Nr. 68. Plänumeiationeftlel«: Im «llomptoii «anzj. fi. ii> halbj, N. 5^50, Fl!r dic ^«steNunss in« Hau« halbl- 5l> lr, Mit der Post ganzj, ft. l5, halbj. sl, 750, Donnerstag, 23. März. Infertlonsgebül: Für Neine Inserate l>i» zu 4 geilen 85, lr., nrößcrc per Zeile « ll.; bei öfteren Wiederholungen P»r Zeile » lr. 1882. Amtlicher Theil. 8M„A-5 und k. Apostolische Majestät haben mit ss"^"chst unterzeichneten, Diplome den, Obersten und w!«? . "en des Dragunerregiments Karl Prinz f.,"-Preußen Nr. 8 Maximilian Wonnesch den Adel« ra^ "'t dem Ehrenworte „Edler" und dem Prädi. '"« .. ^zonnheim" allergnädigst zu verleihen geruht. aoki,^^' ^ Landesregierung hat die k. k. Forst. Pilsen Franz Stein bau er in Radmannsdorf und "ranz Z^jc in Tolinein zu definitiven k. l. Forst-l?k... 'i!. ^^'"' "nd zwar ersteren für Krainbmg, leeren für Loitfch ernannt Erkenntnisse. 1882 ^i'>-rückbar vorschweben. (Lebhafter Beifall und Händeklatschen links.) Berichterstatter der Majorität Abg. Zeithammer bespricht die Ausführungen der einzelnen Redner der Opposition und bemerkt zur Charakterisierung derselbe», dass im Verlaufe der Generaldebatte Ausdrücke gefallen seien, welche es ihm unbegreiflich erscheinen lassen, dass man wegen der heutigen Rede des Abg. Grasen Hohenwart so schwere Anklagen erhebe. Man solle doch mit gleichem Maße messen, habe doch der Abg. Dr. Heilsberg behauptet, dass die Majorität mit ihren Anträgen ein Gaukelspiel treibe. (Rufe rechts: Hört! Hört!) Der Präsident habe die vollste Redefreiheit walten lassen nach der einen wie nach der anderen Seite. Cassanora»Rufe, Verwünschungen gegen die Regierung und die Rechte, die Wehrrufc über den gegenwärtigen Parlamentarismus und die Zukunft Oesterreichs könnten wohl uur als Ergüsse eines cholerischen Temperamentes angesehen werden, mit denen man sich nicht weiter zu befchäftigen habe. (Heiterkeit rechts.) Redner bekämpft hierauf die Behauptung des Abgeordneten Dr. Herbst, dass zur Votierung der vorliegenden Anträge über die Aenderung des Wahlmodu« im böhmischen Großgrundbesitze eine Zweidrittel-Ma-jorität nothwendig sei, indem er betont, dass jene Feuilleton. „Mephiftopheles". ° ^U""2 gedrungen wäre. Besonders in Italien ? w Ibr^"'''^^ ""bürgert', «nd die Ita!?e7r RiH >. S>"" originellen Landsmann gern als ihren " rNi^V""« N"?° '">^"^g w°r die Schäär" hat di!^^°"^^"k geradezu fanatisch. Iu Prag ae""cht; in Deutschland geglückt b.shengen Aufführungen nicht fehr Emp..^un haben wir auch die Oper in Wien gehört. ,ust» ,^"»leich mit dem Gounod'schen „Faust" an. bans/"' k""" ""s nicht beifaNen, da Boito vom Rru.>^"^.^"as von dem Gomwd'schen „Faust" die Viz?ch"dcnes wollte. Gounod brachte einen durch die N Teufels wieder verjüngten Ritter auf Macht,.«?' b"' ein liebendes Vürgerlind unglücklich Wne v^l « ch """ kleinen Excursion auf den Brocken s",detw«l klebte ""Kerker wahnsinnig wieder-b'e bimmN' l" «us den Krallen des Bö'fen durch ^H""" ^rettet wird. Es ist ein i"noel, der sich von der Goethe'schen Dichtung recht weit entfernt hält und auf eigene Faust als Oper einherstolziert. In richtigem Ermessen hat Gounod ursprünglich seine Oper „Marguerite" genannt zum Beweise, dass es ihm nnr um Margarethens Geschick zu thun war und nicht beifiel, etwas von dem, was wir Deutsche das Fanst'sche nennen, seiner Oper einzuflößen. Dieses T-xlbuch hat jedoch Gounod mil einer liebenswürdigen, stellenweise schönen und bedeu-tungsvollen Musik versehen, und wir glauben nicht, ^ 5? emcn fchwärmerifchen Jüngling und ein qe-uylvolles Mädchen gibt, welche nicht bei der Garten« scene des dritten Actes Entzücken empfunden hätten. Boito gicng mit anderen Absichten als Gounod an fein Werk. Er wollte das „Faich'sche" in einem ninsikalisch-dramatischen Werke zum lünstlcrifchen Ausdrucke bringen, wollte die Verneinung, die mit der kalten TeufelsflNlst dein idealen Faust-Gedanken in den Nacken fährt, zum Hauptmotive seines Werkes machen und nannte dasselbe daher „Mcphistopheles". Boitos ..Msphistophcles" soll die abstract erdachte Personification des „Geists, der stets verneint", sein. Hat nun Boito, rm gebildeter Freund deutscher Dichtung nnd Philosophie, den Goethc'schcn Faust-Gedanken m semer Wesenheit für seinen „Mcphistopheles" zu fassen versucht, so wollte er auch weiter feiner Oper jene Gestaltung der Handlnng zugrunde legen, wie sie Goethe in ewiger Form seinem „Faust" in dessen beiden Theilen gegeben. Und hier sind wir beim Pferdefuß des Voito'schen „Mephistopheles" angelangt. In seinem Bestreben, beinahe ausschließlich Goethe'sche Verse in seinem Operntexle anzubringen, und andererseits durch die Opernsorm zu einer gewissen knappen Kürze des Wortes gedrängt, musste Boito eigenthümliche Verstümmlungen der Goelhe'schen Dichtung vornehmen. Der Prolog ist in dieser Art noch das Beste, da Mephistophrles in seiner Anrede an dcn Herrn aus den Gocthc'schcn Verszeilen noch die zusammenhängendste Sammlung zu bringen weiß. Im ersten Acte wird die Sache schon bedenklicher. Den ersten Act hat Boilo mittelst einer musikalisch durchgehenden Verwandlung in zwei Scenen zerlegt: den Spaziergang am Ostersonnlaa, und die Erscheinung Mephistos in Fausts Sludicrzinlmcr. Allerlei Volk, welches sich aus dem Stadtthore in die Frnhlina.slandschaft hinausdrängt, lässt allerlei Goeche'sche Verse aufflattern. Dann kommt Faust mit dem Famulus Wagner, wobei ersterer den herrlichen Monolog: Vom Eise befrei! sind Ströme nnd Bäche Durch deS Friihlmas holden, belebenden Älicl, ?c, ^. in sechs aus demselben heranscoupierten Verseilen gesanglich vorträgt und bereits mit den Worten: Uebcrall regt sich Bildung mid Streben schließt. In die Stndierstube heimgekehrt, singt Faust, im Lchnstuhle in freundlicheren Gedanken versunken aber-Mals einen aus Goethe'jchen Versen zusammenaesckten Monolog, welcher mit den Verszeilen: Verlassen hnd ich Feld und Auen Die cine tiefe Nncht bedeckt, Laibach« Zeitung Nr. 68 572 23. März 1882. Gegenstände, zu denen eine solche Majorität erforder« lich ist, im Staatsgrundgesehe genau bezeichnet seien. Darunter befinde sich die Aenderung der Reichsraths« Wahlordnung nicht; nirgends stehe ,m Staatsgrund« gesetze etwas von Wahlgruppen oder Wahltörpern oder Vertheilung innerhalb einzelner Wahlkörper; diese seien vielmehr ausdrücklich der Reichsraths' Wahlordnung überlassen, deren Aenderung mit einfacher Majorität beschlossen werden könne. Man könne auch nicht sagen, es verstoße dies gegen den Geist des Gesetzes; denn gerade die gegenwärtige Minorität habe in verschiedenen Zeiten einen verschiedenen Geist in die Wahlordnung hineingelegt, nnd man werde es daher der Majorität verzeihen, wenn sie, um zu einer richtigen Auslegung zu gelangen, auf ältere Zeiten zurückgreife. Der Minoritäts« Berichterstatter und auch der Abgeordnete Ritter von Chlumecky bezeichneten die Abtrennung des fideicommissarischen Großgrundbesitzes als etwas ganz Neues. Das sei nicht richtig, dies sei vielmehr aus der Landtags - Wahlordnung herübergekommen, es basiere die Scheidung des fideicommissari« schen Großgrundbesitzes vom Allodial.Großgrundbchtze auf der Stabilität des ersten. Der fideicommisscnische Großgrundbesitz in Böhmen zähle über eine Million an Realsteuern, also nahezu die Hälfte der vom ganzen Großgrundbesitze entrichteten Steuern. Wem: man das Wahlrecht der FideicommissAesitzer ein Privilegium nenne, was sei dann das Wahlrecht der Handelskammern, wo oft nur 24 bis 30 Mitglieder einen oder zwei Abgeordnete wählen? Wenn die Majorität zur Vorsicht gemahnt werde, so müsse er bemerken, dass sie an den Principien der Reichsraths'Wahlordnung, an dem Staatsgrundgesetze, an der Interessenvertretung, au den drei großen Wahl-aruppen und an der Zahl der Abgeordneten in denselben nichts geändert habe. Die Majorität sei also m äußerst conservaliver Weise vorgegangen. Den von der Opposition erhobenen Recrimina-tionen gegenüber bemerkt der Berichterstatter: Lassen wir die Vergangenheit ruhen, denn wenn ich die Ver. gangenheit aufrollen wollte, dann mnsste ich ein ganz anderes Capitel erzählen über das, was Sie und Ihre Partei, so lange Sie das Heft in der Hand gehabt haben, an uns verbrochen haben. (Beifall rechts, stürmischer Widerspruch links.) Die Aera Taaffe kennt nicht diejenigen Maßregeln, welche von Ihnen und Ihrer Regierung gegen die Böhmen ergriffen wurden, die Aera Taaffe kennt keine Delegierung der Ge« schwornengerichte, sie kennt keine Confiscation von Cautionen bis auf 100,000 fl., die Aera Taaffe kennt auch keinerlei Beeinflussung der Wahlen. (Widerspruch links; Rufe: Sehr wahr! Ganz richtig! rechts.) Soll ich hier das Capitel der Wahlbeemflussung des Jahres 1873 eines weiteren erzählen sammt dem» jenigen, was sich dabei zugetragen hat? Was ist denn der Hauptgrund der Verbitterung, welche heute die Parteien auseinanderhält? Wenn heute darauf hin« gewiesen wurde, dass immer von dem deutsch°vöhmi« schen Streite gesprochen wird? Nun, meine Herren, ich gebe zu, der deutsch-böhmische Streit existiert latent und offen, und er existiert bis zur gegenwärtigen Stunde? Worauf basieit er? Hauptsächlich auf der Ungerechtigkeit der böhmischen Landtags-Wahlordnuug, welche die Grundlage der Reichöralhs-Wahlordnung ist. (Sehr richtig! rechts.) Und wenn wir nunmehr nur einen behutsamen Schritt nach vorwärts machen, innerhalb der Schranken und Grenzen des Staatsgrundgesetzes einige Aenderungen der Wahlordnung vorschlagen, nehmen Sie es wohlwollend hin, es ist nach unserer Ueberzeugung thatsächlich ein Schritt zum Besten. (Beifall uud Händeklatschen rechts.) Nach einigen thatsächlichen Berichtigungen des Abgeordneten Dr. Nieger, auf welche Abgeordneter Dr. Herbst erwidert, und nach einigen Bemerkungen des Präsidenten sowie der Abgeordneten Sigl und Professor Ed. Sueß wird zur Abstimmung geschritten und bei derselben der Antrag des Abgeord' neten Dr. Kronawetter auf Zurückweisung der Vorlage an den Ausschuss abgelehnt. Abgeordneter Dr. Sturm beantragt, dass über den Minoritätsantrag namentlich abgestimmt werde. (Angenommen.) Vor der namentlichen Abstimmung bringt der Präsident eine Zuschrift des Abgeordneten Freiherrn von Walterskirchen zur Verlesung, laut welcher derselbe sein Mandat als Reichsraths-Abgeordneter niedergelegt hat. Bei der sodann vorgenommenen namentlichen Abstimmung wird der Minoritätsantrag mit 167 gegen 150 Stimmen abgelehnt. Das Eingehen in die Svecialdebatte auf Grund des MinoritätsantrageK wird mit 178 gegen 118 Stimmen angenommen. Für das Eingehen stimmen die ganze Rechte, die Minister und die Abgeordneten Dr. Bertolini, Graf Coronini, Dr. Kronawetter, Löblich, Posch, Ritter von Schönerer, Steudel, von Vu-cetich, Graf Wurmbrand und Freiherr von Zschock. 215. Sitzung des Abgeordnetenhauses. Wien, 21. März. Der Herr Präsident Dr. Smolka eröffnet um 11 Uhr 15 Minuten die Sitzung. Auf der Ministerbank befinden sich: Se. Excellenz der Herr Ministerpräsident und Leiter des Ministeriums des Innern Graf Taaffe, Ihre Excellenzen die Herren Minister: Dr. Freiherr von Ziemial-kowski, Graf Falkenhayn, Dr. Prazäk, Dr. Freiherr von Conrad. Eyb esfeld, Dr. Ritter von Dunajewski und Freiherr v. Pino. Auf der Bank der Regieruugsvertreter: Sections» chef Freiherr v. Kubin. Zur Vertheilung gelangt der Bericht des Ausschusses über den von der k. k. Negierung vorgelegten Gesetzentwurf, betreffend die Einführung von Postsparkassen. Der Ausschuss empfiehlt die Annahme des vorgelegten Gesetzentwurfes. Das Haus schreitet zurSpecialdebatte über den vom Wahlreform-Ausschusse vorgelegten Gesetz« entwurf, durch welcheu einige Bestimmungen der Neichsrath-Wahlordnung abgeändert werden. Zu tz 2 beantragt die Ausschussmajorität die Ein« fügung folgenden Absatzes als Alinea 1: „Die Abgeordneten des großen Grundbesitzes in Böhmen werden in sechs Wahlkölpern gewählt. Den ersten Wahlkörper bilden die Wahlberechtigten des mit dem Fideicommiss-bande behafteten großen Grundbesitzes; den Wahlbezirk für die Wahl in diesem Wahlkörper bildet das ganze Königreich Böhmen. Die Wahlberechtigten des nicht mit dem Fideicommissbande behafteten großen Grund« besitzes wählen in fünf Wahlbezirken. Die Wähler eines jeden dieser Wahlbezirke bilden Einen Wahlkörper." Als Redner gegen diesen Antrag haben sich zum Wolle gemeldet die Abgeordneten: Freih. v. Schar-schmid, Dr- Toma'szczuk, Dr. Jaques, Dr. Lustkandl, Graf Coronini und Dr. Weitlof. Zu 8 2, welcher die Wahl im böhmischen Großgrundbesitze betrifft, spricht sich Abg. Freiherr von Scharschmid gegen diesen Paragraphen aus, we'l das Vertretungsrecht' des Großgrundbesitzes wesenM«) als das eines Körpers aufzufassen sei, weil durch vie beabsichtigte Aenderung die Basis dieses Vertretungsrechtes in einer Weise alteriert wurde, durch welche das Wahlrecht der Allodialbesitzer verkürzt und den Gegnern der Institution des Großgrundbesitzes me schärfste Waffe in die Hand gedrückt wurde. (Lebhafter Beifall links.) ^ . .., Abg. Fürst Georg Lobkowitz verwahrt sich und seine Gesinnungsgenossen aus Böhmen gegen den Anwurf, dass die Böhmen, so lange sie in der Passivität verharrten, jemals die Ehrfurcht und die PM' ten gegen die Krone vergessen oder außeracht gc« lassen hätten. (Lebhafter Beifall.) Er bespricht sodann die gegen § 2 vorgebrachten Bedenken und führt au^, dafs die Eintheilung des böhmischen GroßgrundbeM» in Wahlkreise ein Gebot der Gerechtigkeit sei u»'o de' thatsächliche» Verhältnissen des Landes entspreche. ^ Tendenz des Gesetzes ist, schließt Redner, den AM" im Lande, den Frieden im Reiche herzustellen. (""' hafter Beifall und Händeklatschen rechts.) Es wird hierauf der Schlufs der Debatte aM' nommen. . Generalredner Abg. Dr. Tomaszczuk el0sten, dass die Wahlberechtigung des Großgrundbesitzes n>H auf historische Grundlagen zurückzuführen fei, sonde" nur darauf, dass man im Großgrundbesitze einei wesentlichen, dem Parteikamftfe mehr entrückten F^,' Faust singt ein kurzes Arioso, zu dem ein sehr "? «H fames Ensemble tritt, hierauf folgt ein ganz llnz.^ uritalienisches Duett zwischen Faust und Helen" e,l hinzutretendem Chore, unter dessen verhallenden iM ^ der Vorhang fällt. In diesen letzteren Scene" ^ vierten Actes ist beinahe nichts Gocthe'sches enW^ Der ganze vierte Act, dichterisch sehr wcn'g .^, Goethe gespeist, schreitet auf eigenen welschen ^V Versfüßen einher. . ^ in Der Epilog ist ganz kurz. Faust ist nmve ^ seiner Studierstube, er singt nicht viel, nur ^ ^ von „seiner Erde, in der behaglich lebt M.eM?Mo, Herde". Sofort beginnt der Kampf zwischen'^e^',^ oer zur Lockung des altersschwachen Faust oa» ^„^ der Helena hervorzaubert, und dem Herrn- <^ . ^er uclsinkt, und Faust wird unter dem Klänge i Chöre von Genien gegen Himmel ^tragen. ,.^- Dies der Ope'rn'text des Boilo'schen "-" ^stctl phlles". - Er bringt keine eigentliche, in cme" ^, blihncngerechtcn Zusammenhange stehende ^ ^^, tung. sondern eine Reihe oramatisch-musmnwv ^ spielender und abzusingender Bilder. Man '""^hes ganz gut sagen: Oper in sechs Aildcrn nacu ..Faust". (Schluss folat,) ^Laibacher Zettung Nr. 68 573 23. März 1882. , ^. H'"°"l "'^ bei namentlicher Abstimmung 5 2 nach dem Antrage der AusschusSmajorität mit 165 »egen 145 Stimmen angenommen. Die nächste Sitzung des Herrenhauses findet am 27. d. M. statt. Auf der Tagesordnung befindet M u. a. der Gesetzentwurf, betreffend die Petroleum- Dem am 20. d. M. im Abgeordnetenhause zur "HMhMung gelangten Berichte des Iustiz.Ausschusses, vrlresscud dei, Beschluss auf Erlassung eines Gesetzes uvn die Beschränkung dcr Execution auf die ^czuge dcv im öffentlichen Dienste stehen« enPersonen und ihrer Hinterbliebenen entnehmen "'l Folgendes: Obwohl der vorliegende, zuerst an das Herren« ^aus geleitete Gesetzentwurf zunächst zum Zwecke hatte, eme durch administrative Rücksichten gebotene Oleich, ormigteit der Executionsbcschränkungen für die Armee .°kr ganzen österreichisch ungarischen Monarchie her« «eizusuhren, verband er dessenungeachtet mit diesem ^wecte das Bestreben, die Verschiedenheit, welche der-zelt hinsichtlich der Civil- und Mililärorganc in An-leyung der Execution auf die Dicnstesbezüge besteht. 2" beseitigen und hiebet das von dem Gehalte und °cm ^uhegenusse auszuscheidende Existenzminimum bei «en Ättivbeamten auf <;00 ft.. bei dcu Pensionisten Nachdem auf diese Weise auch die dem StaalL Dunste gewidmete Arbeitskraft von der Execution exi-nnert nnd durch dic Vorlage eine Uebereinstimmung ">t den Vorschriften über die Execulion in dem Ent- ourfe der Civilprocessordnung angebahnt wurde, waren «>,, liegen die Vorlage vorgebrachten Bedenken einiger s7)Mleder, dass die beantragten Aenderungen der be« X "' ^etzgebung. welche die Bezüge der im n"wen Dienste stehenden öffentlichen Beamten der ^k cutwn gänzlich entziehen, deren Ansehen abträglich 5 s/« 's ' "'Hl unstande. die Majorität des Aus-d?,u .Zuhalten, m die Specialberathung einzugehen. ,,'^ ""e Execution anf das amtliche Einkommen, die kc mt .«- ^ "^ ^"' Sache nur wenigen Personen be. m« m '/st s'chnlich minder geeignet, das Ansehen b nt^?^'" ä" Madigen und seine Wirksamkeit zu . "ls die öffentliche Feilbietung seines Weise in^." ^"ch Sprcialvorschriftcn in keiner beim Al,^. ^ gknummenen Privalvermögens oder — sich 2? desselben - als die auf eine Exemption men?r m^ ^"Weigerung der Erfüllung übernom. üder ^i oo'"°^'chkeiten. — Aus der Specialberathung der 9l..^c ^ ""d 3 des Herrenhausbeschlusses glaubt Mil s !^"ls hervorheben zu müssen, dass von einigen "Wiehern darauf hingewiesen wurde, dass in der ^V"orlage die Activitäts-Zulagen mit dem Gehalte «^lH behandelt werden, während die Quartieräqui- alentr. welche mit den Activiläts-Zulagen eine gleiche ^^"Ntt'ung haben, nach 8 3 nur der Execution wegen 'Uueizmses unterzogen werden können. Die Aclivilätszulagen sind aber keineswegs aus "rn ^ur Wien und Trieft ansnahmsweise gewährten ^er sonst für einzelne Beamtenkategorien sustemisierlen "uattlergeldern, sondern aus Theuerungszulagen ent- Ilande», entbehren somit der Widmung zu einen, spe- 'Men Zwecke und sind vielmehr zur Bestreitung aller Allen von Auslagen für die Lebcnsbedürfnifse be-'UlNN't sowie der Gehalt, von welchem sie sich durch !? Mr nicht in Betracht zu ziehenden Umstand unter« Mide»^ dass sie nicht in die Pension einzureihen sind. "le Besorgnis, dass von dem Existenzmimmum ein «eoeutender Theil auf die Miete verwendet werden 'Ujs, welche durch die Regierungsvorlage und den ^"renhausbeschluss wachgerufeu wurde, wird nun "urcy d,e vom Ausschüsse beantragte Necipierung der WN. l^?'^'"' ber ungarischen Krone m.ttler-N fl"^ ?«^^^"^ des Existenzminimums von o.s ^Ä?^^ b" drn Activgehalten, von 350 fl. d r Mtti^,. ^ ^^ ^uhegenüssen und bei den Zinsen ^lltar.Hellatscautwnen bedeutend abgeschwächt Der Ausschuss glaubte, diesen Erhöhungen des 'Wswizmlmmums um so mehr beitreten zu müssen als von vornherein die executionsfreien Beträge, wie ^? «" Regierungsvorlage und in dem Herrenhaus-v Müsse beantragt waren, von mehreren Ausschuss« n a?^""c^" Zeitverhällnissen gegenüber zu niedrig M'ffen erschelnen, als der Gesetzgebung daran gelegen b " !"uss. den Verlust der Begüustigung activer C.v.l-ichl^ ."'^c ?^ichst erträglich zu machen, U.. . - H ^^ Aufgabe gerecht zu werden, dass die ^"Mungen des Militärstandes und die Zinsen der '^, "Kautionen in beiden Neichshälften inbetreff der ^cmwusbeschräutung gleichmäßig behandelt werden. 5.' °'esem Bestreben hat der Ausschuss, dem § 5 des ^° "enhausbeschlusses und dem § « dcr Negierungs« Gen,.'i'c?^^rn. keineswegs die Zeitdauer der ehelichen sondern die Dauer der Ehe selbst als ten No' " s^e"' in welchem von beiden Eheleu. Verbindlichkeiten das obschon be. cautio, ^ecutionsrccht auf die Zinsen der Heirats-vermm ei. ' >?"^ ?^ Berechtigten zu begründen bigers 1,.^ ""^ derartige Vereinbarung des Gläu. uucy mi, geschiedenen Eheleuteu inbetrefs der Zinsen einer Militär. Heiratscaution getroffen werden kann. Was die im H 7 und im 8 8 des Herrenhaus« beschlusses enthaltenen Bestimmungen anbelangt, so wurden sie. als mit dem Inhalte dcr §§ ü und 8 des Gesetzes vom 29. April 1873. Z. 68. im Einklänge stehend, einer weiteren Discussion nicht unterzogen und denselben sowie der im § 9 normierten Geltendmachung i von Aerarialforderungen aus den.Aeamtenbezügen von dem Ausschusse beigetreten, weshalb derselbe, auf die bevorstehenden Gründe gestützt, den Antrag stellt: «Das hohe Abgeordnetenhaus wolle den beiliegenden Gesetzentwurf in dcr von der Regierungsvorlage und von dem Herrenhausbeschlusse theilweise abweichenden Fassung zum Beschlusse erheben." Aus Budapest wird unterm 21. d. M. gemeldet: Auf der Tages« ordnuna der heutigen Abaeordnetcnhaussitzung steht der Beschlussantrag des Ministerpräsidenten wegen Entsendung einer Regnicolar-Deputation behufs definitiver Regelung der staatsrechtlichen Stellung Fiumes. Madarasz hat gegen die Entfendung der Deputation nichts einzuwenden, doch werde es nicht gestaltet fein, dass die kroatischen Brüder auf solche Angele« genheiten eingehen, welche im Gesetzarlikel 30 vom Jahre 1808 gelöst erscheinen. Er ist überzeugt, dass auch die Regierung die Vorlage so interpretiert. Die Billigkeit hat Ungarn stets Opfer gekostet. Er accep-tiert übriges den Beschlussanlrag. Se. Excellenz Ministerpräsident Tisza will den schou im Gesetze vorgesehenen Beschlussantrag nicht weiter motivieren, sondern bloß der Ueberzeugung Ausdruck geben, dass bei Verhandlungen ähnlicher Natur die Billigkeit das leitende Motiv sein müsse; doch versteht er diese Billigkeit nicht so, dass sie nur einem Theile, sondern beiden Theilen gegenüber ge« übt werden. Uebrigens sei auch in dieser Vorlage die staatsrechtliche Stellung und Zugehörigkeit Fiumes bestimmt ausgesprochen. Diese Frage könne daher nicht mehr den Gegenstand der Verhandlung bilden. Der Veschlussantrag wurde hierauf angenommen, die Wahl der drei Deftulationsmilglieder auf die Tagesordnung der Freitagsitzung gestellt, der bezüg. liche Theil des Sitzuilgsproto'kollcs wurde sofort authenticiert und behufs Wahl eines Mitgliedes dem Oberhllufe übcrfendet. Folgt die Fortsetzung der Verhandlung über die Wehrgesetznovelle. Deutsche Bürger in Ungarn. Die Volksversammlung der deutschen Bürger in Panes ova nahm. wie bereits telegraphisch angezeigt worden, folgende Resolution an: Nachdem der deutsche Schulverein in Berlin angibt, den Deutschen ihr Deutschthum zu erhalten und sie nach Kräften in ihren Bestrebungen, Deutsche zu bleiben oder wieder zu werden, zu unterstützen; nachdem ferner der deutsche Schulverein in seinem Aufrufe behauptet, dass in Ungarn und Siebenbürgen gegenüber den Deutschen empörende Zustände herrschen, und dass daher seiner Hilfe vor allem jetzt die Deutschen in Ungarn und Siebenbürgen bedürfen; nachdem weiter der deutfche Schulderem diefe Beschuldigungen und demgemäß die Realisierung seines statutengemäß vorgesteckten Zwrckes, speciell Ungarn und Siebenbürgen betreffend, m seiner an den Ministerpräsidenten Koloman v. Tisza gerich, teten offenen Antwort — entgegen der feitens der ungarischen Regierung am 27. Jänner 1882 im Nb-geordneteuhause geschehenen Darlegung der jene Beschuldigungen widerlegenden wahren Sachlage — aufrechterhält'; nachdem schließlich der deutsche Schulverein in seiner offenen Antwort weiter behauptet, dass der Deutsche in Ungarn und Siebenbürgen der seine Sprache »nd Cultur bedrängenden herrschenden Nation schutzlos preisgegeben ist, erklärt die deutsche Bevölkerung von Pancsova: . ° ^'^""'^ den statutengemäß vorgesteckten Zweck des deutschen Schulvereines m Berlin, weil derselbe ^"?c.<^ Rechtsordnung gefährdende Ingerenz in die tzelostbesttmmung des nationalen Rechtsstaates invol« viert, principiell zurück; wir perhorrescicren vermöge dieser unserer Rechtsüberzeugung und unserer treuen Ergebenheit zum ungarischen Vaterlande den statutarischen Zweck des deutschen Schuluereines und betrachten die Unterdrückung der Realisierung jenes Zweckes für die Pflicht jedes ungarischen Patrioten; wir fühlen uns in Ungarn in unserem ösfsNtlichen und ocmlen Leben fvwie iu Kirche und Schule als freie Bürger und bedürfen zum Schutze unserer Cultur und Sprache außer den Landrsgcsetzen. vermöge deren Liberalismus die ungarische Nation sich der Sympathie aller Cultmvöller erfreut, überhaupt in keiner Rich-tung und von keiner Seite einer weiteren Uxlerstützung; wir weifen daher die erwähnten, von böswilligen Hän-den zur Störung der bisher in Ungarn und Siebenbürgen zwischen Deutschen und Ungarn stets bestandenen und noch bestehenden ungetrübten Einigle,t fortgesetzten grundlosen Beschuldigungen nnd die auf Grund dersrlben vom deutschen Schulvereine an na« türliche Folgen und Erscheinungen des nationalen Lebens geknüpften willkürlichen Conseauenzen als tendenziöse Manifestationen des das Ausland unter drm Vorwanbe der Culturmission zu einem falschen Urtheile gegen die ungarische Nation missbrauchenden Zweckes des deutschen Schulvereines mit Entrüstung zurück und betrachten diese unsere Erklärung als einen den un-deren Nationalitäten zum leuchtenden Beispiele dienen« den, der duldsamen herrschenden Nation schuldigen Act der Gerechtigkeit. Wir sind der Ueberzeugung, dass unserer Erklärung die Deutschen Ungarns und Siebs,,» bürgens vorbehaülos zustimmen. Vom Ausland. In Deutschland steht gegenwärtig unter den materiellen Fragen, welche durch die Gesetzgebung eine Regelung finden sollen, jene des Tabakmonopoles obenan. Was die Stellung des Bunoesrathes zum Monopole betrifft, so kann das Resultat der bevorstehenden Ministerconferenzen in dieser Hinsicht nicht zweifelhaft fein. Die Mehrheit ist dem Monopole gesichert. Die Stimmung der zunächst betheiligten Kreise ist eine getheilte, die Tabakhändler wie auch die Fabn-kanten sind im allgemeinen gegen das Monopol, die Tabakbauer wenigstens theilweise dafür, weil sie in dem Staate den besseren Abnehmer ihres Producies sehen. Die Handelskammern des Königreiches Baiern sprechen sich in der Frage des Tabalmonopoles überwiegend ablehnend, die landwirtschaftlichen Comilis meist zustimmend aus. Im Landtage des Königreiches Sachsen hat der Abg. Dr. Stephan, im Namen der Liberalen eine Erklärung gegen das Monopol abgegeben. Der französische Senat ist noch mit der Berathung des Volksschulgesetzes beschäftigt, welches in den einzelnen Artikeln von der Rechten hartnäckig angekämpft wird. Hagesnemgkeiten. Vufruf zur Errichtung eines Goethe Denkmals in Wien. Am 22. März 1882 ward ein halbes Iahrhun« dert seit dem Tode Johann Wolfgang Goethes voll. Dieser Tag mahnt Wien daran, dem größten Dichter deutscher Junge eine alte Dankesschuld zu entrichten. Seit es gelungen ist. dem jüngeren Freunde Schiller ein Monument zu gründen, fordert das ideale Uediilf-nis, dass auch ein Standbild des großen älteren Freundes die Stadt Wien verherrliche. Ihm, dem nichts Menschliches fremd war. der gleich schöpferisch wie empfänglich deutsche National« Literatur und Weltliteratur allumfassend vermählte, der uns die köstlichsten Früchte der Poesie gepflückt, als nim« mermüder Forscher viele Gefilde besucht und manche genial bebaut, als Mensch von dämonischem Zauber sein langes Leben zum reichen, harmonischen Kunstwerl gestaltet hat: ihm, der uns so Ideale der Dichtung, der universellen Nildung, der Lelienslunst vor Uugen stellt, in Wien ein würdiges Denkmal zu errichten, dazu wollen die Unterzeichneten vereinigt auffordern. An diesem weihevollen Gedenktage werden die zahllosen Verehrer Goethes um wertthätige Förderung gebeten. Beiträge werden entgegengenommen vom Bank-hause N. Noseuthal, I., Schotlenring l), und in der Kanzlei des Wissenschaftlichen Clubs, I., Eschenbachgasse !), worüber in den öffentlichen Blättern stechenschaft abgelegt werden wird. Wien, 22. März 1882. Alfred Ritter v. Arneth. Dr. Josef Bayer. Vartholomäus Ritter v. Carneri, Eduard v. Bauernfeld, Dr. Sigis-mund Freiherr V. Conrad'Eybesfeld, Graf Franz Folliot de Crenneville. Jakob v, Falke. Nikolaus Dumba, Alois Egger v. Mbllwald, Rudolf v. Eitelberger. Heinrich Frei-Herr v. Ferstet. Josef Fiegl. Ludwig August Ritter Frankl v. Hochwart. Dr, Julius Glaser. Leopold Friedrich Freiherr v. Hosmann. Felix Karrer, Moriz Freiherr von Königswarter, Dr. Adols Kolatschet, Karl Kundmann. Karl Ritter v, La Roche, Heinrich Laube. Friedrich Freiherr v. Leitenberger, Ludwig Lobmryr, Dr, Karl von Lühow, Hans Vlatart. Fürst Richard Mettermch-Winne« burg, Dr. I. Minor, Dr. Alois Morawitz, Johannes Nordmann, Karl Ritter v, Olschbanr, Ludwig Frechrrr Possinger v. Ehoborski. Dr. Johann Nrpomnk Prix, Albert Anselm Freiherr v. Nothschild, Bernhard Nosen-thlll. Dr. Victor Wilhelm Nuß, Stefan Freiherr Schey v. Koromla. Dr. Jakob Schipper. Anton Ritter von Schmerling. Friedrich Schmidt, Dr, Erich Schmidt. Dr. Karl Inlius Schröcr, Ludwig Speidel, Dr. Karl von Strrmayr. Graf Ferdinand Trauttmansdorff>Wein8berg, Eduard Uhl. Dr. Josef Unger, Otto Wagner. Josef Nitter v. Weilen, Graf Albrecht v. Wickenburg, Adolf Anton Wiesenburg, Dr. Adolf Wilbrandt, Graf Hcius Wilczek, Graf Edmund Zichy v. Vasonyleü, Dr. 3lobert Zimmermllnn, Kaspar Zumbusch. — (Goethe-Vilonisse-Au3stelluna)Der städtische Archivar in Baden. Dr Hermann Rollet der w Erforschung der Potträldcnstcllnngrn Goelhc'ö in dessen verschiedenen Lebensaltern zum Gegeustandr seiner. vaibachet Heitnng 9lr. 68 57 l 23. Mnrz l882. besonderen Studien gemacht hat, veranstaltet aus AnlasK de« fünfzigsten Todestages des Dichters im Saale des städtischen Nedoutengebäudes in Baden eine Ausstellung von nahezu hundert Goethe-Bildnissen, die vom 22sten bis 26, d. M, geöffnet bleibt und deren Erträgnis dem Fonde für die Errichtung eines Goethe.Denkmals gewidmet ist. — (Der älteste Verein Wiens) ist die in ihrer Art einzige Societät der „33 Nrüdcr" in Neu» lerchenfeld. von welcher soeben rasch nach einander zwei Mitglieder gestorben sind. nämlich Apotheker Menzel und Polizei-Arzt Dr, Bleyer. Die Gründung des Vereins fällt in die Zeit der Türkentr iege. Damals war Neulerchenfeld eiu Oertchen mit nur wem, gen Häusern, und es schlössen 33 der erbgesessenen Einwohner einen Vund. eine Bruderschaft, zu dem Zwecke, sich gegenseitig zu unterstützen und einander in Noth und Bedrängnis nicht zu verlassen. Der Verein hat sich bis auf den heutigen Tag auf Grund uralter Statuten erhalten und hat nie mehr als 33 Mitglieder gezählt. — (Eine Falkenjagd in Ungarn.) Wie man aus Budapest mittheilt, hat jüngster Tage Graf Stefan Karolyi eine Faltenjagd arrangiert, an welcher unter anderen Kalman Almasy, Graf Rudolf Wenckhcim und Varon Michael Vecsey theilnahmen. Locales. — (Aus der Handels- und Gewerbe« lammer für Kr a in,) In der gestern im Bureau der Kammer abgehaltenen Sitzung der hiesigen Handels« und Gewerbekammer berichtete der Herr Präsident Josef Kus char über den Erfolg der in Angelegenheiten der Unterkrainer Bahn nach Wien entsendeten Depntation. An derselben betheiligten sich von Seite der Kammer außer dem Herrn Präsidenten Kuschar die Kammer-läthe Franz Xav. Souvan. Vaso Petricic und Johann Perd an, fowie sämmtliche trainischen Reichs» rathsabgeordneten. Die Deputation wurde sowohl von Sr. Excellenz dem Herrn Ministerpräsidenten Grafen Taaffe als auch von Scite Sr. Excellenz des Herrn Handels« ministers Baron Pino auf das zuvorkommendste nnd liebenswürdigste empfangen. Se, Excellenz der Herr Handelsmimster erklärte, dass er sich wiederholt mit der Frage beschäftigt habe und dass sich dem Projecte bedeutende Schwierigkeiten entgegenstellten. Se. Excellenz versprach jedoch, sich der Sache angelegentlichst anzuneh« men. Als die Sprache auf das gegenwärtig gleichfalls ventilierte Project einer schmalspurigen Bahn dun Laibach durch Unterkrain kam, erklärte sich Se. Excellenz gegen ein solches Project, da die Linie namentlich des Anschlusses an die orientalischen Bahnen halber zu wichtig sür eine nur schmalspurige Bahn sei. Dagegen versprach Se. Excellenz der Deputation bezüglich der Steiner Vicinalbahn, in welcher Angele« genheit sich die Herren Kecelj, Majdiö, Prasch-niler und Starö der Deputation angeschlossen hatten, schon in der nächsten Session des ReichsratheK eine die Bahn betreffend»' Vorlage im Reichsrathe einzubringen. Ein großes Interesse bekundete Se. Excellenz für den Ausbau der Rudolfsbahn nach Trieft, wobei Se. Excellenz besonders das Project Lack-Tliest im Auge hatte. Dieser Bericht wurde von Seite der Kammer beifällig aufgenommen, und es wurde über Antrag des Herrn Kammerrathes Karl Luckmanu dem Herrn Präsidenten Josef Kufchar der Dank der Kammer sür feine persönlichen Bemühungen votiert. Im weitern Verlause der Sitzung wurde Seine Excellenz der Herr Reichsrathsabgeordnete Baron Schwegel einstimmig zum Vertreter der Kammer bei der in Wien demnächst tagenden Enquöte über interne Cifenbahntarife gewählt und fodann die Sitzung geschlossen. — (Neber den „Steinersattel im L o g a rt h a l e".) In der Wochenversammlung der Section „Austria" des deutschen und österreichischen Nlpenvereines, die gestern abends in Wien lIV„ Hauptstraße „Hotel Zillinger") stattfand, stand u. a. auf der Tagesordnung ein Vortrag des um die alpine Forschung in Oesterreich vielverdienten Herrn Karl Ritter v. Ndamel: „Der Stcinersattel im Logar-thal e." — (Aus dem Schwurgerichtssaale,) Am 15. März wurde der 30 Jahre alte Fabriksarbeiter Mathias Vogataj der Papierfabrik in Görtschach, welcher seinen Eollegen im Dienste, den Fabriksarbeiter Johann SorSak. am 9. Jänner 1882 nach einem Streite in der Restauration der Papierfabrik, als sie dieselbe verlassen hatten, zweimal zu Boden warf und denselben bereits besinnungslos aufhub und mit dem Kopfe auf die Straßensteine stieß, so dass derselbe bald darauf infolge der erlittenen Verwundungen starb, wegen Verbrechens des Todtschlages von den Geschwornen (Obmann Herr I Vilhar) schuldig gesprochen und zu süns Jahren schweren Kerkers verurtheilt. -x- — (Der südüsterreichische Turngau). Welcher im Lause des Monates Juni d. I in Graz sein «Gauturnfest" abhält, besteht nach der am Iten Jänner 1882 ausgenommenen statistischen Erhebung, die einen erfreulichen Fortschritt der Turnsache im Gaue constatlert. in zwlllf Orten mit 311.298 Einwohnern aus dreizehn Turnvereinen, wovon zwei in Graz, die übrigen sich in Marburg. Pettau. Leoben. Knittelfeld, Iudenburg. Gleisdorf. Klagenfurt, Villach. Spital. Lai« bach und Trieft befinden. Diese Turnverein« zählen 630 praktische Turner. — (Wald brand.) Aus Nadmannsdorf schreibt man uns: Am 11. d. M. um 2 Nhr nachmittags ist im Walde ,2H V0mu.il" ober Oberne Feuer ausgebrochen und sind circa sechs Joch Iungbuchenwaldung verbrannt und hiedurch ein bedeutender Schade angerichtet worden. Die von Wocheiner-Vellach herbeigeeilten Insassen, welche die Eigenthümer dieses Waldes sind. löschten selbst binnen drei Stunden den Brand, der durch die Unvorsichtigkeit eines Kaischlers aus Wocheiner»Vellach entstanden sein soll — (DaS Concert) zum Besten des Vereins» fondes der philharmonischen Gesellschaft unter Leitung ihres Musikdirektors Herrn Anton Ned-ved fand gestern unter freundlicher Mitwirkung des bekannten Schwesternpaares, der Fräulein Theresine und Caroline Seyd el und der Frau Anna v. Priel statt, und erfreute sich dasselbe sowohl eines sehr guten Besuches als auch eines sehr guten Erfolges. Ins« besondere waren es die gediegenen Vorträge der beiden Fräulein Seydel, Theresine (Violine), Caroline (Piano), welche wahre Beifallsstürme hervorriefen ; aber auch die Lieder der geschätzten Sängerin Frau v. Priel und die zwei gemischten Chöre fanden vielen Anklang; in der „Adonisfeier" sang Fräulein Fanny Kor din das Solo ganz vorzüglich, und Herr Professor I. Zöhrer besorgte die Pianofortebegleitung mit gewohnter Meisterschaft. Wir kommen auf den gestrigen genussreichen Abend noch ausführlich zurück. -i- — (Landschaftliches Theater.) Die gestrige (siebente) Aufführung der Strauß'schen Operette „Der lustige Krieg" war trotz des gleichzeitig stattgehabten Concertes der philharmonischen Gesellschaft, dessen Besuch ein außerordentlich starker war, gleichfalls sehr gut besucht. Der Beifall des Publicums war bei den Lieblingsnummern ein stürmischer, und mussten der Walzer „Nur für Natur" (von A me nth) und das Duett vom „Jan" und von der „Trude" (von den entschiedenen Lieblingen Frl. v. Wagner und Director Mond-heim) wiederholt werden. Die „Violetta" sang auch diesmal Frl. Fischer gleich dem erstenmale zur voll« sten Zufriedenheit und fand bei den hervorragenden Stellen anerkennenden Applaus seitens des kunstsinni« gen Auditoriums, namentlich auch mit Rücksicht auf die Rafchheit, mit der die Sopranistin unserer Oper die ihrem Fache fernliegende Operettenpartie sich angeeignet hat! Die telephonische Uebertragung in der Theater°Directionskanzlei wurde zahlreich in Anspruch genommen, und waren die „Hörer" - von dem Resultat? sehr befriedigt. Dieselbe findet auch bei der heutigen Vorstellung von „ Stradella" statt. Neueste Post. Original-Telegramme der „Laib. Zeitung." Wien, 22. März. Veim heutigen Diner bei Ihren Majestäten anläsölich des Geburtifestes des deutschen Kaisers war der deutsche Botschafter wegen fchwerer Erkrankung seines ältesten Sohnes durch den Grafen Bcrchem vertrete». Der Kaifer brachte einen Toast auf das Wohl des deutschen Kaisers aus. Wien, 22. März. (Officiell.) Oberst Arlow, an-lässlich einer combinierten Bewegung der Colonnen der Generale Sekulich uud Cueits und des Obersten Schullenburg zur dauernden Besetzung Uloks, eventuell des oberen Narenta-Thales, zur Mitwirkung befehligt, gieng am 19. März, indem er eine Seitencolonne über Glina und Hotovlje detachierte, mit der Haufttcolonne von Kalinovic' aus gegen Obalj vor. Er erreichte am 20. März vormittags mit der ersten Seitencolonne die Höhen von Stranji, während die zweite Seitencolonne bei der Narenta-Ueberfuhr zu Luk eintraf. Eine gegen Ulok vorgesandte Abtheilung plänkelte verlustlos mit einer kleinen Insurgententruppe. Mlttags ward die Verbindung mit den Colonnen Cveits und Sekulich hergestellt. Eine am 18. März aus Konjica die Narenta auf« wärts entsendete Streifcolonne vereinigte sich ami Men März zu Glavaticevo mit der Colonne Schullenbnrg. Es wurden nirgends Insurgenten angetroffen, aber Oberst Nrlow erfuhr, dass am 18. und 19. März beiläufig 400 Insurgenten unter Tungus Forw in Obalj und Iezero gewesen seien. Die Brigade Leddihn ist am 20. März in Sarajevo eingerückt. Stimmung, Haltung und Gesundheit der Truppen sind trotz der Strapazen vorzüglich. Die Leistungen unserer Truppen zerstörten gründlich den Wahn der Bevölkerung, dass unsere Soldaten die entlegenen Gebirgsgegenden viel-leicht nicht erreichen würden. Von Fo'öa und Gorazda wurden Truppen.gegen 200 bls ^00 Insurgenten dirigiert, welche bei Cajnica schwärmten. Am 19. März wurde ein Train mit Bedeckung«« Mannschaft vom 77. Regimente zwischen Cajnica und Gorazda von 200 Insurgenten angegriffen, wobei zwei Soldaten getüotet wurde.,. Die Insurgenten wnr- den durch eine aus Gorazda anlangende Abtheilung vertrieben und gegen Bnttovice verfolgt. Am i T^talz plänkelte eine Cölonne, aus Praöa gegen den S'olac-Berg vorrückend, mit etwa 50 Insurgenten; dre, vrr-felben wurden verwundet. Die am 13. März durchstreiften Orte Bratis, Kadiö, Curovik, Bahoj, Okolists, Nokope und das untere Osanica-Thal wurden ohne Insurgenten gesunde«; es sind die Einwohner bestimmt im Einverständnis mit den Insurgenten. Ill der KnvMe fand bei Crkoice ein Geplänkel mit kleinen Ich"-gentenbanden statt. Berlin, 22. März. Der Geburlstag des Kais"s wurde mit gewohnter Festlichkeit begangen. Der Ka'str empfieng alle Deputationen stehend. Der letzte N»saU hat keine Spur zurückgelassen. — Der „Gcrmcuim zufolge traf heute früh ein päpstliches Breve sin, '""< ches den Propst Herzog zum Fürstbischof von Ores!"« ernennt. Wien, 22. März. (Wiener Abendpost,) Seme Majestät der Kaiser Wilhelm, der erlauchte Freund und Verbündete unseres erhabene» MomnclM vollendet heute in geistiger und körpellicher Nüstigw das 85. Lebensjahr'. In der herzlichsten Weise schUeßt sich an die Familienfeier in Verlitt unser Allerhöchst^ Kaiserhaus an, und an den Glückwünschen des deut" schen Voltes nehmen auch die Völker Oesterreich' Ungarns den innigsten Antheil. Wien, 22. März. Im Abgeordnetenhause des Neichsralhes wurde heute die Specialdebattc über den Wahlreform Entwurf fortgesetzt. § 9 der Vorlag welcher u. a. die Ausdehnung des Wahlrechtes auf d>e sogenannten Fünf-Gulden-Manner normiert, winde theilweife b^l namentlicher Abstimmung mit ubenuie^ gender Majorität zum Beschlusse erhoben. Handel und Uol'kswirtschajtliches. Laibach, 22, März. wlf dem heutigen Mlnttc !>"b erschienen: ? Wngen nut Getreide, U) Wnnril mit h?" ^^ Stroh, 24 Wage» und 3 Schiffe mit holz (40 (5ul>ilmctc>')- Durchscl, nitt « - Preisc, Ü'ilt, M»z.- ......' M!,' ^'"' N,!lr, st, lr, N,!l^ L^.' Weizen pr. hrltolit, 'U2li 10 «8 Vu!ler pr ,ttil" . - «2 ^!^ Korn „ «01 6N7,Eier pr. Stiick . . -liz-" " («erste „ 5 04 5 48 Milch pr. ^iter . -> 8 ^"" Hafer „ 3 74 ^Miudflcisch pr.Kilo -5«-^ Halbfrucht „ ,7 20Kalbfleisch „ 50 ' ' Heiden „ 4 87 l;> I Schweinefleisch „ — i!0 "" Hirse „ 5 20 5 A)! Schöpsenfleisch ,, _ W ^-^ Kuluruz „ 5 8b t» 37 v"hudcl pr. Stuck — 4« ^ "" , Erdäpfel 100 Kilo 3 03-------! Tauben „ — 18 ^ ^ linsen pr, Heltolit. 9----------jHcu 100 Kilo . . 2 5« - " Erbsen , 9------i^troh „ . . 178 ^ Fisolen „ 10—-------Holz, hart., pr. vier . Nindsschmalz Kilo 107------ Q.«Metcr --6^ Schweineschmalz „ — 84 — - weiches, „ - - 4 ^ Speck, frisch „ ^ 74 — Nein, roth., lOOLit.-------20 ^ — geräuchert „ — 78-------— Weiher , __ — 1» ^" Verstorbene. Den 22. März. Anna Starr. Hausbesitzers-Tochl". 31 I,, Kirchcngassc Nr. 13, Blatlcrn. ^. Theater. H cntc (ungerader Tag) zum Vortheile drs Herrn ^ap^' mcislcrs Gustav Mahler: Stradella. Oper i» ^ Acte» von Friedrich v. Ilolow. Uebertragung. ft er Telephon in der Theat^ Directionslanzlei. E^.tra Entwe siir Theaterbesuch 5 Person 50 lr. _____^. Meteorologische Beobachtungen in Laibach^ F N W N « ^ ^ « L»«. L, H 6 ^ ,» «Z F ».2« S " » " s-^„ 22. 2 „ N. 73131 ^148 TW. mäßig bewöllt Reg" 9., Ab. 73131 ^-10 4 SW, schwach! liciuiillt ^ Tagsüber meist trübc, wenig Soimellscheiu. Dcil ^,g^ 4 Uhr früh Regen. Das Tagcömittcl der Wärme -^ ^ um 7 6" über dem Normale. Verantwortlicher Redacteur: Ottomar Äamber^ W Danksagung. W M Für die vielseitiaeu. wirtlich herzlichen Vcwe'se « >W anlässlich der langwierigen, schlurren Kscmlh"! >>» ^ ^ des Ablebens unseres unvcrgesslichen W « k. l. Gerichtslanzlisten, W W sowie für das Geleite zur lchtcn Ntthcs!«!«''. f" W M die liebevollen Kranzspenden sagen allen, "sue, ^ W dere den hochgeehrten Herren Veamlen des « ^ M löblichen l. t. LandcSgcrichtcs, den herzlichste" ^"' « ^ die trauernden Augcliürigc^W