren, so sind Sie meiner innigsten Theil­nahme versichert. Unter Thränen fächelnd blickte er mir ins Gesicht, und Arm in Arm wandelten wir der Stadt zu. Auf dem Wege dahin erzählte er mir nach­stehende Begebenheit aus seinem Leben, die ich hier einfach, wie sie aus seinem Munde gekommen, wieder mittheile. n. Ich übergehe die Geschichte meiner Jugend, und theile Ihnen blos denjenigen Theil meines Lebens mit, wo es mit diesen beiden edlen Seelen, die dort so friedlich ruhen, in Berührung tritt. — Ich habe meine Aeltern frühzeitig verloren^ Mein Vater hinterließ mir ein Vermögen, welches groß genug war, um mir eine völlig unabhängige Lage in der Welt zu sichern. Mein Onkel, dem ich von Kindheit auf ergeben war, ward mein Vormund. Ich besuchte die Universi­tät, mehr um meine Wißbegierde zu befriedigen, als mich ausschließlich zu einem Amte auszubilden; ich wollte weder Jurist noch Mediciner, weder Theolog noch Philosoph werden; am meisten zogen mich die empirischen Wissenschaften an, denen ich auch mit vol, lem Eifer nachhing, als mich der Wunsch meines Oheims, der plötzlich erkrankt war, in die Heimat zu­rückrief, um mich, wie er sich in seinem Briefe aus­drückte, noch vor seinem Ende zu sehen, und seinen längst gehegten Wunsch, mich mit Sophien , seiner Pflegetochter, zu verbinden, auszuführen. Ich hatte bis zu dieser Zeit die Liebe nicht kennen gelernt, obwohl so manche Netze den freien, unabhängigen, und wie man mich versicherte, nach seines Oheims Tode sogar reichen jungen Mann umspannten; mir schien die bis jetzt nur aus Büchern bekannte Leiden­schaft mehr ein Auswuchs überreizter Fantasie, als ein in der Natur begründetes Gefühl; auch hielt ich diesen l04 Ausbruch der höchsten Leidenschaft, eben so, wie di« Tändeleien der Liebe, mehr für romantische Nachäffung> als für ein in den Tiefen des Herzens schlummerndes Gefühl. Mit diesen Grundsätzen ausgerüstet, ward eS mir um so weniger schwer, dem Wunsche meines Oheims zuvorzukommen, als Sophi e wirklich schön, gebildet, geistreich, und in ihrem Umgange äußerst liebenswür­dig war. Kaum >4 Tage nach meiner Ankunft ward ich mit ihr getraut — «cht Tage später begleiteten wir in tiefer Betrübniß meinen Oheim zu Grabe. — (Fortsetzung f»lgt.) Revue des Mannigfaltigen. Die Anzahl der Curgäste, welche Heuer den Sauere brunn zuRohitsch besuchen, soll sich bereits auf 200c» und mehr belaufen. Vorzüglich jetzt im Juli ist deren Andrang so groß, daß Viele aus Mangel an Woh­nungen schon abreisen müßten, weil eS nicht möglich ist, Alle zu unterbringen. Aus Oesterreich, Ungarn, Kroatien, Slavonien, Steiermark, Krain, Kärnten, Istrien, und allen Gegenden strömen Gäste zu. Alle , ohne Ausnahme, trinken Sauerbrunn, viele auf ärztliche Verordnung, viele jedoch blos zum Vergnügen, weit dieser Sauerbrunn ohUe Zweifel unter die wohlschme­ckendsten Mineralwässer gehört. Die Frühstunden sind der Cur gewidmet, welche im Trinken oder im Baden besteht, gewöhnlich aber in beiden Formen gebraucht wird. Während des Trinkens, welches bei zwei Stun­den dauert, ergeht inan sich angenehmen dem Park und den Alleen. Zu Mittag speist man an d.en tubie« 6'>>üts der zweiständische» Traiteurs, dann versammelt man sich auf der Terrasse, man konuersirt, es bilden sich Spielparthien, andere unterhalten sich mit verschie­denen politischen und belletristischen Blättern, und ge­gen Abend werden Spaziergänge nach den verschiede­nen romantischen Punkte« unternommen. Auch für Bälle, die an vier Sonntagen statt finden, und mit deck An na ball beginnen, ist gesorgt. Wenn man bei Alldem die wohlthätigen Wirkungen des Sauer­brunns für so Viele, die ihn gesund und dankbar ver­lassen, in Erwägung zieht, so muß man gestehen, daß dieser Curort wirklich mit Recht die Theilnahme ver­dient, die er sich bereits in stets steigerndem Maße erworben hat. I n Nordamerika soll Jemand ein Instrument er­funden haben, mit dessen Hülfe man durchs Wasser bis auf den Grund sehen kann. Das Instrument besteht in einem konischen Roh«. An den beiden Enden sind. Gläser angebracht. Das Rohr wird sogestaltig ins Wasser gesteckt, und man kann ohne Strahlenbrechung bis auf "den Gruud sehen. Anch kann man bei Nacht die im Wasser befindlichen Gegenstände unterscheiden mit Hülfe der Lampen, hie man an das Instrument anbringt. I n .London ist der Bericht, Aber die Krönung der jungfräulichen Königin in dem dortigen Journale »zun« mit goldenen Lettern gedruckt erschienen, und wie matt sich vorstellen kann, nicht wenig Aufsehen erregt. Anekdoten. Lord Ehester, welcher uugeheure Schulden hatte, erschien eines Tages in eineck sehr brillanten Kleide. '»Wo haben Sie das machen lassen?« fragte ihn Lord V. , ein ebeit so berüchtigter Schuldenmacher, «der Schneider soll in Zukunft auch für mich arbeiten.« «»Gehorsamer Diener!«« erwiederte Ehester »«das ist nicht uöthig, ich kam, den Mann schon allein zu Grunde richten.«« — - Eine Mutter schalt ihren Sohn, der ein arger Trunkenbold war, heftig aus, und sagte unter andern: »Du bist ein wahres Vieh !« »»Nicht doch,«« sprach der Vater, der auch zugegen war, »>r.(!uu5 eleil<,i»tu3 (I.)(die abgeblühte Distel) Diese Nlume hat gewöhnlich auf einem einzige» Blumenstengel -mü eine Blüte. Die Ausartung derselben ist jedoch gegenwartig so wunder­bar, d