Kr Kunst, Literatur, Theater «.geselliges Lebe». Herausgegeben und redtgirt von Leopold Kordesch. ^5 JH. Montag am O. Juli Ä83H. Von dieser Zeitschrift erscheinen worbentlich zwei Nummern, jedes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blattes ist in Loiboch jährlich ü> halbjährig 3 g. Durch die k. f. Post unier Luuvert mir »ortofreier Zusendung ganziährig », halbjährig , sX C. M., und wird halbjahrig «orausbezahlt. Alle k. k. Postämter nehmen Pränumeration an. I n Laibach vränumerirt man entweder im Zeitungs - Comptoir, m der Buchhandlung des Herrn Leop. Paternolli, «der beim Nedacteur» «m Marienplatzc, Nr. i», zu ebener Erde. Die letzte Frage an Laura. kennst du den Jüngling mit dem matte» Blicke, Dem früh der Gram die Wangen schon gebleicht? Dem nur Erinn'rung blieb von einem Glücke Das einst so schön s» herrlich'ihm gedäucht?— Kennst du den Jüngling, Laura? Sprich! Kennst du den Jüngling, kennst di; mich? — Kennst du den Jüngling mit gesenktem Haupte, ' Der irrend sich die Einsamkeit ertohr, Weil ihm das Los sein bestes Wesen raubte. Weil er so früh die Ruhe schon verlor? Den Jüngling, dem das Herz nun bricht, Kennst, theure Laura, du ihn nicht? — Klnnst du den Jüngling in der stillen Grotte» Der oft dit Arme sehnsuchtsvoll erheb! ? Und dem «erklärt vom sanften Morgenroihe I m ?lug' so oft ein klares Thriinchcn bebt? Den Jüngling, der burch Thränen spricht. Kennst, theure Laura, du ihn nicht? Kennst du den Jüngling, der mit blassem Munde Wchmülh'gen Blickes jedes Wesen grüßt? Aus dessen ticfgegrab'ner Herzenswunde Verletzte Tropfen seines Blutes stießt? — Und nun die-letzte Frage, Laura/ sprich, Kennst du den Jüngling, kennst du mich? — Wenzl Ma y r. Hie verschworene Hand. (Beschluß.) lV. «Nun, ich muß es euch nur offen sagen,« fuhr Wa­genberg fort, «ich irre mich vielleicht in dem Hause, aber ihr seyd ja doch der Vater des Pau l Glase­ritsch, der in meiner Schwadron dient.« »»Hans hieß ja-der liederliche Bursche, der entlief und dich be­stich!,«« fiel die Alte ein. »Ei, erst sagtet ihr, ihr hättet keinen Sohn gehabt,« sprach Wagenberg , den Wirth fest in das Auge fassend. »«Nun ja doch,«« erwiederte dieser, mit einem strafenden Blicke auf sein Weib, »»so hieß der Tagdieb, von dein ich nicht gerne rede, aber seine Mutter hinterließ ihm keinen Heller, und an mich hat er längst keine Ansprüche; ich wollte, der lichte Galgen—«« «Laßt euch durch Habsucht zu keinem solche» Wuusch verleiten, die strafende Gerech­tigkeit hört nur zu gut auf das leiseste Wort des Fre­vels« warnte Wagenber g mitstammendem Blicke. »»Nun denn Herr! wenn ihr es bloß darauf abgesehen habt, mich mit meiner wenigen Habe necken zu wollen, so schwöre ich euch, der. entlaufene Bube hat nie einen Heller von seiner Mutter gehabt, ich schwöre es euch 'bei dieser meiner Rechten, die seine Hand brechen soll, ich schwöre es euch bei der Rechten meiner Kinder und Enkel, die noch in Jahrhunderten mich sonst des Mein­eides zeihen soll.« Bleich trat Wagenberg zurück. »Ich will es euch glauben,« sprach er dumpf, »ruft mir meinen V o­gomil und weis't mir ein Lager an.« Vogomil erschien, leuchtete seinem Herrn in das Dachstübchen, Und ehe dieser ihn noch fragen konnte, warum er in voller Rüstung sey, umklammerte er seine Knie, und beschwor ihn, das Haus zu verlassen, iudem er hinter dem Stalle in einem Gewölbe drei Männer von sehr verdächtigem Aussehen und noch verdächtigeren Waffen bemerkt habe. Geh zur Ruhe, guter V og om il , mciute Wagenberg , mein treues Schwert schützt mich, und gewiß am sichersten in diesem Hause. Kopfschüttelnd verließ der treue Diener die Stube, und bald däuchte es Wagenberg , er höre.Stimmcn unter sich flüstern, höre seinen Bogomi l aufsitzen und entfliehen. Soll auch der mich verlassen, so schütze der Geist meiner Mutter meine Ruhe im fremden Vaterhause! rief er wehmüthig, legte das Koller ab, und wollte sich eben das Lager richten, als er an der Wand, dicht neben dem Haupte des Bettes eine regelmäßige viereckigte Spalte wahrzunehmen glaubte, die er bei näherer Be­sichtigung als eine kleine Qeffnung erkannte, gerade groß genug, um einen Menschen durchkriechen zu lassen. Sonderbar däuchte es ihm allerdings, doch sein Gemüth ^82 — jeder Furcht fremd, ließ ihn nicht lange darüber nach­sinne», seine Ermüdung nicht jange Vemerkungen,an­stellen; er that das Licht aus, und halb gekleidet, wie er war, warf er sich auf das Lager. ^ Aber die Begebenheiten des Abends, die Warnung des Bettlers, die Beobachtungen seines treuen Dieners, vor Allem der freche Schwur des alten Pqu l ließen ihn nicht zur Ruhs kommen, und wir'd die Phantasie mir erst angeregt, kann sie auf dem dunklen, leeren Grunde der Nacht ihre bunten Schreckbilder mahlen, so entwickelt sie eine so reiche Thätigkeit, daß sie die Stimme der Vernunft eben so übertäubt, als den Anforderungen des Köpers ihre Rechte versagt. Das,Flüstern unten in der Wirthsstube, die unheimliche, wenn auch für jeden nicht Suchenden, sorgsam verborgene Oeffnung zu seinem Haupte, ließen den Krieger nicht schlafen. Be­hutsam stand er auf, verrammelte die Thüre, und setzte sich mit entblößtem Schwerte in,eine Ecke der Kammer, alle Forschungskraft im Gehöre sammelnd. Leise Schritte bewegten sich über die Treppe, eine Hand, tappte vorsichtig an die Thürkliuke; »ich fürchte, er schläft noch nicht,« flüsterte es, und alles wurde wieder still und stumm. Nun schlich Wagenberg auf den Zehen zu seinem Lager, drehte aus Stroh und seinem Mantel einen Popanz, und legte ihn auf das Bett. Wieder eine Stunde mochte vergangen sepn, da siel ein feiner Lichtschimmer durch die Spalte neben sei, nem Bette ^-der junge Krieger ahmte laut das tiefe Athmen eines Schlummernden nach, immer Heller drang das Licht durch die Ritze, jetzt öffnete sich der Schirm, eine Hand führte einen kräftigen Säbelhieb nach dem Kopfe des vermeinten Schläfers, flog aber in dem Au­genblicke von dem Schwerte des jungen Kriegers ge, troffen, vom Rumpfe weit herein in die Stube. Ein Aechzen, ein schwerer Fall, ein verworrenes Gemurmel wurde laut, die Laterne erlosch, noch hörte man eini­gen Lärm unten, und alles wurde wieder still. Wa­genberg befand sich in einer furchtbaren Stimmung. So muthig der Krieger dem Tode in offener Feld­schlacht gegenüber steht, so widrig dünkt ihm sein eisi­ger Hauch, wenn er aus verborgenen Höhlen ihn um­weht. Es mochte ziemlich gegen Morgen gehen, noch hielt sich Nagenber g auf einen Angriff gefaßt, als ein lauter Tumult, Hufschlag und rauhe Stimmen ihn an das Fenster lockten. I m Mondenscheine funkelten die Eisenhelme der vom treuen V o g o m i l geholten Reisige, die ungestüm das Thor erbrachen und ju­belnd den jungen Krieger begrüßten. Er faßte die am Boden liegende starre Todtenhand. Ein kalter Schauer durchzuckte ihn unwillkührlich, als er sie unter den Mantel verbarg. Ohne seines nächtlichen Abentheuers zu erwähnen, trat er mit den Reitern in die Wirths­stube, das Weib seines Vaters kam ihm bleich'und ver­stört entgegen, und fragte, ob, einige Becher Wein ge­fällig wären. Er erwiederte nichts, sondern fragte nach Glaseritsch. Mein Mann schläft und ist un­ wohl, versetzte sie in sichtbarer Verlegenheit. «Geht, gleich führt mich zu ihm,, wenn, ihr nicht wollt,« setzte er leise hinzu, »daß ich den Reitern das Abentheuer dieser Nacht verrathe.« — Sie erbleichte und geleitete den Krieger in die Kammer. >>Paul G l a s e r i t sch« rief er hier, »ich komme euch zu danken für eure Vewir­thung, und euch mein Wort zu geben, daß euer Syhn nie mehr denken wird an die Erbschaft sciner"Mutter; gebt mir eure, Hand, daß ich ihm wenigstens einen Handschlag aus dem Hause - seiues Vaters bringe.« Sprachlos reichte ihm der Alte die Linke. «Die Rechte reicht mir!«— Der Alte fuhr zusammen. »Die Rechte, bei der ihr gestern geschworen.« »«Sie ist dahin,«» murmelte dumpf der Alte und sank in die Kiffen «So nehmt sie hier von euerm Sohne zurück,« sprach mit tonloser Stimme der Krieger, »bessert euch und frevelt nicht mit Gottes Gerechtigkeit.« Er schleuderte die Hand ans das Bett, verließ die Stube, saß auf, und sprengte unaufhaltsam bis zur Brücke, die vom rechten Drauufer nach Marburg führt. Hier holte ihn der treue Bog o mit ein. Uneingeweiht in bieRäthsel die­ser Nacht, war ihm das Benehmen seines Gebieters so unbegreiflich erschienen, daß er kaum eine Frage an ihn wagte. An der Brücke hielt Wagenberg an, zog eine Schleife aus dem Koller, wickelte sie in die reichgestickte Feldbinde und sprach: Nun reite zu Fräu­lein Emma, sag' ihr, alle Hoffnung sey vernichtet, und nur der Reitertod mache mich im bessern Jenseits ihrer Liebe würdig. Gott und sie werden mir verge­ben, was mein Herz mir nie vergibt. Habe ich ehrlich geendet, so mag sie erfahren, was mich in Tod und Verzweiflung trieb. Er drückte dem weinenden Diener seine Börse in die Hand, und jagte dem Stadtthore zu. Ein Jahr später, als die Nonnen zu Mahrenberg die Einkleidung des Fräuleins Emm a v. Ungna d feierten, erschien ein Vothe aus Ungarn mit emcm Schreiben, welches sich unter dem Koller eines in der letzten Schlacht gefallenen Reiters vorfand« Die Nonne erbleichte — es war Wag enb er^'s Schrift, und die Aufklärung, daß er der Sohn des jüngst in der Lob­nitz Hingerichteten Räuberhauptmannes Pau l Glase­ritsch sey. Am Hinrichtungstage der beiden Glase­r i tsch'schen Eheleute zerschmetterte einstürzender Baum dem ältesten Sohne derselben den rechten Arm. Seinem Sohne und Enkel ging es nicht besser, und noch vor einem Vierteljahrhunderte lebte ein linkhändiger Bettler zu Rast, der der letzte unglückliche Sproße einer Fa­milie schien, in der das Schicksal Verrath und Meineid bis in das äußerste Glied strafte. Emma folgte bald dem Heldenmütig gefallenen Jünglinge in das Grab. Her Tag bei Sissek. (Fortsetzung.) Hier blieb Hassan Pascha nicht lange; er brach neuerdings vor, nachdem er seinen Völkern nur wenige 83 Tage zum Ausrasten Ruhe ließ — schlug eine Brücke über de» Kulpastrom, und verwüstete das platte Land zwischen der Save und Kulpa; brannte und mordete. Um diesem Jammer' und Verderben ein Ziel zu se­tzen, reiseten Palfy, Na das du, «nd der Bischof von Gran sofort zu dem Kaiser (Rudolph n.) nach Prag, wo ihnen Hülfe versprochen, und dem Na« dasdy der Befehl ertheilt wurde, tausend hnngarische Reiter und Fußknechte zu sammeln, sich bei Agram anf­zustcllen, und dort das Eintreffen der deutschen Reichs­hilfsvölker abzuwarte», welche unter dem Befehle des Markgrafen Carl von Bur g au anzulangen beordert wurden. Der krainische Adel hatte sich persönlich mit den ständischen Gültpferden unter Anführung des Laudes­vcrwalters, Georg Freiherr v. Khysel , eingefunden. Das späte Eintreffen des unter dem Markgrafen von Burga u herbei geeiltcn nicht bedeutenden Hilfsheeres, und der gefallene große Schnee verhinderten jeden Au­griff, und die Truppen bezogen Winterquartiere. Hassan Pascha benützte diese Zeit. Er sammelte in der Absicht, um sowohl die christliche Armee aufzu­ reiben, als auch Sisset und-andere feste Orte zu be­ zwingen, und Kroatien, Krain und Steiermark zuneh­ men, ein beträchtliches Heer, welches er nach herbei­ gezogenen Besatzungen aus Hungarn auf 5ooou Mann brachte, und solches auf den i. Juni ,5g3 zu Vanja­ lota einzutreffen beorderte, um dann über den speziel­ len Auftrag des Großveziers Si n an , Sissek um jeden Preis und um so mehr zu nehme», als die dor­ tige Besatzung schwach, und von keinen kriegserfahrnen, sondern nur von geistlichen Personen koinmandirt wäre, , Die Bewegungen des Hassan Pascha gingen we, gen dem Transporte seiner schweren Artillerie, welche in 2g Tschaiken nach dem Savestrome aufwärts geführt wurde, nur langsam vor sich, und er erschien den,5. Juni vor Sissek, nachdem er 5o„ Reiter und 2o3<»^ Fußvolk, dann einen unzählbaren Haufen von Arbeitern und Troßbube» zur Ausbesserung der Wege und Her­ stellung der Brücken voraus gesendet hatte. Die erste Nacht nach seinem Eintreffen wurden so­wohl an dem Kulpufer, als auch in der Nähe der Fe­stung Batterien errichtet, und die Festung mit Geschü­tzen, mitunter durch Haubitzen, und von jenen Batte­rien in der Nähe des Schlosses auch mit Feuerrohre« beschossen. Die Festung verteidigten noch die beiden Agra­ mer Domherr» Blasius Iurak und Mathias Fintiz, welche, sobald sie das Hcrannähern des Hassan Pa­ scha vernahmen, den zu Agram den Oberbefehl antre­ tenden Ruprecht v. Eggenberg, der früher als Oberst in spanischen Diensten, und General der baieri­ schen Artillerie sich ausgezeichnet hatte, um Succurs baten. Durch das unaufhörliche türkische Kanoniren flog ein Beschlag eines eisernen Thores dem einen Kommandanten, Mathias Fintiz , an den Kopf, tödte'te denselben, und verwundete Viele. Die geängstigte Be­satzung erhielt endlich den erbetenen Entsatz, welchen Ruprecht v. Eggenberg führte, und zu welchem der kroatische Bau, Thomas Erdödy, mit dem Adel, und Andreas von Allersberg mit den Karlstädtern, Krämern und Isterreichern auf den Feldern von Turo­pole stieß. Die versammelten Truppen bestanden in folgender Zahl: i) Andreas v. Auersberg,Herr aufSchön­und Seisenberg, Oberster in den kroatischen und Militärgrenzen mit seiner in . . . 3ou Mann bestehenden Leibcompagnie Karlstäd­tischer geharnischter Arquebusicr-Reiter. 2) Adam Raub er auf Weinegkh und Kreut­berg, landschaftlicher Rittmeister in Krain mit » 20N krainische» Arquebusier-Reitet» voir der krai­nische« Ritterschaft. 2) Christoph v. Ob rutsch an zu Altenburg der Landschaft in Kärnten Rittmeister über ino kärntuerische Arqebusier-Neiter. 4) Ruprecht v. Eggenberg aufEhreuhausen, römisch-kaiserl. Majestät Kriegs-Commis­sarius mit drei Fähnlein . 3ou » deutschen Fußvolkes. > 5) Thomas Erdödy , Ban in den windischen Landen (Vanalgrenze) mit i2^n Mann zu Pferd und zu Fuß. 6) Melchior v. Redern, Oberst über . . 5on schlesische Schützenpferde. ' 7) Alba« v. Großwein , Oberstlieutenant in der Vanalgrenze mit... ^ .. . . Hoo Grenzvölkern zu Roß und zu Fuß. 8) Peter Erdödy , Hauptmann über die Usko­ken mit 5on Uskoken und Husaren. 9) Stephan Tachy, Freiherr aufStattenberg, mit 2o Husaren. i«) Martin Pietschnik zu Altenhof, Haupt­mann mit seineu Weiß- und Grünvölkern. ino n ) Die Hauptleute Georg und Sigmund Pa­radeiser zu Neuhaus mit .... . 160 Karlstädter-, Krämer- und Kärntner Mus­quetire. Zusammen . 388n Und diese geringe Macht wagte es, einen zehnfach überlegenen Feind anzugreifen, und zerstäubte densel­ben. Es wurde zwar noch der Graf Georg. Zrin i mit seinen Truppen erwartet, jedoch wegen Verhinde­rung vergeblich. - (Beschluß folgt.) 84 Ueber de« lugeischen Sumpf und de« Fluß Karkoras des Strabo, welche weder den Zirknitzer See noch den Gurkfluß an­ deuten. Von Franz M « hleisen. Bisher ist allgemein als eine ausgemachte Sache angenommen worden, daß der Ausdruck Vx« ^«^«^ des Strabo den Zirknitzer See, und dessen Fluß K^«o>5 die Gurk bezeichne; ich will jedoch das Irrige dieser Annahme nach meiner Ansicht zu berichtige» trachten. Die Hieher gehörige Stelle des Strabo O. vn. l?. V. §. 2. L) lautet, wie folgt: -»Der Okra ist der niedrigste Theil der bis zu den »Karnern reichenden Alpen, über welchen die Waren »bis Nauportus auf Wägen geführt zu werden pflegen. »Die Entfernung beträgt ungefähr Hoo Stadien. Von »da werden sie auf Flüssen bis zum Ister und dessen »Umgebungen verschifft;, denn Nauportus wird von »einem schiffbaren, in die Save mündenden Fluße be­»wässert. ^ Aus -diesen- beiden Stellen des Strabo ergibt sich: ») Daß das 'i'x« ^«7«? den Sumpf bei Nauportus andeute. b) Daß im K«/«o/>«5 der heutige Laibach­flu ß zu suchen sey. Zum nähern Beweise dieser beiden, von der bis­herigen allgemeinen Annahme so sehr abweichenden Fol­gerungen mögen nachstehende Erörterungen dienen: »z -») Der Ausdruck '^ 5 deutet einen Sumpf, eine feuchte Gegend, und keinen See an; mithin sind auch alle lateinischen Übersetzungen, welche für 'ix^ ^«?l«»' I.»<:l!8 iiuzLükl statt pniu« Iilizen, setzen, unrichtig) t>enn wir brauchen nur im Strabo nachzuschlagen, um sich zu überzeugen, daß er bei den Landseen stets sich des Ausdruckes ^^ v bedient, wie z. V. am Schluße des vierten Buches, wo er den Gardasee, den i^L« ,l,»8Liore. und den Comersee ^,'f/i'«l Ltt'„««»5, 0'k/,F2<<« und ^«^«,s nennt, während er bei bekannten Sümpfen sich des Epitetons 'ex« bedient, wie z. V. im fünften Buche, («. 1. §. 7 und ö.) wo er von den Sümpfe» bei l'lUavium, Nnveunn, Hltinum, Lnitel-num, vouLorlli», ^.trill, Vieentil», und von dem Wunder, daß die Sumpf­luft bei «»veuol» unschädlich sey, spricht. Da nun der Zirknitzer See kein Sumpf, sondern ein förmlicher See ist, so kann die Bezeichnung ' ^ des Strabo auf keinen Fall auf denselben bezogen werden. (Beschluß folgt.) Korrespondenz. Tr i est «. Juli l8,n. Wenn ich Ihnen bisher leine Mittheilun« aus hiesiger Stadt gemocht, habe, so miisscn Sie es lediglich dem Umstände zuschreiben, daß wenig ErwnhnUngswerthes'vorgefallen ist', und mit leeren, nichtssagenden'Wor­ten wollte ich Sie nicht abspeisen: Desto angenehmer ist es mir aber» mei­ne heutige Relation mit einer Nachricht, beginnen zu können, die Ihnen und Ihren Landsleuten zugleich die Ankündigung eines seltenen Venußes bringt, dessen Sic sich leicht bald zu erfreuen haben werden. Sie werden aus der hier erscheinenden Zeitschrift ,,H,6ri»" ersehen haben, welchen Beifall sich hier die berühmte Violinüirtuosin Demoiselle Eleonore Neumau» aus St. Petersburg zu erringen wußte; wohlan! diese liebenswürdige Virtuosin nimmt bei ihrer Reise nach Wien zunächst ihren Weg nach Laibach, um sich dort einige Tage zu verweilen. Vielleicht können Sie sie Nun zu einem Konzerte bewegen. Wenn man yuswÄrts die Berichte der "HiIriZ,, liest, so möchte man fast auf den Gedanken gerathen, die Urtheile des Referenten scyen übertrieben; hat man aber Demoiselle Neumon n gehört, so muß man nur mit densel­ben übereinstimmen; den« wirtlich besitzt diese Künstlerin «ne ganz eigene magische Kraft, ihre Zuhörer zu fesseln und für sich im höchsten Grade einzunehmen; es liegt in ihrem Spiele so »iel Zartheit, Schmelz, Seele, Gemuth, wie man solche »ereint nur selten findet, rmd wahrlich, ich wollte doch den sehen, der sie spiele» hört und sieht; denn auch das Auge hat hier einen Genuß, und nicht zum Entzücken, wenn er auch nicht wollte, hingerissen würde. Demoiselle Neuman n hat hier bereits drei Konzerte gegeben, und in jeder« einen besonder» Triumph, gefeiert. Wie Sie wissen, dürfen hier die Künstler »ichtmehr als zweimal gerufen werden; sseward aber am Schluße des Konzertes fünf, j» sogar sechs Ma l gerufen; auch ein Blumenkranz ward ihr aus einer Loge auf's Prosceuium zugeworfen, eine Auszeichnung, die sie mit »ollem Rechte »erdiente. Ich bin auch fest über­zeugt, daß sie in Laibach mit eben so vieler Wärme, wie hier und «bef­all in Frankreich und Italien aufgenommen werden wird. — (Beschluß folgt.) Räthsel. Ich gleiche dem Leben, ich bin so verschieden, Man trifft mich bald schwer und bald leicht; Doch wenn ich so still meinen Titel betrachte, So bin ich das letzte wohl nur, wie mich däucht. Auflösung des Logogryphs im Blatte Nr. 20. Laibach, gedruckt bei Joseph Blasnik.