tue Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Nedigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^5 8. Freitag am V^. Mai KV4B. Von dieser Zeitschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Breis des Blattes ist in Laibach ganzjährig ü, halbsälri» » n. Durch die i. f. Gost unter <^uuverr mit portofreier Zusendung ganzjährig », holbiäorig 4 rl. L. W.< und wird balbiäbrig uorau«­bezahlt. Alle s.k. Postämter neomcn Pränumeration an. In Laibach pränumerirt man beim Verleger am Raon, Nr. lyll, im ersten Blocke. Krainische Wolksgesänge, in deutscher Sprache nachgebildet 3. Vida.*) pizini, Ki»jn5klgi> NKiü^i," zweiten Band, S. >? ff. Früh steht auf die schöne Vid a immer, Harrt »in Fenster auf den Sonnenschimmer, Daß er Trost ihr bring' in Herzcnsplage» Fragt die Sonne dann mit dieser Frage: »Sonn', 0 Sonnenstrahl» gieb mir doch Kunde, Wie's den, Knaben geht, ob er gesunde!" »»Wie soll deinem Sohnlein jetzt geschehen' Ihm Hab' ich die Kerze halten sehen; Und dein alter Mann ist ausgezogen, Und er sucht dich auf den Meereswogen, Sucht dich auf, und seine Thränen fließen. Und der Gram hat ihm das Herz zerrissen."« Wenn des Abends kommt der Mond gezogen > Steht Schön Nid» auch in Fcnstcrbogcn; Daß sie Lind'rung such' in Herzcnsplage, Stellt sie an den bleichen Mond die Frage: »Mond, 0 Strahl des Mondes, gieb mir Kunde, Wie's dem Knaben geht, ob er gesunde!» «»Wie soll sich dein kleiner Sohn gehaben' Heute hat de» Armen man begraben. Und dein Vater ist hinausgezogen. Und er sucht dich auf den Meercswogcn, Sucht dich auf, und seine Thränen stießen, Und der Er»», hat ihn, das Herz zerrissen,"« Lauter nun die schöne Vid a klagte. Kam die Königin zu ihr und fragte: »Vida , sprich. Was ist dir nur geschehen, Daß so bitter wir dich weine» sehen?" Und Schön Vida ließ sich so vernehmen­»Ach, wie sollt' ich Aermste mich nicht grämen' Als ich wusch die goldenen Gefäße, Fiele» sie mir in des Meeres Nässe, Fiel mir tief von hoher Fensterstelle Der hcllgold'nc Becher in die Welle!" Trost ließ sie die Königin empfangen: »»Weine nicht und netze nicht die Wangen; Kaufen wcrd' ich einen andern Becher, Und beim König sei mein Wort dein Sprecher. Geh' mein Söhnlcin stillen unterdessen. Und dabei auf deinen Schmerz vergessen.''" Ja , die Fürstin kauft den neuen Becher, Ja , bei», König ist ihr Wort ihr Sprecher, Doch am Fenster täglich weinet Jene, Weint um Kind, Mann, Vater ihre Thräne Die große Sonuenfinsternisi den 8. Juli »842 in den Morgenstunde«. Vei H. der Anfang, Vci 6 das Mittel, bei 8 das Ende; der Mond scntct sich also «on «ben in die Sonnenscheiie hinein. Finsternisse gehören noch jetzt zu jenen Begebenheiten, die für den gemeinen Mann noch immer etwas Schauer­liches, für den Gebildeten aber eben so viel Bewunderung­würdiges haben. Spüren wir der Ursache nach, warum sie bei jenem Schauer, bei diesem Bewunderung erregen, so ist es blos die Stellung der drei Himmelskörper Sonne , Mon d und Erde , die in angeführter Ordnung so zu ste­hen kommen, daß der Mond einem Theile der Erde das Sonnenlicht auf eine Zeit lang eben so, wie eine vorüber­ziehende Wölke, nur im erhöhten Grade, entzieht. Jener decket die Brunnen zu, damit sie nicht vergiftet werden, während Dieser die göttliche Allmacht anstaunet, und die tiefe Einsicht Derer bewundert, die die Gesetze, nach denen die Himmelskörper beweget werden, aufgefunden, und da­durch in Stand gesetzt werden, dieselben und ihre Erschei­nungen auf Jahrtausende vorhinein zu bestimmen. Wenn schon Sonnenfinsternisse von gewöhnlicher Größe diese verschiedenartigen Gefühle hervorzubringen im Stande sind, was läßt sich erst von dieser erwarten, die ihres Glei­chen nicht 100 Jahre vor uns hatte, und nicht 100 Jahre nach uns haben wird! Sechs-, sieben-, acht-auch neunzöllige Sonnenfinsternisse sind für unsere Länder eben keine Sel­tenheit, obgleich bei letzteren doch schon eine gewisse Mat­tigkeit des Sonnenlichtes bemerkt wird; geht aber die Fin­sierniß über neun Zolle, oder gar, wie bei der den 8. Juli d. I. , über eilf Zolle, dann wird sich selbst der Gebildete eines gewißen Schauers nicht erwehren können. Die Ta­geshelle gehet allmählich in eine eigenthümliche Dämmerung über, in welcher alle Gegenstände wie durch grüne Augen­gläser gesehen erscheinen; die ganze Natur hat etwas me­lancholisch-magisches, und das Thermometer fällt sichtlich. Endlich geht diese Dämmerung beinahe in Nacht über. Ein kühler Wind fährt über die Erdstäche hin, der dem sich nähernden und sich wieder entfernenden Schatten folget. Die helleren Planeten, so wie die Fixsterne erster und zweiter Größe, tonnen, wenn alle Umstände günstig zu­sammen wirken, sichtbar werden. Eine sonderbare Erscheinung gewähren auch die Schat­ ten der Gegenstände, wenn die Sonnenscheibe einmal eine sichelförmige Gestalt angenommen hat; denn nicht nur, daß sie alle dunkler und schärfer abgeschnitten sind, so nimmt der Schatten der Vaumbläicer auch diesesichelförmige Ge­stalt an. I n der Thierwelt zeigt sich eine auffallende Ver­wirrung : die zahmen Vögel flattern im Käsiche hin und her, und die im Freien suchen verworren ihr Nachtlager; ja man hat sie sogar aus der Luft fallen gesehen, woher auch die Mei­nung vom Vergiften der Brunnen entstanden sein mag. Wer Gelegenheit hat, diese Finsterniß von einem hohen Berge zu beobachten, der kann den anrückenden und ab­ziehenden Schatten, wie den Schattenzug einer Wolke, be­merken. Er kann deutlich sehen, wie sich die Nacht über die westlichen Fluren lagert, während die östlichen, und er selbst noch Tageshelle haben. ^) Da ich sonach die Hauutphänomene dieser äußerst merk­würdigen Finsterniß aufgezähler habe, so will ich den Lieb­habern, wenn uns Gott einen reinen Himmel schenkt, noch die Planeten und Hellesten Fixsterne bekannt machen, bei denen die Möglichkeit Statt findet, mir freien Augen ge­sehen werden zu können. Es ist demnach für den Haupt­moment, d. i. für das Mittel der Finsternis; um u Uhr 44 Minuten Morgens, wo sie sich am größten zeiget, und für welchen Zeitpunet auch beigesetzte Zeichnung entworfen ist, folgende die Stellung der Planeten: Mercu r stehet unterhalb der Sonne, die beinahe über den Ostuunct sieht, ist seiner untern Conjunetion nahe, und kann daher, weil er selbst nur sichelförmig er­leuchtet ist, seiner Kleinheit wegen nicht zu Gesicht kommen. Venus geht in Ost-Nordosteben auf, und könnte bei ihrem Aufgange uns zu Gesicht kommen, wenn nicht die nahen Gebirge oder die Dünste am Horizont uns ihren Anblick entziehen; doch ist die Möglichkeit vorhanden, weil sie im schönen Lichte pranget, sie auch noch nach dem Mit­ tel der Finsterniß, schon einige Grade hoch, zu Gesicht zu bekommen. Mar s steht der Sonne nahe, etwas oberhalb rechts. ^upiter ^ ^ f unter dem Horizont, daher unsichtbar. Saturn ^ " -><>?/ Uranus steht in Südwest einige Grade hoch, und hätte daher eine sehr günstige Stellung, wenn er nicht, als Stern sechster Größe, für die unbewaffneten Augen zu klein wäre. Aus der hier angeführten Stellung der Planeten geht hervor, daß aus allen Mars allein zu sehen sein dürfte, und bei dem tritt noch der ungünstige Umstand ein, daß er gerade an der Seite der erleuchteten Sichel stehet. Folgende ist die Stellung des Fixsternhimmels: In Nord-Nordost die sieben Sterne des großen Bären beinahe in aufrechter Stellung; der letzte im Schweife ist kurz vorher durch den nördlichen Meridian gegangen. I n Ost-Nordost hoch am Himmel über der Sonne glänzt die Capella, und unter ihr, der Sonne nahe zur Linken, Castor und Pollux. >) Vci trübem Himmel sieht man, außer einer nächtlichen Dmilllie't, !ion allen De»! Nichts. 31 I n Ost-genausteht Procyon noch niedrig am Horizont. I n Ost-Südost ist Sirius eben im Aufgange be­griffen. Zwischen Ost-Südost und Südost pranget das schöne Gestirn des Orion, und oberhalb, etwas zur Rechten, Aldebaran im Stier. In Südwest geht Fomahand im südlichen Fisch eben unter. I n West, etwas rechts, sinket Atair unter den Ho­rizont. I n Nordwest glänzet Wega noch einige Grade hoch über dem Horizont. Bei günstiger Witterung ist ein erhabener Ort anzu­rathen, von welchem man nach allen Seiten eine freie Aussicht hat. Das Orientiren selbst, um die hier ange­führten Gestirne am Himmel aufzusuchen, macht keine Schwierigkeit, indem man sich im Mittel der Finsternis) nur so zu stellen hat, dasi man die Sonne, die um diese Zeit beinahe über dem Ostpunct stehet, gerade vorsich hat; alsdann ist das Gesicht gegen Osten, die Rechte gegen Süden, die Linke gegen Norden, und der Rücken ge­gen Westen gewendet. Da sich diese Finsternis; in unserer Nachbarstadt Kla­genfurt gar total zeigen wird, so wäre es wohl sehr zu wünschen, wenn Einige, denen es weder an Zeit noch Vermögen gebricht, die hier aufgezählten Beobachtungen dort machen möchten. Professor Frank. Das Debüt des Bräutigams. Schwant nach einer wahren Begebenheit von Dr. Rudolf Puff. (ForlschunZ.) 2. Wochen waren vergangen, und Herr Cyriak Wabi­son hatte zugenommen an Erfahrungen und Abenteuern, wenn auch nicht an Glück und Finanzen. Er covirte um das tägliche Brot bei Herrn Referendarius Riemer, versah Abends i>»r lxinneur Marquerdienste in einem Kaf­fehhause zweiten Ranges, und wohnte dafür gratis in ei­nem Dachstübchen höchsten Ranges; zugleich speculirce er mit den Kräucersuppe-Ingredienzen, welche er auf seinen romantischen Spaziergängen sammelte, trat für die Dan­ dies des Städtchens die zu engen Stiefel aus, und dich­ tete mitten in diesen prosaischen Alltagsdiensten, wie Hans Sachs hinter dem Leisten. Da gab es denn aber auch eine Muse im Gimvel­gäßchen, ganz im letzten unscheinbaren Hause, welche W a-bison zu Hellem Gesänge entstammte. Es war Babi Dro­schet, das schwarzlockichte Köpfchen, welches Cyria k am ersten Abende kennen gelernt hatte. Papa Dröschet war mittlerweile an der Probe gestorben, statt der verderbli­chen Hydropathie die Branntweincur empor zu bringen, und Mama, Dorothea Walburga Droschel, besorgte nun allein Haus und Kind, mästete Hühner, gewöhnte jungen Hunden die Untugenden der ersten Lebensperiode ab, han­delte mit Egeln und alten Vilderrahmen, verstand sich auch nicht übel, aus den Karten zu prophezeien, und betrieb vor Allem ein Institut, das Empfehlung verdiente, nähm­lich das, fremde Kleider gegen ein billiges Honorar von Flecken zu reinigen. Wie hoch stand dem guten Cyria l die alte Donna! in wie günstigem Contraste zu ihren Mitbürgerinen, die es nicht über das Herz brachten, fremde Ehre ohne Flecken zu lassen! Aber nicht so taugte der vielbeweglen Alten Herr Cyriak der Stiefelcreter, der Homöopath zwischen den Winterfenstern, wie sie ihn spott­weise nannte; sein ehrenwercher Antrag, in das Haus zu gehen, wurde mit Grobheit abgelehnt, ein Versuch, sich einzuschwärzcn, mit einem Beguße warmer Seifenlauge uer­gölten, und ein für allemal der sentimentalen Babi , welche Behagen fand an des Jünglings idyllischer Armuth, bedeutet, den windigen Schreiber zu lassen, um so mehr, als Dorothe a in den unfehlbaren Karten gelesen, das; ein hochberühmter Held der bestimmte Phönir für B ä r­belchen sei. Manche Thräne stahl sich über des Mäd. chens Wangen, manches Briefchen, mit seltsamen Gänse­füßen geschnörkelt, von einer Ganskeule aus der Mutter Küche heimlich begleitet, in Cyriak's Hand; der Jung­ling säumte nun nicht seinerseits, dem Mißgeschicke zu flu­chen, und die Dämone herauszufordern, mit ihm zu ringen um die Existenz seines Magens und seiner Liebe. Hätte es keine Muhmen und Basen im Städtchen gegeben, Cy riak hätte bei Zeiten mit seinem Hoffnungschiffchen auf der Sandbank der Armuth gestrandet, Bab i aber den dummen Jungen doch gar zu häßlich gefunden; allein Wohlgemuth war, wie alle Städtchen von der Ta­felbai bis zum Cap Hörn, reich an geschwätzigen Sibyllen, welche die heterogenste Verbindung so lange bereden, bis sie sich macht, die innigste Verwandtschaft so lange beklat­schen, bis sie bricht, und so posaunten Mida's Stief schwestern so lange von Cyriak's und Babi's Liebe, bis das Pärchen sich heimlich und feierlich die Versicherung gab, nimmer zu lassen vom himmlischen Bunde der See len, und Trotz zu bieten allen Hindernissen, welche die Götter entgegen stellen würden. Bab i hatte im Wirths­hausgarten „zum Schiffe" ihren Seladon an einem Sonn tage beobachtet (denn MutterD oroth ea pflegte an solchen Tagen sich bei einem vollen Römer zu entschädigen für die mißlichen Launen der Woche), Bab i hatte bemerkt, wie Cyriak so ganz und gar in keiner Verbindung stehe mit ihren Gespielinen, aus dem höchst einfachen Grunde, weil sein Geschwätze weder Anklang noch Erwiederung fand, und ach, sie prieS in innerster Seele den treuen Bräuti­gam, bewunderte mit geheimem Stolz den gewandten Ge­sellschafter, für welchen ihn zu halten sie sich offenbar be­rechtiget hielt, da seine ganze Umgebung bei jedem seiner Worte stets in lautes Gelächter ausbrach. „Herr Wabison declamirt!" rief plötzlich der Cho­rus der jungen Bürger, welcher den nordischen Wunder­mann umgab. „Einer declamirt!" wiederhallte es in den äußersten Enden des Gartens, und der Kegeljunge ent­sagte seinem Ehrcnamte, die Schaukel stand still, manch' sentimentaler Schneider setzte leise den halbteeren Krug ab, und führte an dürrer Hand die Auserlorue seines II Herzens, um sich und ihr mit Elbogen und Knie einen vorcheilhaften Platz zu erobern. Cyria k aber näselte, nach einem vielsagenden Blicke auf seine Babi : ?Meine Herren, es ist zwar möglich, daß man in Wohlgemuth schon bessere Declamatoren gehört, doch glaube ich, Ihnen ein seltenes Vergnügen zu verschaffen, wenn ich aus »Ahn­frau", »Schuld« und »Zrini« einige Monologe preis gebe; aber leider hört und sieht sich Das nur halb so gut in gewöhnlicher Tracht, denn im Costüm an.« »Da ist leicht gesorgt«, rief der Assessor Fritz, ein lustiger Poet, »die Phantasie vollendet das Uebrige; neh­men Sie, ich will es versuchen, den Garderobeur zu ma­chen.« Und im Nu hatte er dem kleinen Declamator das bunte Kaffehtuch zum spanischen Mantel drapirt, eine un­geheure Ridicule einer Base abgenommen, den Inhalt beseitigt, und selbe dann auf den Kopf des neuen Orin ­dur gestülpt; eine Serviette figurirte als Feldbinde, an der statt Iaromir' s verhängnißvollem Dolche 'ein alter Regenschirm prangte. (Fortsetzung folgt.) Neues. (Leinwaarenhandlung.) Die an der Ecke der Rue du Bac zu Paris befindliche Leinwaarenhandlung, lln i«3Ut ßl. ^i,om!»» genannr, steht dermals im Rufe, die größte und am glänzendsten eingerichtete Leinwaarenhand­lung zu sein, die es in Paris wie sonst wo giedr. Zwei weicläuftige und prunkvoll arrangirte Glasgalerien, worin die Waaren befindlich sind und der Verkauf Statt findet, werden durch einen reizenden schmalen Garten geschieden, welcher aufs Zierlichste eingerichtet, und reich an herrli­chen Blumenbeeten und Parterre« ist. I n diesen Garcen können Diejenigen, welche blos der Besichtigung, des so­genannten fashionablen Ladenbesuches halber, oder wirklich um Einkäufe zu machen, gekommen, oder dergleichen be­ reits gemacht haben, nach Belieben sich ergehen. Schmucke junge Ladendiener, wovon der eine diese, der andere jene außerfranzösische Sprache spricht, sind zur Verständigung und Bedienung im Ueberstuße vorhanden. Die Preise sind festgesetzt. — (Pf erdefle! scheßprobe.) Seitdem zuerst vonCal w aus angeregt wurde, das Pferdefleisch unter die Zahl der menschlichen Nahrungartikcl aufzunehmen, wurden an ver­schiedenen Orten Pferdefleischeßproben angestellt; 1o inUnkarsulm und in Ulm, an welch' letzterem Orce ein Medicinalbeamter mit an der Spitze stand. Kürzlich fand auch in Stuttgart im Königsbade ein solches Mahl Statt, an welchem 101 Personen Antheil nahmen. Ein sieben Jahre altes Pferd, das an einer Hufverletzung litt, sonst über ganz gesund war, gab das Fleisch dazu her, das auf dreierlei Weisen zubereitet wurde. Das gesottene war das weichste. Viele der Teilnehmer erklärten, daß, wenn sie nicht gewußt hätten, Was sie vor sich haben, sie das Fleisch nicht vom Ochsenfieifch hätten unterscheiden können. Suppe wurde nicht gegeben, aber bekannt ist schon längst, daß die Brühe von Pferdefleisch von anderer Fleischbrühe sich nicht unterscheidet. Das Musikchor der Ianitscharia spielte bei dem Essen. — (Ein e Jag d bei Fackelschein.) Gegen Ende Mai wird der Herzog von Orleans im Schloße Chatiby einen Val par«, eine Jagd bei Fackelschein und Schau­spiel geben. — Au s Neustadtl. Liehe Freundin l^rnlnlll!! Richte dem wacker» Herrn von. S. ') mcin.cn Gruß aus, und em­pfange von mir auch noch eine Berichtigung: Herr Aregu i schreibt, wir hatten gelegcnheitlich eines hohen Gl-Üurtfestes auch uon einem Scheibenschießen gesprochen.") Dieses ist nun schon darum nicht wahr, (abgesehen davon, daß wir bei so ernster Feier Dergleichen nicht eben am Platze fänden) weil wir gar keine Schieß­statte besitzen. Derselbe Herr träumt Etwas uon einem Caslno;"') wir aber ha« hen lein Casino. Des Weileren hat dir besagter Spanier uon Wochenmlirtten zu Neustadt! am Mittwoch und Samstag Etwas weiß gemacht,"'«) — es war aber noch niemals mehr als ein Woche »markt in Neustadt!, und zwar jedesmal des Montags . Daß endlich Herr Aregui für drei Gulden zu Neussadtl gul logirt ist, daß man Alles inAbundanz hierzu kaufen bekommt, u. s. w.'"""' ) hat seine guten Wege. Dies zur Steuer der Wahrheit von Deinem aufrichtigen Freunde, Nartlme Ko priu „ ik. Nach schrift der Rcd a ction. Wir danke» dieser d u r ch aus glaubwürdigen Feder recht sehr für die vorliegende Berichtigung. — Nichtgenug, daß unsere ernsten und vielfachen Bestrebungen, Notizen au s de», Lande für dieses vaterlandische Blatt zu gewinnen und die Lust zu Mitteilungen dieser Art anzuregen, bisher leider, im Verhältniß zu dem dafür zu Gebotstehende» Räume, von eine»! so höchst unbedeutenden Er« folge begleitet waren, so sind wir nun sogar zu wiederholten Malen aus ein und derselben Quelle mit Nachrichten über 2 r t s u er­hältnisse und V or falle nhc ile n behelliget worden, die hinterher als falsch sich auswiesen, und die somit (Fülle, in denen berichtigen nur schlimmer machen geheißen Hütte— und auch derlei gab es! ausgenommen,) nachträgliche Einrenkungen der entstellten Gestallen der Verhältnisse und Begebenheiten erforderlich machten. Haben wir „un zwar gute Grunde, zu glauben, der Erstatter jener falschen Berichte habe sich damit durchaus nicht einen üblen Spa ß machen wollen, so dürfen wir doch, nach mehrfa­ chen Erfahrungen dieser Art, annehmen, daß es ihm an dem für die Sache »öthigcn Ernst gebricht, und wir wissen den geehrten Leser» dieses Blat­tes dafür, daß wir sie ein paarmal unwissentlich haben anlügen lassen. Was in unserer Lage auch für den Vorsichtigste,! kaum zu vermeiden gewe­sen sein dürfte, keine bessere Genugihuung zu geben, als indem wir den übrigens hochgeachteten Erstatter jener Berichte hiermit öffentlich höflichst einladen, seine Mittheilungen an uns in so lauge einzustellen, bis er es wird über sich gewinnen tonnen, nur aus eigener Anschauung und Erfahrung zu reden. A n alle deutschen Schriftsteller. Der Unterzeichnete gedenkt ein »Hansa-Album " zum Besten der verunglückten Hamburger auf Subscription herauszugeben, und fordert die deutschen Literaten dringend auf, ihn in möglichst kurzer Friss mit Zu­sendung von Beiträgen zu unterstützen, welche unter seiner Adresse zur Post erbeten werden. Allerdings wären Beiträge, Prosa oder Verse, die in irgend einer Beziehung zu der Hansestadt und ihren Schicksalen ste­hen, ja, die nur irgendwie Handel und Seefahrt berühren, die angemes­sensten; jedoch sollen, unserem Zwecke zu Liebe, auch Beiträge jeder Art willkommen sein. Alle deutschen Zeitschriften ersuchen wir um Aufnahme dieser Beilen. Halbcrstadt, den 14. Mai 1342. Adalbert Harnisch, Postsecrclnr und Lieutenant. '') Siehe Blatt Nro. 4 vom 4. Mai. "') Siebe Blau Nro. l<>4 vom W. April. '"-'-') Siehe Blatt Nro. l»4 vom 2V. Apr,l und Nro. l vom 2. Mai. «!».,.) Siehe Niatt Nro. «z von, 25. April. «""«') Siehe ebendaselbst. Laib ach. Druck und Verlag des Joseph Vlasnit.