Nr. 43. Dienstag, 22. Februar 1887. 106. Jahrgang. Mbacher Zeitung. Pranumerationspreiö: Mit Postvcrscnbung: ganzjährig fl. i5, halbjährig sl. 7,bN. Im Eomptoir: uannahiiz fl, li, hall'jähri»i fl, 5,s>o, Fill die Zustellung in« Haus ganzjährig fl. i. — Insertionsllebür: Mr ncoie Inscr.nc di>« ,» ,, Zeilen 25 fr,, größere per Zeile ü lr.; bei östcr>l! Wlcbcrholnügen pr, Zeile 3 lr. Die ,,?aibacher Zeitung" erscheint täglich mit Ausnahme der Sonn- und Feiertage, Die Administration befindet sich Vahnhosgasse 15, die Redaction Wienerftraße 15. — Unsianlierte Vriefe werben nicht angenommen und Manuskripte nicht zurückgestellt. Mntlicher Mil. Se. k. imd k. Aftl'stolische Majestät haben die nachstehenden Allerhöchsten Handschreiben zn erlassen geruht: Lieber Graf Kälnoky! Ich habe die vom Reichsrathe auf Grund des Gesetzes vom 21. Dezember 1867 gewählte nnd die vom ungarischen Reichstage auf Grund des Xll. Gesetzartikels vom Jahre 1867 zur Behandlung der gemeinsamen Angelegenheiten entsendete Delegation mit den in Abschrift beiliegenden Handschreiben zu einer außerordentlichen Session auf den 1. März d. I. nach Budapest einzuberufen befunden, und beauftrage Sie, wegen Anbringung der betreffenden Vorlagen das Erforder-"che zu veranlassen. Wien am 16. Februar 1887. Franz Joseph m. p. Kälnoky m. !.'. Lieber Graf Taaffe! Ich finde Mich bestimmt, die vom Reichsrathe auf Grund des Gesetzes vom 21. Dezember 1867 gewählte und die vom ungarischen Reichstage anf Grund des /"I. Gesetzartikels'vom Jahre 1867 zur Behandlung "ll gemeinsamen Angelegenheiten entsendete Delegation zu einer außerordentlichen Session auf den 1. März d. I. "ach Budapest zur Aufnahme der ihrem Wirkungskreise gesetzlich vorbehaltenen Thätigkeit einzuberufen. Indem Ich gleichzeitig Meine Ministerien für ge-!"emsame Angelegenheiten zur Einbringung der vcr-"ssuugsmäßigen Vorlagen anweise, beauftrage Ich Sic, "^n Einberufung der Mitglieder der Delegation das Entsprechende zu veranlassen. Wien am 16. Februar 1887. Franz Joseph m. l'. Taaffe m. p. Lieber von Tisza! h. Ich finde Mich bestimmt, die vom ungarischen ^'chstage auf Grund des Xll. Gesetzartikels vom ^ayle 1867 zur Behandlung der gemeinsamen An-Alcgeuheiten entsendete und die vom Reichsrathc auf ^md des Gesetzes vom 21. Dezember 1867 gewählte Delegation zn einer außerordentlichen Session auf den 1. März d. I. nach Budapest zur Aufnahme der ihrem Wirkungskreise gesetzlich vorbehaltenen Thätigkeit einzuberufen. Indem Ich gleichzeitig Meine Ministerien für gemeinsame Angelegenheiten zur Einbringung der verfassungsmäßigen Vorlagen anweise, beanftrage Ich Sie, wegen Einberufung der Mitglieder der Delegation das Entsprechende zu veranlassen Wien am 16. Februar 1887. Franz Joseph m. p. Tisza m. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 17. Februar d. I. dem Hofrathe des Obersten Rechnungshofes für die im Neichsrathe vertretenen Königreiche und Länder Karl Ritter von Zwölf in Anerkennung seiner vieljährigen ausgezeichneten Dienstleistung den Titel und Charakter eines Sectionschefs allergnädigst zu verleihen geruht. Se. k. nnd k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 9. Februar d. I. dem Finauzrathe in Lemberg Alois Huffs ki anlässlich der von ihm erbetenen Uebernahme in den dauernden Ruhestand in Anerkennung seiner vieljährigen treuen und ersprießlichen Dienstleistung den Titel und Charakter eines Oberfinanzrathes mit Nachsicht der Taxe allergnädigst zu verleihen geruht. Dunajewski in. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließnng vom 12. Februar d. I. die erledigte Hofsecretärstelle bei der k. k. statistischen Central-commission in Wien dem mit dem Titel und Charakter eines Hofsecretärs bekleideten Vicesecretär Dr. Johann Winkler allergnädigst zu verleihen geruht. Gauts ch m. p. Se. k. und k. Apostolische Majestät haben mit Allerhöchster Entschließung vom 14. Februar d. I. dem Polizeicommissär der Triester Polizeidirection Christoph Busich den Titel und Charakter eines Polizei-Ober-commissärs allcrgnädigst zu verleihen geruht. Taaffe m. p. Der Ministerpräsident als Leiter des Ministeriums des Innern hat den Concipisten der Triester Polizeidirection Gustav Winkler zum Polizeicommissär ernannt. Am IN. Februar 1887 wurde das VI. Stück des Landes-gefetzblattes für das Hcrzogthnm Krain ausgegeben uub versendet. Dasselbe enthält unter Nr. 8 die Kundmachung der k, t. Landesregierung, betreffend die Tage nnd Orte der Hanptstellnng der Wehrpflichtigen in Kram für das 1887. Von der Redaction des Landesgesetzblattes für Kram. Laibach am 21. Februar 1887. Nichtamtlicher Meil. Zur Situation. Die Lage Europas nnd damit auch die Lage der Monarchie erfuhr Samstag im ungarischen Reichstage durch die Reden der Minister Fejervary und Tisza eine Beleuchtung, welche ihre ganz? Eigenart erkennen lässt. Die Völker Europas standen schon lange nicht unter dem Eindrucke eiuer gleich schwülen politischen Atmosphäre. Ohne durch irgend eine bestimmte Frage beängstigt zu sein. welche eine friedliche Austragung ausschließen würde, ist doch das Bewusstsein einer Unruhe nicht zu bannen. Das einzige Resultat aller Betrachtungen uud Erwägungen, aller Zweifel nnd aller Hoffnungen bleibt stets und überall die Prüfung der eigenen Stärke, der Gedanke an Schutzwehren, welche bei dem Ausbruche eiues Conflictes die eigene Widerstandskraft vermehren könnten. «Die politische Atmosphäre ist bis zu einem hohen Grade mit Elektricität gesättigt, und wir wissen nicht, wann und wo der Funke sich entzündet, von welchem das zweifelsohne vorhandene Zündmaterial Feuer fängt?» Dies ist das Bild, welches der Minister Fejcrvary von der Situation entworfen hatte und wohl unschwer wäre, zu errathen, wo derselbe das Zündmatcrial angehäuft wähnt, aus dem ja schon seit längerer Zeit publizistischer Rauch emporqualmt. Dieses feuergefährliche Material ist indessen nicht an einem Tage uud nicht in wenigen Tagen zusammengetragen worden. Die verschiedenen Gegenströmungen/die ungelöstcu Zweifel hinsichtlich drr Zukunft, sie rühren an allen Punkten, die in Betracht kommen können, schon aus früheren Zeiten her und haben bis- Jeuilleiou. Wieuer Brief. ^ Der lustige Carneval lässt aller Orten seine ei^ueukappe ertönen, um die tanzlustige Menschheit zum ?'' ^ kurze Zeit seines Reiches noch wackr 3^ 'Tanzen> zu beuützeu. Wien tanzt auch jede Krü ^""5 slott und rangiert sich in Elitebällebesucher, t. "zchentänzer. Maskenballwitzbolde nnd Gasthaus-hie Die Hausbälle sind am Aussterbe-Etat. Nur die a - ö" tauchen sie noch in eiuzelueu Familien auf. hi)Hs^'l"e der Societe gibt deren den ganzen Fasching !chtws """'- 6'" Hausball ist heutzutage eine ti^ ^eranlagte Sache. Ein Hausball mit den heu« ^inkon "^.Mchcn verschlingt aber auch das halbe ^!"en eines mähigen «Änskommens». ^drun "l"sa.aben für eine Familie, welche uott> ^ränl^" " b"' Welt etwas mitmachen foll. be-5n»ss f." slch aber nicht allein auf den Fasching. Man ein ^ eben auch für Ostern, Weihnacht. Neujahr heisst, 3? "achen. Der Fasching absorbiert aber die !> i„i. fräste bei den Bällen uud Kränzchen, die e>ne j).-'""chen muss. Für den Hausball bleibt daher 'ei im nn^ ""^ ^" Geld übrig. Man besucht in ^ liMi '^stände, nnd der ist der vorwiegende. > ^Ne '^" die öffentlichen Bälle. Die geschätzten l^en 'selche im Fasching auch ihr Scherflein bei-< "delu s- ^ Vereinslocalitäten in Vallsäle um->zt dab, - °"ch sehr beliebt nnd viel gesncht. Wien "" und 5 "" gegenwärtigen Momente so gut es >o wir es der Geldbeutel erlaubt, manchmal anch etwas darüber. Doch eine Fasteuepistel, welche diesem «Darüber» von Rechtswegen folgen sollte, ver-sparen wir nns lieber für die feuilletonistische Fasten» predigt. Vorlä'nsiq sind wir noch im lustigen Fasching. Inmitten des Fasching!rubels hinein ertönt aber eine Todesnachricht, die freilich bloß noch als Gerücht auftaucht, die aber, wenu sie sich bestätigt, selbst in dem leichtlebigen Wien Sensation hervorzurufen imstande ist, der durch Reuters Telegramm gemeldete Tod des Naturforschers Dr. Holub nämlich nnd seiner Gattin, die beide durch Negermörder ermordet sein sollen. Seit vier Jahren befindet'sich Holub, der Afrikaforscher, auf Reifen, uud seine muthige kleine Frau. die Tochter des Notunde-Inspectors Hosf, die ihren Gatten wät> rend seiner berühmten Prater-Vogelausstellung kennen uud liebeu gelernt hatte, begleitete ihn auf seinen Reisen. Seit vier Monaten haben die in Wien lebenden Verwandten keine Nachricht von dem jungen Ehepaare er. halttn. Sollte Hulud wirklich bei seiner dritteu For-schuugsreise iu Afrika durch Mörderhand gefallen sein und mit ihm die muthige kleine Fran? Es wäre zu entsetzlich! Doch hinweg von diesen, traurigen Gerüchte, ym° ein in Thalia's Hallen, allwu im Karltheater, gerade jetzt, zur lustigeu Faschingszeit, in einem ins deutsche bearbeiteten Pariser Schwanke eine verschwenderische Frau «unter Cnratel' gesetzt wird. So heißt nämlich das Stück von Monfaux und Bisson, von denen der eine der Oerichtösaal-Reporter eines Blattes sein soll. Wir finden in dem Schwanke den fein bearbeiteten französischen Codex und all die Künste eines echten Advocaten vertreten. Das Sujet des Stückes ist fein pointiert. Eine verschwenderische Frau. die mittelst Gerichtsbeschlusses an» statt des nachgiebigen Gatten einen strengen Rechts« anwalt als Curator erhält, der vermöge ihrer Liebenswürdigkeit sich aber ans dem beißenden Währwolf in ein stilles, sanftes Lamm verwandelt, gegen das der gutmüthige Ehemann noch ein Tyrann war, ist das nicht ein prickelnder Stoff zu einem Schwanke? Diese zweite Novität war die «Nachbarinnen». Herr Knaack als Cnrator war ein köstlicher Curator. Frau Geistinger aber spielte die 25jährige Frau mit der gewohnten Sicherheit und Verve, die ihr Spiel kennzeichnet. Sie besitzt das eminente Talent, durch Jahre uud Decennien als jung zu scheinen, war daher dnrch ihre Liebenswürdigkeit ihr eigener Curator so. wohl im Stücke als auch bmn Publicnm, das ihr lebhaft applaudierte. Zwei ausländische Gäste nahmen gestern tagsüber in einem offenen Fiaker, der durch die belebtesten Straßen fuhr. die Neugicrde des Publicums in An-fpruch. Viele hielten die Insassen dcs Wagens für den Kronprinzen von Japan und dessen Adjuwnteu. Besser Uuterrichtete belehrten uns jedoch, dass der japanch'sche Prinz sich in Wiener-Neustadt befinde, um auf Em-ladung unseres Monarchen, die militärische Muster-Erziehungsanstalt sich zu besehen, da Japan "'" ayn-liche gründen wolle. Wer waren also die beide» ^ln° den in ihren ausländischen Costümcu die so lM" °"^ die Wieucrstraßeu fuhren? Prinz von Mingrelien, rief ein luMaer ^Mogel m die stannende Menge der Spazierga.'ger h m . Und richtig, sie waren es bclde, der russische Ge-neral und der Vulgar?nfürst m 5l". Wie kamen sie aber plötzlich nach Wien? Ganz einfach. Sie kamen anf den Lumpe »ball zu Schwendet. Freülä) nicht Laiwcher Zeitung Nr. 42 350 22. Februar 1887. her die Fortdauer des Friedens nicht gestört. Allerdings nehmen die Spannnngen an Ausdehnung und Kraft durch ihre Dauer zu, und Gegensätze graben sich desto tiefer in die Gemüther ein, je länger sie ohne Verständigung, ohne versöhnende Verbindung anhalten. Sie erzeugen fortwährend jene Elektricität und vermehren deren Explosivkraft, von welcher der ungarische Minister bei der Debatte über den Ausrüstungscredit gesprochen hat. Aber wenn es trotzdem bisher gelungen ist, den Frieden vor jeder Störung zu bewahren, so kann es auch fernerhin geschehen, und hoffentlich wird anch solches der Weisheit der Cabinete gelingen. Insoweit, als die Spannung durch falsche Vorstellungen und Leidenschaften genährt und vermehrt wird. kaun sie durch maßvolles Einwirken, kann fie durch kluge Selbstüberwindung wesentlich gedämpft werden. Darauf scheint auch Herr von Tisza seine Hoffnungen zu gründen, wenn er au der Zuversicht festhält, den Völkern werden die schlimmsten Prüfungen erspart bleiben, trotzdem sie alle bemüssigt sind, sich auf dieselben vorzubereiten. Wir halten den Krieg nicht für wahrscheinlich, aber doch nicht für ausgeschlossen, meinte der ungarische Ministerpräsident Die Mittel für die Vervollständigung der Wehrkraft werden nicht für die Mobilisirruug, nicht für die Klicgs-zwecke, sondern für die änßerste Eventualität begehrt, «wenn die Hoffuung auf die Erhaltung des Friedens sich wider alles Erwarten als trügerisch erweisen sollte.» Welcher Staatsmann müsste in einem Augenblicke, da ähnliche Möglichkeiten dem geistigen Ange vorschweben, nicht alles aufbieten, was die Vorsicht erheischt und was im Bereiche der eigenen Kräfte gelegen ist, um einer jeden Verantwortuug zu entgehen, welche ein Versäumnis ihm auferlegen müsste. Welches Volk wird nicht alles aufwenden, um beim Eintritte solcher Ereignisse im Vollbesitze seiner Macht und seiuer Wehrmittel zu stehen? Bot auch nach einer Richtung die Discussion wenig, was mit besonderer Freude vernommen worden wäre, so hat es doch der Debatte uicht an Lichtpunkten gefehlt, welche uns wenigstens einen erfreulichen Anblick zu bieten scheinen. Zu dieseu zähleu wir in erster Linie die von Herrn vou Tisza in feierlicher Weise bekräftigte friedliche Politik unserer Monarchie, das Streben aller entschiedenen Kreise des Kaiserstaates, den Frieden, aller Gefahren des Augenblickes ungeachtet, unversehrt zu erhalten. Die Sprache des Herrn vou Tisza konnte nach dieser Richtung numöglich entschiedener und unzweideutiger lauten, und sie harmoniert vollkommen mit den Intentionen aller Parteien uud aller Stämme des Reiches. Oesterreich-Ungarn wird sich stets von dem Vorwnrfe freihalten, durch einseitige, egoistische Aspirationen die Lage erschwert, dein Friedensgedanken Hindernisse des freien Durchbruches bereitet zu habeu. So wie uusere gesammte Politik im Oriente frei von jedem selbstsüchtigen Vordränge» geblieben ist, wir stets deceit waren, jedes geltende Recht, ein jedes berechtigte Interesse anzuerkennen und uur auch billige Rücksicht für unfere vitalen Interesfen als das Ziel unserer Action auserkoren haben, so werden wir auch fernerhin uns von anderen Zwecken nicht bestimmen lassen. Der ungarische Ministerpräsident betonte anch ausdrücklich, die Tendenz uuserer Politik bleibe die gleiche, wie iu der Epoche der Delegationen, und diese fußte ans dem Eiuuerständnisse mit den Mächten. Sie nahm die friedliche Verständigung als die Bahn an. ans der sich unsere Thätigkeit bewegen sollte. Die iu der bulgarischen Frage selbst liegenden Schwierigkeiten, die mannigfachen staatsrechtlicluu und sonstigen Com-plicationen derselben, die Vielfuchkeit der factischeu oder legalen Factoren, mit denen bei ihrer Regelung zu rechnen ist, die wechselvolle Vergangenheit dieser wenn auch nicht alten, aber an Episoden überreichen Frage, hadeu es verschuldet, wenn bisher jener Fortschritt nicht erzielt worden ist, der vou uns freudig begrüßt wordeu wäre. Aber all diese Wendungen und das wechselnde Aussehen der Angelegenheit werden unseren Einfluss nicht alteriere», die friedliche nnd allen Theilen con-venable Abwicklung derselben zu fördern uud in vollster Eiumüthigteit und Loyalität mit allen Cabineten vorzugehen, welche vom gleichen Streben erfüllt si»d. Würde die Situation in Europa ausschließlich vou uns allein abhängen und sich von uus allein gestalten lassen, dann könnte man allerdings ohne Beklemmung der Zukunft entgegensehen. Aber die Ereignisse si^d nicht mehr überall in der Macht derjenigen, welche den Willen haben, ihnen jede Gefahr zn benehmen, und Europa war in den letzten Jahren mehrfach schon Ueberraschnngen ansgesetzt, welche es gänzlich unerwartet ereilt hatten. Dessenungeachtet oder vielleicht gerade deshalb werden unsere militärischen Maßnahmen nirgends eine Missdeutnng erfahren können, wo eine gerechte Beurtheilung vorwaltet. Ihre ausschließlich defensive Natur ist vou Herru von Tisza mit Worten charakterisiert worden, welche den tiefsten Eindruck allcrwärts ansüben werden. Nur zu einer unerläss-lichen und nur zu einer nns aufgenöthigten Selbstvertheidigung kann die Kraft der Monarchie in Anspruch genommen werden, erklärte Heri von Tisza. Unsere Maßnahmen gelten einer Eventualität, die aller Vor-anssicht nach nns erspart werden wird, die aber, wenu sie je eintreten sollte, jedes Zögern, jedes Schwanken ausschließt, lind auch dem Schwachmüthigen den Muth vollster Entschlossenheit einflößen wird. Einhellig votierte der ungarische Reichstag den Ansrüstungscredit. Er folgte der Stimme des Patriotismus, aber nicht jenes Patriotismus, welcher n'.it-nnter in chauvinistischer Leidenschaft sich änßert oder in lantem Ungestüm seinen Ausdruck findet. Der nw garifche Reichstag folgte d.m Gebote jener Vaterlandsliebe, welche sich das volle Verständnis für die Nothwendigkeit der Lage bewahrt hat, und die nichts an dercs anstrebt, als die Vermehrung der Sicherheit des Reiches. Sie will lediglich die Kräftigung der Znver-sicht, mit der das Reich, anf seiue friedlichen Gesin-nnngen uud friedlichen Traditionen gestützt, all dem eutgegeublickeu soll, was die Zukunft bringen kann. Politische Uelierslcht. (Die Bantvorlage.) Der Ausgleichs-Aus-schuss des Abgeorduetenhauses berieth Samstag die Vaukvorlage. Auf eine Aufrage Sturms erklärte der Regieruugsuertreter, Hofratl) Niebauer, es sei selbstverständlich, dass das Wappen der Monarchie vou der Vauk im Siegel uicht geführt werden könne, so lange das Wappen nicht festgestellt sei. Anf Befragen Tro- jans wegeu Uebersetzuug der Kundmachungen in die betreffenden Landessprachen berief sich der He" Finanzminister auf seine Erklärung im Sub" co^iite'. Er könne ein diesbezügliches verbindlich^ Uebereiufommeu mit der Aauk nicht in Aussicht stelle», fiude aber in der beantragten Resolution keinen Vl> stand, nnd werde, wenn si> angenommen werde, mit der Bank ein Einvernehmen pflegen, um den Wünsche möglichst gerecht zu werden. Die Abgeordneten Herbst, Stnrm und Maqg bezeichneten die Resolution betreffs ErrichUmg vo» Filialen als überflüssig, nachdem si^ die Baut bereit erklärte, die fraglichen Filialen zn errichten. Dieselben Redner bezeichneten die Resolution betreffs Aufl'gnng von Drucksorten auch in den Landessprachen uud betreffs der Landessprache mächtiger Be' amten als gefährlich, weil hiedurch in die Bankleitnüll und das schwierige Controlsystcm eine babylonische Verwirrung hineingetragen würde. Die Abgeordneten Trojan, Zeithammer nnd Nieger sprachen wiederholt fül sämmtliche Resolutionen. Auf eine Anfrage Riemers weqen Errichtuug von Filialen in Ostböhmen erklärte Hofrath Niebaner, er könne über die in Aussicht ge/ nummenen Plätze zur Beruhigung mittheilen, dass die lantgewordenen Wünsche gewiss thnnlichst berücksichtig werden. Die betreffenden Resolutionen wurden angenommen. Referent Bilinski bekämpfte die EimveN' düngen der Abgeordneten Chlumccky, Auspitz "'ib Herbst gegeu die Aelehuung sechsmonatlicher Wechsel-Die Resolution betreffs Einvernehmung von laudwirt' schaftlichen Gesellschaften vor Bestellung der Censore" wurde von den Abgeordneten Herbst nud Anspitz entschieden bekämpft, von Trojan befürwortet nnd schliefM angenommen. Ueber die Resolution wegen gleicher M' Handlung der Gebürenpflicht der Bankchecks mit dc>l Postsparcassenchecks entspaüu sich eine Debatte, ob diese/ Satz beizubehalten sei. Hofrath Niebauer erklärte, das^ die gleiche Behandlung eintrete, worimch dieser Pass^ angenommen wurde. Abg. Neuner bekämpfte die von< Snbcomit«! angenommene Abänderung betreffs Am" nähme des Wertbctraqes der Noten in allen Landes" fprachcn, weil hiedurch der Ausgleich erschwert win^ Er möchte nur eine Resolution iu diesem Sinne ^ antragen. Abg. Trojan trat entschieden für die V^ behalwng ein. wonach wegen Beschlnssunfähiglcit d>e Sitzuug geschlosseu wurde. (Militärische Berathungen.) FrM und Samstag fanden nuter Vorsitz des Kaisers mi^ tärische Conferenzcn statt. An denselben nahmen theil' die Erzherzoge Albrecht nnd Wilhelm, der Kriegs minister Graf Bylandt. der Generalstabschef Va""' Beck, die FeldmarschalbLieutenante Prinz Cruy. Va""^ Salis-Soglio nnd Baron Popp, ferner mehrere ^ fereuten des Kriegcministerinms. , (D i e E i n b e r u f n n g d e r D e l e g a t i o n e >!' ist bereits erfolgt. Dieselben werden am I. März ' Budapest zusammentreten. Da die Session als A'^ setzung dcr vorjährigen Session gilt, entfällt die 3lo^' wendigkeit der Neuwahl der Ausschüsse, nnd so w^ denn sowohl die diesseitige als die ungarische T>^. gation sofort in die sachliche Discussion der ihnen " der gemeinsamen Regierung zn unterbreitenden "^ lagen eintreten können. Infolge dessen glaubt man, ^. i die Session kaum länger als höchstens acht Tage dm^ werde. aus Russland herüber, Mdern ans der Stadt, um un Costüme den Lnmpenball als Mingrclier nnd rnssischer General mitznmachen. Des andern Tages fuhren sie aber anf Umwegen per Fiaker znm Photographen, nm sich photographieren zn lassen. Die Nengierde saß anf. aber man lachte über diescu Aufsitzer echt wienerisch, gemüthlich. Es ist eben Faschingszeit, wo man jeden Spass hinnimmt! o. Wien, 19. Februar 1887. (Nachdruck Verbots») Roman von Max von WeisMthurn. (2?. Fortschuug.) Das junge Mädchen hatte sich leise entfernt; sie wollte das erste Wiedersehen zwischen Mutter und Sohn nicht stören, und erst als Lady Vincent sie rnfeu ließ. erschien sie wieder in dem gemciusamen Wohnzimmer. Sir Alan erhob und begrüßte sie mit unbefangenster Herzlichkeit, in welcher sich auch uicht eiue Spur von Verlegenheit verrieth. Er trug gegen sie eine ruhige, freundliche Art zur Schau, in der sich nichts von der einstigen Leidenschaft verrieth, eine Entdeckung, welche Cora mit Enttäuschuug erfüllte. Sie hatte sich oft nnd oft wiederholt, dass es unmöglich sei, au die Fortdauer seiner Liebe zu glauben, und doch bereitete die Gleichgiltigkcit, mit welcher er ihr jetzt begegnete, ihr tiefen Schmerz Eines Nachmittags war Cora ausgegangen, um einige Weihnachtsgeschenke Lady Vincems unter die armen Leute zu vertheilen. Ein hübsches Landmädchcn, das die gewöhnliche Hausarbeit im Schlosse zu verrichten hatte, begleitete sie, uud obschon sie sich beeilt hatten, die Gäuqe so rasch als möglich zu becudeu, so war die Dämmerung doch bereits hereingebrochen, als sie den Rückweg uu^ traten, der durch eine öde Heide führte. Keins der beiden Mädchen war ängstlich, da die eine von Jugend auf in der Gegend gelebt hatte uud Cora keine Furcht kannte. Trotzdem beschleunigten beide ihre Schritte, als sie Plötzlich eine heisere Stimme hinter sich vernahmen, welche ihnen znrief: «Es ist einigermaßen spät für zwei junge Mädchen, um allein auf der Straße zu sein.» Natürlich antworteten beide nicht, sondern schritten nur rascher aus. «Würden Sie nicht eine männliche Begleitung wünscheu?» fuhr der Wegelagerer, welcher offenbar leicht beranscht war, fort. «Es follte mir zum besoudereu Vergnügen gereichen, fchönen und liebenswürdigen Damen nützlich sein zn können.» Mit dieseu Worten legte er die Hand anf den Arm des Hausmädchens nnd bemühte sich, ihr ins Gesicht zu blicken. Sie versuchte, sich losznreißeu, aber vergeblich. «Lassen Sie uns unseres Weges gehen!» rief Cora barsch. «Es drängt nns, heiin zu kommen.» «Wirklich?» höhnte er mit rohem Lachen, bei desfem Klang selbst Cora unwillkürlich zusammenschrak. «Lassen Sie uns eilen, Johanna!» flüsterte sie dem Hausmädchen zn. Ihr Peiniger verdoppelte aber ebenfalls seiue Schritte, uud mit zunehmender Angst sagte Cora sich. dass weit nud breit in der Runde kein Haus in Sicht sei und die einzige Möglichkeit einer Rettung darin bestünde, dass sie irgend jemandem begegnen würden. Der Man» hatte sie nun vollständig eingeholt und, von dem Muth der Verzweiflung beseelt, blieb ^ ! stehen. «,» «Wie können Sie es wagen, uns zn behellig ^ sprach sie, bestrebt, ihrer Stimme einen ruhigen ^^i! zu verleihen. «Sie werden bestraft, wenn Sic ü ^ sofort von Ihrer Zudringlichkeit ablassen.» .^1 «Bestraft?» lachte' er. «Gcbcn Sie mir e>' Kuss, mein schönes Kind! Das wird für heute '" ^ einzige Strafe fein.» ,^> «Wirklich?» fragte in diesem Augenblick ei"c^,1 ernste Stimme, während der Aufdringliche fntM, ,^ ihn jemand von rückwärts am Kragen erfasst y^ ^, ehe er sich dessen versah, lag er abseits vom We>p 1 Straßengraben. > Diplomatische Winkelzüge. M Es war dies das Werk einer Minute gewese"' ^> Cora hatte kaum begriffen, dass Hilfe zur H"Ht^> als fie anch schon vernahm, wie Sir Alan in le^ > Eutrüstuug sprach: . jelH «Dort magst du liegeu, Elender. Ich h^ ^ f nicht die Zeit, dir jeue Strafe zu ertheilen, wkl ^ verdienst, aber ich schulde dir noch eine derbe ^^ tignng uud weuu wir uus das nächstemal b^ > soll dir dieselbe mit Interessen zntheil wertn".' .,^' ^ «Das sollen Sie büßen, mein vornehm^ ^^1 rief der andere wnthknirschend. «Jetzt triumphs „leß V aber auch meine Stuude wird schlagen, und w^ > lacht, lacht am besten!» ^c>>' > Sir Alan achtete seiner weiter nicht, so»" , > d u beiden voranschreitenden Mädchen nach. ^ > «Ich fürchte, Sie find arg bedrängt morde"'^ » sprach er anscheinend sehr ruhig; «es ist "" e^ > Glück, dass meine Mutter mich Ihnen entgM » Lmbllcher Zeitung Nr. 43 _________________________351___________________________________________22. Februar 1837. (Der Zwölf-Millionen-Credit für die Landwehr und den Landsturm.) Die Ereditvorlage für die Landwehr und den Landsturm Klangt Donnerstag im Plenum des Abgeordnetenhauses zur Berathung uud wird auch im Herrenhause noch ^°r Zusammentritt der Delegationen erledigt werden. ^ ist zu erwarten, dass beide Häuser einmüthig die ^orlage votieren werden. Handelt es sich doch um eine Entlegenheit, die fernab von allen Fluctuationen des politischen Parteilebens liegt, hingegen für die Machtstellung uud die Sicherheit der Monarchie von einschneidendster Bedeutung ist. (Ungarn.) Wie man uns aus Budapest meldet, wird die provisorische Leitung des Finanz-Ministeriums durch den Ministerpräsidenten Herrn von Tisza jedenfalls von längerer Dauer sein. als man allgemein anzunehmen scheint. Herr von Tisza hat sich nicht bloß die Durchführung des Ausgleichs, einer strengeren Manipulation in der Verwaltung und mehrerer Finanzgesehe, sondern auch die Schaffung von größeren orga-w'schen Gesetzen zur Aufgabe gemacht, durch welche die ungarischen Staatsfiuanzm auf eine solide Grundlage gestellt uud deren Orduung gesichert werdeu soll. Es H ferner sehr wahrscheinlich, dass Herr von Tisza auch der Reorganisation des Personalstandcs besondere Aufmerksamkeit zuwenden wird. (Deutschland.) Im deutschen Reiche haben gestern die Wahlen begonnen. Sämmtliche vorliegenden deutschen Blätter beschäftigen sich mit den Wahlen nnd furdern die Wähler mit den bekannten Schlagworten «uf, ihre Stimmen abzugeben. Die Sprache der oppositionellen Blätter ist heftig uud leidenschaftlich, die der Negiernngsorgane, welche des Sieges sicher zu sein scheinen, ruhig und znversi tlich. Die maßgebenden «reise halten den Sieg der Septennats-Anhänger für unzweifelbar. . (Zur bulgarischen Frage.) Uebcr den Stand der bulgarischen Verhandlungen in Constan^ tinopel liegt Üeine neue Mittheilung von Belang vor. Dieselben scheinen ins Stocken gerathen zu sein. Der 'Kölnischen Heilung, wird ans Constantinopel mittheilt, Herr^von Neliduv habe kürzlich den deutscheu Aotschafter besucht; keiuer von beiden sei jedoch in der ^age gewesen. Vorschläge zur Förderung der Veihand-lungen mit den Bulgaren zu machen, da leiner hierauf bezügliche positive Instructions besitze. (Nnssland.) Einer der «Pol. Corr.» aus Harschmi zugehenden Mcldnng zufolge wurden in den «htcn Tagen in der Umgebung von Kamieniec Po-doltzki und Proskirov außer bedeutenden Quantitäten Getreide auch viel Holzmaterial für Rechnung des Mi-Iltärarars angeschafft. Für Getreideliefcrungen wurden 'ehr kurze Fristen ausgesetzt uud auch Juden zur Con-?."enz zugelassen. Für Weizen wurden um 20 bis ^ Kopeken per Pud über dm marktüblichen Preis bezahlt. (Die Italiener in Afrika.) Der italie-"'sche Kriegsminister schickt neuerdings Verstärkungen nach Massauah. „nd zwar Alpenjäger und Gebirgsartillerie. Man scheint demuach doch einen Vorstoß gegen das Innere zu planen, und die Meldung uicht unbegründet zu seiu. dass die Italiener sich anf dem erhöhten und gesunden, weil kühleren und wasserreichen Platean im Hinterlande von Massauah festsehen und daselbst eiu befestigtes Lager ernchten wollen. — Aus Kairo wird gemeldet: Der Negus gieng nach Asmara ab, um sich mit Ras Alula zu vereinigen. Tagesneuiglciten. Ihre Majestät die Kaiserin haben dem Präsidenten der Wiener k. k. Polizeidirection zur Vetheilung euer Unterstützungswerber aus dem Wiener Polizei-rayun, deren in letzterer Zeit eingebrachte Unterstütznngs-gesuche auf Allerhöchsten Befehl von dem Secretariate Ihrer Majestät demselben zur eigenen Würdigung und Erledigung überlassen worden sind, die Summe von 600 Gnlden aus Allerhöchstihrer Privatcasse übergeben lassen. — (Ein Veteran der österreichischen Pädagogen,) Andreas Ritter von Wilhelm, k. k. cmer. Landes-3chulinsvecwr nnd Statthaltcreirath, ist Frei« tag in Graz z Grabe getragen worden, Ritter von Wilhelm hat ein Alter von 86 Jahren erreicht, er war ein geborner Egerländer und hatte ehemals in Galizien, Schlesien und Mähren gewirkt nnd vielfach einen bedeutenden Einflnss anf das Schulwesen in Oesterreich genommen. Er hinterließ eine Tochter, die Schriftstellerin Margarethe Halm, - (Ball bei Hofe.) Zn dem heute stattfinden-den Vall bei Hofe sind znm erstenmale auch an die Spitzen des Militär Anditiriatcs und des militär-ärztlichcn Offi-cierscorps Einladungen ergangen. — (VonoerSnobahn.) An Wiener von Wel-tens Stelle im Verwaltnngsrathe der Südbahn wnrde der Director der Creditanstalt Merey eooptierl, -^ (Die Ermordung eines Professors.) Aus Graz wird berichtet: Prosector Eppinger nahm die Section Pebals vor. Das Ergebnis zeigte, dass der Stich, welcher die tödliche Vcrlctznng bewirkte, mit einem mindestens 25 Centimeter langen scharfen Messer erfolgte. Es drang von rückwärts, mit großer Kraft geführt, durch den Wiuterrock nnd die Hose, verletzte die linke Niere, dnrchtrenntc die Arteric nnd Vene, so dass der Tod infolge innerer Verblutung eintrat. — (Die Reform der weiblichen Kleidung.) Aus London wird berichtet: In Westminster Town-Hall hielt Visconnteß Harberton am letzten Mittwoch eine sehr besuchte Vorlesung «über rationelle Kleidung», Das Auditorium bestand unr aus Damen. Die Reducriu zog erbarmungslos gcgeu die, herrschende Mode zn Felde. Selbst eine Venus von Gestalt, meinte sie, fehe darin unschön aus. Außerdem sei die Kleidung ungesund, gefährlich und gemein. Sie empfahl, sich davon zn emancipieren uud die Kleiduug so einzurichten, wie sic gerade für dieses oder jenes Individuum paffe, ihm gnt stehe und zusage. Vor allem sei die ungehinderte Bewegung der Beine Hauptsache. Neoncrm empfahl das Dual-Dreß, das zweifache Kleid mit Doppelfchloss, und ließ Muster-Exemplare iu der Versammlung circulieren. Schließlich forderte sie von den Anwesenden, dass ein jeder in seinem Kreise in gedachtem Sinne wirken solle. — (Forschungsreifen in der Sahara.) Die spanischen Forschungsreisenden Julia Cervera und Rizo, welche in den letzten Tagen aus der Wüste Sahara zurückgekehrt sind, haben in dem Athenäum in Madrid einen Bericht über ihre Reise erstattet, Sie gaben über die Völkerschaften in der Sahara, die sie bis zum 22. und 24. Breitegrade durchdrangen, viel neue Details kund. Die Mehrzahl dieser Völkerschaften zählt zur muhamedanifcheu Religion und hält an der Vielweiberei fest; Männer wie Weiber sind scheu und miss-trauisch. Es fehlt an Wasser, fönst ist das Klima durchaus gesund. Die Reisenden haben im Namen Spaniens mit dem Sultan von Adrar und den Häuptern anderer Eingeborncr Beziehungen angeknüpft, die zur Annahme des spanischen Protectorates führten. — (Holub-Comite.) In Wien hat sich ein Holub-Comitö gebildet. Dasselbe leitete neue Sammlungen ein. Zugleich wurde die Einleitung einer Hilfs< action beschlösset«. Alle Afrika-Reisenden werden aufgefordert, möglichst zur Auffindung Holubs beizutragen. — (Eiu sensationeller Selbstmord,) Der Chef der Firma Hausner uud Violaud in Brody, Alfred Hausncr, ein Bruder des Reichsraths-Abgeorduetcn Otto Hausncr, hat sich Donnerstag aus bisher noch unbekannten Ursachen crhcntt. Der Selbstmord Hausners, der eine hervorragende gesellschaftliche nnd commercielle Stellung ciunahm, erregt ungeheure Sensation. Das Handelshaus, welches der Verstorbene leitete, war eines der erstcn Galiziens uud wurde von dein Vater des Verstorbeneu, Karl Hansner, welcher alls Hamburg eingewandert war, gegründet. Ueber der Familie Hausner waltet ein tragisches Schicksal. — (Erfröre u.) Aus Eilli wird uns geschrieben: Am 19. d. M. wurde der Grundbesitzer Lorenz Pre-padnik aus Leutsch, welcher auf dem Heimwege von Oberburg begriffen, aber betrunken war, erfroren aufgefunden. — (Missver stände n.)«Sie wissen, lieber Freund, dass meine Schwiegermutter bis vor kurzem bei uns wohnte. Jeden Tag faud sich auch der Rentier Kalko ein, und die beideu unterhielten fich prächtig miteinander. Nun machte ich ihm einmal den Vorschlag, sie zu heiraten!» — «Ich bin gewiss, dass er Ihnen das übel genommen hat!» — «Freilich hat er mir das Uebel genommen — er hat sie geheiratet!» Aphorismen. Daö Kalb, das gesund, kräftig und schön, lässt die Leute ssleichcultig; ^ muss zwei Köpfe oder sünf Beine haben, damit sie sich dafür interessieren. Die Klugen nutzen die Dummen aus und beide prügeln das Genie; die Dummen, weil sie es nicht «erstehen, die Klugen, weil sie es fürchten. Das ist das Thema, nnd die Variationen darüber nennen wir Geschichte. Seitdem die Literatur Geschichtschreiber das Gleichnis uom Nährenden Most in die Welt gefetzt haben, hält jeder gährende Uinath sich für edlen Wein. Zeitgemäßes Inserat: Ein wohlhabender Dichter, der sich ucrcinsamt fühlt, sucht eine Literaten«Gesellschast zu gegenseitigem 5,ändewaschen. ° Wir werden dreimal geboren: Das erstemal von unserer Mutter, das zweitemal uon unserer Geliebten, das drittemal uon »nserem Kind, Ein Tropfen Liebe ist mehr wert, als ein Fass Weisheit. ^le dürfen folch lange Wege in Zukunft nicht mehr ?Uein unternehmen. Harry sollte Sie begleiten, oder auch ^ stehe jederzeit zn Ihren Diensten.» ., Sein kalter Ton berührte Cora auf das pein- Mte; sie war bleich und zitterte, und ermüdet durch °eu langen Weg. kostete es sie einige Ueberwinduug, "Ut Sir Alan Schritt zu halten. ^ Als sie endlich in die erleuchtete Dorfstraße tra- len. bemerkte er ihre Ausregung. «Bin ich zu rasch gegangen?» fragte er in dem sengen, ruhigen Ton. «Ich bin in jüngster Zeit nicht uaran gewöhnt, mit Damen zn gehen. Wollen Sie ""'"en Arm nehmen?. ,»., Cora dankte so kalt, dass der Freiherr sie offenbar "drascht anblickte. sss - 'JA) glaube, Sie würden besser daran thuu. Sie em ^ ^ müde zu sein.» sprach er auch nicht um "" vtuauce wärmer. H Sie schüttelte ungeduldig den Kopf. Thränen des Z^nes und der Enttäuschung über die nnerschütterliche y"ye seines Wefens traten ihr unwillkürlich in die r.^en, nnd als sie endlich zu Hause aulangten, da eilte aa,. '^ Zimmer, mit sich, mit Sir Alan, mit der ^nzen Wei; unzufrieden. zimn ^"dy Vincent zur Diuerstunde in das Spelse' wese»? !""'' faud sie ihren Sohn bereits dort an-Etir, - '^ bemerkte anf den ersten Blick, dass seine ^n düstere Falten gelegt war. ,^.^'^az ist denn mit Cora?' fragte sie, Platz neh-sah, d^A ^ unvermulhet zu ihr ms Zimmer und N> ^ offenbar geweint haben muss.» zwuiwl'» "eich "6 Verdruss darüber, dass sie ge-tuurte't, ^)""^' nut "ur nach Hause zu gehen.» ant-AursM« " düster, worauf er ihr die Einzelheiten des HM A'"/"heilte. «Ich glaube fürwahr. Mutter, fie «Das wäre ja ein gutes Zeichen, ein fehr gutes Zeichen.» meinte Lady Vincent lächelnd. «Mutter, fcherze nicht!» bat der juuge Freiherr in schmerzlicher Bewegnng. Lady Vincent erhob sich und legte die Hand auf feinen Arm. «Ich scherze nicht, mein lieber Alan! Nichts ist so gesund, als ein gnter Hass. die Liebe natürlich aus. genommen.» «Hast du meinen Vater jemals gehasst, Mutter?» fragte er mit trübem Lächeln. .Nein. ich hasste ihn nicht. Alan, aber vielleicht that auch ich dergleichen, als ob dies der Fall sei.» Die letzten Worte waren mit einer gewissen Absichtlichkeit gesprochen, welche Sir Alan nicht entgieng «Willst dn der Weisheit einer alten Frau nicht vertrauen?' fuhr sie fort. «Ich glaube, Cora's Gc fühle für dich bergen ehrr alles andere als Hafs in flch. Gibst du mir die Erlanbnis, zu operieren? Ich werde deine Würde iu keiner Weise compromittieren. dn magst dessen gewiss sein.» «Du wirst ihr nicht wehe thun. liebe Mutters «Du kannst mir vertrauen, Alan,» entgegnetc sie sanft. . .. In diesem Augenblick trat Cora e,n; ste war m schwarze Seide gekleidet, das dunkle Haar wurde von einem Kamme mit Silberfiligranarbeit zurückgehalten. Sir Alans Antlitz klärte sich bei ihrem Erscheinen unwillkürlich auf. «Cora.» rief Lady Vincent ihr lebhaft entgegen, «wir möchten ihre Glückwünfche hören. Alan wlll nnr eine Tochter zuführen!» Sir Ala,l zuckte merklich zusammen, aber ein Blick feiner Mutter ließ ihn sich faffeu; er blickte zu Cora hinüber, sah aber keine wesentliche Veränderung in ihren Zügen. Lady Vincent jedoch, welche scharfsichtiger war, entgieng es nicht, dass das Mädchen eine Secunde lang wie im heftigen Schmerz die Hände ineinander presste. «Gratulieren Sie mir, liebes Kind!» rief sie froh' lich. während sie nach Cora's fchlauken Fingern griff und nnen Blick that in die Augen, welche, sichtlich bestrebt, schmerzliche Bewegung zu verbergen, sich von ihr abwenden wollten. «O, das thue ich von ganzem Herzen!» erwiderte das junge Mädchen, sich zu einem Lächeln zwingend, nni sich dann, als ob sie damit einer plötzlichen Ein-gebung Folge leistete, au Sir Alau zu wenden und, ihm die Hand bietend, hinzuzufügeu i «Aus voller Seele wünsche ich Ihnen alles nnr denkbare Glück!» Der Freiherr verstand es schlecht. Komödie zu spieleil; er versuchte es, einige Worte zu stammeln, als zu seiner wesentlichen Erleichterung gemeldet ward, dass serviert sei. Während der nun folgenden zwei. drei Tage be« obachtete Lady Vincent ihren Gast genan. Cora schien rnhelos und unbehaglich; sie befasste sich in nervöser Hast mit den Vorbe'reltungcn zu dem Feste und schien jederzeit der Ruhe und Erholung aus dem Wege gehen zu wollen. Alle diese Symptome eines bekümmerten Gemüths waren Lady Vincent nicht unlieb im MMl-theil. sie freute sich derselben, und Sir Alan. '^ sich selbst zn uuglücklich fühlte, um em 'wp«tteu che Beobachter zu sein. oder so recht m de.'Oelst dessen einzugehen, was seine M.Mr wollte, verstand uicht ^o ganz. was sie im Schilde führte. ^Fortsetzung folgt.) Laibacher Zeitung Nr. 4^ 352 22. Februnr 1887. Local- und Provinzial-Nachrichten. — (Aus dem Neichsrathe.) In der gestrigen Sitzung des Abgeordnetenhauses wurde in Fortsetzung der Specialdcbatte über die Krankenversicherung der Arbeiter der H 3 in der vom Abgeordneten Dr. Kaizl beantragten Fassung, wonach die Regelung der Krankenversicherung für land- und forstwirtschaftliche Arbeiter der Comvctcnz der Landtage zugewiesen wird, angenommen, hingegen der Antrag Värn reit her, welcher diese Frage durch ciu besonderes Reichsgesetz geregelt wissen wollte, abgelehnt. Von den übrigen Vorgängen der gestrigen Sihnug wäre noch zu erwähnen, dass Abg. Dr, Stingl in einer Zuschrift vom 21. «Hornnng» (große Heiterkeit) dem Präsidium die Niederlegung seines Neichsraths-Mandats sür den Wahlbezirk Warnsdorf-Rumburg zur Kenntnis brachte. Um halb 3 Uhr wurde die Verhandlung abgebrochen. Die nächste Sitzung des Abgeordnetenhauses findet Donnerstag statt. Aus der Tagesordnung steht der Zwölf-Millionen-Credit für den Landsturm. — (Handels- und Gcwerbekammer für Kr a in.) Bei der Wahl des Handels- und Gewerbe-kammer-Präsidinms wnrdc Herr Josef Kusch ar zum Präsidenten wiedergewählt. Zum Vicepräsidcnten wurde, nachdem Herr I. N. Horal mit Rücksicht auf sein vorgerücktes Alter die auf ihn gefallene Wiederwahl abgelehnt hatte, Herr Michael Pakic gewählt. — (Personalnachrichte n.) Der Herr Landespräsident Baron Winkler ist heute aus Wien wieder nach Laibach zurückgekehrt. — Der Zollamts - Assisteut Herr Josef Kobau wurde zum Zollamts-Official, der Finanzwach-Oberaufseher Herr Heinrich Drassal zum Zollamts-Assistenten bei dem k. k. Haufttzollamte in Laibach ernannt. — (Hygienischer Congress,) Das Landescomite' des Vl. internationalen hygienischen Congresses in Wien hat in seiner Sitznng am 19. Jänner die Oeffent-lichkeit seiner Sitzungen beschlossen. Wir werden aus diesem Grunde ersucht, die Mittheilung zu machen, dass Samstag den 26. Februar um 5 Uhr nachmittags im Rathhaussaale in Laibach eine Sitzung des Landes-comitcs stattfindet, zu welcher alle Freunde der hygienischen Interessen und des Wiener Congresses freundlichst eingeladen werden. Eine möglichst zahlreiche Betheiligung an den Sitzungen des Comite's ist im hohen Grade erwünscht. — (Vom Tage.) Die Kriegsfurcht, welche viele Leute in Galizien veranlasst, ihre Einlagen aus der dortigen Sftarcasse zurückzuziehen, scheint auch unsere Ve-völkcruug erfasst zu haben uud bringt hier dieselbe Erscheinung hervor. Schon vor ein paar Wochen wurden bei der hiesigen Sparcasse zahlreiche Einlagen gänzlich realisiert, insbesondere von Lenten aus den Bezirken Umgebung Laibach, Lack und Stein, und man konnte hiebei die verschiedensten Gerüchte vernehmen, welche auf dem Lande circnlieren. Damals handelte es sich meistens um bedeutendere Einlagen, und deshalb glaubten wir, diese Vorgänge unerwähnt lassen zn können, denn diese Leute können ihr Geld selbst verwahren, und weun sie auf einen Zinsertrag verzichten, fo ist dies ihre Sache, während es unserer Sparcasse ohne Zweifel unter den heutigen Verhältnissen nur angenehm ist, wenn sich ihr Einlagenstand vermindert uud sie sich wenigstens eines Theiles ihrer disponiblen Gelder entledigen kann. In letzter Zeit hat sich aber die Fnrcht auch in die niederen Schichten verpflanzt, Zahlreiche Einlagen in Beträgen von nur wenigen Gulden wnrden realisiert, die Lcnte — großen-theils Dienstboten, Arbeiter und kleine Grundbesitzer — erschienen schon in der Besorgnis, dass sie bereits zu spät kommen und dass man der Sftarcasse schon alles Geld für den Krieg weggenommen habe, wie man ihnen erzählt haben soll. Bezüglich dieser Einleger muss man es wohl bedauern, dass sie sich durch ungcgründetc Fnrcht zu solcheu Schritten verleiten lassen, denn diese wenigen, mit sauerer Mühe ersparten Gulden werden nuu wohl meistens in uunothwcndigeu Ausgaben aufgeheil, der Sftar> sinn, der durch deu Besitz eines Einlagcbüchels immer rege erhalten wird, kann sich verlieren, und dies legt uus doch den Wuusch uahe, dass die verständigen und cinflnss-reichen Elemente auf dem Lande beim Auftauchen folcher widersiunigeu Gerüchte denselben entgegentreten und dadurch die Leute vor Nachtheil bewahren möchten. — (Aus Idria) schreibt man uns: Die Angabe, dass das abgebrannte landschaftliche Theater in Laibach das älteste der Monarchie gewesen sei, ist nicht richtig. Aelter ist das sogeuauntc k. k. Wcrksthcater in Idria, das im Jahre 1762 erbant wurde, während das Laibacher Theater nm zwei Jahre später, im Jahre 1764, aus einer Reitschule in ein Theater nmgewandelt wurde. — (Ein Vorschlag.) Wir erhalten von beachtenswerter Seite die nachstehende Zuschrift: Wie aus den Landtagsverlfandlungeu erinnerlich, wurde angesichts der ungenügenden Räumlichkeiten des hiesigen Krankcnhanses die Nothwendigkeit einer Vergrößerung anerkannt, deren Kosten mit über 100 000 Gulden präliminicrt sein sollen. Im Hinblicke auf dicfcn so namhaften Betrag verdient die schon im Landtage ventilierte Idee der gänzlichen Verlegung des Vivilspitales umsomehr Beachtung, als wohl niemand in Abrede stellen wird, dass einerseits die gegenwärtigen Baulichkeiten selbst durch die kostspieligsten Adapticrnngen nicht vollkommen entsprechend hergestellt werden können, und dass anderseits unsere Stadt sowohl vom sanitären als vom banlichen Standpunkte ein ausgesprochenes Interesse daran hat, dass das Civilspital ans einen geeigneten Punkt außerhalb der Stadt verlegt werde. Diese Frage verdient somit von Seite unserer Stadtvertretuug gewiss die vollste Beachtung, allein sie erhält noch eine erhöhte Beachtung dadurch, dass für den Fall der Verwirklichung dieses Projectes das ehemalige Kloster- und jetzige Spitalgebäudc unschwer zu einer Schule adaptiert werden könnte; die Lage derselben wäre wohl eine angenfällig günstigere, als es bei dem in Aussicht genommenen Platze ans dem ehemaligen Viehmarkte der Fall ist. — (Wochcnausweis der Stcrbefällc,) Dem soeben publicierten 6. Wochcuausweis der Sterbc-fälle iu deu größeren österreichische» Städten entnehmen wir folgende Daten:_____________________________ ^. ^ Gesammtzahl ^ L»^? ^"8 der Z^ Z^D Städte ^"^ Verstorbenen x^ »Z^Z ^Z^ -------------------- y^ 2'3^. 8T^> «. ^. zu am- x F55N ______1^" ! "' I " I men ^ l^^ Laibach .^s 27388 12 ! ^ 26^ 14 l 49,4 Wie», . . 784 944 250 20? 45? ! 46 30,3 Prag. . . 183 472 78 tN 139 ! 19 3'1.3 Graz. . . 104 204 40 28 68 ^ 7 33,9 Klagenfurt 19 460 10 8 18 > 6 48,1 Trieft . . 15« 165 5 51,0 Von der Gesammtzahl der Verstorbenen sind in Laibach 61,5 Procent in Krankenanstalten gestorben. — (nlf das nachdrücklichste dadurch desavouiert, dass selbe sich!, so hervorragender Weise an dem Vauernballe betheiligte. V"' Schmähungen dcs genannten Vlattcs waren eine uicht zu unt^ schätzende Reclame. Wie wir vernehmen, beabsichtigt das Vallcomlli' der Redaction des hypcrnatioualcuMoniteurs für ihre guten Diens" eine Dankadresse zu überseuden. Wenn schließlich in der sscstl'. gen Nummer des «Tlovcuski Narod> einige «ualionalgesiM'v Frauen» dafür, daft sic für dru Bauernball agitierte,!, iroiM^ apostrophiert werden, so mögen sie sich mit dem Äewusstsc'' trösten, siir eiuc humane Sache gewirkt zuhaben. Die Hmmuut" kennt teiue Nationalität. Angekommene Fremde. Am 20. Februar. Hotel Ltadt Wien. Meichel, Kaufmann, London. — Asc^'"' han.r, Schönwäldcr nnd Pollak, Kaufleute, Wien. — Koschl^ s Reisender, Prag. — Pittner, Kaufman», Graz. ^. Verstorbene. Den 19. F e b r u a r. Josef Kodermann, Arbeiter, 2? H" Spitalgasse 5, Stickfluss. — Maria Slousa, Flcischerin, 65 A Polauastraße «0, c^reiiwmli — Josef Schott. Diuruistens-Soy'' 10 Monate. Floriansgasse 24, Fraisen. — Alms Marinla, E^ missiouä'rs-Iohu, 1 I, 9 Monate, Vrnnugasse 3, Scharlach .. Maria Habian, Bahnwächters-Gattin, 60 I.. Neugasse 5, M" schwäche. «, Den 20. Februar. Johann Zupcmcic, Arbeiter, ^^ l Castcllgasse 12, Auszehrung. — Theresia Mathian, Tisch'" Gattin, 77 I., Wienerstraßc 14, Lmigeutuberculosc. ^, l Deu 21. Februar. Frauz Grrgoriu, Schusters - S"^. l 2 I., HradelMorf 17. Lungeulatarrh. — Maria Ialen, v<" l besi^eriu, 70 I., Petersstraße A7, Lungenentzündung. 5jottozichuligcu vom 19. Februar. Wien: 53 90 52 46 79. Graz: 4 40 12 9 50^^- Metcorolassijche Beolmchtuiisscn in ^aidach^ > ^ _ —'""^i ^Z Z5ZI Z ! _____^^-----^ ' V il.Mg. 735.52 l'^I'ßZ MO. schw. fl'ganz bew. .<« 21. 2. N. 735,17 > 2.2 NNO. schw. heiter "^ ,1 . Ab. 737.07 ! — 4,0 NO. schwach heiter ,ft".' l Morgcus bis 7 Uhr bewölkt, dann Aufheiterung, '^ zH^ loser Himmel. Das Tagcsmittcl der Wärme — 2,9", U"» unter dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: I. Viagliö, 353 Course an der Wiener Börse vom 21. Februar 1887. «««dm, oMenm TourM^ Geld 111 are Staats.Nnlchrn. ^olenicntc ....... 78 2N 78 85 ^Ulcrrcnle....... 8< '< ,00« I«7l5ie3«5 »omo.Nenlnischc^ne , , per Et, — - — - sX^est-Golbrenle, steuerfrei . IWlb i«!»-3l, "eneit. Notenrinie. fteuer!rei , «6 45 «e,ß5 ""«. Voldrente 4°/„ . . , . »e»c> e?°5 ' Papierrentc 5°/« .... 8«-ßo> k«-95 « «ilenb.«Nnl,il0 . . N5 75 9« «5 " «taal«.Obl.(Una.Ofibl>bn)-------'2«- " «, „" n vom I. 187« . — —i------ ,. Pr°mien°»nl.^i00sl.ö.W. ii?-n?'50 ^H"h-Ncg..i!ose 4°/, ioo sl. . . N» 70120 ,«i ^ rundentl.. Obligationen (Mr >oo fi L,.3i,) /° böhmische.......1W--------'- /°8lll!z,chc....... l«4IN 10470 ^/»mahnsche....... ,«e?5 .. - /° niedttoft,.iteichische . . . 109 — 110 — /° obrrbsteneichischc , . . . i«b--z — z /» ftol.sche....... iUb-eo! —- zi>° lroaliscke und slavonische . ,o4 50ioe5o " Nedenbürgisch»..... 104-20104 80 Geld Ware 5«/« Kernes« »annt . . . . l«< Lc> I04,8n z°^ urißarische......l«4.«0 1048» Andere öffentl. Nnlehen. Dcnaii.»leg.»lose b°/» l00 f>. . 113-50 11450 dir. Anleihe 1878, steucilrci . !iN5> 2ü lo» 75 «nlehen d. Etabtgemcinbe Wien Id4 75 105 25, Nülchcu d. Ctadtgemeinde Wien (Silber und Void) .... 129 — 131 — Prämien°»nl,d,St«b! I2l — ,»i-5>o Pfandbriefe (jlil 100 fi.) bodencr. allg. österr. 4>/,°/<, Gold. l2b-4N i2y — bto. in 50 „ « 4>/, o/n'100 7k I01-L5 bto. in 50 „ , 4°/c, , ! »6 bl> 97- No. Prämien'Echuldvelschl, «°/„ i»0 — ico-l,u t^eft.Hypotbclenbanl i0j. 5'/,°/° !i Pest in 1.18^8 v«l,5'/»°/o -^'--------'— Prioritätö'Obligatisnen (für iu« fi,) »ililabeth^Nesibahn I, «mission —— ^.-— ßerdiual!bi!»l)iordbahn in «-Über 99-?o 100 — <^alizlschc ilaH»Ludwig» Bahn Lm. ibSi «00 ft, S. -<'/,°/<> . 98-?b 28 2t «^iebenblllger.......____!—— Veld Aillrr Staatsbahn l. Emission . .197—— — Südbahn i^ »°/o.....,52 — 154- „ ^ 5«/„.....126-5018? 2» Nnss.'gllliz. Nahn.....ü« 20 »e no Diverse Lose (per Stück), «rcditlose ion sl...... I78»b0l?4-- Llary.Lose 40 fi...... 4»l,0 44 50 4N/« Do»au.Dampfsch. it« ft. . 112— N4 - Vatt'llchel PrämieN'Nnleh.2« ft. 13 b« 20 4??b Palff^-^rse 40 fi. .... 48bn 43 5n »tolhü» iiieuz, oft.Ges.v. nisi, i» uo 14 — Nudols-Losc 10 fi..... 18 — i» 50 Salm«i!ose 40 kl...... K4-75 K5 25, St.»GenoiS«Vo6— Walbstein«i!ose »0 fl. . . ,^»4— ,<-5-- Windlschgratz.Lose «o fl. , . > 4» — 4» - Vant.Nctien (per Etü«« «dncl.°Unsl.,Ocft.200sl.S.4(»«/<, «Ü3,'',0 834 -2ibl,»Anft, f.Hanb.u.O. !(!u s>. ,?8 30 273^0 «ireditbanl, Nllg, Ung. 200j!. . ^i!—z^°0 Deposileiibanl, Allg, 200 si. . i?i — 173 — Hl,^mpIe,Oes.,Nied«üsl.50!)ll. 540—04«— Hyfolyclrnb., öst.)!0u sl.z!b"/i,V. «c,— — t,'andeid., oft. ^ou sl. Ä.50".« >Db.,Z.)200fl,S.------------' — Duf-Bobenbncher E.»O. 2N0fl.S. —'—------- Elisaveih-Vohn 2on fl. CM. . —'--------' — „ l!in,,Vubweis 2«0 fl. . —-— — — ,, Slzb.-Tir.Ill. L. i8732N0sl,S. —----------— sscrdinanbs^torbb. 1000 fl. 6M. »362 236» strlmzoIoscf'Oahn 200 fl. Silber--------------- Filnjlirchen.Barcler«isb.20ufl.V.------------— Kallz,»all.^ubwlg'«.20Ufl.2M. 1»3'7Ü 199— Gra»>KöfIllch>:l s,.Ä,2ci0sl.ö,U>.------------'— Klldlcnbcrg-Eislüibahn illt) fl. .-------—— Kalchau^vbell'.Elleiib.zwo tl. S. —>----------- Vcmber8>al)U 2U0 sl. Silbe« , .i8i—182— Giebcubürncr «iisenb. 200 4 50 Atonlan-Ocscllsch., öftcrl.«alvine 2375 34' -Prag« !ilseu-Ind,°Äl:s. 200 sl. . I8o.b0i8i-nn Talgo.Tarj. Hiscnraff. 10« sl. . —-— — — Tiisailer »ohlenw,»<öes. 70 fl. . —----------— Wassenf,.«., Oefl, in w. lOv sl. —--------.— Pevil.ru Deutsch« Plätze......«2 82^83 02» «oudon.........12« 85,128-85 Paris .........50-50 5N'K7> Püccisbulg .......—-^ —- — Valuten. Ducaten........8 03 e 05 20,lfra»c«»Stüchl!0a»lnole» . . «z-go 6« ß«