für Kunst, Wissenschaft und geselliges Leben. Zledigirt von Franz Hermann von Hermannsthal. ^° 93. Montag am Mär^ 184V. M^V ^ N»„ dieser Keilschrift erscheinen wöchentlich zwei Nummern, Icdes Mal ein halber Bogen. Der Preis des Blaues ist in Laibach aaniiäbriyü, l»^ ^ dalbläbrin z st. Durch die s. l. Pos, unter «Duuverl m>l portoireier Zusendung naniiabrin », balbiübrig 4 ll. ^- M./ und wird balbiabria «orau»­bejahlt. Alle l.l. Postämter neomcn Pränumeralion an. In Laibaco oränulnerm man beim Verleger am Raan, Nr. lyu, >m eilten Olocle. Oesterreichisches Qdeon. Herausgegeben von Carlopago. Proben aus dem 4. Hefte. i. Sch>v eigen. 2ll s ich »och jung war. Liebt' ich zu llagen, Alt ivaö de,» Herzen leid. Vielen zu sage». Nun da ich ciltcr, Hehl' ich die Pen,, Lchlief/e den Kummer I m Innerste» ei». Den» ich erfuhr es. Kalt ist die Welt, Und nur der Autheil Mindert, was quält, So wie das Nögleiu, Jedermann tennl's. Das seine Liebe, Flutet im Lenz, Aber vorüber, Rosen und Brut, Lautlos i» Zweigen Fürder nur ruht,­ So meine Muse. Also mein Herz. War doch ihr Lied nur Sehnsucht und Schmerz. Gri11parzer. 2. Begräbnis!. Schreiner! mache mir drei Sarge. Was das Lebe» mir «erbittert. Will ich heut' iu's Meer begraben, Eh' die Jugend ganz verwittert. Einen kleinen für ei» Kindlein, Das mir Feindschaft nur erworben; Den» mein Witz, dos zarte Kindlcin, Ist von Heute an gestorben. Einen großen für die Göttin Phantasie, die mich gepeinigt. Die mit Etochcln mich gegeißelt. Mich gerädert und gesteinigt. Drittens einen ungeheuren. Größer weit als alle beide. Für die hohe Schellenkappe, Eammt dem bunten Norrentlcide. So, in's Meer hinein mit ihnen! An den schönen Dlchtergabcn Mögen sich die Nereide» Und der Blaser Triton laben. Joseph Philibcrt Freiherr von Lazarini . Skizzen aus Krai«. il. Reifnitz. Von Michael Heinto. Reifnitz, lrainisch Kidenca, und im reifnitzer Dia­ lekte I5,eit)6nca, wird sowohl der Markt Reifnitz, als auch der ganze unter der Herrschaft gleichen Namens ste­ hende Bezirk , eingetheilt in die Hauptgemeinden Reif­ nitz, Niederdorf, Laaserbach, Soderschitz und Laschitz, ge­ nannt, und empfängt seinen Namen von dem Bache 1^ - Kenca, welcher wieder seine Benennung seinem Fischreich­ thum verdankt; »i-ib»« heißt auf lrainisch „Fisch". Der Bezirk liegt in Unterkrain, im neustädtler Kreise, die Gemeinden Soderschitz, Reifniz und Niederdorf größ­tentheils in einem anmuthigen, von bedeutenden Gebirgen umschlossenen Thale, die Gemeinde Laschitz in hügeligem Boden gegen Auersperg zu, und die Gemeinde Laaser­bach am Hochgebirge selbst. Letzteres, volka ßai» ge­nannt, und gegen 4.000 Fuß hoch, begränzt das Thal westlich, wogegen es ostlich durch die niederere mala Zai-H eingeschlossen wird. Der Bezirk enthält 12» Ortschaften, worin 14.74» Einwohner leben. Der Boden besteht aus 7.293 Joch 1.02» lü Klfcr. Aeckern, 9.893 i, 1.197 » Wiesen, „ V 1.384 X kleinen Gärten, 3.528 ', 1.107 l. Weiden, 18.731 !, 851 !. Hochwald, 1.054 „ 132 » Niederwald, 37» 4«8 Joch 13» m Klftr. Obstgärten, 8.778 » 1.31» » Wiesenm. Holznutzung, 8.023 » 321 » Weiden m. Holznutzung, 132 » 1,071 » ' Bauarea, Zus. 50.883 !, 381 » cultio. Grundes, wozu 611 „ 21? » auf Wege, Wässer, Ocdungen:c. kommen, daher 51.304 „ 781 » der ganze Flächenin­ halt des Bezirkes beträgt. Die Richtung des Gebirges von Nordwest nach Süd­ost gewährt den kalten Winden freien Zug, daher das Klima ziemlich rauh ist, und Herbstsröste früh sich ein­stellen. Bei der großen Ausdehnung, welche in dieser Gegend die Wälder und Hmweiden einnehmen, kann der Acker­bau nicht der Hauptzweig der Landwirchschaft sein, und erster«: reicht bei Weitem nicht hin, die Einwohner zu er­nähren, und die Einfuhr von Getreide aus Croatien und Slavonien entbehrlich zu machen. Der besagten klimati­schen Verhälcniße wegen baut man hier den Buchweizen als zweite Frucht gar nicht an. Das Haupterzeugniß des reifnitzer Bodens sind die Erdäpfel, hier, so wie in ganz Krain, „Icron^ii-" (wahr­scheinlich das verstümmelte deutsche Wort „Grundbirne") genannt, welche Frucht in dieser Gegend, so wie auch im benachbarten Gottscheerboden, in seltener Güte, und zwar am besten auf den Aeckern der Hauptgemeinde Laaserbach gedeiht. Diese Frucht ist, nebst dem Kraut, dessen An­bau stark betrieben wird, der Hauptartikel der Nahrung der Bewohner. Erdtohlrüben, krainisch „I<»ulS^ welche gleichfalls zu Laaserbach am besten fortkommen, werden, jedoch nicht in Menge, gebaut, und an Festtagen als ein fast unentbehrlicher Bestandrheil des Mahles angesehen. Gelbe Rüben werden unier die Wintergerste oft schon Ende Februar oder ini März angebaut, geben besonders ein geschätztes Viehfutter, und gedeihen, nach einer allge­mein herrschenden Meinung, am besten, wenn sie am Fa­schingsdienstage angebaut wurden. Den Hülsenfrüchten, „«uciv)'«", ist der kalkhaltige Boden nicht zuträglich, doch werden in der laaserbacher Gemeinde Bohnen stark gebaut. Für Getreide ist der Bo­den im allgemeinen nicht sehr ergiebig, indessen sind jene Arten, die hier fortkommen, von vorzüglicher Güte. So ist die hiesige Gerste, nach dem Urrheile von Sachverstän­digen, zum Bierbrauen eine der besten, wozu die ausge­zeichnete Güte des daraus im herrschaftlichen Bräuhause zu Reifnitz erzeugten Bieres einen Beleg liefert. Diese Gerste übertrifft bei Weitem die aus Croatien und Sla­vonien eingeführte; nur wird davon zu wenig erzeugt, als daß sie einen Handelsartikel abgeben könnte. I n der Hauptgemeinde Reifnitz wirb sehr viel türki­scher Weizen, im übrigen Krain aus dem Deutschen ^lui^CÄ,", hier aber «lei-inonlin" genannt, am meisten aber von den Bewohnern des Ortes Oberdorf, angebaut. Es gibt einen zierlichen Anblick, wenn im Herbste alle Häuser ringsherum von außen mit den von Blättern ent­blosten und damit zusammengebundenen hochgelben Frucht­kolben des türkischen Weizens behangen sind, wie es hier des Trocknens wegen geschieht. I n den übrigen Gemein­den des Bezirkes wird Hirse stark gebaut. Weizen wird, jedoch keineswegs dem Bedarfe genügend, Korn und Spelt selten gebaut; leine dieser Getreidearten ist ergiebig. I n der hochgelegenen Gebirgsgemeinde Laaserbach gedeiht nur Sommerfrucht, jedoch kein türkischer Weizen, keine Fisolen und kein Obst. Hafer gedeiht am besten in der laschitzer Hauptgemeinde, besonders um den Ort Slemene, Pfarre St. Gregor, wo auch Kastanien, wälsche Nüsse, Aepfel, Birnen, Zwetschken und Kirschen gut fortkommen. Der Klee leidet viel von Frühlingsfrösten. Rindvieh wird in der Regel nach dem notwendigsten Hausbedarfe zur Gewinnung von Milch und Schmalz, nur in der Hauptgemeinde Laaserbach aber, wo die Bauern große Gereutwiesen, krainisch „I«2L", und überhaupt am meisten Grundstücke besitzen, in namhafter Anzahl gehalten; auch nehmen die Laaserbacher aus Istrien und dem Kü­stenlande Rindvieh gegen Bezahlung in die Winterfütte­rung. Sehr schönes Vieh besitzt der Inhaber der Herr­schaft Reifnitz, Herr Joseph Rud e sch, welcher überhaupt einer der ausgezeichnetsten Oekonomen des Landes ist. Schafe werden in Laaserbach in ziemlicher Menge gehalten; deren Wolle wird zum Hausbedarfe verarbeitet. Schweine werden aus Croatien und Steiermark in magerem Zustande eingetrieben, hier mit Erdäpfeln, Rü­ben und den Abfällen der Haushaltung gemästet, und theils zum eigenen Genuße verwendet, größtentheils aber im Wincer bei strenger Kälce abgestochen, und im erfro­renen Zustande zu 10 bis 20 Stück auf Schlitten und Wägen nach Triest zum Verkaufe verführt. Die laschitzer Insassen kaufen Zuchtschweine in Steiermark, und treiben sie in das görzer Gebiet und nach Istrien zum Verkaufe. (Fortsetzung folgt.) Unordentliche Bemerkungen über den Vort heil, sich das Leben nicht zu verderben. (Fortsetzung.) Freilich ist es schwer, sich anders zu geberden, als man eben ist, wie es gewiße so entgegengesetzte Bewegun­gen gibt, daß sich die linke Hand zu der andern nicht her­geben will, während die rechte die eine macht. Aber diese Schwierigkeit beweist gerade die Wirksamkeit des Mittels, wenn es einmal zur Anwendung kommt. Anfans wird e5 freilich nur unvollkommen gelingen, aber daß es nicht un­möglich ist, hat wohl Jeder erfahren. Der Geist Hai eine Macht über den Körper, daß schwache Frauen beim Feuer schwere Koffer schleppen, daß eine Nachricht tödten kann, daß Kranke, durch ein Wort wie gesuno, eine Zeit lang über Schwäche und Schmerzen hinweggehoben werden; schwarze Haare sollen über Nacht grau geworden sein, und durch festen Willen und Uebung sollte man nicht seiner 372 Bewegung Herr werden kennen? Weit leichter ist die Sache beim Ton der Stimme, am leichtesten bei den Worten der Rede selbst, die, fast ganz dem Geiste ange­hörig, unmittelbar in seiner Gewalt ist. Und was kann nichr ein Won? was vermag nicht ein Ton? Es gibt eine Art, Bitten zu gewähren, wobei es schwer hält, ein Uebelwollen gegen den Geber zu unterdrücken, und Mancher der »Nein« sagt, verbindet sich die Leute so, daß es ih­nen beinahe weniger um ihretwillen leid thut, nichts zu erhalten, als weil sie nicht danken und ihr Wohlwollen ausdrücken können. Die Humanität selbst hat dem Horaz den Vers eingegeben, der nun seit nahe an 2.000 Jahren Sprüchwort geblieben ist: Dt riäentibiiZ 3rriim i>iiil»linueiii r>ec>i5 gethan, waö es immer thut: das Palpabelste aufgegriffen und nachgemacht, und für den Mangel des Uebrigen sich durch allerlei willkürliche Unnützigteiteu zu entschädigen gesucht, um sich darin mit einer wenig beneidenswerchen Meisterschaft breit zu machen, und doch auch als Etwas zu fühlen. So sind die Regeln der Logik am Ende Nickt5 als was jeder Bauer, welchem der Kopf am rechten Flecke sitzt, sein Leben lang befolgt. Die Köpfe aber, denen es an der Sache fehlte, warfen sich auf die Form , und bauten mit seligem Stolz den babylonischen Thurm schola­stischer Spitzfindigkeit bis in die feinste Spitze aus. Die größten Meister dieser Kunstgriffe hatten nicht immer das einfach richtigste Urtheil, wie die Frömmsten gerade nicht immer am längsten knieen. Aber wer Divans und Lotter­betten in die Kirchen trüge, würde der Andacht einen schlechten Dienst leisten; wer die Lehrbücher der Logik ver­brannte, hätte bald Gelegenheit zu bemerken, was ihnen die Wissenschaft verdankt; und so ist jene oft willkürliche Gesetzgebung des guten Tons ein köstlicher Zügel der Roh' heir, und für eine bequeme Existenz so nothwendig, als der Criminalcodex zur Sicherheit der Gesellschaft, als die in vielen Fällen langweilige und hemmende Rechisform zu Schutz und Aufrechthaltung des Besitzes. Mancher tadelt vielleicht diese Wiederholung so allbe­kannter Dinge, und brauchte doch nicht weit herum zu denken, um sich trauriger Beispiele genug zu erinnern, wo das ganze Glück nicht nur einzelner Menschen, sondern ganzer Familien von Grund aus zerstört ist, weil sie diese alltäglichen Wahrheiten im Leben verabsäumten. Die mei­sten unglücklichen Ehen sind es nur deßhalb, die meisten zerrissenen Freundschaften beständen noch heute, ja durch die Dauer selbst viel gekräftigrer als je, wenn nicht Man­gel an zarter Rücksicht einen Faden nach dem andern leise und kaum merkbar abgelöst hätte, bis am Ende ein brura-' ler Stoß das ganze Verhältnis; beinahe nur zufällig ent­zwei schlug, das auch ohne eigentlichen Riß von selbst auseinander gegangen wäre, wie der Rock eines Geizigen endlich nicht sowohl reißt als auseinander geht. Ich erin­nere mich nicht, wer den sonderbaren Wunsch ausgespro­chen hat; „wir möchten gegen unsere Frau, gegen unse. ren Freund nur so viel Rücksicht haben, als gegen jeden blutfremden Menschen." Daß man so etwas wünschen, ja vergeblich wünschen muß! Hippe l stellt in seinem Buch „über die Ehe," das Deutschland nie vergessen hätte, wenn es in England oder Frankreich geschrieben wäre, den jungen Wüstlingen ihre einstige Strafe in Ehestand mit Einer Zeile vor: »Das Capital ist fort, woher sollen die Zinsen kommen?^ Die Worte passen genau auf unseren Fall. Wenn Ver­lassenheit ein Unglück, so ist Vereinigung ein Glück, das Glück, nach dem Alles ringt, was liebt, und der Weg ist so lang, daß er in alle Ewigkeit nicht zu Ende kommc. Liebende und Freunde gleichen der Hyperbel mit ihrer Asymptoce: Eins werden sie nie, aber näher rücken kön­nen sie sich in jedem Augenblicke. Wenn sie aber für Einen Schritt vor, zwei zurück thun? — Wie ehemals die im Kloster eingesperrten italienischen Mädchen einen Mann nahmen, um ungenirt andere lieben zu können, so scheint Mancher die Hochzeit nur zu beschleunigen, um der Gene der vorgeschriebenen Brautanbetung überhoben zu sein, und den ätherischen Nektarkelch der Liebe mir der 373 gemeinen Bjerkanne zu vertauschen. Der gelegentlich cyni­sche aber immer geistreiche Doctor Nei l sagt das Aergste derb heraus: »Wer verspricht, das Leben mit dem Andern zu theilen, macht sich nicht anheischig, allen Schmutz und Gestank mit ihm zu theilen." Das ist ein gemeines Wort, Aber ist die Verletzung alles Gefühls der Schönheit und Liebe weniger gemein, woran Tausende von Ehen ihr Glück hingemordet sterben sehen, und mit ihm allen Ehe­segen, auch die Elternfreude, auch den Trost des Alters, der sich auf schlecht erzogene Kinder stützen mochte und nicht kann. Denn wo leine rechte Ehe, da ist auch keine rechte Erziehung, und wo die fehlt — ! Der lebenskun­dige Feßler erzählt von einer Berlinerin, die in der be­neidenswerthesten Ehe lebte, und ihm einst als den Zau­bertcpf mit ihrem Wunderelirir den — Waschnapf zeigte. Aber das war bloße Bescheidenheit; denn einen anderen Talisman trug sie in ihrem warmen Herzen und in dem kalten Kopf, die ihr im rechten Augenblick zeigten, wo sie sich gehen lassen, wo beherrschen sollte. Was man bedeu­tende Momente nennt, kommt selten, und kündigt sich oft so feierlich an, daß sich Leute ganz leidlich nehmen, von denen man es kaum erwartete, wie ein mittelmäßiger Schauspieler die sogenannten Glanzpunct e seiner Rolle allenfalls glänzend geben kann, ohne darum mehr als ein mittelmäßiger Schauspieler zu sein. Die Schröder thar jeden Schritt gehörig, und gab jedem Wort, glänzend oder nicht, was ihm gebührt. Wer eine große That thut ist darum nicht nothwendig ein großer Mann , wie ein gutes Gedicht noch nicht einen guten Dichter macht. Wer in der Noch, oder wenn er der Natur nicht widerstehen kann, brünstig betet, ist noch nicht fromm; der ist es, den ein leises Gefühl des Höchsten so wenig verläßt, als das leise Gefühl der Gesundheit den Gesunden, das leise Gefühl der Luft um uns Jeden. (Fortsetzung folgt.) Neues. (Zwei Reisende.) Vor einigen Tagen Abends wurde der neugierige Theil der Bewohner der Wiener-Vorstadt Landstraße, wie der „Sammler" erzählt, in nicht geringe Bewegung gesetzt. Es kam — augenscheinlich aus weiter Ferne — ein ganz eigenthümlich construirrer, von vier Extrapostpferden gezogener Wagen daselbst an, und hielt im Gasthof „zur goldenen Birn" still. Die Form des Wagens qualificirte ihn auf den ersten Anblick zu ei­nem Ableger der Arche Noah's. Hunderte drängten sich in seine Nähe, und erschöpften sich in den mannigfaltig­sten Muthmaßungen, was seine Bestimmung sein möge. Es errieth sie jedoch Niemand früher, als bis man aus dem Innern desselben zwei englische Vollblutpferde heraus­spazieren sah, und sich nun erwies, daß Diejenigen Recht hauen, die sogleich an eine junge Arche dachten. Die Pferde sind E,genihum des Ritters von Bethman n aus Frankfurt a. M. Sie machten die Reise von England bis Wien — die Ueberfahrt zur See natürlich abgerech­net— durchaus mit Ertrapost. ' Ihre Bestimmung führt sie in die Trainiranstalr des Grafen Huniad y zu Pah­rendorf in Ungarn, woselbst sie zu Wettrennen vorberei­ tet werden sollen, um dann im Mai auf der wiener Nenn­bahn Proben ihrer Schnellkraft und Tüchtigkeit abzulegen. — (Schuloerfügung.) Im Waimarischen ist verfügt worden, daß in allen Schulen des Landes die Begriffe der Jugend über das Verhältnis; des Menschen zu den Thieren und die daraus hervorgehenden Pflichten geläu­tert und befestigt werden. — Eine Autwort. (Beschluß.) Am meisten freut sich «bei wohl das Milchkaffee-Etablissement (nur nobel!l zu Rosenbach! Freu! euch, ihr Schmier, über dos unerhörte Con-sumo »n zu zerreißende» Sohlen! Freue dich, du böser Leumund! denn dein schönstes Reich beginn!; die Frühlingssonne öffnet dir Thor und Nie­gel ! freue dich! Dagegen dauert mich aber gerade die arme Frühlingssonnc, bcson­ders Mittags setzt sie öfters die schärfste» Brillen auf, und schaul brennend herunter. Arme Sonne! wie gut war es dir im Winter: Wolken verhüll« le» dein kurzsscktigcs Auge, und dein mitleidiges Herz fühlte Nichts von unserem Erdenjammer. Selig sind die Kurzsichtigen, mein Narllmc! sie sehen nickt den Moder unter den übertünchten Gräbern, sie sehe» nicht die Runzel» des Kummers unter der Echminte der Conoemenz, nicht die verborgene» Thranen so maxchen Lächelns, über auch nicht die verletzenden Blicke, die höhnisch aufgeworfenen Lippen, sie sehe» nicht hämische Schaden­freude in den Augeuwinkeln der Bemitleidenden, sie sehen nicht die Blähe des Neides auf de» Gesickter» der Glückwünschenden! Selig sind auch die Harthörige», mein Narllme! Sie hören weder die vorlaute Belehrung/ noch de» beißende» Spott, sie höre» nickt die Töne des Schmerzes, nicht den Grabaesang gemordeter Liebe, nicht das Wimmern verlassener Waisen. Selbst die nicht rieche», sind zu preisen: sie inerten nicht den hohlen Dün­kel der Gegenwart, sie wittern nickt Verwesung und Tod in alle»! Schö­ nen und Guten, was auf Erden blüht. Was? Du blickst mich vorwurfsvoll an! Mein Vartlme, ging ich zu weil? Verzeihe mir, das ist noch die Melancholie des Winters. Ja, D u hast Recht; wie unglücklich sind jene Stumpfsinnige»! Sic sehe» nicht die Farben der Blume» in ihrer Reinheit, nicht die Züge des Wohlwollens, sie höre» nicht die lispelnden Töne der Liebe, sie rieche» nicht den Duft der Rose! Sic vcgrtireu ja nur, jene Hedaneru»aswürdigc» ! Haß u»d Liebt muß auf Erden sein, das ist das Sustem des moralischen Gleichgewichtes. Aber auch in der Wüste des Lebens und Strebens wollen wir Vor den Träumen uus'rer Jugend Achtu»g tragen, da wir Mann geworden; Nicht öffnen dann dem tödtcnden Insecte Gerühmter besserer Vernunft das Ohr, Nicht irre werden, wenn des Staubes Weisheit Begeisterung, die Himmclstochter, lästert. Und hiemil mit herzlichem Frühlingsgruß Dein Laibach, am »4. Mnrz «42 Jonathan Fiock. Historisches Tagebuch. Zusammengestellt von eine», Landpriester. >?, März «2?2 schwur Albert von Ceuselberg zu St. Veit nächst Laibach, die freisingischen Güter in Oberkrain nicht ferner zu beunruhigen. 1782 kam Papst Pins Vl. über Laibach in Graz an, wohnte im Lam< brechterhofe, und setzte am darauffolgenden Tage seine Reise nach Wien fort. I»ll fingen die Franzosen an, die Mauer, welche die Krämerhütten hinter dem Bischofhofc in Laibach umgab, zu untergraben, und machten den Anfang zur soge»a»»ten Schulallee. 20. März lü»7 wurde Graf von Saurau , Comtbur zu Laibach, zur inncröstcr­reichischen Balle, befördert; an seine Stelle kam nach Laibach Dewald Freiherr von Golde n stei n. 21. März »565 erhielt Erzherzog Karl ll. nach Kaiser Ferdinand l. Ableben Steiermark zu seinem Anlheil, und ließ sich an diesem Tage huldigen. Laibach. Vruck und Verlag des Joseph Vlasnik.