Matterem Nrain. Beilage zur Kaibacher Zeitung. H^39^ Werter Jahrgang. 3R. Juli R860. An S'chiller. Nach „dcr Thcilulfg der Erde." „^Willst Dll mit mir in meinem Himmel leben, „So oft Du kommst, cr soll Dir offcn sein! —" So lud, Erhab'ncr! uahe dem Entschweben, Dich Zeus zu sciucr Tafel ciu. Kein Wunder, daß durch Dciuc Dichtcrgabcn Gelockt, cr Dich m jcue Kreise zog, Um einen Genius neben sich zu haben, Der seiucn Adler überflog. Nuu weilest Du in aller Götter Mitte, Ein so willkomm'ncr als verehrter Gast, Und Hebe bietet Dir, nach alter Sitte, Den Kelch, als ihres gleichen fast. Tu trinkst, gedenk der hohen Acthcrfliigc, Und neigst zur alten Erde Dich vielleicht, Indeß die edlen, geistig klaren Züge Ein sinnig Lächeln übcrschlcicht. > Ja, lächle nur, wcnu Du von jcncu Zonen Die Blitze Deines Augs hcrunterschictst, Und hier die Schaarcn Deiner Epigonen Iu langen Zügen überblickst. Sie brüten eben über dem Gedichte, Worin ich grübelnd selber mich verlor, Und schauen schnsuchtövoll zn jcncm Lichte, Iu dem Du wandelst, dann empor. Sind, wie die Worte dort dämonisch klingen, Die Güter dieser Erde fortgcrafft, Und mangelt, ach! zum Himmel nnö zu schwinge«. Zu Iovis Tafel, uns die Kraft: — Du, welcher stets für Alle sich beflisse», Tu wunderbarer uud verehrter Manu: Was wird, ich frage Dich auf Dem Gewissen, Aus mir uud Meinesgleichen dcmn? — Eine schreibende Leiche. Nach dem Französischen. l^ch habe eine beinahe unglaubliche Geschichte zu erzählen, ohne besonderen Schmuck, einfach und doch höchst befremdend. Sie bietet sich denen, welche der Gedanke an ein zukünftiges Leben wesentlich beschäftigt, uud die eine Verbindung der Erde mit dem Himmel suchen, von selbst als Stoff zum Nachdenken dar. Iu der ersten Blüthe der Jugend, inmitten einer la- ^ chenden Landschaft an den Grenzen der Bretagne und der Vend^e, lernte ich Isabella kennen, deren Anmuth sogleich mein ganzes Herz einnahm. Ich finde in Wahrheit keinen > anderen Ausdruck, um die saufte Gewalt, das unaussprech« ! lich mächtige Gefühl, welches mein ganzes Wesen beherrschte, zu bezeichnen. Gewiß ist, daß ich nichts ähnliches geträumt. ! — Aus Geschmack und Liebe mich ganz und gar den Ob- ' liegenheiten des Landbaues hingebend, indem ich eine Vc« sitzuna. zu pflegen hatte, und damals das thätigste und ein« ! tönigste Leben führend, konnte meine Einbildungskraft bc- ^ greifiicherweise meine anderen Fähigkeiten nicht beherrschen. Ich erhielt in meiner Einsamkeit keine Nomane, und meine ^ Bibliothek bestand nur in einigen klassischen Werken; es blieb mir denn all der Ehrgeiz, all das ausschweifende Streben ! unserer gegenwärtigen Literatur fremd. Virgil machte mein ! Lieblingsstudium aus; insbesondere seine unsterblichen Dichtungen vom Landleben. Bewunderung und Liebe zur Natur genügten vollständig meinen poetischen Bedürfnissen. Beurtheilen Sie nuu, ob Stoff in mir vorhanden war ^ zu einem Scher! Selbst in diesem Augenblicke, als Isabella mir zum ersten Male erschien, — als ihre wunderbare Schönheit wie eine neue Offenbarung in meine Seele drang, — wurde das Gleichgewicht meiner Fähigkeiten nicht gestört. Ich liebte, aber nicht mit jener inmcbetäubenden Trunken- ^ heit, sondern mit einer namenlos harmonischen, mein gan- ! zes Wesen durchdringenden Begeisterung. ! Keine äußere Angelegenheit, kein Hinderniß stellte sich ^ meiner Liebe in den Weg. Iudem ich zum ersten Male das iunge Mädchen begrüßte, erfuhr ich, daß sie sich in unserer ! Nachbarschaft mit ihrer Mutter und Großmutter, beide Mit« ! wen, niedergelassen. Ich stellte ihnen meine Kenntniß des Landes, meine Erfahrung im Laudbaue zur Verfügung, und auf diese Art wurde ich ihr Nathgeber, ihr Freund und ! bald darauf der Bräutigam Isabella's. Da wir indessen noch halbe Kinder waren, so bestimmte die Mutter, uns noch zwei oder drei Jahre warten zu lassen, l bis zu unserer Vereinigung; aber ich genoß die volle Frei« heit sie jeden Tag zu sehen und zu sprechen, und durch die« ses süße Zusammenleben wurden unsere Seelen Eins. ' Sie 114 war, in der rollen Bedeutung des Wortes, Kind. Ich versuche nicht, sie zu zeichnen, »och bei den Einzelnheitcn meines Glückes zu verweilen. Die schöne Jahreszeit hatte begonnen, und wir brachten alle unsere Nachmittage im Garten zu... Die Nosen blühten da immer, aber die Erinnerung der Freuden, welche ich damals genossen hatte, sollten mein Leben auf dieser Erde für immer seiner Farben be« rauben. — Gegen die Zeit des Hochsommers empfand Isabella die ersten Symptome eines Leidens . . . welches man zuerst nicht einmal für ein Leiden hielt; nur ich allein wurde beunruhigt, ohne indessen die Sache mehr zu begreifen als die Anderen. Ich glaubte zu bemerken, daß meine Braut träumerisch würde, vielmehr zerstreut, denn die Träumerei entwickelt sich nach und nach und hat es selbst mit der augenblicklichen .Stimmung zu thun, während Isabella ohne besonderen Vorgang plötzlich durch eine Anwandelung die angefangene Sache vergaß, war es nun eine Arbeit oder ein Gegenstand der Unterhaltung. Hier gebe ich überdieß einige von mir aufgezeichnete Betrachtungen, welche über die Natnr dieses befremdenden Uebels klarere Ansichten geben werden, genauere, als ich es heute im Stande wäre. Wir plauderten heute Nachmittag über die Blumen« spräche. Isabella hatte mir ein kleines Buch gezeigt, wcl-ches diesen Titel trägt und worüber sie sich lustig machte; sie sand es höchst lächerlich, daß man eine Blume nöthige, immer und überall dieselbe Sache zu bedeuten. Das nenne ich keinen Gedanken von Harmonie haben, sagte ste. Ich theilte ihre Meinung. — Wie kann man nur mit der Natur so kleinliche Vergleiche wagen? — Die Vlume hat zwei Sprachen, Farbe und Duft, welche für unzählbare Variationen empfänglich sind. Machen wir sogleich eine Erfahrungssache daraus, sagte Isabella zu mir. Pflücken wir eine gewisse Anzahl von Blumen, ich werde mehrere Male ein Boucsuet auf verschiedene Art zusammenstellen, und dann werden wir sehen, was es jedes Mal sagen wird. Wir erhoben uns, um Blumen zu pflücken. Isabella füllte mit großer Lebhaftigkeit ihre Schürze, welche uns als Korb diente, die auch alsbald angefüllt war. Sie kehrte munter unter die junge Hagebuche zurück, indem sie mich bat, ihr noch einige Nelken zu wählen. Vald kam ich mit den Blumen zu ihr zurück) aber anstatt ihren Strauß zu binden, saß sie unbeweglich da und blickte unsicher in das Weite. Ein Theil der Blumen lag zu ihren Füßen im Sande. Nun! Unsere Erfahrung? fragte ich überrascht. Sie erbebte, wie Jemand, den man im Augenblicke des Einschlafens anspricht, sie sah die Blumen auf der Erde und rief aus: Wie ungeschickt ich bin! Sie schien über mein Eistaunen selbst erstaunt. Drei oder vier Mal schon überraschte ich meine Braut in ahnlichen Zerstreuungen. Woher können sie kommen? Isabella's Zerstreuungen setzten sich fort, sie kommen selbst öfter vor. Ihre Mutter und ihre Großmutter scheinen wenig darauf zu achten; aber ich, ich! ... Oh! ich bin zu glücklich, als daß nicht die geringste Wolke am Himmel meiner Liebe mich zittern machte. Ich habe Furcht. Heute vermochte ich nicht länger zn schweigen, ich bat Isabella, mir zn sagen, was im Geheimen sie quält. Es gibt Erinnerungen, welche in der Tiefe unseres Herzens schlummern und die gewisse Umstände wieder erwecken. Es gibt Schmerzen, die sich erneuern . . < Vielleicht habe ich, ohne daß ich cs weiß, Ihnen in etwas mißfallen. Vielleicht . . . Ich beschwöre Sie, überlassen Sie mich nicht diesen peinlichen Muthmaßungen! Sprechen Sie zu mir wie mit Ihrem Bruder! Isabclla hörte mich betroffen an, dann schwieg sie einen Augenblick, darauf lachte sie munter und sagte zu mir.' Träumen Sie mit offenen Augen? Woher nehmen Sie alle diese häßlichen Einbildungen? Ich wußte nicht was antworten; ich stammelte: Sie sind seit einiger Zeit so zerstreut bei mir! Zerstreut? — Sie schien eine Erklärung dieses Wortes zu suchen. — Ich habe manchmal, es ist wahr, wie . . . Geistesabwesenheiten, aber kaum daß ich cs bemerke; cs ist nichts als eine Wirkung der Temperatnr. Sie selbst, gestehen Sie nur, daß Ihnen die Hitze ein wenig das Gehirn angreift. Nun! Sie gestehen nicht? Sie lachen nicht? Muß ich Ihnen ernstlich antworten? ... ! Ja, die Hand auf's Herz. Wissen Sie denn, mein Herr, daß ich mich nie glücklicher fühlte, als seit wir uns diesen Ort zum Aufenthalt wählten. Dieses Geständnis;, genügt es Ihnen? Ich hoffe... Sie erhob sich crröthend, ich lief ihr nach ... ich fühlte mich von einer schweren Last befreit. Wir blieben noch sehr lange im Garten. Ich begreife jetzt nicht, wie ich alle diese VorauZset--zungen machen konnte. Um ihnen einen Schatten von Wahrscheinlichkeit zn geben, müßte sich der Charakter Isabella's verändert, umgewandelt haben; aber nein, sie ist immer dieselbe, immer lebhaft mit Sanftmuth, leutselig, zuvorkom-! mend, leicht zur Heiterkeit angeregt und sich mit den gering-, sten Dingen unterhaltend. Sie ist immer dieselbe. . . außer I diesen Geistesabwesenheiten, wie sie sie nennt. Ich sehe wohl, daß meine Besorgnisse keinen Halt habrn. Die Worte Geistesabwesenheit, Zerstreuung, sind fünf« tig nicht mehr genügend, wenigstens ist das Erstere in seinem ursprünglichen Sinne nicht zn nehmen. — Ungeachtet der strengsten und pünktlichsten Aufmerksamkeit, kündigt stch 115 durch nichts der Anfall der Krise an. Ich spreche, Isabella j hört plötzlich auf, mich zu hören, sie selbst unterbricht sich mitten in einem Satze, ein Lächeln, nnd wahrend einiger Minuten bleibt sie ohne Bewegung, so daß :uan glauben ! könnte, daß ihre Gedanken durch irgend ein erhabenes Schauspiel absorbirt, welches ihr ganzes Interesse in Anspruch nimmt. Ich ssudirte so zu sagen die bestimmte Richtung ! ihres Blickes, aber vergebens; sie blickt nach keinem uns sichtbaren Gegenstande. Der Ausdruck ihres Gesichtes bleibt ganz und gar normal. Endlich wird man den Arzt zu Nathe ziehen. (Schluß folgt.) Das (Auecksllderbergwerk Idria von seinem Beginne bis zur Gegenwart. Geschichtlich dargestellt von PetcrHitzingcr, 3)cch,inl und Pfarrer zu Adclsberg. (Fortsetzung.) Im Jahre 1709 ließ der Verweser Johann Friedrich Stampfer zur Untersuchung des mittägigen Gebirges den ! Io scsistollen einschlagen; dieser ging vom Ufer desIdriza- ' Flusses aus, und erreichte in südwestlicher Richtung eine > Länge von 200 Klaftern, wurde aber später durch den ! Iosefirollen mit den tiefern Feldern verbunden. Wäh- ^ rcnd man unter dem Verweser Anton v. Steinbcrg die tiefern Räume, besonders daö Wusserfeld, weiter abbaute, stieß man im Jahre 1739 auf den großen tauben Keil, die Kaschnizische Veste genannt, und glaubte den Erzgang bereits verloren; das Werk war in Gefahr, in Verfall zu gerathen, da man kein hauwürdigeS Gestein mehr antreffen ' konnte. Es wurden nun mehrere Berathschlagungcn gehalten, um Abhilfe gegen das drohende Unglück zn finden. Im I. 1736 wurde endlich durch eine Hofkommission, unter dem Vorsitze des Frciherrn v. Kempfen, der Beschluß gefaßt, dcn Ächazischacht, als wenig nutzbar, aufzulassen, dafür einen neuen Hauptschacht zu eröffnen, ncue Versuch» oder Hoffnnngöbaue einzuschlagen, und mit dem alten Grubenbaue tiefer abwärts zn dringen, da die größte Tiefe der damals gangbaren Strecken kaum etwas übcr 9l) Klafter betrug. . Um neue, den Fortbestand dcs Werkes.sichernde Erz-» lagcr aufzufinden, wurde schon vor dem I. 1736 mit dem Eintriebe von Versuchbaucn begonnen; der Auto nistolle n wurde gegen Morgen und gegen Abend bis auf eine Weite von 320 Klaftern verlängert, und der Dreieinig kcits-stollen in südwestlicher Richtung eingetrieben; im I. 1736 wurde sodann der Magdalenenstollen gegen Morgen in , den Magdalenenberg eingeschlagen, und im I. 1738 der Dorotheastollen in südlicher Richtung aufgeschlossen. Unterdessen hatte man in der Hauptgrube im I. 1736 den tan-ben Keil durch Absenkung des Kaschnizischen Schachtes bereits umgangen, und wieder erzhaltige Schiefer aufgefunden; es entstanden sofort in einer Tiefe von 95 und 98 Klaftern neue Gruben, welche das Hemme« und das Clcmentifeld bildeten. Nnn wurde der Achazischacht ganz aufgelassen und versetzt, und unter der Aufsicht des Berg« Meisters Poll im I. 1738 ein neuer Hauptschacht, 40 Klaf- ter westwärts vom Varbaraschachte, abzuteufen begonnen, welcher den Namen Theresicnschacht erhielt; derselbe wurde im I. 1748 vollendet, zugleich auch mit einer Bremsina-schine und einer Wasserkunst versehen. Ueber alle diese Vor-kommnisse spiechcn sich die Berichte und die Protokolle des Bergwerks-Archiues weitläufiger ans. Die Aufbereitungsweise bei den Quecksilbererzen erfuhr in diesem Zeitraume bereits mannigfache Verbesserungen. Valuasor berichtet ü'ber die Scheidehütte, wo die Erze zersetzt und gesondert wurden; ferner über die Wäscherei, wo die Erze aus mehreren gröber» und feinern Sieden und zuletzt in Trögen gewaschen und weiter geschieden wurden. Als im I. 1696 dnrch den Verweser Johann Friedrich v. Stampfer ein neues Brennvcrfahren eingeleitet wurde, kamen auch eigene Pochwerke in Aufnahme, da nnn alle Erze, reiche und arme, gepocht werden mußten. Im I. 1736 wurden Verbesserungen in der Aufbercitungswcise der Erze eingeführt, und es wurden besondere Wasch», Poch- und Schlemmhäuser erbaut. Die Brennmethode znr Gewinnung von metallischem Quecksilber erhielt bereits durch den Verweser Franz Khisel eine neue Einrichtung, indem er eigene Brennöfen einführte, in denen die irdenen Kruge zu zwei und zwei in Reihen eingestellt wurden, und den Zusatz von Kalk zu den Erzen anordnete. Dadurch wurde die Gewinnung metallischen Quecksilbers befördert, da sich der vorhandene Schwefel mit dem Kalk zn Gyps verbinden konnte, und hier-! mit das Quecksilber freiließ. Unter dem Verweser Varthol ! Pacher geschah im I. 1641 eine weitere Verbesserung da-> durch, daß zum Brennen gußeiserne Kruge genommen ! wurden, wofür auch eine neue Vrennhütte mit mehreren ^ Oefen gebaut wurde, wie es eine Schrift dcs Vergwcrks-Archivcs aus demfclbcn Jahre bestätiget. Nach Valvasor's Berichte hatten diese Kri'kge im I. 1666 bereits die Form von Retorten, welche je zu 24 in sechzehn Oefen eingesetzt wurde»; nach einer Schrift des Vergwerks-Archives vom ! I. 1668 führte der Jude Scrvati ein neueö Verfahren ein, ! wobei in vierzehn Oefcn je 30 Retorten verwendet wurden. ^ Den großen Verbrauch an eisernen Netorten bei diesem Ver» fahren weist eine Schrift vom I. 1681 aus, wornach 3900 ' dis 4000 Retorten von St. Veit in Kärnten bestellt, und ^ 4000 Saumlast alter Retorten an den Grafen Lanthicri ! verkauft wurden. Der Verweser Ioh. Friedrich v. Stampfer ! änderte das Vrcnnverfahrcn von Neuem; er führte zuerst j im I. 1696 schmiedeiserne Retorten von Kegelform ! ein, im I. 1716 aber erbaute er an der Stelle der alte« ^ Vrennhütten 10 neue Oefcn mit geschlossenem Feuer ! nach dem in der Nheinpfalz gebräuchlichen Muster. Jeder ! dieser Oefen enthielt 100 Retorten, je zn 23 in vier Reihen gestellt, wobei ein Einsatz von 60 Zentnern Erz gemacht ! wurde; dieses Verfahren gab einen geringeren Metallverlust, ! erforderte aber mehr Mühe nnd Kosten, welche den Gewinil ! auswogen. ! Die Zinnober-Fabrikation nach der alten Methode wurde in diesem Zeitraume immer mehr unterlassen, und zuletzt ganz vergessen; es fand sich nämlich kein Absatz für ! die Ware, nachdem man in Venedig und in Holland ein ^ neues, besseres Verfahren in der Bereitung des Zinnobers ! erfunden hatte. z Der vielfältige Verbrauch an Bau- und Brennholz machte es bald nothwendig, dasselbe aus den entferntesten und höchsten Waldungen herbeizuschaffen. Zu diesem Ende wurden, allem Ansehen nach, schon unter dem Verweser Franz Khifel, in der höheren Gebirgsgegend große Schleu» ! sen, sogenannte Klausen errichtet, um das Bach- und 116 'Quellwasser aufzufangen, und nachdem cine hinlängliche Menge Holz aufgehäuft worden, zum Fortschwemmen des« selben das gesammelle Wasser nach Belieben auslassen zu können. Die älteste ist die Idrizaklause, hoch im Gebirge, in der Nähe der Ortschaft Voisko errichtet; auf diese folgte bald die Salaklause, einst auch die Smretschieklause genannt, am Salabache in dem gegen Godovitsch führenden Thale erbaut. Beide bestanden ursprünglich nur aus Holz, das Jahr ihrer Errichtung ist nicht angegeben; doch spricht schon eine Schrift vom Jahre 1633 von Reperaturen der Klausen an der Sala und Idriza. Die jährliche Ausbeute an Quecksilber zeigt sich in dieser Periode durch die vorbeschriebruen Anordnungen und Anstalten bedeutend erhöht. Es erhob sich der jährliche Gewinn in einzelnen Jahren bis auf 3000 Zentner. Dagegen war das Ergebniß au Zinnober immer geringer, bis es zuletzt ganz aushörte. Das Quecksilber wurde emerseits über Triest nach Venedig, andererseits über Wien und Salzburg nach Stadt Steier, Augsburg und Nürnberg, und selbst nach Hamburg und Amsterdam «erführt, wie es Schriften des Bcrgwertsarchives ! vom Jahre 1669, 1671 und 1673 nachweisen. Dahin ging auch der Zinnober, so lange dessen Erzeugung fortdauerte. ! Die Preise des Quecksilbers und des Zinnobers standen bald I höher bald niederer, nahmen aber im Ganzen doch immer ^ mehr auf. Nach den einzelnen, im Bergwerksarchive vor» ! handcnen Angaben wurde im Jahre 1612 der Zentner Quecksilber zu 63 fl. und der Zentner Zinnober zu 91 st. verkauft; im Iadre 1634 stand der Preis des Zentners bei beiden aus 30 fl., auch später im Jahre 1669 kam das . Quecksilber nicht höher, da nach Valvasor's Angabe eine i Ladung von 38 Zentnern auf den Werth von 40t) Golddukaten berechnet wurde. In der Folge stieg der Preis eines Zentners Quecksilber auf 100 fi. und noch ! bedeutend darüber, und im Jahre 1741 stand er auf ! 182 Gulden. ! Ueber den Aufwand des Bergwerkes in dieser ^ Periode findet man mehrere Angaben, theils im Bergwerks- ! archive, theils in anderen Aufzeichnungen. Nach Valuasor's ^ Berichte betrug derselbe in den Iahreu 1663 bis 1689 jähr- > lich an 28.000 fi., hatte aber in früherer Zeit 70.000 bis ! 80.000 fl. erreicht. Dieser bedeutende Unterschied erklärt ! sich einerseits aus der Menge neuer Bauten und Anstalten, ! die in der ersten Zeit nach der Uebernahme des Bergwerkes durch den Landesfürsten für nothwenig erachtet wurden, an- > dercrseits auch aus der genaueren Ncgulirung der Besoldun-. ! gen und Löhnungen. Dcr ganze Arbeiterstand betrug im ^ Jahre 1747 gegen 430. Außer der Löhnung erhielten die Arbeiter auch ein gewisses Maß an Getreide zu scstgesctzten niedern Preisen; ! auch die Beamten und minderen Diener hatten Getrcidefas« ! sung, doch nur nach einem begünstigten Preise. Daher z wurde immer für einen bedeutenden Vorrath an Getreide gesorgt; sv wird unter andern im Iabre 1607 ein Vorrath von 300 Star (zu 1 ^ Mctzen) Weizen und 1000 Star ! Gemischtes aufgezeigt; im Jahre 1667 findet man die Summe ! von 6000 fi. zn Ankaufe von Getreide angewiesen, und ! nach einer Schrift vom Jahre 1677 war zu Oberlaibach be- > reits ein eigener Getreidesattor aufgestellt. Nach dem In« ^ balte der Landtagsverhaudlungen hatte die krainische Landschaft durch viele Jahre di? Getreioclieferung für Idria zu besorgen; die Menge des beizuschaffcndeu Getreides betrug nach ciner Aufzeichinma, vom Jahre 1728 jährlich 3000 > Metzen. Endlich waren für den Fall der Dienst« oder ! Arbeitsunfähigkeit den Beamten und den Knappen Gnaden- gehalte und Unterstützungöbeiträge zugesichert. (Fortsetzung folgt.) M u s i k. Obgleich wir eine Menge Komponisten besitzen, welche i alljährlich eine nicht unbedeutende Anzahl von Werken er-i scheinen lassen, bleiben doch die alten, großen Meister im« ! mer die besten Lehrer für alle diejenigen, welche Munk zur > Ausbildung von Geist und Gemüth treiben und an der ! Schönheit der Kompositionen jener Heroen sich erfreuen wollen. Die unsterblichen Kompositionen unserer musikalischen > Klassiker, Beethoven, Mozart, Haydn :c., sollten sich z ebenso im Besitze jedes Klavierspielers befinden, irie Goethe's ^ uud Schiller's Werke in allen gebildeten Familien anzutreffen z sind, denn erstere nehmen ü». der Musik dieselbe SteUe ein, ! wie letztere in der Literatur. — Wer die Veethoven'schen und Mozart'schen Sonaten nicht spielt, dem geht das Erhabenste in der ganzen Klaviermusik verloren, und damit auch der Anspruch auf musikalischen Geschmack und Bildung. Zur Anschaffung dieser Werke bietet sich gerade jetzt eine äußerst günstige Gelegenheit. Vor Kurzem wurde nämlich eine neue (die dritte) Subskription auf Hallberger's Pracht-Ausgabe der Klassiker Beethoven, Clementi, Haydn, Mozart in ihren Werken für das Pianoforte allein. Ncu herausgegeben mit Bezeichnung des Zeitmaßes und Fingersatzes von I. Moscheles. 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