5 14. Kamstag ven 3. N^ril 1836. Historische Grinnerungen aus bem Z3aterln»de. April. «. Npril >8« siarb Lorenz IaNtscha, l. k. Nath und Professor an der LandschaftZ,Zeichnungsschule der k. k. Akademie de» bildenden Künste in Wien; Er war 17^,6 zu Prosni^a in Krain geboren. 3. , ,33i. Otto, Herzog von Österreich, übcrlasjt als Landesherr von Krain, dem Gotteöhausc zu Landstraf! das Patro»s, Kärnthen Und Krain, ans dem berühmten Hause von Ortenburg, zugleich König von Böhme« und Polen, stirbt. 3. » l?8i feiert die Akademie der bperosen, unter dem Vorsitze des Grafen von Edling, ihre Wiederherstellung. 6. » i55°. Ocemens. Abt >)on Sittich, stirbt. 7. , »^97. K. Maxlniilian I. bewilligt dem oamatinen Administrator des VisthuMs vsn Frcisingen, das, die Pfleger und Amllcutj der frcisingische» Giitcr in Kr«,,, u»t> dee windischen Mark, vor das S ch ra» » e n g erl ch t zu Laibach nicht gezogen werden dürfe». ,,. „ ,ooH schenkt Kaiser Heinrich II. die jn der Krainerlnar? gelegene Herrschaft Vclv es, dem Vischofe Hllbuin von Vrixe», unV aucn scinen Nachfolgern in fn'ics Eigeüthum. »». » »?>9> ^lnton Freiherr von Gallen fels, der ^7> Abt des Klosters Sittich, stirbt. l3. » »24-, Herzog Bernhard von Kärnthen bewilligt dem Kloster Geirach (Gyr) einen Vaxvlaß in der Stadt Laibach. i5. , »268. Conrad Gall, schenkt lm Namen selüer Gattinn Dymodis, dem Klcsier Sittich c- »° »?9?. General Vuonaparte kehrt« „ach den zu Lcoben geschlossenen Friedenspräl.iminarien durch Laibach nach Italic« zurück. -w. , l2^. schlössen Bischof Egno von Vrixen, und Graf Mainhard von Görz» «inen Vergleich vermöge wtlchem letzterer das ,,,,. Schlos, Velees. Pas er eine Zeitlang iunc gehabt hatte, wieder dem Bischöfe zurückstellte. Wcr VcutsOe in Lligier. "uf Maison carree ") sieht man auch das Grad cines unglücklichen Lieutenants der Fremdcnlc. ^on^der am 25. Mai 18Z2 einige Meilen von da an '^ ^n Ä^'/"..^^ 'll ein f.sies Lager, welches drei Stl!!'5e„ "lg... nufcrnt a„f h„ östlichen Hügsttelte liegt. der Spitze eines Pikets von Z2 Mann cincn gräßlichem Tob gesunde«. Jenes Ereigniß ist «och beutiges Ta« ' ges mit allen seinen furchtbaren Details in frischem Angedenken, und wird hier jedem fremden Besucher erzählt. Es war ein nebliger Morgens als der Comnian, dant Salomon zu Pferde mit 2 LhasseurS und. 32 — 5/, - teutschen Soldaten der Leg'on zur Patroulllirung in di« Umgegend ausrückte. Nach zwei Stunden kam dieser Offizier mit den Chasseurs bleich und athemlos gesprengt, und brachte keuchend selbst die Nachricht von der Niedermetzelung des Pikets, welches von einer zwanzigfach überlegenen Anzahl arabischer Reiter aus einem Hinterhalte überfallen und ehe es Zeit gefunden, ein Viereck zu bilden, zersprengt und zusam-»nengehauen wurde. Die Besatzung von Maison carr^e war damals zu schwach, um sich allein nach der Ebene zu wagen. Man erwartete daher Verstärkung an Nei. terei und Artillerie aus Algier und konnte erst am folgenden Morgen nach dem Orte marschiren, wo sich der traurige Vorfall begeben hatte. Aber welch ein fürchterlicher Anblick crschülteue dort die Stahlherzen dcr Krüger'. Da lagen die Leichen ihrer unglücklichen Gefährten aus einen Haufen gescH/chle/, a//e öec K/e/öer h madisirendcn Stammes als Sclave, hatte es ade« gar nicht schlecht bei ihm. Er schliefmit unter demHimah') feines Herrn, und aß mit ihm aus einer Schüssel. Lange karrte er auf eine günstige Gelegenheit zu ent» rinnen, die sich ihm erst darbot, als die Beduinen ihre Zelte abbrachen, um nach andern Weideplätzen z« ziehen. Drei Nächte lang irrte er nach seiner Flucht /n öen Geb/t-gf/l umHer, /?ch von n/chlS als eüll'gel» Wurzeln und wilden Früchun, nährend. E« getram» sich nur m der Dunkelheit zu marschiren, am Tage per« ^y vi.^en G^cchrm wved« zu seimn Rüme^den ^mus» um aus ihren Händen den Tod zu finden. Er starb el'm'Ze Wochen /tachßee au /e/?,5 SchuM«nöe j« ^ zier im Bpuale. Außer den interessanten Details, die er übe, das Leben jener nomadissrenden A>abtl berichtete, lvar be» sonders die Schilderung von dem Ende seiner Kame, raden ruhrend und erschütternd. Angefeuert durch das Beispiel ihres tapfern Lieutenants, der durch wenig» Heloemvorte ihren Muth anfachte, kämpften sie mit äußerster Verzweiflung bis auf den letzten Mann. Na: mentlich zeichnete sich unter ihnen der Belgier Allegpy und der Tamopur.FlMlnermann, em Baper, aus, welcher letztere mit dem Trommelschlägel in dcr linken Hand bis zum letzten Athemzuge auf sein Instrument schlug, während cr, mit der rechleit Faust den Säbel schwingend, wie ein Löwe seinen Lieutenant vertheidigte. Dieser ward nach der wüthendsten Gegenwehr lebendig gefangen genommen, mit dem Nucken auf einen Pfahl gespießt, und endlich mit seinen eigenen Gedärmen erdrosselt. Aber trotz der fürchterlichsten Qua^ len, kämpfte er jeden Schmerzensausruf nieder, und gab schweigend den Geist auf, wie ein echter Held, ^('nnva^e lnlülielii-eux" steht auf seinem Grabsteine, und wahrlich, der Unglückliche hat ihn in hohem Gra< de bewahrt. ^—— o——-— MaWn unv ver Schiffscapitän. Als sich der berühmte Haydn in London befand/ kam eines Morgens ein Schiffscapitän zu ihm, und ') Limah'ö heißen die Araber ihre Zelte aus Kamehlha«le>l. - 55 - bath ihn, ihm einen Marsch für die Truppen, die er am Bort habe, zu componiren. Für seine Bemühung bot er ihm 20 Guineen an, verlangte aber, daß er sich gleich an die Arbeit machen mochte, weil morgen schon das Schiff nach Calcutta unter Segel gehen sollte. Sobald der Capiiän weg war, setzte sich Haydn an das Fortepiano, und in wenigen Minuten war der Marsch fertig. Da er abcr Bedenken trug, für eine so leichte Arbeit so viel Geld zu nehmen, so compomrte er noch zwei andere Marsche, um dem Capitän die Wahl davon zu lassen, und nach derselben ihm mit den beiden «ndern aus Dankbarkeit ein Geschenk zu machen. Den nächsten Morgen stellte sich der Capitän wieder ein, und fragte, ob sein Marsch fertig sey. «Hier ist er,« erwiederte der Componist. Der Kapitän verlangte ihn auf dem Forlepiano zu hören, zahlte darauf 20 Gui« «i>,tt au/öen T/'/'ch, /??ck/e öen Marsch e//i, uaö g/og wcH. Haydn suchte ihn zurück zuhatten, aber umsonst — »dn Marsch wäre schr gut.« — »Ich habe ader noch hören Si« sie nur, und wählen Sie alsdann.« —»D«r «rtz» g«Ml mn ^r, uwd daz ch g«nug," amwoicitte ihm, und rief ihm zu: „Ich wache Ihnen ja ein Geschenk damit.» — »Ich will sie aber nicht haben,» brüllte der Capitän, begleitete diese Worte mit einer seemännischen Bltheuerung, und stürzte aus der Hausthür. Haydn entschlossen, es sich nicht zuvor thun zu lassen, »ilt» nach der Börse, erkundigte sich nach dem Namen des Schiffes und des Capitäns, und schickte die Marsche mit einem höflichen Billets an Bord,» allein der Capitän, der den Inhatt ahnte, gab es unerössnet zurück. Hapdn zerriß nun die Märsche in tausend Stiicke, vergaß aber diesen liberalen, englischen Humoristen nicht, so lange er lebte. Die Nllnkelrlibenjucker - Fabrik» -^ Etablissements, unter der Oberleitung deS Franz v. Grebner, ^ OberNcutenauts, auf den Freiherrlich v. Dalbera'- Ichen Herrschaften Oütschitz in Mähren, und Malleschau in Böhmen. Eine eben so bemerkenswerthe als erfreuliche Er. sch'inung im Gebiete der landwirthschaftlichen Inou-p"e,.st das Entstehen einheimischer Etablissements zur s/?/^ "°" ^'^' ""'' Runkelrüben. Die hieraus «5 . n ^''bzucht und Nationalwohlstand entstehenden Vortheile sind nach den Erfahrungen ande- » —— zügliä) des Gemeinnutz.'ns'einheimischer Zuckerfabriken keiner näheren Auseinandersetzung bedarf. Dem Generalbevollmächtigten der Freiherrlich v.> Dalberg'schen Herrschaften Datschitz, mit dem Guce Kirchwidern in Mähren, und Mallcschau in Böhmen, Franz v. Grebner, k. k. Ob^'rlieutcnant in der Armee, und correspondircndem Mitglied? dcr k. k mähr. schlcs. Ackerbaugescllschaft, gebührt das Verdienst, die erste RunkclrübeN'Zucker-Fabrik in Mähren, und zwar auf der Herrschaft Datschitz. und ein zweites Etablissement dieser Art. auf der Herrschaft Malleschau in Böhmen, später begründet zu haben. Derselbe hatte fur diesen Behuf die in hohem Flor stehenden Runkelrübenzuckcr - Fabriken Frankreichs durch seinen Bruder Thomas v. Grebner, ge« prusten Chemiker, bereisen lassen,, bei dessen Rückkehr d/e Erzeugung von Runkelrübenzurker zu Kirchwidern, auf der Herrschaft Datschitz, vn den ätzten Monaten. dls Jahres 73,29, ins Leben trat, nachdem für diesen F/p/af//? ^/T?/?/^/? ^a^re öer R'lm5<>/'l-ttöenbau auf e'c> Ntm F^achenraum« »on Qivc-.ll ^I Metzen vn tz«r'vntzevn Boden ohne Düngung Statt gefunden, wobei dieKör» tt^e ö?s s/l be^genen Samens gesseckt, unb die Psianzen sodann auf ihr«n Standori übersetzt wor. den waren. Der Nübemrtrag bestand in 60« Ctr.,, von denen das bis halben Februar 4 830 verarbeitete Quantum von 520 Etr., die Ausbeute von l650 Pf. Rohzucker und 10 Ctr. Syrup, geliefert hatte. Der dießfällige Wereitungsproccß ging auf folgen? de Weise vor sich: Die sorgfältig abgewaschenen rohen Rüben wer-den anf einer Ncibmaschine zerkleinert, mittelst deren 14 / 59 a^ C. M. Wird sonach der Erzeugungs-Wcrth mit dem Kosten-nufwande verglichen, so stellt sich ein täglicher Neinge» »vinn hervor, von 6 st. 42 k. C> M,, welcher nach Procenten berechnet in runder Summe 04 von Hun« iert beträgt. Das zweite von dem General-Bevollmächtigten Franz y. Grebner begründete RunkelrübenzuckeriFa-triks-Etablissemcnt aber trat gegen das Ende des Jahres 1852 zu Sukdoll, auf der Herrschaft Malleschau, Czaslauer Kreises in Böhmen, in Wirksamkeit. Die Nübenfechsung desselben Jahres (der Nübcnsame war theils aus Bayern, theils aus Prcußisch-Echlesien bezogen worden) beirug 2000 Ctr., wovon 105 Ctr. Rohzucker, und 90 Ctr. Syrup gewonnen wurden. Das Jahr 1855 lieferte gleiche Resultate scivobl be« züglich der Nübencrnte als ^cr geronnenen Zuckerpro^' ducte. Im Jahre 1835 pachtete die Zücker-Fabrik von dem herrschaftlichen Wirlhschaftsamte eine ffeldstrecke Don 60 Metzen Flächenraum, ä 6 fl. jährlichen Pacht- schillings. Die Ausbeute dieser Flur bestand ln hglw Zentner Rüben, woraus 185 Ctr. Rohzucker und 1l)6 Ctr. Syrup erzeugt wurden. In Hinsicht des technischen Vorgehens bei diesem Etablissement ist zu bemerken: daß das Zerreiben der Rüben dlirch eine R^eibmaschine geschieht, welche 509 Umdrehungen in einer Minute macht, wobei 12 bis 15 Ctr. Nüben in einer Stunde gehörig verkleinert werden. Diese Maschine wird durch 4 eingespannte Ochsen in Bewegung gesetzt, die in einem sogenannten Gö'ppel gehen. Zum Auspressen des Saftes sind 2 hydraulische Pressen vorfanden, die im Durchschnitt 70 bis 75 Proccnt Saft liefern. . Die Läuterung des Rübensastes wird durch Kalkzusatz und mittelst Dampfheizung bewirkt; so auch findet das Eindicken des geläuterten Saftes nicht auf offenem Feuer, sondern durch Dampf Statt, welcher Letztere' in 2 Dampfkesseln aus geschmiedetem Eisen erzeugt wird. Dcr Dampf circulirt l'n kupfernen Röh--ren, die in Rostform in kupfernen Kesseln liegen, — Die Krystallisation des Zuckers geht auf schnellem Wege in den bekannten irdenen Formen vor sich» Die Regiekosten des Sukdoll^r ZuckerfabrikK-Betriebes vom Jahre 185^, stellen sich folgendermaßen: für täglich verarbeitete 100 AA. Runkelrüben ä 16 ^V3 . 2'g F 40 H? C. M, 25 Taglöhner ä 12 H^ . b » — » -^ H l/yKlafterHolzä 4 ^ . 6 » — 1» — Kalk, thierische Kohle und Schwefelsäure .... 5 » -« , ^. Abnützung der Gerathe im Werthe von 10,000 / und Zinsen eines gleichen Betriebs Capi- z^« tals zuöFpr.Tag . . 2 » 29 » —^W Summa der Auslagen . 46 / — „ C. M, Von den verarbeiteten 100 Centner Runkelrübe« werden gewonnen: 4 ^ Rohzucker ä 20 F , . . 80 / (5. M. 3^Svrupä5/. .... IS ,» — — Acr Werth der Abfälle wird hier Nicht in Anschlag gebracht, da fol« che zur Fütterung der Ochsen verwendet worden, welche die Reib- > Maschine in Bewegung setzen. Summa der Verwerthung 95 F C. M. Vei Vcrgleichung dieses Erzeugungs » Werthes m>t dem Kostenaufwand? stellet sich ein täglicher Reingewinn hervor von 49 / C. M., der nach P?ecente!f , berechnet, in runder Summe 106 von 100 beträgt. Noch ist zu erinnern, daß der hier erzeugte Zucker von vorzüglicher Beschaffenheit, und für die weitere Verarbeitung im Nassiniren vollkommen g'eignet sey, daß die in beiden erwähnten Anstalten errungen?» N^ sultate ungemfin erfreulich zu nennen sind, und daß in Anbetracht des entschiedenen Gemeinnutz,ns der ein-heimischen Zucker?r;ettgunq zu wünschen ist, daß die für diestn N,huf seichsr entstandenen Etablissements als Impuls zur weiteren Belebung di.-scs Industrie - Zivei^ ges in dcn dafür geeigneten Localitäten dienen mogett. Neoattkur. M^ kav. Kkinrich. Verlegeri Pglmi M. Evlcr v. Rletumillzr.