Samstag den 16 Februar ' 1^39. D I l v r i e n. ^aibach. Zwei Menschenfreund?, di« ungenannt jU bleiben wünschen, haben mir beim Beginne kr strengen Kälte zur Beischaffung des Brennholzes für Arme zu 56 fi., zusammen Einhundert Gulden Conv. Münze, übergeben. Indem dieses Geschenk dem Willen der edlen Geber gemäß verwendet wurde, erstatt« ich im Namen der Armen hi,mit den össent-lich«n Dank. Laibach am 12. Februar 1539. Johann Nep. Hradeczky, Bürgermeister. Di, k, e. ,'llyr. Lanbesstelle hat d!e erledigte Kreis' '"g'nieurS-Stelle dem Spitaler Straßen-Commissar. Oswald Vruck, verliehen. Laibach den q. Februar 1339. Trie st. Ueber die bevorstehende Ne-fsrm im Fache der See.Sanität. Zeitgewinn 'st die Losung unserer Lage! Gegen die Zeit steht die Wclc im Kampfe, als galt es, sie zu vertilgen mit allen Waffen der mechanischen Gewalt. Sie aber steht ewig fest, und weicht um keines Haares Breite, denn sie ifi kem Wesen von Form und Gränze, son. 5ern ein gedachter Raum, in dem sich das Gesche--hmde reiht u»d ordnet, wie im wirklichen Raume das Körperliche. Dennoch ist Eile die Aufgabe Aller. .Wer zunächst ans Ziel kommt, erringt den Preis "nd Jeder strebt der Schnellste zu seyn, um seinen Vorläufer zu überholen. ^-as gebieterische: Halt! der Quarantänen, die ^ -nen. (Ost. V.) Cöln, t. Februar. Die leichte» Truppen der vierzehnten und fünfzehnten Division haben den B»« fehl, sofort nach der Gränze zu marschiren. Heut« passirlen schon eine Abtheilung Uhlanen und vier G«' schütze hier durch. Die Kriegsrescrven haben sich in Zeit von vier Tagen gesammelt, und mit der größten Vereitwilligkeit gestellt; ich glaube kaum, daß in irgend einet andern Provinz sich ein so gutes Resultat ergeben haben würde. (Mg. Z.) Oieverlanve. Brüssel, 2?. Jänner. Die vierten Bataillon« aller Linienregimenler sind unter die Waffen berufen worden; hierdurch wild der stffectiustand der Armes um 9000 Mann vermehrt, — Zwei l2N0 Mann starke Bataillone dcs siebzehnten Neserveregiwents, von Mons kommend, sind gestern hier angekommen, und werben heut« nach Licrre unb Termonde abge» hen, um dort ein, nach der Provinz Antwerpen ab-! gegangenes Bataillon des vierten Regiments, zu er» sehen. Diest, 26. Jänner. Die Umgegenden deS Lagers von Veverloo, und im Allgemeinen alle Punkte 55 der militärischen Nrrlhtlbiaungsllnie, wimmeln von Truppen. Die Polizei übt eine wachsame Aufsicht im Lager au§; Niemand kann ehne «ine, vom Platz« Commandanten bezeichnete Erlaubniß, dasselbe betreten. Die Weiber und Kinder der Markedtnter haben das Lager verlassen müssen. Die Bevölkerung von Diest und der Umgegend fraternisin herzlich mit den Militären. Ungeachtet des, seit einiger Zeit herrschen« d»n schlechten Wetters, wird thätig an den Festungswerken von Diest gearbeitet. Mehr als yoo Menschen sind dabei beschäftigt. (Allg. Z.) Frankreich Algier, tg. Jänner. Am 16. kehrte der Con» ire-Admiral, Herr von Bougainville, von einer Reise nach Stora hierher zurück. Die Nachrichten von dort lauten fur die unternommenen kaufmännischen Spe-culationen nicht günstig. Stora ist noch zu wenig bevölkert, und wurde gleich bei seinem Entstehen mic Waaren aus Frankreich, Vona und Algier überhäuft, während die nöthigen Käufer fehlten. Diese Ueber« süllung hat bedeutende Verluste nach sich gezogen. — Algier wird jede Woche reicher an Armen. Die hier kngtkommenen Familien aus Frankreich und Deutsch-land, grö'ßlenlhcils in den drückendsten Verhältnissen lebend, sehen sich auf eine grausame Weise getäuscht. In ihrer Heimalh versprach man ihnen bei ihrer An« lunst in Algier 5 Morgen Land, und alle nöthige Unterstützung zum Anbau. Hier angekommen, erhal» nn sie nichts von dem Versprochenen, und ohne Hilfsmittel und theillveise ohne Kenntniß der französischen Sprache, ist ein großer Theil dieser Armen dem ärgsten Mangel ausgesetzt. Und doch erwartet man wieder gegen 500 Familien. — Man hegte die Hoffnung, daß die Ankunft des Bischofs die Beschwerden und Leiden dieser Leute mildern würde, indem er nach dem allgemeinen Gerücht über einen Fond von 2 Millionen Francs disponire, welche allein für den Anbau der Metidscha bestimmt seyn sollten. Algier, 26. Jänner. Auf offiziellem Wege ist heute die bestimmte Nachricht von der Erstürmung Ain-Maadi's, durch Abd >el-Kaders Armee, eingetroffen. Der Emir selbst zeigt diese Nachricht dem Marschall Valee an, und gibt ihm zugleich eine ArtKriegsbericht. Die Einnahme geschah erst am l0. Jänner. Alle ältern Gerüchte einer Uebergabe des Platzes sind daher falsch gewesen. Der Sturm gelang durch einen Aufstand der Einwohner, die für die Belagerer Partei gcnommen. Tidschini und seine treuesten Anhänger entkamen aus der^ Stadt während der Dunkelheit. Mein nächster VriefwirdIhnen vielleicht ausführlichere Details geben. (Allg. 3.) Spanien. In Madrid wurde am 23. Jänner versichert, es seyen englische Kriegsschiff« von Gibraltar ausge- laufen, um Melllla zu blokiren, di, Elnnchme t»r Stadt durch die Mauren zu vereiteln, und den Abgang des Regiments »König" zur Arme« Cabrera's zu hindern. Ein Schreiben aus Madrid vom 23. Isnner meldet über den Aufstand von Mclilla: ,Der Aufstand von Melilla ist um so wichtiger, als das Regiment, das daran Theil genommen, gewissermaßen das Vor-dild der spanischen Armee ist. Mit dem Titel »R»« gimcnt del Rep" verbindet es den des „Immemorial." Es besteht seit langer Zeit, und rühmt sich, «inst an den glorreichen Schlachten von Pavia, St. Quentin, Rocroy, Breda, Theil genommen zuhaben. Die Fahne, welche die Nachkommen jener Tapfern verehren, wehte ruhmvoll in Flandern und Italien. Man versichert, die Aufrührer seyen auf vier Monate mit Lebenstnit-teln versehe«. Mehrere brittische Kriegsschiffe sind von Gibraltar abgesegelt, um jenen wichtigen Platz zu blokiren und zu hindern, daß er in die Hand» der Marokkaner fall,, so wie der Abfahrt deS tapfern Regiments del Rey sich zu widersetzen, welches zur Armee Cabrera's stoßen möchte.—. Ein ähnlicher Auf? stand würde auch im Platze del Penon de la Gomerrch Statt gehabt haben, wenn m'chl di» Treue eineS Theils der Garnison die Rebell,» zur Capitulation gezwungen hätte. Der jetzige Gouverneur von Melilla ist der Oberstlieutenant Don Rafael Delgabo y Moreno, rvelchee seil 1795 in der spanischen Armee dient, und seit I8l5 seinen jetzigen Grad bekleidet. Er machte die Feld' züge in Italien und den ganzen Unabhängigkeitskrieg mit. Er war Gouverneur bes Schlossos San Antonio de ln Coruna von 1322 an bis zur Capitulation des Platzes. Im Jahr, 1825 wurde er seiner Stelle entsetzt, und lebte zehn Jahr« im Elend, den Verfolgungen ausgesetzt. Im Jahre 1825 wurde er zum militärischen und politischen Gouverneur von Melilla ernannt.« — In einem spätern Schreiben auS Madrid vom 25. Jänner heißt ,s: ..Endlich ist der verhäng« nißvolle Schritt geschehen. Die Regierung hat dem General Palarea befohlen, den BelagerungSstand ln den ihm untergebenen Provinzen, Malaga, Granada, Almeria und Iaen, aufzuheben, und er hat am l8. diesen Befehl vollzogen. Damals könnte er noch nicht wissen, daß der General ihn am l7. seiner Stelle »nl» setz!, und dagegen den Marechel de Camp Don Antonis Maria Alvarez zum Generalcapitän von Grsnaba und Iaen ernannt hatte. Erst dle Gaceca von heule enthält das Decret dieser Ernennung, worin zugleich der General Palarea angewiesen wird, in Altcastilim seinen Aufenthalt zu nehmen." — Bei Vitorm sind 700 gefangene Carlisten gegen eben so viele Chrlstino« ausgewechselt worden. (Ost. B.) Gsmanisches Reich. Constant! no pel, 26. Jänner. Es war eme Zeit lang ruhig, und man hatte bereits angefangen, 56 Mehemeb Ali und Ibrahim Pascha zu vergessen, als Mit einemmal wieder Bewegungen bei der ägyptischen Armee in Syrien Statt fanden, die der Pforte geboten, auf ihrer Huth zu seyn. Sechs Regimenter Infanterie, freilich sehr schlecht ausgestattet, sind in Folge der beunruhigenden Nachrichten aus Syrien, nach Asien aufgebrochen, und diesen sollen alle irgend noch disponiblen Truppen folgen. Dieß ewig» Hin-und Hermarschiren ist der Todesstoß für die türkische Armee; sie wird dadurch fast völlig aufgelöst. Andern Truppen würde es zur bessern Ausbildung dienen; al/em hier ist Alles anders. Es gibt kein Verpflegs-wesen, und da kommt eS denn, daß der Soldat für den eigenen Unterhalt sorgen muß, woraus Unfug, Zndisciplin und Desertion entstehen, was Niemand abzuwenden vermag. (Alig. Z.) Berichte aus Consta n ti nopel vom 23. Jänner melden: „Am 21. d. M. ist, angeblich durch eine in der Wohnung eines Unterbeamlen begangene Unvorsichtigkeit, der Pallast der hohen Pforte ein Raub der Flammen geworden. Das Feuer, welches um 5 Uhr Morgens ausbrach, theilte sich schnell dem ganzen Gebäude mit, und der in demselben wohnende Basch-Wekil (Premierminister) mit seinem Harem und den Hausoffizieren hatten Mühe, ihr Leben zu retten, so daß von den in den Appartements der Pfortenmi« nister befindlichen Möbeln und Effecten nur äußerst wenig den Flammen entrissen werben konnte. Das Archiv ist «nvcrsehrt geblieben, da auch jene Acten: stücke, welche im Laufe des Tages gebraucht worden, stets am Abend in das anstoßende steinerne Magazin, wo sich das Archiv befindet, gebracht zu werden pflegen. D-ie Beamte,n der hohen Pforte versammeln sich gegenwärtig in, der geräumigen Wohnung des Dawa> Nasiri, Nedschib Efendi, nach zwei Monaten aber sollen dieselben das ehemalige Defttrdariat (Gcbaude dls Finanzministerilimß) beziehen. — Im Zeitraum uon dreißigIahren ist die Pforte dreillnal, abgebrannt, nämlich b«i der Revolution, welche durch den bama, ligen Ekoßwesir Mustafa Bairakdar im November 1L08 hervorgerufen, den jetzigen Sultan auf den Thron brachte; bei der Vertilgung ber Ianitscharen im Jahre 4826, und nun zum dritten Male, jedoch durch einen bloßen Zufall und nicht durch politische Veranlassung. — Der an Hrn. Bulweis Stelle zum königl. groß' britannischen Vothschaftssscretär ernannte Hr. Van? khead ist vor Kurzem auf einem englischen Dampf, schiffe hier angelangt. — Nachrichten aus Smyrna vom 19. d. M. zufolge war Fürst Pückler-Muskau am 15. daselbst angekommen, und gedachte den Winter dort zuzubringen. An demselben Abende war der franzosische Contreadmiral Lalande mit den Linienschiffen „Hercule" und »Santi-Petrl" in jenen Hafen eilige-laufen,- letzteres Schiff sollte indessen unverzüglich nach Frankreich absegeln. In Smyrna hatten sich wieder einige Pestfälle ereignet. — Der hiesige Gesundheitszustand ist fortwährend sehr befriedigend." (Öst. V.) V e r s i e n. Der Correspondent der Times in Con stan-tinope! berichtet unterm ?. Jänner: „Ein Vothe aus Persien ist am h. d. M. hier angelangt, und hat Depeschen für die brittische Negierung und Pri-vatbriefe vom 5. v. M. aus dem Lager der englischen Gesandlschaft zu Rudabad, so wie auch Briefe auK Tauris bis zum li. Dec. mitgebracht. Sie melde« übereinstimmend, daß es Hrn. M'Neil nach mehreren Unterredungen mit dem Schah mißlungen sey, die verschiedenen, zwischen der britlischen und der persischen Regierung obschwebenden Fragen zu befriedigender Ausgleichung zu bringen, daß er sofort allen diplomatischen Verkehr mit den Ministern des Schahs förmlich abgebrochen habe, und auf dem Wege nach der türkischen Gränze begriffen gewesen sev. Nach her Erbitterung zu schließen, die der Schah seit seinem Räckzuge von Herat gegen alle Engländer an den Tag legte,"war so wenig Hoffnung vorhanden, daß er noch die Zugeständnisse machen würde, die allein des britli.-schen Gesandten Rückkehr auf seinen Posten rechtfi>r: ligen könnten, daß ein Bruch zwischen den beiden Landern N4in von Jedermann als unvermeidlich betrachlct ward. Obgleich die im Lande seßhaften briltischen Kaufleute von ihrer Gesandtschaft noch keinen Wink zur Abreise erhalten hatten, so trafen sie doch bereits alle Anstalten dazu. Einem in Teheran und TaunK umlaufenden Gerüchte zufolge hätle der Schah den Verkauf britlischer Fabrikate in seinem N«!ch» vrt? boten; aber obgleich ein solches Verdot dtrRachslid.t des verblendeten Fürsten ganz gemäß wäre, so ist es doch gewiß, daß bis zum obigen Datum ein dießfall, sigcs Decrcl der persischen Behörden noch nichl l»-schicnen war." Die Depeschen von Hrn. M'Neil wur-' den sogleich nach London Weiler gesandt. — Obig? Bcicfe melden den Tod des französischen Nalurfcr-schers Hrn. Auchel de Blois, den seine Forschungen nach den Süo^ovinzm Persiens geführt halten. (Ost. V.) OstinVi e n. Die englischen Militär.Journale scheinen bm Krieg gegen Virma und gegen Nepal für eine ausgemacht? Sach, zu ballen, und die Anstalten, die in England getroffen werden, um in den Monaten Mär; und April nicht nur 1UU0 Mann als Ergänzung für einige dortige Regimenter, sondern seldst mehrere neue Regimenter, worunter zwei Reiterregimenter, hinzn-senden, geben all-ldings diesen Vermuthungen einigen Halt. . ' (Allg. Z.) ^crlcger: Sgnaj Al. VVlcr v. Aleinnlarr.