fr • ■ ; ' -; ».ÄCS WMK-W MW ¥ .s-M ti¥ MM f,|WM \L't - v ■WäßmS ümmfrimBl ^ - r g» - » Katholische Missionszeitschrift Oer Missionäre Söhne Strni öee hist. Herzen© Jesu Nummer 3 - Juli 1942 45. Jahrgang dtfuegtr Titelbild: Das Flußpferd im Krügerpark. Ein Riesenschwein könnte man cs nennen, das im Wasser lebt; den Namen Flußpferd hat es vom Profil des Schädels, der, allein über Wasser sichtbar ist, wenn es im Flusse schwimmt. Es wird 4 Meter lang und hat das Gewicht von 3 Mastochsen. Das Elfenbein seiner Zähne, Fleisch und Haut dieses Ungetüms, das sich übrigens nur von Pflanzen nährt, sind eine Flintenkugel wohl wert. Hätte es nicht in diesem Tierschutzgebiet ein Heim gefunden, wäre es auch schon längst ausgerottet. Inhalt: Zum frommen Andenken, 6. 17. — Gebetsmeinung, 6. 17. — Einweihung der Kathedrale von Kimberley-Südafrika, 6. 18. — O du, der Priester Königin, 6. 19. — Sitten und Gebräuche bei den Bapedi, S. 19. — Zur Zcitlagc, 6. 21. — Mission in der Sahara, 6. 21. — Die „Iuramentados" auf den Philippinen, 6. 23. — Missionäre im Dienste der Wissenschaft, 6. 24. — Die kleine Sittenrichterin. — Abbildungen: Unter den Papuas von Südost-Neu Guinea (Ozeanien), S. 18. — Musik in der Sahara, S. 22. — Doppelte Baterfreude (in Ozeanien), S. 24. Preis: ganzjährig Italien 8 Lire, Ungarn 2.50 PeNgö, Schweiz 2.50 Franken. Versand durch Missionshaus Millan b. Bressänone, Stalin. 3«« VeosMrssrg! 1. Die Sternleser im Inland bezahlen mittels Erlagschein, jene des Auslandes mittels „internationaler Postanweisung", die bei ihren Postämtern erhältlich ist. 2. Verschiedene Leser schulden uns noch den Bezugspreis für die gelieferten Hefte. Wir bitten sie, nun endlich dem Gewissen und der Missionspflicht Genüge zu tun. 3. Bitte bei Geldsendungen für den Stern die Adresse anzugeben, unter der man die Zeitschrift zugesandt bekommt, also z. B. jene der Förderer, durch die die Hefte verteilt werden, wo mehrere an eine Adresse gehen. Wir bitten um bas Gebet für die in den letzten Monaten verstorbenen Abonnenten, unter ihnen Anton Plattner, Rcncio-Bolzano; Maria Ranter, Josefa Siller und Barbara Pfattner, Lazfons: Christian Schmid, Igels, Schweiz. Witwe Ida Schalbeter, Agarn, Schweiz Euphro-sina Blättler, Agarn, Schweiz; Andr. Kieber, Mauren, Lichtenstein; tzochw. Alois Holzer, Pfr., Vizze di fuori. Anna Ingarten S. W., Campo Tures. Anna Bachmann, Monguelfo. Pfr. Pietro Mischt, La Balle. Allen Freunden und Verehrern des Dieners Gottes P. 3ofef 5?cmadetm$ SVD, sowie allen, die lernen möchten, wie man eine „neuntägige Andacht" hält, sei das handliche Heftlcin wärmstcns empfohlen, das Dr. Johannes Baur bei der Berlagsanstalt Athesia Bolzano veröffentlicht hat: „N o v e n e, Anleitung z u in sruchtreichen Halten von Novenen, vor allem zum Diener Gottes P. Josef Freinadeinetz S. V. D. Stern -er Neger Katholische Missions-Zeitschrift herausgegeben von der Kongregation: Missionäre Söhne des heiligsten Kerzens Jesu Mit Empfehlung des Kochwürdigsken Fürstbischofes von Bressanone Nummer 3 Juli 1942 45. Jahrgang Wir bitten um das Gebet der werten Leser für unseren lieben Mitbruder P. Johann besserer F. 8. C., der am Herz Iesu-Feste, 12. Juni 1942, nach längerem schweren Leiden in München verschieden ist. Geboren 1914 in der Oberpfalz, trat er 1926 in unser damaliges Iuvenat in Ellwangen ein, machte sein Noviziat und die theologischen Studien in Millan-Bressanone, legte am Weihnachtstage 1938 die Ewigen Gelübde ab und wurde 1939 zum Priester geweiht. Nach kurzer seelsvrglicher. Tätigkeit in der Diözese Augsburg folgte die Einberufung zum Militär, wovon er aber bald frei wurde eben wegen der Krankheit, der er nun so früh zum Opfer gefallen ist, wohlvorbereitet und bereit zum Sterben. R. I. P. ©eöefsmeimmg. Der eingeborene Klerus in Ozeanien. Unter Ozeanien versteht man die zahlreichen Inseln im südwestlichen Teil des Pazifischen Ozeans, deren drei Hauptgruppen mit Melanesien, Polynesien, Mikronesien bezeichnet sind. Die Haupthindernisse für die Missionsarbeit in jenen Gebieten sind ebensoviel» dringende Beweggründe und Einladungen zum Gebet um und für den eingeborenen Klerus unter den Stämmen, die sie bevölkern. Sie seien also kurz erwähnte 1. Eben die Zerrissenheit des Gebietes, die den Missionär zu beständigen weiten Reisen zwingt, den Besuch der Gemeinden nur sehr selten erlaubt, die Verbindung mit den weitzerstrenten Stationen außerordentlich erschwert. 2. Die große Zahl un>d Verschiedenheit der Volksgruppen und Sprachen Ozeaniens; schon die Namen, Polynesien = Vielinseln, Mikronesien Kleininseln, deuten darauf hin. 3. Der Zustrom fremder Bevölkerung aus China, Japan und dein protestantischen Nordamerika. 4. Das schlechte Beispiel der weißen Kolonisten. S. Die drückende Armut mancher Stämme und die großen Auslagen, die der Missionsbetrieb dieses eigenartigen Inselgewirres fordert. 17 2 Es handelt sich um nicht weniger als 27 apostolische Vikariate und 9 Präfekturen. 3m Lahre 1939 verfügte dieses ganze Gebiet über nur 5 Seminarien.mit 83 Theologen und 12 Knabenseminarien mit 475 Schülern. Der erste und bisher einzige eingeborene Bischof ist seit 1940 der Apost. Vikar von Samarang aus Java. Die Zahl der eingeborenen Priester beträgt erst 20, die allerdings von einer größeren Zahl eingeborener Lehrer und Katechisten unterstützt werden. Die katholische Mission des Gebietes ist im Laufe des letzten Jahrhunderts besser organisiert worden und gegenwärtig sind unter den Heiden, Mohammedanern, Protestanten usw. 350.000 Katholiken, also etwa 20”/o der Gesamtbevölk.erung von 1,500.000. Aus vielen Inseln herrscht noch unumschränkt der Fürst der Finsternis und Menschenopfer, Menschenfresserei, innere Kriege; Aussatz, Seuchen und Elend jeder Mt sind die Begleiterscheinungen dieses Teufelsregimes, gegen das die 1600 Missionspriester, -brüder und -schwestern ankämpfen. Möge die Schar der Missionäre, diese opferfreudige Truppe des erbarmenden Erlöserherzens, bald Nachschub erhalten, möge es ihnen gelingen, den so nötigen Eingeborenenklerus heranzubilden, daß diese Inseln des Pazifischen, d. h. friedlichen, Pillen Ozeans den Frieden kennen lernen, den Christus auf die Erde gebracht hat! In diesem. Sinn wollen wir Freunde der Missionen in diesem Monat beten und opfern. P. tz. I., F. S. C. Unter den Papuas von Siidost-Neu Guinea (Ozeaniens. — Noch haben sich auf Neu-Guinea Typen aus jener Zeit erhalten, wo Kannibalismus und Kopfjügertum zu den Vorrechten der Papuas gehörten. Man beachte den riesigen Kopfschmuck unseres Papuas, der neben seinem Missionär, einem Mitglied der Herz Iesu-Missionspriester von Issoudun, steht. (Fides-Foto.) Einweihung der Kathedrale von Kimberley-Südafrika. Rom. — Am Christkönigsfeste des verflossenen Jahres, also am 26. Oktober 1941, konnte S. E. Mons. Gijlswijk, der Apost. Delegat von Südafrika, die neue Kathedrale von Kimberley feierlich dem Gebrauch übergeben. Die alte Kathedrale war in der Nacht vom 31. Dezember auf 1. Januar 1939 ein Raub der Flammen geworden. Nichts konnte erhalten werden außer dem massiven Turm. Seitdem taten die Katholiken alles, um den Neubau von Sankt Marien zu ermöglichen. Sechs Oblatenbrüder haben zusammen mit zwei Pa-lottinern unter Leitung des Architekten Müller das schöne neue Bauwerk hergestellt. Es ist in einem Stil gehalten, der an die alten Basiliken erinnert, und mißt 54. :18 Meter bei einer Höhe von 17 Metern. Der Hauptaltar der dreischiffigen Kirche ist aus rotem südafrikanischen Marmor, die Predella aus weißem griechischen Marmor. Unter den Reliquien befindet sich eine Partikel des berühmten sächsischen Kruzifixes der Abtei Ramsay, des ältesten, das England kennt. Die Kirchweihe vollzog sich ganz im Geist der Kirche, die sich-katholisch heißt und ist. Der Konsekrator Erz. Gijlswijk ist bekanntlich Holländer. Die Festteilnehmer, der Bischof Erz. Meising wie seine Missionäre, sind außer zweien alle Deutsche, dazu kommen die Brüder und Schwestern der englischen, irischen, französischen Kollegien, die Festprediger, P. Whelan, Südafrikaner, der andere, P. Shelden, Amerikaner. Die Musik spielte Stücke von Goller, Gounod, Händel, Mozart, Santley ... Fides.. O du, der Priester] Königin Bnt> Gottes Gnadenfpenderin, Mario, hilf! Schifflein in Sturm und Bot -Priester im 'Rettungsboot Trotzen der flut: Mutter der Priester, nimm sie in put! Gleißend die Sünde winkt — Priester, von Trug umringt, Mahnen Zur Pflicht: Mutter der Priester, gib Kraft und Licht! Bachtschwarg der Schatten fällt -Priester, das Licht der tvelt, fuhren den Pfad: Marter der Priester, gib guten Kat! Druckend des Tages Last -Priester im Sonnenglafl Graten die Saat: Mutter der Priester, segne die Tat! Dicht drängt der feinde Schwarm -Priester mit müdem firm Stürmen ginn Krieg: Mutter der Priester, führ' fle gnm Sieg! (D du, der Priester Königin Bnd Gottes Gnadenspenderin, Maria, hilf! ™ Sitten und Gebräuche bei den Bapedi. (P. M. R. F. S. C.) IV. Erb- mtb Nachfolgerecht. A) 3 n Bezug a u f die Güter. 3. Hinterläßt ein Mann nur einen unmündigen Erben, dann fällt nach dem Gesetze die Aufsicht über das Erbe und Verwaltung der Güter dem Großvater zu. Doch nach allgemeinem Gebrauch übt er dieses Recht nicht persönlich ans, sondern überträgt dasselbe gleichsam als seinem Vertrauensmann einem seiner jungem Söhne — einem jüngeren Bruder des Verstorbenen. Er darf jedoch über das Erbgut des minderjährigen Neffen keineswegs selbstständig verfügen, sondern hat die Mutter desselben zu Rate zu ziehen. Sobald der Erbe großjährig, selbständig geworden ist, d. h. die Bodikane (Beschneidungsschule) hinter sich hat, tritt er selbst die Erbschaft an. 4. Stirbt ein Lediger, so erbt dessen Vater, in Ermangelung des Vaters die Mutter, in Ermangelung beider des Verstorbenen ältester Bruder. Ist auch kein Bruder vorhanden, so geht die Erbschaft auf die älteste Schwester über. Fehlen die Geschwister, dann ist der Onkel väterlicherseits das Glückskind; ist keiner da, der Großvater in der väterlichen Linie. Hal der auch schon das Zeitliche gesegnet, dann folgt der älteste Sahn der Tante väterlicherseits in der Erbschaft. Es braucht oft lange Zeit und bedarf langer.Nachforschungen, die vom Häuptling geführt werden aber ohne Advokaten —, um den Erben festzustellen. Sollten gar keine Verwandten mehr vorhanden sein, so fällt das. Erbte dem Häuptling selber zu — für „wohltätige Zwecke" — wie es in manchem Testamente heißt. Nun diesmal ist's wirklich kein fauler Witz. Denn: 5. Werden Waisenkinder ohne Verwandtschaft hinterlassen, so fallen auch diese dem Häuptling als Erbschaft ins Haus. Er nimmt sich ihrer an, als wären es seine eigenen Kinder, und sorgt für dieselben wie ein Vater. Das ist ein schöner Zug aus dem dunklen Erdteil: eine praktische Waisenfürsorge eines sogenannten wilden Volkes, würdig, von den Mächtigen und Großen der sogenannten Kulturstaaten nachgeahmt zu werden. 6. Hinterläßt der Verstorbene keinen Sohn als Erben, dann wohnt ein jüngerer Bruder desselben mit der Witwe zusammen, der erste Sohn wird Erbe. Er gilt nicht als des Vaters Kind, sondern als Sohn des Verstorbenen. Bemerkung: Da die Heiratszeremonien und Feierlichkeiten, wie wir im. I. Kapitel gesehen, ziemlich viel Zeit in Anspruch nehmen, so kann der Fall eintreten, daß der Bräutigam dieser Welt Lebewohl sagt und ins Grab steigt, bevor er seiner auserwählten Braut als Frau den Willkomm gegeben. In diesem Falle nehmen die Zeremonien ohne Unterbrechung ihren Fortgang. Die Braut nimmt Wohnung bei einem jüngeren Bruder des verstorbenen Bräutigams, und der erste Sohn wird Erbe wie vorher. Der Sprößling ist Sohn dessen, der die lenyalo, die Heiratsrinder gezahlt hat. Nach dem Grundsatz der Bapedi, darf eine Familie, eine Hütte, nicht aussterben, solange noch Heiratsrinder und Verwandte vorhanden sind. Der nächste-Verwandte hat die Pflicht, den Namen des Verstorbenen wieder aufzuwecken, ho tshusa lehrn la mofu, d. h. dem Verstorbenen Nachkommenschaft zu besorgen. Ist also die Witwe des Verstorbenen selber dazu nicht geeignet, weil mopa, so wird der jüngere Bruder als Stellvertreter aus der Rinderherde des Toten die nötige Anzahl nehmen, um eine andere Frau zu heiraten und Nachwuchs zu schaffen. Der Erstgeborene wird Erbe des Familiengutes und gilt wiederum als Sohn des Verstorbenen und dessen Witwe. Wessen die Rinder, dessen die Kinder. Sind keine Rinder vorhanden, wohl aber Töchter, so wird er warten, bis eine heiratet und der Hütte Rinder einbringt: mit diesen kann er dann selber heiraten. Sind auch keine Töchter als Rindviehvermittler vorhanden, dann ist die Familie zum Aussterben verurteilt. Daraus ersieht man wieder, weich große und wichtige Rolle das Rind bei diesem Völklein spielt: und man begreift auch, warum diese Neger, die doch aufs Fleisch versessen sind wie der Teufe- auf eine arme Menschenseele, nur bei feierlichen Gelegenheiten ein Rind schlachten, sonst aber lieber Hunger leiden. Das wären im Großen und Ganzen die Regeln der Nachfolge und Erbschaft. Kurios kommt uns Christen eigentlich nur der letzte unter 6 aufgestellte Fall vor und befremdend. Deswegen wollen wir näher darauf eingehen; so kommen wir auf eine wirklich afrikanische-heidnische Art von Erbrecht nämlich B. J n Bezug auf die Witwen. Nach Bapedibrauch nämlich fallen dem Erden des Haushaltes auch die Witwen desselben als Beute zu, er erbt auch dieselben. Man nennt diesen Brauch, oder besser Mißbrauch, einfachhin S) o Leb any a, das Nachfolgen, das Recht haben auf... Eigentlich gehörte dieser Unfug ins erste Kapitel unter die Heiratssitten,' weil er aber ebenso gut unter das Erbrecht fällt, so habe ich, ihn hieher versetzt. Also der Sohn erbt auch die bahlolohadi, die Witwen seines Vaters und kommt so in billigen Besitz von Frauen ohne Heiratszeremonien. Mit seiner eigenen, leiblichen Mutter jedoch darf er unter keinen Umständen zusammenwohnen. Zn Ermangelung eines Sohnes folgt ein jüngerer Bruder des Verstorbenen. Ist kein jüngerer vorhanden, dann erbt der Vater, eventuell ein älterer Bruder des Verstorbenen. In diesem Falle aber hat keiner von beiden -das Recht, die Witwe oder die Witwen als Frau zu gebrauchen. Denn ein Vater darf nie mit eines Sohnes Frau zusammenwohnen, ebenso ein älterer Bruder nicht mit der eines jüngeren, weil er gleichgestellt ist dem Vater desselben. In diesem Falle — wenn nicht schon anderweitig vorgesorgt ist, wie folgt — dürfen die Rechtsinhaber der Witwen einen andern Mann als Stellvertreter nitfftellcn; der bekommt dann für jedes aufgestellte Kind eine Kuh, verliert aber das Vaterrecht auf die Kinder selber, die den Rechtsinhabern der Mutter gehören. Es ist sogar möglich, daß einer ein Recht verliert ans die Witwe, wenn diese ihn ablehnt, wie wir bald sehen werden, aber nie verliert er das Recht der Kontrolle: sie muh in seinem Kraale bleiben, und kann nur für ihn Kinder aufstellen, auch wenn sie einen anderen Mann sich auserkoren. (Fortsetzung folgt.) Zur Zeitinge, Heil dem Drachentüter! Dogdlehn fängt keine Drachen.... fjört chr's jetzt im Osten krachen? Dräns! Den Garans chm Zn machen, Diesem Leviathan! Und die Mutter steht, die Vrani Vdet um den Sieg - vertraut! Und die braven Unden schwitzen.... Seht das blanke Schwert dort blitzen! Schwarz schäumt Vlnt ans -feljenritzen. Peil dem Drachentöter! n Mission in der Sahara. Rom. — Einem Bericht des neuen Apostolischen Präfekten von Ghardaia (Sahara), Monsignor Mercier, entnehmen wir folgende, die größere Oefsent-lichkeit interessierende Einzelheiten. Es ist kein sehr erfreuliches aber ein wahres Bild der Lage in der Sahara. Die Apost. Präfektur der Sahara zählte 1920 nur zwei Stationen, Ghardaia und Qunrgia, heute sind es zehn und bald elf Stationen. Vor 21 Jahren waren etwa zehn Priester und fünfzehn Schwestern bei der Arbeit, heute sind die Missionspatres und Brüder auf 48, die Schwestern nahe--zu auf 100 gestiegen. Aus den 300 Europäern von damals find 10.000 geworden. Anfangs umfaßte das Gebiet ein Drittel des heutigen Flächenraumes mit 150.000 Eingeborenen, die jetzt auf 800.000 angewachsen find. In der Tat ist die Arbeit der Weißen Väter vielfach notgedrungen eine Arbeit unter Europäern. Es handelt sich dabei um Militärpersonen und Beamte, die einem ständigen Wechsel unterliegen, bald hierhin, bald dorthin versetzt werden und darum schwer zu erfassen sind. Die seßhaften Elemente, Kaufleute und kleine Handwerker, stammen aber zumeist aus Nordafrika, wo ihr Katholizismus bei der mangelnden Pfarrseclsorge und dem steten Umgang mit Arabern und Juden gelitten hat. Ein Lichtblick in diesem Dickicht von Schwierigkeiten sind die verschiedenen Iugendoereinigungen mit ihrer Pflege des Gesanges, des Sportes, der Unterhaltung, immer aber auf religiöser Grundlage. Das Kolleg von Aiu-Sefra hat jetzt 200 Schüler, die sich aus Kindern der Angestellten der Südbahn rekrutieren. Pfarrkinos, Theater und Bibliotheken bilden ein Gegengewicht gegenüber iglaubens- und sittenlosen Darstellungen. Die Missionierung der Eingeborenen schreitet wie immer langsam voran. Immerhin konnten Schulen und Werkstätten der Weißen Väter allenthalben ihre Schülerzahl vermehren. Die Pfadsindergruppen werden unnachsichtlich von unzuverlässigen Elementen gesäubert. Die christliche Jugend muß eben in der völlig mohammedanischen Umgebung vor allem ein gutes Beispiel geben. Die Erwachsenen sind zutraulicher geworden, es hat sich ein mehr herzliches Verhältnis herausgebildet, vielleicht infolge der Zeitumstände. Abendveranstaltungen müssen jetzt bei den herrschenden Vebtzehrsschwierigkciten den mangelnden Besuch der Stämme und ihrer Verkehrsmittelpunkte ersetzen. Die Schwestern verdoppeln ihre Hausbesuche und ihre Fürsorge für die Frauen und Mädchen, die lohnende Arbeit bekommen. N e u g r ü n d u n g e n wurden u. a. in Biskra, 300 km südlich von Constantine gemacht, roo 120.000 Einheimische im Umkreis zusammenwohnen. Es besteht dort bereits eine Pfarrei Musik in der Sahara. — Wir sind mitten in der Sahara in der Apostolischen Präfektur Ghardaia, roo die Weihen Väter mit den Brüdern und Schivestern ihrer Kongregation an der Bekehrung der Araber arbeiten. Ghardaia ist Oase und Hauptort, roo durch künstliche Bewässerung eine üppige Vegetation hervorgerufen miri). Kein Wunder, das; hier sich auch buntes Treiben mit Gesang und Musik entwickelt. (Fides Foto.) von 2000 Seelen, und seit 50 Jahren leiten ebenda die Weißen Schwestern ein von Kardinal Lavigerie gebautes Hospital. Zn Colomb-Bechar, 500 km südlich von Oran, wurde von zwei Patres die Nachfolge eines Saharaveterans angetreten, der dort seit zwanzig Jahren' die europäische Bevölkerung versorgt. Die benachbarten Minen haben diese Bevölkerung stark anwachsen lassen! man brauchte europäische Angestellte und einheimische Arbeiter. Zwei große Werkstätten wurden in Sougort und Gerpville gebaut, in Djelfa und El-Golea Organisationen für europäische und einheimische Jugend geschaffen. Auf den Niederlassungen im Hochplateau wurden aus Verlangen der Behörden von den Weißen Vätern für die europäischen Kinder der Sahara die Ferien-Kolonien übernommen. In Am—El—Amara, dem großen Treffpunkt der Nomaden, wurde ein Absteigequartier errichtet, um mit den durchziehenden Stämmen in Berührung zu kommen. Die Schwestern finden auf Verlangen der Behörden weitere Wirkungs-, selber in Djelfa, wo 100.000 Nomaden der Hochplateaus sich sammeln, und in El-Oued, wo sie 80.000 Bewohner der Oasen von Oued-Souf vorfinden. Das Waisenhaus in El-Golea nächst dem Grabe Pater de Foucaulds hat jetzt 82 Insassen. Zwei neue Kirchen sind im Bau, davon wird die eine 27 Meter Länge haben und im Februar 1942 eingeweiht. Außer den Weißen Vätern und S ch iv e st e r n wirken in El—Abiodh—Sidi—Cheikh die Kleinen Brüder des Heil. Herzens mit 14 Patres und Brüdern mit steigendem Erfolg. Auch zwei weibliche Kongregationen, die Kleinen Schwestern des heil. Herzens und die Kleinen Schwestern der Nomaden suchen in der Sahara Fuß zu fassen. \ Trotz der Stürme der G e g e n w a rt schauen die Missionäre der Wüste hoffnungsvoll in die Zukunft. 25 junge Missionäre, die demobilisiert wurden, brennen darauf, ihre Kräfte zu messen. Die Kolonialbehörden zeigen sich ausnehmend wohlwollend der mühsamen ausdauernden Arbeit der Weißen Väter und Schwestern gegenüber. In Wirklichkeit hat sich auch in dem Verhalten der Eingeborenen, soll heißen der Mohammedaner, den Missionaren gegenüber ein Wandel vollzogen. Früher unzugänglich, schwer zu behandeln, kommen sie jetzt selbst ohne Mißtrauen. Ja sie verlangen nach den Patres und Schwestern und laden sie in ihr Haus. In Laghuat baten die Frauen, die die Hilfe der Schwestern erfuhren, um einen Besuch in der Familie. Ein Kind von Ghardaia bat um weitere Schulen im Gebiet von Mzab. Mohammedanische Notabein von El— Oued gingen die Behörden um die Zulassung Weißer Schwestern an und zahlten selbst die Kosten für ein Baugelände. Es scheint, daß die zwanzigjährige unverdrossene Arbeit jetzt langsam ihre Früchte trägt. (Fides, Februar 1942.) Die „Juramentados" auf den Philippinen. Iolo (Suluarchipel, Süd- Philippinen). — Im Süden der Philippinen, wo die mohammedanischen Moros häufiger sind, ereignen sich noch hie und da Fälle, in denen die sogenannten „Iuramentados" in Tätigkeit treten. Die Iuramentados legen vor dem Sultan oder einer sonstigen mohammedanischen Behörde den Eid ab, soviele Christen als möglich z» ermorden, bis sie, die Mörder selbst, zu Tode getroffen werden. Mit ihrem „Bolo" oder „Kris", dem langen Messer, das sie ständig ant Gürtel tragen, stürzen sich die „Furamentados" (wörtlich die Verschwornen) arts die Straße und fallen die ihneit begegnenden Christen an. Ein Oblatenmissionär berichtet, daß kürzlich wieder vier solche Summen» tados unter den Schüssen der Soldaten gerade in der Nähe der Behausung der Missionäre gefallen sind. Die Moros hatten verschiedene Christen angegriffen und schließlich auch eine Frau tödlich verletzt. Einer der Missionäre, der gerade in diesem Augenblick vom Hosvital zurückkam, beeilte sich der Todgeweihten die letzte Oelung zu spenden. (Fides Febr. 1942.) Doppelte Vaterfreude (in Ozeanien). — Beim cd)aneu des Bildes könnte uns der berühmte Vers des Sidjters einfallen: „Seht, wir Wilde sind doch bessere Menschen!" Wild genug sieht er aus, der herkulische Malaie aus dem Innern Borneos, wo die Bewohner noch üielfad) auf der Stufe der Sammler und Jäger stehen. Aber sein Lachen ist ein Lachen der Freude, ob der Satfadjc, das; bas Kind auf feinen Schultern durch die Taufe wiedergeboren, Christus gefd)enkt wurde. (Fides-Foto.) Missionäre im Dienste der Wissenschaft. Jahresschluß der Universität Aurora in Shanghai. — Rom. Snt Studienjahr 1940 41 zählte die Universität Aurora 473 Studenten in den einzelnen Fakultäten und 757 in den vorbereitenden Kursen, im Ganzen also. 1230. Nimmt man die Frauenabteilung der Fakultät des Lettres in der Bourgeat-stratze und die der medizinischen Fakultät angegliederte Krankenpfleger-Hochschule dazu, so kommt man auf 1500 Studierende. An der Medizinischen Fakultät wurden 25 Diplome, an der Rechtsfakultät. 11, an der Naturwissenschaftlichen Fakultät 16 und an der weiblichen Fakultät „des Lettres" 12 Diplome verteilt. An der Krankenpflegerhochschule wurden 15 Diplome ausgeteilt, in Physik, Chemie und Biologie 15 Diplome. (Fides.) Die kleine Sittenrichlerin. Von Hildegard Fröhlich. Tame Klara hatte heute zwei recht ungleiche Schäflein zu hüten, Annie und Nellie. Das heißt, Annie, das Kind ihrer frühverstorbenen Schwester, war immer bei ihr und sie betreute die kleine Waise mit mütterlicher Liebe. Und Annie war ein Musterkind, mit dem es keine Not hatte. Sie lernte gern, versuchte es schon mit dem A, B, C, konnte viele Verslein auswendig, zog mit ihren geschickten Fingerchen die schönsten Haar- und Schattenstriche und, reichte man ihr eine Flechtarbeit oder etwas dergleichen, dann konnte sie stundenlang ruhig sitzen. Aber Nellie, du lieber Himmel! ein Wildsang, ein Sturmwind, ein Quecksilber, dazu über die Maßen verwöhnt. Tante Klara hatte sich nicht im mindesten um die Ehre beworben, das lärmende Ding für diesen Tag unter ihre Obhut zu nehmen, aber ihr Bruder und seine Frau hatten über Land fahren müssen und so hatten sie eben die Tante gebeten, inzwischen aus ihren Liebling zu achten. Und nun war die Kleine da und Tante Klara mußte sehen, wie sie mit ihr zurecht kam. Sie versuchte es zuerst mit einer schönen Wachspuppe, die einst die Wonne ihrer eigenen Kindheit gewesen war, aber Nellie hatte nichts Mütterliches an sich. Sie fiel ohne weiters mit ihren Nägeln über das reizende Gesichtchen her, sodaß sich die Tante nur beeilen mußte ihr das unglückliche Puppenkind zu entreißen. Nun holte sie Annies schönen Baukasten herbei' und wollte vor den Augen der zwei Nichtchen einen Turm aufführen, aber sie kam nicht weit damit. Annie saß zwar hübsch ruhig daneben, aber Nellie stieß unaufhörlich mit den Füßchen gegen den Tisch und wenn alles zusammenbrach, dann lachte sie hellauf über ihr Zerstörungswerk. Fetzt verlegte sich die Tante? aufs Erzählen. Ob Nellie schon die Geschichte von Schneeweißchen und Rosenrot kenne? Nein, sie kannte sie nicht. Annie freilich hatte sie schon öfters gehört, dennoch hielt sie sich hübsch ruhig und aufmerkscun, mährend Nellie im spannendsten Augenblicke, da der böse Zwerg sich den Bart in dem Baumstamme eingeklemmt hatte, mit lautem Geschrei aufsprang und mit aller Deutlichkeit kundtat, daß die erzählende Tante sie langweile. Und nun begann das wilde Ding schreiend und lärmend im Zimmer auf-und niederzuhüpfen, und mit einemmale war sie auf einem Sopha droben und setzte dort ihre tollen Sprünge fort. Tante Klara hatte das Svpha erst neu überziehen lassen und war von solcher Gymnastik wenig erbaut; sie faßte die Kleine und stellte sie auf den Boden. Die aber schüttelte ihr blondes Gelvckc und... im nächsten Augenblicke war sie wieder droben. Tante Klara verlor ihre Nerven nicht und ebenso ruhig wie das erstemal nahm sie auch jetzt das Trotzköpfchen vom'Sopha wieder weg. Dann setzte sie die beiden Kinder an Annies Spieltischchen und legte ihnen das prächtige Bilderbuch „Fm Himmel und auf Erden" vor. Annie übernahm sofort die Erklärung; sie fuhr mit dem Fingerchen den Zeilen entlang und sagte dazu die Verse her, die sie genau auswendig wußte. So erfuhr das Cousinchen, daß die Englein im Himmel durchaus nicht feiern dürfen, daß sie die Wolken scheuern, den Mond blank putzen, die Milchstraße instand halten' müssen und erst nach geschehener Arbeit in ihren niedlichen Bettchen ausruhen. Einen Augenblick hoffte Tante Klara, daß Nellie zum Stillsitzen gebracht worden sei. Aber plötzlich stieß die wilde Kleine das Buch weit von sich und ließ, merken, daß sie für alles, was „im Himmel und auf Erden" geschieht, nichts übrig habe. (Fortsetzung folgt.) Bruder Meinrad Hilst. Der gute Bruder Meinrad hat uns dreimal ganz auffallend geholfen, und zwar das erste Mal in einer Familienangelegenheit. Sodann wurde es uns nach inständigem Gebet zur Mutter Gottes und Bruder Meinrad ausfallend geschwind möglich, einen Organisten« posten zu besetzen. Ferner hat eine Person in einem schweren inneren Leiden zum Bruder Meinrad Zuflucht genommen und durch ihn auffallende Erleichterungen erfahren. Ber-löffentlichung war versprochen. 6. F., K. Uri. Innigen Dank dem guten Bruder Meinrad für erlangte grotze Hilfe in schwerer Krankheit. Eine hl. Messe und Veröffentlichung war versprochen. R. B., Kt. AArgau. Durch die Fürbitte der lieben Mutter Gottes und des Dieners Gottes Bruder Meinrad ist mir in einem schweren Anliegen und in Krankheit ganz auffallend geholfen worden. Veröffentlichung war versprochen. 6. K., Kt. 6t. ©.allen. Herzlichen Dank dem guten Bruder Meinrad für seine wunderbare Hilfe bei einer schweren Geburt. Veröffentlichung und eine hl. Messe waren versprochen. Krankheit. Eine hl. Messe und Veröffentlichung mar versprochen. R. B., Kt. Aargau. Mau ist dringend gebeten, Erhörungen durch Bruder Meinrad zu melden an P. Cellerar, Kloster Einsicdeln, Schweiz. Bruder Meinrad hat zweimal geholfen. M. M., Campo Tures. Aus Dankbarkeit gegen den Diener Gottes Bruder Meinrad, der seiner Mutter in schwerer Krankheit geholfen, bittet um Zusendung von Bildchen zur Verteilung. Al. H., Millan-Bressanone. Herausgebern Kongreg. d. Missionäre Söhne d. hlgst. Herzens Jesu, Millan-Bressanone. .Schriftleitung: Dr. theol. et phil. P. M. Raffeiner F. 6. S., Millan-Bressanone. Druck: A. Weger's Buchdruckerei, Bressanone. Nulla osta. — R. Prefettura, Bolzano — Gab. No. 5087, 28 dicembre 1939—XVIII. Missions-Haus Millan-Bressanone, Italia.